DE10210206A1 - Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten - Google Patents
Fertilitätsreduzierung bei VertebratenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Wirkstoffes sowie ein Verfahren zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, sowie eine diesbezügliche pharmazeutische Zusammensetzung.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Wirkstoffes und ein Verfahren zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, sowie eine diesbezügliche pharmazeutische Zusammensetzung.
- Unter Fertilität (lat.: fertilis = fruchtbar) wird die Fruchtbarkeit bzw. die geschlechtliche Vermehrungsfähigkeit verstanden. Diese ist entscheidend für die Fortpflanzungsfähigkeit bei Mann und Frau, und eine Beeinträchtigung dieser aufgrund multipler Indikationen, wie z. B. endokrine, genetische, toxische, immunologische, nach Entzündung mit Verlegung der Samenwege oder Eileiter etc., führen zu einer Fertilitätsstörung. Im Tierreich ist eine zum Teil recht hohe Fertilität für die Arterhaltung notwendig, während insbesondere beim Menschen sowie in der Haus- und Nutztierhaltung ihre Herabsetzung oder vollständige Hemmung aus unterschiedlichen Gründen erwünscht ist.
- So ist z. B. beim Menschen aufgrund seines im Laufe der letzten Jahrzehnte veränderten, einsetzend in den früher 60er mit der "sexuellen Revolution" und der Entwicklung der Pille, Sexualverhaltens die Reduzierung bzw. Hemmung der Fertilität erwünscht, um unerwünschte Schwangerschaften, mit den sich möglicherweise daraus ergebenden wirtschaftlichen und sozialen Problemen, zu vermeiden. Es haben sich dabei je nach geographischen, sozialen und weiteren Gegebenheiten verschiedene Methoden der Vermeidung unerwünschter Schwangerschaften mit unterschiedlichen Zuverlässigkeiten herausgebildet. Diese werden alle unter dem gemeinsamen Oberbegriff Kontrazeption (lat.: concipere, conceptus = aufnehmen) bzw. Antikonzeption oder Konzeptionsverhütung zusammengefaßt. Es handelt sich dabei um Methoden der Empfängnisverhütung, die zur Familienplanung bzw. staatlichen Lenkung dieser (Geburtenkontrolle in bevölkerungsreichen Ländern wie z. B. China) genutzt werden. Eine Reihe von sogenannten Kontrazeptika ist dabei weltweit im Einsatz, wie z. B.:
- Darunter fallen z. B. der Coitus interruptus (Methode der Kontrazeption, bei der der Penis beim Coitus kurz vor der Ejakulation aus der Vagina gezogen wird), oder Methoden der natürlichen Kontrazeption wie z. B. die Beschränkung der Kohabitationen auf die unfruchtbaren Tage im Menstruationszyklus der Frau (Temperaturmethode, Kalendermethode etc.). Die natürliche Kontrazeption setzt einen stabilen Menstruationszyklus der Frau und eine entsprechende Disziplinbereitschaft beider Partner voraus.
- Darunter fallen z. B. die Präservative (mechanisches Mittel zur Kontrazeption aus dünnem Kautschuk (Latex), das zum Geschlechtsverkehr über den Penis gestreift wird, oft mit Gleitmitteln oder Spermiziden versehen), Okklusivpessare (feste Kunststoffkappe, die postmenstruell für die Zeit bis zur nächsten Menstruation auf die Portio gesetzt wird), oder auch Scheidendiaphragma (wiederverwendbares mechanisches Mittel zur Kontrazeption), bestehend aus einem Gummidiaphragma mit federndem Außenring, das im Gegensatz zum Okklusivpessar jeweils bis zu 6 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden kann. Meist wird zusätzlich spermizides Gel aufgetragen. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte das Scheidendiaphragma noch mindestens 6 bis 8 Stunden in situ verbleiben.
- Darunter fallen z. B. die Spermiziden. Unter Spermiziden werden spermien-abtötende Substanzen zur Kontrazeption, die allein oder zusammen mit mechanischen Mitteln (siehe Scheidendiaphragma) anwendbar sind, zusammengefaßt.
- Darunter wird die seit 1960 eingeführte Form der Kontrazeption durch die Frau, beruhend auf der regelmäßigen Einnahme von östrogen- und gestagenhaltigen bzw. reinen Gestagenpräparaten nach einem bestimmten Schema oder deren parenterale Applikation verstanden. Die Wirkungsweise der verwendeten Steroidhormone beruht nicht nur auf der Verhinderung der Ovalation durch Gonadotropinhemmung, sondern je nach Art der Hormone und nach Dosierung auch auf Veränderungen des Zervixschleims (wodurch den Spermien die Durchwanderung erschwert oder unmöglich gemacht wird), Veränderung des Endometriums (wodurch die Einnistung eines gegebenenfalls befruchteten Eis erschwert oder verhindert wird), und Hemmung der Tubenmotilität. Bei der Unterbrechung der Hormongaben alle 21 Tage treten zyklische menstruationsähnliche Blutungen auf (sogenannte Abbruchblutung).
- Hierunter versteht man z. B. die Intrauterinpessare. Dabei handelt es sich generell um in die Uterushöhle eingelegte Gebilde unterschiedlicher Form und Größe, die zur Kontrazeption dienen sollen. Eine umgangssprachliche Bezeichnung hierfür ist die Spirale. Während früher verwendete Materialien Metalle und reine Kunststoffspiralen waren, sind diese heute weitgehend ersetzt worden durch mit Feinkupferdraht umwickelten Kunststoffspiralen, die nach drei bis fünf Jahren wegen des Kupferverbrauchs gewechselt werden sollten.
- Hierunter versteht man die Herbeiführung der Unfruchtbarkeit eines Menschen (Sterilität) durch einen chirurgischen Eingriff, bei dem die Ei- bzw. Samenleiter unterbrochen oder funktionsunfähig gemacht werden. Im Unterschied zur Kastration bleiben dabei die Gonaden und damit die Libido und Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr erhalten, die Zeugungsfähigkeit erlischt erst nach einigen Wochen.
- Obwohl eine ganze Reihe von Methoden zur Empfängnisverhütung vorhanden sind, fällt auf, daß die meisten davon ausschließlich für die Frau gedacht sind. Bis auf wenige einzelne Methoden, wie z. B. die Anwendung mechanischer oder chemischer Mittel oder die Nutzung von Präservativen (die zumindest einen gewissen Schutz gegen die Übertragung von Geschlechtskrankheiten, heute insbesondere auch von HIV, bieten) liegen sämtliche andere Methoden zur Empfängnisverhütung im Verantwortungsbereich der Frau. Dies hat zahlreiche unerwünschte Begleiterscheinungen zur Folge. So wird einerseits eine gewisse Disziplinbereitschaft der Frau vorausgesetzt. Andererseits wird die Verantwortung für die Empfängnisverhütung komplett auf die Frau übertragen, ohne daß der Partner (Mann) eine, seinen eigenen sexuellen Wünschen entsprechende, Empfängnisverhütung realisieren kann (oder muß). Zusätzlich beinhalten eine ganze Reihe von Kontrazeptika für die Frau unerwünschte Nebenwirkungen und zum Teil gesundheitliche Risiken, wie z. B. die Begünstigung thromboembolischer Erkrankungen, mehr oder weniger häufigen Gewichtszunahmen, Ödeme, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, psychische Störungen etc., wie sie vor allem bei Einnahme von hormonellen Kontrakonzeptika vorkommen.
- Bei der Haustier- und Nutztierhaltung sind die Probleme etwas anders gelagert. Dort muß zum Teil durch Zugabe von Kontrazeptika unerwünschten Trächtigkeiten vorgebeugt werden, so z. B. in der Rassehunde- bzw. -pferdehaltung. Zu den beschriebenen generellen Nachteilen kommen noch die zum Teil hohen finanziellen Aufwendungen hinzu, wie sie z. B. in der Massentierhaltung und insbesondere in der Zootierhaltung auftreten.
- Erwünscht ist daher eine neue Möglichkeit, die Fertilität von Vertebraten zu reduzieren. Weiterhin sollte dabei nach Möglichkeit die Libido nicht beeinträchtigt werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein neues Verfahren zur Fertilitätsreduzierung bereitzustellen, welches für Vertebraten nutzbar ist. Außerdem sollen für dieses Verfahren entsprechende Wirkstoffe und pharmazeutische Zusammensetzungen anwendbar sein.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung, das Verfahren sowie die pharmazeutische Zusammensetzung, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen 1 bis 3 sowie 19 definiert sind. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen 4 bis 18 sowie 20 bis 30 dargelegt. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.
- Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Wirkstoffes zur Veränderung, insbesondere zur Erhöhung, des pH-Wertes der epididymalen luminalen Flüssigkeit, zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, insbesondere bei männlichen tierischen Säugern bzw. bei Männern (Menschen). Der Wirkstoff kann auch zur Herstellung eines Medikamentes oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, insbesondere männlichen menschlichen oder tierischen Säugern, verwendet werden. Dabei beruht die Erfindung auf dem überraschenden Ergebnis, daß der pH-Wert der Flüssigkeit aus der Epididymis (Nebenhoden) von infertilen Mäusen signifikant höher ist als der pH von (fertilen) heterozygoten Mäusen.
- Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, insbesondere männlichen menschlichen oder tierischen Säugern, wobei eukaryotische Zellen mit einem Wirkstoff behandelt werden, der die Zusammensetzung der epididymalen luminalen Flüssigkeit beeinflußt und dadurch den pH-Wert dieser verändert, insbesondere erhöht. Der pH-Wert der epididymalen luminalen Flüssigkeit wird dabei um eine Einheit oder weniger, vorzugsweise um ca. 0,5, insbesondere um ca. 0,3 verändert, insbesondere erhöht, was in einer besonders bevorzugten Ausführungsform beansprucht wird. Nach Veränderung des pH-Wertes der epididymalen luminalen Flüssigkeit beträgt dieser zwischen 7 bis 9, vorzugsweise ca. 7,2 bis ca. 7,8, insbesondere ca. 7,5.
- Die Veränderung, insbesondere die Erhöhung, des pH-Wertes der epididymalen luminalen Flüssigkeit kann dabei über Ausfällung von CaHPO4 und/oder einen epididymalen luminalen Phosphatmangel gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgen. Zur Ausfällung von epididymalen luminalen CaHPO4 kann dabei die Ca2+-Resorption und/oder die H+-Sekretion gehemmt werden. Grundsätzlich läßt sich auf vielfältige, dem Fachmann bekannte Art und Weise die Ca2+-Resorption und/oder H+-Sekretion hemmen. So ist z. B. in einer bevorzugten Ausführungsform durch partielle Inhibierung eines Ionenkanals, insbesondere eines Ionenkanals vom ECaC-Subtyps, die Hemmung der Ca2+- Resorption möglich.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Wirkstoff, der zur Ausfällung von epididymalen luminalen CaHPO4 benutzt wird, ein Polynukleotid, wobei dieses Polynukleotid ein Peptid, insbesondere ein Polypeptid, kodiert, und dabei vorzugsweise dieses Peptid die Expression von Ionenkanälen, insbesondere von Ionenkanälen vom ECaC- Subtyps, beeinflußt, insbesondere inhibiert. Auch kann ein Polynukleotid selbst, ohne daß die Kodierung in ein Peptid nötig wird, als Wirkstoff genutzt werden. Dem Fachmann sind eine Reihe von diesbezüglichen Wirkstoffen bekannt. So ist es z. B. möglich, durch gen- und/oder molekulartechnischen Verfahren sogenannte Mutanten herzustellen, die anstelle des natürlich vorkommenden Ionenkanals vom ECaC-Subtyps in die Zellwände eingebaut werden. Je nach Mutante, die dabei gewählt wird, kann z. B. der Kanal selbst dahingehend beeinflußt werden, daß eine Ca2+-Resorption von diesem Mutanten nicht mehr gewährleistet werden kann. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Anreicherung von Ca2+-Ionen. Übliche, dem Fachmann bekannte Polynukleotide, die zur Inhibierung eines bekannten Zielpeptids/-proteins bzw. Zieltargets genutzt werden können, sind z. B. sogenannte Antisensesequenzen. Auch die Verwendung anderer, bekannter oder unbekannter Wirkstoffe, wird erfindungsgemäß beansprucht.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Wirkstoff, der zur Ausfällung von epididymalen luminalen CaHPO4 genutzt wird, ein Peptid, vorzugsweise ein Polypeptid, wobei dieses Peptid die Expression und/oder Funktion von Ionenkanälen, insbesondere von Ionenkanälen vom ECaC-Subtyps, beeinflußt, insbesondere inhibiert. Peptide, die genutzt werden können, sind z. B. solche, die mit den Ionenkanälen interagieren und diesen dadurch blockieren.
- Weiterhin kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Wirkstoff ein sogenannter "small molecular compound" sein, wobei dieser Wirkstoff zur Ausfällung von epididymalem luminalem CaHPO4 genutzt wird, und vorzugsweise ein "small molecular compound" mit einem Molekulargewicht (MG) < 1.000 ist. Ein darunter fallender Wirkstoff ist z. B. Rutheniumrot (MG 858,41) und/oder Dimethylamilorid. Diese beiden, die Ca2+-Resorption und/oder H+-Sekretion inhibierenden Moleküle dienen hierbei lediglich als Beispiele für mögliche Wirkstoffe und sind nicht als Einschränkung zu verstehen. So sind z. B. im Internet unter http:/ / research.bmn.com/medline unter der Rubrik Medical Subject Headings; Calcium Channel Blockers oder Pyrazines eine ganze Reihe weiterer Wirkstoffe beschrieben, die erfindungsgemäß genutzt werden können. Auch die Verwendung aller anderen Wirkstoffe, insbesondere "small molecular compounds", die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens oder Verwendung zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten beitragen, wird beansprucht. Unter Vertebraten werden erfindungsgemäß alle Wirbeltiere verstanden, die zu dem Unterstamm der Chordata mit ihren ca. 54.000 Arten (Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere etc.) zählen.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zur Erzeugung eines epididymalen luminalen Phosphatmangels ein Ca2+-Rezeptor, ein pH-Sensor und/oder die Phosphatresorption stimuliert. Ein Wirkstoff, der zur Erzeugung eines epididymalen luminalen Phosphatmangels genutzt werden kann, ist z. B. ein Polynukleotid, welches ein Peptid, insbesondere ein Polypeptid, kodiert. Dieses Peptid beeinflußt, insbesondere stimuliert, vorzugsweise die Expression eines Ca2+-Rezeptors und/oder eines pH-Sensors. Weiterhin kann es sich bei dem Wirkstoff, der zur Erzeugung eines epididymalen luminalen Phosphatmangels genutzt wird, um ein Peptid handeln, vorzugsweise ein Polypeptid, wobei vorzugsweise dieses Peptid die Expression und/oder Funktion eines Ca2+- Rezeptors und/oder eines pH-Sensors beeinflußt, insbesondere stimuliert. Ein weiterer Wirkstoff, der zur Erzeugung eines epididymalen luminalen Phosphatmangels genutzt werden kann, ist ein sogenannter "small molecular compound", insbesondere ein "small molecular compound" mit einem Molekulargewicht (MG) < 1.000. Alle beschriebenen und dem Fachmann bekannten Wirkstoffe, die zur Erzeugung eines epididymalen luminalen Phosphatmangels genutzt werden können, werden erfindungsgemäß umfaßt. So ist z. B. ein Polynukleotid, welches zur Stimulierung eines Ca2+-Rezeptors und/oder eines pH-Sensors genutzt werden kann, die entsprechende Sequenz des Rezeptors und/oder Sensors selbst. Diese wird im allgemeinen nach erfolgter Dekodierung zusätzlich z. B. in die Zellwand eingebaut, so daß über eine Erhöhung der Rezeptor-/Sensorzahl eine Stimulierung erfolgt. Peptide, die diese Funktion erfüllen können, sind z. B. die zuvor in der Zellkultur exprimierten Peptide/ Proteine selbst, und/oder synthetisierte Peptide, die ebenfalls z. B. die Ca2+-Rezeptor- und/oder die pH-Sensorfunktion stimulieren können. Ein besonders bevorzugtes "small molecular compound" ist z. B. Phenylalkylamin R-568, was in einer weiteren besonderen Ausführungsform beansprucht wird. Eine Reihe weiterer Stimulatoren von Ca2+- Rezeptoren und/oder pH-Sensoren sind dem Fachmann bekannt, und erneut wird auf den entsprechenden Medline-Eintrag im Internet verwiesen, wo weitere Stimulatoren (z. B. Unter Amines) aufgelistet sind. Desweiteren werden auch alle anderen Wirkstoffe, insbesondere "small molecular compounds", die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens oder Verwendung zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten beitragen, einbezogen.
- Der Wirkstoff selbst kann dabei oral, intravenös, topisch und/oder per Inhalation verabreicht werden. Die Verabreichungsform hängt von der medizinischen Indikation, persönlichen Disposition sowie der Art des verwendeten Wirkstoffes selbst ab. Zu den weiteren Merkmalen eines solchen Wirkstoffes wird auf den entsprechenden bisherigen Text der Beschreibung Bezug genommen.
- Die Erfindung umfaßt ferner ein pharmazeutische Zusammensetzung, die mindestens einen Wirkstoff enthält, der den pH-Wert der epididymalen luminalen Flüssigkeit verändert, insbesondere erhöht und gegebenenfalls einen pharmazeutischen Träger. Dabei kann es sich bei dem Wirkstoff um einen Wirkstoff handeln, der die Ca2+-Resorption und/oder die H+-Sekretion hemmt. Sofern der Wirkstoff die Ca2+-Resorption hemmt, kann dies durch die zumindest partielle Inhibierung eines Ionenkanals, insbesondere eines Ionenkanals vom ECaC-Subtyps, erfolgen. Wirkstoffe, die dazu genutzt werden können, sind z. B. die schon weiter oben beschriebenen Wirkstoffe wie ein Polynukleotid, welches ein Peptid, insbesondere ein Polypeptid, kodiert, wobei vorzugsweise dieses Peptid die Expression von Ionenkanälen, insbesondere für Ionenkanäle vom ECaC-Subtyps, beeinflußt, insbesondere inhibiert. Weiterhin kann es sich bei dem Wirkstoff um ein Peptid, vorzugsweise ein Polypeptid, handeln, wobei vorzugsweise dieses Peptid die Expression von Ionenkanälen, insbesondere von Ionenkanälen vom ECaC-Subtyps, beeinflußt, insbesondere inhibiert. Desweiteren ist erfindungsgemäß an ein "small molecular compound"-Wirkstoff gedacht, insbesondere an ein "small molecular compound" mit einem Molekulargewicht (MG) < 1.000. Beispiele für erfindungsgemäße Wirkstoffe sind weiter oben schon beschrieben worden. Ergänzend dazu kann z. B. über gentechnisch veränderte Varianten des target-Proteins (ECaC-Subtyps) sowie dem Fachmann geläufige sowie in einer Reihe von Lehr-/Fachbüchern sowie Anleitungen für die Laborarbeit (z. B. Maniatis T, Fritsch EF, Sambrock J. Colspring Harbour, NJ: Colspring Harbour Laborator, 1996) publizierten Nachschlagewerken nachgelesen werden, wie erfindungsgemäß verwendbare Wirkstoffe erhalten werden können. Ferner kann es sich bei dem Wirkstoff auch um eine sogenannte Antisensesequenz handeln, d. h. eine Sequenz, die in der Lage ist, mit der mRNA eine Doppelstrangduplex auszubilden, und dadurch die Translation eines Zielpolypeptids verhindert. So kann z. B. mit Hilfe einer Antisensesequenz, die gegen einen Ionenkanal vom ENaC-Subtyp gerichtet ist, die Ca2+- Resorption zumindestens partiell, meistens sogar fast vollständig, inhibiert werden. Zu weiteren Merkmalen einer solchen Zusammensetzung wird auf den entsprechenden bisherigen Text der Beschreibung Bezug genommen.
- Schließlich umfaßt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine wirksame Menge mindestens eines Wirkstoffes aufweist, wobei der Wirkstoff einen Ca2+-Rezeptor, einen pH-Sensor und/oder die Phosphatresorption stimuliert. Gegebenenfalls kann diese pharmazeutische Zusammensetzung auch einen pharmazeutischen Träger enthalten. Bei den Wirkstoffen, die zur Stimulierung des Ca2+-Rezeptors, eines pH-Sensors und/oder der Phosphatresorption genutzt werden können, kann es sich z. B. um ein Polynukleotid handeln, welches ein Peptid, insbesondere ein Polypeptid, kodiert. Weiterhin kann es sich bei dem Wirkstoff um ein Peptid handeln, vorzugsweise ein Polypeptid, oder um ein sogenanntes "small molecular compound", insbesondere ein "small molecular compound" mit einem Molekulargewicht (MG) < 1.000. Diese "small molecular compounds" können z. B. direkt gegen Aktivatoren, Inhibitoren, Regulatoren und/oder biologischen Vorläufern eines Ca2+- Rezeptors und/oder eines pH-Sensors gerichtet sein. Zu weiteren Merkmalen eines solchen Wirkstoffes wird auf den entsprechenden bisherigen Text der Beschreibung Bezug genommen.
- Die bestehenden Merkmale und weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein.
- Der luminale pH wurde mit ionenselektiven Elektroden in der entnommenen epididymalen Flüssigkeit gemessen. Der luminale pH war in den infertilen knockout-Tieren 7,57 ± 0.07 (n = 7) und in den heterozygoten Mäusen 7,27 ± 0,07 (n = 10). Der Unterschied ist statistisch signifikant (p < 0,01).
- Ferner wurden die luminale Na+- und K+-Konzentration mit ionenselektiven Elektroden in der entnommenen epididymalen Flüssigkeit gemessen. Kein signifikanter Unterschied konnte in der luminalen Na+- Konzentration gefunden werden, während die luminale K+-Konzentration bei den knockout-Tieren mit 49 ± 5 mM (n = 5) signifikant (p < 0,05) höher war als bei den heterozygoten Tieren (31 ± 5 mM (n = 6). Die gesteigerte luminale K+-Konzentration kann sekundär durch eine verminderte H+-Sekretion zustande kommen.
- c-ros-knockout-Mäuse durchlaufen keine präpubertale Differenzierung der proximalen Epididymis in das initiale Segment und bleiben nach natürlicher Begattung infertil [Sonnenberg-Riethmacher E, Walter B, Tiethmacher D, Gödecke S, Birchmeier C. The c-ros tyrosine kinase receptor controls regionalization and differentiation of epithelial cells in the epididymis. Gene Dev. 1996; 10: 1184-1193]. Ihre Unfruchtbarkeit wird hauptsächlich durch Haarnadelartige Deformierung (Angulierung) der ejakulierten Spermien im Uterus hervorgerufen, die den Transport in den Eileiter unterbindet [Yeung CH, Wagenfeld A, Nieschlag E, Cooper TG. The cause of infertility of male c-ros tyrosine kinase receptor knockout mice. Biol. Reprod. 2000; 63; 612-618]. Die Deformierung der Geiseln ist Folge einer Zellschwellung [Yeung CH, Sonnenberg-Riethmacher E, Cooper TG. Infertile Spermatozoa of c-ros tyrosine kinase receptor knockout mice show flagellar angulation and maturational defects in cell volume regulatory mechanisms. Biol. Reprod. 1999; 61: 1062-1069], ein Befund, der auf eine inadäquate Zusammensetzung der epididymalen luminalen Flüssigkeit hinweist, in der die Spermien heranreifen.
- Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß der pH der Flüssigkeit aus der Epididymis dieser c-ros-knockout-Mäuse um 0,3 pH- Einheiten höher ist als der pH von (fertilen) heterozygoten Mäusen. Die negative Wirkung einer alkalischen luminalen Flüssigkeit wird durch die Gefährdung der Löslichkeit von CaHPO4 - erklärt. Ein alkalischer pH begünstigt die Reaktion von gut löslichem H2PO4 - zu dem wenig löslichen H2PO4 2- [Lang F (1996) Ca2+, Mg2+, and phosphate metabolism. In: Greger, Windhorst, eds. Comprehensive Human Physiology Springer, Heidelberg]. Die Phosphatkonzentrationen in der epididymalen Flüssigkeit sind hoch [Hinton, B. T. and Setchell, B. P. (1980) Concentrations of glyerophosphocholine, phosphocholine and free inorganic phosphate in the luminal fluid of the rat testis and epididymis. J Reprod. Fertil, 58, 401-406; Hinton, B. T., Pryor, J. P., Hirsh, A. V., Setchell, B. P. (1981) The concentration of some inorganic ions and organic compounds in the luminal fluid of the human ductus deferens. Int J. Androl, 4, 457-461]. Offenbar, um eine Ausfällung von CaHPO4 zu verhindern, sind die Ca2+-Konzentrationen gleichzeitig erniedrigt [Cooper, T G. (1986) The Epididdymis, Sperm Maturation and Fertilisation, Table 13, P249. Springer-Verlag, Berlin]. In anderen Geweben wird einer Ausfällung von CaHPO4 durch pH-sensitiven Phosphattransport (z. B. NaPiIIa, NaPiIIb) vorgebeugt, der bei Alkalinisierung aktiviert wird [Lang F (1996) Ca2+, Mg2+, and phosphate metabolism. In: Greger, Windhorst, eds. Comprehensive Human Physiology Springer, Heidelberg]. Darüber hinaus wird der Kalzium-Rezeptor [Hebert, S. C. (1999) Ca2+-sensors and renal Ca2+ homeostasis KBPR 22; 414-419] dort exprimiert, wo eine Ausfällung von CaHPO4 droht. Auch in der Epididymis wird dieser Ca2+-Rezeptor exprimiert, und durch seine Aktivierung wird der Transport von Ca2+, H+ und HPO4 2- in einer Weise beeinflußt, daß eine Ausfällung von CaHPO4 reduziert wird.
- Eine ähnliche Infertilität, wie sie bei der c-ros-knockout-Maus beobachtet wird, kann demnach durch folgende Eingriffe erzielt werden:
- 1. Hemmung der Ca2+-Resorption und damit Anstieg der luminalen Ca2+-Konzentration. Dabei wird zum einen CaHPO4 ausgefällt, zum anderen wird über Stimulation des Ca2+-Rezeptors die Phosphatresorption stimuliert. In beiden Fällen wird ein luminaler Phosphatmangel erzeugt.
- 2. Stimulation des Ca2+-Rezeptors durch Agonisten unabhängig von einem Anstieg der luminalen Ca2+-Konzentration. Auch hier wird ein luminaler Phosphatmangel erzeugt.
- 3. Hemmung der H+-Sekretion und damit luminale Alkalinisierung. Hier wird zum einen CaHPO4 ausgefällt, alternativ wird über die Phosphatresorption ein luminaler Phosphatmangel verursacht.
- 4. Stimulation des pH-Sensors unabhängig von einer luminalen Alkalinisierung. Hier wird über Stimulation der Phosphatresorption ein luminaler Phosphatmangel erzeugt.
- 5. Stimulation der Phosphatresorption unabhängig von luminalen H- und Ca2+-Konzentrationen.
- Jede der genannten Maßnahmen ist aufgrund der vorliegenden Erfindung für sich alleine geeignet, die Fertilität von männlichen Vertebraten zu mindern und damit zur Empfängnisverhütung beizutragen. Der besondere Vorteil dieser Maßnahmen gegenüber z. B. einer Sterilisation liegt in der Tatsache, daß die Ejakulation nicht beeinträchtigt wird.
Claims (30)
1. Verwendung eines Wirkstoffes zur Veränderung, insbesondere zur
Erhöhung, des pH-Wertes der epididymalen luminalen Flüssigkeit,
zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, insbesondere bei
männlichen tierischen Säugern oder bei männlichen Menschen.
2. Verwendung eines Wirkstoffes zur Veränderung, insbesondere zur
Erhöhung, des pH-Wertes der epididymalen luminalen Flüssigkeit,
zur Herstellung eines Medikamentes oder einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten,
insbesondere bei männlichen tierischen Säugern oder bei
männlichen Menschen.
3. Verfahren zur Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten, insbesondere
bei männlichen tierischen Säugern oder bei männlichen
Menschen, dadurch gekennzeichnet, daß eukaryotische Zellen mit
einem Wirkstoff behandelt werden, der die Zusammensetzung der
epididymalen luminalen Flüssigkeit beeinflußt und dadurch ihren
pH-Wert verändert, insbesondere erhöht.
4. Verwendung oder Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Fertilitätsreduzierung bei
Vertebraten, insbesondere bei männlichen tierischen Säugern oder bei
männlichen Menschen, der pH-Wert der epididymalen luminalen
Flüssigkeit um ≤ 1, vorzugsweise um ca. 0,5, insbesondere um ca.
0,3 verändert, insbesondere erhöht, wird.
5. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der pH-Wert der epididymalen luminalen Flüssigkeit
nach seiner Veränderung zwischen 7 und 9, vorzugsweise
zwischen ca. 7,2 und ca. 7,8, insbesondere bei ca. 7,5, liegt.
6. Verwendung oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung,
insbesondere die Erhöhung, des pH-Wertes der epididymalen
luminalen Flüssigkeit über Ausfällung von CaHPO4 und/oder einen
epididymalen luminalen Phosphatmangel erfolgt.
7. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ausfällung von CaHPO4 die Ca2+-Resorption
und/oder die H+-Sekretion gehemmt wird.
8. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hemmung der Ca2+-Resorption durch zumindest
partielle Inhibierung eines Ionenkanals, insbesondere eines
Ionenkanals vom ECaC-Subtyp, erfolgt.
9. Verwendung oder Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zur Ausfällung von
CaHPO4 ein Polynukleotid ist, welches ein Peptid, insbesondere
ein Polypeptid, kodiert, wobei vorzugsweise dieses Peptid die
Expression und/oder Funktion von Ionenkanälen, insbesondere von
Ionenkanälen vom ECaC-Subtyps, beeinflußt, insbesondere
inhibiert.
10. Verwendung oder Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zur Ausfällung von
CaHPO4 ein Peptid ist, vorzugsweise ein Polypeptid, wobei
vorzugsweise dieses Peptid die Expression und/oder Funktion von
Ionenkanälen, insbesondere von Ionenkanälen vom ECaC-
Subtyps, beeinflußt, insbesondere inhibiert.
11. Verwendung oder Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zur Ausfällung von
CaHPO4 ein "small molecular compound", vorzugsweise ein "small
molecular compound" mit einem Molekulargewicht (MG) < 1.000
ist.
12. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Wirkstoff um Rutheniumrot
und/oder Dimethylamilorid handelt.
13. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines epididymalen luminalen
Phosphatmangels ein Ca2+-Rezeptor, ein pH-Sensor und/oder die
Phosphatresorption stimuliert wird.
14. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zur Erzeugung eines epididymalen
luminalen Phosphatmangels ein Polynukleotid ist, welches ein
Peptid, insbesondere ein Polypeptid kodiert, wobei vorzugsweise
dieses Peptid die Expression und/oder Funktion eines Ca2+-
Rezeptors und/oder eines pH-Sensors beeinflußt, insbesondere
stimuliert.
15. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zur Erzeugung eines epididymalen
luminalen Phosphatmangels ein Peptid ist, vorzugsweise ein
Polypeptid, wobei vorzugsweise dieses Peptid die Expression
und/oder Funktion eines Ca2+-Rezeptors und/oder eines pH-Sensors
beeinflußt, insbesondere stimuliert.
16. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff zur Erzeugung eines epididymalen
luminalen Phosphatmangels ein "small molecular compound",
insbesondere ein "small molecular compound" mit einem
Molekulargewicht (MG) < 1.000 ist.
17. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Wirkstoff um Phenylalkylamin R-
568 handelt.
18. Verwendung oder Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff oral,
intravenös, topisch und/oder per Inhalation verabreichbar ist.
19. Pharmazeutische Zusammensetzung umfassend eine wirksame
Menge mindestens eines Wirkstoffes, der den pH-Wert der
epididymalen luminalen Flüssigkeit verändert, insbesondere erhöht,
und ggf. einen pharmazeutischen Träger.
20. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff die Ca2+-Resorption und/oder
die H+-Sekretion hemmt.
21. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff die Ca2+-Resorption eines
Ionenkanals, insbesondere eines Ionenkanals vom ECaC-Subtyp,
zumindest partiell inhibiert.
22. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein
Polynukleotid ist, welches ein Peptid, insbesondere ein Polypeptid,
kodiert, wobei vorzugsweise dieses Peptid die Expression und/oder
Funktion von Ionenkanälen, insbesondere von Ionenkanälen vom
ECaC-Subtyps, beeinflußt, insbesondere inhibiert.
23. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein Peptid,
vorzugsweise ein Polypeptid ist, wobei vorzugsweise dieses
Peptid die Expression und/oder Funktion von Ionenkanälen,
insbesondere von Ionenkanälen vom ECaC-Subtyps, beeinflußt,
insbesondere inhibiert.
24. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein "small
molecular compound", insbesondere ein "small molecular
compound" mit einem Molekulargewicht (MG) < 1.000 ist.
25. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 24, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Wirkstoff um Rutheniumrot
und/oder Dimethylamilorid handelt.
26. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff einen Ca2+-Rezeptor, einen pH-
Sensor und/oder die Phosphatresorption stimuliert.
27. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein Polynukleotid ist, welches
ein Peptid, insbesondere ein Polypeptid, kodiert, wobei
vorzugsweise dieses Peptid die Expression und/oder Funktion eines Ca2+-
Rezeptors und/oder eines pH-Sensors beeinflußt, insbesondere
stimuliert.
28. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein Peptid, vorzugsweise ein
Polypeptid ist, wobei vorzugsweise dieses Peptid die Expression
und/oder Funktion eines Ca2+-Rezeptors und/oder eines pH-
Sensors beeinflußt, insbesondere stimuliert.
29. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein "small molecular
compound", insbesondere ein "small molecular compound" mit einem
Molekulargewicht (MG) < 1.000 ist.
30. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 29, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Wirkstoff um
Phenylalkylamin R-568 handelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002110206 DE10210206A1 (de) | 2002-03-01 | 2002-03-01 | Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten |
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DE2002110206 DE10210206A1 (de) | 2002-03-01 | 2002-03-01 | Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten |
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Publication Number | Publication Date |
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DE10210206A1 true DE10210206A1 (de) | 2003-09-04 |
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ID=27675182
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DE2002110206 Withdrawn DE10210206A1 (de) | 2002-03-01 | 2002-03-01 | Fertilitätsreduzierung bei Vertebraten |
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---|---|
DE (1) | DE10210206A1 (de) |
Citations (1)
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---|---|---|---|---|
WO2000021538A1 (en) * | 1998-10-12 | 2000-04-20 | The Australian National University | A method of modulating ion channel functional activity |
-
2002
- 2002-03-01 DE DE2002110206 patent/DE10210206A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000021538A1 (en) * | 1998-10-12 | 2000-04-20 | The Australian National University | A method of modulating ion channel functional activity |
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