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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum dichten Verschließen eines
Rohres, mit einem in ein offenes Ende des Rohres einführbaren
Stopfen, an dem umfänglich
ein elastisches Element angeordnet ist, das in Längsrichtung stauchbar ist,
wodurch es radial an eine Innenwand des Rohres dichtend anpreßbar ist,
wobei der Stopfen zwei in Längsrichtung hintereinander
angeordnete und in Längsrichtung
relativ zueinander bewegliche Teile aufweist und das elastische
Element zwischen den beiden Teilen angeordnet ist, wobei das elastische
Element durch eine Relativbewegung zwischen den beiden Teilen stauchbar
ist, wobei mit dem einen Teil des Stopfens ein erstes Ende eines
Zug- und/oder Schubelements verbunden
ist, das mit einem zweiten Ende mit einem Hebel verbunden ist, der
um eine im wesentlichen quer zur Längsrichtung verlaufende Schwenkachse verschwenkbar
ist und eine Nockenfläche
aufweist, die gegen ein Widerlager am anderen Teil des Stopfens
läuft.
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Eine
solche Vorrichtung ist aus
US
4 328 837 bekannt. Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
wird allgemein für
eine Dichtigkeitsüberprüfung eines
Rohrsystems verwendet, wobei die Vorrichtung dazu dient, das Rohrsystem
druckdicht zu verschließen,
damit das Rohrsystem entweder durch die Vorrichtung selbst oder
von anderer Stelle des Rohrsystems aus mit Druck beaufschlagt werden
kann.
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Die
vorliegende Vorrichtung läßt sich
zum Zwecke der Dichtigkeitsüberprüfung beliebiger
Rohrsysteme verwenden, beispielsweise für Rohrsysteme in Heizungsanlagen,
in Rohrsystemen in Fabrikationsanlagen oder auch im Kraftfahrzeugbereich.
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Ein
spezieller Anwendungsfall der vorliegenden Vorrichtung ist die Dichtigkeitsüberprüfung einer Auspuffanlage
eines Kraftfahrzeuges in einer Servicewerkstatt.
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Zum Überprüfen der
Dichtigkeit der Auspuffanlage eines Kraftfahrzeuges wird der Stopfen
der Vorrichtung in das offene Ende des Auspuffrohres eingeführt, wonach
dann das elastische Element, üblicherweise
eine Gummidichtung, durch eine Relativbewegung der beiden relativ
zueinander beweglichen Teile des Stopfens axial gestaucht und dadurch radial
gespreizt wird, so daß das
elastische Element umfänglich
an die Innenwand des Auspuffrohres gepreßt wird. Das so verschlossene
Rohrsystem der Auspuffanlage kann dann beispielsweise mit Druckluft
bis auf einen Druck von etwa 3 bis 5 bar beaufschlagt werden. Je
nachdem, ob nach einer vorbestimmten Zeit ein Druckabfall auftritt,
wird die Dichtigkeit oder eine Undichtigkeit festgestellt. Das elastische
Element muß mit
hohem Anpreßdruck
an der Innenwand des Rohres anliegen, damit der Druck nicht unerwünscht über die
Vorrichtung selbst entweicht.
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Bei
einer Verwendung einer solchen Vorrichtung in einer Kfz-Werkstatt stellen
sich verschiedene Anforderungen an eine solche Vorrichtung. Wenn
ein Automobilhersteller sein Werkstättennetz mit einer Vielzahl
von Werkstätten
mit einer oder mehreren solcher Vorrichtungen ausstatten will, kommt
es darauf an, daß eine
solche Vorrichtung hinsichtlich ihrer Gestehung möglichst
kostengünstig,
d.h. mit geringem Material- und Zeitaufwand, herstellbar ist. Darüber hinaus
soll eine solche Vorrichtung zu dem gewünschten Zweck besonders einfach
handhabbar sein, d.h. das Einführen
des Stopfens in das offene Ende des Auspuffrohres sowie der Mechanismus zum
druckdichten Anlegen des elastischen Elements an die Innenwand des
Auspuffrohres soll mit einfachen Handgriffen und in möglichst
kurzer Zeit vonstatten gehen können,
ebenso der umgekehrte Vorgang, d.h. das Abnehmen der Vorrichtung
vom Auspuffrohr.
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Die
aus
US 4 328 837 bekannte
Vorrichtung zum dichten Verschließen eines Rohres weist ein elastisches
Element auf, das bis auf die Durchführung des Zug- und/oder Schubelements
aus einem elastischen Material mit hoher Wandstärke besteht. Das elastische
Element ist zwischen einer axial äußeren Platte und einer axial
inneren Platte angeordnet, wobei die axial innere Platte durch Betätigen eines
Spannhebels in Richtung auf die axial äußere Platte bewegt und das
elastische Element radial an eine Innenwand des abzudichtenden Rohres
gepreßt wird.
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Eine
weitere Vorrichtung zum dichten Verschließen eines Rohres ist aus
US 2 607 370 bekannt. Diese
bekannte Vorrichtung weist zusätzlich zu
einem axial stauchbaren und dadurch radial spreizbaren elastischen
Element eine Kralle auf, die mit der Innenwand des Rohres in Eingriff
bringbar ist, um eine Abzugsicherung gegen ein Abziehen aus dem
Rohr zu bilden. Das elastische Element hat bei dieser Vorrichtung
lediglich eine Dichtwirkung, nicht jedoch die Funktion, die Vorrichtung
gegen ein Abziehen von dem Rohr zu sichern. Die Kralle ist axial
verschiebbar auf einem Konus gelagert, wobei eine Schiebehülse vorgesehen
ist, die beim Umlegen eines Spannhebels die Kralle auf den Konus
aufschiebt, wodurch die Kralle radial gegen die Innenwand des Rohres
in Anlage kommt. Das elastische Element wird durch eine geringfügige axiale
Verschiebung des Konus verkippt und kommt dabei dichtend mit der
Innenwand des Rohres in Anlage. Diese Vorrichtung ist wegen ihres
viele Teile aufweisenden Aufbaus kostenaufwendig.
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Das
Dokument
DE 84 28 699
U1 beschreibt eine Beleuchtungseinrichtung zur Anbringung
an über
ein Fahrzeug hinausragenden, rohrförmige Körpern, das zwischen zwei axial
zueinander beweglichen Teilen ein im wesentlichen aus Vollmaterial
bestehendes elastisches Element aufweist, das durch die Relativbewegung
zwischen den beiden Teilen axial gestaucht und dabei radial nach
außen
gegen eine Innenwand eines Rohres gedrückt wird, wobei auch diese
Vorrichtung einen Spannhebelmechanismus aufweist, um die beiden
relativ zueinander beweglichen Teile, zwischen denen das elastische
Element angeordnet ist, aufeinander zu bzw. voneinander weg zu bewegen.
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Ferner
ist aus der
DE 196
48 364 A1 eine Vorrichtung bekannt, bei der das elastische
Element über
einen Hydraulikmechanismus gestaucht wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die einfach aufgebaut und
leicht handhabbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe hinsichtlich der eingangs genannten Vorrichtung dadurch
gelöst,
daß das
eine Teil des Stopfens das andere im wesentlichen ohne radiales
Spiel in Längsrichtung
teilweise übergreift,
wobei das elastische Element als hohlzylindrischer Ring ausgebildet
ist, der am übergriffenen
Teil zwischen einem Ende des übergreifenden
Teils und einem Ringflansch des übergriffenen
Teils angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß sind demnach
die beiden Teile, zwischen denen das elastische Element angeordnet
ist, bei ihrer Relativbewegung zueinander auf konstruktiv einfache
Weise formschlüssig
aneinander geführt.
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Die
Vorrichtung weist als Mechanismus zum Stauchen und damit druckdichten
Anpressen des elastischen Elements an die Innenwand des Rohres einen
umlegbaren Hebel mit einer Nockenfläche auf, wobei der Hebel über das
Zug- und/oder Schubelement, das einerseits mit dem Hebel und andererseits mit
einem der beiden Teile des Stopfens verbunden ist, die Relativbewegung
zwischen den beiden Teilen des Stopfens und damit eine Stauchung
des elastischen Elements bewirkt. Zum Verschließen eines Rohres, beispielsweise
eines Auspuffrohres, wird also der Stopfen in das offene Ende des
Rohres eingeführt,
wonach lediglich der Hebel um die Schwenkachse verschwenkt, d.h.
umgelegt werden muß,
beispielsweise um 80°–120°, wodurch
das elastische Element unmittelbar radial an die Innenwand des Rohres
angepreßt
wird. Zum Abnehmen der Vorrichtung von dem Rohr muß der Hebel
ledig lich in umgekehrter Richtung verschwenkt bzw. umgelegt werden,
wonach die beiden Teile des Stopfens sich in entgegengesetzter Richtung
auseinanderbewegen und das elastische Element sich entspannt, so
daß der
Stopfen aus dem Rohr herausgezogen werden kann. Die zur Handhabung
der Vorrichtung erforderlichen Manipulationen reduzieren sich somit
auf das Verschwenken des Hebels um die Schwenkachse. Darüber hinaus
kann über
den Hebelarm des Hebels eine sehr hohe Kraft zur Stauchung des elastischen Elements
ausgeübt
werden, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung auch die erforderliche
Dichtwirkung zum druckdichten Verschließen des Rohres aufbringen kann.
Gleichzeitig zeichnet sich ein solcher in der Art eines Knebel-Hebels
ausgebildeten Mechanismus zum Stauchen des elastischen Elements durch
seinen konstruktiv einfachen und damit in der Gestehung kostengünstig und
einfachen Ausgestaltung aus, die sich für eine Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in großen
Stückzahlen eignet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Abstand der Schwenkachse
des Hebels von dem Widerlager verstellbar.
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Die
Verstellung des vorgenannten Abstands hat die Wirkung, daß der Bewegungshub
der Relativbewegung zwischen den beiden Teilen des Stopfens bei
gleichbleibendem Bewegungsweg des Hebels verändert werden kann, wodurch
das Maß der
axialen Stauchung des elastischen Elements und damit dessen radiale
Spreizung eingestellt werden kann. Auf diese Weise können vorteilhafterweise
Innendurchmessertoleranzen, die insbesondere bei Auspuffrohren von
Kraftfahrzeugen vorhanden sind, durch eine entsprechende Einstellung
des zuvor genannten Abstands kompensiert werden. Hierdurch ist gewährleistet,
daß ein
aufgrund von Toleranzen innendurchmessergrößeres Rohr ebenso zuverlässig druckdicht
verschlossen werden kann wie ein innendurchmesserkleineres Rohr.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Zug- und/oder Schubelement
mit dem einen Teil des Stopfens über
ein Gewinde verbunden.
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Hierbei
ist zum einen von Vorteil, daß aufgrund
der Schraubverbindung des Zug- und/oder Schubelements mit dem einen
Teil des Stopfens sich diese beiden Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei deren Herstellung leicht zusammenfügen lassen, wobei die vorgenannte
Schraubverbindung vorzugsweise auch die beiden Teile des Stopfens
samt dem elastischen Element zusammenhält. Zum anderen wird der weitere
Vorteil erreicht, daß sich
mittels einer Gewindeverbindung die gemäß der zuvor genannten Ausgestaltung
bevorzugte Verstellbarkeit des Abstands der Schwenkachse des Hebels in
konstruktiv einfacher Weise realisieren läßt, und sich die Verstellung
des Abstands von der Bedienungsperson auf leicht handhabbare Weise
durchführen
läßt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Zug- und/oder Schubelement
ein insgesamt starres stabförmiges
Element.
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Während als
Zug- und/oder Schubelement auch ein zumindest teilweise als flexibles
Zugseil ausgebildet sein kann, hat diese Maßnahme jedoch den Vorteil,
daß über das
starre stabförmige
Element sowohl Zug- als auch Schubkräfte übertragen werden können, so
daß allein
mittels des Hebels und des starren stabförmigen Elements die Relativbewegung der
beiden Teile des Stopfens in beiden Richtungen gesteuert werden
kann, ohne daß Rückstellelemente wie
Federn oder dgl. erforderlich sind. Dies trägt zu einer weiteren konstruktiven
Vereinfachung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Nockenfläche des
Hebels bezüglich
der Schwenkachse exzentrisch.
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Hierbei
ist von Vorteil, daß bei
entsprechender Geometrie der Exzentrizität beim Umlegen des Hebels eine
allmähliche
Stauchung und damit Spreizung des elastischen Elements ergibt, bis
das elastische Element vollends dichtend an der Innenwand des Rohres
anliegt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das elastische Element
hitzebeständig.
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Hierbei
ist von Vorteil, daß sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Dichtigkeitsüberprüfung solcher
Rohrsysteme verwenden lassen kann, in denen eine hohe Temperatur
vorherrscht. Insbesondere eignet sich diese Ausgestaltung bei einer Verwendung
der Vorrichtung zur Dichtigkeitsüberprüfung einer
Auspuffanlage eines Kraftfahrzeuges, dessen Auspuffrohr nach dem
Laufen des Motors noch heiß ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Widerlager an dem
anderen Teil des Stopfens an einem axial lang erstreckten Fortsatz
dieses Teils angeordnet.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß der von
Hand zu bedienende Hebel vom Ende des Rohres, in das der Stopfen
eingeführt
ist, über
den lang erstreckten Fortsatz möglichst
weit beabstandet und somit für
die Bedienungsperson leicht zugänglich
angeordnet sein kann. Diese Ausgestaltung ist insbesondere bei einer
Ver wendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Dichtigkeitsüberprüfung einer Auspuffanlage
eines Kraftfahrzeuges von Vorteil, da das Ende des Auspuffrohres
häufig
unterhalb der Stoßstange
und gegenüber
dieser nach vorne versetzt angeordnet und somit nur schwer zugänglich ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist diese radial innerhalb
des elastischen Elements einen Anschluß zum Anschließen einer
Druckquelle und/oder eines Druckmeßgerätes auf.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
nicht nur ein Rohr druckdicht verschlossen werden kann, sondern daß auch an
derselben Vorrichtung eine Druckquelle angeschlossen werden kann, über die
dann das zu überprüfende Rohrsystem
durch die Vorrichtung hindurch mit Druck beaufschlagt werden kann.
An der Druckquelle kann weiterhin ein Druckmeßgerät vorhanden sein, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch als Teil des Gesamtmeßsystems
zum Überprüfen der
Dichtigkeit des Rohrsystems verwendet werden kann. Als Anschluß zum Anschließen einer
Druckquelle oder eines Druckmeßgerätes weist die
Vorrichtung vorzugsweise ein handelsübliches Ventil auf, das durch
die beiden Teile des Stopfens hindurchgeführt ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung
ausschließlich
aus den beiden Teilen des Stopfens, dem elastischen Element, dem
Zug- und/oder Schubelement und dem Hebel, und ggf. dem Anschluß zum Anschließen einer
Druckwelle und/oder eines Druckmeßgerätes.
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In
dieser Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung hinsichtlich
ihrer Gestehung besonders kostengünstig, weil sie mit wenigen
Teilen auskommt, und eignet sich daher insbesondere für eine Fertigung
in großen
Stückzahlen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten
Zeichnung.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird mit Bezug
auf diese hiernach näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum druckdichten Verschließen eines Rohres in Seitenansicht
in einer ersten Betriebsstellung, wobei die Vorrichtung in ein offenes
Ende eines Rohres eingeführt
ist;
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2 die
Vorrichtung in 1 in einer zweiten Betriebsstellung;
und
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3 einen
Längsschnitt
durch die Vorrichtung in 1 mit teilweisen Weglassungen
gegenüber 1 in
gegenüber 1 vergrößertem Maßstab.
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In 1 bis 3 ist
eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehene Vorrichtung
zum druckdichten Verschließen
eines Rohres 12 dargestellt. Das Rohr 12 ist beispielsweise
das Auspuffrohr eines nicht dargestellten Kraftfahrzeuges. Bei diesem
Anwendungsfall kann die Vorrichtung 10 für eine Dichtigkeitsüberprüfung der
Auspuffanlage des Kraftfahrzeuges verwendet werden.
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Die
Vorrichtung 10 weist einen Stopfen 14 auf, der
in ein offenes Ende 16 des Rohres 12 einführbar ist.
Der Stopfen 14 weist eine zylindrische Form auf und besitzt
einen Außendurchmesser,
der in etwa dem Innendurchmesser des Rohres 12 entspricht.
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Der
Stopfen 14 weist ein erstes Teil 18 und ein zweites
Teil 20 auf. Beide Teile 18 und 20 sind starr
und beispielsweise aus Stahl gefertigt. Das erste und das zweite
Teil 18, 20 sind in Längsrichtung des Stopfens 14 hintereinander
angeordnet und sind in Längsrichtung
relativ zueinander beweglich. Das erste Teil 18 und das
zweite Teil 20 sind gemäß einem
Doppelpfeil 19 in entgegengesetzten Richtungen auseinanderbewegbar,
und sind umgekehrt gemäß Pfeilen 21 aufeinander
zu bewegbar.
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Zwischen
dem ersten Teil 18 und dem zweiten Teil 20 des
Stopfens 14 ist ein elastisches Element 22 angeordnet.
Das elastische Element 22 ist in Form eines hohlzylindrischen
Ringes ausgebildet und beispielsweise aus einem elastischen Material wie
Gummi gefertigt. Das elastische Element 22 ist für den vorliegenden
Verwendungszweck insbesondere aus einem hitzebeständigen Material
gefertigt.
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Das
erste Teil 18 übergreift
das zweite Teil 20 in Längsrichtung
teilweise, und zwar im wesentlichen ohne radiales Spiel.
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Das
erste Teil 18 ist demnach als Art Überwurfteil ausgebildet. Das
elastische Element 22 ist zwischen einem unteren Ende 24 des
ersten Teils 18 und einem Ringflansch 26 des zweiten
Teils 20 angeordnet. Die Dicke des elastischen Elements 22 entspricht
dabei der Dicke des unteren Endes 24 des ersten Teils 18 und
der Dicke bzw. radialen Abmessung des Ringflansches 26 des
zweiten Teils 20.
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Sowohl
das erste Teil 18 als auch das zweite Teil 20 des
Stopfens 14 sind jeweils insgesamt einstückig ausgebildet.
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Die
Vorrichtung 10 weist weiterhin ein Zug- und/oder Schubelement 28 auf.
Das Zug- und/oder Schubelement 28 ist insgesamt als starres
stabförmiges
Element ausgebildet und kann somit Zug- und Schubkräfte übertragen.
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Ein
erstes Ende 30 des Zug- und/oder Schubelements 28 ist
mit dem zweiten Teil 20 des Stopfens 14 verbunden.
Das Ende 30 des Zug- und/oder Schubelements 28 greift
dazu in eine Bohrung 32 in dem zweiten Teil 20 ein.
Die Bohrung 32 ist vorzugsweise als Sacklochbohrung ausgeführt, so
daß die Bohrung 32 an
ihrem unteren Ende in 3 geschlossen ist.
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Ein
zweites Ende 34 des Zug- und/oder Schubelements 28 ist
mit einem Hebel 36 verbunden. Das zweite Ende 34 des
Zug- und/oder Schubelements 28 ist dazu als Auge ausgebildet,
durch das ein Achsbolzen 38, der quer zur Längsrichtung
der Vorrichtung 10 bzw. quer zur Längsrichtung des Zug- und/oder
Schubelements 28 verläuft,
durchgesteckt und mit seinen beiden Enden in entsprechende Bohrungen
in Gabelschenkeln 40 und 42 des Hebels 36 eingesetzt
ist. Der Achsbolzen 38 definiert eine Schwenkachse 44, die
entsprechend quer zur Längsrichtung
der Vorrichtung 10 verläuft,
und um die der Hebel 36 zwischen einer in 1 dargestellten
Stellung und einer 2 dargestellten Stellung verschwenkbar
ist.
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Der
Hebel 36 weist einen lang erstreckten ersten Hebelarm 45 auf,
der den Kraftarm des Hebels 36 bildet und an dessen freien
Ende ein Griffteil 46 befestigt ist. Ein zwischen der Schwenkachse 44 ausgehender
zweiter Hebelarm 48, der den Lastarm des Hebels 36 bildet,
ist an seinem äußeren Ende
mit einer gekrümmten
Nockenfläche 50 an
den Gabelschenkeln 40 und 42 ausgestattet. Die
Nockenfläche 50 ist
bezüglich
der Schwenkachse 44 exzentrisch ausgestaltet. Das Verhältnis aus
erstem und zweitem Hebelarm 45 und 48 ist möglichst
groß gewählt und beträgt vorzugsweise
zwischen 5:1 und 10:1 oder darüber.
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Die
Nockenfläche 50 des
Hebels 36 läuft beim
Verschwenken des Hebels 36 um die Schwenkachse 44 gegen
ein an dem ersten Teil 18 des Stopfens 14 ausgebildetes
Widerlager 52 bzw. Widerlagerfläche. Das Widerlager 52 ist
an einem an dem ersten Teil 18 des Stopfens 14 einstückig ausgebildeten
lang erstreckten Fortsatz 54 an dessen freien Ende ausgebildet.
Der Fortsatz 54 des ersten Teils 18 kann bei entsprechender
längerer
Ausgestaltung des Zug- und/oder Schubelements 28 auch länger als
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ausgestaltet sein, wenn dies für
eine vom Anwendungsfall abhängigen
besseren Zugänglichkeit
zu dem zu verschließenden
Rohr 12 angezeigt ist.
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Bevor
weitere Einzelheiten der Vorrichtung 10 beschrieben werden,
wird zunächst
anschließend die
Funktionsweise der Vorrichtung 10 erläutert.
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In
der in 1 gezeigten Betriebsstellung der Vorrichtung 10 ist
das elastische Element 22 entspannt, so daß in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel
der Stopfen 14 eine über
seine gesamte Längserstreckung
im wesentlichen mit konstantem Außendurchmesser versehene Oberfläche besitzt.
In diesem Zustand kann der Stopfen 14 in das offene Ende 16 des
Rohres 12 eingeführt
werden, und zwar so weit, daß das
elastische Element 22 zumindest vollständig in das Rohr 12 eingetaucht
ist.
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Wird
ausgehend von der in 1 dargestellten Betriebsstellung
der Hebel 36 in Richtung eines Pfeiles 56 um die
Schwenkachse 44 verschwenkt, läuft die Nockenfläche des
zweiten Hebelarms 48 des Hebels 36 gleitend gegen
das Widerlager 52 des ersten Teils 18 des Stopfens 14,
wodurch das Zug- und/oder Schubelement 28 und damit das
zweite Teil 20 des Stopfens 14 in Richtung eines
Pfeiles 58 in 1 bewegt wird, während das
zweite Teil 18 entgegen der Richtung des Pfeiles 58 bewegt
wird. Das erste Teil 18 und das zweite Teil 20 werden
demnach beim Verschwenken des Hebels 36 in Richtung der Pfeile 21 in 1 aufeinander
zu bewegt, wodurch das zwischen den beiden Teilen 18 und 20 angeordnete
elastische Element 22 in Längsrichtung gestaucht und gleichzeitig
radial gespreizt wird, wie in der Betriebsstellung in 2 dargestellt
ist. Das elastische Element 22 wird dadurch radial an die
Innenwand des Rohres 12 gepreßt und verschließt das Rohr 12 druckdicht.
Wird der Hebel ausgehend von 2 wieder
in die Betriebsstellung in 1 bewegt, erfolgt
der zuvor beschriebene Bewegungsablauf in umgekehrter Richtung,
d.h. die Teile 18 und 20 des Stopfens 14 bewegen
sich gemäß dem Doppelpfeil 19 wieder
auseinander, so daß sich
das elastische Element 22 entspannt und der Stopfen 14 aus
dem Rohr 12 herausgezogen werden kann.
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Wie
in 3 dargestellt ist, ist das Zug- und/oder Schubelement 28 an
dem ersten Ende 30 mit einem Gewinde 60 versehen, über das
es mit dem zweiten Teil 20 des Stopfens 14, das
in der Sacklochbohrung 32 ein entsprechendes Gewinde 32 aufweist,
verschraubt ist. Auf diese Weise kann das Zug- und/oder Schubelement 28 in
Längsrichtung
bezüglich
dem zweiten Teil 20 des Stopfens 14 längs verstellt
und somit der Abstand der Schwenkachse 44 von dem Widerlager 52,
bezogen auf den entspannten Zustand des elastischen Elements 22, oder
die Relativposition zwischen dem ersten Teil 18 und dem
zweiten Teil 20 voreingestellt werden. Durch diese Voreinstellung
kann dem elastischen Element 22 eine Vorstauchung bzw.
radiale Vorspreizung auferlegt oder der Bewegungshub der Teile 18 und 20 relativ
zueinander voreingestellt werden, wodurch die Vorrichtung 10 für eine bestimmte
Größe von Rohren 12 verwendet
werden kann, die jedoch hinsichtlich ihres Innendurchmessers aufgrund
von Herstellungstoleranzen voneinander abweichen.
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Das
Zug- und/oder Schubelement 28 läßt sich von dem zweiten Teil 20 vollständig abschrauben,
wonach die Teile 18 und 20 voneinander getrennt
und auch das elastische Element 22 abgenommen werden können, beispielsweise
um es durch ein anderes zu ersetzen.
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Schließlich weist
die Vorrichtung 10 innerhalb des elastischen Elements 22 einen
Anschluß 64 zum
Anschließen
einer Druckwelle und/oder eines Druckmeßgerätes auf, wobei der Anschluß 64 in Form
eines herkömmlichen
Ventils 66 ausgebildet ist. Das Ventil 66 ist
in 3 weggelassen. Das Ventil 66 ist durch Öffnungen 68 des
ersten Teils 18 und durch Öffnungen 70 und 72 des
zweiten Teils 20 des Stopfens 14 hindurchgeführt, wobei
das Ventil 66 eine Dichtwulst 74 aufweist, die
gegen den Außenrand
der Öffnung 72 dichtend
anliegt und eine mittige Bohrung für den Durchtritt des Prüfmediums,
beispielsweise Druckluft, aufweist.
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Vorzugsweise
besteht die Vorrichtung 10 ausschließlich aus den in den Figuren
dargestellten Komponenten.
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Das
elastische Element 22 kann vorteilhafterweise sich auch
an an der Innenwand des Rohres 12 ggf. vorhandene Unebenheiten,
wie Schweißnähte, aufgrund
seiner elastischen Eigenschaften dichtend anlegen bzw. anschmiegen.
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Während das
vorliegende Ausführungsbeispiel
anhand der Verwendung der Vorrichtung 10 zur Dichtigkeitsüberprüfung einer
Auspuffanlage eines Kraftfahrzeugs beschrieben wurde, versteht es
sich, daß die
Vorrichtung 10 auch zum Verschließen eines eine Flüssigkeit
führenden
Rohrs, beispielsweise eines Rohrsystems einer Heizungsanlage, verwendet werden
kann, wobei dann das Rohr dicht gegen die Flüssigkeit abgedichtet wird.
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Der
weitere Vorteil der Vorrichtung 10 besteht darin, daß sie bei
entsprechend einfach zu realisierender durchmessergrößerer Herstellung
des Stopfens auch für
Rohre größeren Durchmessers, beispielsweise
500 mm, geeignet ist und bei derartigen Anwendungen dieselben Vorteile
mit sich bringt wie bei dem vorliegend beschriebenen bevorzugten Anwendungsfall.