DE10238432A1 - Tuch, bestehend aus überwiegend Cellulose und umfassend mindestens teilweise als Granulat vorliegendes cellulosehaltiges Material - Google Patents
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Abstract
Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose und umfassend mindestens teilweise als Granulat vorliegendes cellulosehaltiges Material, wobei die Partikel in dem Granulat vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von 50 bis 6000 my aufweisen, insbesondere einen mittleren Durchmesser von 150 bis 1000 my.
Description
- Grundmaterial für Tücher, bestehend aus überwiegend Cellulose ist seit dem 19. Jahrhundert das Holz. Über chemische Verfahren trennte man damals die einzelnen Holzbestandteile voneinander. Das Holz wurde zerkleinert, mit der Lauge versetzt und stundenlang erhitzt, bis sich Lignine und Hemicellulosen lösten und die Zellulose selbst – etwa die Hälfte des Ausgangsmaterials – übrig blieb.
- Heute gibt es neue umweltfreundliche Holzaufschlussverfahren: die Abwässer sind dabei unschädlich, die Kreisläufe geschlossen. Auch andere Nachwachsende Rohstoffe wie Getreidestroh, Bambus, Gräser, Flachs und Hanf fließen in Ländern mit geringem Waldanteil in die Zellstoffherstellung. Es kommen auch Hanf und Flachs zum Einsatz. Da ihre Fasern sehr lang sind, kommen sie bei besonders stabilem Papier wie zum Beispiel Geldscheinen zum Einsatz.
- Der Papierverbrauch in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr. 1999 waren es bereits 8,7 Millionen Tonnen an Zeitungs-, Zeitschriften-, Schreib- und Klopapier.
- Tücher, bestehend aus überwiegend Cellulose werden hauptsächlich aus dem Rohstoff Holz hergestellt. Lange Fasern von Weichholzbäumen, wie Pinien und Fichten, und kurze Fasern von Hartholzbäumen werden verwendet. Nachdem die Rinde entfernt worden ist, werden die Holzfasern in kleine "Chips" geschnitten und gekocht. Der natürliche Klebstoff, der die Fasern zusammenhält, wird entfernt, und so bleibt ein faseriges Zellstoffgemisch zurück. Der Zellstoff wird gereinigt, gesiebt und gebleicht, damit er saugfähig wird. Eine durchsichtige Substanz, Harz, wird dem Gemisch zugesetzt, um das Papier stärker zu machen, wenn es nass ist. Der Zellstoff durchläuft eine Hochgeschwindigkeits-Papiermaschine, das Wasser wird herausgepresst und die Fasern werden gebündelt, um Papierblätter zu bilden. Jeweils zwei Lagen Papier werden mit Papierleim verbunden. Bei der Papierherstellung entstehen kleine Lufttaschen, die Feuchtigkeit anziehen. Diamantartige Formen werden in das Papier gestanzt, um ihm die gesteppte Struktur zu verleihen. Die mit bunten Motiven bedruckten Tücher werden mit Tinte auf Wasserbasis bedruckt:.
- Eine weitere Anwendung sind zum Beispiel Tissue-Hygienepapiere.
- Tissue ist ein Hygienepapier aus Zellstoff oder Altpapierstoff, teils mit Beimischungen von Holzstoff, mit geschlossener Struktur, das nur wenig gekreppt wird. Es ist so dünn, dass es in einer Lage seltener zur Verwendung kommt. Je nach Anforderung wird die Zahl der Lagen daher vervielfacht. Die Kreppung erfolgt bei einem Trockengehalt von über 90 %. Das im Gegensatz zu Krepp – Hygienepapieren trockene Kreppen und die niedrige flächenbezogene Masse einer Tissuelage bedingen die hohe Weichheit der Tissue – Produkte. Normalerweise wird es für die Verbrauchsartikel zu zwei oder mehr Lagen zusammengefügt. Das schmiegsame und saugfähige Produkt wird vorwiegend aus Zellstoff und/oder deinktem Altpapier – teils auch mit Beimischung von Holzschliff – hergestellt und je nach Verwendungszweck auch nassfest ausgerüstet. Einsatzgebiet: Gesichtstücher, Papiertaschentücher, Servietten, Küchenrollen, Papierhandtücher und Toilettenpapier.
- Tissue ist ein besonders dünnes (unter 34 g/qm), weiches holzfreies Rohmaterial für Hygienepapiere. Es wird – meist mehrlagig – beispielsweise zu Toilettenpapier, Papiertaschentüchern oder Kosmetiktüchern verarbeitet und weist eine mikrofeine Kreppung auf.
- Ein wichtiges Kriterium ist, dass das Tuch, bestehend aus überwiegend Cellulose saugfähig ist. Die Materialien aus denen die Tücher hergestellt sind, sind alleine schon saugfähig. Jedoch wird versucht, die Saugfähigkeit immer weiter zu verbessern ohne dass die Stabilität des Tuches, wenn es mit Flüssigkeit in Berührung kommt, negativ beeinträchtigt wird.
- Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst.
- Dem Tuch werden Granulate aus cellulosehaltigem Material mit einem mittleren Durchmesser von 50 bis 6000 my, insbesondere mit einem mittleren Durchmesser von 150 bis 1000 my zugesetzt (Anspruch 1).
- Die Tücher bestehen teilweise aus mehreren Lagen. Wird in eine oder mehreren Lagen und/oder zwischen den Lagen ein Granulat bestehend aus cellulosehaltigem Material eingesetzt, so werden zusätzliche Hohlräume und Kapillaren geschaffen, in denen Flüssigkeit eingelagert werden kann. Das Granulat bestehend aus cellulosehaltigem Material kann für sich alleine gesehen ebenfalls Flüssigkeit im Innern des Granulates aufnehmen und speichern. Das cellulosehaltige Material für sich alleine gesehen, aus dem das Granulat besteht, kann ebenfalls auf Grund der Kapillaren in den einzelnen Fasern Flüssigkeit aufnehmen.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
-
1 zeigt den üblichen Aufbau eines Tuches bestehend aus überwiegend Cellulose -
2 zeigt ein Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose umfassend mindestens teilweise als Granulat in einer oder mehreren Lagen -
3 zeigt ein Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose umfassend mindestens teilweise als Granulat in einer oder mehreren Lagen und/oder zwischen den einzelnen Lagen - Gemäß
1 ist ein Tuch bestehend aus 4 Lagen, wobei die einzelnen Lagen1 ,2 ,3 und4 aus Cellulosefasern5 bestehen. Die Stärke des Tuches ist in diesem Beispiel 800 my. - Gemäß
2 besteht eine oder mehrere Lagen1 ,2 ,3 und/oder4 des Tuches, das aus überwiegend Cellulose besteht, ein cellulosehaltiges Granulat5 . Durch den Zusatz des cellulosehaltigen Materials werden zusätzliche Hohlräume bzw. Kapillaren, die mit7 gekennzeichnet sind, gebildet. - Gemäß
3 kann das Granulat aus cellulosehaltigem Material nicht nur in eine oder mehreren der einzelnen Lagen eingesetzt werden, sondern auch zwischen den einzelnen Lagen. - Immer dort, wo das Granulat, das aus cellulosehaltigem Material besteht, eingesetzt wird, entstehen zusätzliche Hohlräume
7 . Durch Entstehung dieser zusätzlichen Hohlräume bzw. Kapillaren kann die Flüssigkeitsaufnahme des Tuches gesteigert werden. - Das cellulosehaltige Material besteht aus Holz und/oder anderen Pflanzenfasern (Anspruch 2).
- Die Teilchengröße des cellulosehaltigen Materials, aus dem das Granulat besteht, ist 15 bis 2500 my, vorzugsweise 50 bis 500my (Anspruch 3).
- Das Granulat wird mittels Granulierung, Kompaktierung, Extrudierung, Pelletierung, Agglomerierung oder eine Kombination derer hergestellt (Anspruch 4).
- Das Granulat wird zu einem Gewichtsanteil im ferigen Tuch zu 1 bis 95 Prozent, vorzugsweise 5 bis 40 Prozent eingesetzt (Anspruch 5).
- Das Granulat lässt sich in der Matrix des Tuches, bestehend aus überwiegend Cellulose, am besten verankern, wenn das cellulosehaltige Material im Granulat fibrilliert ist, d.h. bis auf Bündel aus jeweils wenigen parallelliegenden Fasern zerkleinert ist (Anspruch 6).
- Das in dem Tuch enthaltene Granulat kann eine Beschichtung mit einem Quell- bzw. Verdickungsmittel aufweisen (Anspruch 7).
- Derartige Mittel sind bekannt (siehe „Römpp-Chemie-Lexikon", 10. Auflage (1999), Seite 4828 (weitere Informationen auf Seite 3648), Stichwort Verdickungsmittel). Ein Beispiel für ein solches Quell- bzw. Verdickungsmittel ist Stärke (Anspruch 8)
- Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn das Tuch zu über 90 Prozent aus Cellulose besteht (Anspruch 9).
- Bei dem Tuch, bestehend aus überwiegend Cellulose, handelt es sich um Papiertaschentücher, Toilettenpapier, Tissuepapier, Krepppapier, Gesichtstücher, Servietten, Küchenrollen, Kosmetiktücher und ähnliche Artikel (Anspruch 10).
Claims (10)
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose und umfassend mindestens teilweise als Granulat vorliegendes cellulosehaltiges Material, wobei die Partikel in dem Granulat vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von 50 bis 6000 my aufweisen, insbesondere einen mittleren Durchmesser von 150 bis 1000 my.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach Anspruch 1, wobei das cellulosehaltige Material aus Holz und/oder anderen Pflanzenfasern gewonnen wird.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei die Teilchengröße des cellulosehaltigen Materials, aus dem das Granulat hergestellt ist, 15 bis 2500 my, vorzugsweise 50 bis 500 my beträgt.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei das Granulat mittels Granulierung oder Kompaktierung oder Extrudierung oder Pelletierung oder Agglomerierung oder eine Kombination derer hergestellt wird.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei der Gewichtsanteil des Granulates aus cellulosehaltigen Material in dem fertigen Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose 1 bis 95 Prozent, vorzugsweise 5 bis 40 Prozent beträgt.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei das cellulosehaltige Material, aus dem das Granulat besteht, fibrilliert ist.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei das cellulosehaltige Material im Granulat eine Beschichtung mit einem Quell- bzw. Verdickungsmittel aufweist.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei das cellulosehaltige Material im Granulat eine Beschichtung mit Stärke aufweist.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei das Tuch zu über 90 Prozent aus Cellulose besteht.
- Tuch bestehend aus überwiegend Cellulose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei es sich beim Tuch um Papiertaschentücher, Toilettenpapier, Tissuepapier, Krepppapier, Gesichtstücher, Servietten, Küchenrollen oder Kosmetiktücher handelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2002138432 DE10238432A1 (de) | 2002-08-16 | 2002-08-16 | Tuch, bestehend aus überwiegend Cellulose und umfassend mindestens teilweise als Granulat vorliegendes cellulosehaltiges Material |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2002138432 DE10238432A1 (de) | 2002-08-16 | 2002-08-16 | Tuch, bestehend aus überwiegend Cellulose und umfassend mindestens teilweise als Granulat vorliegendes cellulosehaltiges Material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10238432A1 true DE10238432A1 (de) | 2004-02-26 |
Family
ID=30775508
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2002138432 Withdrawn DE10238432A1 (de) | 2002-08-16 | 2002-08-16 | Tuch, bestehend aus überwiegend Cellulose und umfassend mindestens teilweise als Granulat vorliegendes cellulosehaltiges Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10238432A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2019063239A1 (de) * | 2017-09-28 | 2019-04-04 | Beiersdorf Ag | Kosmetischen zubereitung enthaltend cetyl diglyceryl tris(trimethylsiloxy)silylethyl dimethicone |
-
2002
- 2002-08-16 DE DE2002138432 patent/DE10238432A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2019063239A1 (de) * | 2017-09-28 | 2019-04-04 | Beiersdorf Ag | Kosmetischen zubereitung enthaltend cetyl diglyceryl tris(trimethylsiloxy)silylethyl dimethicone |
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