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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zur Leitung von Einsatzkräften zu einem Einsatzort in einem
Gebäude
bzw. einem Gebäudemanagementsystem
nach der Gattung der unabhängigen
Patentansprüche.
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Vorteile der
Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Leitung von
Einsatzkräften
zu einem Einsatzort in einem Gebäude
bzw. das erfindungsgemäße Gebäudemanagementsystem
mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche
haben den Vorteil, dass nun eine direkte Wegweisung von Einsatzkräften zu
einem Einsatzort stattfindet. Dies kann insbesondere bei unübersichtlichen
Räumlichkeiten
oder Einsatzkräften,
die mit den Örtlichkeiten
nicht vertraut sind, zu einem erheblichen Zeitgewinn führen, beispielsweise
bis die Feuerwehr den Brandherd erreicht hat. Durch die Kopplung
von rechnergestützten
Alarm- und Lichtmanagementsystemen kann das Alarmsignal, das den
Einsatzort kennzeichnet, dazu benutzt werden, zuvor abgespeicherte
optimale Zugangs- bzw. Fluchtwege durch entsprechende Ansteuerung der
Beleuchtungsanlagen wie Raum- und Orientierungsleuchten zu kennzeichnen.
Die Zugangswege für
die Einsatzkräfte
können
auch in Echtzeit berechnet werden und zwar unter Berücksichtigung
der Gebäudedaten.
Die Leitzentrale, also der Prozessor im Gebäudemanagementsystem, kann durch
Eingabe des Ankunftsortes der Einsatzkräfte gezielt die lichttechnische
Kennzeichnung der optimalen Zugangswege von diesem Ankunftsort zum
Einsatzort aktivieren. Dies kann auch dezentral durch die Einsatzkräfte zum
Einsatzort geschehen. Dazu sind dann entsprechende Bedienungs- bzw.
Aktivierungselemente an den Eingängen
des Gebäudes
notwendig. Hier ist jedoch auch eine mobile Einheit denkbar. Die
Auswahl der Zugangswege kann den gebäudespezifischen Besonderheiten,
z.B. der Umgebung besonders sicherheitskritischer Gebäudeteile,
wie Chemielager, die im Gefahrenfall eher hermetisch abgeriegelt
werden, angepasst werden, wie auch dem Einsatzfall, z.B. keine Benutzung
von Fahrstühlen
bei einem Brand, aber bei einem Einbruch sollte der Fahrstuhl verwendet
werden, um schnell zum Einsatzort zu kommen.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der in den
unabhängigen
Patentansprüchen
angegebenen Verfahren zur Leitung von Einsatzkräften zu einem Einsatzort in
einem Gebäude
bzw. dem Gebäudemanagementsystem
möglich.
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Besonders vorteilhaft ist, dass der
Ankunftsort durch Sensormittel am Gebäude automatisch erkannt wird.
Dazu sind beispielsweise Kameras oder auch Wärmebilddetektoren, also insgesamt
bildgebende Sensoren, verwendbar. Aber auch druckabhängige Sensormittel,
die durch Personen ausgelöst werden,
können
hier eingesetzt werden. Dies kann dann soweit gehen, dass direkte
Eingabemittel wie ein Touch-Panel am Gebäudeeingang vorgesehen sind,
um die Ankunft der Einsatzkräfte
zu signalisieren. Durch ein mobiles Eingabegerät wie ein Funkgerät ist es
jedoch auch möglich,
den Ankunftsort der Einsatzkräfte
zu signalisieren. Dabei kann zusätzlich noch
die Übertragung
von Positionsdaten vorgenommen werden, was auch im weiteren Verlauf
des Einsatzes der Einsatzkräfte
ein Monitorring dieser Einsatzkräfte
ermöglicht.
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Die Signalisierungsmittel sind vorzugsweise als
Beleuchtungsmittel ausgebildet. Beleuchtungsmittel ermöglichen
die einfache Leitung von den Einsatzkräften, wobei hier insbesondere
die laufenden Positionsdaten der Einsatzkräfte berücksichtigt werden können. Beispielsweise
ist es hier möglich,
dass die Beleuchtung mit den Einsatzkräften mitwandert, wenn die Positionsdaten
der Einsatzkräfte
in Echtzeit überwacht
werden. Positionsdaten können
einmal durch Funkübertragung
und zum anderen durch Positionsmelder ermittelt werden. Zusätzlich können hier
noch Daten von Meldern berücksichtigt
werden und auch von Gebäudedaten,
um kritische Gebäudebereiche
zu umgehen bzw. auf aktuelle Gefahrenherde einzugehen und nicht
die Einsatzkräfte
in überraschende
gefahrvolle Situationen zu leiten. Die Gebäudedaten enthalten insbesondere
solche Daten wie vorberechnete optimale Zugangswege, Gefahrenlager
und die Zugangswege, beispielsweise Treppen oder Fahrstühle. Als
Melder können
hier beispielsweise Rauchmelder, Videosensoren oder Alarmmelder
verwendet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
mit Alternativen näher
erläutert.
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Es zeigen
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1 ein
Blockschaltbild des Gebäudemanagementsystems
und
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2 ein
Flussdiagramm des Verfahrens zur Leitung von Einsatzkräften zu
einem Einsatzort in einem Gebäude.
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Beschreibung
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1 zeigt
als Blockschaltbild ein Gebäudemanagementsystem.
Dieses Gebäudemanagementsystem
weist eine Zentrale 1, die im Gebäude selbst angeordnet ist,
auf. Es ist möglich,
dass diese Zentrale 1 sich auch außerhalb des Gebäudes befindet, wobei
dann eine Kommunikationsverbindung entweder drahtlos oder drahtgebunden
zu den anderen Komponenten des Gebäudemanagementsystems vorgesehen
ist. In der Zentrale 1 sind hier ein Prozessor 2 und über einen
ersten Datenein-/-ausgang ein damit verbundener Speicher 3 enthalten.
Es sind noch weitere Elemente in der Gefahrenmeldezentrale 1 vorhanden,
die hier der Einfachheit halber jedoch nicht aufgeführt sind.
Insbesondere ist es möglich, dass
in der Gefahrenmeldeanlage 1 mehrere Prozessoren vorhanden
sind, die unterschiedliche Aufgaben bewältigen. Die Zentrale 1 kann über Kommunikationsmittel
mit Leitstellen für
die Einsatzkräfte
verbindbar sein, um einen Datenaustausch zu ermöglichen.
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Über
einen ersten Dateneingang ist an den Prozessor 2 ein Sensormittel 4 angeschlossen,
das hier als eine Videokamera ausgebildet ist und an einem Zugang
zum Gebäude
platziert ist. Die Kamera 4 wirkt hier als Sensormittel.
Wie oben dargestellt ist es möglich,
dass auch andere Sensormittel oder ein Eingabegerät oder gar
ein mobiles Eingabegerät möglich sind,
um den Ankunftsort der Einsatzkräfte zu
signalisieren. Die Sensormittel 4 sind hier über eine
Zweidrahtleitung mit dem Prozessor 2 verbunden. Es ist
jedoch möglich,
dass die Kamera 4 über einen
Bus mit dem Prozessor 2 verbunden ist. In einem solchen
Fall weist sowohl die Kamera 4 als auch ein dem Prozessor 2 zugeordneter
Baustein Buscontroller auf, um den Datenverkehr über den Bus zu bewältigen. Über einen
zweiten Dateneingang ist an den Prozessor 2 ein Alarmmelder 8 zur
Identifikation eines Einsatzortes vorgesehen. In Abhängigkeit
vom Signal des Alarmmelders 8 erkennt der Prozessor 2, wo
sich der entsprechende Einsatzort befindet. Handelt es sich um einen
Einbruch, dann ist der Alarmmelder 8 beispielsweise als
Glasbruchmelder oder Öffnungsmelder
ausgebildet. Handelt es sich um einen Brand, dann ist der Melder 8 ein
Rauchmelder. Beispielhaft ist hier lediglich ein Melder 8 angegeben. Es
ist jedoch möglich,
dass mehr als dieser eine Melder 8 mit dem Prozessor 2 und
damit der Zentrale 1 des Gebäudemanagementsystems verbindbar
ist.
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Zur Leitung der Einsatzkräfte vom
Ankunftsort zum Einsatzort ist der Prozessor 2 nun mit
einem Lichtmanagementsystem 9 verbunden, an dem die Leuchtmittel 5 bis 7 angeschlossen
sind. Diese Leuchtmittel 5–7 steuert
der Prozessor 2 derart an, dass sie die Einsatzkräfte zum
Einsatzort leiten. Dies kann durch Lichteffekte oder das einfache
Beleuchten nur der Gänge
geschehen, die zum Einsatzort führen.
Es sind hier beispielhaft lediglich drei Leuchtnttel 5 bis 7 dargestellt,
es ist jedoch möglich und
sehr wahrscheinlich, dass weit mehr Leuchtmittel durch den Prozessor 2 angesteuert
werden. Alternativ ist es möglich,
dass die Leitung der Einsatzkräfte
akustisch erfolgt. Dies kann beispielsweise durch einen wandernden
Ton erreicht werden. Dafür
ist dann ein entsprechendes Lautsprechersystem vorzusehen.
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Bei der Leitung der Einsatzkräfte berücksichtigt
der Prozessor 2 jedoch nicht nur den Ankunftsort und den
Einsatzort, sondern auch Gebäudedaten, die
im Speicher 3 abgelegt sind. Hier können bereits im Voraus berechnete
Wege, die optimal sind, um vom Ankunftsort zum Einsatzort zu gelangen,
abgelegt sein. Darüber
hinaus ist es möglich,
dass der Prozessor 2 weitere Melderdaten von über einen
seriellen Bus 11 angeschlossenen Meldern 9 und 10 berücksichtigt,
um die Einsatzkräfte
an Gefahren vorbeizuführen.
Auch in den im Speicher 3 abgelegten Gebäudedaten
können
bereits solche Gefahrenpunkte wie ein Chemielager angegeben sein.
Die Melder 9 und 10 werden insbesondere dazu verwendet,
um aktuelle Gefahrenherde zu identifizieren. Diese können jedoch
auch bei der Leitung der Einsatzkräfte verwendet werden, um beispielsweise
einen Brand entsprechend in seiner Ausbreitung zu bewerten. Als
Melder kommen hier insbesondere Brandmelder, aber auch Einbruchsmelder
und Videokameras in Frage. Anstatt sie über einen seriellen Bus anzuschließen, sind
auch ein paralleler Bus bzw. einzelne Zweidrahtleitungen möglich, um
sie an den Prozessor 2 anzuschließen. Hier ist ein Master-Slave-Bus
vorgesehen, wobei der Prozessor 2 den Master abgibt und
die angeschlossenen Melder 9 und 10 die Slaves.
Es ist hier aber auch möglich,
hier einen Multimasterbus vorzusehen.
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2 zeigt
in einem Flussdiagramm das erfindungsgemäße Verfahren zur Leitung von
Einsatzkräften
zu einem Einsatzort in einem Gebäude.
In Verfahrensschritt 100 erzeugt der Alarmmelder 8 einen
Alarm, wobei dieser Alarm als Signal zum Prozessor 2 übertragen
wird. Durch die Positionierung des Alarmmelders 8 erkennt
der Prozessor 2, wo der Einsatzort ist. In Verfahrensschritt 101 kommen
die Einsatzkräfte
an ihrem Ankunftsort am Gebäude
an. Dies wird mittels den Sensormitteln oder Bedienungs-/Eingabeelementen 4 erkannt.
Auch dies wird dem Prozessor 2 als ein Signal übertragen.
Der Prozessor 2 kennt nun Start- und Zielpunkt der Einsatzkräfte und
bestimmt nun in Abhängigkeit
von in Speicher 3 abgelegten Daten und den Meldersignalen vom
angeschlossenen Bus 11, welcher Weg für die Einsatzkräfte optimal
ist. Ist diese Bestimmung abgeschlossen, und zwar in Verfahrensschritt 102 und 103,
erfolgt in Verfahrensschritt 104 mittels der Signalisierungsmittel 5 bis 7 die
Leitung der Einsatzkräfte
zum Einsatzort. Die Signalisierungsmittel werden hier als Beleuchtungsmittel
vorzugsweise ausgebildet und sind damit für die Einsatzkräfte einfach
zu erkennen und leiten beispielsweise auch mittels eines Leuchtbandes
die Einsatzkräfte
zielgenau und sicher zum Einsatzort. Bei dem Einsatz kann es sich
um einen Brand oder auch um einen Einbruch handeln.
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Insbesondere durch Kopplung der Zentrale 1 mit
einer oder mehrerer Leitstellen ist eine Überwachung im Sinne eines Monitoring
der Einsatzkräfte möglich. Dazu
werden dann Daten über
die Leitung der Einsatzkräfte
durch das Gebäudemanagementsystem
durch die Zentrale 1 an die Leitstellen übertragen.