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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Aufbereiten von Datenzellen, die bei einem
Vermittlungsverfahren mit kontinuierlichem Datenzellenstrom empfangen
werden, eine feste Länge
aufweisen und jeweils aus einem Headerteil und einem Nutzdatenteil
bestehen.
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Durch die starke Verbreitung des
Internets im privaten und kommerziellen Bereich ist der Bedarf an breitbandigen
Datenverbindungen sprunghaft gestiegen. Einen großen Anteil
nehmen dabei Datenverbindungen ein, die über eine bereits existierende
Leitung hergestellt werden können,
so daß keine
weiteren Kosten für
das Bereitstellen der Datenleitung entstehen. Diese Technik wird
von einigen Telekommunikationsanbietern bei öffentlichen Netzwerken hoher Bandbreite
angewendet. Die Übertragung
von Nutzdaten erfolgt beispielsweise über die oftmals beim Kunden
bereits vorhandene Telefonleitung, wobei die Nutzdaten parallel
zu den sogenannten schmalbandigen Diensten, z.B. digitale oder analoge
Sprachverbindung oder FAX-Übermittlung, übertragen
werden können.
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Die schnelle bidirektionale Datenübertragung über eine
Telefonleitung erfolgt beispielsweise mit Hilfe der ADSL-Technik
(ADSL = asymmetrical digital subscriber line, asymmetrische digitale
Teilnehmerleitung). Bei dieser Verbindungstechnik – wird ein moduliertes
Analogsignal über
die Kupferdoppelader der Telefonleitung übertragen. Eine Demodulatorschaltung,
die Bestandteil eines beim Kunden angebrachten ADSL-Modems sein
kann, wandelt das modulierte Analogsignal in einen seriellen synchronen Bitstrom
um. Um den seriellen Bitstrom fehlerfrei synchronisieren zu können, ist
es erforderlich, daß der serielle
Bitstrom permanent anliegt. Deshalb werden, falls gerade keine Nutzdaten übertragen
werden müssen,
leere Datenpakete (sogenannte Leerzellen) in einem vorher festgelegten
Format versendet, so daß in
Sende- und Empfangsrichtung ein kontinuierlicher Datenstrom vorliegt.
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Bei der Realisierung von öffentlichen
Netzwerken hoher Bandbreite wird zunehmend zur Übermittlung von Daten zwischen
verschiedenen Teilnehmern die von der ITU-Kommission (ITU = International
Telecommunication Union, Internationaler Telekommunikationsverband)
standardisierte ATM-Technik (ATM = asynchronous transfer mode, asynchroner Übertragungsmodus)
angewendet. Bei dieser Übermittlungstechnik
werden die zu sendenden Nutzdaten, die in einem Format gemäß eines
Netzwerkprotokolls des lokalen Netzes vorliegen, in eine oder mehrere
ATM-Datenzellen einer festen Byte-Länge zerlegt, mit einer Zieladresse
versehen und über
Vermittlungsstellen in einem Paketvermittlungsverfahren an diese
Zieladresse versendet. Die ATM-Datenzellen müssen beim Empfänger wieder
in Nutzdaten in ein Datenformat gemäß dem Netzwerkprotokoll umgewandelt
werden.
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In der Netzwerktechnik werden üblicherweise
verschiedene Protokollstufen als Schichten bezeichnet. Im oben betrachteten
Fall einer Datenübertragung
mittels der ATM-Vermittlungstechnik sind die sogenannte TC-Schicht
(transmission convergence layer, Übertragungssteuerungsschicht)
und die AAL-Schicht
(ATM adaption layer, ATM-Anpassungsschicht) beteiligt.
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Die TC-Schicht repräsentiert
eine Verarbeitungsstufe, die die Übertragung der Nutzdaten über die
physikalische Verbindung des öffentlichen
Netzwerks steuert. In dieser Verarbeitungsstufe werden die Nutzdaten
in Form von ATM-Zellen als serieller Datenstrom empfangen, auf Übertragungsfehler
geprüft,
und Leerzellen, die der Aufrechterhaltung der Synchronisation dienen,
entfernt. Beim Senden von Nutzdaten errechnet diese Verarbeitungsstufe
eine Prüfsumme,
die den versendeten ATM-Zellen hinzugefügt wird. Falls keine Nutzdaten
versendet werden müssen,
werden in dieser Übertragungsrichtung Leerzellen
gesendet.
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Die AAL-Schicht der ATM-Technik ist
das Bindeglied zwischen der zellenorientierten Übertragung der TC-Schicht und
den zu übertragenen
Nutzdaten, die an eine höhere
Protokollschicht weitergereicht werden. In der ATM-Technik werden
für verschiedene
Anwendungen unterschiedliche Übertragungsarten
unterstützt,
die in mehreren Diensttypen geordnet sind und jeweils ein eigenes
Datenformat der Schnittstelle der AAL-Schicht zu einer höheren Protokollschicht
aufweisen. Für
die Datenübertragung
mit Hilfe eines Modems ist der sogenannte AAL5-Diensttyp vorgesehen,
der speziell für
diesen Anwendungsfall als Teil der ATM-Spezifikation eingeführt wurde.
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Die AAL-Schicht nimmt im wesentlichen
zwei Aufgaben wahr. Zum einen wird eine Schnittstelle zum lokalen
Netzwerk bereitgestellt, zum anderen müssen die ATM-Zellen, die mit
der TC-Schicht ausgetauscht werden, in ein geeignetes Datenformat umgesetzt
werden. Diese Funktion wird durch die sogenannte SAR-Funktion ausgeführt (SAR
= segmentation and reassembly, Segmentierung und Wiederzusammenbau).
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Die Bearbeitung der Funktionen der TC-Schicht
und der SAR-Funktion der AAL-Schicht wird üblicherweise von einer speziellen
Vorrichtung übernommen,
die beispielsweise in einem ADSL-Modem integriert sein kann. Die
empfangenen ATM-Datenzellen werden in dieser Vorrichtung aufbereitet und
in einem zum verwendeten Netzwerkprotokoll (beispielsweise TCP/IP)
kompatiblen Format bereitgestellt und in ein lokales Netzwerk (local
area network, LAN) eingespeist, an das die Geräte des Netzteilnehmers, z.B.
ein PC, angeschlossen sind.
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Es werden bei bisherigen bekannten
Vorrichtungen der eingangs genannten Art die Verarbeitungsfunktionen
der TC-Schicht und der SAR-Funktion der AAL-Schicht in jeweils in zwei getrennten
Verarbeitungseinheiten durchgeführt.
Die beiden Verarbeitungseinheiten können in Form von einem oder mehreren
Prozessoren realisiert werden, in denen verschiedene Programme abgearbeitet
werden. Da die Verarbeitung der Daten in beiden Verarbeitungseinheiten
mit verschiedenen Bearbeitungszeiten oder . Programmprioritäten erfolgt,
muß zwischen
die beiden Verarbeitungseinheiten ein Pufferspeicher, z.B. ein FIFO-Speicher, eingefügt werden,
welcher die Daten solange speichert, bis sie von der jeweils anderen
Verarbeitungseinheit weiterverarbeitet werden können. Zum Einlesen und Auslesen
der Daten des Pufferspeichers wird auch jeweils eine Schnittstelle
zu den beiden Verarbeitungseinheiten benötigt. Dadurch ist der Aufbau
derartiger Vorrichtungen aufwändig
und teuer.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die im Vergleich zu bisherigen derartigen Vorrichtungen einfach
und kostengünstig
aufgebaut ist. Darüber
hinaus soll ein entsprechendes eingangs genanntes besonders einfaches
Verfahren durch die Erfindung geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs
genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, das
die Vorrichtung ein Verarbeitungsmittel aufweist, daß so ausgebildet
ist, daß es
die Datenzellen auf Leerzellen hin überprüfen kann, die Datenzellen, die
aus Leerzellen bestehen, verwerfen und ohne Zwischenspeicherung
der um die Leerzellen reduzierten Datenzellen die Nutzdatenteile
der um die Leerzellen reduzierten Datenzellen daraufhin überprüfen kann,
ob sie zusammengehören
und die zusammengehörenden
Nutzdatenteile der Datenzellen in einem Datenblock zusammenfassen
kann.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
eine neue vorteilhafte Aufbereitung von Datenzellen dadurch erzielt,
daß zusammengehörende Nutzdatenteile
von Datenzellen einer niedrigeren Protokollschicht in einem einzigen
Verarbeitungsmittel ohne Zwischenspeicherung zu Datenblöcken zusammengesetzt
werden. Dadurch wird kein Pufferspeicher mehr für die um die Leerzellen bereinigten ATM-Zellen
benötigt
und die Schnittstelle zwischen verschiedenen Verarbeitungseinheiten
entfällt
ebenfalls. Darüber
hinaus werden leere Datenzellen und Datenzellen, die nicht für diese
Vorrichtung bestimmt sind, verworfen. Deshalb kann das Verarbeitungsmittel
einfacher ausgeführt
sein, da nicht relevante Datenzellen frühzeitig verworfen werden und
somit das Verarbeitungsmittel die Aufbereitung wesentlich weniger
Datenzellen bewältigen
muß.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch
ein erfindungsgemäßes Verfahren
gelöst,
indem bei dem eingangs genannten Verfahren darüber hinaus die Datenzellen
auf Leerzellen hin überprüft werden,
die Datenzellen, die aus Leerzellen bestehen, verworfen werden,
die Nutzdatenteile der um die Leerzellen reduzierten Datenzellen
ohne Zwischenspeicherung der um die Leerzellen reduzierten Datenzellen
daraufhin überprüft werden,
ob sie zusammengehören
und die zusammengehörenden
Nutzdatenteile der Datenzellen in einem Datenblock zusammengefaßt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nun anhand der
Zeichnung beispielshalber erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 in
einem Blockdiagramm schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 den
Aufbau einer Datenzelle, die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufbereitet wird.;
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3 den
Aufbau einer Dateneinheit mit einem Datenblock, der in, der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus Datenzellen zusammengesetzt wird;
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4 eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form eines Flußdiagramms;
und
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5 Teile
einer weiteren Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form eines Flußdiagramms.
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In der 1 ist
in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum
Aufbereiten von Datenzellen gezeigt, die bei einem Vermittlungsverfahren
mit kontinuierlichem Datenzellenstrom empfangen werden. Im vorliegenden
Fall wird als Vermittlungsverfahren ein ATM-Verfahren verwendet.
Die Vorrichtung 10 kann beispielsweise in ein Modem integriert
sein. Die Vorrichtung 10 ist mit einem lokalen Netzwerk 12 und
darüber
hinaus mit einem öffentlichen
Netzwerk 14 hoher Bandbreite verbunden und verbindet das
lokale Netzwerk 12 mit dem öffentlichen Netzwerk 14.
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Die Vorrichtung 10 umfaßt ein Verarbeitungsmittel 11,
das z.B. einen oder mehrere Prozessoren umfassen kann, und einen
mit dem Verarbeitungsmittel 11 verbundenen Programmspeicher 16, in
dem Befehle abgespeichert sind, die so ausgebildet sind, daß sie die
unten beschriebenen Schritte der Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren
repräsentieren.
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Das lokale Netzwerk 12 kann
einen oder mehrere Computer 15, umfassen, die unter Verwendung
eines Netzwerkprotokolls Daten untereinander oder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 austauschen
können.
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Das Modem, das die Vorrichtung 10 umfaßt, ist
beispielsweise mit einem verdrillten Paar von Kupferleitungen einer
Telefonverbindung an das öffentliche
Netzwerk 14 mit hoher Bandbreite gemäß der ADSL-Übertragungstechnik angebunden,
wobei die Daten in Form eines seriellen Bitstroms übertragen werden.
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Das Verarbeitungsmittel 11 bereitet
Datenzellen, die vom öffentlichen
Netzwerk 14 empfangen werden, so auf, daß die Datenzellen
in Datenblöcke umgewandelt
werden, die so beschaffen sind, daß sie auf einer höheren Protokollschicht
verarbeitet werden können.
Diese Datenblöcke
können über einen
mit dem Verarbeitungsmittel 10 verbundenen Datenblockspeicher 18 an
die Computer 15 übertragen
werden, die auf diese Weise über
das öffentliche Netzwerk 14 beispielsweise
von einem Web-Servers stammende Daten empfangen können.
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Im folgenden wird der Fall beschrieben,
daß die
Datenzellen im öffentlichen
Netzwerk 14 in Form von ATM-Zellen in einem kontinuierlichen
Strom zur Vorrichtung 10 übertragen werden und der Datenblock
der höheren
Protokollschicht eine Dateneinheit des AALS-Diensttyps repräsentiert,
die eine Schnittstelle zum lokalen Netzwerk 12 darstellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
lassen sich jedoch leicht so abändern, daß sie auch
auf andere Formate der Datenzellen und der Datenblöcke anwendbar
sind, die sich in ihren Spezifikationen von dem betrachteten speziellen Fall
unterscheiden.
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Der Aufbau einer ATM-Zelle, die eine
feste Länge
von 53 Bytes aufweist, ist in 2 gezeigt.
Die ersten fünf
Bytes bilden den ATM-Headerteil (auch ATM-Zellenkopf genannt) und werden als Steuerinformation
verwendet. Der eigentliche Nutzdatenteil ist in den nachfolgenden
48 Bytes untergebracht.
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Die Datenfelder VPI und VCI (VPI
= virtual path identifier, Identifikator des virtuellen Pfades;
VCI = virtual channel identifier, Identifikator des virtuellen Kanals)
des ATM-Headerteils umfassen ein bzw. zwei Bytes und bilden zusammen
die Zieladresse, die jedem Empfänger,
der z.B. aus einem Modem bestehen kann, eindeutig zugeordnet ist.
Mit Hilfe dieser Zieladresse wird beim ATM-Vermittlungsverfahren
die Übertragung
der einzelnen ATM-Zellen mittels sogenannter virtueller Kanäle und virtueller
Pfade gesteuert.
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Das Bitfeld PTI (PTI = payload type
identifier, Identifikator des Nutzlasttyps) des ATM-Headerteils besteht
aus 3 Bits und wird benötigt,
um anhand einer bestimmten Bitkombination zwischen ATM-Zellen zu
unterscheiden, die Nutzdaten oder Systemdaten enthalten. Darüber hinaus
markiert das Bitfeld PTI mit einer vorgegebenen Bitkombination auch
die letzte zu einem Datenblock gehörende ATM-Zelle.
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Das HEC-Feld (HEC = header error
control, Header-Fehlersteuerung) enthält eine 8-Bit Prüfsumme,
die mittels einer Fehlerkorrekturfunktion aus den ersten 4 Bytes
des Headerteils bestimmt wurde. Dieser sogenannte HEC-Wert dient
zum einen dazu, Header, die Übertragungsfehler
aufweisen, zu identifizieren. Zum anderen dient der HEC-Wert aber
auch zur Datenzellensynchronisation verwendet, um die Grenzen einzelner
ATM-Zellen im kontinuierlichen seriellen Bitstrom erkennen zu können.
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Das Bitfeld GFC (GFC = generic flow
control, Zugriffssteuerung), das aus 3 Bits besteht, und das Steuerbit
CLP (CLP = cell loss priority, Verlust der Priorität einer
Zelle) sind nur der Vollständigkeit
halber gezeigt, sie sind aber für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
ohne Bedeutung.
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Das Datenformat der Dateneinheit
eines AALS-Diensttyps ist in 3 gezeigt.
Mehrere Datenzellen, die nur den Nutzdatenteil der ATM-Zellen enthalten,
müssen
zu einem Datenblock, der in der 3 mit
SDU-Datenblock (SDU = service data unit, Dienstdateneinheit) bezeichnet
ist, zusammengefaßt werden.
Dieser SDU-Datenblock wird dann gespeichert und kann später der
nächsthöheren Protokollstufe
zur Weiterverarbeitung übermittelt
werden.
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Zur Übertragung im ATM-Vermittlungsverfahren
sind noch weitere Steuerinformationen in der Dateneinheit des AALS-Diensttyps
vorgesehen, die ebenfalls in der 3 dargestellt
sind. Die Steuerinformationen bestehen aus einem Steuerdatenfeld, das
zwei Byte lang ist, der Länge
des SDU-Datenblocks, die in dem zwei Byte langen Datenfeld LENGTH
(Länge)
enthalten ist, und einer vier Byte langen Prüfsumme, die aus dem Wert des
SDU-Datenblocks berechnet wird und im Datenfeld CRC32 abgelegt ist.
Darüber
hinaus sind Füllbits
vorgesehen, deren Funktion unten näher erläutert werden wird. Das Steuerdatenfeld
ist für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ohne prinzipielle Bedeutung, weshalb von einer näheren Erläuterung abgesehen wird.
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Die Programmschritte, die im Programmspeicher
des oder der Prozessoren der erfindungsgemäßen Vorrichtung abgespeichert
sind, werden im folgenden anhand der 4 für den Empfang
eines kontinuierlichen ATM-Zellenstroms vom öffentlichen Netzwerk 14 in
der Vorrichtung 10 beschrieben.
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Der in der 4 dargestellte Ablauf eines Programms,
das die Schritte einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
repräsentiert, beginnt
für jede
neu an der Vorrichtung 10 über das öffentliche Netzwerk 14 empfangene
ATM-Zelle am Programmpunkt Start 30.
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Bevor die Aufbereitung der ATM-Zellen
beginnen kann, muß.
eine sogenannte Synchronisierung durchgeführt werden, bei der der empfangene serielle
Bitstrom auf die Grenzen einer ATM-Zelle ausgerichtet wird. Dazu
wird aus jeweils 4 Byte des empfangenen seriellen Bitstroms mit
Hilfe der gleichen Fehlerkonekturfunktion, die zur Berechnung des
HEC-Werts einer ATM-Zelle verwendet wird, eine Prüfsumme gebildet.
Diese Prüfsumme
wird mit dem HEC-Wert,
der in einer ATM-Zelle als fünftes Byte übertragen
wird, verglichen. Falls der errechnete Wert mit dem als fünftes Byte übertragenen
Wert übereinstimmt,
ist die Position des Headerteils der ATM-Zelle und damit der Zellengrenze
identifiziert. Die Ausrichtung der ATM-Zellen ist beendet, wenn diese Übereinstimmung
für eine
vorherbestimmte Zahl von ATM-Zellen hintereinander festgestellt
wurde.
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Entsprechend dem gerade beschriebenen Synchronisierungsverfahren
wird in dem in der 4 dargestellten
Programmschritt 32 die HEC-Prüfsumme aus dem 4 Byte langen
ATM-Headerteil errechnet. Bei der dann folgenden Abfrage 34 wird
die oben geschilderte Überprüfung durchgeführ, ob der
im ATM-Headerteil übertragene
HEC-Wert mit dem anhand der vorausgehenden Bytes errechneten Wert übereinstimmt.
Falls eine einstellbare Anzahl von aufeinanderfolgenden Fehlern überschritten
wird, können
die oben beschriebenen Schritte zum Ausrichten des seriellen Bitstroms
auf den Anfang der ATM-Zelle wiederholt werden.
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Im Fall eines nicht korrekten HEC-Werts,
d. h. einer fehlenden Übereinstimmung
zwischen dem errechneten und dem aus dem Bitstrom übernommenen
HEC-Wert, wird eine Statistikfunktion 36 aufgerufen, die
die fehlerhafte Übertragung
registriert, und danach die Bearbeitung der ATM-Zelle mit einem Sprung
zum Programmpunkt Ende 38 beendet. Falls die beiden HEC-Prüfsummen übereinstimmen,
verzweigt das Programm zur Abfrage 40.
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Wie eingangs erwähnt, muß bei den meisten Verbindungstechniken
wie auch bei dem hier als Beispiel beschriebenen ATM- Verfahren
der Datenzellenstrom ununterbrochen übermittelt werden. Deshalb
werden, falls gerade keine Nutzdaten übertragen werden können, Leerzellen
in einem vorher festgelegten Format versendet. Bei der Abfrage 40 wird anhand
der HEC-Prüfsumme
des Headerteils einer ATM-Zelle, der bei Leerzellen einen charakteristischen
vorherbestimmten Wert annimmt, überprüft, ob es
sich bei der gerade empfangenen ATM-Zelle um eine Leerzelle handelt
oder um eine Zelle, die Nutzdaten oder Steuerdaten einer Systemzelle
aufweist, die weiter unten näher
erläutert
wird. Handelt es sich um eine Leerzelle, so verzweigt das Programm
zum Programmpunkt Ende 38, so daß Leerzellen nicht weiterverarbeitet
werden.
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Falls es sich bei der gerade bearbeiteten ATM-Zelle
nicht um eine Leerzelle handelt, springt das Programm unmittelbar
weiter zur Abfrage 42, bei der ohne vorherige Zwischenspeicherung
der um die Leerzellen reduzierten verbleibenden ATM-Zellen die in
den Datenfeldern VCI und VPI des ATM-Headerteils der verbleibenden
ATM-Zellen enthaltene Zieladresse auf Korrektheit hin überprüft wird.
Falls die empfangene ATM-Zelle nicht für den Empfänger, d.h. die Vorrichtung 10 bzw.
ein die Vorrichtung umfassendes Modem, bestimmt ist, stimmt diese
Zieladresse nicht mit einer vorherbestimmten Adresse überein,
die beispielsweise in einem Konfigurationsregister der erfindungsgemäßen Vorrichtung
abgespeichert ist. Die ATM-Zelle wird in diesem Fall verworfen und
die Bearbeitung endet mit dem Programmpunkt Ende 38.
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Die weiteren Programmschritte werden
somit nur für
ATM-Zellen, die keine Leerzellen sind und mit einer gültigen Zieladresse
versehen sind, ausgeführt.
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In der Abfrage 44 wird durch
Auswertung des PTI-Bitfeldes des ATM-Headerteils geprüft, ob die ATM-Zelle in die
Klasse der Nutzzellen oder Systemzellen eingeteilt werden kann.
Systemzellen (auch Netzzellen oder OAM-Zellen (OAM = Operations and Maintenance)
genannt) werden beispielsweise verwendet, um die Datenübertragung
testen zu können oder
die Antwortzeit des Empfängers
zu messen.
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Falls die aktuelle ATM-Zelle eine
OAM-Zelle ist, wird als nächstes
deren weitere Verarbeitung im Funktionsblock 46 ausgeführt. Dort
wird die gewünschte
Information bereitgestellt und die modifizierte OAM-Zelle kann z.B.
an den Sender der ATM-Zelle zurückgeschickt
werden. Falls gerade Nutzzellen übertragen
werden, springt das Programm weiter zur Abfrage 48.
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Das Datenformat der Dateneinheit
des AALS-Diensttyps sieht für
den SDU-Datenblock
(siehe 3) eine maximale
Länge von
64 KByte vor. In diesem Datenblock, der wesentlich größer als
der in der 2 dargestellte
Nutzdatenteil einer einzelnen ATM-Zelle ist, werden die Nutzdatenteile
mehrerer ATM-Zellen unter Vernachlässigung des ATM-Headerteils
zu einem größeren Datenblock
zusammengefaßt.
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Bei der Abfrage 48 wird
nun anhand des PTI-Bitfeldes im Headerteil der ATM-Zelle überprüft, ob bereits
alle ATM-Zellen, die zu einem Datenblock gehören sollen, übertragen
wurden, d.h. ob die gerade überprüfte ATM-Zelle
die letzte zu einem SDU-Datenblock gehörende Zelle ist. Das PTI-Bit
kann zwei vorherbestimmte Werte aufweisen, einen Wert für den Fall,
daß die
ATM-Zelle nicht die letzte ist, die zu einem SDU-Datenblock gehört, und
einen anderen Wert für
den Fall, daß die
ATM-Zelle die letzte ist, die zu einem SDU-Datenblock gehört. Falls
das PTI-Bit anzeigt, daß die
ATM-Zelle nicht die letzte ist, die zu dem gerade gebildeten SDU-Datenblock
gehören soll,
wird in der Routine 50 der Nutzdatenteil der ATM-Zelle
in den SDU-Datenblockspeicher 18 kopiert.
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Falls die aktuelle bearbeitete ATM-Zelle
die letzte ist, die zu einem gerade gebildeten SDU-Datenblock gehören soll,
so werden in der Funktion 52 die oben anhand der 3 beschriebenen zusätzlichen
Steuerdaten der AALS-Dateneinheit und die Füllbits entfernt. Der verbleibende
Nutzdatenteil der ATM-Zelle wird in den SDU-Datenblockspeicher 18 kopiert.
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Damit ist die Aufbereitung einer
ATM-Zelle beendet und das Programm wird mit dem Programmpunkt Ende 38 beendet.
Falls die ATM-Zelle die letzte Zelle in einem gerade gebildeten
SDU-Datenblock urar, so wird hier die Bildung des SDU-Datenblocks abgeschlossen,
der dann im Datenblockspeicher 18 für weitere Protokollschichten
des Übertragungsprotokolls
zur Verfügung
steht. Falls die ATM-Zelle nicht die letzte zu einem gerade gebildeten
SDU-Datenblocks gehörende
Zelle urar, so beginnt das Programm erneut beim Schritt 30.
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Bei der oben beschriebenen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurden die zu einem SDU-Datenblock gehörenden ATM-Zellen nacheinander
empfangen und dann zu dem SDU-Datenblock zusammengefügt. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
können
die zu verschiedenen SDU-Datenblöcken gehörenden ATM-Zellen aber
auch in verschachtelter Form empfangen werden. Dabei kann dann anhand
des VPI/VCI-Bits im Header der ATM-Zellen erkannt werden, zu welchem SDU-Datenblock
sie jeweils gehören.
Im Datenblockspeicher 18 wird dann für jeden neu beginnenden SDU-Datenblock
zunächst
ein eigenes Segment angelegt, wobei die verschiedenen Segmente dann gleichzeitig
mit den jeweils verschachtelt ankommenden Nutzdatenteilen der ATM-Zellen
gefüllt
werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 kann neben
dem Empfangen und Aufbereiten von Datenzellen auch gemäß einer
weiteren Ausführungsform darüber hinaus
dem Erzeugen und Senden von Datenzellen dienen, was im folgenden
kurz beschrieben wird.
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Die zum Senden von ATM-Zellen an
das öffentliche
Netzwerk 14 erforderlichen Programmschritte, die im Programmspeicher 16 des
oder der Prozessoren der erfindungsgemäßen Vorrichtung ebenfalls abgespeichert
sein können,
werden im folgenden anhand der 5 beschrieben.
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Der Ablauf des zum Senden bestimmten Programmteils
beginnt am Programmpunkt Start 60.
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Im nächsten Schritt wird bei der
Abfrage 62 überprüft, ob eine
oben erwähnte
modifizierte Systemzelle (OAM-Zelle) versendet werden muß. Diese wird
gegenüber
Datenblöcken
bevorzugt behandelt und mittels der Routine 64 sofort als
vollständige ATM-Zelle
versendet.
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Falls keine OAM-Zellen vorliegen,
wird im nächsten
Schritt bei der Abfrage 66 überprüft, ob ein Datenblock mit Nutzdaten
gesendet werden soll. Falls keine Nutzdaten bereitstehen, verzweigt
der Programmablauf zum Block 68, bei dem Leerzellen im
Format einer ATM-Zelle erzeugt werden. Diese Leerzellen werden dann
ebenfalls versendet und dabei in den kontinuierlich gesendeten Datenzellenstrom
eingefügt
(Sprung zum Programmpunkt 80).
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Falls ein zur Übertragung vorgesehener SDU-Datenblock
von der höheren
Protokollschicht im Datenblockspeicher 18 bereitgestellt
wird, wird eine Programmschleife, die aus einer Routine 70 und Abfrage 72 besteht,
solange durchlaufen, bis sämtliche
Nutzdaten des SDU-Datenblocks in einzelne Nutzdatenfelder von 48
Bytes zerlegt wurden und in Form von ATM-Zellen übertragen wurden. Die Routine 70 erzeugt
und versendet die Daten einer ATM-Zelle, indem die Elemente des Headerteils
der ATM-Zelle gemäß 2 bereitgestellt werden,
der oben beschriebene HEC-Wert errechnet wird und ein 48 Byte langes
Nutzdatenfeld aus dem SDU-Datenblock in den Nutzdatenteil der ATM-Zelle
kopiert wird.
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Bei der Abfrage 72 wird
anhand der Länge des
SDU-Datenblocks und der Zahl der bereits versendeten ATM-Zellen überprüft, ob die
Segmentierung eines kompletten SDU-Datenblocks in ATM-Zellen abgeschlossen
ist. Falls die Sementierung nicht abgeschlossen ist, wird die Routine 70 erneut
aufgerufen, andernfalls verzweigt das Programm zum Schritt 74.
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Da die SDU-Datenblöcke nicht
notwendigerweise eine Länge
aufweisen, die einem ganzzahligen Vielfachen von 48 Bytes entspricht,
d.h. der Länge des Nutzdaten-
(bzw. Steuerdaten) – Teils
einer ATM-Zelle, werden für
die letzte zu einem Datenblock gehörende ATM-Zelle während des
Programmschritts 74 neben den restlichen Nutzdaten, den
Bits, die die Steuerdaten, das LENGTH-Feld und das CRC32-Feld umfassen,
Füllbits
ergänzt,
um auf die festgelegte Länge
von 48 Bytes zu kommen. Danach wird diese ATM-Zelle versendet und
die Segmentierung des zu sendenden SDU-Datenblocks ist abgeschlossen.
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Das Programm verzweigt zum Programmpunkt
Ende 80, der wiederum sofort zum Programmpunkt Start 60 springt,
bei dem eine neue ATM-Zelle, OAM-Zelle oder Leerzelle zur Datenübertragung
bereitgestellt wird, damit ein kontinuierlicher Datenzellenstrom
zum öffentlichen
Netzwerk 14 und über
dieses zum Empfänger
gesendet wird.
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Mit Hilfe der Programmschritte, die
anhand der 4 beschrieben
wurden, läßt sich
die Aufbereitung des Nutzdatenteils von zusammengehörenden ATM-Zellen zu SDU-Datenblöcken in
einem Schritt und ohne Zwischenspeicherung von Daten vor dem Bilden
der SDU-Datenblöcke
durchführen, wobei
insbesondere eine Zwischenspeicherung der um die Leerzellen bereinigten
ATM-Zellen in einem Pufferspeicher,
z.B. einem FIFO, nicht erforderlich ist. Ebenso können aus
SDU-Datenblöcken
durch Segmentierung gemäß dem anhand
der 5 beschriebenen
Verfahren wieder ATM-Zellen ohne Zwischenspeicherung gebildet werden.
Dadurch können die
Funktionen, die üblicherweise
in der TC-Schicht und
der SAR-Funktion der ATM-Anpassungsschicht ausgeführt werden,
in einem Verarbeitungsmittel durchgeführt werden.
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Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
durch einen Prozessor, der ein in dem Programmspeicher des Prozessors
abgespeichertes Programm, beispielsweise in Form von Interrupt-Routinen,
abgearbeitet werden. Durch das Verwerfen von Leerzellen und nicht
korrekt adressierten Datenzellen ohne vorherige Zwischenspeicherung von
Daten vor dem Erzeugen der Datenblöcke wird der erforderliche
Speicherbedarf sowie die Menge von Speicherzugriffen erheblich reduziert,
so daß ein relativ
einfacher Prozessor verwendet werden kann, was eine relativ kostengünstige Herstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erlaubt.
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Wie für den Fachmann zu erkennen
sein wird, können
die erfindungsgemäßen Schritte
auch durch eine Hardware-Logikschaltung ausgeführt werden, die Bestandteil
der Vorrichtung 10 zum Aufbereiten von Datenzellen sein
kann und deren Verarbeitungsmittel bilden.