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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zum Steuern von Polierprozessen in einer Mehrkopfanlage
bei der Halbleiterfertigung. Ferner betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens.
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Die Herstellung mikroelektronischer
Schaltungen auf einem Halbleiterwafer umfasst verschiedene Planarisierungs-
und Abtragprozesse. Das chemisch-mechanische Polieren (CMP) stellt
hierbei ein sehr effizientes Planarisierungsverfahren dar, das einen
gleichmäßigen Abtrag über die
gesamte Oberfläche
des Halbleiterwafers erlaubt.
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Es ist bekannt Halbleiterwafer zur
Erhaltung einer qualitativ hochwertigen, ebenen Oberfläche maschinell
zu polieren. Für
diese Anwendungen sind entsprechende Polieranlagen (CMP-Anlagen)
auf dem Markt erhältlich,
die in unterschiedlichen Bereichen der Halbleiterfertigung zum Einsatz
kommen. Dabei sind die Polieranlagen in der Regel mit Halterungen
(Polierköpfe,
Carrier) zur Aufnahme einzelner Halbleiterwafer ausgerüstet, die
die jeweiligen Halbleiterwafer meist unter Zugabe eines Poliermittels (Slurry)
durch rotierende Bewegungen auf einem Poliertuch (Pad) polieren.
Das Poliertuch ist dabei in der Regel auf einem Polierteller (Platen)
geklebt, der sich gegenüber
den Polierköpfen
ebenfalls rotierend bewegt.
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Zur Erhöhung der Produktivität bei der
Halbleiterfertigung werden moderne CMP-Anlagen eingesetzt, die gleichzeitig
mehrere Halbleiterwafer polieren können. Diese Polieranlagen weisen
in der Regel einen oder mehrere Polierteller auf, auf denen mehrere
separate Polierköpfe
gemeinsam angeordnet werden können.
Jeder dieser Polierköpfe
ist dabei zur Aufnahme jeweils eines Halbleiterwafers ausgebildet.
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Bei diesem Prozess werden mittels
der Polierköpfe
zunächst
die einzelnen Halbleiterwafer mit der zu polierenden Oberfläche auf
die Polierteller gebracht. Danach beginnt der Polierprozess, bei
dem alle Halbleiterwafer gleichzeitig so lange poliert werden, bis
das gewünschte
Ergebnis erzielt ist.
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Die Konstruktion und Steuerung der
Polieranlagen sind üblicherweise
so ausgelegt, dass sich die gemeinsam bearbeiteten Halbleiterwafer
die gleiche Zeit im Poliervorgang befinden. Eventuell vorhandene
vorprozessbedingte Unterschiede der zu polierenden Oberflächen der
Halbleiterwafer (z.B. Ausgangsschichtdicke, Dotierstoffgehalt oder Schichtdickenprofil),
eventuell vorhandene Unterschiede im Polierverhalten der verschiedenen
Polierköpfe
(z.B. Polierdruckdifferenzen) einer Anlage sowie andere lokale Störungen (z.B.
inhomogene Eigenschaften des Pads oder inhomogene Verteilung des
Poliermittels) können
somit zu unterschiedlichen Abtragsverhalten und damit zu unterschiedlichen Prozessergebnissen,
wie z.B. unterschiedliche Schichtdicken oder unterschiedliche Schichtdickenprofile,
der gleichzeitig bearbeiteten Halbleiterwafer führen.
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Mit steigendem Integrationsgrad wachsen auch
die Anforderungen an die Prozessergebnisse hinsichtlich ihrer Stabilität und Reproduzierbarkeit. Hieraus
entsteht die Notwendigkeit mögliche
Unterschiede des Abtragsverhaltens bei gemeinsam bearbeiteten Halbleiterwafern
durch geeignete Methoden zu minimieren.
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Herkömmliche Methoden sehen hierzu
eine in regelmäßigen Intervallen
durchgeführte
Kalibrierung der Polieranlage hinsichtlich des Abtragsverhaltens
einzelner Polierpositionen vor. Je nach Größe der auftretenden Abweichungen
können
Korrekturen einzelner Polierpositionen oder Wechsel einzelner oder
aller Polierköpfe
vorgenommen werden. Bei der Korrektur einzelner Polierpositionen
wird üblicherweise
eine Kalibrie rung der entsprechenden Polierpositionen mithilfe von
Offsets und Korrekturfaktoren vorgenommen. In der Regel wird hierbei
die Poliergeschwindigkeit eines Halbleiterwafers durch eine Bestimmung
der Polierdruckoffsets einzelner Polierpositionen geändert. Die
einmal bestimmten Korrekturgrößen bleiben
bis zur nächsten Überprüfung unverändert.
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Da eine solche Kalibrierung der Polieranlage üblicherweise
mit Ausfallzeiten der Produktion und mit einem Verbrauch von Testwafern
einhergeht, wird ein Abgleich dieser Art aus Kostengründen nur
relativ selten durchgeführt.
Die in dem Zeitraum zwischen zwei Kalibrierungen relativ hohe Anzahl
bearbeiteter Halbleiterwafer ist somit einer Gefahr einer nicht
optimalen Prozessierung ausgesetzt.
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Insbesondere lassen sich mithilfe
der oben beschriebenen Methode der Korrekturgrößenbestimmung keine vorprozessbedingten
Unterschiede im Polierverhalten einzelner Halbleiterwafer ausgleichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine
Vorrichtung zum Steuern von Polierprozessen insbesondere bei der
Halbleiterherstellung zur Verfügung
zu stellen. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum
Steuern von Polierprozessen zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach
Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren nach Anspruch 7 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht eine Steuereinrichtung
zur individuellen Steuerung der Polierprozesse einzelner Halbleiterwafer
einer Mehrkopfpolieranlage mit mehreren gleichzeitig bearbeiteten
Halbleiterwafer vor. Dabei wird in Abhängigkeit vom Polierverhalten
eines Halbleiterwafers die Polierprozessparameter des entsprechenden Halbleiterwafers individuell
eingestellt. Hiermit können
Vorteilhafterweise Unterschiede im Polierverhalten verschiedener
Halbleiterwafer in verschiedenen Polierköpfen, die Herkömmlicherweise
zu größeren Streuungen
des Endproduktes und damit zu höheren Ausschussraten
führen,
kompensiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Steuereinrichtung ausgebildet, um den Anpressdruck,
die relative Geschwindigkeit zur Polierfläche, die Temperatur oder die
Zusammensetzung des Poliermittels für jeden der Halbleiterwafer individuell
einzustellen. Hierdurch lässt
sich Vorteilhafterweise das Polierverhalten jedes Halbleiterwafers
individuell steuern. Insbesondere lässt sich durch Reduktion des
Anpressdruckes oder der relativen Geschwindigkeit eines Halbleiterwafers
zur Polierfläche
die Abtragungsrate eines Halbleiterwafers auch während des Polierprozesses reduzieren,
ohne dass der entsprechende Halbleiterwafer von der Polierfläche abgehoben
wird, was zum Eintrocknen der Poliermittelreste auf der Oberfläche des
Halbleiterwafers führen
kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist eine Erfassungseinrichtung vorgesehen, die das
Polierverhalten der Halbleiterwafer anhand ihrer physikalischen
oder chemischen Eigenschaften während
oder nach Abschluss des Polierprozesses ermittelt. Hierdurch können parallel bearbeitete
Halbleiterwafer im Hinblick auf ihr Polierverhalten miteinander
verglichen werden oder es kann das Erreichen eines vorgegebenen
Polierzustandes bei einem oder mehreren Halbleiterwafern detektiert
werden. Mithilfe der ermittelten Werte für die Halbleiterwafer lassen
sich wiederum entsprechende Einstellungen prozessbestimmender Parameter
während
oder nach Abschluss des Polierprozesses für jede einzelne Polierposition
vornehmen, um eventuelle Unterschiede im Polierverhalten zu kompensieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, um das
Polierver halten eines Halbleiterwafers auf der Basis seiner kapazitiven,
optischen oder elektrischen Eigenschaft bzw. der chemischen Eigenschaften
seiner Politurreste zu ermitteln. Aus den aufgeführten Eigenschaften kann die
Dicke von Schichten auf dem entsprechenden Halbleiterwafer bestimmt
werden. Damit lässt
sich besonders vorteilhaft das Abtragverhalten des bearbeiteten
Halbleiterwafers ermitteln.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, um das
Polierverhalten eines Halbleiterwafers auf der Basis der mechanischen
Eigenschaften seiner Halteeinrichtung zu ermitteln. Da die mechanischen
Eigenschaften einer Halteeinrichtung von den Eigenschaften des in
der Halteeinrichtung angeordneten Halbleiterwafers abhängen, kann
mithilfe einer Überwachung
dieser Eigenschaften eine Endpunktdetektion während des Polierprozesses realisiert werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht die Möglichkeit
vor, dass die Steuervorrichtung die Polierprozessparameter für einen
Halbleiterwafer in Abhängigkeit
von dem von der Erfassungseinrichtung ermittelten Polierverhalten des
jeweiligen Halbleiterwafers während
eines Polierprozesses einstellen kann. Hierdurch kann das Polierverhalten
des jeweiligen Halbleiterwafers aktiv auch während des Polierprozesses beeinflusst
werden. Durch eine aktive Steuerung des Polierverhaltens können die
Prozessergebnisse verbessert und ihre Streuung deutlich vermindert
werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
von Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Polieranlage zum gleichzeitigen Bearbeiten von vier Halbleiterwafern,
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2 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Polieren mehrerer Halbleiterwafer, und
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3 ein
Diagramm mit verschiedenen Polierprozessen zur Verdeutlichung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
beispielhaft eine Polieranlage, wie sie Herkömmlicherweise zum Bearbeiten
mehrerer Halbleiterwafer W1–W4
verwendet wird. Dabei weist die Polieranlage vier separate Halteeinrichtungen
(Polierköpfe,
Carrier) C1–C4
zur Aufnahme jeweils eines Halbleiterwafers W1–W4 auf. Die vorzugsweise runden
Halbleiterwafer W1–W4
werden von jeweils einem der Carrier C1–C4 mit einer definierten Kraft
F1–F4
auf eine Polierfläche
P gedrückt. Die
Polierfläche
P besteht dabei vorzugsweise aus einem Poliertuch, das auf einem
runden Polierteller T angebracht ist. Üblicherweise wird das Poliertuch
P dabei auf den Polierteller T direkt aufgeklebt, es können jedoch
auch andere Befestigungsarten zur Fixierung des Poliertuchs P auf
dem Polierteller T vorgesehen sein.
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Anstelle von Poliertellern mit aufgeklebten Poliertüchern können ebenso
Tellerkonstruktionen eingesetzt werden, bei denen das Poliertuch
als Band ausgebildet und zwischen zwei Rollen gespannt ist, von
denen eine Rolle das unbenutzte Poliertuch enthält und auf der anderen das
abgenutzte Tuch aufgewickelt wird. Hierbei wird typischerweise zwischen
zwei Polierprozessen das Poliertuchband ein gewisses Stück von der
einen Rolle auf die andere gewickelt, so dass jede Silizium-Scheibe den gleichen
Bruchteil von benutztem und unbenutztem Poliertuch während des
Polierprozesses berührt.
Weiterhin sind auch sogenannte Band-Polisher bekannt, bei denen
das Poliertuch als Endlosband zwischen zwei Rollen eingespannt ist.
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Die vier Carrier C1–C4 sind
dabei vorzugsweise scheibenförmig
ausgebildet, wobei ihre Größe in der
Regel der Größe der bearbeiteten
Halbleiterwafer angepasst ist. Jede der scheibenförmigen Carrier
C1–C4
der 1 weist in der Mitte
eine Antriebsachse auf, die jeweils Teil einer in 1 nicht näher dargestellten separaten
Antriebseinheit A1–A4
ist. Jede der Antriebseinheiten A1–A4, die üblicherweise einen elektri schen
Antrieb aufweisen, bewegt den entsprechenden Carrier C1–C4 und
somit den daran befestigten Halbleiterwafer W1–W4 relativ zur Polierfläche P. Diese
Bewegung erfolgt dabei vorzugsweise in rotierenden Bewegungen. Es
können
hierfür
jedoch auch andere Bewegungsmuster vorgesehen sein.
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Die Halbleiterwafer W1–W4 sind
während des
Poliervorgangs in der Regel lediglich durch Reibungskräfte in den
Carriern C1– C4
fixiert. Die seitliche Führung
der Halbleiterwafer W1-W4 findet dabei durch sogenannten Retainingringe
statt. Diese speziellen Formteile der Carrier C1–C4 sind der jeweiligen Größe der Halbleiterwafer
W1–W4
angepasst. Insbesondere für
den Lade- und Entladevorgang werden die Halbleiterwafer W1–W4 jedoch
auch mithilfe von Unterdruck an den jeweiligen Carrier C1–C4 befestigt.
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Um eine gleichmäßige Politur der Waferoberfläche zu erreichen,
wird die Polierfläche
P dabei ebenfalls relativ zu den Wafern W1–W4 vorzugsweise in endgegengesetzter
Richtung rotierend bewegt. Auch hierbei sind jedoch prinzipiell
andere Bewegungsmuster möglich.
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Die durch das Poliertuch gebildete
Polierfläche
P besteht in der Regel aus einem elastischen Material und weist
eine perforierte Struktur mit einer weichen Oberfläche auf,
die zur Aufnahme eines Poliermittels (Slurry) ausgebildet ist. Das
Poliermittel wird dabei vorzugsweise während des Polierprozesses auf
die Polierfläche
P getropft und enthält
dabei regelmäßig Substanzen,
mit deren Hilfe die Oberfläche
des Halbleiterwafers chemisch und/oder mechanisch abgetragen werden
kann. Es lassen sich jedoch auch Poliertücher P vorsehen, die auch ohne Zugabe
externer Poliermittel bereits selbst abrasive Eigenschaften aufweisen.
Bei diesen sogenannten abrasiven Pads sind die Poliersubstanzen
(fixed abrasive, bonded abrasive) schon im Poliertuch P eingearbeitet.
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Herkömmliche Mehrkopfpolieranlagen
sind in der Regel so ausgelegt, dass sich die gemeinsamen bearbeiteten
Halbleiterwafer W1–W4
die gleiche Zeit im Poliervorgang befinden. Somit können eventuell
vorhandene vorprozessbedingte Unterschiede der Halbleiterwafer oder
auch prozessbeeinflussende Unterschiede der Carrier C1–C4, die
zu unterschiedlichen Prozessergebnissen führen können, nicht kompensiert werden.
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Erfindungsgemäß ist daher eine Polieranlage
vorgesehen, die das Polierverhalten jedes einzelnen in einem Carrier
C1–C4
angeordneten Halbleiterwafers W1–W4 individuell beeinflussen
kann. 2 zeigt eine solche
Polieranlage zum gleichzeitigen Bearbeiten mehrerer Halbleiterwafer.
Dabei sind beispielhaft zwei Halteeinrichtungen C1, C2 gezeigt, die
jeweils einen Halbleiterwafer W1, W2 auf eine Polierfläche P drücken. Die
Polierfläche
ist dabei analog zu 1 auf
einem runden Polierteller T befestigt, der sich rotierend bewegt.
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Jeder der beiden tellerförmigen Carrier
C1, C2 wird von einer eigenen Antriebseinheit A1, A2, über die
der jeweilige Carrier C1, C2 mit einer zentralen Achse verbunden
ist, rotierend bewegt. Dabei bestimmt jede Antriebseinheit A1, A2
den Anpressdruck F1, F2 des entsprechenden Carriers C1, C2 und damit
des darin angeordneten Halbleiterwafers W1, W2 an die Polierfläche P.
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Jede der beiden Antriebseinrichtungen
A1, A2 ist dabei vorzugsweise bidirektional mit einer zentralen
Steuereinheit R verbunden.
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Die zentrale Steuereinheit R ist
dabei vorzugsweise ausgebildet, um die Polierprozessparameter der
beiden Halbleiterwafer W1, W2 individuell zu steuern. Dabei wird
erfindungsgemäß insbesondere
der Anpressdruck der beiden Halbleiterwafer W1, W2 an die Polierfläche P zur
Bestimmung des Polierverhaltens der Halbleiterwafer W1, W2 benutzt. Ferner
können
auch die Prozessdauer des Poliervorgangs und die Rotationsgeschwindig keit
der Halbleiterwafer W1, W2 auf der Polierfläche P zur Steuerung des Polierprozesses
jedes einzelnen Halbleiterwafers W1, W2 angewandt werden.
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Da es auf einer Waferoberfläche nach
dem Abheben von der Polierfläche
P in der Regel sehr schnell zum Eintrocknen von Polierresten kommt, was
den entsprechenden Halbleiterwafer W1, W2 für die weitere Verwendung unbrauchbar
macht, muss in jedem Fall sichergestellt werden, dass jeder Halbleiterwafer
W1, W2 unmittelbar nach dem Abheben von der Polierfläche P einem
Reinigungsschritt zugeführt wird.
Aus diesem Grund lässt
sich eine Änderung
der Gesamtpolierzeit, d.h. der Zeit zwischen dem Beginn des Poliervorgangs
und dem Abheben des entsprechenden Halbleiterwafers W1, W2 von der
Polierfläche
P, nicht zur Steuerung des Polierverhaltens nutzen.
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Abgesehen von dieser Einschränkung können erfindungsgemäß sämtliche
das Polierverhalten beeinflussende Prozessparameter für jeden
der beiden Halbleiterwafer W1, W2 individuell eingestellt werden.
Hierbei wird erfindungsgemäß insbesondere der
Polierdruck der einzelnen Halbleiterwafer W1, W2 durch die erfindungsgemäße Steuereinrichtung R
individuell bestimmt. Ebenso lässt
sich auch die Rotationsgeschwindigkeit bzw. weitere prozessbestimmende
Parameter, wie z.B. Temperatur, individuell für jeden einzelnen Halbleiterwafer
W1, W2 einstellen.
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Erfindungsgemäß können die Korrekturen der prozessbestimmenden
Parameter manuell oder automatisch mithilfe der Steuereinrichtung
R vorgenommen werden. Dabei ist vorzugsweise eine Rückkoppelung
(closed loop control) vorgesehen, die mithilfe ermittelter Werte
für das
Polierverhalten jedes einzelnen Halbleiterwafers W1, W2 automatisch
eine direkte Beeinflussung der prozessbestimmenden Parameter beim
entsprechenden Halbleiterwafer W1, W2 vornehmen kann.
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Zur Bestimmung des Polierverhaltens
jedes einzelnen Halbleiterwafers W1, W2 ist dabei vorzugsweise eine
Erfassungseinrichtung S vorgesehen. Die Erfassungseinrichtung S
kann dabei als ein spezieller Sensor ausgebildet, der mittels physikalischer
oder chemischer Eigenschaft des Halbleiterwafers W1, W2 eine Überwachung
des Poliervorgangs mindestens eines der Halbleiterwafer W1, W2 vornehmen
kann. Hierzu eignen sich insbesondere die optischen, elektrischen
oder kapazitiven Eigenschaften des entsprechenden Halbleiterwafers
W1, W2. Ebenso lässt
sich die Erfassungseinrichtung S als eine Analyseeinrichtung zur
Erfassung der chemischen Eigenschaften der Polierabprodukte des
entsprechenden Halbleiterwafers W1–W4 ausbilden.
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3 verdeutlicht
das erfindungsgemäße Verfahren
anhand eines Diagramms, in dem der Einfluss der Steuerung eines
prozessbestimmenden Parameters auf das Ergebnis für verschiedene
nacheinander durchgeführte
Prozesse dargestellt ist. Die Bearbeitung der Halbleiterwafer erfolgt
dabei in zwei parallel betriebenen Carriern C1, C2 einer Mehrkopfpolieranlage.
Als prozessbestimmender Parameter wird beispielhaft die Prozesszeit
gewählt,
das heißt
die Zeit in der ein in einem der Carrier C1, C2 befindlicher Halbleiterwafer
W1, W2 mit einem vorgegebenen Anpressdruck auf die Polierfläche P gedrückt und
poliert wird. Als Prozessergebnis ist hierbei der Abtrag einer Nitridschicht
des bearbeiteten Wafers in Nanometern (nm) dargestellt.
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Das Prozessziel in dem Beispiel der 3 ist ein möglichst
gleichmäßiger Nitridschichtabtrag
(< 20 nm) bei allen
Halbleiterwafern. Hierzu wird die Schichtdicke bei allen bearbeiteten
Halbleiterwafern mithilfe einer in-line Messung während des
Polierprozesses überwacht.
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Als Abszesse des Diagramms in 3 ist eine laufende Nummer
der bearbeitenden Wafer gewählt.
Die Abszesse ist in vier Bereiche A, B, C und D aufgeteilt, die
vier zeitlich aufein ander folgenden Messreihen für die in den beiden Carriern
C1, C2 untergebrachten Halbleiterwafern entsprechen.
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Auf der linken Ordinate des Diagramms
ist die Prozesszeit, das heißt
die Bearbeitungszeit mit hohem Polierdruck in Sekunden aufgetragen.
Dieser Ordinate sind jeweils die beiden obersten Kurven jedes Bereichs
A–D zugeordnet.
Hingegen stellt die rechte Ordinate das Prozessergebnis dar, das
heißt den
Abtrag der Nitridschicht in Nanometern (nm). Dieser Ordinate sind
jeweils die beiden unteren Kurven jedes Bereichs A-D zugeordnet.
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Im ersten Bereich A zeigt sich zunächst ein steigender
Nitridabtrag von Wafer zu Wafer bei beiden Carriern C1, C2, wobei
die Nitridabtragskurve beim zweiten Carrier C2 im Vergleich zum
ersten Carrier C1 steiler ansteigt. Zur Korrektur der Prozessergebnisse
wird die Polierzeit bei beiden Carriern C1, C2 reduziert, wobei
beim zweiten Carrier C2 aufgrund des höheren Anstiegs der Nitridabtragskurve die
Prozesszeit stärker
reduziert wird als beim ersten Carrier C1. Dies führt zu einer
Angleichung der Prozessergebnisse bei beiden Carriern C1, C2 am
Ende der ersten Messreihe.
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Die Messreihe des zweiten Bereichs
B zeigt hingegen, dass der erste Carrier C1 bereits nach einer geringen
Korrektur einen gleichmäßig geringen Nitridabtrag
aufweist, während
der Nitridabtrag beim zweiten Carrier C2 von Wafer zu Wafer stetig
ansteigt. Erst durch eine starke Reduktion der Prozesszeit des zweiten
Carriers C2 kann der Nitridabtrag dieses Carriers C2 dem Nitridabtrag
des ersten Carriers C1 angeglichen werden.
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Die Messkurven des dritten Bereichs
C zeigen das fortschreitende Abtragsverhalten der beiden Carrier
C1, C2 bei konstant gehaltenen Prozesszeiten. Sofern die Prozessergebnisse,
wie im dritten Bereich C des Diagramms der Fall, nicht allzu sehr
auseinander driften und sich innerhalb gewünschter Grenzwerte bewegen,
muss die Polierzeit der Carrier C1, C2 nicht korrigiert werden.
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Die Messergebnisse des vierten Bereichs
D zeigen schließlich
dass bei einer falschen Korrektur eines prozessbestimmenden Parameters
die Prozessergebnisse der Carrier C1, C2 sehr stark auseinander
driften können.
Hierbei wird die Zeit mit hohem Polierdruck auf den zweiten Career
C2 lediglich unzureichend korrigiert, so dass der Nitridabtrag des zweiten
Carriers C2 deutlich auf Werte oberhalb des gewünschten Grenzwertes steigt.
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Die in 3 dargestellten
Messergebnisse zeigen insbesondere, dass eine herkömmliche
Methode, bei der die Prozessparameter während eines Polierprozesses
konstant gehalten werden, eine starke Streuung der Prozessergebnisse
hervorbringen kann. Unterschiede von Wafer zu Wafer, die z.B. auf unterschiedliche
Bedingungen bei den Vorprozessen der entsprechenden Wafer zurück zu führen sind, aber
auch unterschiedliche Bedingungen bei den zeitlich nacheinander
durchgeführten
Polierprozessen eines Carriers C1, C2, wie z.B. inhomogene Eigenschaften
des Poliertuchs P, inhomogene Poliermittelverteilung oder betriebsbedingte
thermische Driften des gesamten Systems, können daher mit einer herkömmlichen
Poliermethode nicht erfasst werden.
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Erst mithilfe eines erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das Prozessergebnis, wie in 3 gezeigt,
bei allen Carriern C1, C2 einer Mehrkopfpolieranlage über eine
beliebige Anzahl zeitlich nacheinander folgender Polierprozesse
innerhalb bestimmter Toleranzwerte konstant gehalten werden.
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Die in der vorangehenden Beschreibung, den
Ansprüchen
und den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
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- A
- Antriebseinrichtung
- C
- Halteeinrichtung
- W
- Halbleiterwafer
- R
- Steuereinrichtung
- S
- Erfassungseinrichtung
- F
- Anpresskraft
- P
- Polierfläche
- T
- Poliertisch