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Die Erfindung betrifft eine Scharnieranordnung
für eine
Fahrzeughaube mit einer ersten an der Fahrzeughaube starr befestigten
Scharnierhälfte, welche
einen Gelenkbereich mit wenigstens einer Scharnierachsenaufnahme
enthält,
und einer zweiten an einem Fahrzeugaufbau starr befestigten, eine Scharnierachse
enthaltenden Scharnierhälfte.
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Scharniere werden überall dort
eingesetzt, wo zwei Bauteile bezüglich
einer Achse zueinander schwenkbar anzuordnen sind. In einfachen
Ausbildungen bestehen Scharniere meist aus zwei Scharnierteilen
oder Scharnierhälften,
die durch eine Scharnierachse, wie z.B. einem Bolzen oder einem Rohr
miteinander verbunden werden.
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Zum Verbinden zweier Bauteile durch
ein Scharnier wird entweder das komplette Scharnier erst mit einem
ersten Bauteil und dann mit einem zweiten Bauteil verbunden oder
es werden die Scharnierhälften
an den beiden Bauteilen vormontiert und anschließend mit dem Scharnierbolzen
verbunden. Die Wahl der Vorgehensweise hängt dabei im Wesentlichen von
den vorherrschenden, eine Montagefolge vorgebenden Platzverhältnissen
an den Bauteilen und den zur Verfügung stehenden Montagezeiten ab.
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Derartige Scharniere werden unter
anderem auch zur Verbindung von Verkleidungsteilen und Türen mit
Konstruktionsrahmen oder beispielsweise zur Verbindung von Fahrzeughauben
mit einem Fahrzeugaufbau eingesetzt. Lediglich beispielhaft wird auf
die
FR 630 758 verwiesen,
aus welcher ein gattungsbildendes Scharnier für eine Fahrzeughaube bekannt
ist. Oftmals behindern Türen
oder Verkleidungsteile, wie z.B. Fahrzeughauben den Zugang zu anderen
sich am Fahrzeug befindlichen Komponenten. In diesen Fällen ist
eine schnelle und einfache Montage bzw. Demontage der Fahrzeughaube
wünschenswert.
Andererseits weisen heutige Fahrzeugkonstruktionen eine zunehmend
kompaktere Bauweise auf, wodurch der Zugang zu Scharnieranordnungen
verbaut ist. Normalerweise erfordert die Montage bzw. Demontage
von Fahrzeughauben den Einsatz von Werkzeugen. Die notwendigen Werkzeuge
sind dabei oftmals nur schwer anzusetzen und sowohl die Montage
als auch die Demontage der Fahrzeughaube ist nur mit umständlichen
und unproduktiven Maßnahmen
zu bewerkstelligen. Alternative Lösungen führen zu Scharnieranordnungen,
die insbesondere zur Verbindung von zwei Scharnierhälften zusätzliche
Losteile aufweisen. Dies steht dem Ziel einer Einsparung von Bauteilen
am Fahrzeug und der Verkürzung
von Montagezeiten entgegen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe wird darin gesehen, eine Scharnieranordnung für eine Fahrzeughaube
der eingangs genannten Art anzugeben, deren Montage und Demontage
einfach, schnell, ohne den Einsatz von Werkzeugen und unter engsten
Platzverhältnissen
durchzuführen
ist. Des Weiteren soll die Scharnieranordnung hinsichtlich einer
Reduzierung der Teilevielfalt ausgelegt sein, so dass keine zusätzlichen
Losteile zur Montage des Scharniers benötigt werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Erfindungsgemäß ist eine Scharnieranordnung
für eine
Fahrzeughaube der eingangs genannten Art mit einer Scharnierachsenaufnahme
vorgesehen, die von einer Wandung umgeben ist, wobei die Wandung
eine Aufnahmeöffnung
aufweist und einen von der Aufnahmeöffnung beabstandeten Scharnierachsenlagersitz
formt. Des Weiteren enthält
der Gelenkbereich einen von dem Scharnierachsenlagersitz beabstandeten
Montageanschlag, so dass in einer Montagestellung die Scharnierachse über die
Aufnahmeöffnung
in die Scharnierachsenaufnahme einführbar und der Gelenkbereich
durch den Montageanschlag auf der Scharnierachse abstützbar ist. Die
Wandung ist derart geformt, dass durch Schwenken der ersten Scharnierhälfte aus
der Montagestellung in eine Betriebsstellung und durch Aufbringen
einer Kraft, die Scharnierachse entlang der Wandung in den Scharnierachsenlagersitz
führbar
ist.
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Damit ist es möglich, die Fahrzeughaube bzw.
die sich an der Fahrzeughaube befindliche erste Scharnierhälfte in
einer Montagestellung durch einfaches Aufsetzen auf die Scharnierachse
schnell und ohne den Einsatz von Werkzeugen zu montieren. In der
Montagestellung weist die Fahrzeughaube einen über die Betriebsstellung hinausgehenden Öffnungswinkel
von vorzugsweise 80° bis
100° auf.
Die Fahrzeughaube steht in dieser Stellung in einer im Wesentlichen
vertikalen Position. Durch entsprechende Ausbildung der Scharnierachsenaufnahme
oder durch entsprechende Anordnung beider Scharnierhälften kann
der Öffnungswinkel
bei Montagestellung jedoch auch höhere oder geringere Werte annehmen.
Nachdem die erste Scharnierhälfte
in die Scharnierachsenaufnahme eingefädelt und mit dem Anschlag auf
die Scharnierachse der zweiten Scharnierhälfte aufgesetzt wurde, wird
der Montagevorgang fortgesetzt, indem die erste Scharnierhälfte in Betriebsstellung
bewegt, d.h. die Fahrzeughaube geschlossen wird. Während dieser
Schwenkbewegung wird gleichzeitig eine Zugkraft auf den Gelenkbereich ausgeübt, wodurch
die Scharnierachse entlang der Wandung der Scharnierachsenaufnahme
bewegt und in den Scharnierachsenlagersitz gebracht wird. Des Weiteren
bietet diese Scharnieranordnung den Vorteil, dass der Montagevorgang
unter engsten Platzverhältnissen
durchgeführt
werden kann und dass bei der Zusammenfügung beider Scharnierhälften keine
zusätzlichen
Losteile eingesetzt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist der Scharnierachsenlagersitz im Wesentlichen halbkreisförmig und
zu einer zylindrisch ausgebildeten Scharnierachse korrespondierend
ausgebildet. Dadurch, dass sich die Form des Scharnierachsenlagersitzes
der zylindrischen Oberfläche
der Scharnierachse anschmiegt, findet in Betriebstellung ein Formschluss
zwischen Scharnierachse und Scharnierachsenlagersitz statt, der
eine Fixierung der Scharnierachse im Scharnierachsenlagersitz hervorruft.
Vorzugsweise werden Bolzen oder Rohre als Scharnierachse eingesetzt.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist ein Federelement enthalten, welches zwischen der
ersten Scharnierhälfte
oder der Fahrzeughaube einerseits und dem Fahrzeugaufbau andererseits
anlenkbar ist und derart eine Zugkraft auf den Gelenkbereich ausübt, dass die
Scharnierachse in den Scharnierachsenlagersitz gebracht wird. Das
Federelement wird vorzugsweise während
des Montagevorgangs angelenkt und ist derart ausgebildet, dass es
eine Zugkraft auf den Gelenkbereich ausübt. Dazu kann beispielsweise
ein Druckfederelement verwendet werden, dass in Betriebsstellung
bei maximalem Öffnungswinkel
mit dem unteren, am Fahrzeugaufbau befindlichen Anlenkpunkt, näher zum
Scharnier angeordnet ist, als mit dem oberen Anlenkpunkt, der sich
an der ersten Scharnierhälfte
oder der Fahrzeughaube befindet. Solange diese Bedingung gegeben
ist, wirkt die Druckkraft der Feder auf den Gelenkbereich. Die Druckkraft
bewirkt zum einen, dass die Scharnierachse entlang der Wandung der
Scharnierachsenaufnahme in den Scharnierachsenlagersitz bewegt wird,
zum anderen wird die Scharnierachse in den Scharnierachsenlagersitz
gedrückt
und somit eine Fixierung der Scharnierachse ergänzt. Die Verwendung einer Druckfeder,
als Federelement hat des Weiteren den Vorteil, dass die Federkraft
sich unterstützend
auf ein Anheben beim Öffnen
der Fahrzeughaube auswirkt.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung enthält
das Federelement einen Anschlag, welcher die Ausdehnung des Federelementes
begrenzt, so dass die oben genannte, für eine Druckfeder geltende
Bedingung zur Aufbringung der Druckkraft auf das Gelenkgehäuse eingehalten
wird. Vorzugsweise wird dabei ein Federelement eingesetzt, dass
als Gasdruckfederanordnung ausgebildet ist und innerhalb des den
Gasdruckkolben umgebenden Gasdruckzylinders einen Anschlag enthält, der
die maximale Länge
des Federelements konstruktiv festlegt. Gleichzeitig wird dadurch
der maximale Öffnungswinkel
der Fahrzeughaube bei angelenktem Federelement festgelegt.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung enthält
die Scharnieranordnung eine Führungseinrichtung,
welche die Scharnierachse in dem Scharnierachsenlagersitz fixiert,
sobald ein erster kleiner Öffnungswinkel
aus einer geschlossenen Betriebstellung heraus überschritten wird. Nach Überschreiten
dieses ersten kleinen Öffnungswinkels
erstreckt sich der Funktionsbereich der Führungseinrichtung vorzugsweise
auf die Öffnungswinkel,
die sich innerhalb der geöffneten Betriebsstellungen
einstellen können,
bis der maximale Öffnungswinkel
erreicht wird. Die Führungseinrichtung
ist dabei vorzugsweise fest und unlösbar in den Gelenkbereich integriert
bzw. installiert. Die Führungseinrichtung
ist derart ausgebildet, dass sie einerseits erst beim Schwenken
aus einer geschlossenen Betriebsstellung heraus und über einen
ersten Öffnungswinkel
hinaus zum Tragen kommt, und die Scharnierhälften zuverlässig zusammenhält bzw.
die Scharnierachse zuverlässig
im Scharnierachsenlagersitz fixiert. Andererseits hat die Führungseinrichtung
aber auch keine Auswirkung auf das Wechselspiel zwischen Scharnierachse
und Scharnierachsenlagersitz, sobald die Fahrzeughaube, beispielsweise
bei Demontage, über
den maximalen Öffnungswinkel
hinaus aus der Betriebsstellung in die Montagestellung gebracht
wird. Es findet durch die Führungseinrichtung
keine Behinderung einer Schwenkbewegung aus der Montagestellung
in die Betriebsstellung und umgekehrt statt. Des Weiteren findet
auch keine Behinderung der Führungseinrichtung
auf den Montagevorgang statt, beispielsweise wenn die erste Scharnierhälfte mit
dem Anschlag auf die Scharnierachse aufgesetzt wird.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung enthält
die Führungseinrichtung
eine an der ersten Scharnierhälfte
ausgebildete Führungsnase
und einen an der zweiten Scharnierhälfte ausgebildeten, gebogenen
Führungssteg.
Der Führungssteg
ist dabei in Umfangsrichtung zur Scharnierachse ausgerichtet und
ragt seitlich in den Gelenkbereich derart hinein, dass die Führungsnase
innerhalb des Öffnungswinkels
auf einer Kreisbahnoberfläche
des Führungsstegs
aufliegt und eine Stützkraft
im Gelenkbereich zur Fixierung der Scharnierachse im Scharnierachsenlagersitz
aufbringt. Während
eines Schwenkvorgangs aus der Montagestellung heraus in die Betriebsstellung
wird, solange die Scharnierachse noch nicht in dem Scharnierachsenlagersitz
aufgenommen wurde, die Scharnierachsenaufnahme gegenüber der
Scharnierachse sowohl verdreht als auch verschoben. Die Führungsnase
erstreckt sich dabei in Scharnierachsenrichtung und ist vorzugsweise
an der Wandung der Scharnierachsenaufnahme ausgebildet. Sie ist
dabei in einem vorgebbaren Abstand zum Mittelpunkt des Scharnierachsenlagersitzes
angeordnet und befindet sich in einem Bereich der Wandung, entlang
dem die Scharnierachse beim Schwenkvorgang aus der Montagestellung
heraus in die Betriebsstellung bewegt wird. Die Kreisbahnoberfläche des
Führungssteges ist
dabei in einem Abstand zur Scharnierachsenmitte angeordnet, der
im Wesentlichen dem Abstand entspricht, in dem die Führungsnase
zum Mittelpunkt des Scharnierachsenlagersitzes angeordnet ist. Die Verschiebung
bewirkt nun, dass die Führungsnase mit
zunehmendem Schwenkwinkel aus der Montagestellung heraus unter dem
Führungssteg
vorbeigeführt
wird. Sobald die Scharnierachse vollständig vom Scharnierachsenlagersitz
aufgenommen wurde, findet zwischen Scharnierachsenaufnahme und Scharnierachse
keine Verschiebung bei Ausübung einer
Schwenkbewegung innerhalb der Betriebsstellung mehr statt. Die Schwenkbewegung
verursacht ausschließlich
eine Drehung der Scharnierachsenaufnahme um die Scharnierachse,
was zur Folge hat, dass beim Öffnen
der Fahrzeughaube die Führungsnase
nun eine Kreisbahn abfährt,
die mit der Kreisbahnoberfläche
des Führungsstegs
korrespondiert. Sobald ein erster kleiner Öffnungswinkel, der vorzugsweise
nur wenige Winkelgrade zwischen 0° und 5° beträgt, aus
einer geschlossenen Betriebsstellung heraus überschritten wird, beginnt
die Führungsnase die
Kreisbahnoberfläche
des Führungsstegs
abzufahren und stützt
sich darauf ab, wobei eine Stützkraft
ausgeübt
wird, die die Scharnierachse in dem Scharnierachsenlagersitz fixiert.
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Der Führungssteg deckt der Länge nach
in Umfangsrichtung der Scharnierachse den Öffnungswinkel nur derart ab,
dass dieser eine Schwenkbewegung aus der Montagestellung in die
Betriebsstellung nicht behindert. Dadurch, dass der Führungssteg
in beide Schwenkrichtungen (aus der Montagestellung heraus in die
Betriebsstellung und aus der Betriebsstellung heraus in die Montagestellung)
begrenzt ist, wird zum einen ermöglicht,
dass beim Montagevorgang die Führungsnase
unter dem Führungssteg
hindurchgeführt
werden kann. Dies hat zur Folge, dass erst nach Überschreiten eines ersten kleinen Öffnungswinkels
die Führungsnase
mit dem Führungssteg
in Eingriff treten kann. Zum anderen wird ermöglicht, dass ab einem vorgebbaren
maximalen Öffnungswinkel,
das Ende des Führungssteges
erreicht ist und der Eingriff der Führungsnase auf dem Führungssteg
beendet wird. Letzteres hat zur Folge, dass die Stützkraft,
die die Scharnierachse im Scharnierachsenlagersitz fixiert, aufgehoben
wird und das Scharnier bzw. die Fahrzeughaube demontiert werden
kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung, in der die Scharnieranordnung ein Federelement und
eine Führungseinrichtung
enthält,
wird somit bewirkt, dass bei geschlossener Betriebsstellung und
bei nur kleinen ersten Öffnungswinkeln,
die Scharnierachse durch die wirkende Federkraft im Scharnierachsenlagersitz
fixiert wird. Erst bei größeren Öffnungswinkeln,
nachdem ein erster kleiner Öffnungswinkel überschritten
wurde wird die Scharnierachse durch die Führungseinrichtung im Scharnierachsenlagersitz
fixiert.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung näher
beschrieben und erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Scharnieranordnung
in einer geschlossenen Betriebsstellung,
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2 eine
Teilschnittansicht eines Gelenkbereichs der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung
in einer Montagestellung,
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3 eine
seitliche Teilschnittansicht der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung in einer
weiteren Montagestellung,
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4 eine
seitliche Teilschnittansicht der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung in einer
geschlossenen Betriebsstellung,
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5 eine
perspektivische Seitenansicht des Gelenkbereichs der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung
in einer geöffneten
Betriebsstellung und
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6 eine
seitliche Teilschnittansicht eines Scharnierbleches der erfindungsgemäßen Scharnieranordnung.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Scharnieranordnung 10 für eine Fahrzeughaube
(nicht gezeigt) bestehend aus einer mit der Fahrzeughaube fest verbundenen
ersten Scharnierhälfte 12 und
einer mit einem Fahrzeugaufbau (nicht gezeigt) fest verbundenen
zweiten Scharnierhälfte 14.
In der in 1 dargestellten
Stellung befindet sich die Scharnieranordnung 10 in einer
geschlossenen Betriebsstellung.
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Die erste Scharnierhälfte 12 enthält ein zur Befestigung
an der Fahrzeughaube vorgesehenes, längliches Trägerblech 16, welches
an einem ersten Ende 18 starr mit einem einen Gelenkbereich 20 formenden
Scharnierblech 22 verbunden ist. An einem zweiten Ende 24 des
Trägerblechs 16 ist
eine Anlenkeinrichtung 26 vorgesehen, an die ein Gasdruckfederelement 28 mit
einem oberen Anlenkpunkt 30 gelenkig gelagert ist. Ein
unterer Anlenkpunkt 32 des Gasdruckfederelements 28 ist
gelenkig an ein mit dem Fahrzeugaufbau verbundenes Festlager 34 gekoppelt.
Die Gasdruckfeder 28 befindet sich in der in 1 dargestellten Stellung
in einem komprimierten Zustand und zieht den Gelenkbereich 20 nach
links.
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Die zweite Scharnierhälfte 14 enthält starr mit
dem Fahrzeugaufbau verbundene Scharnierachsstützen 36, 38 sowie eine
in Achslagern 40, 42 aufgenommene Scharnierachse 44,
wobei die Scharnierachse 44 ein in die Achslager 40, 42 eingepresstes
zylindrisches Rohr darstellt. Jede Scharnierachsstütze 36, 38 besteht
aus einem nach unten hin keilförmig
zulaufenden Blech und weist oben eine Kreiskontur 46, 48 auf,
deren Krümmungsmittelpunkt
im Achslagermittelpunkt 50 liegt, wie am besten in 5 zu sehen ist.
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Oberhalb der Kreiskontur 46, 48 ist
ein länglicher
an die Kontur 46, 48 des Blechendes angepasster
Führungssteg 52, 54 angebracht,
vorzugsweise angeschweißt
oder angeformt, der nach außen hin
mit einer äußeren Flanke 56, 58 bündig mit
der Blechoberfläche
abschließt
und mit einer inneren Flanke 60, 62 nach innen
in den Gelenkbereich 20 übersteht, wie am besten in 5 zu sehen ist. Der Führungssteg 52, 54 ist
vorzugsweise aus einem Blechstreifen gefertigt und verläuft der
Länge nach auf
einem Konturabschnitt 64, 66 der Kontur 46, 48 des
Blechendes, wobei der Konturabschnitt 64, 66 einen
Winkel abdeckt, der im Wesentlichen einem Öffnungswinkel der Scharnieranordnung 10 entspricht. Der
Führungssteg 52, 54 weist
eine gekrümmte
obere Führungsstegoberfläche 68, 70 auf,
deren Krümmungsmittelpunkt
ebenfalls im Achslagermittelpunkt 50 liegt und deren Krümmungsradius
entsprechend der Dicke des Führungsstegs 52, 54 größer als
der Krümmungsradius
der Kontur 46, 48 des Blechendes ist.
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Das Scharnierblech 22 der
ersten Scharnierhälfte 12 besitzt
ein Breitenmaß,
das im Wesentlichen dem Innenabstand zwischen den Stützblechen 36, 38 entspricht.
Es enthält
ein der Befestigung des Trägerblechs 16 dienendes
Verbindungsende 72, welches durch einen abgekanteten vorderen
Teil 74 am Scharnierblech 22 ausgebildet ist.
Ein mittlerer Teil 76 des Scharnierblechs 22 ist
als ebener Bereich ausgebildet, an den sich ein hinterer Teil 78 des Scharnierblechs 22 anschließt, der
den Gelenkbereich 20 der Scharnieranordnung 10 formt.
Der hintere Teil 78 enthält zwei seitliche gebogene
Gelenklaschen 80, 82 und eine mittlere gebogene
kürzere
Anschlaglasche 84, wobei die Laschen 80, 82, 84 durch parallel
zu einer Blechlängskante 88 angeordnete Schnittfugen 86 aus
dem mittleren Teil 76 in Form von Blechstreifen hervortreten.
Die Biegung bzw. Abkantung der Laschen 80, 82, 84 ist
in 6 näher dargestellt.
Zunächst
sind alle Laschen 80, 82, 84 um einen
Biegewinkel A von ca. 45° zu
einer Scharnierblechlängsachse 90 nach
oben gebogen. Die Anschlaglasche 84 ist in einem Winkel
B von ca. 90° relativ
zu den seitlichen Laschen 80, 82 nach unten hin abgekantet
und bildet gemäß 2 zusammen mit den Unterseiten
der seitlichen Laschen 80, 82 einen Anschlag 92 für die Scharnierachse 44.
Im weiteren Verlauf sind die seitlichen Laschen 80, 82 in
einem mittleren Laschenbereich 94 nach unten gebogen, wobei
der Winkel C ca. 130° einnimmt.
Der auslaufende Teil 100 der äußeren Laschen 80, 82 ist
hakenförmig
zurückgebogen,
wobei die Innenfläche
des auslaufenden Teils 100 entsprechend dem Radius der
Scharnierachse 44 kreisförmig ausgebildet ist und einen
Scharnierachsenlagersitz 102 bildet. Die seitlichen Laschen 80, 82 schließen somit
eine Scharnierachsenaufnahme 104 ein, die von einer durch
die Laschen 80, 82 geschaffenen Wandung 106 umgeben
ist und eine Aufnahmeöffnung 108 für die Scharnierachse 44 enthält. Die
Aufnahmeöffnung 108 bildet
sich dabei aus dem Abstand zwischen dem Ende 110 des auslaufenden
Teils 100 der Laschen 80, 82 und dem
Ende 112 der abgekanteten Anschlaglasche 84, wie
am besten in 6 zu sehen ist.
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Des Weiteren sind seitlich an den
seitlichen Laschen 80, 82 in deren mittlerem Laschenbereich 94 jeweils
eine Führungsnase
114, 116 ausgebildet, wie
am besten in den 1 und 5 zu sehen ist. Diese wird
vorzugsweise durch Ausnehmungen 118, 120 vor und
hinter dem mittleren Laschenbereich 94 geschaffen. Die
Ausnehmung 118 vor dem mittleren Laschenbereich 94 erstreckt
sich bis zum Laschenanfang und dient dazu, dass in einer senkrechten
Montagestellung der Scharnieranordnung 10, wie sie in 2 abgebildet ist, die seitliche
Lasche 80, 82 nicht mit dem Führungssteg 52, 54 kollidiert,
wenn die erste Scharnierhälfte 12 mit
dem Scharnieranschlag 92 auf die Scharnierachse 44 aufgesetzt
wird. Die Länge der
Ausnehmung 120 hinter dem mittleren Laschenbereich 94 ist
derart bemessen, dass beim Schwenken der Scharnieranordnung 10 innerhalb
des Betriebsstellungsbereichs die Lasche 80, 82 nicht
mit dem Führungssteg 52, 54 kollidiert.
Die Führungsnase 114, 116 ist
derart ausgebildet, dass beim Schwenken der Scharnieranordnung 10 aus
einer geschlossenen Betriebsstellung heraus, die Führungsnase 114, 116 mit
der Führungsstegoberfläche 68, 70 in
Eingriff tritt und dabei eine Stützkraft
ausübt, die
die Scharnierachse 44 im Scharnierachsenlagersitz 102 drehbar
fixiert. Die folgende Montagebeschreibung verdeutlicht diesen Sachverhalt.
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Die Montage der Scharnieranordnung 10 wird
in der in 2 dargestellten
Montagestellung durchgeführt.
Die erste Scharnierhälfte 12 wird
in einer im Wesentlichen senkrechten Position zur zweiten Scharnierhälfte 14 mit
dem Achsanschlag 92 auf die Scharnierachse 44 gesetzt,
nachdem die Scharnierachse 44 durch die Aufnahmeöffnung 108 eingefädelt wurde.
Durch Schwenken der Scharnieranordnung 10 entgegen dem
Uhrzeigersinn bezüglich 2 wird diese in eine Position
gebracht, in der das Gasfederelement 28, in einer maximal
ausgestreckten Stellung, mit seinem oberen Anlenkpunkt 30 an die
Anlenkeinrichtung 26 gemäß 3 angelenkt werden kann. Die maximal
ausgestreckte Stellung des Gasfederelements 28 wird dabei
durch einen inneren Federanschlag 122 festgelegt. Das Gasfederelement 28 übt nun eine
Kraftkomponente auf den Gelenkbereich 20 aus. Bei einer
Schwenkbewegung in Richtung einer geschlossenen Betriebsstellung
gemäß 4, bewirkt die Gasfederkraft,
dass sich die erste Scharnierhälfte 12 gegenüber der
Scharnierachse 44 verschiebt. Entsprechend der Ausbildung der
Laschen 80, 82 bzw. der Scharnierachsenaufnahme 104,
insbesondere entsprechend der Biegungen der Laschen 80, 82,
verschiebt sich die erste Scharnierhälfte 12 derart, dass
sich die Scharnierachse 44 in Richtung des Scharnierachsenlagersitzes 102 bewegt.
Diese Verschiebung ist abgeschlossen, wenn die Scharnierachse 44 vollständig und formschlüssig vom
Scharnierachsenlagersitz 102 aufgenommen und die geschlossene
Betriebsstellung erreicht wird, wie in 4 dargestellt ist. Ab diesem Punkt hat
sich der Schwenkpunkt der Scharnieranordnung 10 vollständig in
den Mittelpunkt des Scharnierachsenlagersitzes 102 verschoben.
Das Gasfederelement 28 nimmt dabei eine maximal komprimierte
Federstellung ein. In dieser Stellung übt das Gasfederelement 28 seine
größte Kraft
auf den Gelenkbereich 20 aus und fixiert die Scharnierachse 44 durch
die wirkende Federkraft im Scharnierachsenlagersitz 102.
Während
der eben beschriebenen Verschiebung wird die Führungsnase 114, 116 der
Lasche 80, 82 unterhalb der vorstehenden Kante 60, 62 des
Führungsstegs 52, 54 vorbeigeführt. Erst
dadurch, dass sich der Schwenkpunkt in den Mittelpunkt des Scharnierachsenlagersitzes 102 verlagert hat,
fährt die
Führungsnase 114, 116 beim
Schwenken der Scharnieranordnung von einer geschlossenen Betriebsstellung
(1 und 4) in eine geöffnete Betriebsstellung (siehe 5) eine mit der Führungsstegoberfläche 68, 70 korrespondierende Kreisbahn
ab und tritt mit der Führungsstegoberfläche 68, 70 in
Eingriff, nachdem ein erster kleiner Öffnungswinkel von wenigen Winkelgraden
zwischen 0° und
5° überschritten
wird. Das aufeinander Einwirken der Führungsnase 114, 116 und
des Führungsstegs 52, 54 bzw.
der Führungsstegoberfläche 68, 70 stellt eine
zuverlässige
Führungseinrichtung
der Schwenkvorrichtung für
die Öffnungswinkel
dar, die in Betriebsstellung über
einen ersten kleinen Öffnungswinkel
hinausgehen. Die Länge
des Führungsstegs 52; 54 ist
dabei derart ausgelegt, dass bei Erreichen eines maximalen Öffnungswinkels
für die
Betriebsstellung von vorzugsweise ca. 60°, die Führungsnase 114, 116 das
hintere Ende des Führungsstegs 52, 54 erreicht.
Der maximale Öffnungswinkel
für die
Betriebsstellung wird dabei durch den inneren Federanschlag 122 des
Gasfederelements 28 festgelegt.
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Die Demontage der Scharnieranordnung 10 erfolgt
derart, dass bei Erreichen des maximalen Öffnungswinkels das Gasfederelement 28 von
der Anlenkeinrichtung 26 gelöst wird und die erste Scharnierhälfte 12 wieder
in eine im Wesentlichen senkrechte Position zur zweiten Scharnierhälfte 14 gebracht
wird. Sobald die maximal geöffnete
Betriebsstellung überschritten
wird, greift die Führungsnase 114, 116 nicht
mehr auf die Führungsstegoberfläche 68, 70 ein,
womit die stützende
Lagerkraft für
die Scharnierachse 44 entfällt und die Scharnieranordnung 10 wieder
in Montagestellung gemäß 2 gebracht werden kann.
Durch leichtes Anheben und leichtes Verschieben der ersten Scharnierhälfte 12 kann
die Scharnierachse 44 aus der Scharnierachsenaufnahme 104 ausgefädelt werden.