DE10217784B4

DE10217784B4 - Antriebsvorrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil

Info

Publication number: DE10217784B4
Application number: DE2002117784
Authority: DE
Inventors: Thomas Dintner; Peter Reihl; Thomas Schütt
Original assignee: Webasto Vehicle Systems International GmbH
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 2002-04-21
Filing date: 2002-04-21
Publication date: 2004-04-15
Anticipated expiration: 2022-04-22
Also published as: DE10217784A1

Abstract

Antriebsvorrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil
mit einem Antriebsmotor (6), der an einem schwenkbar gelagerten Motorträger (4) angebracht ist und mit dem Motorträger (4) verstellbar ist zwischen einer Antriebsstellung, in der ein rotatorisch antreibbares Abtriebselement (62) des Antriebsmotors (6) im Antriebseingriff mit einem bewegbar gelagerten Übertragungselement (82) des verstellbaren Fahrzeugteils (8) ist, und einer Notbetätigungsstellung, in der das Abtriebselement (62) außer Eingriff mit dem Übertragungselement (82) ist, und
mit einer Notbetätigungseinrichtung, die zumindest ein Notbetätigungselement (121) aufweist, das in seiner lösbar arretierten Ruhestellung den Antriebsmotor (6) mit dem Motorträger (4) in der Antriebsstellung hält und das, nachdem es aus seiner Ruhestellung entfernt worden ist, ein Verschwenken des Antriebsmotors (6) mit dem Motorträger (4) in die Notbetätigungsstellung gestattet.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil, die mittels einer Notbetätigungseinrichtung aus ihrem Antriebseingriff mit dem verstellbaren Fahrzeugteil gebracht werden kann.

Derartige Antriebsvorrichtung können für verstellbare Fahrzeugteile wie beispielsweise ein faltbares Verdeck, ein klappbarer Verdeckkasten oder eine Kofferraumklappe vorgesehen sein. Bei elektrisch oder hydraulisch betätigten Fahrzeugteilen ist wenigstens ein Antriebsmotor notwendig, der üblicherweise über ein Getriebe einen Lenker einer Faltmechanik antreibt. Der angetriebene Lenker ist Teil eines statisch bestimmten gelenkigen mehrgliedrigen Getriebes oder Gestänges, das für ein Platz sparendes Verschwenken des verstellbaren Fahrzeugteils sorgen kann. Eine derartige Verstellkinematik geht beispielsweise aus der EP 1 038 710 A1 hervor.

Bei einem Ausfall des elektrischen oder hydraulischen Antriebs, der auf einem Ausfall des Fahrzeugbordnetzes oder einem Defekt im Antrieb selbst beruhen kann, besteht die Gefahr, dass das verstellbare Fahrzeugteil in einer geöffneten Stellung oder in einer Zwischenstellung verharrt und sich einer manuellen Betätigung widersetzt. Dies ist insbesondere bei selbsthemmenden Antrieben der Fall, die ein relativ großes Übersetzungsverhältnis von einem relativ kompakten und schnell drehenden elektrischen Antriebsmotor auf eine beispielsweise aufgrund eines schweren Klappverdecks gegen relativ großen Widerstand arbeitende Verdeckkinematik. Hierbei werden typischerweise Schneckenradgetriebe mit Übersetzungsverhältnissen von 1:20 und größer verwendet. Soll bei einem Systemausfall dennoch der angetriebene Lenker bewegt werden, ist eine sogenannte Notbetätigungseinrichtung erforderlich.

Eine Antriebsvorrichtung mit einem Notbetätigungselement ist beispielsweise aus der DE 198 41 350 C1 bekannt. Bei dieser Antriebsvorrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil ist ein drehbares Notbetätigungselement vorgesehen, das im Notbetätigungsfall die Welle eines Antriebsmotors antreibt, wobei die Drehzahl des Notbetätigungselements höher ist als die Drehzahl des Antriebselements.

Eine Antriebsvorrichtung zum Verschwenken eines Klappverdecks eines Kraftfahrzeuges ist weiterhin aus der DE 34 20 016 C2 bekannt. Hierbei kann durch Lösen einer Schraube ein Verstelllenker von einer ein Planeten- und Stirnradgetriebe aufweisenden Getriebeeinheit getrennt werden, wodurch das Verdeck im Notbetätigungsfall manuell bedienbar wird. Weiterhin zeigt die DE 38 26 411 A1 eine Antriebsvorrichtung zum Betätigen eines Fahrzeugverdecks, bei dem zwischen elektrischem Antriebsmotor und Ausgangswelle zur Betätigung eines Gelenkmechanismus ein Schnecken- sowie ein Stirnrad-Untersetzungsgetriebe vorgesehen sind. Das Stirnrad-Untersetzungsgetriebe weist eine Kupplung auf, womit die Verbindung vom Schneckengetriebe zur Ausgangswelle durch eine manuelle Betätigung ausgerückt werden kann, um das Verdeck manuell betätigen zu können.

Eine Antriebsvorrichtung für ein elektrisch betätigtes Schiebe-Hebedach geht aus der DE 26 26 014 C2 hervor, bei der eine Handbetätigung durch Lösen einer formschlüssigen Verbindung zwischen einer Motorwelle und einer Antriebsuntersetzung ermöglicht ist. Die formschlüssige Verbindung kann mittels einer Trennkupplung oder durch Verschwenken eines Zwischenzahnrads getrennt werden. Schließlich ist aus der DE 30 30 642 C2 eine Antriebsvorrichtung für einen aus stellbaren Schiebedeckel eines Kraftfahrzeugdaches bekannt, bei der eine Zahnraduntersetzung durch Verschwenken eines Zwischenzahnrads unterbrochen werden kann.

Die bekannten Notbetätigungseinrichtungen haben den Nachteil, dass eine einfache, manuelle Bedienung des bewegbaren Fahrzeugteils, wie dies bei nicht elektrisch oder hydraulisch angetriebenen Teilen der Fall ist, meist nicht möglich ist. Vielmehr muss das Notbetätigungselement mittels Handkurbeln oder dergleichen betätigt werden und sorgt auf diese Weise für ein Verschwenken bzw. Bewegen des Fahrzeugteils. Der Platzbedarf für die Handkurbel ist meist störend. Zudem erfordern die bekannten Notbetätigungseinrichtungen meist einen hohen Kraftaufwand.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach und kompakt aufgebaute Antriebsvorrichtung mit einer Notbetätigungseinrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil zur Verfügung zu stellen, die in einfacher Weise und auch manuell betätigbar ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Bei der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ist vorgesehen, dass bei arretiertem Notbetätigungselement ein schwenkbarer Motorträger mit daran befestigtem elektrischen Antriebsmotor in einer ersten Stellung oder Antriebsstellung mit einem Übertragungselement des verstellbaren Fahrzeugteils im Übertragungseingriff verbunden ist und dass bei gelöstem Notbetätigungselement der Motorträger in eine zweite Stellung oder Notbetätigungsstellung schwenkbar ist. In dieser zweiten Stellung befindet sich das Abtriebselement des insbesondere elektrischen Antriebsmotors außerhalb des Übertragungseingriffes mit dem Übertragungselement.

Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung hat den Vorteil, dass bei selbsthemmenden Antrieben und insbesondere bei elektrischen Antriebsmotoren mit selbsthemmenden Schneckenradgetrieben eine einfache und problemlose manuelle Betätigung des verstellbaren Fahrzeugteils bei ausgefallenem Bordnetz oder defektem Antriebsmotor möglich ist. Insbesondere bei stark untersetzten Drehzahlverhältnissen eines relativ kompakten und hochdrehenden Antriebsmotors zur Betätigung von relativ schweren Fahrzeugteilen muss das Getriebe üblicherweise selbsthemmend ausgeführt sein und kann nicht manuell bewegt werden. Hier ermöglicht die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung eine Abhilfe, indem der Eingriff des Antriebs unterbrochen wird.

Durch die Befestigung des elektrischen Antriebsmotors mit seinem Abtriebselement, z. B. einem Schneckenradgetriebe, an einem schwenkbaren Motorträger kann durch einfache Entnahme eines Notbetätigungselements aus seiner Arretierung ein Abtriebselement des Antriebsmotors aus dem Übertragungs- bzw. Verzahnungs- oder Kämmeingriff mit dem Übertragungselement zur Betätigung des verstellbaren Fahrzeugteils geschwenkt werden.

Vorzugsweise schließen die erste Stellung und die zweite Stellung des Motorträgers einen Schwenkwinkel um eine Schwenkachse von wenigen Winkelgraden ein, so dass ein gerade ausreichender Schwenkwinkel gegeben ist, um die Antriebs- oder Zahnradpaarung aus ihrem Übertragungs- bzw. Verzahnungs- oder Kämm-Eingriff zu bringen.

Eine erfindungsgemäße Ausführungsform sieht vor, dass das lösbare Notbetätigungselement einen Entriegelungsbolzen umfasst. Dieser kann auf einfache Weise manuell abgezogen oder beispielsweise mittels einer Seilzugbetätigung gelöst werden, wodurch der Motorträger in der Ebene der Antriebselemente oder seitlich abgeschwenkt werden kann. Alternativ kann das lösbare Notbetätigungselement einen Haken, eine Drehfalle oder dergleichen umfassen.

Vorzugsweise ist das Abtriebselement der Antriebsvorrichtung ein vom elektrischen Antriebsmotor angetriebenes Zahnrad, das mit einem Übertragungselement in Gestalt eines Zahnradsegments in kämmenden Eingriff steht.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Motorträger bei gelöstem Notbetätigungselement eine horizontale Schwenkachse auf, die im wesentlichen parallel zu den Drehachsen des Abtriebs- und des Übertragungselements angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Motorträger auf einfache Weise insbesondere nach unten abgeschwenkt werden, wodurch die Zahnräder aus ihrem Eingriff gebracht werden können. Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass der Motorträger bei gelöstem Notbetätigungselement eine vertikale Schwenkachse aufweist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Drehachsen des Abtriebs- und des Übertragungselements angeordnet ist. Hierbei wird der Motorträger seitlich abgeschwenkt, so dass die Zahnräder seitlich aus ihrem kämmenden Eingriff geschoben werden. In Abhängigkeit des im Fahrzeug zur Verfügung stehenden Einbauraums kann die eine oder die andere Variante bevorzugt werden.

Das Übertragungselement ist vorzugsweise drehfest mit einem Hauptlenker des verstellbaren Fahrzeugteils verbunden. Der Hauptlenker kann beispielsweise ein Teil eines faltbaren Verdecks eines Kraftfahrzeuges sein.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.

Im folgenden wird eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
1 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung mit einer Notbetätigungseinrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil;
2 eine Antriebsvorrichtung entsprechend 1 mit aus einer Arretierung gelöstem Notbetätigungselement;
3 die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung mit nach unten abgeschwenktem Motorträger;
4 einen Detailausschnitt gemäß 3 in schematischer Seitenansicht; und
5 einen Detailausschnitt einer Variante der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung in Draufsicht von oben.
1 zeigt eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil. Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine von zwei Betätigungsvorrichtungen für ein elektrisch betriebenes Faltverdeck eines Kraftfahrzeuges. Dabei ist an jeder Seite des Fahrzeuges ungefähr in Höhe einer C-Säule ein plattenförmiges Hauptlager 2 mittels wenigstens zweier Befestigungspunkte 21 mit der Fahrzeugkarosserie verschraubt oder anderweitig befestigt. Das Hauptlager 2 besteht vorzugsweise aus einem Stahlblech. An einem oberen Bereich des im wesentlichen vertikal im Fahrzeug angeordneten Hauptlagers 2 ist ein erstes Lager 24 sowie ein zweites Lager 25 vorgesehen. Im ersten Lager 24 ist ein Hauptlenker 8 des Faltverdecks sowie ein Übertragungselement in Gestalt eines Zahnradsegments 82 schwenkbar gelagert. Im zweiten Lager 25 ist eine Hauptsäule 10 des Faltverdecks schwenkbar gelagert, die weiter oben über einen Verbindungsbolzen 102 mit dem Hauptlenker 8 schwenkbar verbunden ist und auf diese Weise mit diesem einen Gelenkmechanismus bildet. An der Hauptsäule 10 ist üblicherweise eine Dichtung für ein hinteres Seitenfenster angebracht.
An einem unteren Bereich des Hauptlagers 2 weist dieses einen schmaleren Ausleger 22 auf, der an seinem Ende ein drittes Lager 26 aufweist. An diesem dritten Lager 26 ist ein Motorträger 4 schwenkbar gelagert. Der Motorträger 4 besteht im Wesentlichen aus zwei länglichen, flachen Blechen, nämlich einem vorderen Trägerteil 42 und einem hinteren Trägerteil 43, die im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. An einem Ende sind das vordere Trägerteil 42 und hintere Trägerteil 43 am dritten Lager 26 über einen Verbindungsbolzen 41 schwenkbar befestigt. Am gegenüberliegenden Ende sind die vorderen und hinteren Trägerteile 42 bzw. 43 über einen Entriegelungsbolzen 121 als Notbetätigungselement einer Notbetätigungseinrichtung 12 lösbar mit dem Hauptlager 2 verbunden.
Am vorderen Trägerteil 42 ist ein Antriebsmotor 6 befestigt, der im gezeigten Ausführungsbeispiel über ein Getriebe 61 zur Umsetzung der Drehbewegung einer Motorwelle in eine Drehbewegung eines damit gekoppelten Zahnrades 62 verfügt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Getriebe 61 als Schneckengetriebe mit einer zusätzlichen Zahnradpaarung zur weiteren Übersetzung ausgestattet. Das Zahnrad 62 bildet das Abtriebselement der Antriebsvorrichtung und ist zwischen dem vorderen Trägerteil 42 und dem hinteren Trägerteil 43 des Motorträgers 4 angeordnet. Das Zahnrad 62 befindet sich im arretierten Zustand des Entriegelungsbolzens 121 im Eingriff mit einer korrespondierenden Verzahnung des Zahnradsegments 82 und bildet mit diesem einen Eingriffsbereich 83.
Bei Betätigung des elektrischen Antriebsmotors 6 wird das Zahnrad 62 angetrieben und treibt wiederum das Zahnradsegment 82 sowie den mit diesem drehfest verbundenen Hauptlenker 8 an und sorgt auf diese Weise für eine Betätigung des faltbaren Verdecks (nicht dargestellt).
Eine zu der gezeigten Antriebsvorrichtung spiegelsymmetrische, zweite Antriebsvorrichtung befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Fahrzeugkarosserie in gleicher Längsposition.
Bei einem Ausfall der elektrischen Bordversorgung im Kraftfahrzeug oder bei einem Defekt des elektrischen Antriebsmotors 6 bzw. dessen Getriebe 61 kann je nach Übersetzung im Getriebe 61 das Verdeck gegebenenfalls von Hand geöffnet oder geschlossen werden. Dies ist bei Schneckenraduntersetzungen allerdings nur dann der Fall, wenn diese nicht selbsthemmend sind, d.h. eine Übersetzung von kleiner als ungefähr 1:18 bis 1:20 aufweisen. Bei größeren Übersetzungsverhältnissen ist ein solches Schneckenradgetriebe in aller Regel selbsthemmend, so dass ein Öffnen oder Schließen des Verdecks von Hand nicht mehr möglich ist, da das Getriebe hierbei blockiert. Solche selbsthemmenden Schneckenradübersetzungen sind auch aus Gründen der damit zur Verfügung stehenden Betätigungskraft wünschenswert, da auf diese Weise kleinere Motoren mit höheren Nenndrehzahlen eingesetzt werden können, die dennoch ein für schwere Fahrzeugteile erforderliches Betätigungs-Drehmoment liefern können.
Um eine manuelle Betätigung bei ausgefallenem elektrischem Antriebsmotor 6 bzw. bei ausgefallenem Bordnetz oder Defekt im Getriebe 61 zu ermöglichen, wird anhand der folgenden 2 bis 5 erläutert, wie die erfindungsgemäße Notbetätigungseinrichtung 12 zu bedienen ist und funktioniert. Dabei sind gleiche Teile wie in 1 grundsätzlich mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden teilweise nicht mehrfach erläutert.
2 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung entsprechend 1 mit aus einer Raststellung entnommenem Entriegelungsbolzen 121, der aus einer Durchführung 44 im vorderen Trägerteil 42 sowie im hinteren Trägerteil 43 herausgezogen ist, wodurch der Motorträger 4 um das dritte Lager 26 nach unten geschwenkt werden kann.
Dieses Schwenken um eine horizontale Schwenkachse 122 ist anhand der 3 verdeutlicht. Bei nach unten abgeschwenktem Motorträger 4 wird ein Befestigungsauge 23 erkennbar, das im eingeschobenen Zustand des Entriegelungsbolzen 121 mit den Durchführungen 44 im Motorträger 4 fluchtet. Bei nach unten abgeschwenktem Motorträger 4 (vgl. 4) befindet sich das Zahnrad 62 nicht mehr mit der Verzahnung des Zahnradsegments 82 im Eingriff, sobald der Motorträger 4 um einen bestimmten Mindestschwenkwinkel α um die horizontale Schwenkachse 122 nach unten abgeschwenkt ist. Die horizontale Schwenkachse 122 fällt mit der Drehachse des dritten Lagers 26 bzw. mit einer Mittelachse des Verbindungsbolzens 41 zusammen und steht somit senkrecht zur Zeichnungsebene der 4.
5 verdeutlicht eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung, bei der der Motorträger 4 mit dem Antriebsmotor 6 und dem Zahnrad 62 bei entnommenem Entriegelungsbolzen 121 um eine vertikale Schwenkachse 123 nach außen um einen Schwenkwinkel β verschwenkt werden kann, so dass die Verzahnungen des Zahnrads 62 und des Zahnradsegments 82 gerade nicht mehr im Eingriff miteinander stehen. Hierbei ist die vertikale Schwenkachse 123 senkrecht zur Zeichnungsebene der 5 orientiert.
Die auf jeder Seite der Fahrzeugkarosserie zu entnehmenden Entriegelungsbolzen 121 können beispielsweise durch eine von einer Klappe verschließbaren Öffnung in der seitlichen Innenverkleidung des Kraftfahrzeuges zugänglich sein. Damit die Entriegelungsbolzen 121 im herausgezogenen Zustand nicht verloren gehen, können sie zweckmäßigerweise mittels einer Seilsicherung oder dergleichen mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sein.
Weitere alternative Ausgestaltungen können vorsehen, dass der Entriegelungsbolzen mittels Seilzug betätigbar ist. Auf diese Weise eignet sich die beschriebene, erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung auch für andere schwenkbare bzw. verstellbare Fahrzeugteile, wie beispielsweise einen Deckel eines Verdeckkastens oder eine Kofferraumklappe oder dergleichen. Eine weitere alternative Ausgestaltung besteht darin, dass das lösbare Notbetätigungselement bzw. der Entriegelungsbolzen hydraulisch betätigbar ist. Die hydraulische Betätigungskraft kann bei dieser Ausgestaltung vorzugsweise mittels eines Druckspeichers zur Verfügung gestellt werden.
Das Übertragungselement kann statt eines Zahnradsegments, das um eine feste Lagerachse schwenkbar gelagert ist, auch eine Zahnstange sein, die im wesentlichen linear bewegbar gelagert ist. Des weiteren können generell auch Reibpaarungen zur Antriebsübertragung verwendet werden.

2: Hauptlager
21: Befestigungspunkt
22: Ausleger
23: Befestigungsauge
24: erstes Lager
25: zweites Lager
26: drittes Lager
4: Motorträger
41: Verbindungsbolzen
42: vorderes Trägerteil
43: hinteres Trägerteil
44: Durchführung
6: Antriebsmotor
61: Getriebe
62: Zahnrad
8: Hauptlenker
81: erste Welle
82: Zahnradsegment
83: Eingriffsbereich
10: Hauptsäule
101: zweite Welle
102: Verbindungsbolzen
12: Notbetätigungseinrichtung
121: Entriegelungsbolzen
122: horizontale Schwenkachse
123: vertikale Schwenkachse
α, β: Schwenkwinkel

Claims

Antriebsvorrichtung für ein verstellbares Fahrzeugteil mit einem Antriebsmotor (6), der an einem schwenkbar gelagerten Motorträger (4) angebracht ist und mit dem Motorträger (4) verstellbar ist zwischen einer Antriebsstellung, in der ein rotatorisch antreibbares Abtriebselement (62) des Antriebsmotors (6) im Antriebseingriff mit einem bewegbar gelagerten Übertragungselement (82) des verstellbaren Fahrzeugteils (8) ist, und einer Notbetätigungsstellung, in der das Abtriebselement (62) außer Eingriff mit dem Übertragungselement (82) ist, und mit einer Notbetätigungseinrichtung, die zumindest ein Notbetätigungselement (121) aufweist, das in seiner lösbar arretierten Ruhestellung den Antriebsmotor (6) mit dem Motorträger (4) in der Antriebsstellung hält und das, nachdem es aus seiner Ruhestellung entfernt worden ist, ein Verschwenken des Antriebsmotors (6) mit dem Motorträger (4) in die Notbetätigungsstellung gestattet.
Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Motorträger (4) um eine Schwenkachse (122; 123) zwischen seiner Antriebsstellung und seiner Notbetätigungsstellung verstellbar ist und diese beiden Stellungen einen festgelegten Schwenkwinkel (α bzw. β) einschließen.
Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung und das verstellbare Fahrzeugteil (8) an einem Hauptlager (2) gelagert sind, das fest mit einer Fahrzeugkarosserie verbunden ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das lösbare Notbetätigungselement einen Entriegelungsstift- oder bolzen (121), einen Haken oder eine Drehfalle enthält.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Notbetätigungselement manuell lösbar bzw. entnehmbar ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das lösbare Notbetätigungselement mittels Seilzug oder hydraulisch betätigbar ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement der Antriebsvorrichtung ein von einem elektrischen Antriebsmotor (6) angetriebenes Zahnrad (62) ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement ein Zahnrad bzw. ein Zahnradsegment (82) oder eine Zahnstange ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Motorträger (4) um eine horizontale Schwenkachse (122) gelagert ist, die im Wesentlichen parallel zu den Drehachsen des Abtriebselements (62) und des Übertragungselements (82) angeordnet ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Motorträger (4) um eine vertikale Schwenkachse (123) gelagert, die im Wesentlichen senkrecht zu den Drehachsen des Abtriebselements (62) und des Übertragungselements (82) angeordnet ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtriebselement (62) über ein Getriebe (61) mit einer Welle des elektrischen Antriebsmotors (6) gekoppelt ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (82) schwenkbar gelagert ist.
Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungselement (82) drehfest mit einem Hauptlenker (8) des verstellbaren Fahrzeugteils oder eines faltbaren Verdecks verbunden ist.