DE10219084B4 - Speziallagerungsmaterial - Google Patents
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Abstract
Patientenunterlage,
insbesondere für Operationstische,
bestehend aus einem flexiblen, aufblasbaren Foliensystem mit mehreren
horizontal angeordneten, abgeschlossenen Zwischenräumen, die
separat mit einem Medium beaufschlagbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass diese aus einer ersten geschlossenen Umhüllung mit einer oberen Wandung
(2) und einer unteren Wandung (3) besteht, durch die ein erster
Zwischenraum (5, 6) gebildet ist, wobei an die erste Umhüllung eine
Luftzu- und Luftabfuhreinrichtung (11, 10) angeschlossen ist, und
in dem Zwischenraum (5, 6) der ersten Umhüllung schwimmend eine zweite
Umhüllung
angeordnet ist, die eine Kammer (7) begrenzt, die mit einem wärmespeichernden
Medium beaufschlagbar ist, wobei die zweite Umhüllung an eine separate Zu-
und Abfuhreinrichtung (12, 13) für
das wärmespeichernde
Medium angeschlossen ist und im Betriebszustand von dem in der ersten
Umhüllung
befindlichen Luftkissen nahezu vollständig umschlossen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Patienten unterlage aufsprechend dem Oberbegriff das Anspruchs.
- Um einen Patienten auf dem Op-Tisch optimal zu lagern, stehen verschiedene Unterlagen und Materialien zur Verfügung. Als direkte Körperunterlage dient der hart gepolsterte Op-Tisch. Bei längeren Operationen finden Gelmatten Verwendung, die Druckulcera verhindern sollen. Kopf und Schulterbereich werden meist auf Schaumgummikeilkissen gelagert. Weiterhin stehen Keile, Rollen und Kissen aus Schaumgummi, überzogen mit abwaschbaren Materialien, zur Verfügung, um den Patienten in die richtige, operationsgerechte Lagerung zu positionieren.
- Die Vielzahl der aufgezählten Materialien stellen in den knapp bemessenen Op- Räumlichkeiten ein Platzproblem dar. Durch häufiges Wiederverwenden der Lagerungsmaterialien können sich leicht Keime an defekten Nahtstellen und Mikroorganismen ansiedeln. Eine Wischdesinfektion würde diese Bereiche nicht erreichen. Langzeit verwendete Materialien bilden im Op. deshalb ein Infektionsrisiko.
- Aus der
DE 94 11 493 U1 ist eine Matratze zur Dekubitusprophylaxe bekannt, die aus einer Umhüllung besteht, die eine obere und eine untere Schicht aufweist und einen mit einem fluiden Trägermedium beaufschlagbaren Hohlraum besitzt. Die Matratze ist durch gasdichte Querwände in mehrere Abteile unterteilt, ein Abteil für das Unterbeingebiet, ein Abteil für das Obererbeingebiet, ein Abteil für das Rumpf- oder Gesäßgebiet, ein Abteil für das Unterrückengebiet und ein Abteil für das Schulter- und Kopfgebiet. Das Abteil für das Rumpf- oder Gesäßgebiet ist mit kapazitiv messenden Mitteln zum örtlichen Messen des Abstandes zwischen der oberen Schicht und der unteren Schicht ausgerüstet und besitzt Mittel zum Zu- und Abführen von Fluid aus dem Hohlraum dieses Abteils und einstellbare Mittel, die in Abhängigkeit von den ermittelten Messdaten, eine Veränderung der Fluidmenge ermöglichen. - In der
EP 1 021 216 A2 ist eine Luftmatratze offenbart, die aus vier flexiblen, rechtwinkligen Folien besteht, die an ihren Außenseiten miteinander verbunden sind, wodurch drei horizontale Zwischenräume bzw. Lufträume gebildet sind. Die Luftmatratze besitzt eine Luftzuführungseinheit mit einer Luftpumpe und eine Kontrolleinheit. Diese Einheit besteht aus einer ersten Kontrolleinrichtung für den ersten und zweiten Luftraum, sowie einer zweiten Kontrolleinrichtung für den dritten Luftraum, jeweils zum Aufblasen und Luftablassen. Die Kontrolleinrichtungen sind mit Drucksensoren zur Ermittlung des Druckes in den drei Lufträumen ausgerüstet,
Die einzeln horizontalen drei Zwischen- bzw. Lufträume können mit unterschiedlichem Luftdruck beaufschlagt werden, und die Matratze kann somit an das Gewicht des Patienten und die gewünschten Liegeeigenschaften angepasst werden. - Ausgehend hiervon liegt der eingereichten Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Patientenunterlage, insbesondere für Operationstische, zu schaffen, die sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet, kostengünstig herstellbar ist und die Anforderungen an eine wirksame Dekubitusprophylaxe erfüllt.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Erfindungsgemäßen Patientenunterlage durch folgende Merkmalskombination gelöst:
Die Patientenunterlage besteht - – aus einer ersten geschlossenen Umhüllung mit einer oberen Wandung und einer unteren Wandung, durch die ein erster Zwischenraum gebildet ist, wobei
- – an die erste Umhüllung eine Luftzu- und Luftabfuhreinrichtung angeschlossen ist, und
- – in dem ersten Zwischenraum der ersten Umhüllung schwimmend eine zweite Umhüllung angeordnet ist, die eine Kammer begrenzt, wobei
- - diese mit einem wärmespeichernden Medium beaufschlagbar ist, und
- – die zweite Umhüllung an eine separate Zu- und Abfuhreinrichtung für das wärmespeichernde Medium angeschlossen ist und im Betriebszustand von dem in der ersten Umhüllung befindlichen Luftkissen nahezu vollständig umschlossen ist.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Ober- und Unterseite der ersten Umhüllung durch Abstandshalter miteinander verbunden (Anspruch 2).
- Die Ober- und Unterseite der zweiten Umhüllung sind ebenfalls durch Abstandshalter miteinander verbunden (Anspruch 3). Vörzugsweise sind die Abstandshalter luft- oder flüssigkeitsdurchlässig angeordnet und/oder ausgebildet (Anspruch 4).
- Die Abstandhalter der ersten Umhüllung können zur Ausbildung einer Keilstruktur in ihrer Höhe abgestuft sein (Anspruch 5).
- Auf der Liegefläche des Patienten können auch perforierte Röhren angeordnet sein, die an ein Wärmebehandlungssystem angeschlossen sind (Anspruch 6).
- Die Patientenunterlage ist aus sterilisierbaren Einweg- oder Mehrwegmaterial gefertigt. Sie ist im Ausgangsstadium flach und flexibel. Dadurch ermöglichen sie eine platzsparende Lagerung und durch leichtes Platzieren unter den Patienten, eine Arbeitserleichterung für das medizinische Personal. Sterilisierte Lagerungsunterlagen eignen sich speziell für die Intensivpflege von Verbrennungspatienten, auf Intensiv- und keimfreien Isolierstationen. Im Op. dienen sie als sterile Patientenunterlage zur Dekubitusprophylaxe und können zusätzlich mit einem Wärmesystem (zur Anwärmung) kombiniert werden. Wie bereits erwähnt, wird zwischen den Luftpolstern bzw. Luftkissen ein wärmespeicherndes Medium eingebracht. Hierdurch wird die Eigenwärme des Patienten gespeichert und ihm bei Abkühlung wieder zugeführt. Das verkeimte und verschmutzte Material kann schnell und gründlich entsorgt werden. Dadurch ist ein Schutz vor Übertragung von infektiösem Material und Vorbeugung vor einer Keimhospitalisierung gewährleistet. Einwegmatratzen sind nicht nur auf der Intensivstation, sondern auch auf den Normalstationen, in der Altenpflege, der häuslichen Pflege und im Hotelwesen zu verwenden. Im Krankenhaus würden aufwendige Sterilisationsschleusen für Betten und Matratzen wegfallen. In der häuslichen Krankenpflege sind infizierte und verschmutzte Einwegsunterlagen und Matratzen gut zu entsorgen und bilden für das Pflegepersonal eine Arbeitserleichterung. Einen weiteren Markt für Einwegsmatratzen bietet das Hotelwesen, mit dem von den Gästen geforderten hohen Hygienestandards. Spezialutensilien sind als Mehrwegsmaterial einfach zu reinigen, desinfizierbar, und sterilisierbar. Keile, Rollen und Kissen nähmen ohne Luft in ihrer flachen Ausgangsform einen geringen Stauraum ein. Sie sind vor Verwendung, durch im Op. vorhandene Druckluft, in die gewünschte Form zu bringen.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Vierfachfolienunterlage (betriebsbereit) als Querschnittsdarstellung, -
2 die Vierfachfolienunterlage gemäß1 (vor Inbetriebnahme) als Querschnittsdarstellung, -
3 eine Vierfachfolienunterlage mit Kopfteil als Längsschnitt und -
4 eine Vierfachfolienunterlage mit Röhrensystem zur Anwärmung, als Querschnittsdarstellung. - Die in den
1 bis4 gezeigte Patientenunterlage besteht aus einer ersten geschlossenen Umhüllung mit einer oberen Wandung2 und einer unteren Wandung3 , durch die ein erster Zwischenraum5 ,6 gebildet ist. An die erste Umhüllung ist eine Luftzu- und Luftabfuhreinrichtung11 ,10 angeschlossen. In dem ersten Zwischenraum5 ,6 der ersten Umhüllung ist schwimmend eine zweite Umhüllung angeordnet, die eine Kammer7 begrenzt. - Diese Kammer
7 ist mit einem wärmespeichernden Medium beaufschlagbar. - Die zweite Umhüllung ist an eine separate Zu- und Abfuhreinrichtung
12 ,13 für das wärmespeichernde Medium angeschlossen und im Betriebszustand von dem in der ersten Umhüllung befindlichen Luftkissen nahezu vollständig umschlossen. - Die Ober- und Unterseite
2 ,3 der ersten Umhüllung sind durch Abstandshalter8 miteinander verbunden. Die Ober- und Unterseite der zweiten Umhüllung sind ebenfalls durch Abstandshalter9 miteinander verbunden. Die Abstandshalter8 ,9 sind z.B. luft- oder flüssigkeitsdurchlässig angeordnet und/oder ausgebildet. - Die Speziallagerungsutensilien werden steril aus Einweg- oder Mehrwegmaterial angeliefert. Sie nehmen durch ihre flache Ausgangsform im Op. nur ein geringes Stauvolumen ein. Die Auflagefläche
1 für den Patienten besteht aus atmungsaktivem, hautfreundlichem Material. Die Lagerungsunterlage oder Matratze wird wie ein Bettlaken unter den Patienten gebracht. Nach Auflegen des Patienten wird die Druckluftkammer bzw. der Zwischenraum5 ,6 der Unterlage mit Druckluft gefüllt und in die Kammer7 der zweiten Umhüllung ein wärmespeicherndes Medium über ein Rückschlagventil13 und dessen Zuleitung12 eingebracht. Dieses nimmt in der Anfangsphase die Körpertemperatur auf und führt sie nach Abkühlung des Patienten wieder zurück. - Druckluftanschlüsse befinden sich im Op. und auf der Intensivstation. Bei nicht vorhandenen Anschlüssen können auch mechanische Pumpvorrichtungen Verwendung finden. Druckluft wird durch das Rückschlagventil
11 und über die Luftleitung10 zwischen Ober-2 und Unterwand3 eingebracht. Der Innendruck kann individuell dem Körpergewicht angepasst werden. Die so entstandene Luftpolsterung ist für die Vermeidung möglicher Lagerungsschäden verantwortlich. Die Größe des Gesamtdurchmessers der Unterlage wird durch Abstandhalter8 zwischen Ober-2 und Unterwand3 geregelt. Die Abstandhalter8 gewährleisten einerseits den gleichen Abstand zwischen Ober- und Unterwand. Andererseits ermöglichen sie durch eine versetzte Anordnung oder perforierte Wand das ungehinderte Einströmen von Druckluft über das Rückschlagventil11 , zur Stabilisierung der Lagerungsunterlage. - Durch unterschiedliche Längenanordnung der Abstandhalter
8 kann eine Keilstruktur zur besseren Kopf- und Schulterplatzierung erreicht werden (3 ). - Die Patientenunterlage kann zusätzlich zur kontinuierlichen Anwärmung mit Wärmebehandlungssystemen kombiniert werden, wobei auf der Oberseite bzw. Wandung
2 der Liegefläche1 perforierte Röhren14 angeordnet sind, an die das Wärmebehandlungssystem angeschlossen wird. - Weitere Materialien wie Kissen, Keile, Rollen usw. werden erst kurz vor dem Lagern des Patienten in die gewünschte Form, durch Einfüllen von Druckluft, gebracht. Bei Lagerungsmatratzen für Intensiv- und Isolierstationen wird der Gesamtdurchmesser durch Verlängerung der Abstandhalter
8 zwischen Ober-2 und Unterwand3 vergrößert. -
- 1.
- hautfreundliche Auflagefläche
- 2.
- Oberwand
- 3.
- Unterwand
- 4.
- Druckluftkammer
- 5.
- obere Druckluftkammer (Vierfachfolie)
- 6.
- untere Druckluftkammer (Vierfachfolie)
- 7.
- Druckkammer (wärmespeicherndes Medium)
- 8.
- Abstandhalter (perforiert oder versetzt)- Druckluftkammer
- 9.
- Abstandhalter (perforiert oder versetzt)- Druckkammer (Medium)
- 10.
- Luftzuleitung
- 11.
- Rückschlagventil- Druckluft
- 12.
- Mediumzuleitung
- 13.
- Rückschlagventil- Medium
- 14.
- perforierte Röhre zur Anwärmung
Claims (6)
- Patientenunterlage, insbesondere für Operationstische, bestehend aus einem flexiblen, aufblasbaren Foliensystem mit mehreren horizontal angeordneten, abgeschlossenen Zwischenräumen, die separat mit einem Medium beaufschlagbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass diese aus einer ersten geschlossenen Umhüllung mit einer oberen Wandung (
2 ) und einer unteren Wandung (3 ) besteht, durch die ein erster Zwischenraum (5 ,6 ) gebildet ist, wobei an die erste Umhüllung eine Luftzu- und Luftabfuhreinrichtung (11 ,10 ) angeschlossen ist, und in dem Zwischenraum (5 ,6 ) der ersten Umhüllung schwimmend eine zweite Umhüllung angeordnet ist, die eine Kammer (7 ) begrenzt, die mit einem wärmespeichernden Medium beaufschlagbar ist, wobei die zweite Umhüllung an eine separate Zu- und Abfuhreinrichtung (12 ,13 ) für das wärmespeichernde Medium angeschlossen ist und im Betriebszustand von dem in der ersten Umhüllung befindlichen Luftkissen nahezu vollständig umschlossen ist. - Patientenunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ober- und Unterseite (
2 ,3 ) der ersten Umhüllung durch Abstandshalter (8 ) miteinander verbunden sind. - Patientenunterlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ober- und Unterseite der zweiten Umhüllung durch Abstandshalter (
9 ) miteinander verbunden sind. - Patientenunterlage nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (
8 ,9 ) luft- oder flüssigkeitsdurchlässig angeordnet und/oder ausgebildet sind. - Patientenunterlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandhalter (
8 ) der ersten Umhüllung zur Ausbildung einer Keilstruktur in ihrer Höhe abgestuft sind. - Patientenunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der als Liegefläche des Patienten ausgebildeten oberenwandung (2) perforierte Röhren (
14 ) angeordnet sind, die an ein Wärmebehandlungssystem angeschlossen sind.
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DE10219084A1 DE10219084A1 (de) | 2003-11-13 |
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DE (1) | DE10219084B4 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE102007049841A1 (de) | 2007-10-18 | 2009-04-23 | Peter Trost | Verfahren zum Betreiben eines Lufkammersystems, insbesondere einer Liegeunterlage für die Dekubitus-Prophylaxe, und Luftkammersystem |
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DE102019103574B4 (de) * | 2019-02-13 | 2021-09-16 | Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts, Universitätsmedizin | Keilförmig aufrichtbares Lagerungskissen mit optionalem Wechseldruck und Lagerungsvorrichtung |
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-
2002
- 2002-04-29 DE DE10219084A patent/DE10219084B4/de not_active Expired - Fee Related
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