DE10235024A1

DE10235024A1 - Wischeinrichtung für ein Kraftfahrzueg

Info

Publication number: DE10235024A1
Application number: DE10235024A
Authority: DE
Inventors: Carsten Busse
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2001-09-14
Filing date: 2002-07-31
Publication date: 2003-04-03

Abstract

Eine Wischeinrichtung für ein Kraftfahrzeug weist eine Steuerung, einen Antriebsmotor, mindestens einen Wischer und einen Wischerschalter auf, wobei die Wischeinrichtung in Abhängigkeit von den Lenkradeinschlägen und/oder Fahrzeugweginformationen aktiviert oder im Fall laufender Wischvorgänge die Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit des Wischers modifiziert wird. Insbesondere wird die Aktivierung oder Modifizierung der Wischeinrichtung aus dem Lenkradwinkel und/oder dem Gradienten des Lenkradwinkels abgeleitet. Zur Bestimmung des Lenkradwinkels ist vorzugsweise ein Lenkradwinkelsensor vorgesehen; der Lenkradwinkel kann aber auch aus dem Lenkwinkel selbst bestimmt werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Wischeinrichtung für eine Scheibe, insbesondere die Frontscheibe eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Verfahren zum Wischen einer Scheibe eines Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
Wischeinrichtungen zum Wischen benetzter Scheiben sind bekannt und gehören zur Standardausrüstung eines Kraftfahrzeugs. Heutige Wischeinrichtungen weisen eine Reihe von Steuerungsmerkmalen auf, die einerseits den Bedienungskomfort erhöhen und andererseits den Betrieb der Wischvorrichtung an die Umgebungsbegebenheiten, wie beispielsweise heftiger Regen, normaler Regen, geringer Regen, Sprühnässe von der Fahrbahn etc., anpassen sollen. So gehören eine Intervallschaltung sowie eine zweistufige Wischgeschwindigkeit zum Standard von Wischeinrichtungen heutiger Kraftfahrzeuge. Ferner ist es mittlerweile üblich, die zeitlichen Intervalle des Intervallbetriebs der Wischervorrichtung entweder vom Fahrer einstellen und/oder durch die Bestimmung des Benetzungsgrades der jeweiligen Scheibe von einer Steuerung festlegen zu lassen.
Aus der DE-A-197 56 504 ist eine Steuereinrichtung für den Antriebsmotor einer Scheibenwischeinrichtung bekannt, die den Antriebsmotor in einer Schaltstufe des Wischerschalters der Scheibenwischeinrichtung entsprechend einer Kennlinie in Abhängigkeit von einem Signal eines Regensensors steuert, wobei die Ansteuerung des Antriebsmotors ferner abhängt von äußeren Einflüssen wie Beleuchtung, Außentemperatur und Fahrzeuggeschwindigkeit. Mit anderen Worten, die Wischgeschwindigkeit bzw. die Wischintervalldauer ist abhängig von äußeren Faktoren.
Allerdings wird auch bei der bekannten Wischeinrichtung keine optimale Anpassung des Verhaltens der Wischeinrichtung an äußere Fahrbedingungen erreicht und der Fahrer muß selbst bei schwierigen Fahrbedingungen unter Umständen eine manuelle Anpassung des Wischverhaltens vornehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wischeinrichtung und ein entsprechendes Wischverfahren zu schaffen, die den Fahrer weitgehend von einer manuellen Beeinflussung des Verhaltens der Wischeinrichtung entlastet.
Diese Aufgabe wird durch eine Wischvorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren zum Wischen einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs nach Anspruch 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine erfindungsgemäße Wischeinrichtung für ein Kraftfahrzeug weist eine Steuerung, einen Antriebsmotor, mindestens einen Wischer und einen Wischerschalter auf, wobei die Wischeinrichtung in Abhängigkeit von den Lenkradeinschlägen oder dem Lenkwinkel aktiviert oder im Fall laufender Wischvorgänge die Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit des Wischers modifiziert wird. Insbesondere wird die Aktivierung oder Modifizierung der Wischeinrichtung aus dem Lenkradwinkel und/oder dem Gradienten des Lenkradwinkels abgeleitet. Ferner ist es möglich anstelle des Lenkradwinkels oder seines Gradienten den Lenkwinkel oder dessen Änderung, d. h. Gradienten, zu verwenden. Zur Bestimmung des Lenkradwinkels ist vorzugsweise ein Lenkradwinkelsensor vorgesehen; der Lenkradwinkel kann aber auch aus dem Lenkwinkel selbst bestimmt werden.
Ferner ist es ist erfindungsgemäß möglich, die Wischeinrichtung in Abhängigkeit von Fahrzeugweginformation zu aktivieren bzw. zu modifizieren. Dabei beinhalten die Fahrzeugweginformation insbesondere Informationen über fahrwegspezifische Kenngrößen der befahrenen Strecke wie beispielsweise Kurvenradius oder Krümmungsverlauf und/oder die Fahrzeuggeschwindigkeit. Die fahrwegspezifischen Kenngrößen der befahrenen Strecke können beispielsweise über einen aktivierbaren Lernvorgang abgespeichert oder von vorhandenen Datensätzen übernommen werden, wobei die vorhandenen Datensätze aus einem Navigationssystem entnommen werden können.
Es ist auch möglich, die Wischeinrichtung in Abhängigkeit vom Lenkwinkel, Lenkradeinschlag oder deren Gradienten und von Fahrzeugweginformationen zu aktiveren bzw. zu modifizieren, d. h. sowohl den Lenkradwinkel als auch Fahrzeugweginformationen zur Beeinflussung der Wischeinrichtung zu verwenden.
Vorzugsweise werden bei der Steuerung der Wischeinrichtung auch die vergangenen Informationen über Lenkradwinkel, dessen Gradienten und über den Fahrzeugweg berücksichtigt. Diese Informationen können in einem Speicher der Steuerung für ein vorgegebenes Zeitintervall abgespeichert werden. Die Steuerung berücksichtigt und verwendet dann diese gespeicherten Informationen neben den aktuellen Informationen zur Aktivierung bzw. Modifizierung der Wischeinrichtung.
Vorzugsweise ist die Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit eine Funktion des Lenkradwinkels und/oder des Gradienten des Lenkradwinkels, wobei die Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit bei starken Lenkradeinschlägen und/oder großen Gradienten erhöht wird. Dies führt insbesondere bei bestimmten Fahrsituationen, wie beispielsweise Paßfahrten, Abbiegevorgänge oder Einparkvorgänge, zu einem verbesserten Sichtfeld des Fahrers, ohne daß der Fahrer selbst den Wischerschalter manuell betätigen mußte. Daher wird die Fahrsicherheit aufgrund der geringeren Ablenkung und der besseren Sicht des Fahrers erhöht.
Bei dem der erfindungsgemäßen Wischvorrichtung zugrunde liegende Verfahren zum Wischen der Scheibe eines Kraftfahrzeugs erfolgt das Aktivieren eines Wischvorgangs und das Modifizieren eines laufenden Wischvorgangs durch Ändern der Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom Lenkradwinkel und/oder dessen zeitlicher Änderung. Ferner erfolgt das Aktivieren eines Wischvorgangs und das Modifizieren eines laufenden Wischvorgangs in Abhängigkeit von Fahrzeugweginformationen. Eine weitere Verbesserung des Wischverfahrens wird dadurch erzielt, indem die Lenkradwinkelinformationen bzw. Fahrzeugweginformationen eines vorgegebenen vergangenen Zeitintervalls neben den aktuellen Informationen zur Steuerung des Wischverfahrens verwendet werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist nachfolgend anhand der einzigen Figur erläutert, die eine erfindungsgemäße Wischvorrichtung in schematischer Darstellung zeigt.
Eine Wischeinrichtung für eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens und dessen Frontscheibe, weist eine Steuerung 2, mindestens einen Antriebsmotor 3, sowie mindestens einem vom Antriebsmotor 3 angetriebenen Wischer 4 auf. Der Wischer 4 besteht im allgemeinen aus einem Wischerarm 5 sowie einem Wischerblatt 6, wobei der Wischer 4 auf einer Scheibe (nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugs periodische Hin- und Herbewegungen um einem Drehpunkt 7 ausführt, die durch die Pfeile symbolisiert werden sollen. Ferner weist die Wischeinrichtung 1 einen Wischerschalter 8 auf, der zur fahrerseitigen Wahl des Wischbetriebs dient, beispielsweise Intervallbetrieb, erste Geschwindigkeitsstufe, zweite Geschwindigkeitsstufe, Wahl der Intervalldauer, Wisch- Waschen der Scheibe usw.. Ein Lenkradwinkelsensor 9 ist mit der Steuerung 2 verbunden der den aktuellen Lenkradwinkel und seinen Gradienten an die Steuerung 2 abgibt. Der Gradient kann aus den Lenkradwinkeln aber auch innerhalb der Steuerung 2 bestimmt werden. Aus dem aktuellen Lenkradwinkel und dessen Gradienten aktiviert oder modifiziert die Steuerung 2 die Daten für den Antriebsmotor 3, so daß beispielsweise bei einem starken Lenkradeinschlag die Wischfrequenz und/oder die Wischgeschwindigkeit erhöht wird, um dem Fahrer in einer Kurve eine bessere Sicht zu ermöglichen. Ferner ist an die Steuerung 2 eine Fahrzeugweginformationseinheit 10 angeschlossen, die Information über den Fahrzeugweg wie beispielsweise fahrwegspezifische Kenndaten, Fahrzeuggeschwindigkeit, Fahrzeugposition usw. liefert. Dabei kann es sich um Informationen eines Navigationssystems und/oder Messungen weiterer, nicht dargestellter Sensoren handeln. Bezugszeichenliste 1 Wischeinrichtung eines Kraftfahrzeugs
2 Steuerung
3 Antriebsmotor
4 Wischer
5 Wischerarm
6 Wischerblatt
7 Drehpunkt
8 Wischerschalter
9 Lenkradwinkelsensor
10 Fahrzeugweginformationseinheit

Claims

1. Wischeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Steuerung (2), einem Antriebsmotor (3), mindestens einem Wischer (4) und einem Wischerschalter (7), dadurch gekennzeichnet, daß die Wischeinrichtung (1) in Abhängigkeit von den Lenkradeinschlägen bzw. dem Lenkwinkel und/oder von Fahrzeugweginformation einer zu fahrenden Strecke aktiviert beziehungsweise im Fall laufender Wischvorgänge die Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit modifiziert wird.

2. Wischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung oder Modifizierung der Wischeinrichtung (1) aus dem Lenkradwinkel und/oder dem Gradienten des Lenkradwinkels abgeleitet werden.

3. Wischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierung oder Modifizierung der Wischeinrichtung (1) aus dem Lenkwinkel und/oder dem Gradienten des Lenkwinkels abgeleitet werden.

4. Wischeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischeinrichtung (1) einen Lenkradwinkelsensor (8) aufweist.

5. Wischeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischeinrichtung einen Lenkwinkelsensor (9) aufweist.

6. Wischeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugweginformation fahrwegspezifische Kenndaten und /oder die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die Fahrzeugrichtung beinhaltet.

7. Wischeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugweginformation von vorhandenen Datensätzen übernommen werden.

8. Wischeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die vorhandenen Datensätze einer Navigationseinrichtung verwendet werden.

9. Wischeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugweginformation der befahrenen Strecke über einen aktivierbaren Lernvorgang ermittelt und abgespeichert werden.

10. Wischeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (2) einen Speicher aufweist, der die Lenkradeinschläge und die weiteren Fahrweginformationen für einen vorgegebenen Zeitraum speichert, wobei die Steuerung (2) die im Speicher abgelegten Informationen und die aktuellen Informationen zur Aktivierung bzw. Modifizierung der Wischeinrichtung (1) verwendet.

11. Wischeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischfrequenz und /oder Wischgeschwindigkeit eine Funktion des Lenkradwinkels und/oder des Gradienten des Lenkradwinkels ist.

12. Wischeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit bei starken Lenkradeinschlägen und/oder großen Gradienten erhöht wird.

13. Verfahren zum Wischen der Scheibe eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivieren eines Wischvorgangs und das Modifizieren eines laufenden Wischvorgangs durch Ändern der Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit in Abhängigkeit von den Lenkradeinschlägen und/oder von Fahrzeugweginformation einer zu befahrenden Strecke erfolgt.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivieren eines Wischvorgangs und das Modifizieren eines laufenden Wischvorgangs durch Ändern der Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem Lenkradwinkel und/oder dem Gradienten des Lenkradwinkels erfolgt.

15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivieren eines Wischvorgangs und das Modifizieren eines laufenden Wischvorgangs durch Ändern der Wischfrequenz und/oder Wischgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem Lenkwinkel und/oder dem Gradienten des Lenkwinkels erfolgt.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Fahrzeugweginformation fahrwegspezifische Kenndaten und /oder die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die Fahrzeugrichtung beinhaltet.

17. Wischeinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugweginformation von vorhandenen Datensätzen übernommen werden.

18. Wischeinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die vorhandenen Datensätze einer Navigationseinrichtung verwendet werden.

19. Wischeinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugweginformation der befahrenen Strecke über einen aktivierbaren Lernvorgang ermittelt und abgespeichert werden.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenradwinkelinformationen bzw. Fahrzeugweginformationen für ein vorgegebenes Zeitintervalls gespeichert werden und die gespeicherten Informationen neben den aktuellen Informationen zur Steuerung der Wischeinrichtung verwendet werden.