Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Funk
systems mit Stationen die zumindest teilweise mit einer
Richtantenne ausgestattet sind sowie eine entsprechende sen
dende Station und ein entsprechendes Funksystem.
In Funksystemen werden sowohl Signalisierungsdaten bzw. Orga
nisationsinformationen (beispielsweise Steuersignale oder In
formationen über die Qualität der Verbindung) als auch Nutz
daten (beispielsweise Sprache, Bildinformationen oder andere
Daten) mittels elektromagnetischer Wellen über eine Funk
schnittstelle zwischen sendender und empfangender Station
übertragen.
Funksysteme sind beispielsweise zellulare Mobilfunksysteme
wie das GSM (Global System for Mobile communications) und das
UM. TS (Universal Mobile Telecommunications System). Hier wer
den Daten und Datenpakete aus dem Festnetz mittels
Basisstationen, die eine zel
lulare Struktur definieren, über eine Luft
schnittstelle zu Mobilstationen übertragen. Die Basisstatio
nen verfügen dabei über omnidirektionale, d. h. in alle Raum
richtungen abstrahlende, Antennen und/oder über Richtanten
nen, mit denen eine Abstrahlung der Funksignale in eine defi
nierte Richtung ermöglicht wird.
Weiterhin sind drahtlose lokale Netze (Wireless Local Area
Networks - WLANs) bekannt, für die zwei grundlegende Be
triebsarten existieren:
- 1. Über ein Infrastrukturnetz wird ein Zugang zu anderen
Netzen und somit Datentransfer zwischen verschiedenen
Funknetzen ermöglicht. Das Infrastrukturnetz kann darüber
hinaus für die Steuerung des Zugriffs auf die Netzwerk
komponenten der beteiligten Netze verantwortlich sein.
- 2. In Form eines selbstorganisierenden Netzes (auch Ad-hoc-
Netz genannt) wird auf eine Infrastruktur verzichtet.
Teilnehmergeräte eines selbstorganisierenden Netzes kön
nen miteinander kommunizieren, sofern sie im gegenseiti
gen Funkbereich liegen oder weitere Teilnehmergeräte die
Daten weiterleiten können. Zugang zu anderen Netzen ist
in Kombination mit einem Infrastrukturnetz möglich.
Wird ein drahtloses lokales Netz über ein Infrastrukturnetz
realisiert, so findet eine Kommunikation zwischen Teilnehmer
geräten und Zugangspunkten statt, wobei die Zugangspunkte zu
sätzlich zur Steuerung der Funkübertragung auch die Verbin
dung zu anderen leitungsgebundenen oder drahtlosen Netzen
herstellen.
In selbstorganisierenden Netzen sind mehrere Teilnehmergeräte
in der Lage, auch ohne Zugangspunkte eine Funkverbindung un
tereinander aufzubauen. Die Verbindung zwischen zwei Teilneh
mergeräten erfolgt dabei entweder direkt oder bei größeren
Entfernungen über weitere gleichartige Teilnehmergeräte, die
für diese Verbindung Relaisstationen bilden. Die Teilnehmer
geräte eines selbstorganisierenden Netzes können mobile Sta
tionen (beispielsweise Mobilfunkgeräte von Personen oder in
Verkehrsfahrzeugen) und/oder vorwiegend stationäre Stationen
(beispielsweise Computer, Drucker, Haushaltsgeräte) sein.
Selbstorganisierenden Netze sind beispielsweise in drahtlosen
lokalen Netzen wie HiperLAN und IEEE 802.11 realisiert. An
wendung finden solche drahtlosen lokalen Netze nicht nur in
den üblichen Internet- und Telematikbereichen sondern auch im
Bereich der Inter-Fahrzeugkommunikation, wie z. B. bei Syste
men zur Gefahrenwarnungen oder kooperativen Fahrerassistenz
systemen.
In selbstorganisierenden Netzen mit Rahmenstruktur erfolgt
der Zugriff auf die Funkschnittstelle in Übertragungsrahmen.
Dabei signalisiert ein erstes Teilnehmergerät mit Sendewunsch
während einer Signalisierungsphase eines Übertragungsrahmens,
in welchem Zeitintervall es in der nachfolgenden Datenüber
tragungsphase des Übertragungsrahmens Daten übertragen will.
Weitere Teilnehmergeräte im Funkbereich des ersten Teilneh
mergeräts, die ebenfalls in der Datenübertragungsphase des
Zeitrahmens senden wollen, empfangen die Information über das
Zeitintervall und reservieren nacheinander weitere Zeitinter
valle in der Datenübertragungsphase. Die einzelnen Zeitinter
valle werden innerhalb der Datenübertragungsphase des Über
tragungsrahmens aneinander gereiht. Die maximale Menge an Da
ten, die während einer Datenübertragungsphase eines Übertra
gungsrahmens gesendet werden kann, ist dabei durch die Länge
der Datenübertragungsphase bestimmt. Im Extremfall überträgt
nur ein Teilnehmer pro Datenübertragungsphase, so dass die
Teilnehmer über mehrere Datenübertragungsphasen verteilt wer
den. Für den einzelnen Teilnehmer können so Übertragungspau
sen von einigen Datenübertragungsphasen entstehen.
In Y.-B. Ko et al., "Medium Access Control Protocols Using
Directional Antennas in Ad Hoc Networks", Proceedings of the
IEEE INFOCOM 2000, März 2000, wird in einem Ad-hoc-Netz, in
dem alle Stationen mehrere Richtantennen besitzen, eine Ver
bindungsanfrage (RTS: Request-to-send) von einer ersten Sta
tion an eine zweite Station über eine Richtantenne ausgesen
det. Zusammen mit der Verbindungsanfrage übermittelt die ers
te Station ihre physikalische Position sowie die Dauer der
Datenübertragung. Bestätigt die zweite Station die Verbin
dungsanfrage, so überträgt die erste Station für die angege
bene Dauer ihre Daten an die zweite Station. Empfängt eine
dritte Station die Verbindungsanfrage der ersten Station, so
blockiert die dritte Station ihre Richtantenne, die in Rich
tung der ersten Station zeigt, während der Datenübertragung
von der ersten Station an die zweite Station. Richtantennen,
die nicht in Richtung der ersten Station zeigen, kann die
dritte Station während der Datenübertragung von der ersten
Station an die zweite Station verwenden.
R. R. Choudhury beschreibt in "Using Directional Antennas for
Medium Access Control in Ad hoc Networks", Technical Report
der Texas A University an BBN Technologies, März 2002, ein
Ad-hoc-Netz mit Stationen mit Antennensystemen, die entweder
im Omni oder im Directional Mode betrieben werden können. Om
ni Mode bedeutet, es wird omnidirektional ausschließlich emp
fangen, d. h. Senden ist omnidirektional nicht möglich. Direc
tional Mode heißt, dass bezüglich einer vorgebbaren Richtung
sowohl gesendet als auch empfangen werden kann. Eine erste
Station, die senden möchte, schickt im Directional Mode eine
Verbindungsanfrage in die Richtung einer zweiten Station. Da
alle Stationen des Ad-hoc-Netzes Antennen besitzen, die an
hand eines empfangenen Signals die Richtung bestimmen können,
aus der das Signal kam, kann auch die zweite Station mittels
einer Richtantenne, die auf die erste Station ausgerichtet
ist, der ersten Station die Verbindungsanfrage bestätigen.
Daraufhin überträgt die erste Station Daten an die zweite
Station. Empfängt eine andere Station, die sich im Omni Mode
befindet die Verbindungsanfrage der ersten Station, so be
rechnet Sie die Richtung, aus der das Signal kam und verhin
dert eine eigene Datenübertragung in Richtung der ersten Sta
tion, während diese Daten an die zweite Station überträgt.
Eine Belegung von Übertragungsressourcen kann auch wie in dem
Artikel von Soheila V. Bana und Pravin Varaiya, "Space Divi
sion Multiple Access (SDMA) for Robust Ad hoc Vehicle Commu
nication Networks", IEEE fourth international conference on
intelligent transportation systems, beschrieben ist, aufgrund
der geografischen Position einer Station mit Sendewunsch er
folgen. In diesem Artikel wird ein SDMA-Verfahren beschrie
ben, bei dem jeder geografischen Position bzw. Fläche eins zu
eins ein Zeitintervall oder eine Frequenz zugeordnet wird.
Wird einer Station mit Sendewunsch ein bestimmtes Zeitinter
vall zugewiesen, dann ergibt sich die zeitliche Lage des
Zeitintervalls relativ zu weiteren Zeitintervallen direkt aus
der geografischen Position der Station mit Sendewunsch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine sendende Station und ein Funksystem an
zugeben, mit denen Übertragungsressourcen besser genutzt werden
können.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1, hinsichtlich der sendenden Station mit den Merkmalen nach Anspruch 13 und hinsichtlich des
Funksystems mit den Merkmalen nach Anspruch 14 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind Ge
genstand der abhängigen Ansprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines Funk
systems mit Stationen ist eine erste sendende Station mit ei
ner Richtantenne ausgestattet. Die erste sendende Station
sieht eine Übertragung von Daten an eine erste empfangende
Station mittels der Richtantenne in einem ersten räumlichen
Funkbereich vor und sendet eine Richtungsinformation rund
(Broadcasting), der entnehmbar ist, in welche Raumrichtung
sie die Übertragung der Daten vorsieht. Anhand der rundgesen
deten Richtungsinformation können Übertragungsressourcen vor
teilhaft belegt werden. Beispielsweise kann bei einem zentral
gesteuerten Zugriffsverfahren eine Kontrollstation, die von
mehreren Stationen eine entsprechende Richtungsinformation
empfängt, diese Richtungsinformationen für die Belegung von
Übertragungsressourcen durch die Stationen berücksichtigen.
Ferner kann eine Kontrollstation in einem dezentral organi
sierten System die Richtungsinformationen mehrerer Stationen
empfangen und in einem Rundsenderuf an alle Stationen weiter
leiten oder selbst Übertragungsressourcen entsprechend den
Richtungsinformationen belegen.
Empfängt insbesondere eine zweite sendende Station die Rich
tungsinformation, so wird in vorteilhafter Weise die Rich
tungsinformation für ihre Belegung von Übertragungsressourcen
berücksichtigt. Die zweite sendende Station kann z. B. in
günstiger Weise Übertragungsressourcen für ihre eigene Daten
übertragung belegen.
Ist die zweite sendende Station mit einer Richtantenne aus
gestattet und sieht sie eine Übertragung von Daten an eine
zweite empfangende Station mittels ihrer Richtantenne in ei
nem zweiten räumlichen Funkbereich vor, dann ist es von Vor
teil, dass die zweite sendende Station anhand der Richtungs
information der ersten sendenden Station überprüft, ob der
erste und der zweite räumliche Funkbereich bei einer der emp
fangenden Stationen überlappen. Die erste und zweite sendende
Station können ihre Daten dann erfindungsgemäß derart über
tragen, dass die Übertragung nur dann zeitgleich erfolgt,
falls der erste und der zweite räumliche Funkbereich bei kei
ner der empfangenden Stationen überlappen. Auf diese Weise
können, im Fall geeigneter erster und zweiter Funkbereiche,
Daten zeitgleich übertragen werden, die ohne die Erfindung
nacheinander übertragen werden müssten.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung er
gibt sich, wenn die zweite sendende Station (ebenfalls) eine
Richtungsinformation rundsendet, der entnehmbar ist, in wel
che Raumrichtung sie die Übertragung ihrer Daten vorsieht.
Weitere Stationen haben nun die Möglichkeit, die Richtungsin
formation der ersten und zweiten sendenden Station zu empfan
gen und können ihre Übertragungsressourcen unter Auswertung
der beiden Richtungsinformationen belegen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung senden die
Stationen des Funksystems eine Positionsinformation über ihre
geografische Position rund. Dieses Signal kann von allen Sta
tionen empfangen werden und zusammen mit einer Richtungsin
formation von sendenden Stationen zur Belegung von Übertra
gungsressourcen, insbesondere zur Überprüfung der Überlappung
der räumlichen Funkbereiche, verwendet werden.
Vorteilhafter Weise sendet die erste sendende Station eine
Information über ein zur Übertragung ihrer Daten an die erste
empfangende Station vorgesehenes Zeitintervall rund. Statio
nen, die diese Information empfangen, wissen dann, wie die
erste sendende Station den zeitlichen Ablauf ihrer Datenüber
tragung plant.
Sendet zusätzlich auch die zweite sendende Station nach Über
prüfung der Überlappung des ersten und zweiten räumlichen
Funkbereichs eine Information über ein zur Übertragung ihrer
Daten an die zweite empfangende Station vorgesehenes Zeitin
tervall rund, können beide Zeitintervalle von den Stationen,
die die Rundsendungen der ersten und der zweiten sendenden
Station empfangen haben, zur Belegung ihrer Übertragungsres
sourcen berücksichtigt werden.
Die Richtungsinformationen geben in einer weiteren vorteil
haften Ausführungsform der Erfindung die geografische Positi
on der jeweiligen sendenden Station und die jeweilige Raum
richtung, in die abgestrahlt wird, an. Stationen, die derar
tige Richtungsinformationen empfangen, verfügen so über eine
aktuelle geografische Position der jeweiligen sendenden Sta
tion und haben einen geringeren Rechenaufwand, da die jewei
lige Raumrichtung, in die abgestrahlt wird, den Richtungsin
formationen direkt entnommen werden kann und nicht berechnet
werden muss.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Richtungsinformatio
nen, alternativ oder zusätzlich, die geografische Position
der jeweiligen empfangenden Station angeben. Auf diese Weise
kann eine möglichst aktuelle geografische Position der emp
fangenden Station für die Überprüfung der Überlappung der
Funkbereiche verwendet werden.
In einem Funksystem in dem verschiedene Arten von Richtanten
nen verwendet werden ist es zweckmäßig, wenn die Richtungsin
formationen eine Antenneninformation über die Eigenschaften
der verwendeten Richtantenne enthalten. Aus der Antennenin
formation läßt sich dann unmittelbar die Abstrahlcharakteris
tik der verwendeten Antenne ablesen und zur Bestimmung des
zugehörigen Funkbereiches verwenden.
Die Erfindung läßt sich vorteilhaft ausführen, wenn das Funk
system ein zellulares oder ein drahtloses lokales Netz ist.
Vorteilhafter Weise ist mindestens eine der sendenden Statio
nen und/oder mindestens eine der empfangenden Stationen eine
mobile Station.
Die sendende Station und das Funksystem sind mit den für die
Durchführung des Verfahrens notwendigen Komponenten ausges
tattet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 einen ersten Betriebszustand eines Funksys
tems, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitet,
Fig. 2 einen zweiten Betriebszustand des Funksystems,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße sendende Station
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ad-hoc-Netzes
beschrieben. Selbstverständlich lässt sich die Erfindung auch
in anderen Funksystemen verwenden. Insbesondere gilt dies für
drahtlose lokale Netze sowie für GSM, UMTS und Mobilfunksys
teme der 4. Generation.
Gleiche Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Ge
genstände.
In dem in Fig. 1 dargestellten Schema sind eine erste sen
dende Station MS1 und eine zweite sendende Station MS2 abge
bildet sowie eine erste empfangende Station MS3 und eine
zweite empfangende Station MS4. Die sendenden und die empfan
genden Stationen MS1, MS2, MS3, MS4 verfügen jeweils über ei
ne Richtantenne RA und eine omnidirektionale Antenne OA. Ver
fügen die empfangenden Stationen MS3, MS4 darüber hinaus über
die gleichen Einrichtungen, die den sendenden Stationen MS1,
MS2 die Durchführung der Erfindung ermöglichen, so können die
empfangenden Stationen MS3, MS4 ihrerseits als sendende Sta
tionen fungieren. Ebenso sind die sendenden Stationen MS1,
MS2 als empfangende Stationen verwendbar, wenn sie über die
gleichen Einrichtungen verfügen, wie die empfangenden Statio
nen MS3, MS4.
Die erste und zweite sendende Station MS1, MS2 sowie die ers
te und zweite empfangende Station MS3, MS4 verfügen jeweils
über einen GPS-Empfänger (GPS: Global Positioning System) zur
Bestimmung ihrer geografischen Position (x1, y1), (x2, y2),
(x3, y3), (x4, y4). Eine Positionsinformation GI, die ihre je
weilige geografische Position (x1, y1), (x2), (x3, y3),
(x4, y4) enthält, senden die Stationen des Funksystems MS1,
MS2, MS3, MS4 mittels ihrer omnidirektionalen Antennen OA
rund. Unter rundsenden ist dabei das Aussenden einer Rundsen
dung (Broadcast) zu verstehen. Die Rundsendung einer Station
kann von allen Stationen empfangen werden, die sich in Funk
reichweite der Station befinden.
In einem beliebigen Funksystem kann die geografische Position
einer Station des Funksystems selbstverständlich auch durch
eine zentrale Kontrollstation bestimmt und rundgesendet
und/oder an die Station zum Rundsenden übermittelt werden.
Mit ihrer einstellbaren Richtantenne RA strahlen die senden
den Stationen MS1, MS2 Funksignale in eine frei wählbare
Raumrichtung 1, 2 ab. Der Öffnungswinkel unter dem die
elektromagnetische Strahlung emittiert wird, ist dabei durch
die Antennencharakteristik vorgegeben und ist beispielsweise
in einer Identifizierungsnummer der jeweiligen Richtantenne
RA codiert.
Die erste sendende Station MS1 überträgt Daten D1 mittels ih
rer Richtantenne RA an die erste empfangende Station MS3. Die
Übertragung der Daten D1 erfolgt in eine Raumrichtung 1 und
in einem ersten räumlichen Funkbereich F1. Der erste räumli
che Funkbereich F1 der ersten sendenden Station ist dabei
durch ihre geografische Position (x1, y1), durch die Raumrich
tung 1, in die die Daten D1 übertragen werden, und ihre An
tennencharakteristik festgelegt. Die Daten D1 werden in einem
Zeitintervall Z1, das vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1
dauert, übertragen. Zeitgleich überträgt die zweite sendende
Station MS2 Daten D2 an eine zweite empfangende Station MS4
in einem Zeitintervall Z2, das vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeit
punkt t2 dauert. Die Daten D2 überträgt die zweite sendende
Station MS2 an die zweite empfangende Station MS4 in eine
Raumrichtung 2 und in einem zweiten räumlichen Funkbereich
F2. Der zweite räumliche Funkbereich F2 der zweiten sendenden
Station MS2 ist dabei durch ihre geografische Position
(x2, y2), durch die Raumrichtung 2, in die die Daten D2 über
tragen werden, und ihre Antennencharakteristik festgelegt.
Die erste und die zweite sendende Station MS1, MS2 übertragen
ihre Daten D1, D2 zumindest teilweise zeitgleich. Bei der Da
tenübertragung können keine Interferenzen zwischen der ersten
und der zweiten sendenden Station MS1, MS2 auftreten, da der
erste und zweite räumliche Funkbereich F1, F2 bei keiner der
empfangenden Stationen MS3, MS4 überlappen.
In einem Ad-hoc-Netz, das nicht mit einem Infrastrukturnetz
kombiniert wird, gibt es keine zentrale Einrichtung, die die
Belegung von Übertragungsressourcen steuert. Die Stationen
eines Ad-hoc-Netzes organisieren die zeitliche Abfolge ihrer
Datenübertragungen daher selbst.
Zur Einteilung der Übertragungsressourcen, die der soeben be
schriebenen Datenübertragung vorausgeht, sendet die erste
sendende Station MS1 ihren Sendewunsch über ihre omnidirekti
onale Antenne OA rund. Mit dem Sendewunsch sendet die erste
sendende Station MS1 ebenfalls eine Richtungsinformation RI,
der entnehmbar ist, in welche Raumrichtung 1 sie die Über
tragung der Daten D1 vorsieht. Durch die Schreibweise RI(AI)
in Fig. 1 ist dargestellt, dass in der Richtungsinformation
RI eine Antenneninformation AI über die Eigenschaften der
Richtantenne RA enthalten ist. Die Richtungsinformation RI
enthält weiterhin eine Information ZI über das Zeitintervall
Z1 das zur Übertragung der Daten D1 vorgesehen ist. Die Rund
sendungen der ersten sendenden Station MS1 werden von der
zweiten sendenden Station MS2 empfangen und für die Belegung
von Übertragungsressourcen, d. h. für die Festlegung der rela
tiven zeitlichen Lage der Zeitintervalle Z1, Z2 verwendet.
Die zweite sendende Station prüft dazu, ob der erste räumli
che Funkbereich F1, den sie mittels der Richtungsinformation
RI und der darin enthaltenen Antenneninformation AI über die
Eigenschaften der Richtantenne RA der ersten sendenden Stati
on MS1 ermitteln kann, bei einer der empfangenden Stationen
MS3, MS4 mit dem zweiten räumlichen Funkbereich F2 überlappt.
Im Fall einer Überlappung legt die zweite sendende Station
MS2 ihr Zeitintervall Z2 hinter das Zeitintervall Z1 der ers
ten sendenden Station, um Interferenzen zu vermeiden. Liegt
keinerlei Überlappung vor, wie in Fig. 1 dargestellt, so be
ginnen die erste und die zweite sendende Station MS1, MS2 die
Übertragung ihrer Daten D1, D2 zum gleichen Zeitpunkt t0.
Selbstverständlich können die Zeitintervalle Z1, Z2 auch zu
verschiedenen Zeitpunkten beginnen, wobei jedoch die zweite
sendende Station MS2 die Lage des Zeitintervalls Z2 so legt,
dass ein möglichst großer Überlapp der Zeitintervalle Z1, Z2
entsteht.
Bevor die erste und die zweite sendende Station MS1, MS2 ihre
Daten D1, D2 übertragen, sendet auch die zweite sendende Sta
tion eine Richtungsinformation RI, der entnehmbar ist, in
welche Raumrichtung 2 sie die Übertragung ihrer Daten D2
vorsieht. Die Richtungsinformation RI enthält wiederum eine
Antenneninformation AI über die Eigenschaften der Richtanten
ne RA sowie eine Information ZI über das Zeitintervall Z2,
das zur Übertragung der Daten D2 vorgesehen ist. Die Rundsen
dungen der ersten und zweiten sendenden Station MS1, MS2 wer
den dann von weiteren Stationen empfangen und von diesen für
eine Belegung ihrer Übertragungsressourcen verwendet. Dies
ist exemplarisch anhand einer dritten sendenden Station MS4
in Fig. 2, die später beschrieben wird, schematisch darge
stellt.
Der rundgesendeten Richtungsinformation RI der ersten senden
den Station MS1 ist entnehmbar, in welche Raumrichtung 1
sie ihre Daten D1 übertragen möchte. Dazu enthält die Rich
tungsinformation RI ihre geografische Position (x1, y1) und
die geografische Position (x3, y3) der ersten empfangenden
Station MS3. Daraus kann die zweite sendende Station MS2 die
Raumrichtung 1 berechnen, in die die erste sendende Station
MS1 ihre Daten D1 übertragen möchte. Enthält die Richtungsin
formation RI nur die geografische Position (x3, y3) der ersten
empfangenden Station MS3, so kann die zweite sendende Station
MS2 die geografische Position (x1, y1) der ersten sendenden
Station MS1 der rundgesendeten Positionsinformation GI ent
nehmen. Selbstverständlich kann die Richtungsinformation RI
auch nur die erste sendende MS1 und die erste empfangende
Station MS3 bezeichnen. Die Raumrichtung 1 kann die zweite
sendende Station MS2 dann aufgrund der zuvor ohnehin von al
len Stationen MS1, MS2, MS3, MS4 des Funksystems rundgesende
ten Positionsinformation GI bestimmen. Weiterhin kann die
Richtungsinformation RI natürlich auch die geografische Posi
tion (x1, y1) der ersten sendenden Station und die Raumrich
tung 1, d. h. den Richtungsvektor 1, direkt angeben.
Bezüglich der Antenneninformation AI ist anzumerken, dass
diese ohne die Ausführbarkeit der Erfindung zu beeinträchti
gen auch separat von der Richtungsinformation RI übertragen
werden kann.
Für die Richtungsinformation RI der zweiten sendenden Station
MS2 sowie weiterer sendender Stationen gelten selbstverständ
lich die gleichen Ausführungen wie oben.
In der schematischen Darstellung in Fig. 2 (Kreuze bezeich
nen hier die sendenden und empfangenden Stationen MS1, MS2,
MS3, MS4.), die einen anderen Betriebszustand des Funksystems
aus Fig. 1 zeigt, überträgt zusätzlich zu der ersten und
zweiten sendenden Station MS1, MS2 auch die zweite empfangen
de Station MS4 Daten D3 an die erste empfangende Station MS3
in einer Raumrichtung 3 und in einem dritten räumlichen
Funkbereich F3. Wie zuvor für die Datenübertragung der ersten
und zweiten sendenden Station MS1, MS2 beschrieben, empfängt
die zweite empfangende Station MS4 vor Beginn der Datenüber
tragung die Sendewünsche der ersten und zweiten sendenden
Station MS1, MS2 und legt das Zeitintervall Z3 ihrer Daten
übertragung so fest, dass es keine Interferenzen mit den Da
ten D1, D2 der ersten und zweiten sendenden Station MS1, MS2
gibt.
Der erste und der dritte räumliche Funkbereich F1, F3 über
lappen bei der ersten empfangenden Station MS3, so dass die
erste sendende Station und die zweite empfangende Station MS4
nicht zeitgleich Daten D1, D3 übertragen dürfen. Auch die
zweite sendende Station MS2 darf nicht zeitgleich mit der
zweiten empfangenden Station übertragen, da die zweite emp
fangende Station MS4 nicht gleichzeitig Daten D2 empfangen
und Daten D3 senden kann. Aus den genannten Gründen legt die
zweite empfangende Station MS3 ihr Zeitintervall Z3, das vom
Zeitpunkt t2 bis zum Zeitpunkt t3 dauert, zeitlich hinter die
Zeitintervalle Z1, Z2 der ersten und zweiten sendenden Stati
on MS1, MS2.
Die dargestellten Ausführungsbeispiele lassen sich ohne wei
teres auf Funksysteme mit beliebiger Anzahl von Stationen
übertragen, so dass die Ausführung der Erfindung selbstver
ständlich nicht auf ein Funksystem mit vier Stationen be
schränkt ist.
In Fig. 3 ist schematisch eine erfindungsgemäße sendende
Station MS dargestellt, die gleichzeitig auch alle Einrich
tungen einer empfangenden Station aufweist, so dass jede sen
dende Station eines erfindungsgemäßen Funksystems auch als
empfangende Station verwendet werden kann und umgekehrt.
Die sendende Station MS besitzt eine omnidirektionale Antenne
OA zum senden und empfangen von Funksignalen, insbesondere
für die Aussendung der erfindungsgemäßen Rundsendungen. Wei
terhin weist die sendende Station MS eine Richtantenne RA
auf, mit der sie Daten D an eine empfangende Station gerich
tet senden kann. Die durch die omnidirektionale Antenne OA
und eine Sende- und Empfangseinheit SE empfangenen Informati
onen ZIe über Zeitintervalle, Richtungsinformationen RIe und
Positionsinformationen GIe anderer Stationen des Funksystems,
werden von einer Einheit P zusammen mit der eigenen Rich
tungsinformation RIs der sendenden Station MS ausgewertet,
d. h. es wird überprüft, ob der Funkbereich der sendenden Sta
tion MS mit Funkbereichen anderer Stationen überlappt. Die
Datenübertragung der sendenden Station wird entsprechend dem
Ergebnis dieser Überprüfung festgelegt und die Einheit P
teilt dann einer Sendeeinheit S mit, wann und in welche Rich
tung die Daten D an eine empfangende Station übertragen wer
den sollen.
Ferner hat die sendende Station MS eine Einheit M, mit der
sie die eigene Richtungsinformation RIs bestimmt, der ent
nehmbar ist, in welche Raumrichtung die sendende Station MS
eine Übertragung der Daten D vorsieht. Weitere, nicht darge
stellte Einheiten, die jedoch auch - wie in diesem Ausfüh
rungsbeispiel - in die Einheit M integriert sein können,
bestimmen eine Positionsinformation GIs und eine Antennenin
formation der sendenden Station MS sowie eine Information ZIs
über das Zeitintervall, in dem die Daten D übertragen werden
sollen. Alle Informationen RIs, GIs, ZIs werden an die Sende-
und Empfangseinheit SE übermittelt, die diese dann rundsen
det.