DE10214616A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals eines Werkstücks mit einer Arbeitsflüssigkeit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals eines Werkstücks mit einer ArbeitsflüssigkeitInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung (10) zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals (16) eines Werkstücks (12) mit einer Arbeitsflüssigkeit vorgeschlagen. Es soll sehr genau gemessen werden, wie viel Arbeitsflüssigkeit unter einem bestimmten Druck durch den Strömungskanal fließt. Hierzu wird der Massestrom der Arbeitsflüssigkeit durch den Strömungskanal (16) gemessen. Bei Erreichen des gewünschten Massestroms wird die Bearbeitung beendet.
Description
- Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals eines Werkstücks mit einer Arbeitsflüssigkeit nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
- Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung werden eingesetzt, um zu erreichen, dass zum Beispiel über Strömungskanäle von Einspritzdüsen für Brennkraftmaschinen bei einem bestimmten Druck eine genaue Menge Kraftstoff in die Brennkammer eingespritzt wird.
- Um höhere Genauigkeiten bei der Bearbeitung der Strömungskanäle zu erreichen, ist beispielsweise aus der DE 689 16 552 T2 bekannt, zwischen einer Elektrode und dem Werkstück sowie durch den mindestens einen Strömungskanal eine Arbeitsflüssigkeit zu pumpen, den Strömungskanal zu bearbeiten und während der Bearbeitung einen bestimmten sogenannten Durchflusswiderstand durch den Strömungskanal zu erzielen.
- Dieser sogenannte Durchflusswiderstand wird dynamisch gemessen. Dynamisch Messen bedeutet, dass während der Bearbeitung, bei der zum Beispiel Material von der Wandung oder dem Rand des Strömungskanals abgetragen wird, der Durchflusswiderstand gemessen wird. Die Messung des Durchflusswiderstands erfolgt beispielsweise über die Messung des Verschiebeweges eines Kolbens, dessen Fläche bekannt ist. Dadurch lässt sich das Volumen bestimmen, dass durch den Strömungskanal fließt. Mit anderen Worten wird also der Volumenstrom gemessen. Ferner kann die Bestimmung des Durchflusswiderstands auch dadurch erfolgen, dass die Geschwindigkeit der Arbeitsflüssigkeit im Strömungskanal gemessen wird. Sobald ein vorgegebener Wert des Volumenstroms oder der Geschwindigkeit der Arbeitsflüssigkeit erreicht ist, wird die Bearbeitung beendet.
- In der Wo 96/12586 wurde erkannt, dass bei einer dynamischen Messung während einer elektrochemischen Bearbeitung Gasblasen entstehen, die einen Einfluss auf das Messergebnis haben. Eine statische Messung ist demgegenüber genauer, da eine Messung des Volumenstroms während Bearbeitungspausen erfolgt, so dass das Ergebnis nicht durch Gasblasen beeinflusst wird.
- Jedoch wird auch gemäß dieser Schrift der Volumenstrom gemessen. Bei der Messung des Volumenstroms hat die Temperatur einen starken Einfluss auf das Ergebnis. D. h. bei hohen Temperaturen wird ein größerer Volumenstrom gemessen als bei niedrigeren Temperaturen.
- Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals eines Werkstücks mit einer Arbeitsflüssigkeit mit den kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass auf einfache Weise eine genauere Messung und somit eine genauere Kalibrierung des mindestens einen Strömungskanals möglich ist.
- Hierzu wird der durch den mindestens einen Strömungskanal fließende Massestrom der Arbeitsflüssigkeit gemessen und die Bearbeitung solange durchgeführt, bis ein vorgegebener Massestrom erreicht ist.
- Die Messung des Massestroms wird genauer, wenn sie während Bearbeitungspausen erfolgt, wobei die Messung in der jeweiligen Bearbeitungspause erst nach einer Beruhigungszeit des Massestroms beginnt.
- Es ist vorteilhaft, wenn die Arbeitsflüssigkeit eine Elektrolytlösung ist und das Werkstück elektrochemisch bearbeitet wird, wobei die Elektrolytlösung durch einen Arbeitsspalt zwischen einer Elektrode und dem Werkstück sowie durch den mindestens einen Strömungskanal gepumpt wird.
- In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Arbeitsflüssigkeit eine Säure oder das Werkstück wird hydroerosiv bearbeitet, erodiert oder elektropoliert.
- Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens besteht darin, wenn um eine Mündung eines ersten Strömungskanals in einen zweiten Strömungskanal eine Senkung eingearbeitet werden soll und dies mittels des elektrochemischen Materialbearbeitungsverfahrens geschieht. Dabei wird gleichzeitig vom Rand des zweiten Strömungskanals und der Senkung so lange Material abgetragen, bis ein vorgegebener Massestrom der für die elektrochemische Materialbearbeitung verwendeten Elektrolytlösung durch den zweiten Strömungskanal erreicht ist.
- Bei der Vorrichtung ist eine Einrichtung zum Messen des Massestroms der Arbeitsflüssigkeit durch den mindestens einen Strömungskanal vorhanden. Die Einrichtung ist ein Massestrommesser, der nach dem Coriolisprinzip arbeitet.
- Die Vorrichtung hat einen einfachen Aufbau, wenn eine Kolbenmembranpumpe die Arbeitsflüssigkeit durch den mindestens einen Strömungskanal pumpt. Dadurch werden Druckschwankungen während der Messung vermindert.
- Um Druckspitzen noch weiter zu vermindern, können Pulsationsdämpfer zur Glättung von Druckschwankungen angeordnet werden.
- In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Arbeitsflüssigkeit der Vorrichtung eine Elektrolytlösung. In einer alternativen Weiterbildung ist die Vorrichtung zur hydroerosiven, ätzenden, erodierenden oder elektropolierenden Bearbeitung des Werkstücks ausgelegt.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals eines Werkstücks mit einer Arbeitsflüssigkeit ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 eine Vorrichtung zum elektrochemischen Bearbeiten,
- Fig. 2 ein Federhalter im Schnitt vor der elektrochemischen Bearbeitung und
- Fig. 3 ein Federhalter im Schnitt nach der elektrochemischen Bearbeitung.
- In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 zum elektrochemischen Bearbeiten eines Werkstücks 12 schematisch dargestellt. Das Prinzip des elektrochemischen Verfahrens beruht darauf, dass an zwei Elektroden, welche sich in einer als Arbeitsflüssigkeit verwendeten wässrigen Elektrolytlösung befinden, eine Gleichspannung angelegt wird. Dazu wird das zu behandelnde Werkstück 12 mit Hilfe eines Übertragungselements mit dem Pluspol (Anode) der Stromquelle verbunden, während eine als Werkzeug dienende Elektrode aufgrund ihrer elektrisch leitenden Eigenschaften mit dem Minuspol (Kathode) der Stromquelle verbunden wird.
- Die Zusammensetzung der Elektrolytlösung ist abhängig vom Material des zu bearbeitenden Bauteils. Bei Metallen z. B. wird eine Natriumchlorid- oder eine Natriumnitratlösung gewählt. Der elektrochemische Prozess an sich ist aus der Physik bekannt und somit hier nicht näher erläutert. Die Arbeitsweise ist neben der Zusammensetzung der Elektrolytlösung auch von der verwendeten Stromstärke abhängig, die wiederum auf das Material des zu bearbeitenden Werkstücks 12 abzustimmen ist.
- Das Werkstück 12 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein Federhalter einer Einspritzdüse ausgebildet. Es handelt sich hierbei um ein zylindrisches Teil mit einer zentrischen Sacklochbohrung 14 und einer davon abzweigenden Auslassbohrung 16 für überschüssigen, beim Verbrennungsvorgang nicht in die Brennkammer der Brennkraftmaschine eingespritzten Kraftstoff. Statt einer können auch mehrere Auslassbohrungen vorhanden sein.
- Am Boden der Sacklochbohrung 14 stützt sich eine nicht dargestellte Feder ab. Statt ein als Federhalter ausgebildetes Werkstück 12 kann es sich auch um ein anderes als der in die Brennkammer reichende vordere Teil einer Einspritzdüse sein. In einem derartigen Teil gibt es auch eine der Sacklochbohrung. 14 ähnliche Bohrung, von der meist mehrere der Abflussbohrung 16 ähnliche Einspritzbohrungen abzweigen. Es handelt sich bei der Abflussbohrung 16 oder den Einspritzbohrungen um Strömungskanäle, die mit der Vorrichtung 10 elektrochemisch zu bearbeiten sind.
- Die Vorrichtung 10 umfasst einen Tank 18, eine Pumpe 20, Pulsationsdämpfer 22, einen Druckmesser 24, ein Sicherheitsventil 26, einen Massestrommesser 28, eine Elektrode 30 und ein Generator 32 zur Spannungs- und Stromversorgung. Die genannten Komponenten sind mit einer nicht dargestellten, an und für sich bekannten SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung; auf englisch programmable logic controller, abgekürzt PLC) verbunden, mit der sich die Vorrichtung 10 betreiben lässt. Alternativ wäre auch die Verwendung eines anderen für diesen Einsatzzweck geeigneten Computers, wie zum Beispiel eines Industrie-PC's, denkbar.
- Die Pumpe 20 pumpt die zur elektrochemischen Bearbeitung notwendige Elektrolytlösung aus dem Tank 18 über eine Leitung 34 in eine Leitung 36. Die Leitung 36 führt zum Werkstück 12. Die Elektrolytlösung wird durch die Sacklochbohrung 14 sowie die Abflussbohrung 16 gepumpt. Von dort fließt die Elektrolytlösung wieder in den Tank 18. Bei der Pumpe 20 handelt es sich um eine einstufige oder mehrstufige Kolbenmembranpumpe. Kolbenmembranpumpen zeichnen sich durch besonders geringe Druckschwankungen aus.
- Zusätzlich sind an der Leitung 36 Pulsationsdämpfer 22 zur Glättung von Druckschwankungen vorgesehen. Verlaufen die von der Pumpe 20 erzeugten Druckschwankungen allerdings in zulässigen Grenzen, können die Pulsationsdämpfer 22 auch entfallen.
- Mit Hilfe des nach den Pulsationsdämpfern 22 an der Leitung 36 angeordneten Druckmessers 24 wird der Druck der Elektrolytlösung erfasst und zur Auswertung an eine nicht dargestellte Steuerung weitergeleitet. Der Druck kann aber auch in einer Regelung verarbeitet werden, welche den Druck im System anhand von Prozessvorgaben regelt.
- Das ebenfalls an der Leitung 36 angeschlossene Sicherheitsventil 26 wird für den Fall benötigt, dass die Druckregelung ausfällt und ein Überdruck im System entsteht. In diesem Fall öffnet sich das Sicherheitsventil 26 selbständig und lässt die unter zu hohem Druck stehende Elektrolytlösung abströmen.
- Der Massestrommesser 28 beruht auf der Wirkung der physikalischen Größe der Corioliskraft. Die Corioliskraft ist eine Scheinkraft, welche an bewegten Massen in einem rotierenden Bezugssystem angreift. In der Messtechnik wird deshalb das zu erfassende Medium in eine in Schwingung versetzte Rohrleitung geleitet. In Abhängigkeit vom durchfließenden Massestrom beeinflusst die entstehende Corioliskraft die Auslenkung des Rohres. Diese Auslenkung wird durch Sensoren erfasst. Phasenverschiebungen der Sensorsignale stellen eine dem tatsächlichen Massestrom proportionale Größe dar. An Bauformen gibt es Ein- und Zweirohrsystemen sowie verschiedenen geometrischen Formen der Rohrleitung wie zum Beispiel ein gerades Rohr, ein Rohr in Zickzackform, in Schleifen etc.
- Der große Vorteil dieses Messprinzips gegenüber der Messung von Volumenströmen oder Druckabfällen ist, dass es unabhängig von Dichte, Temperatur, Viskosität, Druck und Leitfähigkeit ist. Es lässt sich sogar leicht die Dichte und die Temperatur einer Masse bestimmen. Weiterhin ist gerade auf dem Gebiet der Kraftstoffeinspritztechnik nicht das Volumen sondern die eingespritzte Masse entscheidend für die chemischen Reaktionen bei einem Verbrennungsvorgang. Hat man Aufschluss über den Massestrom, lassen sich die chemischen Reaktionen beim Verbrennungsvorgang viel besser bilanzieren und somit optimieren.
- Zur Spannungs- und Stromversorgung wird der Generator 32 verwendet, der sich über die nicht dargestellte SPS frei programmieren lässt. An den Generator 32 sind die Elektrode 30 und das Werkstück 12 angeschlossen. Durch die Elektrode 30, die Elektrolytlösung und das Werkstück 12 fließt der zum Materialabtrag notwendige Strom.
- In der Schnittdarstellung der Fig. 2 ist der Aufbau der Elektrode 30 deutlicher erkennbar. Die Elektrode 30 umfasst ein Kupferrohr 38, das von einer Isolierung 40 umgeben ist. An der Stelle, an der der Bearbeitungsvorgang stattfinden soll, ist das Kupferrohr 38 freigelegt und weist einen Durchlass 42 in Form einer Bohrung auf. Somit kann die Elektrolytlösung durch das Kupferrohr 38, den Durchlass 42 und durch die Auslassbohrung 16 strömen. Die Stelle an der Elektrode, an der das Kupferrohr 38 freigelegt ist, ist die wirksame Elektrodenfläche 44. Die wirksame Elektrodenfläche 44 ist maßgeblich an der Größe der Bearbeitungsfläche am Werkstück 12 beteiligt.
- Bei der Bearbeitung wird, wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, der Bereich der Sacklochbohrung 14, der sich um die Auslassbohrung 16 befindet, abgetragen. Hierbei entsteht eine Senkung bzw. eine Tasche 46. Außerdem wird der von der Senkung bzw. der Tasche 46 und der Auslassbohrung 16 gebildeten Rands bearbeitet bzw. verrundet. Die Tasche 46 ist notwendig, damit die bereits erwähnte, nicht dargestellte Feder, die sich am Grund der Sacklochbohrung 14 abstützt, die Auslassbohrung 16 nicht blockieren kann.
- Bei der Bearbeitung des Werkstücks 12 wird nun so verfahren, dass der Massestrom der Elektrolytlösung durch die Auslassbohrung 16 gemessen wird und die elektrochemische Bearbeitung solange durchgeführt wird, bis ein vorgegebener Massestrom erreicht ist. Der Massestrom der Elektrolytlösung muss lediglich über die Dichteverhältnisse mit dem geforderten Massestrom eines Kraftstoffs umgerechnet werden. Dadurch wird erreicht, dass am Ende durch die Bearbeitung bei einem vorgegebenen Druck immer der gewünschte Massestrom durch die Auslassbohrung 16 erzielt wird. Wichtig für die Änderung des Massestroms ist, die Veränderung des von der Senkung bzw. der Tasche 46 und der Auslassbohrung 16 gebildeten Rands. Je länger die Bearbeitung dauert, desto größer wird der Radius und desto größer wird der Massestrom. Die Veränderung des Massestroms über der Zeit würde insgesamt asymptotisch verlaufen und sich einem im Wesentlichen durch die engste Stelle der Auslassbohrung 16 bestimmten Wert annähern. Dieser Wert würde im Wesentlichen solange konstant bleiben, bis die elektrochemische Bearbeitung so weit fortgeschritten ist, dass der Durchmesser der Auslassbohrung 16 wieder zunimmt. Im Einzelnen ist der Ablauf so, dass zuerst die Pumpe 20 eingeschaltet wird. Die Elektrolytlösung wird durch die Leitungen 34, 36 zum Werkstück 12 und durch die Bohrungen 14, 16 gepumpt. Die Elektrode 30 und das Werkstück 12 bilden einen Arbeitsspalt, durch den die Elektrolytlösung gepumpt wird. Sobald die Elektrolytlösung eine vorgegebene Temperatur erreicht hat, wird der Generator 32 eingeschaltet. Durch den Stromfluss wird Material am Rand der Auslassbohrung 16 abgetragen und durch die Elektrolytlösung weggespült.
- Gleichzeitig mit der Verrundung des Randes der Auslassbohrung 16, die - wie bereits erwähnt - in die Sacklochbohrung 14 mündet, wird die Tasche 46 um den Rand der Auslassbohrung 16 herum eingearbeitet. Die Tasche 46 wird üblicherweise im Elektroerosionsverfahren eingearbeitet, wodurch eine Massestromkalibrierung nicht möglich ist. Die Bearbeitung mittels Elektroerosion ist relativ ungenau. Durch die elektrochemische Materialbearbeitung wird nun die Genauigkeit der Bearbeitung erhöht und es werden zwei Arbeitsgänge zu einem Arbeitsgang zusammengefasst. Es wird gleichzeitig vom Rand der Auslassbohrung 16 Bohrung und der Senkung bzw. Tasche 46 so lange Material abgetragen, bis der vorgegebener Massestrom der für die elektrochemische Materialbearbeitung verwendeten Elektrolytlösung durch die Auslassbohrung 16 Bohrung erreicht ist. Wichtig ist, dass die Spannung des Generators 32 so eingestellt wird, dass bei Erreichen des gewünschten Massestroms die Tasche 46 nicht zu flach oder zu tief ist.
- Bei der Bearbeitung wird der Generator 32 nach einer ersten vorgegebenen Zeit abgeschaltet. D. h., um genauere Ergebnisse zu erhalten, wird keine dynamische Messung, die durch Gasblasenbildung verfälscht werden kann, durchgeführt, sondern eine statische Messung. Hierzu erfolgt also die Messung des Massestroms während Bearbeitungspausen, wobei die Messung in der jeweiligen Bearbeitungspause erst nach einer Beruhigungszeit des Massestroms beginnt. Diese Beruhigungszeit kann im Bereich von einigen Mikrosekunden bis einigen Sekunden liegen. Die Beruhigungszeit ist u. a. abhängig von der Geometrie des Werkstücks, der Bearbeitungsintensität, d. h. der Stromstärke, etc. Nun wird der Massestrom gemessen. Wenn bei einem vorgegebenen Druck der gewünschte Massestrom erreicht ist, ist die Bearbeitung beendet. Ist der gewünschte Massestrom noch nicht erreicht, folgt eine weitere Bearbeitungsphase, nach der ebenfalls eine Bearbeitungspause mit einer Beruhigungszeit und einer Messphase erfolgt. Die Vorgänge werden solange wiederholt, bis der gewünschte Massestrom erzielt wird.
- Für eine wirtschaftlichere Fertigung kann die Elektrolytlösung während der Bearbeitungsphasen vorzugsweise mit einem niedrigeren Druck gepumpt werden als während der Bearbeitungspausen. In den Bearbeitungsphasen kann der Druck beispielsweise bei 10 bar liegen und in den Bearbeitungspausen bzw. Messphasen bei 80 bar.
- Alternativ zur elektrochemischen Bearbeitung kann die Vorrichtung 10 auch zur erodierenden, elektropolierenden, hydroerosiven oder ätzenden Bearbeitung des Werkstücks ausgelegt sein. Beim Erodieren bzw. Elektropolieren wird auch ein Strom bzw. eine Spannung von einem Generator 32 erzeugt. Bei einer hydroerosiven oder ätzenden Bearbeitung sollten die Zusätze - abrasive Zusätze bei der hydroerosiven Arbeitsflüssigkeit und Säurezusätze bei der sauren Arbeitsflüssigkeit - erst kurz vor dem Werkstück 12 in eine Leitung 36 gebracht werden. Dadurch wird ein allzu großer Verschleiß an den Leitungen verhindert. Wird insbesondere bei der hydroerosiven Arbeitsflüssigkeit die hydroerosiven Zusätze während der Bearbeitungspausen nicht zugesetzt, ergeben sich auch keine Probleme wegen der Abnutzung dieser Zusätze und deren Einfluss auf die Zusammensetzung der Arbeitsflüssigkeit.
- Die mit diesem Verfahren hergestellten Teile, lassen sich leicht daran erkennen, dass die Tasche 46 und der von der Senkung 46 und dem zweiten Strömungskanal 16 gebildete Rand eine sehr glatte Oberfläche haben. Diese Oberfläche ist wesentlich glatter als eine mittels Elektroerosion hergestellten Tasche 46. Auch ist die Oberfläche der Tasche in der Regel glatter als die durch Drehen hergestellte Oberfläche der Sacklochbohrung 14.
- Wichtig bei der Vorrichtung 10 zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals (Auslassbohrung 16) des Werkstücks 12 mit einer Arbeitsflüssigkeit ist, dass eine Einrichtung zum Messen des Massestroms (Massestrommesser 28) der Arbeitsflüssigkeit (Elektrolytlösung) durch den mindestens einen Strömungskanal (Auslassbohrung 16) vorhanden ist. Dadurch lassen sich sehr genaue Arbeitsergebnisse erzielen. Bezugszeichen 10 Vorrichtung
12 Werkstück
14 Sacklochbohrung
16 Auslassbohrung
18 Tank
20 Pumpe
22 Pulsationsdämpfer
24 Druckmesser
26 Sicherheitsventil
28 Massestrommesser
30 Elektrode
32 Generator
34 Leitung
36 Leitung
38 Kupferrohr
40 Isolierung
42 Durchlass
44 wirksame Elektrodenfläche
46 Tasche
Claims (10)
1. Verfahren zum Bearbeiten mindestens eines Strömungskanals
(16) eines Werkstücks (12) mit einer Arbeitsflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass der Massestrom der
Arbeitsflüssigkeit durch den mindestens einen Strömungskanal
(16) gemessen wird und die Bearbeitung solange durchgeführt
wird, bis ein vorgegebener Massestrom erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messung des Massestroms während Bearbeitungspausen
erfolgt, wobei die Messung in der jeweiligen
Bearbeitungspause erst nach einer Beruhigungszeit des
Massestroms beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitsflüssigkeit während der Bearbeitungsphasen
mit einem niedrigeren Druck gepumpt wird als während der
Bearbeitungspausen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Arbeitsflüssigkeit eine
Elektrolytlösung ist und das Werkstück (12) elektrochemisch
bearbeitet wird, wobei die Elektrolytlösung durch einen
Arbeitsspalt zwischen einer Elektrode (30) und dem Werkstück
(12) sowie durch den mindestens einen Strömungskanal (16)
gepumpt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das Werkstück (12) hydroerosiv oder mit
einer Säure bearbeitet wird oder erodiert oder
elektropoliert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Werkstück (12) einen ersten
Strömungskanal (14) und einen zweiten Strömungskanal (16)
aufweist, wobei der zweite Strömungskanal (16) in den ersten
Strömungskanal (14) mündet und um die Mündung des zweiten
Strömungskanals (16) in den ersten Strömungskanal (14) eine
Senkung (46) eingearbeitet wird, dass die Senkung (46)
mittels des elektrochemischen Materialbearbeitungsverfahrens
eingearbeitet wird und dass gleichzeitig vom Rand des
zweiten Strömungskanals (16) und der Senkung (46) so lange
Material abgetragen wird, bis ein vorgegebener Massestrom
der für die elektrochemische Materialbearbeitung verwendeten
Elektrolytlösung durch den zweiten Strömungskanal (16)
erreicht ist.
7. Vorrichtung (10) zum Bearbeiten mindestens eines
Strömungskanals (16) eines Werkstücks (12) wenigstens mit
einer Arbeitsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Einrichtung (28) zum Messen des Massestroms der
Arbeitsflüssigkeit durch den mindestens einen Strömungskanal
(16) vorhanden ist.
8. Vorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kolbenmembranpumpe (20) die Arbeitsflüssigkeit
durch den mindestens einen Strömungskanal (16) pumpt.
9. Vorrichtung (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass Pulsationsdämpfer (22) zur Glättung von
Druckschwankungen vorgesehen sind.
10. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsflüssigkeit eine
Elektrolytlösung ist oder dass die Vorrichtung (10) zur
hydroerosiven, ätzenden, erodierenden oder
elektropolierenden Bearbeitung des Werkstücks (12) ausgelegt
ist.
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- 2003-03-25 WO PCT/DE2003/000976 patent/WO2003082506A1/de not_active Application Discontinuation
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