DE10225299A1 - Schwenkmotorgetriebe eines Kraftfahrzeugstabilisators - Google Patents

Schwenkmotorgetriebe eines Kraftfahrzeugstabilisators

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Bruno Ehrmaier
Michael Bock
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    • B60G2202/00Indexing codes relating to the type of spring, damper or actuator
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Schwenkmotorgetriebe eines zur Wankregelung geteilten Kraftfahrzeugstabilisators. Nach der Erfindung besteht ein Schwenkmotor aus einem Verstellantrieb sowie einem diesem nachgeschalteten Schwenkmotorgetriebe. Dieses ist in Form eines Kurvenbahn-Getriebes ausgebildet, mit zwei den beiden Stabilisatorteilen zugeordneten, um eine gemeinsame Längsachse gegeneinander verdrehbaren Kurvenbahn-Trägern. In deren sich voneinander unterscheidenden und sich zumindest abschnittsweise im Wesentlichen in Richtung der gemeinsamen Längsachse erstreckenden, als Nuten ausgebildeten, Kurvenbahnen, ist ein mittels des Verstellantriebs in diesen Nuten verschiebbares Koppelelement geführt. Das Schwenkmotorgetriebe ist dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement über in die Nuten eingesetzten Büchsen geführt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Schwenkmotorgetriebe eines zur Wankregelung geteilten Kraftfahrzeugstabilisators, nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
  • Es ist bereits bekannt, einen Kraftfahrzeugstabilisator in eine erste, der Aufhängung des linken Rades einer Fahrzeug-Achse zugeordnete Stabilisatorhälfte und in eine zweite, der Aufhängung des rechten Rades dieser Fahrzeug-Achse zugeordnete Stabilisatorhälfte zu unterteilen. Sind diese Stabilisatorhälften um deren gemeinsame Längsachse gegeneinander verdrehbar, kann gegenüber Fahrwerken mit einstückigem Stabilisator eine deutlich gesteigerte Wankstabilität erreicht werden, wenn zwischen den beiden Stabilisatorhälften ein geeigneter Schwenkmotor vorgesehen ist, der aufgrund einer geeigneten Ansteuerung diese Stabilisatorhälften bedarfsgerecht gegeneinander verdreht. Dieser Schwenkmotor kann hydraulisch angetrieben werden.
  • Anstelle eines hydraulischen Drehantriebes kann auch ein elektromechanischer Schwenkmotor vorgesehen werden, der einen Elektromotor und ein mechanisches Getriebe sowie eine Feststellbremse umfasst, wie dies in der DE 198 46 275 A1 beschrieben ist. Dann erhält man einen Stabilisator, dessen beide Stabilisatorhälften, die durch einen elektromechanischen Schwenkmotor miteinander verbunden sind, durch diesen gezielt zueinander verdreht werden können, damit ein gewünschtes Stabilisatormoment erzeugt wird, welches dann das Wanken des Fahrzeug-Aufbaus verhindert.
  • Elektromotore zeichnen sich üblicherweise durch hohe Drehzahlen und geringe Nennmomente aus und sind per se für den vorliegenden Anwendungsfall in einem elektromechanischen Stabilisator nicht besonders gut geeignet. Der elektromechanische Schwenkmotor hierin sollte nämlich hohe Drehmomente bei geringen Drehwinkeln erzeugen. Für das benötigte Getriebe ergibt sich aus diesem Widerspruch zwangsläufig eine hohes Übersetzungsverhältnis, welches jedoch Nachteile mit sich bringt. So resultiert hieraus nicht nur eine große Baugröße (aufgrund der erforderlichen Planetenstufen), sondern auch ein relativ niedriger Wirkungsgrad (aufgrund der unvermeidbaren Reibungsverluste). In Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall sind derart hohe Drehmomente am Stabilisator zu realisieren, dass die hierfür erforderlichen hohen Übersetzungsverhältnisse mit dem zur Verfügung stehenden Bauraum, sowie dem erforderlichen Wirkungsgrad nicht zu verwirklichen sind.
  • Die DE 101 33 431 beschreibt deshalb Schwenkmotoren mit einfachem Getriebe, welches auch für einen elektromotorischen Stellantrieb gut geeignet ist, nämlich ein Kurvenbahn-Getriebe, das mit zwei den Stabilisatorhälften zugeordneten, um eine gemeinsame Längsachse gegeneinander verdrehbaren Kurvenbahnträgern, in deren sich voneinander unterscheidenden und sich zumindest abschnittsweise im wesentlichen in Richtung der gemeinsamen Längsachse erstreckenden Kurvenbahnen, ein mittels des Verstellantriebs längs dieser Kurvenbahnen verschiebbares Koppelelement geführt ist.
  • Dabei sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Verstellantrieb keineswegs in Form eines Elektromotors ausgebildet sein muss, jedoch sein kann. Die besonderen Vorteile des vorgeschlagenen Getriebes kommen jedoch auch bei anderen Verstellantrieben zum Tragen, so zum Beispiel in Verbindung mit einer das Koppelelement längs der Kurvenbahnen verschiebenden, bevorzugt hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheit.
  • Es ist auch möglich, das Koppelelement einfach durch einen Elektromotor längs der Kurvenbahnen zu verschieben, zum Beispiel unter Zwischenschaltung einer Gewindespindel.
  • Ein solches Kurvenbahn-Getriebe, bei dem ein Koppelelement gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Kurvenbahnen geführt ist, die ihrerseits in zwei voneinander getrennten Kurvenbahnträgern vorgesehen sind, die gegeneinander um eine gemeinsame Längsachse verdrehbar sind, hat den Nachteil, dass die beiden Kurvenbahnträger an den Laufflächen des Koppelelements sehr hohe Flächenpressungen aufnehmen müssen. Werden die Laufflächen des Koppelelements im Kurvenbahnträger durch Einsatz- oder Induktionshärten oder durch Oberflächenbeschichtungen wie Nitrieren, Hartverchromen oder physikalische Dampfabscheidung oberflächenbehandelt, kann mechanischer Verzug entstehen, der unter Umständen nicht oder nur mit hohem technischem und zeitlichem Aufwand korrigiert werden kann.
  • Daher ist es Aufgabe der Erfindung, ein Kurvenbahn-Getriebe, bei dem ein Koppelelement gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Kurvenbahnen geführt ist, die ihrerseits in zwei voneinander getrennten Kurvenbahnträgern vorgesehen sind, so herzustellen, dass die genannten Nachteile vermieden werden.
  • Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Nach der Erfindung besteht ein Schwenkmotor aus einem Verstellantrieb, sowie einem diesem nachgeschalteten Schwenkmotorgetriebe. Dieses ist in Form eines Kurvenbahn-Getriebes ausgebildet, mit zwei den beiden Stabilisatorteilen zugeordneten, um eine gemeinsame Längsachse gegeneinander verdrehbaren Kurvenbahn-Trägern. In deren sich voneinander unterscheidenden und sich zumindest abschnittsweise im wesentlichen in Richtung der gemeinsamen Längsachse erstreckenden, als Nuten ausgebildeten, Kurvenbahnen ist ein mittels des Verstellantriebs in diesen Nuten verschiebbares Koppelelement geführt. Das Schwenkmotorgetriebe ist dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement über in die Nuten eingesetzte Büchsen geführt wird.
  • Das hat den Vorteil, dass die beiden Kurvenbahnträger ausschließlich mechanisch, insbesondere spanend, bearbeitet werden und danach im Bereich der Laufflächen für das Koppelelement, also der Nutflanken der Kurvenbahnen in den Kurvenbahnträgern, vorgefertigte Büchsen mit Laufflächen eingelegt oder eingepresst werden. Dadurch wird die Prozessdauer verringert, eine Härtung der Kurvenbahnträger ist nicht mehr notwendig, was bewirkt, dass die Nachbearbeitung eines thermischen Härteverzuges durch aufwändiges Schleifen entfällt. Die Büchsen können separat gefertigt werden, wobei, je nach Beanspruchung, verschiedene Werkstoffe für Büchse und Kurvenbahnträger verwendet werden können.
  • Bei einer bevorzugten Ausführung eines geteilten Kraftfahrzeugstabilisators werden die Büchsen vor dem Einsetzen in die Nuten einer Gefügebehandlung, insbesondere einem Härtungsverfahren unterworfen.
  • Dadurch können widerstandsfähige, harte Oberflächen der Nuten für die relativ kleinen Laufbahnen für das Koppelelement einfach erreicht werden. Die beiden Kurvenbahnträger werden ausschließlich mechanisch, insbesondere spanend, bearbeitet, danach werden gehärtete Büchsen in die Nuten eingesetzt, die für den Bereich der Laufflächen für das Koppelelement die notwenigen Festigkeitswerte bezüglich der Flächenpressung besitzen.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die Kurvenbahn-Träger aus Leichtmetall und/oder aus Faserverbundwerkstoff hergestellt. So kann zum Beispiel als Basismaterial für die Kurvenbahn-Träger Aluminium oder Aluminium-Kunststoff verstärkt mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern zur Anwendung kommen. Die Laufflächen für das Koppelelement können zum Beispiel von Büchsen aus SiC-Verbindungen gebildet werden. Vorteilhafterweise lassen sich für den gesamten Schwenkmotor unterschiedliche Werkstoffe beziehungsweise Kombinationen von verschiedenen Materialien einsetzen. Gegenüber Stahl als Werkstoff werden Kosten und Gewicht eingespart, die Lebensdauer kann erhöht, der Verschleiß reduziert werden.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert. Dazu zeigt die Fig. 1 einen Kraftfahrzeugstabilisator mit elektromechanischem Schwenkmotor 1 zum Verdrehen zweier Stabilisatorhälften 5, 5' gegeneinander. Aus Fig. 2 geht das Funktionsprinzip und die erfindungsgemäß gestalteten Kurvenbahnträger des aufgebrochen dargestellten Schwenkmotors 1 am besten hervor.
  • Ein elektromechanischer Schwenkmotor 1 ist in Fig. 1 dargestellt, umfassend einen Elektromotor als Verstellantrieb 2 und ein mechanisches Schwenkmotorgetriebe 3, sowie eine Feststellbremse 4. Die gewählte Getriebeübersetzung des Schwenkmotorgetriebes 3 ist konstant. Die Dynamik des Gesamtsystems ist dabei maßgeblich durch die Getriebeübersetzung, die Massenträgheit des Systems und die Torsionssteifigkeit der beiden Stabilisatorhälften 5, 5' gekennzeichnet. Die Feststellbremse 4 wird benötigt, um den Elektromotor 2 vor einer Überlastung infolge hoher Stabilisatormomente zu schützen.
  • Fig. 2 zeigt den Schwenkmotor 1, bestehend aus dem Elektromotor als Verstellantrieb 2, sowie aus dem mechanischen Schwenkmotorgetriebe 3, in Form eines Kurvenbahn-Getriebes, für welches im weiteren ebenso die Bezugsziffer 3 verwendet wird. Das Kurvenbahn-Getriebe 3 besteht unter anderem aus zwei Kurvenbahnträgern 30, 30', in denen symmetrisch auf dem Umfang verteilt viermal, nur teilweise sichtbar, jeweils Kurvenbahnpaare 31, 31' als Nuten eingefräst sind. Die Kurvenbahnträger 30, 30' sind als konzentrisch zueinander angeordnete Hohlzylinder aus Aluminium-Verbund-Faserstoff ausgebildet, für welche im folgenden ebenfalls die Bezugsziffern 30, 30' verwendet werden. In die Mantelflächen dieser Hohlzylinder 30, 30' sind dabei die im wesentlichen in Richtung der gemeinsamen Zylinder-Längsachse 8, dabei jedoch auch zumindest bereichsweise und zumindest geringfügig gegenüber dieser geneigt verlaufenden Kurvenbahnpaare 31, 31' als Nuten eingebracht. Dabei ist es funktionswesentlich, dass sich die beiden Kurvenbahnen 31, 31' jedes Kurvenbahnpaars in ihrem Verlauf voneinander unterscheiden.
  • Am ersten Kurvenbahnträger 30 ist die eine Stabilisatorhälfte 5 und am zweiten Kurvenbahnträger 30' die andere Stabilisatorhälfte 5' befestigt. Ein Bruchteil der Stabilisatorhälften 5, 5' sind in Fig. 2 gezeigt, woraus hervorgeht, dass auch die Stabilisatorhälften 5, 5' im Bereich dieser Befestigung koaxial zu den Hohlzylindern 30, 30' angeordnet sind.
  • In den Kurvenbahnen 31, 31', der vier am Umfang verteilten, gleich gestalteten Kurvenbahnpaare, ist über in die Nuten der Kurvenbahnträger 30, 30' eingesetzte Büchsen 10, 10' ein Koppelelement 32 geführt. Dieses im wesentlichen zentral innerhalb der Hohlzylinder 30, 30' angeordnete und längs deren gemeinsamer Zylinder-Längsachse 8 verschiebbare Koppelelement 32 trägt an jedem von vier Fingern 34 zwei Stützrollen 33, 33', die jeweils um eine nicht dargestellte Fingermittelachse, die senkrecht zur genannten Längsachse 8 verläuft, verdrehbar sind. Dabei greifen die Stützrollen 33 in die Kurvenbahnen 31 und die Stützrollen 33' in die Kurvenbahnen 31' ein. Wird nun das Koppelelement 32 mittels des Verstellantriebes 2 entlang der Zylinder-Längsachse 8, längs der beiden sich voneinander unterscheidenden Kurvenbahnen 31, 31' verschoben, so werden zwangsläufig die beiden Hohlzylinder/Kurvenbahnträger 30, 30' relativ zueinander verdreht. Demzufolge ist aus einer Längsverschiebung des Koppelelementes 32 eine gegenseitige Verdrehbewegung der an den Hohlzylindern 30, 30' befestigten Stabilisatorhälften 5, 5' erzielbar.
  • Die Nuten in den beiden Kurvenbahnträgern 30, 30' werden spanend, durch fräsen, hergestellt. Die in die Nuten einzupressenden Büchsen 10, 10' werden separat gefertigt und entsprechend den Belastungsanforderungen, insbesondere bezüglich der notwendigen Flächenpressung, besonders im Bereich der Laufflächen für das Koppelelement, wärmebehandelt. Außerdem wird der Werkstoff der Büchsen 10, 10' entsprechend deren Beanspruchung festgelegt. Die Büchsen 10, 10' werden in die beiden Kurvenbahnträger 30, 30' eingepresst und nach Bedarf werden die Kurvenbahnträger 30, 30' mit den eingepressten Büchsen 10, 10' fertig bearbeitet.
  • Das Koppelelement 32 ist mittels einer vom insbesondere elektromotorischen Verstellantrieb 2 in Rotation versetzbaren, nicht sichtbaren Gewindespindel entlang der Zylinder-Längsachse 8, in Abhängigkeit von der Drehrichtung der Gewindespindel hin bzw. her verschiebbar. Bei entsprechend selbsthemmender Auslegung dieses Schwenkmotorgetriebes 3 wird dann im übrigen die in Verbindung mit Fig. 1 erwähnte Feststellbremse (Bezugsziffer 4) nicht benötigt. Anstelle dieses Verstellantriebes 2 mit der Gewindespindel kann aber auch eine hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit vorgesehen sein, um das Koppelelement 32 wie gewünscht verschieben zu können.

Claims (3)

1. Geteilter Kraftfahrzeugstabilisator mit einem eingebauten Schwenkmotor (1) zur Wankregelung, der mit beiden Stabilisatorteilen (5, 5') zur Drehmomentübertragung verbunden ist, wobei der Schwenkmotor (1) aus einem Verstellantrieb (2), sowie einem diesem nachgeschalteten Schwenkmotorgetriebe (3) besteht, das in Form eines Kurvenbahn-Getriebes ausgebildet ist, mit zwei den beiden Stabilisatorteilen (5, 5') zugeordneten, um eine gemeinsame Längsachse (8) gegeneinander verdrehbaren Kurvenbahn-Trägern (30, 30'), in deren sich voneinander unterscheidenden und sich zumindest abschnittsweise im wesentlichen in Richtung der gemeinsamen Längsachse (8) erstreckenden, als Nuten ausgebildeten, Kurvenbahnen (31, 31') ein mittels des Verstellantriebs (2) in diesen Nuten verschiebbares Koppelelement (32) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (32) über in die Nuten eingesetzte Büchsen (10, 10') geführt wird.
2. Geteilter Kraftfahrzeugstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchsen (10, 10') vor dem Einsetzen in die Nuten einer Gefügebehandlung, insbesondere einem Härtungsverfahren, unterworfen werden.
3. Geteilter Kraftfahrzeugstabilisator nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenbahn-Träger (30, 30') aus Leichtmetall und/oder aus Faserverbundwerkstoff hergestellt sind.
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