DE1021872B - Verfahren zum Herstellen von hochgekohltem legiertem Stahlguss - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von hochgekohltem legiertem Stahlguss

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DE1021872B
DE1021872B DEA20770A DEA0020770A DE1021872B DE 1021872 B DE1021872 B DE 1021872B DE A20770 A DEA20770 A DE A20770A DE A0020770 A DEA0020770 A DE A0020770A DE 1021872 B DE1021872 B DE 1021872B
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DE
Germany
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temperature
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alloy steel
cast
cast steel
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DEA20770A
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Richard A Flinn
Raymond H Schaefer
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American Brake Shoe Co
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American Brake Shoe Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/26Methods of annealing
    • C21D1/32Soft annealing, e.g. spheroidising

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Description

  • Verfahren zum Herstellen von hochgekohltem legiertem Stahlguß Die Erfindung betrifft legierten Stahlguß mit einem Kohlenstoffgehalt von nicht wesentlich unter 1,30% und nicht wesentlich über 1,65%, welcher im wesentlichen frei von Graphit ist, d. h. nicht mehr als 0,12% davon enthält, und eine hervorragende Verschleißfestigkeit, hohe Zugfestigkeit, beträchtliche Kaltbild-"am keit und außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegen Schlag und plötzliche Temperaturveränderungen aufweist und insbesondere zur Herstellung gegossener Eisenbahnräder u. dgl. geeignet ist.
  • Weißes Gußeisen mit einem Kohlenstoffgehalt von 2,5 bis 3,5% hat bekanntlich eine hervorragende Verschleißfestigkeit, ist jedoch außerordentlich spröde, da es ein hartes Zementitnetz enthält, welches sich durch Warmbehandlung allein nicht völlig auflösen oder in kugeligen Zeinentit umwandeln läßt.
  • Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß, wenn inan den Kohlenstoffgehalt von legiertem Stahlguß zwischen 1,30 und 1,65% hält, im Guß zwar ein sprödes Zementitnetz gebildet wird, welches sich jedoch mittels des Warinbehandlungsverfahrens gemäß der Erfindung in die kugelige Form auflösen läßt, ohne daß die Gußstücke geschmiedet zu werden brauchen und ohne daß sich Graphit bildet, welcher die Verchleißfestigkeit derartiger Gußstücke vermindert.
  • Ziel der Erfindung ist weiterhin, ein Wärmebehandlungsverfahren und eine Formel für das Bestimmen eines ausgeglichenen Verhältnisses zwischen den Karbidstabilisatoren oder Karbidbildnern, nämlich Schwefel und/oder Chrom einerseits und den graphitisierenden und desoxydierenden Legierungszusätzen, nämlich Silizium und Aluminium, andererseits zu schaffen, v-elclies gewährleistet, daß der wärmebehandelte legierte Stahlguß nicht mehr als 0,12 Gewichtsprozent Graphit enthält.
  • Die Verwendung von Stahl guß mit einem Kohlen-#,toffgehalt zttvischen 1,30 und 1,65% ist bekannt. Derartiger legierter Stahlguß war jedoch bisher insofern nicht zufriedenstellend. als er entweder eine beträchtliche :Menge unerwünschten Graphits enthielt oder die Gußstücke geschmiedet werden mußten, um das in ihnen gebildete unerwünschte Zementitnetz zu zerbrechen.
  • In der Zeichnung zeigt Fig. 1 ein Gefügebild (v= 1000), geätzt in 2%iger alkoholischer Salpetersäure, welches den in legiertem Stahlguß mit einem optimalen Kohlenstoffgehalt von 1..51/o vorhandenen Korngrenzenzementit erkennen läßt, Fig. 2 ein Gefügebild (v = 1000) einer Probe von legiertem Stahlguß, welcher die gleiche Zusammensetzung wie die in Fig. 1 gezeigte Probe hat, jedoch 5 Stunden lang auf eine Temperatur von 1010° C erhitzt und dann in Öl abgeschreckt wurde, Fig. 3 ein Gefügebild (v = 1000) einer Probe des gleichen legierten Stahlgusses, nachdem die Probe gemäß der Erfindung 1 Stunde auf eine Temperatur von 1010° C erhitzt, hierauf in Öl abgeschreckt, anschließend 5 Stunden bei 788° C angelassen und schließlich im Anlaßofen abgekühlt wurde, Fig. d ein Gefügebild (v=1000) einer Probe des in Fig. 1 gezeigten legierten Stahlgusses, welche 5 Stunden bei 788g=' C behandelt, hierauf an der Luft abgekühlt, anschließend 5 Stunden bei 788° C angelassen und schließlich im Anlaßofen abgekühlt wurde; die Probe war vor der Behandlung nicht auf eine über dem die Bildung des Zementitnetzes begünstigenden Temperaturbereich liegende Temperatur, d. 1i. eine Temperatur zwischen etwa 927 und etwa 1010` C erwärmt worden wie die Probe der Fig. 3.
  • Fig. 5 ein Gefügebild (v=1000) einer Probe des in Fig. 1 gezeigten legierten Stahlgusses, welche jedoch dem Warmbehandlungsverfahren gemäß der Erfindung unterzogen wurde. wobei die Probe nach Glühen bei 788'e C schnell mittels Luft abgeschreckt wurde. anstatt sie im Anlaßofen abzukühlen; Fig. 6 stellt ein Gefügebild (v = 1000) dar, welches die Wirkung zeigt, die beim Wärmebehandlungsverfahren gemäß der Erfindung ein nach dem Glühen auf kugeligen Zementit erfolgendes Abschrecken in Wasser hat; Fig. 7 beinhaltet ein Kurvenschaubild, welches die Wirkung des Graphits in einer Eisenlegierung an Hand von Verschleißversuchen zeigt, welche an einem Güterwagenrad, welches aus legiertem Stahlguß mit einem Gesamtkohlenstoffgehalt von 1,5% und einem Graphitgehalt von 0,5 % (Kurve 7) bestand und an einem vergleichbaren Eisenbahnrad, das aus legiertem Stahlguß mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,5% bestand, welcher nach dem Verfahren gemäß der Erfindung behandelt worden war und daher nur 0.0-10.:0 Graphit enthielt (Kurve 8). durchgeführt wurden.
  • Die Zusammensetzung des wärmebehandelten legierten Stahlgusses gemäß der Erfindung kann innerhalb der im Beispiel 1 angegebenen Grenzen verändert werden.
    Beispiel 1
    Gewichtsprozent
    C .......................... 1,30 bi-# 1,65
    Mn ......................... 0.40 bis 1,00
    P ... .. ..................... bis 0,08
    S ...............,.......... bis 0,12
    Si .......................... 0,15 bis 0.50
    A1 ... .. .. .. ................, 0,02 bis 0.10
    Cr .. .. .. .. ................. bis 0,60
    Fe .. .. ...................., Rest
    Zu den Gehalten an Phosphor und Schwefel ist zu bemerken, daß es im praktischen Betrieb bei Verwendung handelsüblichen Einsatzes nicht möglich ist, Schmelzen herzustellen, die überhaupt keinen Schwefel oder Phosphor enthalten.
    Beispiel 2
    Gewichtsprozent
    C ... .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ......... 1,50
    Mn ............,............" ..,.. 0,60
    P ................. . ................ 0,07
    S .......,.......................... 0,07
    Si .. .. .. .. ......................... 0,20
    Al .. ............................... 0,04
    Cr ................................. 0,30
    Fe ................................. Rest
    Beispiel
    Gewichtsprozent
    C ... .. .. ........................... 1,60
    Mn ......................,......... 0,60
    P .................................. 0,04
    S ... .. .. ........................... 0,03
    Si ................................. 0,50
    Al ................................. 0,04
    Cr .. .. .................,........... 0,45
    Fe ... . ............................. Rest
    In dem oben angeführten Beispiel 3 kann der Chromgehalt zwischen 0,45 und 0,50% verändert werden, ohne daß der erzeugte legierte Stahlguß den erwünschten geringen Graphitgehalt von nicht mehr als 0.12 Gewichtsprozent überschreitet.
    Beispiel 4
    Gewichtsprozent
    C .........,........................ 1,30
    Mn ..................... . .......... 0,60
    P .................................. 0,04
    S ... .. ...............,............. 0,03
    Si ................................. 0,20
    A1 ................................. 0,04
    Cr .. .. .. ........................... 0,10
    Fe ........................ ». .. .. .. . Rest
    Bei dem oben angeführten Beispiel 4 kann der Chromgehalt zwischen 0,10 und 0.15 Gewichtsprozent schwanken.
    Beispiel 5
    Gewichtsprozent
    C .................................. 1,60
    1Tii ................................ 0,60
    P ............................ ... ... 0.04
    S .................................. 0.12
    Si ................................. 0,50
    Al .... ............................. 0.0-1
    Cr .,.........,..................... 0,05
    Fe ..,..............,............... Rest
    Bei dein oben angeführten Beispiel 5 kann der Chromgehalt zwischen 0.05 und 0.10 Gewichtsprozent #chwanken.
    Beispiel 6
    Gewichtsprozent
    C ... .. ............................. 1,60
    11In ................................ 0,60
    P .................................. 0,04
    S .................................. 0,12
    Si ................................. 0,25
    A1 .. .. ............................. 0,04
    Cr ................................. keine
    Fe ................................. Rest
    Zur Bestimmung der Verhältnisse der verschiedenen Bestandteile in den Eisenlegierungen der in den vorstehenden Beispielen 2 mit 6 angegebenen Art. deren Zusammensetzung innerhalb der im Beispiel 1 angegebenen Grenzen liegt, wurden etwa dreihundert Schmelzen hergestellt. Auf Grund dieser dreihundert Schmelzen wurde die folgende Formel aufgestellt, mit der das erwünschte ausgeglichene Verhältnis zwischen den Karbidstabilisatoren oder Karbidbildnern, nämlich Schwefel und/oder Chrom, und den graphitisierenden und desoxvdierenden Legierungszusätzen, nämlich Silizium und Aluminium, welches die Bildung eines Graphitgehaltes von mehr als 0,12 Gewichtsprozent in gemäß der Erfindung hergestellten, legiertem Stahlguß verhindert, bestimmt werden kann. Formel %C + 0,2 (%Si+O/oAl) -f- (%Mn-0,7) - 1.5%Cr - 5 (0% S -0 ,0-1) - 1,14 = % Graphit ini erzeugten legierten Stahlguß. Es ist jedoch zu bemerken, daß der 11n-Faktor nur dann eingesetzt zu werden braucht, wenn der Mn-Gehalt der verwendeten Eisenlegierung 0,70 Gewichtsprozent übersteigt. während der S-Faktor mir dann eingesetzt zu werden braucht, wenn der S-Gehalt der Eisenlegierung 0,0=1 Gewichtsprozent übersteigt.
  • Phosphor ist in der vorstehenden Formel nicht aufgeführt, da er in den Mengen, in welchen er gewöhnlich in den gemäß der Erfindung verwendeten Eisenlegierungen enthalten ist, nur eine unbedeutende Wirkung hat. Der höchste zulässige Phosphorgehalt ist durch die Eigenschaft dieses Elements begrenzt, beim Erkalten in der Gußforin Wärmerisse oder Gußrisse im Gußstück zu bilden.
  • Proben des legierten Stahlgu>ses finit der im Beispiel 2 angegebenen typischen Zusammensetzung wurden von einem die Form eines Eisenbahnradspurkranzes aufweisenden Gußstück mit einem Querschnitt von 7,62 mm abgeschnitten. Dieses Proben wiesen das in Fig. 1 dargestellte Gefüge mit Korngrenzenzementit auf, das gewöhnlich hochgekohlten legierten Stählen (1,5% C-Gehalt) eigen ist und diesen zwar eine gute Verschleißfestigkeit verleiht. sie jedoch auch außerordentlich spröde macht. In diesem Zustand besaß die Probe die in der folgenden Tabelle 1 angegebenen Eigenschaften
    Tabelle 1
    Zugfestigkeit . . . . . , . . . . . . . . . 46,3 kg/nnn2
    Kaltbildsamkeit, ausgedrückt
    in Prozent Dehnung (Länge
    der Probe 5 cm) . . . . . . . . . . 0,43
    Brinellhärte . . . . . . . . . . . . . . . . 300 HB
    In Fig. 1 ist der unerwünschte Korngrenzenzementit 1 zusammen mit dem perlitischen Gefüge 2 deutlich zri sehen, während Mangansulfidteilchen mit 3 bezeichnet sind.
  • Fig.2 zeigt das Gefüge einer Probe des gleichen legierten Stahlgusses mit 1,5% Kohlenstoffgehalt und der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung, nachdem die Probe 5 Stunden bei 10l0° C geglüht und dann in Öl abgeschreckt wurde. Nach dieser Warmbehandlung besaß die Probe die in der nachfolgenden Tabelle 2 angeführten Eigenschaften:
    Tabelle 2
    Zugfestigkeit ...... verhältnismäßig hoch
    Kaltbildsamkeit, aus-
    gedrückt in Pro-
    zent Dehnung
    (Länge der Probe
    5 cm) . . . . . . . . . . . sehr gering
    Brinellhärte ....... 450 HB
    @Vie aus Fig.2 ersichtlich, ist das unerwünschte Korngrenzenzementitnetz nach dieser Behandlung immer noch im Guß vorhanden; es ist jedoch, wie bei 1 angedeutet, etwas feiner, nicht mehr so ausgeprägt wie in Fig. 1, und tritt zusammen mit dem Perlit 2 auf. Durch diese Behandlung wurde der Guß für den niichsten Arbeitsgang der Warmbehandlung gemäß der Erfindung vorbereitet, welcher nunmehr beschrieben werden soll.
  • Eine Probe des warmbehandelten legierten Stahlgusses gemäß der Erfindung mit den in Fig. 1 gezeigten Merkmalen und der im Beispiel 1. angegebenen Zusammensetzung wurde auf eine Temperatur von 1010° C erwärmt, welche über dem die Bildung des Korngrenzenzementits begünstigenden Temperaturbereich liegt, 2 Stunden auf dieser Temperatur gehalten und hierauf durch Abschrecken in Öl schnell abgekühlt, um die Bildung eines starken Zementitnetzes zu vermeiden. Die Abkühlung wurde bei einer Temperatur von 650 C unterbrochen, worauf die Probe in den Glühöfen gebracht, auf 788° C angelassen, 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und dann im Ofen abgekühlt wurde. Die so gemäß der Erfindung «armbehandelte Probe zeigte (Fig. 3) kugeligen Zementft und besaß die in der folgenden Tabelle 3 aufgeführten Eigenschaften:
    Tabelle 3
    Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 71,7 leg/m1-n2
    Kaltbildsamkeit. ausgedrückt
    in Prozent Dehnung (Länge
    der Probe 5 cm) . .. . . . . . . . 6,0
    Brinellhärte . . . . . . . .. . . . . . . . 220 HB
    In Fig. 3 zeigt sich die völlige Umwandlung in kugeligen Zementft dadurch, daß der ganze vorhandene Zenientit die Form einer Unzahl kleiner Kugeln 5 im ferritischen Grundgefüge 4 aufweist. Fig. 4 -neigt das Gefüge einer Probe des legierten Stahlgusses gemäß der Erfindung mit der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung, welcher auf 788'J C erwärmt, 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und dann im Ofen abgekühlt wurde. In diesem Falle wurde die Probe vorher nicht der wesentlichen Stufe der Warmbehandlung gemäß der Erfindung unterzogen, welche darin besteht, daß die Probe zuerst auf eine Temperatur von 1010° C erwärmt wird, welche über dein die Bildung von Korngrenzenzementit begünstigenden Temperaturbereich liegt, worauf sie (uni die Bildung eines starken Zeinentitnetzes zu verhindern) schnell auf 650.`C abgekühlt wird, bevor sie in den Glühofen kommt.
  • Die Probe, deren Gefüge Fig. 4 zeigt, wies immer noch den schädlichen Korngrenzenzementit ? auf, wenn auch nicht mehr in so starkem =Maße, und besaß die in der folgenden Tabelle 4 angegebenen Eigenschaften:
    Tabelle 4
    "Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 63,6 kg/nim2
    Kaltbildsamkeit, ausgedrückt
    in Prozent Dehnung (Länge
    der Probe 5 cm) . .. .. .. . . . 2,34
    Brinellhärte . . . . . . . . . . . . .... 229 HB
    Die Zähigkeit des völlig auf kugeligen Zementit geglühten, graphitfreien, hochgekohlten legierten Stahlgusses gemäß der Erfindung wird deutlich, wenn man die Kaltbildsamkeit der Legierung im Gußzustand (Tabelle 1) und diejenige der nach dem Verfahren geinäß der Erfindung warmbehandelten Probe (Tabelle 3) vergleicht.
  • Das in Fig.3 gezeigte, völlig auf kugeligen Zementft geglühte Gefüge weist zwar die größtmögliche Zähigkeit auf, besitzt jedoch einen etwas geringeren Fließwiderstand als ein härteres und verschleißfesteres Gefüge, welch letzteres in gewissen Fällen, beispielsweise wenn der legierte Stahlguß gemäß der Erfindung für Eisenbahnräder verwendet wird, erwünscht sein kann. Gemäß der Erfindung kann daher dem legierten Stahlguß durch schroffere Abkühlung eine größere Härte und Verschleißfestigkeit mitgeteilt werden, beispielsweise durch Luftabkühlung oder Wasserabschreckung.
  • Fig. 5 zeigt eine Probe des hochgekohlten (1,5% C) legierten Stahlgusses mit der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung, welche auf eine Temperatur erwärmt wurde, die über dem die Bildung des Zeinentitnetzes begünstigenden Temperaturbereich liegt.
  • In diesem Falle gelangte eine Temperatur von 927°' C zur Anwendung, wobei die Probe 2 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten, hierauf an der Luft auf 650° C abgekühlt, in den Anlaßofen gebracht, auf 788'° C angelassen, 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und schließlich an der Luft gekühlt wurde. Die so behandelte Probe besaß die in der nachstehenden Tabelle 5 aufgeführten Eigenschaften:
    Tabelle 5
    Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 78.7 kg/min2
    Kaltbildsamkeit, ausgedrückt
    in Prozent Dehnung (Länge
    der Probe 5 cm) . .. .. .. .. . 4,0
    Brinellhärte . . . . . . . . . . . . . . . . 255 HB
    Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß im Gefüge zwar Zeinentit in feinverteilter Form vorhanden ist, wie die im ganzen verhältnismäßig feinen perlitischen Gefüge 2 verteilten kleinen Kugeln 5 zeigen, sich jedoch kein schädliches Netz von Korngrenzenzementit mehr gebildet hat. Die auf diese Weise erzeugte Probe besaß eine gute Dehnung, und ihre Zugfestigkeit war auf Grund ihrer größeren Härte um ein Beträchtliches höher als diejenige des in Fig.3 gezeigten, völlig auf kugeligen Zementfit geglühten Gefüges, wie sich durch Vergleichen der Tabellen 5 und 3 feststellen läßt.
  • Fig. 6 ist ein Gefügebild (v = 1000), welches die Wirkung einer verhältnismäßig schnellen Abkühlung bei dem Warmbehandlungsverfahren gemäß der Erfindung zeigt. In diesem Falle wurde der 1,5% Kohlenstoff enthaltende legierte Stahlguß auf 927° C erwärmt, 2 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten, dann an der Luft abgekühlt, auf 788 C angelassen, 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten. im Ofen abgekühlt, erneut auf 816' C angelassen. 1 Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten und schließlich 1 Minute lang in Wasser abgeschreckt. Das auf diese Weise erzeugte Gefüge enthält kugeligen Zementfit 5 in einem harten martensitischen Grundgefüge 6.
  • Das in Fig.7 wiedergegebene Kurvenschaubild zeigt die Wirkung von Graphit in legiertem Stahlguß mit 1,5% Kohlenstoffgehalt. In Fig.7 ist der an einem Güterwagenrad auftretende radiale Verschleiß in mm als Ordinate und die von dem Eisenbahnwagen während des Versuches unter einer Radbelastung von 9525 kg zurückgelegte Wegstrecke in km - 103 als Abszisse aufgetragen.
  • In Fig. 7 zeigt die Kurve 7 die Auswirkung des Versuches auf ein Güterwagenrad aus 1,5% Kohlenstoff enthaltendem legiertem Stahlguß, in welchem der Kohlenstoff mit Ausnahme von 0,500% Graphit größtenteils in kugeligem Zementfit gebunden war. während die Kurre 8 die Auswirkung des gleichen Versuchs auf ein anderes Rad des gleichen Güterwagens zeigt, welches jedoch aus einem 1,5% Kohlenstoff enthaltenden legierten Stahlguß bestand, der gemäß der Erfindung wärmebehandelt worden war und in welchem der gesamte Kohlenstoff in kugeligem Zementfit gebunden war, mit Ausnahme eines verhältnismäßig geringen Anteils, nämlich 0,04% Graphit. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, zeigte das Güterwagenrad (Kurve 7), das aus einem auf kugeligen Zementfit geglühten, 1,5% Kohlenstoff enthaltenden legierten Stahlguß bestand, welcher 0,50% Graphit enthielt. nach 16000km einen radialen Verschleiß von 2,16 mm. während unter gleichen Bedingungen beim gleichen Versuch das auf kugeligen Zementfit geglühte, nur 0,04% Graphit enthaltende Güterwagenrad nach etwa 15300 km bei einer konstanten Radbelastung von 9525 kg einen radialen Verschleiß von lediglich 0,813 mm aufwies.
  • Bei der praktischen Anwendung der Erfindung ist bei der Wärmebehandlung ein gewisser Spielraum zulässig; im allgemeinen wird jedoch der 1,30 bis 1,650/0 Kohlenstoff enthaltende legierte Stahlguß auf eine Temperatur von 871 bis 1038° C erwärmt, welche über dem die Bildung des Zementitnetzes begünstigenden Temperaturbereich liegt, wobei der Stahlguß mindestens 2 Stunden, vorzugsweise jedoch 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten, sodann je nach der Abkühlungsgeschwindigkeit auf eine dicht unter der Austenit-Umwandlungstemperatur (etwa 718= Cj liegende Temperatur abgekühlt, hierauf auf eine nicht wesentlich unter 732° C und nicht wesentlich über 816- C liegende Temperatur angelassen, mindestens 2, vorzugsweise jedoch 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und schließlich abgekühlt. wobei die Abkühlungsgeschwindigkeit entsprechend der in dein erzeugten, auf kugeligen Zeinentit geglühten und abgekühlten legierten Stahlguß erwünschten Härte gewählt wird.
  • Gemäß der Erfindung wurde ferner festgestellt, daß, wenn hochgekohlter legierter Stahlguß der oben beschriebenen Art, nachdem er mindestens 2 Stunden lang auf eine Temperatur von 732 bis 788'°' C angelassen wurde, in Öl oder Wasser abgeschreckt, anstatt an der Luft abgekühlt wird, ein martensitisch-bainitisches Gefüge entsteht, welches nach dem nachfolgenden Tempern die gleichen erwünschten Eigenschaften für eine Verwendung in Eisenbahnrädern u. dgl. aufweist wie das vorstehend beschriebene perlitische Gefüge.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von hochgekohltein legiertem Stalilguß mit kugeligem Zementfit, finit weniger als 0,12% Graphit, wobei der Stahlguß im Gußzustand ein Korngrenzenzenientitnetz aufweist und 1,30 bis 1,65% Kohlenstoff, 0,40 bis 1,00% Mangan, bis 0,60% Chrom, bis 0,12% Schwefel, 0,15 bis 0,50% Silizium und 0,02 bis 0,10% Aluminium und als Rest im wesentlichen Eisen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung nach folgender Formel geregelt wird: % C -i- 0.2 (% Si -f- % Al) -f- (% Mn - 0,7) - 1,5%Cr - 5 (OloS - 0,0-1) - 1,1-1 = OloGrapliit, und daß der Stahlguß auf 871 bis 1038 C erwärmt und mindestens 1 Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten, sodann auf eine unterhalb der Austenit-Umwandlungstecnperatur (etwa 718` C) liegende Temperatur abgekühlt und dann auf 732 bis 816° C angelassen und mindesten 2 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und zum Schluß je nach der erwünschten Härte abgekühlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das endgültige Abkühlen des wärmebehandelten legierten Stahlgusses mittels Luftkü lilung erfolgt. 3. #T erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das endgültige Abkühlen des wärmebehandelten legierten Stahlgusses durch Abschrekken in einer Flüssigkeit erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 019 0-12.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1019042A (fr) * 1949-05-28 1953-01-15 American Brake Shoe Co Perfectionnements relatifs aux moulages en alliage ferreux ayant subi un traitement thermique et à leur procédé de traitement thermique

Patent Citations (1)

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