-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur in vitro-Assemblierung von Kapsomeren oder von Kapsomeren, an
die biologisch aktive Makromoleküle
gebunden sind, zu virusanalogen Partikeln oder zur Verpackung biologisch
aktiver Makromoleküle
in diese virusanalogen Partikel während der in vitro-Assemblierung.
Diese Komplexe stellen für
die Gentherapie geeignete Vektoren dar. Sie ermöglichen es, biologisch aktive
Makromoleküle
in Zellen zu transduzieren, so dass diese dort funktionell sind.
Als Kapsomere werden in diesem Fall natürlich vorkommende Virushüllproteine,
rekombinant produzierte Virushüllproteine
oder gentechnisch hergestellte Varianten von Virushüllproteinen
bezeichnet.
-
Virusanaloge Partikel, im folgenden
als VLP's abgekürzt,
stellen eine aus einem oder mehreren Virushüllproteinen bestehende Virushülle dar.
Sie können
verschiedene Formen annehmen; im Fall der von Polyoma VP1 abgeleiteten
VLP's etwa Hohlkugeln mit einem Durchmesser von ca. 40–50 nm,
die aus 360 VP1 Molekülen,
angeordnet in 72 Pentamere, aufgebaut sind. Neben dieser Art von
VLP's kann Polyoma VP1 auch noch kleinere Formen sowie stäbchenförmige VLP's
ausbilden (Salunke et al., 1989, Biophys. J. 56, 887–900). Die
VLP's können durch
die rekombinante Produktion der Kapsomere in Insektenzellen oder
Hefe hergestellt werden. Bei dieser Produktion werden direkt VLP's
isoliert. Die rekombinante Expression von Kapsomeren in Escherichia
coli führt
zur Gewinnung von nicht-assemblierten Kapsomeren, diese können in
vitro zu VLP's assembliert werden. Dieser Assemblierungsprozess wird
häufig
in Gegenwart stabilisierender Salz wie Ammoniumsulfat durchgeführt. So
erfolgt eine Assemblierung von Polyoma VP1 unter diesen Bedingungen
zu homogen strukturierten VLP's. Der Einsatz erforderlicher hoher
Konzentrationen dieses Salzes bei der Assemblierung resultiert in
hohen Ionenstärken
des Puffers, was eine Bindung von Nukleinsäuren und anderen biologisch
aktiven Makromolekülen
an die Kapsomere beeinträchtigt.
Daher ist Ammoniumsulfat ungeeignet für den Einsatz bei einer mit
der Assemblierung von Kapsomeren, an die Makromoleküle gebunden
sind; einhergehenden Verpackung von biologisch aktiven Makromolekülen.
-
Das Kapsomer des Polyomavirus VP1
zum Beispiel ist in der Lage, biologisch aktive Makromoleküle zu binden.
Eine Bindungsstelle des Proteins für Nukleinsäuren ist in der N-terminalen Sequenz
lokalisiert, die einen hohen Anteil an positiv geladenen Aminosäuren enthält (Moreland
et al., 1991, J. Virol. 65, 1168–1176). An diese Sequenz können auch
andere Makromoleküle
binden. Die Bindung von Polyoma VP1 an Plasmid-DNA verhindert die
in vitro-Assemblierung zu VLP's. Daher beruhen die aktuellen Verfahren
der Komplexbildung von Polyoma VP1 mit Plasmid-DNA auf der Wechselwirkung
von bereits assemblierten VLP's mit DNA. Die beschriebene Prozedur
führt zu
einer Interaktion von VP 1 und DNA, in der die DNA partiell gegen
DNase-Verdau geschützt wird.
Mit diesen Komplexen können
Zellen sowohl in vitro als auch in vivo transduziert werden.
-
Die Effizienz der Komplexbildung
von VLP's und DNA sowie der Grad des DNase-Schutzes erweist sich
allerdings als sehr gering (Forstova et al., 1995, Hum. Gene Ther.
6, 297–306).
Dies ist darauf zurückzuführen, daß Plasmid-DNA
bei Inkubation mit VLP's nur in sehr geringem Maße in die VLP's aufgenommen
werden, der Großteil
der von VLP's gebundenen DNA verbleibt außerhalb der VLP's und liegt bestenfalls
mit der Oberfläche
der VLP's assozüert vor,
ohne verpackt zu sein. Vergleichbare Ergebnisse wurden auch für die Verpackung
von Oligonukleotiden erhalten. In beiden Fällen konnte die Effizienz der
Komplexbildung durch Absenken des pH-Wertes während der Komplexbildung auf
pH 5 deutlich verbessert werden, dennoch führt dieses Verfahren nicht
zu einer Verpackung der eingesetzten Nukleinsäuren.
-
Zur Verpackung speziell von Proteinen
in VLP's wurde an den N-Terminus von Polyoma VP1 eine WW-Domäne fusioniert,
die Prolin-reiche Sequenzen binden kann. Mit dieser Variante konnte GFP,
an das eine Prolin-reiche Sequenz anfusioniert wurde, gebunden und
in die VLP's verpackt werden (Schmidt et al., 2001, FASEB J. 15,
1646–1648).
-
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein
neues Verfahrens zur in vitro-Assemblierung von Kapsomeren in VLP's
oder zur Verpackung biologisch aktiver Makromoleküle während der
in vitro-Assemblierung von Kapsomeren zu entwickeln, bei dem eine
hohe Effizienz der Assemblierung und ein hoher Verpackungsgrad für biologisch
aktive Makromoleküle
erzielt wird.
-
Gelöst wird das Problem dadurch,
dass Kapsomere oder Kapsomere, an die mittels ionischer Interaktionen
biologisch aktive Makromoleküle
gebunden sind, in Gegenwart eines oxidierenden Redoxsystems und
nicht-ionischer Stabilisatoren in einem Puffer mit einer Ionenstärke unter
250 mM assembliert werden. Als Makromoleküle kommen insbesondere, aber
nicht ausschließlich,
Nukleinsäuren
wie doppelsträngige
DNA, doppelsträngige
RNA, einzelsträngige
DNA und einzelsträngige
RNA, PNA's, Proteine oder Peptide in Frage. Die Größe der zu
verpackenden Nukleinsäure
ist bevorzugt, aber nicht ausschließlich 10–5400 Basen, vorzugsweise 20–1000 Basen.
-
Als Kapsomere kommen Virushüllproteine
in Betracht, die in vitro zu VLP's assembliert werden können. Dies
ist beschrieben für
Virushüllproteine bzw
Kapsidproteine von z.B. Polyoma- und verwandten Viren, Papillomavirus,
Poliovirus, Hepatitisvirus, Lentiviren, Rous Sarcoma Virus oder
Adenoassozüerter
Virus.
-
Das Verfahren beruht auf dem überraschenden
Effekt, dass nicht-ionische Stabilisatoren die Assemblierung von
Kapsomeren zu VLP's begünstigen. Als
nicht-ionische stabilisierende Substanzen können Zucker mit C3, C4, C5
und C6-Einheiten dienen wie etwa Glycerin, Trehalose, Fructose oder
Sorbitol, aber auch Disaccharide wie Saccharose oder Galaktose und
Oligosaccharide wie Amylose oder Amylopektin.
-
Alternativ zu Zuckern können als
Stabilisator auch Polyole wie Ethylenglykol oder Polyethylenglycol
verschiedener Kettenlängen
eingesetzt werden.
-
Die nicht-ionische Substanz wird
dem Puffer in Konzentrationen von 5–50 % (w/v) zugesetzt, vorzugsweise
im Konzentrationsbereich von 15–30
% (w/v).
-
Kapsomere oder Kapsomere mit gebundenen
Makromolekülen
werden in einem Konzentrationsbereich von 50 μg/ml–5 mg/ml zu VLP's assembliert,
vorzugsweise von 0.25 –2
mg/ml, bei einem pH von pH 7–8.5
und Temperaturen zwischen 15 und 30°C vorzugsweise pH 7.2–7.5 und
einer Temperatur von 20–25°C. Als Puffersubstanzen
können
beispielsweise Tris, Hepes und Phosphat dienen, bevorzugt in Konzentrationen
von 10–100
mM.
-
Die Assemblierung wird unter oxidierenden Bedingungen
durchgeführt.
Dies kann die Oxidation durch molekularen Sauerstoff beinhalten
oder bevorzugt die Oxidation mit Hilfe eines Redoxsystems aus oxidierten
und reduzierten thiolhaltigen Substanzen wie reduziertes und oxidiertes
Glutathion, Cystein/Cystin, Cysteamin/Cystamin, reduziertes/oxidiertes β-Mercaptoethanol oder
aromatische thiolhaltige Substanzen. Diese werden bevorzugt als
Gemisch von oxidierter zu reduzierter Substanz in einem Verhältnis von
1:10 bis 10:1 oder durch ausschließliche Zugabe der oxidierenden
Substanz eingesetzt.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Assemblierung von Kapsomeren erfolgt das Inkontaktbringen der
zu assemblierenden Kapsomeren oder der Kapsomeren, an die biologisch
aktive Makromoleküle
gebunden sind, mit dem Assemblierungspuffer, indem die Kapsomere
mit dem Assemblierungspuffer verdünnt und/oder dialysiert werden. Grundsätzlich muß eine Umpufferung
der Kapsomeren in den Assemblierungspuffer gewährleistet sein.
-
Die Verpackung biologisch aktiver
Makromoleküle
während
der Assemblierung erfolgt vorzugsweise durch Inkubation der Makromoleküle mit den Kapsomeren.
Die Proteinkonzentration liegt dabei im Bereich von 0.05–5 mg/ml,
vorzugsweise bei 0.25–2 mg/ml.
-
Die an die Kapsomere gebundenen Makromoleküle werden
bei der Assemblierung in die resultierenden VLP's mit hoher Effizienz
verpackt. Dies betrifft sowohl die Menge an verpackten Makromolekülen pro
VLP als auch den relativen Anteil an VLP's, in die Makromoleküle verpackt
wurden. Zur Überprüfung der
Verpackung biologisch aktiver Makromoleküle in VLP's werden die nicht-verpackten
Makromoleküle
mit Hilfe von DNasen, RNasen oder Proteasen verdaut und der verpackte
und somit vor Abbau geschützte
Anteil mittels Agarose-Gelelektrophorese oder Chromatographie quantifiziert
werden. Es ist dabei besonders darauf zu achten, dass auch Makromoleküle, die
unspezifisch mit den VLP's assoziiert vorliegen, abgebaut werden.
Dies ist dadurch zu analysieren, daß die Effizienz der Verpackung
in Abhängigkeit
der eingesetzten DNase-, RNase- bzw Protease-Konzentration bestimmt
wird.
-
Die vorliegende Erfindung wird im
folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben. Dabei wird auf folgende Abbildungen Bezug genommen:
-
1:
Assemblierung von Polyoma VP1 zu virusanalogen Partikeln in vitro
-
2:
Verpackung von DNA durch in vitro-Assemblierung von VPl
-
3:
Bindung von doppelsträngiger
DNA an VP1
-
4:
Quantifizierung der dsDNA Bindung an VPl
-
5:
Einfluß der
Ionenstärke
auf die Bindung von dsDNA
-
6:
Bindung von einzelsträngiger
DNA an VP1
-
7:
Bindung von einzelsträngiger
RNA an VP 1
-
Beispiel 1: Assemblierung
von Polyoma VP1 zu VLP's in vitro
-
Polyoma VP1 wurde bei 20°C für 2 Tage
dialysiert gegen 20 mM Tris, pH 7.4, 1 mM CaCl2,
25 % Sorbitol (w/v), 0.5 mM GSH, 5 mM GSSG. Die Proteinkonzentration
betrug 0.5 mg/ml. Die Bildung der VLP's wurde anschließend überprüft mit Hilfe
analytischer Ultrazentrifugation und Elektronenmikroskopie. Zur
analytischen Ultazentrifugation wurde die Probe bei 20°C und 20
000 rpm in einem AnTi50-Rotor zentrifugiert. Alle 10 Minuten
wurde die Verteilung der VLP's in der Meßzelle durch Scannen der Probe
bei 280 nm gemessen. Die hieraus ermittelte Sedimentation des Proteins
weist nach, dass VP1 quantitativ zu VLP's assembliert ist.
-
Für
die elektronenmikrokopische Analyse wurden 10 μl der Proteinlösung auf
einem Formwar und Kohle-beschichteten Kupfergrid adsorbiert, mehrfach
mit Wasser gewaschen und anschließend mit 2 % Uranylacetat gefärbt.
-
1A zeigt
die Messung der Sedimentationsgeschwindigkeit mittels analytischer
Ultrazentrifugation. Die 1B zeigt
eine elektronenmikroskopische Aufnahme der VLP's.
-
Beispiel 2: Verpackung von
DNA durch in vitro-Assemblierung von VP1
-
Zur Assemblierung zu VLP's unter
gleichzeitiger Verpackung von dsDNA, wurden 1.98 μM pentameres
VP 1 (0.42 mg/ml) mit 8.42 nM dsDNA der Länge von 100 bp, 184 bp bzw.
300 bp für
30 Minuten bei 25°C
inkubiert. Zur Ausbildung der VLP's wurden diese Ansätze gegen
Assemblierungspuffer (50 mM Tris, 50 mM NaCl, 5% Glycerol (v/v),
25% D-Sorbitol (w/v), 2 mM CaCl2, 4,5 mM
GSSG, 0,5 mM GSH, pH 7,4) für
48 h bei 24 °C
dialysiert.
-
Um die Verpackung von DNA in die
erhaltenen VLP's nachzuweisen wurden die Proben zunächst 24
h bei 8°C
gegen einen Sorbitol-freien Puffer dialysiert (50 mM Tris, 50 mM
NaCl, 5% Glycerol (v/v), 1 mM CaCl2, pH
7,4 ). 200 μl
dieser Probe wurden dann einem DNase-Verdau unterzogen (400 Units
Benzonase der Firma Merck), um nicht verpackte DNA-Fragmente abzubauen.
Dazu wurden 5 mM Mg Cl2 und 400 U Bezonase
(Merck) zugesetzt und für
1h bei 37°C
inkubiert. In Kontrollexperimenten konnte gezeigt werden, dass dadurch
freie DNA, sowie an Pentamer oder unspezifisch an VLP's gebundene
DNA-Fragmente vollständig abbaut
werden. Um die Benzonase zu inaktivieren und die DNA-Fragmente in den
Capsiden frei zu legen, wurden 50 μl eines stop-mixes (0,5 M NaH2P O4,
0,5 M EDTA, 1 M DTT, pH 6,0) zugegeben und für 30 min bei 25°C inkubiert.
Zur Denaturierung wurde die Proben anschließend bei 95°C für 15 min aufgekocht. Zur Isolierung
der DNA Fragmente wurde eine Phenol-Chloroform-Extraktion und anschließend eine Aufkonzentrierung
mittels GFXTMPCR Kit durchgeführt. Durch
Agarosegel-Elektrophorese (2% Agarose) und anschließende Ethidiumbromid-Färbung konnten
die verpackten Fragmente dargestellt werden.
-
2 zeigt
die Ergebnisse der hier beschriebenen DNA-Verpackung. Es wurden
100 bp, 180 bp und 300 bp dsDNA Fragment verpackt. Als Kontrolle
diente eine nicht assemblierte Pentamer/DNA Probe. In den Spuren 4, 7 und 10 sind
die Ansätze
unter nativen Bedingungen dargestellt. Die Spuren 5, 8 und 11 unter
denaturieten Bedingungen. Die Spuren 6, 9 und 12 zeigen
Proben der aufkonzentrierten DNA nach Benzonase-Verdau Prozedur, d.h.
in wtVP1 Capside verpackte DNA.
-
Beispiel 3: Nachweis der
Bindung doppelsträngiger DNA
(dsDNA) an VP1
-
Zum Nachweis an pentameres Polyoma
VP1 gebundener dsDNA wurde ein Gel shift Assay verwendet. 10 μg VP1 wurden
mit 0.5 μg
DNA einer lkb oder 100 bpLeiter der Firma NEB bei 25°C für 30 Minuten
inkubiert. Anschließend
wurden die Proben mit Glycerin versetzt und mittels Agarose-Gelelektrophorese
(1.8% Agarose) und Ethidiumbromid-Färbung analysiert.
-
3 zeigt
das Laufverhalten der 1kb-Leiter dsDNA in Anwesenheit (Spur 1)
und Abwesenheit von VP 1 (Spur 2). Ebenso ist das Laufverhalten
der 100bp-Leiter dsDNA in Anwesenheit (Spur 3) und Abwesenheit
von VP1 (Spur 4) dargestellt. In beiden Fällen wird
deutlich, dass die Bindung der DNA an Polyoma VP1 ihr Laufverhalten
verändert.
-
Beispiel 4: Quantifizierung
der Bindung von dsDNA an Polyoma VP1
-
Zur Quantifizierung der DNA-Bindung
wurde die Methode der Fluoreszenzpolarisation eingesetzt. 23 nM
eines Rhodamine-gelabelten DNA-Fragmentes von 184 bp Länge wurde
mit VP1 titriert. Nach jeder Zugabe des Proteins zu der DNA wurde
die Probe für
10 Minuten bei 20°C
inkubiert und anschließend
das Polarisationssignal gemessen. Hierzu wurde die Fluoreszenz bei
587 nm angeregt und die Emission bei 604 nm detektiert.
-
4 zeigt
die Änderung
des Polarisationssignals der gelabelten DNA mit steigender VP1-Konzentration
(•). Diese
Abhängigkeit
lässt sich
mathematisch beschreiben als Bildung eines VP1-DNA-Komplexes mit
einer 1:1 Stöchiometrie und
einer Dissoziationskonstante von Kd = 103 nM (-). (A) Lineare Auftragung.
(B) Doppelt-reziproke Auftragung.
-
Beispiel 5: Einfluß der Ionenstärke auf
die Bindung von dsDNA
-
175 nM pentameres Polyoma VP1, gelöst in 50
mM Tris, pH 7.4, 1 mM EDTA, 5 % Glycerin, wurde für 30 Minuten
bei 20°C
mit 250 nM Plasmid-DNA bei unterschiedlichen Konzentrationen an
NaCl inkubiert. Anschließend
wurde mittels analytischer Ultrazentrifugation die Menge an DNA-gebundenem
VP 1 bestimmt. Hierzu wurden die Proben bei 40 000 rpm, 20°C zentrifugiert
und in 10-minütigem
Abstand durch Messung der Absorption der Proben bei 230 nm das Sedimentationsverhalten
des freien und gebundenen Proteins bestimmt.
-
5 zeigt
den Anteil an DNA-gebundenem VP 1 in Abhängigkeit der NaCl-Konzentration des
Puffers. Es wird deutlich, das bei NaCl-Konzentrationen oberhalb
von 80 mM die Bindung von VP1 an DNA kooperativ unterdrückt wird.
-
Beispiel 6: Nachweis der
Bindung einzelsträngiger DNA
(ssDNA) an VP1
-
Zum Nachweis an pentameres Polyoma
VP1 gebundener ssDNA wurde ein Gel shift Assay verwendet. 10 μg VP1 wurden
mit 2 μg ΦX174 virion DNA
der Firma NEB bei 25°C
für 30
Minuten inkubiert. Anschließend
wurden die Proben mit Glycerin versetzt und mittels Agarose-Gelelektrophorese
(0.7 % Agarose) und Ethidiumbromid-Färbung analysiert.
-
6 zeigt
das Laufverhalten der ΦX174 Virion
DNA in Anwesenheit (Spur 1) und Abwesenheit von VP1 (Spur 2, 3).
Spur 4 stellt einen Molekulargewichtsstandard dar. Es wird
deutlich, dass die Bindung der DNA an Polyoma VP 1 ihr Laufverhalten verändert.
-
Beispiel 7: Nachweis der
Bindung von einzelsträngiger
RNA (ssRNA) an VP1
-
Zum Nachweis an pentameres Polyoma
VP1 gebundner ssRNA wurde ein Gel shift Assay verwendet. 10 μg VP1, welches
zuvor für
10 Minuten mit SUPERaseIn Rnase inhibitor der Firma Ambion versetzt wurde,
wurden mit 1.5 μg
der RNA-Leiter der Firma NEB bei 25°C für 30 Minuten inkubiert. Anschließend wurden
die Proben mit Glycerin versetzt und mittels Agarose-Gelelektrophorese
(1 % Agarose) und Ethidiumbromid-Färbung analysiert.
-
7 zeigt
das Laufverhalten der RNA-Molekulargewichtsleiter in Anwesenheit
(Spur 1) und Abwesenheit von VP1 (Spur 2, 3).
Es wird deutlich, dass die Bindung der RNA an Polyoma VP1 ihr Laufverhalten
verändert.