DE10235365A1 - Verfahren zum Herstellen einer Welle mit Anlaufkuppen sowie Vorrichtung beinhaltend eine solche Welle - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Welle (22) sowie eine Vorrichtung, beinhaltend eine solche Welle (22), insbesondere einer Ankerwelle (22) eines elektromotorischen Antriebs (10), die mindestens durch eine Wellenlagerung gehalten wird, wobei ein mindestens einer Stirnseite (28, 30) der Welle (22) mittels Materialverdrängung eine gewölbte Anlaufkappe (40) angeformt wird, die sich an einer axialen Anlauffläche (32, 34) abstützen kann.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Welle mit Anlaufkuppen sowie eine Vorrichtung beinhaltend eine solche Welle, sowie eine Vorrichtung zur Herstellung einer solchen Welle nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
- Mit der WO 01/65 668 ist eine Vorrichtung bekannt geworden, die beispielsweise zum Verschieben von Fensterscheiben, Schiebdächer oder Sitzen eingesetzt wird. Um ein unerwünschtes Längsspiel der Ankerwelle zu vermeiden, wird dort vorgeschlagen, an zumindest einer der Stirnseiten ein Dämpfgummi in eine Ausnehmung des Gehäuses einzupressen. Die Ankerwelle weist an einer ihrer Stirnseiten eine Anlaufkuppe auf, die sich gegen eine Anlaufscheibe abstützt, die wiederum gegen das Dämpfgummi gepresst wird.
- Eine solche Anlaufkuppe wird normalerweise vor dem Zusammenbau des Elektromotors mittels Drehen oder Schleifen in spannender Bearbeitung an der Stirnseite der Ankerwelle gefertigt. Anschließend wird die Anlaufkuppe poliert, um eine hohe Oberflächenqualität zu erzielen und anschließend gehärtet, damit die Anlaufkuppe bei der Montage des Elektromotors nicht beschädigt wird. Dieses Verfahren ist sehr arbeits- und kostenintensiv.
- Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass beim Anformen einer Anlaufkuppe mittels Kaltumformung in einem Arbeitsgang eine hochwertige und verschleißfeste Oberfläche geschaffen wird. Auf die Prozessschritte Polieren und Härten kann komplett verzichtet werden, da einerseits die Oberfläche mittels Materialverdrängungen in einem Arbeitsgang erzeugt wird, und andererseits dieser Verfahrensschritt günstiger Weise nach der Montage des Ankers durchgeführt werden kann.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens nach Anspruch 1 möglich. Herstellungstechnisch ist es besonders einfach, die Materialumformung mittels eines Rollier-Verfahrens durchzuführen, bei dem sich ein rotierendes Rollwerkzeug auf der Welle abwälzt. Dadurch kann eine sehr maßgenaue, rotationssymmetrische Anlaufkuppe hergestellt werden. Außerdem wird durch das Abrollen des Werkzeugs eine lange Werkzeugstandzeit und eine glatte Werkstückoberfläche erzielt.
- Zur Herstellung der Anlaufkuppe in einer Montagelinie ist es vorteilhaft, die Welle mit einem Greifer festzuhalten und eine rotierende Umformrolle mit einer axialen Arbeitsfläche anzustellen. Durch das Verkippen der Achse der Umformrolle gegenüber der Wellenachse wird dann an der Stirnseite der Welle ein Radius angeformt.
- Die Materialverformung findet hierbei während dem Verkippen der Umformrolle auf einer spiralförmigen Linie statt, sodass mit einer zunehmenden Verkippung der Werkstoff der Welle kontinuierlich in radialer und axialer Richtung verdrängt wird. Dieser kontinuierliche Fließvorgang erzeugt eine sehr glatte und harte Oberfläche der Anlaufkuppe.
- Durch die Wahl des Kreuzungspunktes der Wellenachse mit der Achse der Umformrolle beim Verkippen derselben, kann der Radius der Anlaufkuppe entsprechend den Anforderungen der Axiallagerung der Welle angefertigt werden. So können mit einer Arbeitsfläche der Umformrolle beliebige Radien angeformt werden.
- Vor der Montage der Ankerwelle an deren Stirnseite eine Phase, wodurch in Verbindung mit dem Andrückkraft der Umformrolle gegen die Welle der Durchmesser der Anlaufkuppe vorgegeben werden kann. Die Phase gewährleistet, dass das Material der Welle bei dessen Umformung ausweichen kann, wodurch das Umformvolumen und die Umformzeit reduziert werden.
- Günstig ist es, die Anlaufkuppe erst in einem fortgeschrittenen Montagestadium des Elektromotors durchzuführen, nachdem schon verschiedene Bauteile auf der Ankerwelle fixiert sind, da dann die Oberfläche der Anlaufkuppe bei der weiteren Montage nicht mehr beschädigt wird.
- Andererseits ist es von Vorteil, die Anlaufkuppe vor dem Rollen einer Schnecke auf der Welle anzuformen, da dann die Schnecke bei der Aufnahme in den Umformkopf der Anlaufkuppen-Fertigung oder beim Fixieren der Ankerwelle nicht beschädigt werden kann.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verstellen von beweglichen Teilen im Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 9 hat den Vorteil, dass mit den mittels einer Umformrolle angeformten Anlaufkuppen eine kostengünstige und über lange Standzeiten verschleißfeste axiale Lagerung der Ankerwelle mit einer Oberflächenrauheit der Anlaufkuppe kleiner als 1 Mikrometer realisiert ist.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen einer erfindungsgemäßen Welle mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 10 hat den Vorteil, dass diese durch das axiale Verstellen und das Verkippen der Umformrolle gegenüber der Drehachse verfahrenstechnisch günstig in eine Montagelinie integriert werden kann.
- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine Vorrichtung zum Verstellen von beweglich angeordneten Teilen in Schnitt, -
2 eine Vorrichtung zum Herstellen einer Welle nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und -
3 einen vergrößerten Ausschnitt der Anlaufkuppe aus2 . - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
- In
1 ist ein Verstellantrieb10 dargestellt, mit einem Motor12 und einem ein Getriebe14 umgebenden mehrteiligen Gehäuse16 . Der Motor12 ist elektrisch kommmutiert und weist ein Anker18 , einen Kommutator20 und eine mehrfach gelagerte Ankerwelle22 auf, die sich bis in den Bereich des Getriebes14 erstreckt. Auf der Ankerwelle22 ist eine Schnecke26 angeordnet, die mit einem Schneckenrad24 über eine Verzahnung25 kommuniziert. An den Stirnflächen28 und30 der Ankerwelle22 ist diese in Längsrichtung über Anlaufscheiben32 und34 , sowie über ein Dämpfgummi36 am Gehäuse16 , bzw. einem Teil derselben abgestützt. An einem Ende38 der Ankerwelle22 ist mittels Materialverdrängung eine Anlaufkuppe40 angeformt. Der Radius42 der Anlaufkuppe40 bestimmt die Größe der Fläche, mit der die Ankerwelle22 gegen die Anlaufscheibe32 gepresst wird. Je geringer diese Fläche ist, desto geringer sind die Reibungsverluste, jedoch nimmt der Verschleiß mit sinkender Anlauffläche zu. Der Radius42 der Anlaufkuppe40 wird daher derart festgelegt, dass ein guter Kompromiss zwischen einer geringen Reibung und einem geringen Verschleiß erzielt wird. Außerdem wird über den Radius42 eine solch große Kuppenhöhe der Anlaufkuppe40 gewählt, dass sich während der gesamten Lebensdauer die Anlaufkuppe40 nicht so tief in die – meist aus Kunststoff gefertigte – Anlaufscheibe32 eingräbt, dass Kuppenränder41 , die den Radius42 der Anlaufkuppe40 begrenzen, die Anlaufscheibe32 berühren. - In
2 ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer Vorrichtung zur Herstellung einer Welle22 dargestellt. Auf der Welle22 sind schon mehrere Bauteile44 , wie z. B. ein Anker18 , ein Kommutator20 oder ein Ringmagnet21 fertig montiert, bevor die Ankerwelle22 beispielsweise mittels eines nicht näher dargestellten – beispielsweise eine drehbar gelagerte Führungshülse zur Aufnahme der Welle22 aufweisenden – Greifers gehalten wird. Die Umformvorrichtung50 besteht im wesentlichen aus einem Antrieb52 , der einen Umformkopf54 rotieren lässt. Im Umformkopf54 ist eine Umformrolle56 auf einer zentralen Drehachse58 angeordnet. Der Umformkopf56 kann mittels einer Verstelleinheit60 in axialer Richtung63 zugestellt werden, und über einen Umlenkhebel62 die Umformrolle56 gegenüber der zentralen Drehachse58 des Umformkopfs54 verkippt werden. In diesem Ausführungsbeispiel liegt die Drehachse58 deckungsgleich mit einer Achse64 der Ankerwelle22 . Während der Umformkopf54 um die Drehachse58 rotiert, wird die Umformrolle56 gegen die Stirnseite28 der Ankerwelle22 angestellt und die Umformrolle56 gegenüber der Achse64 der Ankerwelle22 verkippt. Dabei berührt die Umformrolle56 mit einer axialen Arbeitsfläche66 die Ankerwelle22 in einem punktförmigen Umformbereich68 , der während der Rotation entsprechend Pfeilrichtung55 und dem Verkippen der Arbeitsfläche66 gemäß Pfeilrichtung80 auf einer spiralförmigen Linie verläuft. Hierbei wird der Werkstoff der Ankerwelle22 von der Achse64 aus radial nach außen und axial zum Anker18 hin verdrängt, wodurch eine gewölbte Oberfläche einer Anlaufkuppe40 an die Ankerwelle22 angeformt wird. Die Kaltumformung des Werkstoffs führt zu einer Verdichtung des Oberflächematerials und damit zu einer Oberflächenrauheit von weniger als 1 Mikrometer. -
3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Anlaufkuppe40 aus2 , wobei an die Ankerwelle22 vor dem Anformen einer Anlaufkuppe eine Phase70 gefertigt ist, die einen entsprechenden Freiraum71 für die Materialverformung durch die Umformrolle56 zulässt. Die Phase70 ist in Ausführungsbeispiel zweistufig ausgeführt, kann aber ebenso gut als eine durchgehende Phase70 gefertigt sein. Die radiale Ausdehnung72 der Phase70 legt innerhalb gewissen Grenzen in Verbindung mit dem aufzubringenden Anpressdruck der Umformrolle56 einen Durchmesser74 – von beispielsweise 3 bis 4 Millimeter – der Anlaufkuppe40 fest, da das Material nicht beliebig weit in den Freiraum71 der Phase70 zurückgeformt werden kann. Die Wölbung der Oberfläche der Anlaufkuppe40 weist einen Radius76 auf, der durch das Verkippen der axialen Arbeitsfläche66 der Umformrolle56 um einen Verkippungspunkt78 auf der Achse64 der Ankerwelle22 entsprechend Pfeilrichtung80 erzeugt wird. Die Umformrolle56 wird dabei gemäß der Pfeilrichtung80 beispielsweise über einen Winkelbereich82 von –5° bis +20° verkippt. Der Radius76 ist gewöhnlich kleiner, als der Schwenkradius der Umformrolle56 , da die Welle22 während des Umformprozesses unter axialer Spannung steht und permanent nachgedrückt wird. - In einer weiteren Variation des Verfahrens ist eine rotierende Umformrolle
56 ortsfest angeordnet, und die Stirnfläche28 der Welle22 wird gegen die Arbeitsfläche66 der Umformrolle56 gepresst und um einen Verkippwinkel82 gegenüber der Wellenachse64 verkippt. - In einer weiteren Alternative des Verfahrens rotiert die Welle
22 um ihre Achse64 und wird gegen die feststehende Arbeitsfläche66 der Umformrolle56 angestellt und entweder die Ankerwelle22 oder die Umformrolle56 um einen Verkippwinkel82 verkippt. - Bei diesen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt es darauf an, dass die Stirnfläche
28 der Welle22 gegenüber eine Arbeitsfläche66 rotiert, und diese beiden Flächen kontinuierlich gegeneinander verkippt werden. Dadurch entsteht mittels Materialverdrängung eine qualitativ hochwertige Oberfläche einer Anlaufkuppe40 , die an einem oder an beiden Enden38 ,39 angeformt werden kann. - Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird als Verfahren der Materialverdrängung ein gewölbtes Stempelwerkzeug unter Druck gegenüber der Stirnfläche
28 ,30 der Welle22 bewegt, wobei dies nicht notwendigerweise eine reine Rotationsbewegung sein muss. - Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren für die Herstellung einer elektrischen Getriebe-Antriebseinheit verwendet, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. Die Erfindung umfasst auch einzelne Merkmale der Ausführungsbeispiele oder eine beliebige Kombination der Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele.
Claims (10)
- Verfahren zum Herstellen einer Welle (
22 ), insbesondere einer Ankerwelle (22 ) eines elektromotorischen Antriebs (10 ), die mindestens durch eine Wellenlagerung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Stirnfläche (28 ,30 ) der Welle (22 ) mittels Materialverdrängung eine gewölbte Anlaufkuppe (40 ) angeformt wird, die sich an einer axialen Anlauffläche (32 ,34 ) abstützten kann. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialumformung zum Anformen der Anlaufkuppe (
40 ) mittels einer Umformrolle (56 ) ausgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Arbeitsfläche (
66 ) der Umformrolle (56 ) und die Stirnfläche (28 ,30 ) der Welle (22 ) relativ zueinander drehen, die Stirnfläche (28 ,30 ) und die Arbeitsfläche (66 ) relativ zueinander axial verstellt werden und die Stirnfläche (28 ,30 ) und die Arbeitsfläche (66 ) relativ zueinander verkippt werden. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff der Welle (
22 ) axial und/oder radial durch eine variable Zustellung der Stirnfläche (28 ,30 ) gegenüber der Arbeitsfläche (66 ) zum Fließen gebracht wird, wodurch eine verdichtete, glatte Oberfläche der Anlaufkuppe (40 ) erzeugt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an die Anlaufkuppe (
40 ) ein Radius (76 ) angeformt wird, der durch den Abstand der Arbeitsfläche (66 ) zu einem Verkippungspunkt (78 ) auf einer Achse (64 ) der Welle (22 ) bestimmt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Anformen der mindestens eine Anlaufkuppe (
40 ) mindestens eine Phase (70 ) an der Welle (22 ) gefertigt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst mindestens ein Bauteil (
44 ,18 ,20 ,21 ) – insbesondere ein Anker (18 ) eines elektromotorischen Antriebs (10 ) – auf der Welle (22 ) montiert und danach mindestens eine Anlaufkuppe (40 ) angeformt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anformen der mindestens einen Anlaufkuppe (
40 ) vor dem Anformen einer Schnecke (26 ) auf der Welle (22 ) erfolgt. - Vorrichtung zum Verstellen von zu einem Kraftfahrzeug gehörenden beweglichen Teilen mit einem Gehäuse (
16 ), einem einer Ankerwelle (22 ) aufweisenden elektrischen Antriebsmotor (12 ) und einem diesem nachgeordneten Getriebe (14 ), – insbesondere Schneckengetriebe (14 ) – das mit dem Antriebsmotor (12 ) über die Ankerwelle (22 ) wirkverbunden ist, wobei die Ankerwelle (22 ) insbesondere nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Stirnfläche (28 ,30 ) der Ankerwelle (22 ) eine Anlaufkuppe (40 ) mittels Materialverdrängung angeformt ist, die sich über eine Anlauffläche (32 ,34 ) gegenüber dem Gehäuse (16 ) abstützt. - Vorrichtung zum Herstellen einer Welle (
22 ) , insbesondere einer Ankerwelle (22 ) eines elektromotorischen Antriebs (10 ), die insbesondere nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (50 ) einen um eine Drehachse (58 ) rotierenden Umformkopf (54 ) mit einer Umformrolle (56 ) und mindestens eine Verstelleinheit (60 ,62 ) zum axialen und/oder radialen Verstellen und Verkippen der Umformrolle (56 ) gegenüber der Drehachse (58 ) aufweist.
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