DE10244316A1 - Pyrotechnischer Schalter - Google Patents

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    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H39/00Switching devices actuated by an explosion produced within the device and initiated by an electric current
    • H01H39/006Opening by severing a conductor

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Abstract

Ein pyrotechnischer Schalter (1) weist einen elektrischen Leiter auf, der durch einen pyrotechnischen Treibsatz zur Unterbrechung des Stromflusses zu trennen ist. Dies muss an einer definierten Stelle des Leiters geschehen. Dazu wird an der vorgesehenen Stelle eine Sollbruchstelle (Solltrennbereich (16), angebracht. Diese Sollbruchstelle wird durch Veränderung der Materialeigenschaften in einem definierten Bereich des Leiters erzeugt, indem dieser örtlich begrenzt über eine Grenztemperatur erhitzt wird. Dies kann durch verschiedene Verfahren, wie mithilfe von Laser oder durch induktive Erwärmung erfolgen. Abhängig von der Temperatur wird dabei örtlich begrenzte Härte oder das Gefüge und/oder die Legierungszusammensetzung des Materials geändert, so dass eine definierte Sollbruchstelle entsteht.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen pyrotechnischen Schalter, der insbesondere zum gefahrbedingten Abschalten von elektrischen Lasten dienen kann.
  • Zur Notabschaltung elektrischer Stromkreise, insbesondere zur Trennung elektrischer Energiequellen von angeschlossenen Netzen oder Verbrauchern dienen Notschalter, die im Bedarfsfalle ausgelöst werden und den Stromkreis unterbrechen. Solche Notschalter müssen sicher ansprechen und den Stromkreis auch unter Last, d.h. wenn hohe Ströme durch den betreffenden Schalter fließen, unterbrechen, ohne eine unbeabsichtigte Wiederverbindung zuzulassen. Dies gilt insbesondere, wenn die betreffenden Schalter in Anlagen eingesetzt werden, die nicht nur elektrischen Belastungen sondern auch mechanischen Belastungen, wie Beschleunigungen, Schlägen, Vibrationen oder dergleichen ausgesetzt sind. Dies ist typischerweise bei Kraftfahrzeugen der Fall, bei denen im Falle eines Unfalls die elektrische Energiequelle, wie beispielsweise die Kraftfahrzeugbatterie oder eine etwaige Brennstoffzelle vom übrigen Bordnetz abgetrennt werden muss, um die Entstehung eines Brands zu verhindern. Die Abtrennung muss dabei auch unter den Bedingungen eines Unfalls, d.h. auch unter Einwirkung hoher Beschleunigungskräfte, sicher erfolgen.
  • Die Trennung des Stromkreises soll möglichst schnell und an einer dafür vorgesehenen, bedarfsweise zu schützenden Stelle erfolgen. Durch den Trennvorgang selbst sollen oder dürfen möglichst keine Gefahren entstehen. Deshalb soll die Trennung des Stromkreises mit möglichst geringem Energieaufwand erfolgen, wobei die Trennsicherheit groß muss. Andererseits dürfen keine etwaigen Schwachstellen erzeugt werden, die unbeabsichtigt trennen.
  • Zum Trennen einer Last von einer elektrischen Energiequelle im Kurzschlussfalle oder bei Überstrom sind Schmelzsicherungen bekannt. Diese haben in vielen Fällen eine zu große Ansprechzeit und sie sind nur durch Überstrom, nicht aber durch ein anderes Auslösesignal auslösbar.
  • Außerdem sind pyrotechnische Schalter bekannt, bei denen eine elektrische Verbindung durch Einwirkung einer Treibladung getrennt wird. Solche pyrotechnischen Schalter werden in Serie produziert. Sie können grundsätzlich nur stichprobenhaft überprüft und getestet werden, denn nach dem Auslösen sind sie unbrauchbar. Es muss aber in jedem Fall sicher gestellt sein, dass der pyrotechnische Schalter im Auslösefall wie vorgesehen reagiert.
  • Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen pyrotechnischen Schalter zu schaffen, der eine sichere Lastabschaltung ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird mit dem Schalter gemäß Anspruch 1 gelöst:
    Der erfindungsgemäße Schalter weist einen Solltrennbereich auf, der einstückig mit dem umgebenden, nicht zu durchtrennenden Material verbunden ist. Der Solltrennbereich wird definiert, indem in dem Solltrennbereich Materialeigenschaften vorliegen, die von den Materialeigenschaften des übrigen Leiters abweichen. Beispiels- und vorzugsweise handelt es sich bei der Sollbruchstelle um eine lokale Änderung von Materialeigenschaften, wie sie durch eine Wärmebehandlung an einem zuvor homogenen Körper, beispielsweise Metallkörper, zu erreichen ist. Beispielsweise können durch lokale Härtungen, die durch eine schnelle Erwärmung und Abkühlung zu erzielen sind, Stellen erzeugt werden, die besonders hart, spröde und rissanfällig sind und somit als Sollbruchstelle dienen. Bei Materialien die beispielsweise durch Ansammlung von Versetzungen durch mechanische Bearbeitung härter werden, wie beispielsweise Kupfer oder Kupferlegierungen, kann eine lokale Wärmebehandlung zur Beseitigung von Versetzungen und somit zu einer dauerhaften Herabsetzung der Härte an der wärmebehandelten Stelle führen. Auch dies kann als Sollbruchstelle genutzt werden. Weitere Möglichkeiten, durch eine Wärmebehandlung eine lokale Eigenschaftsänderung des Materials herbeizuführen, sind Änderungen der Legierungszusammensetzung, indem sich beispielsweise in den erwärmten Zonen Legierungsbestandteile ansammeln oder aus diesen verflüchtigen.
  • Die Sollbruchstelle kann beispielsweise durch eine Induktionserwärmungsbehandlung relativ großflächig ausgelegt werden. Bedarfsweise ist es auch möglich, die Sollbruchstelle durch eine oder mehrere linienhafte Bereiche festzulegen, die beispielsweise durch eine Laserbehandlung erzeugt werden. Der Laserstrahl ermöglicht es, eine Eigenschaftsänderung des Materials in der gesamten Materialdicke herbeizuführen, wobei Randzonen wenig oder nicht mitbeeinflusst werden. Durch Laserbehandlung hergestellte Sollbruchstellen zeichnen sich somit durch einen scharfen Übergang der Materialeigenschaften aus, die im Belastungsfalle ein schnelles Abreißen der unterschiedlichen Materialbereiche begünstigen. Die durch Laserbehandlung linienhaft erzeugten Solltrennlinien können beispielsweise als Ringe um einen rohrförmigen Körper herumführen. Sie können außerdem ein Netz bilden oder in Form einer Schraubenlinie aufgebracht sein. Die Anordnung eines Liniennetzes auf der Oberfläche des zu durchtrennenden elektrisch leitenden Körpers hat den Vorzug, dass im Auslösefalle Bruchstücke relativ gut definierter Form und Größe entstehen, was zur Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Stromunterbrechung beitragen kann.
  • Der leitende Körper kann prinzipiell jede geeignete Form aufweisen. Vorzugsweise ist er ein abschnittsweiser rohrförmiger Hohlkörper, dessen Außendurchmesser im Anschluss an den Solltrennbereich mit dem Außendurchmesser im Solltrennbereich übereinstimmt. Die Druckquelle (Treibladung) kann in einem von dem Körper umschlossenen Innenraum untergebracht werden. Eine einfache übersichtliche Fertigung wird ermöglicht und es wird sichergestellt, dass der Solltrennbereich allein von den geänderten Materialeigenschaften im Solltrennbereich, nicht aber von geometrischen Einflüssen, wie beispielsweise Kerben, Stufen oder dergleichen, beeinflusst wird. Außerdem wird durch diese Ausbildung die Stirnfläche der sich nach der Durchtrennung des Solltrennbereichs gegenüber stehenden Leiterenden minimiert, was wiederum der Trennsicherheit zu Gute kommt.
  • Der Schalter kann in unterschiedlichen Ausführungsformen als Schalt- oder Sicherungselement dienen. Zündlack an der inneren Wandung kann eine Auslösung durch Überstrom ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Zündeinrichtung vorgesehen sein, die als elektrischer Zünder beispielsweise durch ein elektrisches Signal auslösbar ist und die Ladung zündet. Ist dies der Fall, kann der Schalter anders als eine Sicherung durch ein Signal unabhängig davon gezündet werden, ob er Strom führt oder nicht.
  • Die an der Sollbruchstelle induzierte lokale Änderung der Materialeigenschaften kann auch durch eine gezielt herbeigeführte lokale Vorspannung des Materials gegeben sein. Beispielsweise kann der zu durchtrennende Körper ein nichtmetallischer Körper, beispielsweise ein Glas- oder Keramikrohr sein, das an seiner Innen- oder Außenseite einen Metallbelag trägt. Durch gezielte lokale Wärmebehandlung kann das Material so vorgespannt sein, dass es beispielsweise gegen Schläge von außen relativ unempfindlich, gegen Stöße von innen jedoch besonders empfindlich ist. Die lokale Vorspannung kann auf linienhafte oder streifenförmige Bereiche begrenzt sein. Die Vorspannung kann vor oder nach dem Aufbringen des Metallbelags auf den nichtmetallischen Körper erzeugt worden sein. Schalter mit solchen vorgespannten Körpern können sich als besonders robust gegen äußere mechanische Belastungen erweisen, wobei sie gleichwohl mit sehr schwachen pyrotechnischen Ladungen ausgelöst d.h. zerstört werden können.
  • Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder Unteransprüchen. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
  • 1 einen pyrotechnischen Schalter mit Solltrennbereich in einfachster Ausführungsform in schematisierter Darstellung,
  • 2 einen pyrotechnischen Schalter mit geschlossenem Innenraum in längs geschnittener Darstellung,
  • 3 eine abgewandelte Ausführungsform eines pyrotechnischen Schalters in Seitenansicht,
  • 4 der Schalter nach 3 in längs geschnittener Darstellung,
  • 5 den Schalter nach 2 oder 4 in einer ausschnittsweisen vergrößerten Darstellung und
  • 6 die Abwicklung eines rohrförmigen Körpers mit einem aus einem Netz von Trennlinien bestehenden Solltrennbereich in schematischer Darstellung.
  • In 1 ist ein besonders einfaches Ausführungsbeispiel eines pyrotechnischen Schalters 1 veranschaulicht. Dieser weist einen elektrisch leitenden Körper 2 auf, der unter Einwirkung eines plötzlichen Druckstoßes, beispielsweise durch Explosion oder Detonation einer pyrotechnischen Ladung 3 zu durchtrennen ist, um einen Stromfluss zu unterbrechen und/oder eine Potenzialtrennung zu bewirken. Die Ladung 3 wirkt dabei als gezielt initiierbare Druckquelle. Im Ausführungsbeispiel nach 1 ist der Körper 2 stab- oder plattenartig ausgebildet. Die Ladung 3 ist als Pille auf einer Seite des Körpers 2 angeordnet. Sie kann durch eine Schutzabdeckung 4 beispielsweise in Form eines ausgehärteten Kunststoffüberzugs gegen Umgebungseinflüsse geschützt sein.
  • Der Ladung 3 ist ein Zünder 6 zugeordnet, der beispielsweise aus einem Zünddraht 7 mit einer angeschlossenen Zündleitung 8 besteht. Über die Zündleitung 8 kann ein Stromstoß in den Zünddraht 7 eingeleitet werden, der diesen erhitzt und die Ladung 3 bei Bedarf zündet.
  • Der Körper 2 weist zwei Anschlussbereiche 11, 12 auf, die beispielsweise mit Öffnungen 14, 15 zum Anschluss von elektrischen Leitern versehen sein können. Zwischen den Anschlussbereichen 11, 12 ist ein Solltrennbereich 16 vorgesehen, dessen Materialeigenschaften sich von den Materialeigenschaften der Anschlussbereiche 11, 12 unterscheiden. Der Querschnitt des Solltrennbereichs 16 stimmt vorzugsweise mit dem Querschnitt der Anschlussbereiche 11, 12 überein. Dies gilt zumindest für fremdgezündete Ausführungsformen des Schalters 1, die den Zünder gemäß 6 oder eine ähnliche Zündeinrichtung aufweisen. Bei Ausführungsformen, die durch die Eigenerwärmung des stromdurchflossenen Körpers 2 gezündet werden sollen, ist der Solltrennbereich 16 mit einem geringeren Querschnitt ausgebildet als die übrigen Bereiche des Körpers 2.
  • Der Solltrennbereich 16 ist so vorbehandelt, dass er bei Einwirkung des von der Explosion der Ladung 3 hervorgerufenen Stoßes bevorzugt bricht oder reißt. Die Vorbehandlung kann beispielsweise eine Wärmebehandlung sein, im Rahmen derer örtlich auf den Solltrennbereich 16 begrenzt die Härte, das Gefüge, die Legierungszusammensetzung oder ähnliche Materialeigenschaften geändert werden. Besteht der Körper 2 beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung und ist der Körper 2 beispielsweise aus einem mechanisch vorverformten Materialabschnitt, wie beispielsweise einem gewalzten Band, aus- oder abgeschnitten, ist das Grundmaterial durch die erfolgte plastische Verformung weitgehend verfestigt. Der Solltrennbereich 16 wird nun beispielsweise dadurch festgelegt, dass die in 1 gestrichelt veranschaulichte Zone lokal erwärmt und wieder abgekühlt wird. Die Erwärmung kann durch Induktionserwärmung, mit einer geeigneten Flamme oder durch einen Laser erfolgen. Es bildet sich somit eine weich geglühte Zone, die den Solltrennbereich 16 bildet.
  • Der Schalter 1 arbeitet wie folgt:
    An die Anschlussbereiche 11, 12 sind nicht weiter veranschaulichte stromzu- und -abführende Leitungen angeschlossen, die über den Solltrennbereich 16 miteinander verbunden sind. Soll nun die elektrische Verbindung zwischen den beiden an die Anschlussbereiche 11, 12 ange schlossenen Leitungen unterbrochen werden, wird über die Zündleitung 8 ein Zündimpuls gegeben, so dass der Zünddraht 7 die Ladung 3 zündet. Die Ladung 3 ist an dem Solltrennbereich 16 angebracht. Die bei der Explosion entstehende Druckwelle trifft zuerst und vor allem den Solltrennbereich 16. Dieser hat beispielsweise eine wesentlich geringere Härte als die Anschlussbereiche 11, 12, wenn die Gefügestruktur, wie oben erläutert, einer Wärmebehandlung ausgesetzt war. Das Material des Solltrennbereichs 16 ist somit besonders nachgiebig und kann von der Druckwelle leicht durchtrennt werden. Außerdem kann es ohne größere Schwierigkeiten in kleine Bruchstücke zerlegt werden, um Gefahren für die Umgebung auszuschließen.
  • 2 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalters 1. Bei diesem ist der Körper 2 rohrförmig ausgebildet, wobei er entlang seiner Längsachse einen konstanten Kreisquerschnitt aufweist. Somit weist er rohrförmige Anschlussbereiche 11, 12 und einen in einer mittleren Ringzone ausgebildeten rohrförmigen Solltrennbereich 16 auf. Die Anschlussbereiche 11, 12 sitzen in Sackbohrungen von Anschlussstücken 17, 18, die beispielsweise als rotationssymmetrische Körper ausgebildet sind. Sie sind zueinander flüchtend von einem z.B. etwa zylindrischen Gehäuse 19 aufgenommen, aus dessen Endseiten 21, 22 sie herausragen. Die Anschlussstücke 17, 18 weisen an ihrem jeweiligen Außenumfang beispielsweise eine Ringnut 23, 24 auf, in die die Endseiten 21, 22 eingreifen, um die Anschlussstücke 17, 18 axial fest zu halten. Die aus den Endseiten 21, 22 herausragenden Abschnitte der Anschlussstücke 17, 18 können zylindrisch oder anderweitig ausgebildet sein und dienen dem elektri schen Anschluss des Schalters 1. Wenigstens eines der Anschlussstücke 17, 18 kann mit einer Durchgangsbohrung 25 versehen sein, durch die Zündleitung 8 geführt ist. Die Zündleitung 8 ist dabei in der Durchgangsbohrung 25 axial unverschiebbar gesichert und abgedichtet in dieser eingesetzt. Dies kann beispielsweise durch einen mit Vergussmasse 26 gefüllten, erweiterten Abschnitt 27 der Durchgangsbohrung 25 erfolgen.
  • Die Anschlussstücke 17, 18 weisen außerdem an ihrem innerhalb des Gehäuses 19 angeordneten Ende jeweils eine Sackbohrung 28, 29 auf, in der der Körper 2 beispielsweise im Presssitz, durch ein Gewinde oder durch anderweitige Befestigungsmittel, gehalten ist. Er kann auch einstückig mit den Anschlussstücken 17, 18 ausgebildet sein, wobei zumindest eines dann eine Einfüllöffnung zur Einfüllung der Ladung 3 aufweist. Als Einfüllöffnung kann unter Umständen die Durchgangsbohrung 25 benutzt werden.
  • Der Solltrennbereich 16 besteht aus dem gleichen Material wie die benachbarten Anschlussbereiche 11, 12 und er weist den gleichen Querschnitt wie diese auf. Jedoch weist der Solltrennbereich 16 zumindest zonenweise von der Umgebung abweichende Materialeigenschaften auf. Im Ausführungsbeispiel nach 2 sind diese Zonen linienartige Ringzonen 31, wobei jede Ringzone 31a, 31b, 31c, 31d, 31e, 31f beispielsweise durch eine thermische Laserbearbeitung erzeugt worden ist. Der Laserstrahl kann dabei, wie beispielsweise aus 5 ersichtlich ist, die gesamte Wandung des Körpers 2 oder einen Teil derselben durchsetzende Bereiche 32 erzeugen, in denen die Materialeigenschaften sich von der Umgebung, d.h. von dem übrigen Körper 2 unterscheiden. Beispielsweise ist der Bereich 32a wie der Bereich 32b durch die lokale starke Erwärmung bei der Herstellung gewissermaßen ausgeglüht und somit wesentlich weicher als das umgebende Material, wenn dieses Kupfer oder eine Kupferlegierung ist. An der äußeren Oberfläche des Körpers 2 vorhandene, auf die Laserbearbeitung zurückgehende Marken, Vertiefungen, Rillen oder Wellen, sind in diesem Zusammenhang unbedeutend. Die wesentliche Vorschwächung des Solltrennbereichs 16 ist durch die Änderung der Materialeigenschaften in Folge der thermischen Bearbeitung erzielt.
  • Wie 2 veranschaulicht, können zusätzlich zu den Ringzonen 31 längs verlaufende Zonen 33 vorgesehen sein, die wie die Ringzonen 31 durch Laserbearbeitung erzeugt worden sind. Dadurch entsteht ein Gittermuster aus Ringzonen 31 und Zonen 33, die gewissermaßen Solltrennlinien festlegen.
  • Bei Auslösung der Ladung 3 bewirkt der entstehende steile Druckanstieg vorzugsweise eine Materialtrennung im Bereich der Ringzonen 31 und der Zonen 33, so dass sich der von dem Solltrennbereich 16 gebildete Abschnitt des Körpers 2 in kleine Bruchstücke zerlegt. Die dazu erforderliche Kraft ist relativ gering, so dass mit kleinen Ladungen 3 ausgekommen werden kann. Andererseits ist der Solltrennbereich 16 aufgrund seines unverminderten Querschnitts mechanisch stabil und stromtragfähig, so dass der Schalter 1 auch für große Ströme lediglich einen geringen Bauraum beansprucht.
  • Bei einer abweichenden Ausführungsform ist der Körper 2 des Schalters 1 nicht aus Metall sondern aus einem Nichtleiter, wie beispielsweise Glas oder Keramik, ausge bildet. Er trägt jedoch zur Stromleitung eine beispielsweise auf seiner Außenseite aufgebrachte Metallschicht. Ist der Körper 2 aus Glas oder einem ähnlichen Werkstoff hat dies neben anderen Vorteilen den Vorzug, dass durch die thermische Behandlung des Solltrennbereichs 16 gezielt Spannungen in das Material des Körpers 2 eingebracht werden können. Die Spannungen können so gerichtet sein, dass der Körper 2 gegen Schläge und Stöße von außen besonders unempfindlich, gegen Schläge und Stöße von innen jedoch besonders empfindlich reagiert. Beispielsweise kann dies durch Druckspannungen in der Außenhaut und Zugspannungen in der Innenhaut im Bereich der Solltrennstelle 16 oder auch auf gesamter Länge des Körpers erzielt werden. In letzterem Fall reduzieren sich die Anschlussbereiche 11, 12 auf die von den Anschlussstücken 17, 18 aufgenommenen Ringzonen, während der Solltrennbereich 16 den gesamten Abschnitt zwischen den beiden Anschlussstücken 17, 18 einnimmt. Die Ausführungsformen des elektrischen Schalters 1 mit vorgespanntem Körper 2 eignen sich insbesondere für Anwendungsfälle, bei denen mit einer kleiner Ladung 3 eine besonders schnelle Stromabschaltung herbeizuführen ist und bei denen eine vollständige feine Zersplitterung des gesamten Körpers 2 erforderlich oder gewünscht ist.
  • Eine weitere Ausführungsform des Schalters 1 ist in den 3 und 4 veranschaulicht. Der Körper 2 wird durch ein zylindrisches, von einem Stab abgelängtes Stück gebildet, in das von einer Stirnseite her eine Sacköffnung 34 eingebracht ist. Diese ragt bis in den Bereich der Solltrennstelle 16, die hier durch die Ringzone 31a, 31b und entsprechende längs angeordnete Zonen 33 definiert ist. Die Sacköffnung 34 ist durch Vergussmasse 35 geschlossen, durch die die Zündleitung 8 zur Zündung der Ladung 3 hindurchführt.
  • Bei Auslösen der Ladung 3 zerlegt sich insbesondere der Solltrennbereich 16, wobei die Materialtrennung durch die Ringzonen 31a, 31b und die Zonen 33 wesentlich unterstützt wird.
  • 6 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform eines Solltrennbereichs 16 in Form einer Abwicklung eines Körpers 2. Einzelne durch Laser vorgezeichnete Trennlinien 36, 37 sind als Schraubenlinien ausgebildet und erzeugen ein Rautenmuster auf der Oberfläche des Körpers 2. Auch diese Trennlinien sind Zonen geänderter Materialeigenschaften. Beispielsweise können sich durch die lokale Wärmebehandlung im Bereich der Linien Legierungsbestandteile an Korngrenzen ansammeln, Härtungs- oder Erweichungszonen bilden oder Spannungen induziert werden.
  • Ein pyrotechnischer Schalter 1 weist einen elektrischen Leiter auf, der durch einen pyrotechnischen Treibsatz zur Unterbrechung des Stromflusses zu trennen ist. Dies muss an einer definierten Stelle des Leiters geschehen. Dazu wird an der vorgesehen Stelle eine Sollbruchstelle (Solltrennbereich 16) angebracht. Diese Sollbruchstelle wird durch Veränderung der Materialeigenschaften in einem definierten Bereich des Leiters erzeugt, indem dieser örtlich begrenzt über eine Grenztemperatur erhitzt wird. Dies kann durch verschiedene Verfahren, wie mit Hilfe von Laser oder durch induktive Erwärmung erfolgen. Abhängig von der Temperatur wird dabei örtlich begrenzte Härte oder das Gefüge und/oder die Legierungszusammenset zung des Materials geändert, so. dass eine definierte Sollbruchstelle entsteht.

Claims (20)

  1. Pyrotechnischer Schalter (1), insbesondere zur Lastabschaltung, mit einem elektrisch leitenden Körper (2), der zwei voneinander beabstandete Anschlussbereiche (11, 12) und einen dazwischen angeordneten Solltrennbereich (16) aufweist, an dem eine Druckquelle (3) angeordnet ist, wobei der Solltrennbereich (16) Materialeigenschaften aufweist, die sich von den Materialeigenschaften des übrigen Körpers (2) unterscheiden.
  2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende Körper (2) ein einstückig ausgebildeter Metallkörper ist.
  3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (2) ein Hohlkörper ist, der einen Innenraum umschließt, wobei der Solltrennbereich (16) den Innenraum ringförmig umgibt.
  4. Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) einen Außendurchmesser aufweist, der mit dem Außendurchmesser der anschließenden Anschlussbereiche (11, 12) übereinstimmt.
  5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) einen Querschnitt mit kreisförmiger Außenkontur aufweist.
  6. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (2) einen Innenraum umschließt, der die Ladung (3) beherbergt, wobei der Innenraum einen Querschnitt mit kreisförmigem Außenumriss aufweist.
  7. Schalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum durch eine Sacköffnung (34) gebildet ist, die sich durch wenigstens einen der Anschlussbereiche (11, 12) erstreckt, und dass der Innenraum allseitig geschlossen ist.
  8. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckquelle (3) durch eine zündbare Ladung gebildet ist, die nach der Zündung durch Gasentwicklung einen schellen Druckanstieg bewirkt.
  9. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Ladung (3) wenigstens ein Zünder (6) vorgesehen ist.
  10. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem Zünder eine Schicht an dem Körper (2) angebrachten Zündlacks gehört.
  11. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zünder (6) ein elektrischer Zünder ist.
  12. Schalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Zünder (6) an eine äußere Zündeinrichtung über wenigstens eine Zündleitung (8) anschließbar ist, die elektrisch isoliert zu der Ladung (3) führt.
  13. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende Körper (2) in einem Gehäuse (19) untergebracht ist.
  14. Schalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende Körper (2) in dem Gehäuse (19) fixiert ist.
  15. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) einen Querschnitt mit kreisförmiger Außenkontur aufweist.
  16. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) eine durch eine lokale Wärmebehandlung erzielbare abweichende Materialeigenschaft aufweist.
  17. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) eine Härte aufweist, die von der Härte des übrigen Körpers (2) abweicht.
  18. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) eine Zähigkeit aufweist, die von der Zähigkeit des übrigen Körpers (2) abweicht.
  19. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) ein Gefüge aufweist, die von dem Gefüge des übrigen Körpers (2) abweicht.
  20. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Solltrennbereich (16) eine Legierungszusam mensetzung aufweist, die von der Legierungszusammensetzung des übrigen Körpers (2) abweicht.
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