Die der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe bestand darin, ein Verfahren und die hierfür erforderlichen
Produkte für
eine abrufbare, insbesondere für
eine wiederholt abrufbare Haarverformung mit hohem Wiederherstellungsgrad
einer programmierten Frisurenform zur Verfügung zu stellen. Eine weitere
Aufgabe bestand darin, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem es
möglich
ist, eine dauerhafte Haarumformung ohne schädigenden Eingriff in die Haarstruktur
zu erreichen. Eine weitere Aufgabe bestand darin, ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, welches ermöglicht,
temporäre
Umformungen mehrfach in einfacher Weise rückgängig zu machen und mit hoher
Genauigkeit zu einer zuvor erstellten, programmierten, permanenten Frisurenform
zurückzukehren.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, welches ermöglicht,
in einfacher Weise und mit hoher Genauigkeit auf äußere Einflüsse zurückzuführende Deformationen
einer Frisur rückgängig zu
machen und zu einer zuvor erstellten, programmierten, permanenten Frisurenform
zurückzukehren.
Die Aufgabe wird gelöst durch
ein Verfahren zur Haarbehandlung, wobei
- – eine Zusammensetzung,
welche mindestens ein Formgedächtnispolymer
enthält,
auf das Haar aufgebracht wird, wobei das Formgedächtnispolymer mindestens zwei Übergangstemperaturen
Ttrans und T'trans aufweist
und
- a) mindestens ein durch physikalische Wechselwirkung vernetzbares
hartes Segment mit einer ersten Übergangstemperatur
T'trans.
die oberhalb Raumtemperatur, vorzugsweise mehr als 10°C oberhalb
Raumtemperatur liegt, und
- b) mindestens ein weiches Segment mit einer zweiten Übergangstemperatur
Ttrans welche unterhalb von T'trans.
vorzugsweise um mindestens 10°C
unterhalb von T'trans liegt, aufweist,
- – vorher,
gleichzeitig oder anschließend
das Haar in eine bestimmte (permanente) Form gebracht wird und
- – anschließend die
Form durch physikalische Vernetzung der Formgedächtnispolymere fixiert wird.
Die Formgebung der Haare erfolgt
zweckmäßigerweise
unter Erwärmung
auf eine Temperatur von mindestens T'trans und die
Haarform wird durch Abkühlung
auf eine Temperatur unterhalb T'trans fixiert. Raumtemperatur bedeutet in
der Regel Umgebungstemperatur, vorzugsweise mindestens 20°C, bei wärmerem Klima
vorzugsweise mindestens 25°C.
Das Aufbringen der Zusammensetzung auf das Haar kann auf verschiedenene
Weisen erfolgen, z.B. direkt durch Versprühen oder indirekt durch Aufbringen
zunächst
auf die Hand oder auf ein geeignetes Hilfsmittel wie z.B. Kamm,
Bürste
etc. und anschließendem
Verteilen im bzw. auf dem Haar. Die Konsistenz der Zusammensetzung
kann beispielsweise diejenige sein einer Lösung, Dispersion, Lotion, verdickten
Lotion, Gel, Schaum, einer halbfesten Masse, cremeartig oder wachsartig.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Aufprägung
einer zweiten Frisurenform auf eine einprogrammierte, abrufbare
erste Frisurenform. Hierbei wird zunächst eine durch das oben genannte Verfahren
programmierte Frisur (permanente Form) auf eine Temperatur zwischen
T'trans und
Ttrans erwärmt. Anschließend wird
das Haar in die gewünschte
zweite (temporäre)
Form gebracht und die zweite Form wird durch Abkühlen auf eine Temperatur unterhalb
Ttrans fixiert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Wiederherstellung einer zuvor durch das oben
genannte Verfahren einprogrammierten ersten Frisur (permanente Form).
Hierfür
wird eine Frisur in einer temporären
Form oder eine durch Kaltverformung deformierte Frisur auf eine
Temperatur oberhalb Ttrans erwärmt wird.
Die permanente Form bildet sich dabei spontan und selbsttätig zurück. Unter
Kaltverformung einer Frisur ist eine Frisurenänderung bei Umgebungstemperatur,
ohne Zuführung
von zusätzlicher
Wärme durch einen
Haartrockner oder ähnliche
Geräte
zu verstehen. Die Verformung kann dabei mechanisch verursacht sein,
z.B. durch bloßes
Aushängen
der Locken unter Schwerkrafteinwirkung, durch Kämmen oder Bürsten der Haare, durch Wind
oder Feuchtigkeit, durch mechanische Einflüsse während des Schlafens oder Liegens
etc..
Die Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren zur Umprogrammierung einer zuvor nach dem oben genannten
Verfahren programmierten permanenten Frisurenform in eine andere,
neue permanente Form. Hierzu wird die ursprüngliche Frisur auf eine Temperatur
oberhalb T'trans erwärmt
und das Haar in eine neue Form gebracht. Anschließend wird
die neue Form durch Abkühlen
auf eine Temperatur unterhalb T'trans fixiert.
Formgedächtnispolymere im Sinne der
Erfindung sind Polymere, aus denen sich Materialien herstellen lassen
mit der Eigenschaft, dass sich ihnen eine beliebige Form (permanente
Form) aufprägen
läßt, in die sie
sich nach einer Deformation oder nach Aufprägen einer zweiten Form (temporäre Form)
spontan und ohne äußere Krafteinwirkung
durch blosses Erwärmen
oder durch einen anderen energetischen Stimulus zurückverwandeln.
Deformation und Rückverwandlung
(recovery) sind mehrfach möglich.
Der Grad der Erreichung der ursprünglichen, permanenten Form
ist bei einem ersten Relaxationszyklus, bestehend aus Deformation und Rückverwandlung,
in der Regel etwas geringer als bei nachfolgenden Zyklen, vermutlich
wegen der Beseitigung von anfänglich
noch vorhanden Fehlstellen, Texturen etc.. Ein besonders hoher Rückverwandlungsgrad
wird dann aber bei den nachfolgenden Relaxationszyklen erreicht.
Der Grad der Rückverwandlung
beträgt
beim ersten Relaxationszyklus vorzugsweise mindestens 30%, besonders
bevorzugt mindestens 50% und bei den nachfolgenden Relaxationszyklen
vorzugsweise mindestens 60%, besonders bevorzugt mindestens 80%.
Er kann aber auch 90% und mehr betragen. Der Grad der Rückverwandlung
kann gemessen werden wie bei üblichen
curl retention Messungen durch einfache Längenmessung einer behandelten
Haarlocke oder durch bekannte, geeignete Zug-Dehnungs-Experimente.
Vernetzbare Formgedächtnispolymere
im Sinne der Erfindung sind Polymere, bei denen das Fixieren der
aufgeprägten
permanenten Form durch Vernetzung aufgrund von physikalischen Wechselwirkungen
erfolgt. Eine Vernetzung durch physikalische Wechselwirkungen kann
dadurch erfolgen, dass sich bestimmte Segmente der Polymerketten
zu kristallinen Bereichen zusammenlagern. Bei den physikalischen
Wechselwirkungen kann es sich um charge transfer Komplexe, um Wasserstoffbrückenbindungen,
um dipolare oder hydrophobe Wechselwirkungen, um van der Waals-Wechselwirkungen
oder um ionische Wechselwirkungen von Polyelektrolytsegmenten handeln.
Die Wechselwirkungen können
zwischen verschiedenen Segmenten innerhalb eines Polymerstranges
(intramolekular) und/oder zwischen verschiedenen Polymersträngen (intermolekular)
erfolgen. Die Ausbildung der Wechselwirkungen kann beispielsweise
durch Abkühlen
(insbesondere im Falle von Kristallisationen) und/oder durch Trocknen,
d.h. durch Entfernen von Lösungsmitteln
ausgelöst
werden.
Erfindungsgemäß geeignete Formgedächtnispolymere
weisen mindestens zwei Übergangstemperaturen
Ttrans und T'trans auf. Bei
beiden Übergangstemperaturen
kann es sich z.B. um Schmelztemperaturen Tm oder
um Glasübergangstemperaturen
Tg handeln. Oberhalb von Ttrans weist
das Polymer ein niedrigeres Elastizitätsmodul auf als unterhalb von
Ttrans Das Verhältnis der Elastizitätsmodule
unter- und oberhalb
von Ttrans ist vorzugsweise mindestens 10,
besonders bevorzugt mindestens 20. Die untere Übergangstemperatur Ttrans ist vorzugsweise größer als Raumtemperatur (20°C), insbesondere
mindestens 30°C,
besonders bevorzugt mindestens 35°C
oder mindestens 40°C
und ist diejenige Temperatur, bei deren Überschreiten die spontane Rückbildung
der permanten Form aus der deformierten oder aus der temporären Form
erfolgt. Ttrans liegt vorzugsweise soweit
oberhalb von gewöhnlich
zu erwartenden Umgebungstemperaturen, dass bei Umgebungstemperatur
keine signifikante, unbeabsichtigte, thermisch induzierte Verformung
der temporären
Frisurenform auftritt. Geeignete Bereiche für Ttrans sind
z.B. von 25 bis 100°C,
von 30 bis 75°C,
von von 35 bis 70°C
oder von 40 bis 60°C.
Die obere Übergangstemperatur
T'trans liegt über Ttrans und ist diejenige Temperatur, oberhalb
der die Aufprägung
der permanenten Form oder die Umprägung einer permanenten Form
in eine neue permanente Form erfolgt und durch deren Unterschreiten
die permanente Form fixiert wird. T'trans liegt
vorzugsweise soweit oberhalb von Ttrans dass
bei Erwärmung
der Frisur auf eine Temperatur oberhalb Ttrans zur
Wiederherstellung der permanenten Frisurenform oder zur Neuerstellung
einer temporären
Frisurenform unter Beibehaltung der permanenten Frisurenform keine
signifikante, unbeabsichtigte, thermisch induzierte Verformung der
permanenten Frisurenform auftritt. Vorzugsweise liegt T'trans mindestens
10°C, besonders
bevorzugt mindestens 20°c
oder mindestens 30°C
oberhalb Ttrans. Die Differenz zwischen
T'trans und
Ttrans kann beispielsweise von 10 bis 80°C, von 20
bis 70°C
oder von 30 bis 60°C
betragen. Geeignete Bereiche für
T'trans sind
z.B. von 40 bis 150°C,
von 50 bis 100°C
oder von 70 bis 95°C.
Frisur oder Frisurenform im Sinne
der Erfindung ist breit zu verstehen und umfaßt beispielsweise auch den
Grad der Wellung oder den Grad der Glattheit von Haaren. Eine programmierte
Frisur im Sinne der Erfindung ist eine Ansammlung von Haaren, die
durch in einer permanenten Form fixierte Formgedächtnispolymere eine bestimmte
Form aufweisen. Wiederherstellung einer programmierten Frisur im
Sinne der Erfindung bedeutet, dass sich die programmierte Frisur
nach einer Deformation wieder zu vorzugsweise mindestens 60%, besonders
bevorzugt mindestens 80% zurückbildet,
bezogen auf die Form, die nach einem ersten Relaxationszyklus entsteht.
Der Grad der Wiederherstellung kann beispielsweise durch Längenmessung
einer Haarlocke oder einer Haarsträhne erfolgen.
Geeignete physikalisch vernetzte
Formgedächtnispolymere
sind Polymere, welche aus mindestens einem harten Segment und mindestens
einem weichen Segment bestehen. Das harte Segment weist physikalische
Vernetzungen auf und hat eine Übergangstemperatur
T'
trans.
die oberhalb Raumtemperatur, vorzugsweise mehr als 10°C oberhalb
20°C liegt.
Das weiche Segment hat eine Übergangstemperatur
T
trans, welche unterhalb von T'
trans.
vorzugsweise um mindestens 10°C
unterhalb von T'
trans liegt. Die Polymersegmente sind vorzugsweise
Oligomere, insbesondere lineare Kettenmoleküle mit einem Molekulargewicht
von beispielsweise 400 bis 30000, vorzugsweise 1000 bis 20000 oder
1500 bis 15000. Es kann sich um lineare Di-, Tri, Tetra- oder Multiblockcopolymere,
um verzweigte, dendritische oder gepfropfte Copolymere handeln.
Vorzugsweise handelt es sich nicht um lineare Polyetherurethane,
die Bis(2-hydroxy-ethyl)-hydrochinon enthalten. Das Molekulargewicht
der Polymere kann beispielsweise von 30000 bis 1000000, vorzugsweise
von 50000 bis 700000 oder von 70000 bis 400000 betragen. Geeignete
physikalisch vernetzte Formgedächtnispolymere
sind in der
WO 99/42147 beschrieben
und werden dort als thermoplastische Polymere bezeichnet. Die in
der
WO 99/42147 beschriebenen
thermoplastischen Polymere sowie die dort beschriebenen Herstellungsmethoden sind
erfindungsgemäß geeignet
und Bestandteil dieser Anmeldung. Sie weisen einen Kristallinitätsgrad von vorzugsweise
3 bis 80%, besonders bevorzugt von 3 bis 60% auf. Das Verhältnis der
Elastizitätsmodule
unter- und oberhalb von T
trans ist vorzugsweise
mindestens 10, besonders bevorzugt mindestens 20. Bei den Polymersegmenten
kann es sich um von natürlichen
Polymeren wie z.B. Proteinen oder Polysacchariden abgeleitete Segmente
handeln. Es kann sich auch um synthetische Polymerblöcke handeln.
Geeignete natürliche Polymersegmente sind
Proteine wie Zein, modifiziertes Zein, Casein, Gelatin, Gluten,
Serum albumin oder Collagen, sowie Polysaccharide wie Alginate,
Cellulosen, Dextran, Pullulan oder Polyhyaluronsäure sowie Chitin, Poly(3-hydroxyalkanoat),
insbesondere Poly(β-hydroxybutyrat), Poly(3-hydroxyoctanoate)
oder Poly(3-hydroxyfettsäuren).
Geeignet sind auch Derivate natürlicher
Polymersegmente, z.B. alkylierte, hydroxyalkylierte, hydroxylierte
oder oxidierte Modifikationen. Synthetisch modifizierte natürliche Polmere
sind z.B. Cellulosederivate wie Alkylcellulosen, Hydroxyalkylcellulosen,
Celluloseether, Celluloseester, Nitrocellulosen, Chitosan oder Chitosanderivate,
die z.B. durch N- oder/und O-Alkyl- oder Hydroxyalkylsubstitution
erhalten werden. Beispiele sind Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxybutylmethylcellulose,
Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Celluloseacetatbutyrat, Celluloseacetatphthalat,
Carboxymethylcellulose, Cellulosetriacetat oder Cellulosesulfate
Natriumsalz. Diese werden nachfolgend zusammenfassend als "Cellulosen" bezeichnet.
Geeignete synthetische Polymerblöcke sind
Polyphosphazene, Poly(vinyl alcohole), Polyamide, Polyesteramide,
Polyaminosäuren,
Polyanhydride, Polycarbonate, Poly(lactid-co-glycolide), Polyacrylate,
Polyalkylene, Polyacrylamide, Polyalkylenglycole, Polyalkylenoxide,
Polyalkylenterephthalate, Polyorthoester, Polyvinylether, Polyvinylester,
Polyvinylhalogenide, Polyvinylpyrrolidon, Polyester, Polylactide,
Polyglycolide, Polysiloxane, Polyurethane sowie deren Copolymere.
Beispiele geeigneter Polyacrylate sind Poly(methylmethacrylat),
Poly(ethylmethacrylat), Poly(butylmethacrylat), Poly(isobutylmethacrylat),
Poly(hexylmethacrylat), Poly(isodecylmethacrylat), Poly(laurylmethacrylat),
Poly(phenylmethacrylat), Poly(methylacrylat), Poly(isopropylacrylat),
Poly(isobutylacrylat) oder Poly-(octadecylacrylat).
Geeignete synthethische, leicht biologisch abbaubare Polymersegmente
sind Polyhydroxysäuren
wie Polylactide, Polyglycolide und deren Copolymere, Poly(ethylenterephthalat);
Poly(hydroxybutansäure);
Poly(hydroxyvaleriansäure);
Poly[lactid-co-(?-caprolacton)]; Poly[glycolid-co-(?-caprolacton)];
Polycarbonate, Poly(aminosäuren);
Poly(hydroxyalkanoate); Polyanhydride; Polyorthoester sowie deren
Mischungen und Copolymere. Beispiele schlechter biologisch abbaubarer
Polymersegmente sind Poly(methacrylsäure), Poly(acrylsäure), Polyamide,
Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylphenol
sowie deren Mischungen und Copolymere.
Geeignete Formgedächtnispolymere sind insbesondere
Multiblock-Copolymere,
welche mindestens eine erste Art von Blöcken und mindestens eine davon
verschiedene zweite Art von Blöcken
aufweisen, wobei die Blöcke
bewirken, dass das Multiblock-Copolymer
zwei verschiedene Übergangstemperaturen
aufweist. Geeignete Multiblock-Copolymere sind insbesondere solche,
die hergestellt sind aus mindestens zwei verschiedenen Macrodiolen
und mindestens einem Diisocyanat. Macrodiole sind Oligomere oder
Polymere mit mindestens zwei freien Hydroxygruppen. Oligomere bestehen
in der Regel aus mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei,
insbesondere 4 bis 20, 5 bis 15 oder 6 bis 10 Monomeren. Die Makrodiole
können
die allgemeine Formel HO-A-OH aufweisen, wobei A eine divalente,
oligomere oder polymere Gruppe bedeutet, vorzugsweise Polyester
oder Oligoester. Das Diisocyanat kann die allgemeine Formel OCN-B-NCO
aufweisen, wobei B für
eine divalente organische Gruppe steht, vorzugsweise für eine Alkylen-
oder Arylengruppe, die mit weiteren Substituenten substituiert sein
kann. Die Alkylengruppe kann linear, verzweigt oder cyclisch sein
und hat vorzugsweise 1 bis 30 C-Atome, besonders bevorzugt 2 bis
20 oder 5 bis 15 C-Atome.
Besonders bevorzugte Formgedächtnispolymere
sind die in der
WO 99/42147 beschriebenen
Copolyesterurethane, insbesondere den Reaktionsprodukten aus (a)
zwei verschiedenen Macrodiolen, ausgewählt aus α,ω-Dihydroxy-polyestern, α,ω-Dihydroxyoligoestern, α,ω-Dihydroxy-polylactonen
und α,ω-Dihydroxyoligolactonen und (b) mindestens
einem Diisocyanat, bevorzugt Trimethylhexan-1,6-diisocyanat. Besonders
bevorzugt sind Makrodiole aus Poly(para-dioxanon) (PDX), Poly(pentadecalacton)
(PDL), Poly(?-caprolacton) (PCL), Poly(L-lactid-co-glycolid) (PLGA).
Die Molmassen der Makrodiole liegen bevorzugt im Bereich von 400 bis
30000, vorzugsweise 1000 bis 20000 oder 1500 bis 15000. Die Molmassen
der resultiernden Multiblock-Copolymere betragen bevorzugt M
W = von 30000 bis 1000000, besonders bevorzugt
von 50000 bis 700000 oder von 70000 bis 400000 g/mol, bestimmbar
durch GPC. Die Polydispersitäten
liegen vorzugsweise im Bereich von 1,7–2,0.
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen für die Haarbehandlung
enthalten mindestens eines der oben genannten vernetzbaren Formgedächtnispolymere
in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis 25 Gew.%, besonders bevorzugt
von 0,1 bis 15 Gew.% in einem geeigneten Medium. Die Zusammensetzung
kann u.a. als Lösung,
Dispersion, Emulsion, Suspension oder Latex vorliegen. Das flüssige, gelförmige, halbfeste
oder feste Medium ist dabei im wesentlichen kosmetisch akzeptabel
und physiologisch unbedenklich.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung liegt vorzugsweise
als wäßrige, alkoholische
oder wäßrig-alkoholische
Lösung
oder Dispersion vor. Geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise aliphatische lineare oder verzweigte C1- bis
C4-Alkohole oder ein Gemisch von Wasser mit einem dieser Alkohole.
Es können
jedoch auch andere organische Lösungsmittel
eingesetzt werden, wobei insbesondere unverzweigte oder verzweigte
Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Isopentan und cyklische Kohlenwasserstoffe
wie Cyclopentan und Cyclohexan zu nennen sind. Weiterhin sind auch
Lösungsmittel
auf Silikonbasis geeignet, insbesonders Silikonöle auf Basis linearer oder
cyclischer Polydimethylsiloxane (Dimethicone oder Cyclomethicone).
Weitere Lösungsmittel
sind Aceton, Tetrahydrofuran, Chloroform etc. Die Lösungsmittel
liegen bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 99 Gew.%, besonders
bevorzugt in einer Menge von 10 bis 97 Gew.%, von 20 bis 95 Gew.% oder
von 40 bis 90 Gew.% vor.
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen können zusätzlich 0,01
bis 25 Gew.% mindestens eines haarpflegenden, haarfestigenden und/oder
haarfärbenden
Wirkstoffes enthalten.
Haarfestigende Wirkstoffe sind insbesondere
die bekannten, herkömmlichen
filmbildenden und haarfestigenden Polymeren. Das filmbildende und
haarfestigende Polymer kann synthetischen oder natürlichen
Ursprungs sein und nichtionischen, kationischen, anionischen oder
amphoteren Charakter haben. Ein derartiger Polymerzusatz, der in
Mengen von 0,01 bis 25 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.%, besonders
bevorzugt von 0,5 bis 15 Gew.% enthalten sein kann, kann auch aus
einem Gemisch von mehreren Polymerern bestehen und durch den Zusatz
von weiteren Polymeren mit verdickender Wirkung in seinen haarfestigenden
Eigenschaften modifiziert werden. Unter filmbildenden, haarfestigenden
Polymeren werden erfindungsgemäß solche
Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 5%-iger wäßriger,
alkoholischer oder wäßrig-alkoholischer Lösung in
der Lage sind, auf dem Haar einen Polymerfilm abzuscheiden und auf
diese Weise das Haar zu festigen.
Als geeignete synthetische, nichtionische,
filmbildende, haarfestigende Polymere können in dem erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel
Homopolymere des Vinylpyrrolidons, Homopolymere des N-Vinylformamids,
Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat, Terpolymere
aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und Vinylpropionat, Polyacrylamide,
Polyvinylalkohole, oder Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von
800 bis 20.000 g/mol eingesetzt werden. Unter den geeigneten synthetischen,
filmbildenden anionischen Polymeren sind zu nennen Crotonsäure/Vinylacetat
Copolymere und Terpolymere aus Acrylsäure, Ethylacrylat und N-t-Butylacrylamid.
Natürliche
filmbildende Polymere oder daraus durch chemische Umwandlung hergestellte
Polymere können
in dem erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel
ebenfalls eingesetzt werden. Bewährt
haben sich niedermolekulares Chitosan mit einem Molekulargewicht
von 30.000 bis 70.000 g/mol oder hochmolekulares Chitosan, organolösliche Derivate
des Chitosans, Gemische aus Oligo-, Mono- und Disacchariden, chinesisches
Balsamharz, Cellulosederivate wie Hydroxypropylcellulose mit einem
Molekulargewicht von 30.000 bis 50.000 g/mol, oder Schellack in
neutralisierter oder unneutralisierter Form. Auch amphotere Polymere
können
in dem erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel
eingesetzt werden. Geeignet sind z.B. Copolymere aus Octylacrylamid,
t-Butylaminoethylmethacrylat
sowie zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe Acrylsäure, Methacrylsäure und
deren einfachen Estern. Unter den kationischen Polymeren, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können,
sind Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des
Dialkylaminoacrylats- und -methacrylats, wie beispielsweise mit
Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidon/Dimethylaminomethacrylat
Copolymere zu nennen. Weitere kationische Polymere sind beispielsweise
das Copolymerisat des Vinylpyrrolidons mit Vinylimidazoliummethochlorid,
das Terpolymer aus Dimethyldiallylammoniumchlorid, Natriumacrylat
und Acrylamid, das Terpolymer aus Vinylpyrrolidon, Dimethylaminoethylmethacrylat
und Vinylcarprolactam, das quaternierte Ammoniumsalz, hergestellt
aus Hydroxyethylcellulose und einem mit Trimethylammonium substituierten
Epoxid, das Vinylpyrrolidon/Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid
Copolymer und diquaternäre
Polydimethylsiloxane.
Die Konsistenz des erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittels
kann durch den Zusatz von Verdickern erhöht werden. Hierfür sind beispielsweise
Homopolymere der Acrylsäure
mit einem Molekulargewicht von 2.000.000 bis 6.000.000 g/mol geeignet.
Auch Copolymere aus Acrylsäure
und Acrylamid (Natriumsalz) mit einem Molekulargewicht von 2.000.000
bis 6.000.000 g/mol, Sclerotium Gum und Copolymere der Acrylsäure und
der Methacrylsäure
sind geeignet.
Ein erfindungsgemäßes kosmetisches Mittel kann
in verschiedenen Applikationsformen Anwendung finden, wie beispielsweise
in Form einer Lotion, einer Sprühlotion,
einer Creme, eines Gels, eines Gelschaums, eines Aerosolsprays,
eines Nonaerosolsprays, eines Aerosolschaums, eines Nonaerosolschaums,
einer O/W- oder W/O-Emulsion,
einer Mikroemulsion oder eines Haarwachses.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form eines Aerosolsprays vorliegt, so enthält es zusätzlich 15 bis 85 Gew.%, bevorzugt
25 bis 75 Gew.% eines Treibmittels und wird in einem Druckbehälter mit
Sprühkopf
abgefüllt.
Als Treibmittel sind niedere Alkane, wie z.B. n-Butan, Isobutan
und Propan, oder auch deren Gemische sowie Dimethylether oder Fluorkohlenwasserstoffe wie
F 152a (1,1-Difluorethan) oder F 134 (Tetrafluorethan) sowie ferner
bei den in Betracht kommenden Drücken
gasförmig
vorliegende Treibmittel, wie N2, N2O und CO2 sowie
Gemische der vorstehend genannten Treibmittel geeignet.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form eines versprühbaren
Non-Aerosol Haarsprays vorliegt, so wird es mit Hilfe einer geeigneten
mechanisch betriebenen Sprühvorrichtung
versprüht.
Unter mechanischen Sprühvorrichtungen
sind solche Vorrichtungen zu verstehen, welche das Versprühen einer
Zusammensetzung ohne Verwendung eines Treibmittels ermöglichen.
Als geeignete mechanische Sprühvorrichtung
kann beispielsweise eine Sprühpumpe
oder ein mit einem Sprühventil
versehener elastischer Behälter,
in dem das erfindungsgemäße kosmetische
Mittel unter Druck abgefüllt
wird, wobei sich der elastische Behälter ausdehnt und aus dem das
Mittel infolge der Kontraktion des elastischen Behälters bei Öffnen des
Sprühventils
kontinuierlich abgegeben wird, verwendet werden.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form eines Haarschaumes (Mousse) vorliegt, so enthält es mindestens
eine übliche,
hierfür
bekannte schaumgebende Substanz. Das Mittel wird mit oder ohne Hilfe
von Treibgasen oder chemischen Treibmitteln verschäumt und
als Schaum in das Haar eingearbeitet und ohne Ausspülen im Haar
belassen. Ein erfindungsgemäßes Produkt
weist als zusätzliche
Komponente eine Vorrichtung zum Verschäumen der Zusammensetzung auf.
Unter Vorrichtungen zum Verschäumen
sind solche Vorrichtungen zu verstehen, welche das Verschäumen einer
Flüssigkeit
mit oder ohne Verwendung eines Treibmittels ermöglichen. Als geeignete mechanische
Schäumvorrichtung
kann beispielsweise ein handelsüblicher
Pumpschäumer
oder ein Aerosolschaumkopf verwendet werden.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form eines Haargels vorliegt, so enthält es zusätzlich mindestens eine gelbildende
Substanz in einer Menge von vorzugsweise 0,05 bis 10, besonders
bevorzugt von 0,1 bis 2 Gew.%. Die Viskosität des Gels beträgt vorzugsweise
von 100 bis 50.000 mm2/s , besonders bevorzugt
von 1.000 bis 15.000 mm2/s bei 25°C, gemessen
als dynamische Viskositätsmessung
mit einem Bohlin Rheometer CS, Messkörper C25 bei einer Schergeschwindigkeit
von 50 s–1.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form eines Haarwachses vorliegt, so enthält es zusätzlich wasserunlösliche Fett-
oder Wachsstoffe oder Stoffe, die der Zusammensetzung eine wachsähnliche
Konsistenz verleihen, in einer Menge von vorzugsweise 0,5 bis 30
Gew.%. Geeignete wasserunlösliche Stoffe
sind beispielsweise Emulgatoren mit einem HLB-Wert unterhalb von
7, Silikonöle,
Silikonwachse, Wachse (z.B. Wachsalkohole, Wachssäuren, Wachsester,
sowie insbesondere natürliche
Wachse wie Bienenwachs, Carnaubawachs, etc.), Fettalkohole, Fettsäuren, Fettsäureester
oder hochmolekulare Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht
von 800 bis 20.000, vorzugsweise von 2.000 bis 10.000 g/mol.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form einer Haarlotion vorliegt, so liegt es als im wesentlichen
nicht-viskose oder gering viskose, fließfähige Lösung, Dispersion oder Emulsion
mit einem Gehalt an mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 95
Gew.% eines kosmetisch verträglichen
Alkohols vor. Als Alkohole können
insbesondere die für
kosmetische Zwecke üblicherweise
verwendeten niederen C1- bis C4-Alkohole wie z.B. Ethanol und Isopropanol
verwendet werden.
Wenn das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel
in Form einer Haarcreme vorliegt, so liegt es vorzugsweise als Emulsion
vor und enthält
entweder zusätzlich
viskositätsgebende
Inhaltsstoffe in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.% oder die erforderliche
Viskosität
und cremige Konsistenz wird durch Micellbildung mit Hilfe von geeigneten
Emulgatoren, Fettsäuren,
Fettalkoholen, Wachsen etc. in üblicher
Weise aufgebaut.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Mittel
in der Lage, Bleizeitig sowohl die Aufprägung einer abrufbaren Frisur
als auch eine Haarfärbung
zu ermöglichen.
Das Mittel ist dann als färbendes
Haarbehandlungsmittel wie z.B. als Farbfestiger, Färbecreme,
Färbeschaum
etc. formuliert. Es enthält dann
mindestens einen färbenden
Stoff. Hierbei kann es sich um organische Farbstoffe, insbesondere
um sogenannte direktziehnde Farbstoffe oder auch um anorganische
Pigmente handeln.
Die Gesamtmenge an Farbstoffen beträgt in dem
erfindungsgemäßen Mittel
etwa 0,01 bis 7 Gew.%, vorzugsweise etwa 0,2 bis 4 Gew.%. Für das erfindungsgemäße Mittel
geeignete direktziehende Farbstoffe sind beispielsweise Triphenylmethanfarbstoffe,
aromatische Nitrofarbstoffe, Azofarbstoffe, Chinonfarbstoffe, kationische
oder anionische Farbstoffe. Geeignet sind: Nitrofarbstoffe (blau):
1,4-Bis[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol,
1-(2-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-benzol
(HC Blue No. 2), 1-Amino-3-methyl-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-6-nitrobenzol
(HC Violet No. 1), 4-[Ethyl-(2-hydroxyethyl)amino]-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid
(HC Blue No. 12), 4-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-1-[(2-methoxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Blue
No. 11), 1-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino]-4-[methyl-(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Blue No. 10), 1-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino)-4-[ethyl-(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid
(HC Blue No. 9), 1-(3-Hydroxypropylamino)-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Violet No. 2), 1-Methylamino-4-[methyl-(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Blue
No. 6), 2-((4-Amino-2-nitrophenyl)amino)-5- dimethylamino-benzoesäure (HC
Blue No. 13), 1-(2-Aminoethylamino)-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol,
4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-2-nitro-1-phenylamino-benzol.
Nitrofarbstoffe (rot):
1-Amino-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Red No. 7), 2-Amino-4,6-dinitro-phenol,
1,4-Diamino-2-nitrobenzol (CI76070), 4-Amino-2-nitro-diphenylamin (HC Red No.
1), 1-Amino-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid
(HC Red No. 13), 1-Amino-5-chlor-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol, 4-Amino-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Red No. 3), 4-((2-Hydroxyethyl)methylamino)-1-(methylamino)-2-nitrobenzol,
1-Amino-4-((2,3-dihydroxypropyl)amino)-5-methyl-2-nitrobenzol,
1-Amino-4-(methylamino)-2-nitrobenzol,
4-Amino-2-nitro-1-((prop-2-en-1-yl)-amino)-benzol, 4-Amino-3-nitrophenol,
4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitrophenol,
4-[(2-Nitrophenyl)amino]phenol (HC Orange No. 1), 1-[(2-Aminoethyl)amino]-4-(2-hydroxyethoxy)-2-nitrobenzol
(HC Orange No. 2), 4-(2,3-Dihydroxypropoxy)-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Orange
No. 3), 1-Amino-5-chlor-4-[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Red No. 10), 5-Chlor-1,4-[di(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Red No. 11), 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,6-dinitro-phenol,
4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol,
2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, 4-[(3-Hydroxypropyl)amino]-3-nitrophenol,
2,5-Diamino-6-nitropyridin, 6-Amino-3-((2-hydroxyethyl)amino)-2-nitropyridin,
3-Amino-6-((2-hydroxyethyl)amino)-2-nitropyridin,
3-Amino-6-(ethylamino)-2-nitropyridin,
3-((2-Hydroxyethyl)amino)-6-(methylamino)-2-nitropyridin,
3-Amino-6-(methylamino)-2-nitropyridin,
6-(Ethylamino)-3-((2-hydroxyethyl amino)-2-nitropyridin, 1,2,3,4-Tetrahydro-6-nitrochinoxalin,
7-Amino-3,4-dihydro-6-nitro-2H-1,4-benzoxazin
(HC Red No. 14).
Nitrofarbstoffe (gelb):
1,2-Diamino-4-nitrobenzol
(CI76020), 1-Amino-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow
No. 5), 1-(2-Hydroxyethoxy)-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol
(HC Yellow No. 4), 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol
(HC Yellow No. 2), 2-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-5-nitrophenol,
2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-1-methoxy-5-nitrobenzol,
2-Amino-3-nitrophenol, 1-Amino-2-methyl-6-nitrobenzol, 1-(2-Hydroxyethoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol,
2,3-(Dihydroxypropoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol,
2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-5-nitrophenol
(HC Yellow No. 11), 3-[(2-Aminoethyl)amino]-1-methoxy-4-nitrobenzol-hydrochlorid (HC
Yellow No.9), 1-[(2-Ureidoethyl)amino]-4-nitrobenzol, 4-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino]-3-vitro-1-trifluormethyl-benzol
(HC Yellow No. 6), 1-Chlor-2,4-bis[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol
(HC Yellow No. 10), 1-Amino-4-((2-aminoethyl)amino)-5-methyl-2-nitrobenzol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-vitro-1-methylbenzol, 1-Chlor-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-3-nitrobenzol
(HC Yellow No. 12), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-vitro-1-trifluormethyl-benzol
(HC Yellow No. 13), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-vitro-benzonitril
(HC Ye11ow No. 14), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-vitro-benzamid (HC
Yellow No. 15) 3-((2-Hydroxyethyl)amino)-4-methyl-1-nitrobenzol,
4-Chlor-3-((2-hydroxyethyl)amino)-1-nitrobenzol.
Chinonfarbstoffe:
1,4-Di[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-9,10-anthrachinon,
1,4-Di[(2-hydroxyethyl)amino]-9,10-anthrachinon (CI61545,
Disperse Blue 23), 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methylamino-9,10-anthrachinon
(CI61505, Disperse Blue No. 3), 2-[(2-Aminoethyl)amino]-9,10-anthrachinon (HC
Orange No. 5), 1-Amino-4-hydroxy-9,10-anthrachinon (CI60710, Disperse Red
15), 1-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfophenyl)amino]-9,10-anthrachinon,
7-Beta-D-glucopyranosyl-9,10-dihydro-1-methyl-9,10-dioxo-3,5,6,8-tetrahydroxy-2-anthracencarbonsäure (CI75470,
Natural Red 4), 1-[(3-Aminopropyl)amino]-4-methylamino-9,10-anthrachinon
(HC Blue No. 8), 1-[(3-Aminopropyl)amino]-9,10-anthrachinon (HC
Red No. 8), 1,4-Diamino-2-methoxy-9,10-anthrachinon (CI62015, Disperse
Red No.
11, Solvent Violet No. 26), 1,4-Dihydroxy-5,8-bis[(2-hydroxyethyl)amino]-9,10-anthrachinon
(CI62500, Disperse Blue No. 7, Solvent Blue No. 69), 1,4-Diamino-9,10-anthrachinon
(CI61100, Disperse Violet No. 1), 1-Amino-4-(methylamino)-9,10-anthrachinon
(CI61105, Disperse Violet No. 4, Solvent Violet No. 12), 2-Hydroxy-3-methoxy-1,4-naphthochinon,
2,5-Dihydroxy-1,4-naphthochinon,
2-Hydroxy-3-methyl-1,4-naphthochinon, N-(6-((3-Chlor-4-(methylamino)phenyl)imino)-4-methyl-3-oxo-1,4-cyclohexadien-1-yl)harnstoff
(HC Red No. 9), 2-((4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)phenyl)amino)-5-((2-hydroxyethyl
amino)-2,5-cyclohexadien-1,4-dion
(HC Green No. 1), 5-Hydroxy-1,4-naphthochinon
(CI75500, Natural Brown No. 7), 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon (CI75480, Natural Orange
No. 6), 1,2-Dihydro-2-(1,3-dihydro-3-oxo-2H-indol-2-yliden)-3H-indol-3-on (CI73000),
4-((5-((2-Hydroxyethyl)amino-1-methyl-1H-pyrazol-4-yl)imino)-4,5-dihydro-5-((2-hydroxyethyl)imino)-1-methyl-1H-Pyrazolsulfat
(1:1), hydrat (1:1).
Basische Farbstoffe:
9-(Dimethylamino)-benzo[a]phenoxazin-7-ium-chlorid
(CI51175; Basic Blue No. 6), Di[4-(diethylamino)phenyl][4-(ethylamino)naphthyl]carbenium-chlorid
(CI42595; Basic Blue No. 7), Di-(4-(dimethylamino)phenyl)-(4-(methyl-phenylamino)naphthalin-1-yl)-carbenium-chlorid
(CI42563; Basic Blue No. 8), 3,7-Di(dimethylamino)phenothiazin-5-ium-chlorid
(CI52015 Basic Blue No. 9), Di[4-(dimethylamino)phenyl][4-(phenylamino)naphthyl]carbenium-chlorid
(CI44045; Basic Blue No. 26), 2-[(4-(Ethyl(2-hydroxyethyl)amino)phenyl)azo]-6-methoxy-3-methylbenzothiazolium-methylsulfat
(CI11154; Basic Blue No. 41), 8-Amino-2-brom-5-hydroxy-4-imino-6-[(3-(trimethylammonio)phenyl)amino]-1(4H)-naphthalinon-chlorid
(CI56059; Basic Blue No. 99), Bis[4-(dimethylamino)phenyl][4-(methylamino)phenyl]carbenium-chlorid
(CI42535; Basic Violet No. 1), Tri(4-amino-3-methylphenyl)carbenium-chlorid
(CI42520; Basic Violet No. 2), Tris[4-(dimethylamino)phenyl]carbenium-chlorid
(CI42555; Basic Violet No. 3), 2-[3,6-(Diethylamino)dibenzopyranium-9-yl]-benzoesäurechlorid
(CI45170; Basic Violet No. 10), Di(4-aminophenyl)(4-amino-3-methylphenyl)carbeniumchlorid
(CI42510 Basic Violet No. 14), 1,3-Bis[(2,4-diamino-5-methylphenyl)azo]-3-methylbenzol (CI21010;
Basic Brown No. 4), 1-[(4-Aminophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphthol-chlorid
(CI12250; Basic Brown No. 16), 3-[(4-Amino-2,5-dimethoxyphenyl)azo]-N,N,N-trimethylbenzolaminiumchlorid (CI112605,
Basic Orange No. 69), 1-[(4-Amino-2-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphthol-chlorid, 1-[(4-Amino-3-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphthol-chlorid
(CI12251; Basic Brown No. 17), 3,7-Diamino-2,8-dimethyl-5-phenylphenaziniumchlorid
(CI50240; Basic Red No. 2), 1,4-Dimethyl-5-[(4-(dimethylamino)phenyl)azo]-1,2,4-triazolium-chlorid
(CI11055; Basic Red No. 22), 2-Hydroxy-1-[(2-methoxyphenyl)azo]-7-(trimethylammonio)naphthalin-chlorid
(CI12245; Basic Red No. 76), 2-[2-((2,4-Dimethoxyphenyl)amino)ethenyl]-1,3,3-trimethyl-3H-indol-1-iumchlorid
(CI48055; Basic Yellow No. 11), 3-Methyl-1-phenyl-4-[(3-(trimethylammonio)phenyl)azo]-pyrazol-5-on-chlorid
(CI12719; Basic Yellow No. 57), Di[4-(dimethylamino)phenyl]iminomethanhydrochlorid
(CI41000; Basic Yellow No. 2), Bis[4-(diethylamino)phenyl]phenylcarbenium-hydrogensulfat
(1:1) (CI42040; Basic Green No. 1), Di(4-(dimethylamino)phenyl)phenylmethanol (CI42000;
Basic Green No. 4), 1-(2-Morpholiniumpropylamino)-4-hydroxy-9,10-anthrachinon-methylsulfat, 1-[(3-(Dimethyl-propylaminium)propyl)amino]-4-(methylamino)-9,10-anthrachinon-chlorid.
Neutrale Azofarbstoffe:
1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methyl-4-[(4-nitrophenyl)azo]-benzol
(CI11210, Disperse Red No. 17), 1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-4-[(4-nitrophenyl)azo]-benzol
(Disperse Black No. 9), 4-[(4-Aminophenyl)azo]-1-[di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methylbenzol
(HC Yellow No. 7), 2,6-Diamino-3-[(pyridin-3-yl)azo]-pyridin, 2-((4- (Acetylamino)phenyl)azo)-4-methylphenol
(CI11855; Disperse Yellow No. 3).
Saure Farbstoffe:
6-Hydroxy-5-[(4-sulfophenyl)azo]-2-naphthalinsulfonsäuredinatriumsalz
(CI15985; Food Yellow No. 3; FD&C Yellow
No. 6), 2,4-Dinitro-1-naphthol-7-sulfonsäure-dinatriumsalz (CI10316;
Acid Yellow No. 1; Food Yellow No. 1), 2-(Indan-1,3-dion-2-yl)chinolinx,x-sulfonsäure (Gemisch
aus Mono- und Disulfonsäure)
(CI47005; D&C Yellow
No. 10; Food Yellow No. 13; Acid Yellow No. 3), 5-Hydroxy-1-(4-sulfophenyl)-4-[(4-sulfophenyl)azo]pyrazol-3-carbonsäure-trinatriumsalz
(CI19140; Food Yellow No. 4; Acid Yellow No. 23), 9-(2-Carboxyphenyl)-6-hydroxy-3H-xanthen-3-on
(CI45350; Acid Yellow No. 73; D&C
Yellow No. 8), 4-((4-Amino-3-sulfophenyl)azo)benzolsulfonsäure-dinatriumsalz
(CI13015, Acid Yellow No. 9), 5-[(2,4-Dinitrophenyl)amino]-2-phenylaminobenzolsulfonsäure-natriumsalz
(CI10385; Acid Orange No. 3), 4-[(2,4-Dihydroxyphenyl)azo]-benzolsulfonsäure Mononatriumsalz
(CI14270; Acid Orange No. 6), 4-[(2-Hydroxynaphth-1-yl)azo]benzolsulfonsäure-natriumsalz
(CI15510; Acid Orange No. 7), 4-[(2,4-Dihydroxy-3-[(2,4-dimethylphenyl)azo]phenyl)azo)benzolsulfonsäure-natriumsalz
(C220170; Acid Orange No. 24), 4-Hydroxy-3-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-1-naphthalin-sulfonsäuredinatriumsalz
(CI14720; Acid Red No. 14), 4-Hydroxy-3-[(2-methoxyphenyl)azo]-1-naphthalinsulfonsäure-mononatriumsalz
(CI14710; Acid Red No. 4), 6-Hydroxy-5-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-2,4-naphthalindisulfonsäure-trinatriumsalz
(CI16255; Ponceau 4R; Acid Red No. 18), 3-Hydroxy-4-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-2,7-naphthalindisulfonsäure-trinatriumsalz
(CI16185; Acid Red No. 27), 8-Amino-1-hydroxy-2-(phenylazo)-3,6-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz
(CI17200; Acid Red No. 33), 5-(Acetylamino)-4-hydroxy-3-[(2-methylphenyl)azo]-2,7-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz
(CI18065; Acid Red No. 35), 2-(3-Hydroxy-2,4,5,7-tetraioddibenzopyran-6-on-9-yl)-benzoesäure-dinatriumsalz
(CI45430; Acid Red No. 51), N-[6-(Diethylamino)-9-(2,4-disulfophenyl)-3H-xanthen-3-yliden]-N-ethylethanammonium-hydroxid,
inneres Salz, Natriumsalz (CI45100; Acid Red No. 52), 8-[(4-(Phenylazo)phenyl)azo]-7-naphthol-1,3-disulfonsäure-dinatriumsalz
(CI27290; Acid Red No. 73), 2',4',5',7'-Tetrabrom-3',6'-dihydroxyspiro[isobenzofuran-1(3H),9'-[9H]xanthen]-3-on-dinatriumsalz
(CI45380 Acid Red No. 87), 2',4',5',7'-Tetrabrom-4,5,6,7-tetrachlor-3',6'dihydroxyspiro[isobenzofuran-1(3H),9'[9H]xanthen]-3-ondinatriumsalz
(CI45410; Acid Red No. 92), 3',6'-Dihydroxy-4',5'diiodospiro[isobenzofuran-1(3H),9'(9H)-xanthen]-3-on-dinatriumsalz
(CI45425; Acid Red No. 95), 2-Hydroxy-3-((2-hydroxynaphth-lyl)azo)-5-nitrobenzolsulfonsäure-mononatriumsalz
(CI15685; Acid Red No. 184) , (2-Sulfophenyl) di[4-(ethyl((4-sulfophenyl)methyl)amino)phenyl]-carbenium-dinatriumsalz
Betain (CI42090; Acid Blue No. 9; FD&C Blue No. 1), 1,4-Bis[(2-sulfo-4-methylphenyl)amino]-9,10-anthrachinon-dinatriumsalz
(CI 61570; Acid Green No. 25), Bis[4-(dimethylamino)phenyl]-(3,7-disulfo-2-hydroxynaphth-1-yl)carbenium-inneres
Salz Mononatriumsalz (CI44090; Food Green No. 4; Acid Green No.
50), Bis[4-(diethylamino)phenyl](2,4-disulfophenyl)carbenium-inneres
salz, Natriumsalz (2:1) (CI42045; Food Blue No. 3; Acid Blue No.
1), Bis[4-(diethylamino)phenyl](5-hydroxy-2,4-disulfophenyl)carbeniuminneres
salz, Calciumsalz (2:1) (CI42051; Acid Blue No. 3), 1-Amino-4-(cyclohexylamino)-9,10-anthrachinon-2-sulfonsäurenatriumsalz
(CI62045; Acid Blue No. 62), 1-Amino-4-(phenylamino)-9,10-anthrachinon-2-sulfonsäure (CI62055; Acid
Blue No. 25), 2-(1,3-Dihydro-3-oxo-5-sulfo-2H-indol-2-yliden)-2,3-dihydro-3-oxo-1H-indol-5-sulfonsäure-dinatriumsalz
(CI73015; Acid Blue No. 74), 9-(2-Carboxyphenyl)-3-[(2-methylphenyl)amino]-6-[(2-methyl-4-sulfophenyl)amino]xanthylium-inneres
Salz, mononatriumsalz (CI45190; Acid Violet No. 9), 1-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfophenyl)amino]-9,10-anthrachinon-natriumsalz
(CI60730; D&C
Violett No. 2; Acid Violet No. 43), Bis[3-vitro-4-[(4-phenylamino)-3-sulfo-phenylamino]-phenyl]-sulfon
(CI10410; Acid Brown No. 13), 5-Amino-4-hydroxy-6-[(4-nitrophenyl)azo]-3-(phenylazo)-2,7-naphthalin-disulfonsäure Dinatriumsalz (CI20470;
Acid Black No. 1), 3-Hydroxy-4-[(2-hydroxynaphth-1-yl)azo]-7-nitro-1-naphthalin-sulfonsäure-chromkomplex
(3:2) (CI15711; Acid Black No. 52), 3-[(2,4-Dimethyl-5-sulfophenyl)azo]-4-hydroxy-1naphthalin-sulfonsäure-dinatriumsalz
(CI14700; Food Red No. 1; Ponceau SX; FD&C Red No. 4), 4-(Acetylamino)-5-hydroxy-6-[(7-sulfo-4-[(4-sulfophenyl)azo]naphth-1-yl)azo]-1,7-naphthalindisulfonsäure-tetranatriumsalz
(CI28440; Food Black No. 1), 3-Hydroxy-4-(3-methyl-5-oxo-1-phenyl-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-ylazo)-naphthalin-1-sulfonsäure-natriumsalz,
Chrom-Komplex (Acid Red No. 195).
Weitere zur Haarfärbung bekannte und übliche Farbstoffe,
die in dem erfindungsgemäßen Färbemittel enthalten
sein können,
sind unter anderem in E. Sagarin, "Cosmetics, Science and Technology", Interscience Publishers
Inc., New York (1957), Seiten 503 ff. sowie H. Janistyn, "Handbuch der Kosmetika
und Riechstoffe", Band
3 (1973), Seiten 388 ff. und K. Schrader "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 2. Auflage (1989), Seiten
782–815
beschrieben.
Geeignete haarfärbende Pigmente sind im Anwendungsmedium
praktisch unlösliche
Farbmittel und können
anorganisch oder organisch sein. Auch anorganisch-organische Mischpigmente
sind möglich.
Bei den Pigmenten handelt es sich vorzugsweise nicht um Nanopigmente.
Die bevorzugte Teilchengröße beträgt 1 bis 200 μm, insbesondere
3 bis 150 μm,
besonders bevorzugt 10 bis 100 μm.
Bevorzugt sind anorganische Pigmente. Die anorganischen Pigmente
können
natürlichen
Ursprungs sein, beispielsweise hergestellt aus Kreide, Ocker, Umbra,
Grünerde,
gebranntem Terra di Siena oder Graphit. Bei den Pigmenten kann es
sich um Weißpigmente
wie z.B. Titandioxid oder Zinkoxid, um Schwarzpigmente wie z.B.
Eisenoxidschwarz, Buntpigmente wie z.B. Ultramarin oder Eisenoxidrot,
um Glanzpigmente, Metalleffekt-Pigmente, Perlglanzpigmente sowie
um Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzpigmente handeln, wobei vorzugsweise
mindestens ein Pigment ein farbiges, nicht-weißes Pigment ist. Geeignet sind
Metalloxide, -hydroxide und -oxidhydrate, Mischphasenpigmente, schwefelhaltige
Silicate, Metallsulfide, komplexe Metallcyanide, Metallsulfate,
-chromate und -molybdate sowie die Metalle selbst (Bronzepigmente).
Geeignet sind insbesondere Titandioxid (CI 77891), schwarzes Eisenoxid
(CI 77499), gelbes Eisenoxid (CI 77492), rotes und braunes Eisenoxid
(CI 77491), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate,
CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI77289), Eisenblau
(Ferric Ferrocyanide, CI77510), Carmine (Cochineal). Besonders bevorzugt
sind Pigmente auf Mica- bzw. Glimmerbasis welche mit einem Metalloxid
oder einem Metalloxychlorid wie Titandioxid oder Wismutoxychlorid
sowie gegebenenfalls weiteren farbgebenden Stoffen wie Eisenoxiden,
Eisenblau, Ultramarine, Carmine etc. beschichtet sind und wobei
die Farbe durch Variation der Schichtdicke bestimmt ist. Derartige
Pigmente werden beispielsweise unter den Handelsbezeichnung Rona®,
Colorona©,
Dichrona® und Timiron® von
der Firma Merck, Deutschland vertrieben. Organische Pigmente sind
z.B. die natürlichen
Pigmente Sepia, Gummigutt, Knochenkohle, Kasseler Braun, Indigo,
Chlorophyll und andere Pflanzenpigmente. Synthetische organische
Pigmente sind z.B. Azo-Pigmente, Anthrachinoide, Indigoide, Dioxazin-,
Chinacridon-, Phtalocyanin-, Isoindolinon-, Perylen- und Perinon-, Metallkomplex-,
Alkaliblau- und Diketopyrrolopyrrolpigmente.
Das erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel enthält vorzugsweise
zusätzlich
mindestens einen haarpflegenden Stoff in einer Menge von 0,01 bis
10, besonders bevorzugt von 0,05 bis 5 Gew.%. Bevorzugte haarpflegende
Stoffe sind Silikonverbindungen sowie kationaktive Stoffe, die auf
Grund von kationischen oder kationisierbaren Gruppen, insbesondere
primären,
sekundären,
tertiären
oder quaternären
Amingruppen eine Substantivität
zu menschlichem Haar aufweisen. Geeignete kationaktive Stoffe sind
ausgewählt
aus kationischen Tensiden, betainischen, amphoteren Tensiden, kationischen
Polymeren, Silikonverbindungen mit kationischen oder kationisierbaren
Gruppen, kationisch derivatisierten Proteinen oder Proteinhydrolysaten
und Betain.
Geeignete Silikonverbindungen sind
z.B. Polydimethylsiloxan (INCI: Dimethicon), ?-Hydro-?-hydroxypolyoxydimethylsilylen
(INCI: Dimethiconol), cyclisches Dimethylpolysiloxan (INCI: Cyclomethicon),
Trimethyl(octadecyloxy)silan (INCI: Stearoxytrimethylsilan), Dimethylsiloxan/Glykol
Copolymer (INCI: Dimethicon Copolyol), Dimethylsiloxan/Aminoalkylsiloxan
Copolymer mit Hydroxyendgruppen (INCI: Amodimethicon), Monomethylpolysiloxan
mit Laurylseitenketten und Polyoxyethylen- und/oder Polyoxypropylenendketten,
(INCI: Laurylmethicon Copolyol), Dimethylsiloxan/Glykol Copolymeracetat
(INCI: Dimethiconcopolyol Acetat), Dimethylsiloxan/Aminoalkylsiloxan
Copolymer mit Trimethylsilylendgruppen (INCI: Trimethylsilylamodimethicon). Bevorzugte
Silikonpolymere sind Dimethicone, Cyclomethicone und Dimethiconole.
Auch Mischungen von Silikonpolymeren sind geeignet wie z.B. eine
Mischung aus Dimethicon und Dimethiconol. Die vorstehend in Klammern
angegebenen Bezeichnungen entsprechen der INCI Nomenklatur (International
Cosmetic Ingredients), wie sie zur Kennzeichnung kosmetischer Wirk-
und Hilfsstoffe bestimmt sind.
Üblicherweise
können
dem erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel
weitere bekannte kosmetische Zusatzstoffe beigefügt werden, z.B. nichtfestigende,
nichtionische Polymere wie Polyethylenglykole, nichtfestigende,
anionische und natürliche
Polymere sowie deren Mischungen in einer Menge von vorzugsweise
0,01 bis 50 Gew.%. Auch Parfümöle in einer
Menge von 0,01 bis 5 Gew.%, Trübungsmittel
wie Ethylenglykoldistearat in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.%, Netzmittel
oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen,
amphoteren oder nichtionischen Tenside wie Fettalkoholsulfate, ethoxylierte
Fettalkohole, Fettsäurealkanolamide
wie die Ester der hydrierten Rizinusölfettsäuren in einer Menge von 0,1
bis 30 Gew.%, außerdem
Feuchthaltemittel, Anfärbestoffe,
Lichtschutzmittel, Antioxidantien und Konservierungsstoffe in einer
Menge von 0,01 bis 10 Gew.%.
Die nachfolgenden Beispiele sollen
den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern.