DE10210625A1 - Härtbare Harzmasse und neues latentes Härtungsmittel - Google Patents
Härtbare Harzmasse und neues latentes HärtungsmittelInfo
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Abstract
Eine härtbare Harzmasse, die ausgezeichnete Härtbarkeit und Lagerstabilität und insbesondere verbesserte Lagerstabilität aufweist, wenn die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält. Eine härtbare Harzmasse mit einem Harzbestandteil mit einem Oxiranring und Thiiranring in einem Verhältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1): DOLLAR F1 in der R·1· einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, und R·2· und R·3· unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicyclischen Ring oder aromatischen Ring bilden.
Description
Die Erfindung betrifft eine härtbare Harzmasse und insbesondere eine härtbare
Harzmasse, die ausgezeichnete Härtbarkeit und Lagerstabilität zeigt.
Die Erfindung betrifft auch eine neue Verbindung, die zur Verwendung als laten
tes Härtungsmittel für Epoxyharz und/oder Thiiranharz gut geeignet ist, und auch eine
eine solche Verbindung enthaltende härtbare Harzmasse.
Es war bekannt, ein Ketimin als latentes Härtungsmittel in einer teilweise härtba
ren Harzmasse zu verwenden, die ein Epoxyharz enthält. Die unter Verwendung des
Ketimins hergestellte härtbare Harzmasse wies jedoch die Nachteile einer geringen La
gerstabilität auf. Angesichts einer solchen Situation wurde versucht, die Lagerstabilität
zu verbessern, indem man das als latentes Härtungsmittel verwendete Ketimin in
beträchtlichem Maße in ein solches umzuwandeln, das vom sterisch gehinderten Typ ist,
wobei ein in einem Teil härtbare Epoxyharzmasse bereitgestellt wird, die verbesserte
Lagerstabilität ohne Verschlechterung der Härtbarkeit zeigt (JP-A-11-21532 und JP-A-
2000-178343).
Eine solche Verwendung des sterisch gehinderten Ketimins verbesserte jedoch
nicht in vollem Maße die Lagerstabilität der zum Teil härtbaren Epoxyharzmasse, und
insbesondere wies die Harzmasse noch die Nachteile der schlechten Lagerstabilität auf,
wenn die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel als einzige
Bestandteile enthielt, d. h. in Abwesenheit von Füllstoffen, Weichmachern, Mitteln für
Thixotropie oder anderen Zusätzen. Wenn die Lagerstabilität in den Fällen, wo die
Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält, gering ist,
gehen Reaktionen (d. h. Zunahme des Molekulargewichts der Harzmasse) während der
Lagerung vonstatten, wodurch sich eine erhöhte Viskosität und schlechte Verarbeitbar
keit nach Vermischen mit anderen Mitteln und Anpassen, sowie durch verschlechterten
Kontakt verschlechterte Eigenschaften, einschließlich schlechter Haftung an Gegenstän
den, auf denen die Harzmasse aufzubringen ist, ergibt.
Bei einem Thiiranharz, das reaktiver als das Epoxyharz ist, ist das Problem der
schlechten Lagerstabilität schwerwiegender, wenn die Harzmasse nur den Harzbestand
teil und das latente Härtungsmittel enthält.
Angesichts der vorstehend beschriebenen Situation ist die erste Aufgabe der vor
liegenden Erfindung, eine härtbare Harzmasse bereitzustellen, die ausgezeichnete Härt
barkeit und Lagerstabilität und insbesondere verbesserte Lagerstabilität aufweist, wenn
die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält.
Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Zusammenset
zung, die als latentes Härtungsmittel für ein Epoxyharz und/oder ein Thiiranharz ver
wendet werden kann, sowie eine härtbare Harzmasse bereitzustellen, die das Epoxyharz
und/oder das Thiiranharz als Hauptpolymer und die neue Verbindung als latentes Här
tungsmittel umfasst und verbesserte Lagerstabilität aufweist, wenn die Harzmasse nur
den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält.
Als Lösung der ersten Aufgabe wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung eine härtbare Harzmasse (nachstehend auch als "erste erfindungsgemäße Mas
se" bezeichnet) bereitgestellt, umfassend
einen Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Ver hältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und
einen Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Ver hältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und
eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
einen Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Ver hältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und
einen Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Ver hältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und
eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, und
R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicyclischen Ring oder aromatischen Ring bilden.
R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicyclischen Ring oder aromatischen Ring bilden.
In der Oxazolidinverbindung der Formel (1) ist R1 vorzugsweise eine Methyl
gruppe oder Ethylgruppe und R2 vorzugsweise ein Kohlenwasserstoffrest, wobei das
Kohlenstoffatom in Position eins ein Kohlenstoffatom eines verzweigten Rests oder ein
Ringkohlenstoffatom ist.
Die Oxazolidinverbindung der Formel (1) geht durch Hydrolyse in der härtbaren
Harzmasse in Gegenwart von Feuchtigkeit (Wassergehalt) eine Ringöffnungsreaktion ein
und dient als latentes Härtungsmittel durch Reaktion mit dem Oxiranring oder Thiiran
ring. Die Oxazolidinverbindung zeigt ausgezeichnete Härtbarkeit und auch verbesserte
Lagerstabilität, da sie einen Substituenten und insbesondere einen voluminösen Substi
tuenten um das Stickstoffatom im Heterozyclus aufweist, wodurch sich eine verringerte
Reaktivität gegenüber Feuchtigkeit ergibt, verglichen mit einem herkömmlichen Ket
imin.
Zusätzlich weist der Harzbestandteil in der ersten erfindungsgemäßen Masse ei
nen Thiiranring auf. Im Gegensatz zu dem Oxiranring, der leicht mit sowohl sauren als
auch basischen Gruppen reagiert, weist der Thiiranring die Eigenschaft auf, dass er
gegenüber einer basischen Gruppe reaktiv ist, während er mit einer sauren Gruppe
relativ wenig reaktiv ist. Die Oxazolidinverbindung der Formel (1) zeigt nur schwache
Basizität, da ein voluminöser Rest um das Stickstoffatom in der Aminogruppe vorhanden
ist. Sie weist auch eine Hydroxylgruppe (-OH) auf, die eine saure Gruppe darstellt. Da
durch ist diese Oxazolidinverbindung relativ reaktiv mit dem Oxiranring, während sie
relativ wenig reaktiv mit dem Thiiranring ist. Demgemäß ist die Thiiranverbindung, in
der ein Teil oder der gesamte Oxiranring durch den Thiiranring ersetzt wurde, während
der Lagerung wenig reaktiv mit der Oxazolidinverbindung der Formel (1), verglichen
mit Epoxyverbindungen, die nur den Oxiranring enthalten. Folglich zeigt die erste erfin
dungsgemäße Masse verbesserte Lagerstabilität, verglichen mit einer Epoxyverbindung
umfassenden Masse, die nur den Oxiranring enthält.
Die erste erfindungsgemäße Masse, die eine Thiiranverbindung mit dem Thiiran
ring als Harzbestandteil und eine Oxazolidinverbindung als latentes Härtungsmittel ent
hält, zeigt sowohl ausgezeichnete Härtbarkeit als auch verbesserte Lagerstabilität. Eine
solche Masse ist daher sehr vorteilhaft. Inbesondere kann diese Masse in der Praxis
problemlos eingesetzt werden, auch wenn sie nicht mit einem Füllstoff oder Weichma
cher verdünnt wurde, da sie signifikant verbesserte Lagerstabilität aufweist, wenn sie
nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel umfasst.
Die Erfindung stellt auch die erste erfindungsgemäße Masse bereit, die weiter
eine Isocyanatverbindung mit mindestens zwei Isocyanatgruppen in einem Molekül um
fasst. Diese Masse zeigt sowohl ausgezeichnete Härtbarkeit als auch verbesserte Lager
stabilität und insbesondere verbesserte Lagerstabilität, wenn sie nur den Harzbestandteil
und das latente Härtungsmittel umfasst.
Zum Lösen der ersten Aufgabe wird auch in einem zweiten Aspekt der vorliegen
den Erfindung eine härtbare Harzmasse (nachstehend auch als "zweite erfindungsgemäße
Masse" bezeichnet) bereitgestellt, die eine Harzverbindung mit einer Isocyanatgruppe
und einem Thiiranring und eine Oxazolidinverbindung der Formel (1) umfasst. Diese
zweite Masse zeigt auch ausgezeichnete Härtbarkeit und verbesserte Lagerstabilität und
insbesondere Lagerstabilität, wenn die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das laten
te Härtungsmittel enthält.
Zum Lösen der zweiten Aufgabe wird in einem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung eine Verbindung (nachstehend auch als "erfindungsgemäße Verbindung" be
zeichnet) bereitgestellt, erhalten aus einer Oxazolidinverbindung der Formel (1) und ei
ner Verbindung mit mindestens einer funktionellen Gruppe, ausgewählt aus einem Alk
oxysilylrest, einer Isocyanatgruppe, Vinylethergruppe und Carboxylgruppe, durch Addi
tion oder Kondensation zwischen der Hydroxylgruppe der Oxazolidinverbindung und der
funktionellen Gruppe der Verbindung mit mindestens einer funktionellen Gruppe.
In der erfindungsgemäßen Verbindung ist die Hydroxylgruppe in der Oxazolidin
verbindung der Formel (1) geschützt und die Lagerstabilität der unter Verwendung einer
solchen Oxazolidinverbindung hergestellten härtbaren Harzmasse ist besser gegenüber
der Masse, die unter Verwendung der Oxazolidinverbindung der Formel (1) hergestellt
wird, deren Hydroxylgruppe nicht geschützt ist. Insbesondere weist eine solche härtbare
Harzmasse Vorteile auf, da sie eine extrem hohe Lagerstabilität aufweist, wenn die
Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält, und diese
Harzmasse kann ohne Verdünnung mit dem Füllstoff oder Weichmacher verwendet
werden.
Zusätzlich weist, wenn die Verbindung mit mindestens einer funktionellen Grup
pe, ausgewählt aus einem Alkoxysilylrest, einer Isocyanatgruppe, Vinylethergruppe und
Carboxylgruppe, eine multifunktionelle Verbindung ist, die unter Verwendung einer sol
chen Verbindung hergestellte härtbare Harzmasse auch gute Oberflächenhärtbarkeit auf.
Zum Lösen der zweiten Aufgabe wird als ein vierter Aspekt der vorliegenden Er
findung eine härtbare Harzmasse (nachstehend auch als "dritte erfindungsgemäße Mas
se" bezeichnet) bereitgestellt, die mindestens ein Harz, ausgewählt aus einem Epoxyharz
und Thiiranharz, sowie die erfindungsgemäße Verbindung umfasst.
Da die dritte erfindungsgemäße Masse die erfindungsgemäße Verbindung als
Härtungsmittel enthält, zeichnet sie sich durch ausgezeichnete Lagerstabilität und ver
besserte Oberflächenhärtbarkeit und insbesondere ausgezeichnete Lagerstabilität aus,
wenn die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält.
Zuerst wird der erste Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Der Harzbestandteil der ersten erfindungsgemäßen Masse ist ein Harzbestandteil
mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Verhältnis (Oxiranring/Thiiran
ring) von 95/5 bis 1/100 und vorzugsweise 95/5 bis 10/90. Der Harzbestandteil kann nur
eine Verbindung (A) enthalten, bei der der Oxiranring in der Epoxyverbindung vollstän
dig oder teilweise durch einen Thiiranring ersetzt wurde; oder sowohl eine solche Ver
bindung (A) als auch eine Epoxyverbindung (B) enthalten, die nur einen Oxiranring in
ihrem Molekül enthält.
Die Verbindung (A) kann entweder Verbindung (A-1), in der der Oxiranring im
Molekül vollständig durch einen Thiiranring ersetzt wurde, so dass nur der Thiiranring
im Molekül enthalten ist, oder Verbindung (A-2) sein, bei der der Oxiranring im
Molekül nur teilweise durch einen Thiiranring ersetzt ist, so dass sowohl der Thiiranring
als auch der Oxiranring im Molekül enthalten sind. Mit anderen Worten kann der
Harzbestandteil der ersten erfindungsgemäßen Masse jede der folgenden Kombinationen
umfassen:
- a) nur Verbindung (A-2);
- b) Verbindung (A-1) und Verbindung (B);
- c) Verbindung (A-2) und Verbindung (B);
- d) Verbindung (A-1) und Verbindung (A-2);
- e) Verbindung (A-1), Verbindung (A-2) und Verbindung (B); und
- f) nur Verbindung (A-1).
Unter diesen ist im Hinblick auf die realisierte starke Haftung am stärksten
bevorzugt die erste erfindungsgemäße Masse, die den Harzbestandteil (iii) enthält.
Die Verbindung (A) kann aus einer Epoxyverbindung synthetisiert werden. Die
Epoxyverbindung, die zur Herstellung der Verbindung (A) verwendet werden kann,
schließt eine Epoxyverbindung ein, in der alle Substituenten Y in den folgenden Formeln
(a), (b), (d), (e) und (f) den Oxiranring der folgenden Formel (2) darstellen:
Sie schließt weiterhin eine Epoxyverbindung ein, in der alle Reste Z in der nachstehen
den Formel (c) ein Sauerstoffatom bedeuten. Es ist anzumerken, dass in den folgenden
Formeln (a) und (b) der Wert n eine ganze Zahl von 0 oder 1 oder mehr ist, und in der
folgenden Formel (f) ist R6 ein beliebiger zweiwertiger organischer Rest.
Y-CH2-O-R6-O-CH2-Y (f)
Beispiele für Epoxyverbindungen schließen auch eine Verbindung der folgenden
Formel (3) ein:
R4-m-C CH2O-CH2Y)m (3)
in der alle Reste Y in der Formel den Oxiranring der Formel (2) bedeuten; ebenso eine
Verbindung mit dem Rest der folgenden Formel (4):
in der alle Reste Y in der Formel den Oxiranring der Formel (2) darstellen. Es ist an
zumerken, dass R in der Formel (3) einen Alkylrest mit 1 oder mehr Kohlenstoffatomen
darstellt und m eine ganze Zahl von 1 bis 4 darstellt. Die Verbindung mit dem Rest der
Formel (4) in ihrem Molekül ist nicht auf irgendeine besondere Verbindung beschränkt,
und der Rest, der an den Rest der Formel (4) bindet, kann ein Wasserstoffatom, ein Al
kylrest, wie eine Methyl- oder Ethylgruppe, oder eine Phenylgruppe sein. Die Verbin
dung mit dem Rest der Formel (4) in ihrem Molekül kann auch eine Verbindung mit
zwei oder mehreren Resten der Formel (4) sein, zum Beispiel in der zwei solche Reste
der Formel (4) aneinander entweder direkt oder mit einem dazwischenliegenden Rest,
wie einer Methylengruppe, binden.
Eine solche Epoxyverbindung kann auch eine Epoxyverbindung sein, in der ein .
Wasserstoffatom oder ein anderer Rest im Molekül durch ein Halogenatom ersetzt ist,
zum Beispiel eine Verbindung der folgenden Formel (g):
in der Hal ein Halogenatom darstellt. Beispiele der Halogenatome schließen Brom-,
Chlor- und Fluoratome ein.
Ein Beispiel einer Verbindung (A), die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, ist eine Verbindung der Formeln (a), (b), (d), (e), (f) oder (g), in der min
destens einer der zwei oder mehreren Reste Y ein Thiiranring der folgenden Formel (5)
ist:
und Y, sofern es keinen Thiiranring darstellt, den Oxiranring der Formel (2) bedeutet;
und eine Verbindung der Formel (c), in der mindestens ein Z ein Schwefelatom ist und
das Z, das kein Schwefelatom ist, ein Sauerstoffatom ist.
Beispiele der Epoxyverbindungen schließen auch eine Verbindung der Formel (3)
ein, in der mindestens ein Y in der Formel der Thiiranring der Formel (5) ist und das Y,
das kein Thiiranring ist, ein Oxiranring der Formel (2) ist; ebenso eine Verbindung mit
einem Rest der Formel (4), in der mindestens eines der Y in der Formel der Thiiranring
der Formel (5) ist, und das Y, das nicht der Thiiranring ist, ein Oxiranring der Formel
(2) ist. In solchen Verbindungen ist es auch möglich, dass alle Reste Y in der Formel
den Thiiranring der Formel (5) darstellen. Es ist anzumerken, dass R in der Formel (3)
einen Alkylrest mit 1 oder mehr Kohlenstoffatomen darstellt und m eine ganze Zahl von
1 bis 4 darstellt. Die Verbindung mit dem Rest der Formel (4) in ihrem Molekül ist nicht
auf eine spezielle Verbindung beschränkt, und der Rest, der an den Rest der Formel (4)
bindet, kann ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest, wie eine Methyl- oder Ethylgruppe,
oder eine Phenylgruppe, sein. Die Verbindung mit dem Rest der Formel (4) in ihrem
Molekül kann auch eine Verbindung mit zwei oder mehreren Resten der Formel (4)
sein, zum Beispiel in der zwei oder mehrere solcher Feste der Formel (4) aneinander
entweder direkt oder mit einem dazwischenliegenden Rest, wie einer Methylengruppe,
binden.
Typische Beispiele der Verbindung (A) sind jene der folgenden Formeln:
wobei mindestens einer der zwei oder der mehreren Reste Y in der Formel der Thiiran
ring der Formel (5) ist und das Y, das kein Thiiranring ist, der Oxiranring der Formel
(2) ist; mindestens ein Z ein Schwefelatom ist, und das Z, das kein Schwefelatom ist, ein
Sauerstoffatom ist; und n eine ganze Zahl von 0, 1 oder mehr ist. In solchen Verbin
dungen ist es auch möglich, dass alle Reste Y in der Formel den Thiiranring der Formel
(5) darstellen.
Von den vorstehend aufgeführten Formeln stellen die Formeln (6) und (7) typi
sche Verbindungen (Thiiranharze) der Formel (3) dar. Die Formeln (8), (9), (10) bzw.
(11) sind typische Verbindungen (Thiiranharze) mit dem Fest der Formel (4) in ihrem
Molekül. Unter diesen sind Thiiranharze der Formeln (6), (7) und (8) bevorzugt.
Die Verbindung (A) kann mit einem Verfahren hergestellt werden, bei dem die
Epoxyverbindung mit einem Episulfidierungsmittel in einem polaren Lösungsmittel unter
kräftigem Rühren umgesetzt wird. Typische Episulfidierungsmittel, die verwendet wer
den können, schließen Kaliumthiocyanat (KSCN) und Thioharnstoff ein.
Beispiele der polaren Lösungsmittel, die verwendet werden können, schließen
Methanol, Ethanol, Aceton, Wasser und ein Gemisch solcher Lösungsmittel ein. Insbe
sondere, wenn KSCN als Episulfidierungsmittel verwendet wird, ist die Verwendung
eines gemischten Lösungsmittels von Wasser und Ethanol (Wasser/Ethanol: 2/1) bevor
zugt, um die Verbindung (A-2) herzustellen, in der der Grad des Ersatzes durch den
Thiiranring 50% beträgt, genauer in der das Verhältnis des Gehalts Oxiranring/Thiiran
ring 50/50 beträgt. Andererseits ist die Verwendung von Aceton als Lösungsmittel be
vorzugt, um die Verbindung (A-1) herzustellen, in der der Grad des Ersatzes durch den
Thiiranring 100% beträgt, genauer in der das Verhältnis Gehalt Oxiranring/Thiiranring
0/100 beträgt.
Die Reaktion kann typischerweise bei einer Temperatur im Bereich von 10 bis
35°C, zum Beispiel bei Raumtemperatur, für etwa 10 bis 40 Stunden, zum Beispiel etwa
20 Stunden, in einer Atmosphäre, die entweder Luft oder eine inerte Atmosphäre, wie
Stickstoff, sein kann, durchgeführt werden.
Die Verbindung (B), die in der ersten erfindungsgemäßen Masse enthalten sein
kann, die einen Oxiranring, aber keinen Thiiranring in ihrem Molekül enthält, kann jede
der Epoxyverbindungen sein, die als Epoxyverbindungen zur Verwendung bei Herstel
lung der Verbindung (A) angegeben werden. Beispiele solcher Verbindungen schließen
die als Beispiele der Verbindung (A) angegebenen ein, wobei alle Substitutenten Y einen
Oxiranring der Formel (2) bedeuten und n eine ganze Zahl von 0, 1 oder mehr ist, sowie
alle Reste Z ein Sauerstoffatom sind. Unter solchen Verbindungen ist die Verwendung
einer bifunktionellen Epoxyverbindung mit zwei Oxiranringen im Molekül bevorzugt,
damit die erhaltene erste erfindungsgemäße Masse eine starke Haftung zeigt. Insbeson
dere bevorzugt ist eine Bisphenol F-Epoxyverbindung im Hinblick auf geringe Viskosität
und bequeme Verarbeitbarkeit.
In der ersten erfindungsgemäßen Masse liegt das Verhältnis des Gehalts an
Oxiranring/Thiiranring im Bereich von 95/5 bis 0/100 und vorzugsweise im Bereich von
95/5 bis 10/90 im Hinblick auf die Lagerstabilität und Härtbarkeit und stärker bevorzugt
im Bereich von 90/10 bis 60/40 im Hinblick auf ausgezeichnete Lagerstabilität.
Der Harzbestandteil der ersten erfindungsgemäßen Masse ist vorzugsweise eine
Flüssigkeit mit einer Viskosität bei 25°C von bis zu 100 000 mPas. Die einen solchen
Harzbestandteil enthaltende erste erfindungsgemäße Masse härtet bei Raumtemperatur
mit hoher Geschwindigkeit. Der Harzbestandteil mit einer Viskosität bei 25°C von bis
zu 100 000 mPa.s ist vorzugsweise ein Harz mit einem Äquivalent von bis zu 450
g/Äqu., im Zustand der Epoxyverbindung vor Ersetzen des Oxirans durch Thiiran, oder
ein Gemisch von Harzen, das so kombiniert ist, dass das mittlere Äquivalent bis zu 450
g/Äqu. beträgt. Unter solchen Harzbestandteilen sind am stärksten bevorzugt Bisphenol
A-Epoxyharz und Bisphenol F-Epoxyharz mit einem Epoxyäquivalent von 150 bis 300.
Die Verwendung von hydriertem Bisphenol A-Epoxyharz und anderen alicyclischen
Epoxyverbindungen ist im Hinblick auf die Lagerstabilität bevorzugt.
Die erste erfindungsgemäße Masse kann weiter eine Isocyanatverbindung mit
mindestens zwei Isocyanatgruppen in einem Molekül als Harzbestandteil zusätzlich zu
dem Harzbestandteil mit dem Oxiranring und dem Thiiranring, wie vorstehend beschrie
ben, umfassen. Die Oxazolidinverbindung der Formel (1) geht dann eine Ringöffnung
durch Hydrolyse zur Reaktion mit dieser Isocyanatgruppe ein. Die Isocyanatgruppe rea
giert auch mit der durch die Ringöffnung der Thiirangruppe durch die Oxazolidinver
bindung der Formel (1) gebildeten Thiolgruppe, wobei eine vernetzte Struktur gebildet
wird. Der Gehalt der Isocyanatverbindung ist nicht beschränkt. Jedoch ist bevorzugt, 10
bis 800 Gew.-Teile und insbesondere 30 bis 700 Gew.-Teile der Isocyanatverbindung
mit mindestens zwei Isocyanatgruppen in einem Molekül, pro 100 Gew.-Teile des Harz
bestandteils mit dem Oxiranring und dem Thiiranring im Hinblick auf hohe Härtungsge
schwindigkeit und ausgezeichnete physikalische Eigenschaften nach Härten zu verwen
den.
Beispiele der Isocyanatverbindungen mit mindestens zwei Isocyanatgruppen in
einem Molekül schließen ein: aromatische Polyisocyanate, wie 2,4-Toluylendiisocyanat,
2,6-Toluylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 2,4'-Diphenylmethandiiso
cyanat, p-Phenylendiisocyanat und Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanat; aliphatische
Polyisocyanate, wie Hexamethylendiisocyanat (HDI) und Tetramethylxylylendiisocyanat
(TMXDI); alicyclische Polyisocyanate, wie Isophorondiisocyanat (IPDI); arylaliphati
sche Polyisocyanate, wie Xylylendiisocyanat; und Polyisocyanat, wie vorstehend er
wähnt, modifiziert mit Carbodiimid oder Isocyanurat; diese können entweder allein oder
in Kombination von zwei oder mehreren verwendet werden.
Die Isocyanatverbindung mit mindestens zwei Isocyanatgruppen im Molekül kann
auch ein Urethanprepolymer, hergestellt durch Umsetzung der Isocyanatverbindung, wie
vorstehend erwähnt, mit einer Polyolverbindung, sein. Die verwendete Polyolverbin
dung kann jede von Polyetherpolyolen, Polyesterpolyolen, anderen Polyolen und Gemi
schen davon, wie bei typischen Polyurethanharzmassen, sein.
Ein typisches Polyetherpolyol ist eines, das durch Additionspolymerisation von
einem oder mehreren Alkylenoxiden, wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Sty
roloxid und Tetrahydrofuran, mit einer oder mehreren Verbindungen mit zwei oder
mehreren aktiven Wasserstoffatomen hergestellt wird.
Beispiele der Verbindung mit zwei oder mehreren aktiven Wasserstoffatomen
schließen mehrwertige Alkohole, Amine und Alkanolamine ein.
Beispiele der mehrwertigen Alkohole schließen Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Propylenglykol, Dipropylenglykol, Glycerin, 1,1,1-Trimethylolpropan, 1,2,5-Hexan
triol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 4,4'-Dihydroxyphenylpropan, 4,4'-Dihydroxyphe
nylmethan und Pentaerythrit ein. Beispiele der Amine schließen Ethylendiamin ein. Bei
spiele der Alkanolamine schließen Ethanolamin und Propanolamin ein.
Beispiele der Polyesterpolyole schließen die durch Polykondensation von einem
oder mehreren Polyolen mit niedrigem Molekulargewicht, wie Ethylenglykol, Propylen
glykol, Butandiol, Pentandiol, Hexandiol, Cyclohexandimethanol, Glycerin und 1,1,1-
Trimethylolpropan, mit einer oder mehreren Carbonsäuren mit niedrigem Molekular
gewicht oder oligomeren Säuren, wie Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberin
säure, Sebacinsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure und Dimersäure; und die durch
Ringöffnungspolymerisation von Propionlakton oder Valerolakton hergestellten, ein.
Beispiele anderer Polyole schließen Polycarbonatpolyol; Polybutadienpolyol;
hydriertes Polybutadienpolyol; Acrylpolyol; und Ethylenglykol, Diethylenglykol, Pro
pylenglykol, Dipropylenglykol, Butandiol, Pentandiol, Hexandiol und anderen Polyole
mit niedrigem Molekulargewicht ein.
Das Urethanprepolymer mit der Isocyanatgruppe am Ende des Moleküls kann
durch Mischen einer solchen Polyolverbindung mit einer Überschußmenge einer Poly
isocyanatverbindung in einem Anteil von 1,2 bis 5 Äquivalenten (NCO-Äquivalenten)
und vorzugsweise 1,5 bis 3 Äquivalenten der Polyisocyanatverbindung pro 1 Äquivalent
der Polyolverbindung (OH-Äquivalent) hergestellt werden. Das Urethanprepolymer kann
durch Mischen der Verbindungen im festgelegten Verhältnis und Rühren des Gemisches
unter Erwärmen des Gemisches typischerweise auf eine Temperatur im Bereich von 30
bis 120°C und vorzugsweise im Bereich von 50 bis 100°C, hergestellt werden.
Als nächstes wird der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Die zweite erfindungsgemäße Masse kann durch Ersetzen der Harzmasse, die den
Oxiranring und Thiiranring enthält, der ersten erfindungsgemäßen Masse durch eine
Verbindung, die eine Isocyanatgruppe und einen Thiiranring enthält, hergestellt werden.
Die Verbindung, die eine Isocyanatgruppe und den Thiiranring enthält, kann zum
Beispiel durch Umwandeln des Oxiranrings einer Verbindung mit einer Hydroxylgruppe
und Epoxygruppe oder einer Verbindung, die durch Addieren einer Polyepoxyverbin
dung an eine Verbindung mit einer Hydroxylgruppe und Carbonsäure (Carboxylgruppe)
erhalten wurde, in einen Thiiranring unter Verwendung von z. B. Thioharnstoff; und Ad
dieren einer Polyisocyanatverbindung an die erhaltene Verbindung hergestellt werden.
Typische Verbindungen schließen jene der folgenden Formeln ein. Die eine Isocyanat
gruppe und einen Thiiranring enthaltende Verbindung kann weiter einen Oxiranring ent
halten.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendete Oxazolidinverbindung ist eine
Verbindung der folgenden Formel (1):
In der Formel (1) ist R1 ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
der typischerweise ein Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie eine Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, s-Butyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Isopentyl-,
Neopentyl-, tert-Pentyl-, 1-Methylbutyl-, 2-Methylbutyl-, 1,2-Diemthylpropyl-, Hexyl-,
Isohexyl-, 1-Methylpentyl-, 2-Methylpentyl-, 3-Methylpentyl-, 1,1-Dimethylbutyl-, 1,2-
Dimethylbutyl-, 2,2-Dimethylbutyl-, 1,3-Dimethylbutyl-, 2,3-Dimethylbutyl-, 3,3-Di
methylbutyl-, 1-Ethylbutyl-, 2-Ethylbutyl-, 1,1,2-Trimethylpropyl-, 1,2,2-Trimethylpro
pyl-, 1-Ethyl-1-methylpropyl- oder 1-Ethyl-2-methylpropylgruppe; oder ein Alkenylrest,
ist, der dem Alkylrest, wie vorstehend erwähnt, entspricht.
Unter diesen ist R1 vorzugsweise eine Methylgruppe oder Ethylgruppe im Hin
blick auf die ausgezeichnete Oberflächenhärtbarkeit der erhaltenen ersten und zweiten
erfindungsgemäßen Masse und R1 ist am stärksten bevorzugt eine Methylgruppe.
R2 und R3 können unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Koh
lenwasserstoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen. In einer anderen Ausfüh
rungsform können R2 und R3 zusammen einen alicyclischen Ring oder aromatischen
Ring darstellen.
Beispiele der einwertigen Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen
schließen ein: einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen
(wie den für R1 erwähnten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen), einen Alkenylrest
oder Alkinylrest, der einem solchen Alkylrest entspricht; einen Arylrest, der mit 1 oder
mehreren Substituenten substituiert sein kann; einen Aralkylrest; und einen Cycloalkyl
rest, der mit 1 oder mehreren Substituenten substituiert sein kann. Beispiele schließen
ein: lineare Alkylreste, wie eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Octyl-,
Dodecyl- und Laurylgruppe; verzweigte Alkylreste, wie eine Isopropyl-, Isobutyl-, s-
Butyl-, tert-Butyl-, Isopentyl-, Neopentyl-, tert-Pentyl-, 1-Methylbutyl- und 1-Methyl
heptylgruppe; Alkenylreste, wie eine Vinyl-, Allyl-, Isopropenyl- und 2-Methyl
allylgruppe; Arylreste, wie eine Tolyl- (o-, m-, p-), Dimethylphenyl- und Mesitylgrup
pe; Arylalkylreste, wie eine Benzyl-, Phenethyl- und α-Methylbenzylgruppe; und Cyc
loalkylreste, wie eine Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppe.
Der alicyclische oder aromatische Ring, den R2 und R3 zusammen darstellen kön
nen, kann ein alicyclischer oder aromatischer Ring mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen sein.
Beispiele der alicyclischen Ringe mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen schließen eine Cyclo
butyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl- und Cyclooctylgruppe ein; und Bei
spiele der aromatischen Ringe. mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen schließen eine Phenyl-,
Benzyl-, Tolyl- (o-, m-, p-) und Xylylgruppe ein.
Unter solchen funktionellen Gruppen ist R2 vorzugsweise eine voluminöse
Gruppe, wie ein verzweigter Kohlenwasserstoffrest oder ein Kohlenwasserstoffrest, der
einen alicyclischen oder aromatischen Ring enthält, zum Beispiel ein verzweigter Alkyl
rest, wie eine Isobutylgruppe, ein Aryl-, Arylalkyl- oder Cycloalkylrest, da ein Stick
stoffatom im Heterocyclus (Oxazolidinring) dann durch die sterische Behinderung durch
einen solchen Substituenten geschützt wird, wobei sich beträchtlich verringerte Basizität
des Stickstoffatoms ergibt und daher die erhaltene erste oder zweite erfindungsgemäße
Masse verbesserte Lagerstabilität zeigt.
Unter solchen funktionellen Gruppen ist R2 am stärksten bevorzugt ein Kohlen
wasserstoffrest, in dem das Kohlenstoffatom in der Stellung 1 ein Kohlenstoffatom eines
verzweigten Rests oder ein Ringkohlenstoffatom ist, da die erhaltene erste oder zweite
erfindungsgemäße Masse verbesserte Lagerstabilität zeigt.
Beispiele von R2, wobei das Kohlenstoffatom in Position 1 des Kohlenwasser
stoffrests ein Kohlenstoffatom eines verzweigten Rests ist, schließen eine Isopropyl-,
s-Butyl-, tert-Butyl-, tert-Pentyl-, 1-Methylbutyl-, 1-Methyllheptyl- und Isopropenylgruppe
ein.
Beispiele von R2, wobei das Kohlenstoffatom in Position 1 des Kohlenwasser
stoffrests ein Ringkohlenstoffatom ist, schließen Arylreste, wie eine Phenyl-, Tolyl- (o-,
m-, p-) und Dimethylphenylgruppe; Arylalkylreste, wie eine α-Methylbenzylgruppe;
und Cycloalkylreste, wie eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl- und Methylcyclohexylgruppe,
ein. Das Ringkohlenstoffatom kann ein Kohlenstoffatom sein, das entweder einen
aromatischen Ring oder alicyclischen Ring bildet.
Unter diesen ist R2 im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Ausgangssubstanzen
und leichte Synthese am stärksten bevorzugt eine Isopropyl-, tert-Butyl- oder Cyclohe
xylgruppe.
Beispiele der bevorzugten Oxazolidinverbindungen der Formel (1) sind jene der
folgenden Formeln (12), (13) und (14):
Die Oxazolidinverbindung der Formel (1) kann allein oder in Kombination von
zwei oder mehreren verwendet werden. Die Oxazolidinverbindung der Formel (1) dient
als latentes Härtungsmittel für die erste und zweite erfindungsgemäße Masse durch
Ringöffnung durch Hydrolyse in Gegenwart von Feuchtigkeit (Wasser), wobei sie mit
dem Thiiranring und/oder Oxiranring reagiert, um dabei die Masse zu härten. Da die
erste und zweite erfindungsgemäße Masse die Oxazolidinverbindung der Formel (1) ent
hält, zeigt die Masse geeignet verlängerte "klebfreie Zeit" und geeignet verlängerte Zeit,
die man das für die Hydrolyse erforderliche Wasser in die Masse eindringen lässt. Zu
sätzlich wird angenommen, dass eine anionische Polymerisation durch das nach Oberflä
chehärtung gebildete tertiäre Amin vonstatten geht, obwohl diese anionische Polymeri
sation noch nicht bestätigt ist. Als Folge weisen die erste und zweite erfindungsgemäße
Masse hervorragende Eigenschaften bezüglich der Tiefenhärtbarkeit auf, wobei die
Dicke der zu härtenden Folie leicht erhöht werden kann. Außerdem zeigt, da die Oxazo
lidinverbindung der Formel (1) einen Substituenten um das heterocyclische Stickstoff
atom aufweist und insbesondere einen voluminösen Substituenten aufweist, in dem das
Kohlenstoffatom in Position 1 ein "verzweigtes Kohlenstoffatom" oder ein Ringkohlen
stoffatom um das heterocyclische Stickstoffatom ist, die erste und zweite erfindungsge
mäße Masse eine verbesserte Lagerstabilität.
Im Gegensatz zu der herkömmlichen Epoxyharzmasse, die in der Oxazolidinver
bindung als latentes Härtungsmittel vorhanden ist und unter schlechter Oberflächen
härtung leidet, wobei eine vollständige Härtung mehrere Tage beansprucht, zeigen die
erste und zweite erfindungsgemäße Masse, die die Oxazolidinverbindung der Formel (1)
mit einer bestimmten Struktur enthalten, in der das Ringkohlenstoffatom im heterocyc
lischen Ring in der 5-Stellung mit einer Methylolgruppe substituiert ist, ausgezeichnete
Oberflächenhärtbarkeit, da die Oxazolidinverbindung der Formel (1) mit hoher Ge
schwindigkeit eine Hydrolyse eingeht.
Die Oxazolidinverbindung der Formel (1), die in der ersten und zweiten erfin
dungsgemäßen Masse enthalten ist, kann hergestellt werden durch Umsetzung des Ami
noalkohols und des Ketons oder Aldehyds der folgenden Formeln:
und zwar unter Erhitzen unter Rückfluß in Abwesenheit eines Lösungsmittels oder in
Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Benzol, Toluol oder Xylol, und azeotropes Ent
fernen des abgeschiedenen Wassers. In den Formeln weisen R1, R2 und R3 jeweils die
für R1, R2 und R3 der Formel (1) angegebene Bedeutung auf.
Der Gehalt der Oxazolidinverbindung in der ersten und zweiten erfindungsgemä
ßen Masse ist vorzugsweise so, dass das Molverhältnis [Oxiranring, Thiiranring und
Isocyanatgruppe/Stickstoffatom im Oxazolidin] im Bereich von 0,1 bis 50 und stärker
bevorzugt 0,5 bis 10, liegt. Wenn der Gehalt in einem solchen Bereich liegt, zeigen die
erste und zweite erfindungsgemäße Masse ausgezeichnete Härtbarkeit, sowie verbesserte
Lagerstabilität.
Die erste und zweite erfindungsgemäße Masse können ein Härtungsmittel oder
ein latentes Härtungsmittel, das normalerweise für das Epoxyharz und/oder Thiiranharz
verwendet wird, zusätzlich zur Oxazolidinverbindung der Formel (1) in dem Ausmaß
enthalten, dass die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt werden. Ty
pische Beispiele eines solchen Härtungsmittels und latenten Härtungsmittels schließen
die in der dritten erfindungsgemäßen Masse verwendete erfindungsgemäße Verbindung,
wie nachstehend beschrieben, ein Aminhärtungsmittel, Säure- oder Säureanhydridhär
tungsmittel, basische, ein aktives Wasserstoffatom enthaltende Verbindungen, Imidazole,
Polymercaptanhärtungsmittel, Phenolharze, Harnstoffharze, Melaminharze, Isocyanat
härtungsmittel, latente Härtungsmittel und UV-Härtungsmittel ein.
Als nächstes wird der dritte Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Die erfindungsgemäße Verbindung ist eine Verbindung, erhalten aus einer Oxa
zolidinverbindung der folgenden Formel (1) und einer Verbindung mit mindestens einer
funktionellen Gruppe, ausgewählt aus einem Alkoxysilylrest, einer Isocyanatgruppe,
Vinylethergruppe und Carboxylgruppe, durch Addition oder Kondensation zwischen der
Hydroxylgruppe der Oxazolidinverbindung und der funktionellen Gruppe der Verbin
dung mit mindestens einer funktionellen Gruppe.
Die Oxazolidinverbindung der Formel (1) ist die gleiche wie die in Bezug auf den
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung beschriebene.
Beispiele der Verbindungen mit mindestens einer funktionellen Gruppe, ausge
wählt aus einem Alkoxysilylrest, einer Isocyanatgruppe, Vinylethergruppe und Carb
oxylgruppe, sind eine Verbindung mit einem Alkoxysilylrest, eine Verbindung mit einer
Isocyanatgruppe, eine Verbindung mit einer Vinylethergruppe und eine Verbindung mit
einer Carboxylgruppe, die nachstehend beschrieben werden.
Die Verbindung mit einem Alkoxysilylrest kann jede Silanverbindung mit min
destens einem Alkoxysilylrest im Molekül sein. Der an die Silylgruppe bindende Alk
oxyrest ist im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Ausgangssubstanzen vorzugsweise eine
Methoxy-, Ethoxy- oder Propoxygruppe. Solche Verbindungen sind vorzugsweise ein
bifunktionelles Alkoxysilan, genauer ein Alkoxysilan mit zwei oder mehreren Alkoxy
silylresten im Molekül und stärker bevorzugt ein Alkoxysilan mit 3 bis 20 funktionellen
Gruppen im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Ausgangssubstanzen. Die Reste, die zu
dem an die Silylgruppe bindenden Alkoxyrest verschieden sind, sind vorzugsweise ein
Wasserstoffatom oder ein Alkyl-, Alkenyl- oder Arylalkylrest mit bis zu 20 Kohlenstoff
atomen, wie eine Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Isopropylgruppe. Wenn die Verbindung
mit einem Alkoxysilylrest eine wie vorstehend beschriebene Verbindung ist, wird die
Entfernung des in der Austauschreaktion mit der Hydroxylgruppe der Oxazolidinverbin
dung gebildeten Alkohols in der Synthese der erfindungsgemäßen Verbindung erleich
tert, die als neues latentes Härtungsmittel verwendet wird.
Die Verbindung mit einer Isocyanatgruppe kann jede Verbindung mit mindestens
einer Isocyanatgruppe im Molekül sein. Die Verbindung mit der Isocyanatgruppe ist
jedoch vorzugsweise ein Diisocyanat oder Triisocyanat mit zwei oder drei Isocyanat
gruppen. Ein solches Diisocyanat oder Triisocyanat kann jedes Isocyanat sein, das als
ein Teil eines Urethanprepolymers verwendet wird. Beispiele schließen ein: 2,4-Toluy
lendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat, Phenylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocy
anat, 1,5-Naphthalindiisocyanat, Tolidindiisocyanat, Triphenylmethantriisocyanat, Bi
cycloheptantriisocyanat, Tris(isocyanatphenyl)thiophosphat und andere aromatische Po
lyisocyanate und hydrierte Derivate davon; Ethylendiisocyanat, Propylendiisocyanat, Te
tramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Trimethylhexymethylendiisocyanat,
1,6,11-Undecantrüsocyanat, 1,3,6-Hexamethylentriisocyanat und andere aliphatische
Polyisocyanate; Isophorondiisocyanat und andere alicyclische Polyisocyanate; Xylylen
diisocyanat, Tetramethylxyloldiisocyanat und andere arylaliphatische Polyisocyanate und
hydrierte Derivate davon. Beispiele schließen auch ein: polyfunktionelle Isocyanatver
bindungen, hergestellt durch Reaktion zwischen den Isocyanatgruppen solcher Di- und
Triisocyanatverbindungen zum Bilden eines Isocyanuratrings, und polyfunktionelle Iso
cyanatverbindungen und Urethanprepolymere, hergestellt durch Umsetzung dieser Di-
und Triisocyanatverbindungen mit einem Polyol. Solche Isocyanatverbindungen können
vorzugsweise ein Molekulargewicht von bis zu 20000 aufweisen, da die Isocyanatverbin
dung mit einem Molekulargewicht von bis zu 20000 keine unangemessen hohe Viskosität
zeigt und die Verbindung bevorzugte Verarbeitbarkeit zeigen kann.
Vorzugsweise ist die Verbindung mit einer Vinylethergruppe eine Verbindung
mit mindestens zwei Vinylethergruppen im Molekül. Beispiele solcher Verbindungen mit
einer Vinylethergruppe schließen Ethylenglykoldivinylether, Triethylengylkoldivinyl
ether, Butandioldivinylether, 2,2-Bis[p-(2-vinyloxyethoxy)phenyl]propan, Cyclohexandi
oldivinylether, Cyclohexandimethanoldivinylether, Trimethylpropantrivinylether und
Pentaerythrittrivinylether ein.
Die Verbindung mit einer Carboxylgruppe kann Acrylsäure, Methacrylsäure,
Crotonsäure, 2-Pentinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure und Pyrromellitsäure
sein.
Unter diesen sind zweiwertige und mehrwertige Säuren mit zwei oder mehreren
Carboxylgruppen im Molekül bevorzugt.
Die Verbindungen mit mindestens einer funktionellen Gruppe, ausgewählt aus
einem Alkoxysilylrest, einer Isocyanatgruppe, Vinylethergruppe und Carboxylgruppe,
die mit der Hydroxylgruppe der Oxazolidinverbindung umzusetzen ist, kann funktionelle
Gruppen von zwei oder mehreren Arten, einschließlich der vorstehend beschriebenen
funktionellen Gruppen, enthalten. Beispiele solcher Verbindungen schließen Silankupp
lungsmittei, wie ein Alkylmethyldimethoxysilan, Alkyltrimethoxysilan, Alkylmethyldi
ethoxysilan und Alkyltriethoxysilan mit mindestens einer Epoxygruppe, Vinylgruppe,
(Meth)acrylgruppe, Isocyanatgruppe und Carboxylgruppe ein.
Eine typische erfindungsgemäße Verbindung ist die der folgenden Formel (15),
die durch Kondensation zwischen der Hydroxylgruppe der Oxazolidinverbindung der
Formel (1) und dem Alkoxyrest der Verbindung mit einem Alkoxysilylrest hergestellt
wird.
In der Formel (15) weisen R1, R2 und R3 die gleiche Bedeutung wie für R1, R2
und R3 in der Formel (1) angegeben auf; kann R4 vorzugsweise ein Wasserstoffatom
oder einen Alkyl-, Alkenyl-, Arylalkyl- oder Alkoxyrest darstellen; und ist n eine ganze
Zahl von 1 bis 4.
Beispiele der durch R1 in der Formel (15) dargestellten Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen schließen Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie
eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, s-Butyl-, tert-Butyl-, Pen
tyl-, Isopentyl-, Neopentyl-, tert-Pentyl-, 1-Methylbutyl-, 2-Methylbutyl-, 1,2-Dime
thylpropyl-, Hexyl-, Isohexyl-, 1-Methylpentyl-, 2-Methylpentyl-, 3-Methylpentyl-, 1,1-
Dimethylbutyl-, 1,2-Dimethylbutyl-, 2,2-Dimethylbutyl-, 1,3-Dimethylbutyl-, 2,3-Di
methylbutyl-, 3,3-Dimethylbutyl-, 1-Ethylbutyl-, 2-Ethylbutyl-, 1,1,2-Trimethylpropyl-,
1,2,2-Trimethylpropyl-, 1-Ethyl-1-methylpropyl- und 1-Ethyl-2-methylpropylgruppe;
und solchen Alkylresten entsprechende Alkenylreste ein. Unter den Kohlenwasserstoff
resten wie vorstehend erwähnt ist R1 vorzugsweise eine Methyl- oder Ethylgruppe und
am stärksten bevorzugt eine Methylgruppe.
Beispiele der einwertigen Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen
für R2 und R3 schließen ein: einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 15 Koh
lenstoffatomen (wie den für R1 erwähnten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen),
einen Alkenyl- oder Alkinylrest, der einem solchen Alkylrest entspricht; einen Arylrest,
der mit 1 oder mehreren Substituenten substituiert sein kann; einen Arylalkylrest und
einen Cycloalkylrest, der mit 1 oder mehreren Substituenten substituiert sein kann. Bei
spiele schließen ein: lineare Alkylreste, wie eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-,
Pentyl-, Octyl-, Dodecyl- und Laurylgruppe; verzweigte Alkylreste, wie eine Isopropyl-,
Isobutyl-, s-Butyl-, tert-Butyl-, Isopentyl-, Neopentyl-, tert-Pentyl-, 1-Methylbutyl- und
1-Methylheptylgruppe; Alkenylreste, wie eine Vinyl-, Allyl-, Isopropenyl- und 2-
Methylallylgruppe; Arylreste, wie eine Tolyl- (o-, m-, p-), Dimethylphenyl- und Mesi
tylgruppe; Aralkylreste, wie eine Benzyl-, Phenethyl- und α-Methylbenzylgruppe; und
Cycloalkylreste, wie eine Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppe.
Der alicyclische oder aromatische Ring, den R2 und R3 zusammen darstellen
können, kann ein alicyclischer oder aromatischer Ring mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen
sein. Beispiele der alicyclischen Ringe mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen schließen eine
Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl- und Cyclooctylgruppe ein; und
Beispiele der aromatischen Ringe mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen schließen eine Phe
nyl-, Benzyl-, Tolyl- (o-, m-, p-) und Xylylgruppe ein.
Unter solchen funktionellen Gruppen ist R2 vorzugsweise ein voluminöser Rest,
wie ein verzweigter Kohlenwasserstoffrest oder ein Kohlenwasserstoffrest, der einen
alicyclischen oder aromatischen Ring enthält, zum Beispiel ein verzweigter Alkylrest,
wie eine Isobutylgruppe, ein Aryl-, Arylalkyl- oder Cycloalkylrest, da das Stickstoff
atom im Heterocyclus (Oxazolidinring) dann durch die sterische Behinderung eines sol
chen Substituenten geschützt ist, wobei sich beträchtlich verringerte Basizität des Stick
stoffatoms ergibt, und daher zeigt die erhaltene dritte erfindungsgemäße Masse verbes
serte Lagerstabilität.
Unter solchen funktionellen Gruppen ist R2 am stärksten bevorzugt ein Kohlen
wasserstoffrest, wobei das Kohlenstoffatom in Position 1 ein verzweigtes Kohlenstoff
atom oder Ringkohlenstoffatom ist, da die erhaltene erste oder zweite erfindungsgemäße
Masse verbesserte Lagerstabilität zeigen.
Beispiele von R2, wobei das Kohlenstoffatom in Position 1 des Kohlenwasser
stoffrests ein "verzweigtes Kohlenstoffatom" ist, schließen eine Isopropyl-, s-Butyl-,
tert-Butyl-, tert-Pentyl-, 1-Methylbutyl-, 1-Methylheptyl- und Isopropenylgruppe ein.
Beispiele von R2, wobei das Kohlenstoffatom der Position 1 des Kohlenwas
serstoffrests ein Ringkohlenstoffatom ist, schließen Arylreste, wie eine Phenyl-, Tolyl-
(o-, m-, p-) und Dimethylphenylgruppe; Arylalkylreste, wie eine α-Methylbenzyl
gruppe; und Cycloalkylreste, wie eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl- und Methylcyclo
hexylgruppe, ein. Das Ringkohlenstoffatom kann ein Kohlenstoffatom sein, das ent
weder einen aromatischen Ring oder einen alicyclischen Ring bildet.
Unter diesen ist R2 im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Ausgangssubstanzen
und leichte Synthese am stärksten bevorzugt eine Isopropyl-, tert-Butyl- oder Cyclohe
xylgruppe.
Wenn R4 ein Alkoxyrest ist, ist R4 im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Aus
gangssubstanzen vorzugsweise eine Methoxy-, Ethoxy- oder Propoxygruppe. Wenn R4
ein Alkyl-, Alkenyl- oder Arylalkylrest ist, ist R4 vorzugsweise ein Alkyl-, Alkenyl-
oder Arylalkylrest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, wie eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-
oder Isopropylgruppe. Wenn R4 einer der vorstehend beschriebenen Reste ist, wird die
Entfernung des in der Austauschreaktion mit der Hydroxylgruppe der Oxazolidinverbin
dung hergestellten Alkohols während der Synthese der erfindungsgemäßen Verbindung
erleichtert, die als neues latentes Härtungsmittel verwendet wird.
Wenn die Verbindung der Formel (15) als neues latentes Härtungsmittel in die
härtbare Harzmasse eingemischt wird, wird der erhaltenen härtbaren Harzmasse verbes
serte Lagerstabilität ohne Verschlechtern der ausgezeichneten Härtbarkeit verliehen.
Demgemäß ist die Verbindung der Formel (15) als latentes Härtungsmittel für
z. B. ein Epoxyharz, Thiiranharz und Urethanharz geeignet. Die Verwendung einer sol
chen Verbindung als latentes Härtungsmittel eines Epoxyharzes und/oder Thiiranharzes
ist besonders bevorzugt, da das erhaltene Harz ausgezeichnete Oberflächenhärtbarkeit
und Lagerstabilität und insbesondere deutlich bessere Lagerstabilität zeigt, wenn die
Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält, verglichen
mit dem Fall, wenn ein herkömmliches Härtungsmittel verwendet wird.
Als nächstes wird der vierte Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Die erfindungsgemäße dritte Masse enthält die erfindungsgemäße Verbindung
wie vorstehend beschrieben als latentes Härtungsmittel und ein Epoxyharz und/oder
Thuiranharz als Hauptbestandteil. Das Epoxyharz ist nicht auf eine bestimmte Art be
schränkt, sofern es eine Verbindung oder ein Polymer, die eine Epoxygruppe enthalten,
wie Bisphenol A-Epoxyharz, bromiertes Epoxyharz, Bisphenol F-Epoxyharz, Novolak
epoxyharz, alicyclisches Epoxyharz oder Triglycidylisocyanurat, oder alternativ ein mo
difiziertes Epoxyharz ist. Unter diesen ist Bisphenol A-Epoxyharz bevorzugt, da es ein
gebräuchliches Epoxyharz ist. Das Thiiranharz kann durch Ersetzen des Sauerstoffatoms
in der Epoxygruppe des Epoxyharzes durch ein Schwefelatom zur Umwandlung in Thii
ran hergestellt werden. In einem solchen Fall kann die Epoxygruppe entweder teilweise
oder vollständig in das Thiiran umgewandelt werden. Das Verhältnis der Thiirangruppe
zur Epoxygruppe im Harz kann abhängig von der gewünschten Verwendung des erhalte
nen Produkts geeignet gewählt werden.
In der dritten erfindungsgemäßen Masse können das Epoxyharz und/oder das
Thiiranharz, die der Hauptbestandteil sind, und die erfindungsgemäße Verbindung, das
das latente Härtungsmittel ist, vorzugsweise in einem solchen Verhältnis vermischt wer
den, dass das Oxazolidin in einem Äquivalentverhältnis von 0,1 bis 5,0 und stärker be
vorzugt in einem Äquivalentverhältnis von 0,1 bis 1,5 zur Summe der Epoxygruppen
und Thiirangruppen vorhanden ist. Wenn das Äquivalentverhältnis geringer als 0,1 ist,
kann die erhaltene Masse unter nicht ausreichender Härtung leiden, während, wenn das
Äquivalentverhältnis über 5,0 beträgt, sich unangemessen erhöhte Restklebrigkeit der
erhaltenen Harzmasse ergeben kann.
Die dritte erfindungsgemäße Masse ist sehr nützlich, da sie ausgezeichnete
Oberflächenhärtbarkeit und Lagerstabilität und insbesondere ausgezeichnete Lagerstabi
lität aufweist, wenn die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungs
mittel enthält.
Die dritte erfindungsgemäße Masse kann auch ein Härtungsmittel oder latentes
Härtungsmittel, das normalerweise mit dem Epoxyharz und/oder Thiiranharz verwendet
wird, zusätzlich zur erfindungsgemäßen Verbindung in dem Ausmaß enthalten, das die
Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt. Beispiele eines solchen Här
tungsmittels oder latenten Härtungsmittels schließen die in den ersten und zweiten erfin
dungsgemäßen Massen verwendete Oxazolidinverbindung der Formel (1), Aminhär
tungsmittel, Säure- oder Säureanhydridhärtungsmittel, basische, ein aktives Wasserstoff
atom enthaltende Verbindungen, Imidazole, Polymercaptanhärtungsmittel, Phenolharze,
Harnstoffharze, Melaminharze, Isocyanathärtungsmittel, latente Härtungsmittel und UV-
Härtungsmittel ein. Wenn ein solches anderes Härtungsmittel oder latentes Härtungsmit
tel in die Masse eingemischt wird, sollte ein solches Mittel so eingemischt werden, dass
das Äquivalentverhältnis der Gesamtmenge der aktiven Wasserstoffatome in den gesam
ten Härtungsmittelbestandteilen zur Summe der Epoxygruppen und Thiirangruppen vor
zugsweise im Bereich von 0,1 bis 5,0 und stärker bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 2,0
liegt.
Die erste, zweite und dritte erfindungsgemäße Masse (nachstehend einfach als
"erfindungsgemäße Masse" bezeichnet) kann weiter verschiedene beliebige Zusätze, zu
sätzlich zu den vorstehend beschriebenen Bestandteilen, umfassen. Beispiele solcher Zu
sätze schließen einen Füllstoff, Weichmacher, ein Silarikupplungsmittel, Mittel für Thi
xotropie, Pigment, einen Farbstoff, ein Antialterungsmittel, Antioxidationsmittel, Anti
statikmittel, Flammhemmmittel, einen Klebrigmacher, ein Dispergiermittel und ein Lö
sungsmittel ein.
Der verwendete Füllstoff kann verschiedene Formen aufweisen, und Beispiele
der Füllstoffe schließen organische und anorganische Füllstoffe, wie Quarzstaub, ge
branntes Siliciumdioxid, ausgefälltes Siliciumdioxid, pulverisiertes Siliciumdioxid und
geschmolzenes Siliciumdioxid; Diatomeenerde, Eisenoxid, Zinkoxid, Titanoxid, Bari
umoxid und Magnesiumoxid; Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Zinkcarbonat;
Talkumton, Kaolinton und gebrannten Ton; Ruß und jeden dieser Füllstoffe, weiter be
handelt mit einer Fettsäure, einer Harzsäure, einem Fettester oder einer Fettester-Ure
thanverbindung, ein.
Beispiele der Weichmacher schließen Phthalsäuredioctylester (DOP) und Phthal
säuredibutylester (DBP); Adipinsäuredioctylester und Bernsteinsäureisodecylester; Di
benzoesäurediethylenglycolester und Pentaerythritester; Ölsäurebutylester und Acetylri
cinoleinsäuremethylester; Tricresylphosphat und Trioctylphosphat; und Polypropylen
glykoladipat und Adipinsäurebutylenglykolester ein.
Beispiele bevorzugter Silankupplungsmittel schließen Trimethoxyvinylsilan, γ-
Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, Isocyanatpropyltrimethoxysilan und Ketimin modifi
ziertes Propyltrimethoxysilan ein, die herkömmliche Chemikalien zur bequemen An
wendung sind.
Beispiele der Mittel für Thixotropie schließen AEROSIL (hergestellt von Nippon
Aerosil K. K.), Dispalon (hergestellt von Kusumoto Chemicals, Ltd.), Calciumcarbonat
und Teflon ein.
Beispiele der Pigmente schließen anorganische Pigmente, wie Titandioxid, Zink
oxid, Ultramann, Eisenoxid, Lithopon, Blei, Cadmium, Eisen, Cobalt, Aluminium,
Chlorid und Sulfat; und organische Pigmente, wie Azopigment und Kupferphathalocya
ninpigment, ein.
Beispiele der Antialterungsmittel schließen Verbindungen, wie gehinderte Phe
nole und gehinderte Amine, ein.
Beispiele der Antioxidationsmittel schließen Butylhydroxytoluol (BHT) und
Butylhydroxyanisol (BHA) ein.
Beispiele der Antistatikmittel schließen ein quaternäres Ammoniumsalz und
hydrophile Verbindungen, wie ein Polyglykol und Ethylenoxid-Derivat, ein.
Beispiele der Flammverzögerungsmittel schließen Chloralkylphosphat, Dimethyl
methylphosphonat, Brom-Phosphor-Verbindung, Ammoniumpolyphosphat, Neopentyl
bromidpolyether und bromierten Polyether ein.
Beispiele der Klebrigmacher schließen Terpenharz, Phenolharz, Terpen-Phenol-
Harz, Kolophoniumharz und Xylolharz ein.
Die Zusätze wie vorstehend beschrieben können in jeder passenden Kombination
verwendet werden.
Das zum Herstellen der erfindungsgemäßen Masse aus den Bestandteilen, wie
vorstehend beschrieben, verwendete Verfahren ist nicht auf ein bestimmtes Verfahren
beschränkt. Die erfindungsgemäße Masse wird jedoch vorzugsweise mit einem Verfah
ren hergestellt, in dem die Bestandteile in einer Rührvorrichtung, wie einem Mischer,
unter vermindertem Druck oder in einer inerten Atmosphäre, wie Stickstoff, zur gleich
mäßigen Dispersion der Bestandteile, gründlich geknetet werden.
Die erfindungsgemäße Masse ist zum Beispiel gut geeignet als Klebstoff,
Dichtmittel, Beschichtungszusammensetzung, Beschichtung zur Verhinderung von Rost,
Härter, Beschichtungsmaterial und Schäumungsmaterial, zur Verwendung in Tiefbau-
und Bauanwendungen, für Beton, Holz und Metall.
Die vorliegende Erfindung wird weiter im Einzelnen in Bezug auf die folgenden
Beispiele beschrieben, die in keiner Weise den Bereich der vorliegenden Erfindung ein
schränken.
Die in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigten Bestandteile wurden gemäß der in
der Tabelle angegebenen Zusammensetzung (Gew.-Teile) gemischt, um die Harzmassen
herzustellen. Die erhaltenen Harzmassen wurden bezüglich ihrer Oberflächenhärtungs
zeit (Oberflächenhärtbarkeit) und Viskositätsänderung (Lagerstabilität) wie nachstehend
beschrieben beurteilt. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle 1 gezeigt. In der Ta
belle ist das Molverhältnis von [Oxiranring, Thiiranring und Isocyanatgruppe/Stick
stoffatom im Oxazolidin] als "Molverhältnis" angegeben.
Die Harzmasse wurde fast bis zur Kante eines becherförmigen Polypropylenbe
hälters mit einer Höhe von 1 cm gefüllt. Die Harzmasse wurde dann bei einer Tempe
ratur von 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% stehengelassen. Inzwi
schen wurde eine Polyethylenfolie mit der Oberfläche der Harzmasse in Kontakt ge
bracht und der in Stunden (Std.) gemessene Zeitraum, bis keine Klebrigkeit zwischen
der Polyethylenfolie und der Harzmasse beobachtet wurde, gemessen.
Die Harzmassen wurden bezüglich ihrer Viskosität unmittelbar nach ihrer
Herstellung und nach Einbringen in einen verschlossenen Behälter und 1 Tag Lagern bei
70°C (24 Stunden) beurteilt. Die Viskositätsänderung wurde durch Teilen der Viskosität
nach Lagern durch die Viskosität unmittelbar nach der Herstellung bestimmt. Die Ein
heit ist "fach". Die Viskosität wurde bei 20°C unter Verwendung eines Viskosimeters
des E-Typs mit einer Konusspindel mit 3 Grad gemessen. Die Proben, die durch ihre
Härtung nicht messbar waren, sind in der Tabelle als "gehärtet" angegeben.
Die in Tabelle 1 gezeigten Bestandteile sind wie nachstehend beschrieben.
Thiiranharz 1: Das Bisphenol F-Thiiranharz der folgenden Formel:
Thiiranharz 1: Das Bisphenol F-Thiiranharz der folgenden Formel:
Oxiranring/Thiiranring = 50/50. Viskosität bei 25°C: 10 000 mPa.s.
Epoxyharz 1: Bisphenol A-Epoxyharz, EP4100E, hergestellt von Asahi Denka Kogyo K. K.
Urethanprepolymer (Isocyanatgruppe enthaltende Verbindung): Ein Prepolymer, synthetisiert durch Mischen von trifunktionellem PPG (Polypropylenglycol) und TDI (Toluylendiisocyanat) mit NCO/OH von 2. Zahlenmittel des Molekulargewichts: 5000.
Thiiranharz 2: Ein Harz der folgenden Formel:
Epoxyharz 1: Bisphenol A-Epoxyharz, EP4100E, hergestellt von Asahi Denka Kogyo K. K.
Urethanprepolymer (Isocyanatgruppe enthaltende Verbindung): Ein Prepolymer, synthetisiert durch Mischen von trifunktionellem PPG (Polypropylenglycol) und TDI (Toluylendiisocyanat) mit NCO/OH von 2. Zahlenmittel des Molekulargewichts: 5000.
Thiiranharz 2: Ein Harz der folgenden Formel:
Das Harz wurde durch Umsetzung von 1/3 Äquivalent der Verbindung, herge
stellt durch Thiiranumwandlung von Glycid, mit der endständigen Isocyanatgruppe des
Urethanprepolymers mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 5000, wie vor
stehend beschrieben, hergestellt. Viskosität bei 25°C: 25 000 mPa.s.
Oxazolidin: Das Oxazolidin der folgenden Formel:
Oxazolidin: Das Oxazolidin der folgenden Formel:
Ketimin: Das Ketimin der folgenden Formel:
Wie in Tabelle 1 gezeigt, zeigten die Harzmasse von Beispiel 1, die einen einen
Thiiranring enthaltenden Harzbestandteil zusätzlich zur Oxazolidinverbindung der For
mel (1) umfasst; die Harzmasse von Beispiel 2, die weiter das Urethanprepolymer um
fasst; und die Harzmasse von Beispiel 3, die die Verbindung mit sowohl der Isocyanat
gruppe als auch dem Thiiranring enthält; ausgezeichnete Härtbarkeit und verringerte
Viskositätsänderung und auch ziemlich bevorzugte Lagerstabilität, wenn die Harzmassen
nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthielten. Im Gegensatz dazu
waren die Harzmassen der Vergleichsbeispiele 1 bis 3, die frei von einem einen Thiiran
ring enthaltenden Harz waren, schlechter in ihrer Härtbarkeit und Lagerstabilität. Die
unter Verwendung eines herkömmlichen Ketimins für das latente Härtungsmittel statt der
Oxazolidinverbindung von Beispiel 1 hergestellte Harzmasse von Vergleichsbeispiel 4
war ebenfalls schlechter in sowohl der Härtbarkeit als auch der Lagerstabilität.
Ein Epoxyharz, Thiiranharz und latentes Härtungsmittel A, das die erfindungsge
mäße Verbindung ist, und herkömmliche latente Härtungsmittel B und C wurden in dem
in Tabelle 2 gezeigten Mischverhältnis vermischt und die Gemische gleichmäßig gekne
tet, um die einteiligen feuchtigkeitshärtbaren Harzmassen der Beispiele 4 bis 6 und Ver
gleichsbeispiele 5 bis 7 herzustellen. Die Harzmassen wurden auf ihre Oberflächenhär
tungsdauer und Lagerstabilität mit dem Verfahren wie bei den Beispielen 1 bis 3 und
Vergleichsbeispielen 1 bis 4 beurteilt. Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt.
Die in der Tabelle 2 gezeigten Bestandteile sind wie nachstehend beschrieben.
Epoxyharz 2: Bisphenol A-Epoxyharz, DER332, hergestellt von Dow Chemical Ltd.
Thiiranharz 3: Bisphenol F-Epoxyharz (EPICLON803, hergestellt von Dainippon Ink & Chemicals, Inc.) wurde mit KSCN (Episulfidierungsmittel) in einem gemischten Lösungsmittel (Wasser/Methanol: 2/1) für 20 Stunden bei Raumtemperatur zur Um wandlung in das Thiiran umgesetzt. Das Reaktionsprodukt wurde dann mit Wasser ge waschen und getrocknet, wobei Thiiranharz 3 hergestellt wurde, in dem 50% seines Oxiranrings durch einen Thiiranring ersetzt sind.
Latentes Härtungsmittel A: 300 g 1-(Methylarnino)propandiol (hergestellt von Daicel Chemical Industries, Ltd.), 450 g Methylisopropylketon (hergestellt von Kuraray Co., Ltd.) und 600 g Toluol wurden gemischt und das Gemisch in Gegenwart eines Es sigsäurekatalysators 24 Stunden unter Rückfluß erhitzt, während das gebildete Wasser azeotrop entfernt wurde. Die Reaktion wurde abgebrochen, wenn die Menge des gebil deten Wassers etwa 52 ml, den theoretischen Wert, erreicht hatte. Der Überschuß an Keton und das Toluol wurden durch Destillation entfernt, wobei eine Oxazolidinverbin dung mit einer Hydroxylgruppe mit einem Molekulargewicht von 173 hergestellt wurde.
Epoxyharz 2: Bisphenol A-Epoxyharz, DER332, hergestellt von Dow Chemical Ltd.
Thiiranharz 3: Bisphenol F-Epoxyharz (EPICLON803, hergestellt von Dainippon Ink & Chemicals, Inc.) wurde mit KSCN (Episulfidierungsmittel) in einem gemischten Lösungsmittel (Wasser/Methanol: 2/1) für 20 Stunden bei Raumtemperatur zur Um wandlung in das Thiiran umgesetzt. Das Reaktionsprodukt wurde dann mit Wasser ge waschen und getrocknet, wobei Thiiranharz 3 hergestellt wurde, in dem 50% seines Oxiranrings durch einen Thiiranring ersetzt sind.
Latentes Härtungsmittel A: 300 g 1-(Methylarnino)propandiol (hergestellt von Daicel Chemical Industries, Ltd.), 450 g Methylisopropylketon (hergestellt von Kuraray Co., Ltd.) und 600 g Toluol wurden gemischt und das Gemisch in Gegenwart eines Es sigsäurekatalysators 24 Stunden unter Rückfluß erhitzt, während das gebildete Wasser azeotrop entfernt wurde. Die Reaktion wurde abgebrochen, wenn die Menge des gebil deten Wassers etwa 52 ml, den theoretischen Wert, erreicht hatte. Der Überschuß an Keton und das Toluol wurden durch Destillation entfernt, wobei eine Oxazolidinverbin dung mit einer Hydroxylgruppe mit einem Molekulargewicht von 173 hergestellt wurde.
Als nächstes wurden 100 g dieser Oxazolidinverbindung mit 30,1 g Tetraethoxysilan
(Reagens) bei 70°C in Gegenwart eines Isopropoxytitankatalysators gemischt. Man ließ
die Reaktion unter vermindertem Druck ablaufen und das gebildete Ethanol wurde aus
dem Reaktionssystem entfernt. Nach 6 Stunden wurde Ethanol unter Ablaufenlassen der
Reaktion bei 100°C unter vermindertem Druck für 1 Stunde vollständig entfernt, wobei
ein latentes Härtungsmittel A erhalten wurde, das durch folgende Formel (16) wiederge
geben wird:
Latentes Härtungsmittel B: 100 g Norbornandiamin (NBDA) (hergestellt von
Mitsubishi Chemical Corp.), 167 g Methylisopropylketon (hergestellt von Kuraray Co.,
Ltd.) und 200 g Toluol wurden gemischt und das Gemisch 18 Stunden unter Rückfluß
erhitzt, wobei das gebildete Wasser azeotrop entfernt wurde. Nach vollständiger Umset
zung wurden das Keton, das nicht reagierte, und das Toluol entfernt, wobei das latente
Härtungsmittel B der folgenden Formel (17) erhalten wurde:
Latentes Härtungsmittel C: Epicure H-3 (hergestellt von Japan Epoxy Resins
Co., Ltd.) der folgenden Formel (18):
Wie in Tabelle 2 gezeigt, zeigte die dritte erfindungsgemäße Masse (Beispiele 4
bis 6), die unter Verwendung des latenten Härtungsmittels A, das die erfindungsgemäße
Verbindung ist, hergestellt wurde, ausgezeichnete Oberflächenhärtbarkeit, deutlich klei
nere Viskositätsänderung und bessere Lagerstabilität, wenn die Harzmassen nur den
Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthielten, verglichen mit der Masse, die
unter Verwendung des latenten Härtungsmittels B oder C hergestellt wurde (Vergleichs
beispiele 5 bis 7).
Wie in Bezug auf den ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben,
kann eine härtbare Harzmasse, die ausgezeichnete Härtbarkeit und verbesserte Lager
stabilität und insbesondere verbesserte Lagerstabilität zeigt, wenn die Harzmasse nur den
Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält, durch Aufbauen der härtbaren
Harzmasse aus einem Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in
einem Verhältnis (Oxiranring/ Thiiranring) von 95/5 bis 1/100 und einer Oxazolidinver
bindung der Formel (1) hergestellt werden.
Wie in Bezug auf den zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben,
kann eine härtbare Harzmasse, die ausgezeichnete Härtbarkeit und verbesserte Lagersta
bilität und insbesondere verbesserte Lagerstabilität zeigt, wenn die Harzmasse nur den
Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält, durch Aufbauen der härtbaren
Harzmasse aus einer Harzverbindung mit einer Isocyanatgruppe und einem Thiiranring
und einer Oxazolidinverbindung der Formel (1) hergestellt werden.
Die erfindungsgemäße Verbindung gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist gut geeignet zur Verwendung als latentes Härtungsmittel für Epoxyharz
und Thiiranharz, da diese Verbindung ausgezeichnete Lagerstabilität, sowie hohe Ober
flächenhärtungsgeschwindigkeit zeigt.
Die dritte erfindungsgemäße Masse gemäß dem vierten Aspekt der vorliegenden
Erfindung zeigt bevorzugte Härtbarkeit und insbesondere bevorzugte Oberflächen
härtbarkeit. Sie zeigt auch gute Lagerstabilität und insbesondere gute Lagerstabilität,
wenn die Harzmasse nur den Harzbestandteil und das latente Härtungsmittel enthält.
Claims (9)
1. Härtbare Harzmasse, umfassend
einen Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Ver hältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und
eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, und
R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicycli schen Ring oder aromatischen Ring bilden.
einen Harzbestandteil mit einem Oxiranring und einem Thiiranring in einem Ver hältnis (Oxiranring/Thiiranring) von 95/5 bis 1/100; und
eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, und
R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicycli schen Ring oder aromatischen Ring bilden.
2. Härtbare Harzmasse nach Anspruch 1, die weiter eine Isocyanatverbindung mit
mindestens zwei Isocyanatgruppen in einem Molekül enthält.
3. Härtbare Harzmasse, umfassend
eine Harzverbindung mit einer Isocyanatgruppe und einem Thiiranring; und
eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, und
R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicycli schen Ring oder aromatischen Ring bilden.
eine Harzverbindung mit einer Isocyanatgruppe und einem Thiiranring; und
eine Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, und
R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicycli schen Ring oder aromatischen Ring bilden.
4. Härtbare Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei R1 eine Methyl-
oder Ethylgruppe ist.
5. Härtbare Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in der R2 ein Kohlenwas
serstoffrest ist, wobei das Kohlenstoffatom in Position eins ein Kohlenstoffatom
eines verzweigten Rests oder ein Ringkohlenstoffatom ist.
6. Verbindung, erhalten aus
einer Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt,
und R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlen wasserstoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicyclischen Ring oder aromatischen Ring bilden, und
einer Verbindung mit mindestens einer funktionellen Gruppe, ausgewählt aus ei nem Alkoxysilylrest, einer Isocyanatgruppe, Vinylethergruppe und Carboxyl gruppe,
durch Addition oder Kondensation zwischen der Hydroxylgruppe der Oxazoli dinverbindung und der funktionellen Gruppe der Verbindung mit mindestens ei ner funktionellen Gruppe.
einer Oxazolidinverbindung der folgenden Formel (1):
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt,
und R2 und R3 unabhängig ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlen wasserstoffrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen einen alicyclischen Ring oder aromatischen Ring bilden, und
einer Verbindung mit mindestens einer funktionellen Gruppe, ausgewählt aus ei nem Alkoxysilylrest, einer Isocyanatgruppe, Vinylethergruppe und Carboxyl gruppe,
durch Addition oder Kondensation zwischen der Hydroxylgruppe der Oxazoli dinverbindung und der funktionellen Gruppe der Verbindung mit mindestens ei ner funktionellen Gruppe.
7. Verbindung nach Anspruch 6, in der R1 eine Methyl- oder Ethylgruppe ist.
8. Verbindung nach Anspruch 6 oder 7, in der R2 ein Kohlenwasserstoffrest ist,
wobei das Kohlenstoffatom in Position 1 ein Kohlenstoffatom eines verzweigten
Rests oder ein Ringkohlenstoffatom ist.
9. Härtbare Harzmasse, umfassend mindestens ein Harz, ausgewählt aus Epoxyharz
und Thiiranharz; und eine Verbindung nach einem der Ansprüche 6 bis 8.
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