DE10240589A1 - Bremsarm und Fahrradfelgenbremsanordnung - Google Patents

Bremsarm und Fahrradfelgenbremsanordnung Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Bremsarm für eine Fahrradfelgenbremse mit einem ersten Abschnitt zum Verbinden mit einer Tragstruktur eines Fahrrads, einem zweiten Abschnitt zum Bewegen eines Bremsbackens in Richtung auf eine abzubremsende Felge und einem dritten Abschnitt für den Angriff eines Betätigungsmittels, insbesondere eines Seilzugs. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt ein vierter, elastischer Abschnitt vorgesehen, der eine Relativbewegung des ersten und zweiten Abschnitts zueinander in und entgegen der Bewegung des Bremsbackens in Richtung auf die abzubremsende Felge ermöglicht. DOLLAR A Verwendung z. B. für Leichtbaubremsen aus Kohlefasermaterial.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Bremsarm für eine Fahrradfelgenbremse mit einem ersten Abschnitt zum Verbinden mit einer Tragstruktur eines Fahrrads, einem zweiten Abschnitt zum Bewegen eines Bremsbackens in Richtung auf eine abzubremsende Felge und einem dritten Abschnitt für den Angriff eines Betätigungsmittels, insbesondere eines Seilzugs. Die Erfindung betrifft auch eine Fahrradfelgenbremsanordnung mit zwei erfindungsgemäßen Bremsarmen.
  • Aus der US-Patentschrift US 6,394,799 B1 ist eine Fahrradfelgenbremsanordnung mit zwei Bremsarmen bekannt. Die Bremsarme sind rechts bzw. links einer Felge schwenkbar an einer Tragstruktur des Fahrrads befestigt. Oberhalb der Felge und des Fahrradreifens sind die beiden Bremsarme mittels eines Seilzugs miteinander verbunden. Durch Anziehen des Seilzugs können die beiden Bremsarme aufeinander zu bewegt werden, und die Bremsbacken werden von rechts bzw. links gegen die Felge gedrückt.
  • Mit der Erfindung soll ein Bremsarm für eine Fahrradfelgenbremse sowie eine Fahrradfelgenbremsanordnung geschaffen werden, die verschleißunanfällig und für extreme Leichtbauweise geeignet sind.
  • Erfindungsgemäß ist hierzu ein Bremsarm für eine Fahrradfelgenbremse mit einem ersten Abschnitt zum Verbinden mit einer Tragstruktur eines Fahrrads, einem zweiten Abschnitt zum Bewegen eines Bremsbackens in Richtung auf eine abzubremsende Felge und einem dritten Abschnitt für den Angriff eines Betätigungsmittels, insbesondere eines Seilzugs, vorgesehen, bei dem zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt ein vierter, elastischer Abschnitt vorgesehen ist, der eine Relativbewegung des ersten und des zweiten Abschnitts zueinander in und entgegen der Bewegung des Bremsbackens in Richtung auf die abzubremsende Felge ermöglicht.
  • Durch den vierten, elastischen Abschnitt kann eine gelenkige Lagerung des Bremsarms an der Tragstruktur des Fahrrads eingespart und der erse Abschnitt kann starr mit der Tragstruktur verbunden werden. Dadurch kann die Konstruktion insgesamt weniger fehleranfällig und darüber hinaus im wesentlichen verschleißfrei ausgeführt werden. Insbesondere kann keine Zunahme der zum Bremsen erforderlichen Betätigungskraft durch Verschleiß oder Verschmutzung eines Lagers auftreten. Der vierte, elastische Abschnitt ist in Richtung der Bewegung des Bremsbackens auf die Felge zu sowie entgegen dieser Richtung elastisch, in Umfangsrichtung der Felge dahingegen steif ausgeführt, um eine präzise Führung des Bremsbackens während des Bremsvorgangs sicher zu stellen. Die erfindungsgemäße, gelenklose Konstruktion ist in besonderer Weise für moderne Leichtbaumaterialien, wie Kohlefaser, geeignet. Bei geeigneter Auslegung des vierten, elastischen Abschnitts kann auf eine Rückholfeder, um die Bremsbacken nach einem Bremsvorgang in die Ausgangslage zurückzuholen, verzichtet werden. Eine solche Federwirkung des vierten, elastischen Abschnitts kann durch Ausführung in Kohlefasermaterial realisiert werden.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist der Bremsarm einstöckig ausgebildet. Auf diese Weise wird eine einfache und stabile Konstruktion, die wenig fehleranfällig ist, geschaffen.
  • In Weiterbildung der Erfindung weist der vierte, elastische Abschnitt wenigstens gegenüber dem ersten Abschnitt einen verringerten Querschnitt auf.
  • Durch eine Querschnittsverringerung kann bei unverändertem Material eine geeignete elastische Ausbildung des vierten Abschnitts gegenüber dem ersten und dem dritten Abschnitt des Bremsarms erreicht werden. Um eine Beweglichkeit in Richtung auf die Felge zu und entgegengesetzt zu erreichen, ist dabei eine parallel zur Bremskraft bzw. der Bewegungsrichtung des Bremsbackens liegende Querabmessung verringert. Entscheidend ist die Materialstärke in Richtung der Bremskraft. Senkrecht zur Bremskraft und senkrecht zur Längsrichtung und somit in Umfangsrichtung zur abzubremsenden Felge wird dahingegen eine vergleichsweise große Querabmessung vorgesehen, um eine große Steifigkeit des vierten, elastischen Abschnitts in Umfangsrichtung der Felge zu erreichen.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist der vierte, elastische Abschnitt wenigstens abschnittsweise U-förmig verlaufend ausgebildet.
  • Auf diese Weise kann die geforderte Elastizität durch die Formgebung des vierten Abschnitts erreicht bzw. unterstützt werden. Eine Querabmessung des vierten, elastischen Abschnitts im Bereich seines U-förmigen Verlaufs, die parallel zur Bremskraft liegt, wird dabei gegenüber einer Querabmessung senkrecht zur Bremskraft gering gehalten, um die geforderte Beweglichkeit in und entgegen der Richtung der Bremskraft und eine große Steifigkeit senkrecht zur Bremskraft und in Umfangsrichtung der Felge zu erreichen.
  • In Weiterbildung der Erfindung weist der vierte, elastische Abschnitt einen U-förmigen Bogen auf, dessen Schenkel im wesentlichen parallel zu einer Mittelachse des Bogens verlaufen, die sich im wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Bremsbackens in Richtung auf die abzubremsende Felge und im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des Bremsarms erstreckt.
  • Auf diese Weise wird eine besonders zweckmäßige und stabile Ausführung des Bremsarms erreicht.
  • In Weiterbildung der Erfindung besteht der Bremsarm aus Kohlefasermaterial.
  • Aufgrund der gelenklosen starren Befestigung des Bremsarms an der Trägerstruktur ist dieser in idealer Weise für den Aufbau einer verschleißfreien, spielfreien und extrem leichten Bremsanordnung geeignet. Geeignete Kohlefaser- oder Carbon-Materialien sind stabil und leicht und weisen keine Materialermüdung auf.
  • In Weiterbildung der Erfindung besteht der Bremsarm aus monolithischem Kohlefasermaterial.
  • Durch eine solche massive und nicht hohle Ausbildung des Bremsarms wird eine stabile Ausführung sichergestellt. Eine Hauptfaserrichtung kann dabei in Längsrichtung des Bremsarms verlaufen.
  • In Weiterbildung der Erfindung liegt ein Anteil der parallel zur Längsrichtung des Bremsarms ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 80%, ein Anteil der senkrecht zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 10% und ein Anteil der im Winkel von 45° zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 10%.
  • Auf diese Weise können die mechanischen Eigenschaften des Bremsarms auf die zu erwartende Hauptbelastung ausgerichtet werden. Dadurch wird ein extremer Leichtbau des Bremsarms möglich.
  • Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch eine Fahrradfelgenbremsanordnung mit zwei erfindungsgemäßen Bremsarmen gelöst, bei der die jeweiligen ersten Abschnitte der Bremsarme mittels eines im wesentlichen U-förmigen Trägerbügels miteinander verbunden sind.
  • Auf diese Weise wird ein stabiler, maßhaltiger und steifer Verbund aus Trägerbügel und Bremsarmen gebildet. Durch die erfindungsgemäße gelenklose Befestigung der Bremsarme am Trägerbügel ist die Maßhaltigkeit der Anordnung unabhängig von Toleranzen der Trägerstruktur des Fahrrads gewährleistet. Die erfindungsgemäße Felgenbremsanordnung ist in besonderer Weise für Fahrräder geeignet, die keine Befestigungsmöglichkeiten für die Bremsarme an den Armen einer Vordergabel oder den hinteren Rahmenauslegern vorsehen.
  • In Weiterbildung der Erfindung sind der Trägerbügel und die Bremsarme einstückig ausgebildet.
  • Vorteilhafterweise bestehen der Trägerbügel und die Bremsarme aus Kohlefasermaterial.
  • Insbesondere bei einstückiger Ausbildung von Trägerbügel und Bremsarmen kann dadurch eine hochfeste und leichte Ausführung der Bremsanordnung erzielt werden.
  • In Weiterbildung der Erfindung bestehen der Trägerbügel und die Bremsarme aus monolithischem Kohlefasermaterial.
  • Durch eine solche, massive Ausführung der Bremsarme und des Trägers ist die Bremsanordnung gut herstellbar. Die Steifigkeit in den verschiedenen Achsenrichtungen kann dabei während der Herstellung je nach Erfordernis eingestellt werden.
  • In Weiterbildung der Erfindung weist der Trägerbügel zwei Schenkel auf und ein Anteil der parallel zur Längsrichtung der Schenkel ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 40%, ein Anteil der senkrecht zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 20% und ein Anteil der im Winkel von 45° zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 40%.
  • Auf diese Weise ist es möglich, die mechanischen Eigenschaften des Trägerbügels auf die zu erwartenden Belastungen einzustellen. Im Trägerbügel und insbesondere in den Schenkeln des Trägerbügels treten bei einem Bremsvorgang Torsionskräfte auf, die durch Verlegung eines Anteils an Kohlefasern in einem 45°-Winkel im Bereich von 40% berücksichtigt werden können.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist der Trägerbügel an seinem Scheitelpunkt mit Mitteln zum Befestigen an einer Tragstruktur eines Fahrrads versehen.
  • Auf diese Weise kann die Fahrradfelgenbremsanordnung beispielsweise an Fahrradrahmen eingesetzt werden, die lediglich im Bereich des Scheitels der Vorderradgabel bzw. an einem die hinteren Rahmenausleger verbindenden Querträger mit Befestigungsöffnungen versehen sind.
  • Weitere und Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Fahrradfelgenbremsanordnung gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform,
  • 2 eine Seitenansicht der Fahrradfelgenbremsanordnung der 1,
  • 3 eine Vorderansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrradfelgenbremsanordnung und
  • 4 eine Seitenansicht der Fahrradfelgenbremsanordnung der 3.
  • Die Vorderansicht der 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrradfelgenbremsanordnung. Die Bremsanordnung weist einen U-förmigen Trägerbügel 10 sowie einen ersten Bremsarm 12 und einen zweiten Bremsarm 14 auf, die einander gegenüberliegend angeordnet sind. Jeder der Bremsarme 10 bzw. 12 ist mit jeweils einem Bremsbacken 16 versehen. Zwischen den einander gegenüberliegenden Bremsbacken 16 ist eine bereifte Felge 18 angeordnet. Um die Felge 18 abzubremsen, werden die Bremsbacken 16 aufeinander zu bewegt und in Anlage an eine jeweils gegenüberliegende Seitenfläche der Felge 18 gebracht.
  • Der Träger 10 ist im Bereich seines Scheitels, an dem seine beiden Schenkel miteinander verbunden sind, mittels eines zentralen Befestigungsbolzens 20 mit einer Vorderradgabel 22 eines Fahrrads verbunden. Die Vorderradgabel 22 ist lediglich schematisch und in gestrichelten Linien angedeutet. Der Träger 10 könnte in gleicher Weise an einem Querträger eines Fahrradrahmens angeordnet sein, der zwei hintere Rahmenausleger verbindet.
  • Der Trägerbügel 10 und die Bremsarme 12 und 14 sind einstückig aus Kohlefasermaterial aufgebaut. Die Bremsarme 12 bzw. 14 gehen dabei im Bereich eines ersten Abschnitts 24 in jeweils einen Schenkel des Trägerbügels 10 über. Die ersten Abschnitte 24 sind somit mittels des Trägerbügels 10 mit der Vorderradgabel 22 verbunden. Jeder der Bremsarme 12 und 14 weist darüber hinaus einen zweiten Abschnitt 26 auf, der zur Befestigung jeweils eines Bremsbackens 16 dient. Es ist für den Fachmann dabei einsichtig, dass anstelle einer Befestigung der Bremsbacken an den Bremsarmen 12 und 14 diese auch beweglich an einer Tragstruktur gelagert sein könnten und die Bremsarme die Bremsbacken lediglich in Richtung auf die Felge zu beaufschlagen. Weiterhin ist jeder Bremsarm 12, 14 mit einem dritten Abschnitt 28 versehen, an dem eine Betätigungskraft aufgebracht werden kann. In konventioneller Weise greift ein Seilzug 30 dabei an dem dritten Abschnitt 28 des ersten Bremsarms 12 an, und der zweite Bremsarm 14 wird im Bereich seines dritten Abschnitts 28 durch eine Stützkraft einer Seilzugumhüllung 32 beaufschlagt.
  • Um eine Bewegung der Bremsbacken 16 in Richtung auf die abzubremsende Felge 18 zu ermöglichen, ist zwischen dem jeweiligen ersten Abschnitt 24 und dem jeweiligen zweiten Abschnitt 26 der Bremsarme 12 bzw. 14 jeweils ein vierter, elastischer Abschnitt 34 vorgesehen. Dieser vierte, elastische Abschnitt 34 ermöglicht eine Relativbewegung des ersten Abschnitts 24 zu dem zweiten Abschnitt 26 und dem dritten Abschnitt 28 eines jeweiligen Bremsarms 12, 14. Wird daher mittels des Seilzugs 30 bzw. der Seilzugumhüllung 32 eine Betätigungskraft auf den ersten Bremsarm 12 bzw. den zweiten Bremsarm 14 aufgebracht, bewegen sich die beiden Bremsarme 12 und 14 aufeinander zu und infolgedessen werden die Bremsbacken 16 von beiden Seiten gegen die ab zubremsende Felge 18 gedrückt. Eine Verformung der Bremsarme 12, 14 erfolgt dabei lediglich im Bereich des vierten, elastischen Abschnitts 34.
  • In der Darstellung der 1 ist zu erkennen, dass im Bereich des vierten, elastischen Abschnitts 34 eine Querabmessung des jeweiligen Bremsarms 12, 14 in Richtung einer durch die Bremsbacken 16 aufgebrachten Bremskraft gegenüber dem ersten Abschnitt 24 bzw. dem dritten Abschnitt 28 verringert ist. Alleine aufgrund der dargestellten Querschnittsverringerung ist jeder der Bremsarme 12, 14 dadurch im Bereich seines vierten Abschnitts 34 elastischer als in seinem übrigen Verlauf.
  • Der Träger 10 und die beiden Bremsarme 12 und 14 sind einstückig aus Kohlefaser- und Carbonmaterial hergestellt. Aufgrund der Materialeigenschaften von Kohlefasermaterialien ist daher bei entsprechender Auslegung im Bereich des vierten, elastischen Abschnitts 34 keine Materialermüdung zu befürchten.
  • Wie in der Seitenansicht der 2 zu erkennen ist, ist eine Querabmessung des vierten, elastischen Abschnitts 34 senkrecht zur aufgebrachten Bremskraft und parallel zu einer Umfangsrichtung der Felge 18 groß im Vergleich zu der in der 1 erkennbaren Querabmessung des vierten Abschnitts 34, die parallel zur Bremskraft und senkrecht zur Umfangsrichtung der Felge 18 liegt. Auf diese Weise ermöglicht der vierte, elastische Abschnitt 34 zwar eine Relativbewegung des ersten Abschnitts 24 und des zweiten Abschnitts 26 und des dritten Abschnitts 28 parallel zur Bremskraft, das bedeutet in der Zeichenebene der 1, verhindert dahingegen eine Relativbewegung des ersten Abschnitts 24 und des zweiten Abschnitts 26 und des dritten Abschnitts 28 parallel zur Umfangsrichtung der Felge 18, d.h. in der Zeichenebene der 2. Die Bremsbacken 16 können dadurch mit vergleichsweise kleiner Betätigungskraft gegen die Felge 18 gedrückt werden und sind andererseits während des Bremsvorgangs sicher gehalten.
  • In der Darstellung der 2 ist auch zu erkennen, dass der U-förmige Trägerbügel 10 in der Seitenansicht L-förmig ausgebildet ist. Die Schenkel des Trägerbügels 10 sind hierzu rechtwinklig abgebogen. Die Bremsarme 12 bzw. 14 gehen dabei jeweils von einem rechtwinklig abgebogenen Abschnitt eines Schenkels des Trägerbügels 10 aus. Wie bereits ausgeführt wurde, sind der Trägerbügel 10 und die Bremsarme 12 und 14 einstückig ausgebildet.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in der Vorderansicht der 3 dargestellt. Die dargestellte Felgenbremsanordnung weist wie die in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsform einen U-förmigen Trägerbügel 40 mit zwei Schenkeln auf, wobei sich an die dem Scheitel des Trägerbügels 40 abgewandten Enden der Schenkel Bremsarme 42 bzw. 44 anschließen, die sich im wesentlichen parallel zu den Schenkeln wieder in Richtung auf den Scheitel des Trägerbügels 40 zu erstrecken. Jeder Bremsarm 42, 44 weist einen ersten Abschnitt 46, der über den Trägerbügel 40 mit einer Tragstruktur eines Fahrrads verbunden werden kann, einen zweiten Abschnitt 48, an dem ein Bremsbacken 50 befestigt ist, sowie einen dritten Abschnitt 52 auf, der für den Angriff eines Seilzugs bzw. einer Umhüllung eines Seilzugs zum Aufbringen einer Betätigungskraft vorgesehen ist. Ein wesentlicher Unterschied zu der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform liegt in der Ausgestaltung eines vierten, elastischen Abschnitts 54 der Bremsarme 42, 44, der zwischen dem jeweiligen ersten Abschnitt 46 und dem jeweiligen zweiten Abschnitt 48 angeordnet ist.
  • Wie in der Vorderansicht der 3 zu erkennen ist, weist der vierte, elastische Abschnitt 54 jeweils einen U-förmigen Bogen 56 auf, dessen Schenkel im wesentlichen parallel zu einer Mittelachse 58 des Bogens 56 verlaufen. Die Mittelachse 58 verläuft dabei im wesentlichen parallel zu einer Bewegungsrichtung der Bremsbacken 50, die mittels eines Doppelpfeils 60 angedeutet ist. Es ist für den Fachmann dabei ersichtlich, dass die Mittelachse der U-förmigen Bögen 56 auch in anderer Weise ausgerichtet sein könnte solange eine relative Beweglichkeit in Richtung des Doppelpfeils 60 zwischen einem jeweiligen ersten Abschnitt 46 und den jeweiligen zweiten und dritten Abschnitten 48, 52 der Bremsarme 42, 44 erreicht wird.
  • In der Darstellung der 3 ist deutlich zu erkennen, dass die in der 3 zu erkennende Querabmessung, entsprechend einer Materialdicke, des vierten, elastischen Abschnitts 54 weniger als halb so groß ist wie die Materialdicke in den ersten, zweiten und dritten Abschnitten 46, 48, 52 der Bremsarme 42 und 44. Zusammen mit der speziellen Formgebung durch den U-förmigen Bogen 56 stellt die verringerte Materialdicke in diesem Bereich dadurch die erforderliche Elastizität sicher, um eine relative Beweglichkeit des zweiten Abschnitts 48 gegenüber dem ersten Abschnitt 46 der Bremsarme 42, 44 sicherzustellen.
  • Wie in der Seitenansicht der 4 zu erkennen ist, die die Felgenbremsanordnung der 3 zeigt, ist die Breite der Bremsarme 42, 44 zwischen dem ersten Abschnitt 46 und dem zweiten Abschnitt 48 unverändert. Diese Breite beträgt in etwa das vier- bis fünffache der in der 3 zu erkennenden Materialdicke im Bereich des U-förmigen Bogens 56. In einer Richtung parallel zur Umfangsrichtung einer abzubremsenden Felge, wobei diese Umfangsrichtung durch einen Doppelpfeil 62 angedeutet ist, sind die Bremsarme 42, 44 dadurch äußerst steif, so dass die Bremsbacken 50 während eines Bremsvorgangs sicher gehalten werden.
  • Die Befestigung der Bremsbacken 50 an dem jeweiligen zweiten Abschnitt 48 erfolgt mittels eines Befestigungsbolzens 64, der in einem Langloch 66 in dem zweiten Abschnitt 48 höhenverschiebbar ist. Im Sinne eines weiter vereinfachten Aufbaus ist es aber auch möglich, eine Aufnahme für einen Bremsgummi einstückig mit den Bremsarmen auszubilden. Auf eine Höhenverstellbarkeit könnte dann entweder verzichtet werden oder diese könnte durch eine Höhenverstellbarkeit des Trägers 40 realisiert werden.
  • Wie die Felgenbremsanordnung der 1 und 2, ist die in den 3 und 4 gezeigte Felgenbremsanordnung aus monolithischem Kohlefasermaterial aufgebaut. Die Ausrichtung der Kohlefasern ist dabei wie bei der Ausführungsform der 1 und 2 in einer Weise gewählt, um den zu erwartenden Belastungen der Bremsarme 42, 44 und des Trägers 40 standzuhalten.
  • So liegt ein Anteil der parallel zur Längsrichtung des jeweiligen Bremsarms 42, 44 ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 80%, ein Anteil der senkrecht zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 10% und ein Anteil der im Winkel von 45° zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 10%. Dadurch wird eine hohe Biegebelastbarkeit der Bremsarme 42, 44 erreicht. Diese Anpassung der Materialeigenschaften auf die zu erwartende Belastung der Bremsarme 42, 44 ermöglicht eine sparsame Materialverwendung und dadurch einen extremen Leichtbau.
  • Demgegenüber sind bei einem Bremsvorgang Torsionsbelastungen im Träger 40 zu erwarten. Um diesen zu erwartenden Belastungen gerecht zu werden, liegt ein Anteil der parallel zur Längsrichtung der Schenkel des Trägerbügels 40 ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 40%, ein Anteil der senkrecht zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 20% und ein Anteil der im Winkel von 45° zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern liegt im Bereich von 40%. Der vergleichsweise hohe Anteil der im Winkel von 45° ausgerichteten Kohlefasern trägt dabei zur hohen Torsionssteifigkeit des Trägerbügels 40 bei.
  • Im Bereich seines Scheitels ist der Trägerbügel 40 mit einer Durchgangsöffnung 68 versehen, die zur Befestigung an einer Tragstruktur eines Fahrrads dient.

Claims (14)

  1. Bremsarm für Fahrradfelgenbremse mit einem ersten Abschnitt (24; 46) zum Verbinden mit einer Tragstruktur eines Fahrrads, einem zweiten Abschnitt (26; 48) zum Bewegen eines Bremsbackens (16; 50) in Richtung auf eine abzubremsende Felge (18) und einem dritten Abschnitt (28; 52) für den Angriff eines Betätigungsmittels, insbesondere eines Seilzugs (30), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Abschnitt (24; 46) und dem zweiten Abschnitt (26; 48) ein vierter, elastischer Abschnitt (34; 54) vorgesehen ist, der eine Relativbewegung des ersten und zweiten Abschnitts zueinander in und entgegen der Bewegung des Bremsbackens (16; 50) in Richtung auf die abzubremsende Felge (18) ermöglicht.
  2. Bremsarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsarm (12, 14; 42, 44) einstückig ausgebildet ist.
  3. Bremsarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vierte, elastische Abschnitt (34; 54) wenigstens gegenüber dem ersten Abschnitt (24; 46) einen verringerten Querschnitt aufweist.
  4. Bremsarm nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vierte, elastische Abschnitt (54) wenigstens abschnittsweise u-förmig verlaufend ausgebildet ist.
  5. Bremsarm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der vierte, elastische Abschnitt (54) einen u-förmigen Bogen (56) aufweist, dessen Schenkel im wesentlichen parallel zu einer Mittelachse des Bogens (56) verlaufen, die sich im wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Bremsbackens (50) in Richtung auf die abzubremsende Felge erstreckt.
  6. Bremsarm nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsarm (12, 14; 42, 44) aus Kohlefasermaterial besteht.
  7. Bremsarm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsarm (12, 14; 42, 44) aus monolithischem Kohlefasermaterial besteht.
  8. Bremsarm nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anteil der parallel zur Längsrichtung des Bremsarms (12, 14; 42, 44) ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 80% liegt, ein Anteil der senkrecht zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 10% liegt und ein Anteil der im Winkel von 45° zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 10% liegt.
  9. Fahrradfelgenbremsanordnung mit zwei Bremsarmen (12, 14; 42, 44) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen ersten Abschnitte (24; 46) der Bremsarme (12, 14; 42, 44) mittels eines im wesentlichen u-förmigen Trägerbügels (10; 40) miteinander verbunden sind.
  10. Fahrradfelgenbremsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerbügel (10; 40) und die Bremsarme (12, 14; 42, 44) einstückig ausgebildet sind.
  11. Fahrradfelgenbremsanordnung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerbügel (10; 40) und die Bremsarme (12, 14; 42, 44) aus Kohlefasermaterial bestehen.
  12. Fahrradfelgenbremsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerbügel (10; 40) und die Bremsarme (12, 14; 42, 44) aus monolithischem Kohlefasermaterial bestehen.
  13. Fahrradfelgenbremsanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerbügel (10; 40) zwei Schenkel aufweist und ein Anteil der parallel zur Längsrichtung der Schenkel ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 40% liegt, ein Anteil der senkrecht zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 20% liegt und ein Anteil der im Winkel von 45° zur Längsrichtung ausgerichteten Kohlefasern im Bereich von 40% liegt.
  14. Fahrradfelgenbremsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerbügel (10; 40) an seinem Scheitelpunkt mit Mitteln zum Befestigen an einer Tragstruktur eines Fahrrads versehen ist.
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