DE10213588A1 - Mehrlagiges polymeres Bauteil und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Mehrlagiges polymeres Bauteil und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Ein spritzgegossenes Bauteil hat mindestens eine Bauteillage und mindestens eine Kraftstoffdampf-Sperrlage, die von der Bauteillage getragen wird. Bei einem Verfahren zu seiner Herstellung werden die Bauteillage und die Sperrlage getrennt durch Spritzgießen hergestellt. Die Sperrlage kann zwischen zwei weiteren verbundenen Lagen eingeschlossen sein oder an einer Bauteillage durch einen Kleber angebracht werden. Gemäß einer Ausführungsform werden die Sperrlage und die Bauteillage getrennt voneinander auf eine vorgeformte Kleberlage gegossen. Zweckmäßigerweise ist die Wärme, die beim Gießen der beiden Lagen auf die Kleberlage entsteht, ausreichend, um den Kleber zu aktivieren und die Lagen miteinander zu verbinden. Gemäß einer anderen Ausführungsform wird die Sperrlage mit einer Lage verbunden, die aus einem Gemisch aus Bauteilmaterial und Klebermaterial besteht. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Sperrlage zwischen zwei untereinander verbundenen Bauteillagen eingeschlossen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein gegossenes polymeres Bauteil sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung. Die Erfindung befasst sich insbesondere mit
dem Spritzgießen eines mehrlagigen Bauteils mit einer Dampfsperrlage.
Die gesetzlichen Bestimmungen im Zusammenhang mit der Emission von
Schadstoffen wie Kohlenwasserstoffdämpfen werden immer strenger. Bei verschie
denen Kraftstoffanlagen werden Kraftstofftanks aus Kunststoff verwendet, da sie
relativ kostengünstig, korrosionsbeständig und leichtgewichtig sind. Um zu vermei
den, dass Kohlenwasserstoffdämpfe aus den Kraftstofftanks in die Atmosphäre
entweichen, wird der Kraftstofftank mit einer Kraftstoffdampf-Sperrlage versehen.
Wenn auch die Dampfsperrlage im allgemeinen ihren Zweck erfüllt, sind
die Kraftstofftanks jedoch üblicherweise mit mehreren Öffnungen versehen, um ihr
Inneres zugänglich zu machen. An einer Öffnung ist beispielsweise das Kraftstoff
füllrohr befestigt, um Kraftstoff in den Tank füllen zu können. Eine oder mehrere
weitere Öffnungen dienen zur Aufnahme einer Kraftstoffpumpe, eines Kraftstoff
dampf-Entlüftungsventils und gegebenenfalls weiterer Komponenten, die im Tank
untergebracht werden sollen. Verschlüsse für diese Öffnungen werden üblicher
weise allein aus dem material des Kraftstofftanks, beispielsweise aus hochdichtem
Polyethylen, hergestellt. Diese Verschlüsse sind daher weniger resistent gegen das
Entweichen von Kohlenwasser-Kraftstoffdämpfen, so dass sie in unerwünschter
Weise den Anstieg der Kohlenwasserstoffemissionen aus dem Kraftstofftank erhö
hen. Die Verschlüsse mit einer Dampfsperrlage zu versehen, ist schwierig und
teuer, da die typischerweise für die Sperrlage verwendeten Materialien nicht ohne
weiteres mit dem Material des Bauteils verbindbar bzw. verschweißbar sind. Das
Coextrudieren und anschließende Gießen eines mehrlagigen polymeren Gegenstan
des, wie dies für mehrlagige Kraftstofftanks typisch ist, ist schwierig zu steuern und
relativ teuer.
Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden werden.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den An
sprüchen definiert.
Ein durch Spritzgießen hergestelltes Bauteil gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung hat mindestens eine Bauteillage und mindestens eine Kraftstoff
dampf-Sperrlage, die von der Bauteillage getragen wird. Bei einem Verfahren zu
seiner Herstellung werden die Bauteillage und die Dampfsperrlage getrennt herge
stellt. Die Dampfsperrlage kann zwischen zwei weiteren untereinander verbundenen
Lagen eingeschlossen oder mit einer Bauteillage durch einen Kleber verbunden
werden. Gemäß einer Ausführungsform wird eine polymere Kleberlage getrennt
spritzgegossen. Eine Dampfsperrlage wird dann auf eine Seite der Kleberlage ge
gossen, und die Kleberlage wird erwärmt, um den Kleber zu aktivieren und ihn mit
der Dampfsperrlage zu verbinden. Danach wird eine Bauteillage aus einem Material
wie z. B. einem hochdichten Polyethylen (HDPE) auf die andere Seite der Kleber
lage gegossen, und die Kleberlage wird erwärmt, um den Kleber zu aktivieren und
die Kleberlage mit der Bauteillage zu verbinden. Auf diese Weise werden sowohl
die HDPE-Lage wie auch die Dampfsperrlage mit der Kleberlage verbunden, um
ein Bauteil zu bilden, die aufgrund der HDPE-Lage eine stoffliche Einheit bildet
und die aufgrund der Dampfsperrlage gegen eine Permeation von Kraftstoffdampf
resistent ist. Die Wärme, die beim Gießen sowohl der Dampfsperrlage wie auch der
Bauteillage auf die Kleberlage erzeugt wird, ist wünschenswerterweise ausreichend,
um den Kleber zu aktivieren und die Lagen miteinander zu verbinden.
Bei einer anderen Ausführungsform wird ein Material, das zum Erzeugen
der Festigkeit des Bauteiles verwendet wird, mit einem Material gemischt, das als
Kleber für das Bauteil dient. Dieses Gemisch aus Bauteilmaterial und Klebermate
rial wird in die gewünschte Form spritzgegossen. Danach wird eine Lage aus einem
geeigneten Kraftstoffdampf-Sperrmaterial auf die vorgeformte Gemischlage gegos
sen, die erwärmt wird, um das Klebermaterial innerhalb der Gemischlage zu akti
vieren und somit die Dampfsperrlage mit der Gemischlage zu verbinden. Gemäß
diesem Aspekt der Erfindung hat somit das Bauteil zwei Materiallagen, die für die
strukturelle Festigkeit des Bauteils und die Dampfsperre sorgen. Die Wärme, die
sich bei Gießen der Dampfsperrlage auf die Gemischlage entwickelt, ist vorzugs
weise ausreichend, um den Kleber zu aktivieren und die Lagen miteinander zu ver
binden.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine äu
ßere Bauteillage in ihre erwünschte Endform spritzgegossen. Eine Lage aus Kraft
stoffdampf-Sperrmaterial wird auf eine Seite der äußeren Bauteillage gegossen, und
eine innere Bauteillage wird über die Dampfsperrlage gegossen, um die Dampf
sperrlage zwischen der inneren und äußeren Bauteillage einzukapseln. Eine Form
schlussverbindung wie ein Hinterschnitt oder eine Schwalbenschwanznut kann dazu
verwendet werden, die innere und äußere Bauteillage miteinander zu verbinden und
die relative Anordnung und Ausrichtung jeder der Lagen aufrechtzuerhalten. Bei
diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung hat das Bauteil somit drei getrennte La
gen, wobei eine Kraftstoffdampf-Sperrlage sandwichartig zwischen zwei Bauteilla
gen angeordnet ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform besteht das Bauteil aus einem Einsatz
mit einer Dampfsperrlage und einem Bauteilmaterial und/oder Klebermaterial, wo
bei eine Bauteillage auf den Einsatz gegossen und mit diesem verbunden ist. Der
Einsatz kann als mehrlagiges Extrusionsteil oder als Gussteil ausgebildet werden.
Zweckmäßigerweise hat bei jedem Ausführungsbeispiel der Erfindung das
spritzgegossene Bauteil mindestens eine Lage, die für die strukturelle Festigkeit des
Bauteils sorgt, und mindestens eine Lage, die als Sperre für Kohlenwasserstoff-
Kraftstoffdämpfe dient. Ein derartiges Bauteil kann somit als Verschluss für eine
Tanköffnung verwendet werden oder den Körper eines am Tank befestigten Bau
teils wie z. B. für ein Kraftstoffdampf-Entlüftungsventil, Füllanschluss und derglei
chen bilden. Zweckmäßigerweise erleichtern die Bauteillagen des spritzgegossenen
Bauteils die unmittelbare Befestigung des Bauteils an einem Kraftstofftank aus
Kunststoff wie z. B. durch Ultraschallschweißen oder andere Schweißverfahren.
Das spritzgegossene Bauteil könnte jedoch auch mit einem metallischen Kraftstoff
tank verbunden werden, beispielsweise durch metallische Befestigungselemente
und eine Dichtung oder einen Kleber.
Durch die vorliegende Erfindung wird somit ein spritzgegossenes Bauteil
mit einer Kraftstoffdampf-Sperrlage zum Verringern einer Permeation von Koh
lenwasserstoffen durch das Bauteil geschaffen, das eine abgedichtete Verbindung
mit einem anderen Bauteil wie z. B. einem Kraftstofftank erleichtert, mit einem ty
pischen Kunststofftank verschweißbar ist, das getrennte Gießen einzelner Material
lagen erlaubt, ohne eine Kleberlage hergestellt werden kann, einen relativ einfachen
Aufbau hat und wirtschaftlich in der Herstellung und Montage ist, eine lange Le
bensdauer hat und robust ist.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung nä
her erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kraftstofftanks mit einem
spritzgegossenen Bauteil gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine fragmentarische Schnittansicht des Bauteils gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Schnittansicht eines dritten
Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 5 eine fragmentarische Schnittansicht eines vierten Ausführungsbei
spiels der Erfindung.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist ein
spritzgegossenes Bauteil 10 vorgesehen, das als Verschluss für einen Kraftstofftank
12 dient. Das Bauteil 10 hat eine Kraftstoffdampf-Sperrlage 14 aus einem Material,
das die Permeation von Kohlenwasserstoff-Kraftstoffdämpfen unterbindet. Die
Sperrlage 14 ist durch eine dazwischenliegende Kleberlage 16 an einer Bauteillage
18 befestigt, die vorzugsweise aus einem hochdichten Polyethylen (HDPE) besteht.
Zweckmäßigerweise werden die Lagen 14, 16 und 18 in getrennten Schritten gegos
sen. Das auf diese Weise gebildete Bauteil 10 hat - im wesentlichen wegen des
HDPE bzw. der Bauteillage 18 - eine bauliche Integrität und Festigkeit und ist dar
über hinaus resistent gegen eine Permeation von Kohlenwasserstoff-Kraftstoff
dämpfen im wesentlichen aufgrund der Sperrlage 14. Das Bauteil 10 kann als Ver
schluss für eine Öffnung 15 des Kraftstofftanks 12 mit einem oder mehreren An
schlussnippeln 17 zur Befestigung von Kraftstoff bzw. Entlüftungsleitungen und
elektrischen Verbindern verwendet werden. Das Bauteil 10 kann auch eine Schwei
ßung oder einen anderen Abschnitt von Bauteilen bilden, die in Verbindung mit
dem Kraftstofftank 12 verwendbar sind, wie beispielsweise ein Kraftstoffdampf-
Entlüftungsventil oder eine Füllrohr-Nippelschweißung 19, die mit einem Füllrohr
21 verbindbar ist, durch welches Kraftstoff in den Kraftstofftank 12 gefüllt wird.
Gemäß einem bevorzugten Verfahren zum Herstellen des Bauteils 10 wird
die Kleberlage 16 zunächst unabhängig von den anderen Lagen 14 und 18 durch
Spritzgießen in seine Endform mit zwei gegenüberliegenden Seiten 20, 22 gebracht.
Im allgemeinen kann das Material der Kraftstoffdampf-Sperrlage 14 nicht ohne
weiteres mit dem Material der aus HDPE bestehenden Bauteillage 18 verbunden
werden. Daher ist die Kleberlage 16 zwischen ihnen erforderlich, um sie miteinan
der zu verbinden. Die Kleberlage 14 kann aus irgendeinem geeigneten Kleberpoly
mer wie z. B. ADMER-Kleber, wie er von der Fa. Mitsui Chemicals erhältlich ist,
gebildet werden. Dieser polymere Kleber ist natürlich nur eines von vielen mögli
chen Materialien, die spritzgegossen werden können und für die Kleberlage 16 des
Bauteils 10 geeignet sind. Die Kleberlage 16 kann grundsätzlich aus jedem Material
bestehen, das klebende Eigenschaften hat und zum Verbinden der Bauteillage 14
und Sperrlage 18 in dem Gießprozess geeignet ist. Da die Kleberlage 16 lediglich
zum Verbinden der Sperrlage 14 mit dem Bauteillage 18 dient, kann sie zum Ver
ringern der Herstellungskosten sehr dünn ausgebildet werden. Dient das Bauteil 10
als Verschluss für einen Kraftstofftank, so kann die Dicke der Kleberlage 16 in der
Größenordnung von 0,0016 mm bis 1,5 mm liegen.
Der zweite Schritt beim Herstellen des spritzgegossenen Bauteils 10 besteht
vorzugsweise darin, die Sperrlage 14 auf eine Seite 20 der Kleberlage 16 durch
Spritzgießen aufzutragen und die Kleberlage zu erwärmen, um sie zu aktivieren.
Dies kann beispielsweise in der Weise geschehen, dass die bereits gegossene Kle
berlage 16 in eine Gießform gelegt wird und das Material für die Sperrlage 14 in
dieselbe Gießform auf die Kleberlage 16 gespritzt wird. Das erwärmte geschmol
zene Material der Sperrlage 14 wie auch die Gießform, falls sie erwärmt wurde, gibt
Wärme an die Kleberlage 16 ab, um den Kleber zu aktivieren und das Klebermate
rial mit dem Material der Sperrlage 14 zu verbinden. Ein derartiges Verbinden bzw.
Bonden umfasst eine physikalische oder mechanische Verbindung und/oder eine
chemische Verbindung zwischen den Lagen. Um eine aus ADMER-Kleber beste
hende Kleberlage zu aktivieren, sollte sie auf eine Temperatur zwischen 204°C und
316°C (400°F und 600°F) und vorzugsweise zwischen 232°C und 288°C (450°F
und 550°F) erwärmt werden. Je höher die Temperatur ist, umso besser ist im allge
meinen die Aktivierung des Klebermaterials.
Die Sperrlage 14 wird aus einem Material gebildet, das gegenüber einer
Permeation von Kohlenwasserstoff-Kraftstoffdämpfen resistent ist. Einige geeignete
Materialien für die Sperrlage 14 sind Ethylenvinylalkohol (EVOH) und Flüssig
kristallpolymere. Die für diese Lage geeigneten Materialien sind im allgemeinen
etwas kostspielig. Daher sollte die Sperrlage 14 sehr dünn gemacht werden, bei
spielsweise in der Größenordnung von 0,001 bis 2,0 mm dick. Wenn das Bauteil 10
als Verschluss für eine Tanköffnung verwendet wird, wird die Sperrlage 14 zweck
mäßigerweise kontinuierlich, ununterbrochen ausgebildet, und sie sollte die gesamte
Öffnung des Kraftstofftanks 12 überdecken, um die Emission von Kohlenwasser
stoff-Kraftstoffdämpfen aus dem Kraftstofftank 12 zu unterbinden.
Als dritter Schritt bei der Herstellung des Bauteils 10 wird die Bauteillage
18 auf die andere Seite 22 der Kleberlage 16 spritzgegossen. Dies kann beispiels
weise in der Weise erfolgen, dass die miteinander verbundenen Kleber- und Sperr
lagen in eine Form gelegt werden und das geschmolzene HDPE für die Bauteillage
18 in die Form auf die freiliegende Seite 22 der Kleberlage 16 gespritzt wird. Die
Wärme des geschmolzenen HDPE wird wiederum zweckmäßigerweise dazu ver
wendet, das Klebermaterial zu aktivieren, so dass das HDPE mit der Kleberlage 16
verbunden wird. Das HDPE ist relativ kostengünstig, sorgt für die strukturelle In
tegrität und Festigkeit des Bauteils und ist somit vorzugsweise etwas dicker als die
Kleberlage 16 und Sperrlage 14. Die Bauteillage 18 kann beispielsweise zwischen
0,5 und 10; 0 mm dick sein. Die Außenlage des aus Kunststoff bestehenden Kraft
stofftanks 12, mit der das spritzgegossene Bauteil verwendet wird, besteht vor
zugsweise ebenfalls aus HDPE, um eine stoffschlüssige und abgedichtete Verbin
dung des Bauteils 10 mit dem Kraftstofftank 12 wie z. B. durch Ultraschallschwei
ßen oder andere Schweißverfahren zu erleichtern. Je nach Bedarf können auch an
dere Materialien für die Bauteillage 18 verwendet werden, um die erforderliche
strukturelle Integrität und Festigkeit des Bauteils 10 zu erzeugen und die Verbin
dung sowohl mit der Kleberlage 16 wie auch dem Kraftstofftanks 12 oder auch ei
nem anderen Gegenstand, mit dem es verwendet wird, zu erleichtern.
In Fig. 3 ist ein gegossenes Bauteil 30 gemäß einem zweiten Ausführungs
beispiel dargestellt. Das Bauteil 30 hat eine Kraftstoffdampf-Sperrlage 32, die
sandwichartig zwischen einer inneren Bauteillage 34 und einer äußeren Bauteillage
36, jeweils aus HDPE, angeordnet und mit diesen übergossen ist. Die beiden Lagen
34 und 36 sind mechanisch miteinander verriegelt, d. h. formschlüssig miteinander
verbunden. Zur Herstellung des Bauteils 30 wird als erster Schritt vorzugsweise die
äußere Bauteillage 36 aus HDPE spritzgegossen. Die äußere Lage 36 wird in ihre
erwünschte Endform gegossen und umfasst mindestens zwei nach außen ragende
Finger 38 mit schräg verlaufenden Innenflächen 40, die einen Hinterschnitt bzw.
eine Schwalbenschwanznut 44 zwischen sich bilden. Anschließend wird die Sperr
lage 32 auf eine Innenfläche 44 der äußeren Lage 36 gegossen. Schließlich wird die
innere Lage 34 auf eine zeitweilige freiliegende Fläche 46 der Sperrlage 32 gegos
sen, so dass die Sperrlage 32 zweckmäßigerweise von der inneren und äußeren Lage
34 bzw. 36 vollständig eingekapselt wird. Die innere Lage 34 wird um die Sperrlage
32 und die angrenzenden Abschnitte der äußeren Lage 36 herum geformt. Die in
nere Lage 34 füllt die Schwalbenschwanznut 42 der äußeren Lage 36 aus und
nimmt deren Form an, um eine Schwalbenschwanz-Formschlussverbindung zwi
schen den Lagen 34 und 36 zu bilden. Eine mechanische Verriegelung ist erforder
lich, da bei dem zweiten Ausführungsbeispiel eine Kleberlage vorhanden ist und
das Material der Sperrlage 32 nicht ohne weiteres an dem HDPE der inneren und
äußeren Lage 34 bzw. 36 haftet. Die mechanische Verriegelung wird vorzugsweise
an mehreren beabstandeten Stellen um das Bauteil 30 herum vorgesehen, um die
innere und äußere Lage 34 und 36 zu sichern und zusammenzuhalten, wobei die
Sperrlage 32 zwischen ihnen eingefangen ist.
In Fig. 4 ist ein gegossenes Bauteil 50 gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Das Bauteil 50 hat eine Gemisch
lage 52, mit der eine Kraftstoffdampf-Sperrlage 54 unmittelbar haftend verbunden
ist. Die Gemischlage 52 besteht aus einem Gemisch eines polymeren Bauteilmateri
als und eines Klebermaterials. Das polymere Bauteilmaterial kann wie beiden vor
hergehenden Ausführungsbeispielen HDPE sein. Das Klebermaterial kann wie
derum ADMER oder ein anderer polymerer Kleber, wie oben erwähnt, sein. Die
Gemischlage 52 kann irgendeine geeignete Zusammensetzung haben, solange sie
eine ausreichende bauliche Integrität und Festigkeit für den beabsichtigten Einsatz
des Bauteils 50 (HDPE-Gehalt) und ausreichende Klebeigenschaften (Klebergehalt)
hat, um sie mit der Sperrlage 54 zu verbinden.
Zur Herstellung des Bauteils 50 wird zweckmäßigerweise zuerst das Ge
misch aus HDPE und Klebermaterial in die gewünschte Endform gegossen. Danach
wird die Sperrlage 54 auf die Gemischlage 52 gegossen. Die Wärme, die sich ent
wickelt, wenn die Sperrlage 54 auf die Gemischlage 52 gegossen wird, aktiviert
vorzugsweise den Kleber in der Gemischlage 52, um die Sperrlage 54 auf die Ge
mischlage 52 festzukleben. Eine derzeit bevorzugte Zusammensetzung der Ge
mischlage 52 besteht aus ungefähr 50% HDPE und 50% Kleber. Das Bauteilmate
rial kann 10 und 99 Gew.-% der Gemischlage 52 aufmachen.
Fig. 5 zeigt ein gegossenes Bauteil 60 gemäß einem vierten Ausführungs
beispiel der Erfindung. Das Bauteil 60 hat einen Einsatz 62 aus einem mehrlagigen
Film, mit dem eine Bauteillage 64 unmittelbar haftend verbunden ist. Der Einsatz
62 besteht vorzugsweise aus einem coextrudierten mehrlagigen Teil mit Lagen aus
einem Bauteilmaterial, einem Klebermaterial und einem Dampfsperrmaterial. Das
Bauteilmaterial kann wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen HDPE
sein. Das Klebermaterial kann wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
ein ADMER oder ein anderes Klebermaterial einschließlich polymerer Kleber sein.
Das Material der Dampfsperrlage kann EVOH oder ein anderes geeignetes Material
wie Flüssigkristallpolymere sein. Der Einsatz 62 kann irgendeine geeignete Zu
sammensetzung haben, solange das Material der Dampfsperrlage sich im wesentli
chen kontinuierlich durch den Einsatz 62 erstreckt, um eine Leckage von Kraft
stoffdampf durch das Bauteil 60 zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Vor
zugsweise ist die kontinuierliche Dampfsperrlage mindestens 0,001 mm dick. An
stelle einer Herstellung durch Mehrlagenextrusion kann der Einsatz 62 auch durch
andere Verfahren einschließlich Spritzgießen hergestellt werden.
Zur Herstellung des Bauteils 60 wird zweckmäßigerweise zuerst der Einsatz
62 in seine gewünschte Form gegossen oder in anderer Weise geformt. Danach wird
die HDPE-Bauteillage auf den Einsatz 62 gegossen. Vorzugsweise aktiviert die bei
diesem Gießvorgang freiwerdende Wärme den Kleber in dem Einsatz 62, und
zweckmäßigerweise bewirkt sie auch ein gewisses Aufschmelzen des HDPE im
Einsatz 62, um die Bauteillage 64 mit dem Einsatz 62 haftend zu verbinden. Der
Einsatz 62 kann durch Mehrlagenextrusionsverfahren oder durch Spritzgießen oder
auch in anderer Weise hergestellt werden.
Ein spritzgegossenes Bauteil 10, 20, 50, 60 gemäß der Erfindung hat nach
dem oben stehenden mindestens eine Lage 18, 34 oder 36, 52, 64, die in erster Line
für die bauliche Integrität und Festigkeit des Bauteils verantwortlich ist und min
destens eine Kraftstoffdampf-Sperrlage 14, 32, 54, 62, die von der Bauteillage ge
tragen wird, um eine Kohlenwasserstoff-Permeation durch das Bauteil zu reduzie
ren. Das Bauteil 10, 30, 50, 60 kann auch einen Kleber verwenden, um die Sperr
lage 14, 32, 54, 62 mit der Bauteillage 18, 52, 64 zu verbinden. Die Bauteillage 18,
34, 36, 52, 64 lässt sich problemlos an einem Gegenstand wie dem Kraftstofftank
12 befestigen, und die Sperrlage 14, 32, 54, 62 erhöht den Widerstand des Bauteils
10, 30, 50, 60 gegen eine Permeation von Kohlenwasserstoff-Kraftstoffdämpfen.
Die Bauteillage 18, 34, 36, 52, 64 wird vorzugsweise zumindest teilweise aus
HDPE gebildet und kann problemlos mit einem polymeren Kraftstofftank 12 haf
tend verbunden werden, der seinerseits Bauteillagen aus HDPE hat. Außerdem kann
das spritzgegossene Bauteil 10, 30, 50, 60 auch an anderen Gegenständen wie z. B.
Stahl-Kraftstofftanks durch mechanische Verbinder wie z. B. Bolzen und Schrauben
mit einer Dichtung zwischen dem Bauteil und dem Stahltank oder durch einen Kle
ber, der das Bauteil am Tank festklebt, befestigt werden.
Das Verfahren zum Herstellen des spritzgegossenen Bauteils 10, 30, 50, 60
kann weitgehend automatisiert werden. Bei einer derzeit in Betracht gezogenen
Ausführungsform werden mehrere Gießformen auf einem Karussell angeordnet und
von einer Arbeitsstation zur nächsten gedreht, wobei an jeder Arbeitsstation ein an
deres Material in die Gießformen spritzgegossen wird. Die Bewegungen der Gieß
formen können zeitlich so gesteuert werden, dass eine ausreichende Kühl- und Aus
härtzeit für jede Lage des spritzgegossenen Bauteils vorhanden ist. Außerdem kön
nen die Lagen zur Erleichterung der Automatisierung auch in einer anderen Reihen
folge wie oben beschrieben hergestellt werden.
Claims (21)
1. Verfahren zum Herstellen eines mehrlagigen polymeren Bauteils, bei
dem:
mindestens eine Bauteillage gegossen wird,
eine Dampfsperrlage in einem vom Gießen der Bauteillage getrennten Schritt hergestellt wird und
eine Verbindung zwischen der Dampfsperrlage und der Bauteillage geschaffen wird, um das mehrlagige Bauteil aus zwei getrennten Lagen zu bilden, so dass das Bauteil stoffliche Integrität hat und als Sperre für Kohlenwasserstoff- Kraftstoffdämpfe dient.
mindestens eine Bauteillage gegossen wird,
eine Dampfsperrlage in einem vom Gießen der Bauteillage getrennten Schritt hergestellt wird und
eine Verbindung zwischen der Dampfsperrlage und der Bauteillage geschaffen wird, um das mehrlagige Bauteil aus zwei getrennten Lagen zu bilden, so dass das Bauteil stoffliche Integrität hat und als Sperre für Kohlenwasserstoff- Kraftstoffdämpfe dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbin
den der Dampfsperrlage und der Bauteillage eine Kleberlage zwischen ihnen ange
ordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbin
den der Dampfsperrlage und der Bauteillage eine zweite Bauteillage gegossen wird,
die Dampfsperrlage zwischen den beiden Bauteillagen angeordnet wird und die bei
den Bauteillagen miteinander verbunden werden, um die Dampfsperrlage zwischen
den beiden Bauteillagen zu halten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Bauteillagen mit Abschnitten versehen werden, die formschlüssig miteinander ver
bunden sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Bauteil
lage ein Gemisch aus einem Bauteil-Polymer und einem Kleber-Polymer verwendet
wird und dass zum Verbinden der Dampfsperrlage und der Bauteillage die Dampf
sperrlage auf die Bauteillage gegossen und die Bauteillage auf eine Temperatur er
wärmt wird, die ausreicht, um den Kleber in der Bauteillage zu aktivieren und da
durch die Bauteillage und Dampfsperrlage miteinander zu verbinden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteil
lage aus einem Gemisch eines hochdichten Polyethylen und eines polymeren Kle
bers herstellt wird, wobei das hochdichte Polyethylen zwischen 10 und 99 Gew.-%
der Bauteillage ausmacht.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bauteillage auf eine Temperatur zwischen 204°C und 316°C (400°F und 600°F)
erwärmt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärme, die beim Gießen der Dampfsperrlage auf die Bauteillage erzeugt
wird, dazu verwendet wird, die Bauteillage zu erwärmen und den Kleber in der
Bauteillage zu aktivieren.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampf
sperrlage von einem Einsatz mit Abschnitten, die ein Bauteilmaterial und ein Kle
bermaterial enthalten, getragen wird, und dass zum Verbinden der Dampfsperrlage
und der Bauteillage die Bauteillage auf den Einsatz gegossen wird, wobei die beim
Gießen der Bauteillage entwickelte Wärme ausreicht, um das Klebermaterial
oder/und das Bauteilmaterial in dem Einsatz zu aktivieren und somit die Bauteillage
und den Einsatz miteinander zu verbinden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zum Herstellen der Verbindung eine Kleberlage gegossen wird und
zum Herstellen der Dampfsperrlage die Dampfsperrlage unmittelbar auf
eine Seite der Kleberlage gegossen und die Kleberlage auf eine Temperatur erwärmt
wird, die ausreicht, um den Kleber zu aktivieren und dadurch die Kleberlage und
die Dampfsperrlage miteinander zu verbinden, und
zum Herstellen der Bauteillage eine Bauteillage auf die andere Seite der
Kleberlage gegossen und die Kleberlage auf eine Temperatur erwärmt wird, die
ausreicht, um den Kleber zu aktivieren und somit die Kleberlage und die Bauteil
lage miteinander zu verbinden, so dass die Dampfsperrlage von der Bauteillage ge
tragen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampf
sperrlage auf die Kleberlage im wesentlichen zur gleichen Zeit gegossen wird, wie
die Bauteillage auf die Kleberlage gegossen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kleberlage, die Dampfsperrlage und die Bauteillage alle durch Spritzgießen herge
stellt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeich
net, dass man die Kleberlage vollständig abkühlen lässt, ehe die Dampfsperrlage
oder die Bauteillage auf die Kleberlage gegossen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeich
net, dass die Wärme, die beim Gießen der Dampfsperrlage auf die Kleberlage er
zeugt wird, dazu verwendet wird, die Kleberlage zu erwärmen und den Kleber zu
aktivieren.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeich
net, dass die Kleberlage auf eine Temperatur zwischen 204°C und 316°C (400°F
und 600°F) erwärmt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeich
net, dass die Wärme, die beim Gießen der Bauteillage auf die Kleberlage erzeugt
wird, dazu verwendet wird, die Kleberlage zu erwärmen und den Kleber zu aktivie
ren.
17. Gegossenes polymeres Bauteil (10; 20; 50; 60) mit:
einer gegossenen Bauteillage (18; 34, 36; 52; 62) aus einem polymeren Material,
einer Dampfsperrlage (14; 32; 54; 62) angrenzend an der Bauteillage, und
einem Verbinder, der die Bauteillage und die Dampfsperrlage miteinander verbindet, um ein mehrlagiges Bauteil zu bilden.
einer gegossenen Bauteillage (18; 34, 36; 52; 62) aus einem polymeren Material,
einer Dampfsperrlage (14; 32; 54; 62) angrenzend an der Bauteillage, und
einem Verbinder, der die Bauteillage und die Dampfsperrlage miteinander verbindet, um ein mehrlagiges Bauteil zu bilden.
18. Bauteil nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbinder
aus einem polymeren Material besteht, der Teil des polymeren Materials der Bau
teillage (52) ist.
19. Bauteil nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberlage
(16) eine Kleberkomponente hat, wobei die Dampfsperrlage (14) auf eine Seite (20)
der Kleberlage (16) so gegossen ist, dass die Kleberkomponente die Dampfsperr
lage (14) mit der Kleberlage verbindet und die Bauteillage (18) auf die andere Seite
(22) der Kleberlage (16) so gegossen ist, dass die Kleberkomponente die Bauteil
lage (18) mit der Kleberlage (16) verbindet.
20. Bauteil nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass es eine zweite
Bauteillage (36) aufweist, die auf die Dampfsperrlage (32) und die erste Bauteillage
(34) gegossen ist, und dass der Verbinder aus einer mechanischen Verbindung (38,
40, 42) zwischen der ersten und zweiten Bauteillage (34, 36) besteht, um alle Lagen
zusammenzuhalten.
21. Bauteil nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die mechani
sche Verbindung (38, 40, 42) aus formschlüssig ineinandergreifenden Abschnitten
der ersten und zweiten Bauteillage (34, 36) besteht.
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