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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Übertragung
von Informationen in einem Funkkommunikationssystem mit mindestens
zwei zumindest über eine
Funkkommunikations-Schnittstelle kommunizierenden Einrichtungen
des Funkkommunikationssystems nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Die Erfindung betrifft ferner eine
Einrichtung zur Übertragung
von Informationen in einem Funkkommunikationssystem mit mindestens
zwei zumindest über
eine Funkkommunikations-Schnittstelle kommunizierenden Einrichtungen
des Funkkommunikationssystems nach dem Oberbegriff des Anspruchs
12, sowie ein Funkkommunikationssystem nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 13.
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Kommunikationssysteme gewinnen allgemein
zunehmend an Bedeutung im wirtschaftlichen, aber auch im privaten
Bereich. Es sind starke Bestrebungen vorhanden, kabelgebundene Kommunikationssysteme
mit Funkkommunikationssystemen zu verknüpfen. Andere Entwicklungen
sehen eine Kombination von öffentlichen
Funkkommunikationsnetzen mit lokalen Funkkommunikationssystemen
vor. Beide Ansätze
können
schließlich
auch kombiniert werden. Die entstehenden hybriden Kommunikationssysteme
führen
in diesen genannten Fällen
in der Regel zu einer Erhöhung
der Zahl der zur Verfügung stehenden
Dienste, ermöglichen
aber auch eine größere Flexibilität auf Seiten
der Kommunikation. Dazu werden Geräte entwickelt, die unterschiedliche
Systeme nutzen können
(Multi Homing).
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Den Funkkommunikationssystemen kommt dabei
aufgrund der ermöglichten
Mobilität
der Teilnehmer eine große
Bedeutung zu.
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In Funkkommunikationssystemen werden
Informationen (beispielsweise Sprache, Bildinformation, Videoinformation,
SMS [Short Message Service] oder andere Daten) mit Hilfe von elektromagnetischen
Wellen über
eine Funkschnittstelle zwischen sendender und empfangender Station
(Basisstation bzw. Teilnehmerstation) übertragen. Das Abstrahlen der
elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequenzen, die in dem für das jeweilige
System vorgesehenen Frequenzband liegen.
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Für
das eingeführte
GSM-Mobilfunksystem (Global System for Mobile Communication) werden Frequenzen
bei 900, 1800 und 1900 MHz genutzt. Diese Systeme übermitteln
im wesentlichen Sprache, Telefax und Kurzmitteilungen SMS (Short
Message Service) als auch digitale Daten.
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Für
zukünftige
Mobilfunksysteme mit CDMA- oder
TD/CDMA-Übertragungsverfahren,
wie beispielsweise UMTS (Universal Mobile Telecommunication System)
oder andere Systeme der dritten Generation, sind Frequenzen im Frequenzband
von ca. 2000 MHz vorgesehen. Diese Systeme der dritten Generation
werden entwickelt mit den Zielen weltweiter Funkabdeckung, einem
großen
Angebot an Diensten zur Datenübertragung
und vor allem einer flexiblen Verwaltung der Kapazität der Funkschnittstelle,
die bei Funkkommunikationssystemen die Schnittstelle mit den geringsten
bzw. knappsten Ressourcen ist. Bei diesen Funkkommunikationssystemen
soll es vor allem durch die flexible Verwaltung der Funkschnittstelle
möglich
sein, dass eine Teilnehmerstation bei Bedarf eine große Datenmenge
mit hoher Datengeschwindigkeit senden und/oder empfangen kann.
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Der Zugriff von Stationen auf die
gemeinsamen Funkressourcen des Übertragungsmedium,
wie zum Beispiel Zeit, Frequenz, Leistung oder Raum, wird bei diesen
Funkkommunikationssystemen durch Vielfachzugriffsverfahren (Multiple
Access, MA) geregelt.
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Bei Zeitbereichs-Vielfachzugriffsverfahren (TDMA)
wird jedes Sende- und Empfangsfrequenzband in Zeitschlitze unterteilt,
wobei ein oder mehrere zyklisch wiederholte Zeitschlitze den Stationen
zugeteilt werden. Durch TDMA wird die Funkressource Zeit stationsspezifisch
separiert.
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Bei Frequenzbereichs-Vielfachzugriffsverfahren
(FDMA) wird der gesamte Frequenzbereich in schmalbandige Bereiche
unterteilt, wobei ein oder mehrere schmalbandige Frequenzbänder den
Stationen zugeteilt werden. Durch FDMA wird die Funkressource Frequenz
stationsspezifisch separiert.
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Bei Codebereichs-Vielfachzugriffsverfahren (CDMA)
wird durch einen Spreizcode, der aus vielen einzelnen sogenannten
Chips besteht, die zu übertragende
Leistung/Information stationsspezifisch codiert, wodurch die zu übertragende
Leistung codebedingt zufällig über einen
großen
Frequenzbereich gespreizt wird (DS Direct Sequence CDMA). Die von unterschiedlichen
Stationen benutzen Spreizcodes innerhalb einer Zell/Basisstation
sind jeweils gegenseitig orthogonal oder im wesentlichen orthogonal, wodurch
ein Empfänger
die ihm zugedachte Signalleistung erkennt und andere Signale unterdrückt. Durch
CDMA wird die Funkressource Leistung durch Spreizcodes stationsspezifisch
separiert.
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Bei orthogonalen Frequenz-Vielfachzugriffsverfahren
(OFDM) werden die Daten breitbandig übermittelt, wobei das Frequenzband
in äquidistante, orthogonale
Unterträger
eingeteilt wird, so dass die simultane Phasenverschiebung der Unterträger einen
zweidimensionalen Datenfluss im Zeit-Frequenz Bereich aufspannt.
Durch OFDM wird die Funkressource Frequenz mittels orthogonalen
Unterträgern stationsspezifisch
separiert. Die während
einer Zeiteinheit auf den orthogonalen Unterträgern übermittelten zusammengefassten
Datensymbole werden als OFDM Symbole bezeichnet.
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Die Vielfachzugriffsverfahren können kombiniert
werden. So benutzen viele Funkkommunikationssysteme eine Kombination
der TDMA und FDMA Verfahren, wobei jedes schmalbandige Frequenzband
in Zeitschlitze unterteilt ist.
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Für
das erwähnte
UMTS-Mobilfunksystem wird zwischen einem sogenannten FDD-Modus (Frequency
Division Duplex) und einem TDD-Modus (Time Division Duplex) unterschieden.
Der TDD-Modus zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein gemeinsames
Frequenzband sowohl für
die Signalübertragung
in Aufwärtsrichtung
(UL – Uplink)
als auch in Abwärtsrichtung
(DL – Downlink)
genutzt wird, während
der FDD-Modus für
die beiden Übertragungsrichtungen
jeweils ein unterschiedliches Frequenzband vorsieht.
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In Funkkommunikationsverbindungen – beispielsweise
in denen der zweiten und/oder dritten Generation – können Informationen
kanalvermittelt (CS Circuit Switched) oder paketvermittelt (PS Packet
Switched) übertragen
werden. Auf kanalvermittelter Informationsübertragung beruht das GSM System
der zweiten Generation an Mobilfunksystemen. Ein Beispiel für packetvermittelte Übertragung
der Informationen stellt beispielsweise das das GPRS (General Packet
Radio Service) der erweiterten zweiten Generation dar.
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Der Informationsaustausch zwischen
zwei kommunizierenden Einrichtungen eines Funkkommunikationssystems
ist komplex und wird in einzelne, hierarchische Schichten (Layer)
gegliedert. Von der Internationalen Standardisierungsorganisation ISO
(International Organization for Standardization) wurde ein allgemein
akzeptiertes Schichtenmodell – das
ISO/OSI-Referenzmodell – für of fene
Kommunikationssysteme spezifiziert. Das Modell beschreibt die Verbindung
offener digitaler Systeme (OSI Open Systems Interconnection) und
findet nahezu in allen heute realisierten Kommunikationssystemen
Anwendung. Das ISO/OSI-Referenzmodell hat wesentlich zu einer weitgehenden
Standardisierung der Kommunikationssysteme beigetragen.
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Im ISO/OSI-Referenzmodell bietet
jede Schicht (mit Ausnahme der obersten) der nächstenhöheren Schicht Dienste (Services)
an. Um die Dienste erbringen zu können, erfolgt eine Informationsübermittlung
zwischen den Instanzen der jeweiligen Schicht der kommunizierenden
Systeme mittels sogenannter Protokolle. Für diese Übermittlung stehen einer Schicht
die Dienste der nächstniedrigen Schicht
zur Verfügung.
Innerhalb eines Prozesses kommuniziert also jede Instanz direkt
lediglich mit der nächsthöheren und
der nächstniedrigen
Instanz. Übergeordnete
Schichten werden als Dienstnutzer und die unterliegende Schicht
als Diensterbringer bezeichnet.
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Das Modell beruht auf verschiedenen
Prinzipien. Jede Schicht realisiert eine genau definierte Funktion,
wobei sich die Festlegung der Funktionen an genormten Protokollen
orientiert. Die Grenzen zwischen den einzelnen Schichten sind so
gewählt, dass
der Nachrichtenfluss über
die Schnittstellen möglichst
gering ausfällt.
In der Regel bedeutet jede höhere
Schicht einen neuen Abstraktionsgrad der tiefer liegenden Schichten.
Teilweise werden auch verschiedene Funktionen in dieselbe Schicht
gelegt.
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Meist befindet sich auf der einen
Seite der Funkschnittstelle ein mobiles Endgerät als kommunizierende Einrichtung
und auf der anderen Seite eine über
das Basisstationsnetzwerk an ein Kernnetz (Core Net) angebundene
Basisstation. Diese Basisstationen besitzen eine einheitliche Funktion,
können aber
je nach technischem System unterschiedliche Bezeichnungen aufweisen
wie beispielsweise BTS (Base Transceiver Station) im GSM-System,
Node B im UMTS-System oder AP (Access Point) im HIPER-LAN/2-System. In
sogenannten Ad hoc Funkkommunikationssystemen können Verbindungen zumindest
für einen
Teil der End-zu-End-Verbindungsstrecke über eine (hop) oder auch mehrere
Luftschnittstellen (multihop) zwischen unterschiedlichen Teilnehmerstationen
hergestellt werden.
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Für
die Übertragung
von Informationen in einem Funkkommunikationssystem mit mindestens zwei
zumindest über
eine Funkkommunikations-Schnittstelle kommunizierenden Einrichtungen des
Funkkommunikationssystems wird die Kommunikation in hierarchische
Schichten gegliedert. Dabei werden Informationen von einer Schicht
an eine Schicht anderer Hierarchie als Nachricht (primitive) übermittelt.
Insbesondere betrifft dies den Fall der Übermittlung von Informationen
als Nachricht von einer hierarchisch höheren Schicht an eine hierarchisch
niedrigere Schicht, aber auch die nachrichtliche Informationsübermittlung
von einer hierarchisch niedrigeren Schicht an eine hierarchisch
höhere Schicht.
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Aus dem Dokument "CPCH Delay Measurements for TS25.321,
MAC Protocol", TGS
RAN WG 2'6, August
16-20, 1999, Sophia-Antipolis, Frankreich, [TSGR2#6(99)801] ist
bekannt, Zeitstempel in der Schichtkommunikation zu verwenden. Dort
wurde für
ein UTRAN-System
zur Messung von Verzögerungen
eines gemeinsamen Paketkanals (CPCH Common Packet Channel) in der
Mediumszugangskontrollschicht (MAC-Layer, Medium Access Control Layer)
vorgeschlagen, einerseits eine Speicherverzögerung (buffer delay), welche
sich aus der Verzögerung
im Aufwärtsverkehr
in dem Speicher der Schicht 2 (Sicherungsschicht) bis zur Gelegenheit
einer Übertragung
im Funknetzwerk ergibt, und andererseits eine Funkzugangsverzögerung (radio
access delay), welche die Verzögerung
im Verkehr in Aufwärtsrichtung
auf der Schicht 1 (physikalische Schicht) betrifft, während eine
Teilnehmerstation (UE User Equipment) auf eine Zugang zu einem gemeinsamen
Aufwärtskanal
wartet, zu berechnen. Ein Zeitstempel wird dabei immer anhand des
Absendezeitpunktes eines Datenblockes vergeben.
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In einer Nachrichtenübermittlung
zwischen benachbarten Schichten kann Information enthalten sein,
die in der benachbarten Schicht für Aktionen oder Reaktionen
benutzt wird, beispielsweise um bestimmte Prozesse auszuführen und/oder
um Entscheidungen zu treffen, wie auf eine bestimmte Information
in der Nachricht geantwortet werden soll.
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Eine grundlegende Schwierigkeit in
Funkkommunikationssystemen liegt in der Problematik der möglicherweise
großen
zeitlichen Invarianz der Eigenschaften einer Funkverbindung. Dies
macht oft sehr schnelle Aktionen oder Reaktionen im System erforderlich.
Durch Verzögerungen
(queues, buffers,...) kann aber die in der Nachricht enthaltene
Informationen nicht so zeitnah übermittelt
werden, wie dies für
eine den Zeitpunkt der Information betreffende Aktion oder Reaktion
erforderlich oder wünschenswert
wäre. Neben
zeitunkritischen Informationen werden auch zeitkritische Informationen
in Nachrichten zwischen den Schichten eingebunden. Ein Beispiel
hierfür
betrifft etwa Informationen zu Messungen einer gegenwärtigen Bitfehlenate
(bit error rate) in unteren Schichten, die nur für eine bestimmte Zeit Gültigkeit
haben kann und jedenfalls an einen Zeitpunkt der Erfassung gekoppelt
ist. In ad hoc Zonen kann eine Information über mehrere Sprünge (hops)
erst verzögert
die gewünschte
Einrichtung erreichen.
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In Funkkommunikationssystemen einer
Generation oberhalb der dritten (3G+) wird der Infonnationsaustausch
zwischen Schichten verschiedener Hierarchie eine noch größere Rolle
zukommen, als dies in den Systemen der dritten Generation der Fall sein
wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Einrichtung und
ein Funkkommunikationssystem der eingangs genannten Art aufzuzeigen,
durch welche die Kommunikation erleichtert oder die Nutzung des
Funkkommmunikationssystems verbessert werden kann. Hierbei sollte
insbesondere die zeitliche Invarianz der Funkverbindung bzw. die
zeitkritische Charakter bestimmter Informationen Berücksichtigung
finden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren
durch den im Anspruch 1 beschriebenen Gegenstand gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß werden im Zusammenhang mit
der Übermittlung
der Nachricht Daten an die hierarchisch andere Schicht übermittelt,
welche den Zeitpunkt der Generierung von Informationen in der Nachricht
betreffen.
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Dies bringt den Vorteil, dass der
Wert einer zeitkritischen Information überhaupt erst in Fällen einer
verzögerten Übermittlung
erfasst werden kann. Das kann zu dem Verwerfen einer Information
als überaltert
führen,
wobei in Kenntnis dieser Tatsache eine unter Umständen eine
neue Information angefordert werden kann.
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Die Erfindung lässt sich auch im Zusammenhang
mit Übermittlungen
von Information zwischen Schichten verwenden, welchen Hierarchien
in einem dem ISO/OSI-Referenzmodell
nur teilweise entsprechenden Modell zugeordnet sind.
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Im Gegensatz zum oben angeführten Dokument "CPCH Delay Measurements
for TS25.321, MAC Protocol', TGS
RAN WG 2'6, August
16-20, 1999, Sophia-Antipolis, Frankreich, [TSGR2#6(99)801] betreffen
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Zeitdaten bzw. ein möglicherweise auch verwendeter
Zeitstempel den Zeitpunkt der Generierung von Informationen und
nicht den Absendezeitpunkt einer Nachricht. Darüber hinaus wird dort die Zeitinformation
lediglich innerhalb des Schicht 2 verwendet und nicht von einer
Schicht an eine hierarchisch andere Schicht übermittelt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, die den Zeitpunkt der Generierung der Informationen
betreffenden Daten von der sendenden Einrichtung zur empfangenden
Einrichtung zu übertragen.
Damit können
zusätzliche
Vorteile im Funkkommunikationssystem genutzt werden, da auf der
Empfängerseite
die Daten erfasst und berücksichtigt
werden können.
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Auch eine derartige erfindungsgemäße Übertragung
von Zeitinformation über
die Luftschnittstelle unterscheidet die Erfindung deutlich von dem Vorschlag
aus dem Dokument "CPCH
Delay Measurements for TS25.321, MAC Protocol", TGS RAN WG 2'6, August 16-20, 1999, Sophia-Antipolis, Frankreich,
[TSGR2#6(99)801]. Eine Übertragung von
Zeitdaten in Nachrichten zwischen Schichten unterschiedlicher Hierarchie
und über
die Luftschnittstelle ist dort weder beschrieben noch angedacht.
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Die den Zeitpunkt der Generierung
der Informationen innerhalb der Nachricht betreffenden Daten können explizit
einen Zeitpunkt (Stunden, Minuten, Sekunden, Millisekunden o. ä.) umfassen.
Möglich
ist aber auch, dass die den Zeitpunkt der Generierung der Informationen
betreffenden Daten implizit einen Zeitpunkt angeben. Dies kann beispielsweise
in Form von Rahmen eines unteren Schichtsystems geschehen, welche
in einen expliziten Zeitpunkt umgewandelt werden können. Beispielsweise
kann in der Empfangsschicht oder der Konvergenzschicht eine Konvertierung
in einen expliziten Zeitpunkt erfolgen. Der Zeitpunkt der Generierung
der Informationen in einer Schicht kann also über Rahmen aus einer unteren
Schicht ermittelt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
anhand der den Zeitpunkt der Generierung der Informationen betreffenden
Daten eine Maßnahme
des Funkkommunikationssystems ausgelöst werden. Dies kann unmittelbar
oder mittelbar geschehen. Insbesondere können die Daten in einen Algorithmus
eingebunden werden. Dies erlaubt sowohl schnelle als auch flexible
Reaktionen im Funkkommunikationssystem.
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Besondere Vorteile sind dadurch zu
erzielen, dass die den Zeitpunkt der Generierung der Information
betreffenden Daten für
eine Priorisierung von Maßnahmen
des Funkkommunikationssystems benutzt werden. In dieser Zeitinformation
kann eine günstiger
Parameter für
die Priorisierung von Maßnahmen
enthalten sein, welche sowohl netzseitig als auch auf Seiten eines
Mobilfunkteilnehmers ausgenutzt werden kann.
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Die Maßnahme oder die Maßnahmen
können
das Funkressourcenmanagement des Funkkommunikationssystems betreffen.
Es wurde bereits erkannt, dass in Funkkommunikationssystemen einer Generation
oberhalb der dritten (beyond 3G) das Funkressourcenmanagement eine
Schlüsselrolle
für die
Nutzung der beschränkt
verfügbaren
Kapazität darstellt.
Es ist unter Umständen
entscheidend, in einer Kontrollinstanz zu wissen, welche Ressourcen
zu einem bestimmten Zeitpunkt von den unterschiedlichen Einrichtungen,
die im Funkkommunikationsnetz aktiv sind, genutzt werden. Für eine schnelle
Allokierung von Funkressourcen kann die genaue Kenntnis eines Status
einer genutzten Ressource bedeutend sein. Allerdings kann die Information
an sich, ohne Kenntnis des Zeitpunktes, auf den sie sich bezieht, nutzlos
oder nur von geringem Nutzen sein. Umgebungen mit mehreren Systemen
(multihomed environments), in denen mehr als eine Schnittstelle
aktiv sein kann, stellen hier besondere Anforderungen.
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Die im Funkkommunikationssystem ergriffene
Maßnahme
oder die Maßnahmen
können
einen Handover betreffen, beispielsweise durch Informationen zur
Bitfehlerrate oder Messungen aus Nachbarzellen. Solche Informationen
besitzen eine nur eine kurze Gültigkeitsdauer
und sind in der Regel sehr zeitkritisch. Ein Algorithmus, der die
verschiednen Informationen mit ihren zeitbezogenen Daten verarbeitet,
kann die einzelnen Informationen aufgrund ihres Zeitpunktes der
Generierung der Daten beispielsweise unterschiedlich gewichten.
Ein Handover kann dabei zwischen verschiedenen Funkzellen einer
einzigen Basistation oder zwischen verschiedenen Basisstationen
desselben technischen Funkkommunikationssystems erfolgen. Auch ein
Handover zwischen Basisstationen, welche zu verschiedenen Funkkommunikationssystemen
gehören,
ist möglich.
Beispielsweise kann eine Basisstation zum UMTS-Netzwerk gehören und
eine andere Basisstation Teil eines WLAN-Netzes sein. Ein Wechsel
kann hier initiiert werden beispielsweise wegen der Qualität der Verbindung,
wegen netzspezifischer Eigenschaften der unterschiedlichen Netzwerkverbindungen
wie zum Beispiel unterschiedliche Kosten und/oder wegen netzwerkindividueller
Verfügbarkeiten
von speziellen Diensten.
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Die Maßnahme oder die Maßnahmen
können
aber auch die Vergebührung
oder Netzwerkmanagementaufgaben betreffen. Es kann entscheidend sein
zu wissen, wann beispielsweise bestimmte Ereignisse stattgefunden
haben, um bestimmte Prozesse vorteilhaft triggern zu können. Beispielsweise kann
interessant sein zu wissen, wann vom Teilnehmer oder Nutzer erbetene
Dienstgüteanforderungen (QoS
Quaslity of Service) schließlich
vom Netzwerk zur Verfügung
gestellt werden. Dies könnte
etwa für die
Bestätigung
von Dienstschichten betreffenden Vereinbarungen zwischen Netzwerkdienstanbietern von
Bedeutung sein.
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Schließlich können die Maßnahme oder die Maßnahmen
das rechtmäßige Abhören (lawful
intercept) oder einen Notruf (E911) betreffen. Die Erfindung kann
hier nutzbringend eingesetzt werden, um exakt zu erfahren, wann
bestimmte Ereignisse eingetreten sind.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Übertragung
von Informationen in einem Funkkommunikationssystem mit mindestens
zwei zumindest über eine
Funkkommunikations-Schnittstelle kommunizierenden Einrichtungen
des Funkkommunikationssystems umfasst Mittel zum Übermitteln
von Informationen von einer Schicht an eine Schicht anderer Hierarchie
als Nachricht, wobei die Kommunikation in hierarchische Schichten
gegliedert ist. Die Einrichtung ist gekennzeichnet durch Mittel
zur Erzeugung von und/oder Übermittlung
von Daten, welche den Zeitpunkt der Generierung von Informationen
in der Nachricht betreffen. Insbesondere kann die Einrichtung eine
Teilnehmerstation betreffen.
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In einem Funkkommunikationssystem
zur Übertragung
von Informationen, welches mindestens zwei über eine Funkkommunikations-Schnittstelle kommunizierende
Einrichtungen umfasst, ist zumindest eine oben beschriebene Einrichtung
vorhanden. Dies kann bevorzugt eine sendende Einrichtung, aber auch
eine empfangende Einrichtung sein.
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Im Funkkommunikationssystem können Mittel
zum Auslösen
einer Maßnahme
des Funkkommunikationssystems aufgrund der den Zeitpunkt der Generierung
der Informationen betreffenden Daten vorgesehen sein.
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Ferner können im Funkkommunikationssystem
weitere Mittel zur Durchführung
der entsprechend abgewandelten, oben ausgeführten Verfahren gemäß der Erfindung
vorhanden sein.
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Grundsätzlich kann im Zusammenhang
mit der Erfindung auch auf Erkenntnisse zurückgegriffen werden, die im
Zusammenhang mit den öffentlich
geförderten
Projekten BRAIN und MIND gewonnen worden sind. Dies trifft insbesondere
auf die sogenannte IP2W Schnittstelle (IP
to Wireless Convergence Interface), welche die IP Schicht und die
funkspezifische Verbindungsschicht überbrückt, und die ESI Schnittstelle
(Enhanced Socket Interface), die Transportschicht und Anwendungsschicht
trennt, zu. Gerade bei diesen Schnittstellen könnte eine Übermittlung der Daten, welche
den Zeitpunkt der Generierung von Informationen in der Nachricht
betreffen, im Zusammenhang mit der Übermittlung der Nachricht an
die hierarchisch andere Schicht große Vorteile mit sich bringen.