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Die Erfindung betrifft ein kapazitives Füllstandsmeßgerät mit einem mehrere
Sensorfelder aufweisenden Füllstandssensor, mit an die Sensorfelder des
Füllstandssensors angeschlossenen elektrischen Leitungen, mit einem mit seiner
Mehrpolseite an die den Sensorfeldern des Füllstandssensors fernen Enden der
Leitungen angeschlossenen Auswahlschalter und mit einer an die Einpolseite
des Auswahlschalters angeschlossenen, eine Versorgungsschaltung und eine
Auswerteschaltung enthaltenden Versorgungs- und Auswerteschaltung, wobei
die Sensorfelder übereinander angeordnet sind.
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Kapazitive Füllstandsmeßgeräte dienen der kapazitiven Erfassung des
Füllstandes von Flüssigkeiten, Schüttgütern und anderem Füllgut in einem -
geschlossenen oder offenen - Behälter und sind vielfach bekannt (vgl.
beispielhaft insbesondere die deutsche Offenlegungsschrift 100 08 093, aber auch die
deutsche Patentschrift 196 44 777, die europäischen Offenlegungsschriften
0 916 930, 0 926 474, die französische Offenlegungsschrift 2 662 249, die
USA-Patentschriften 3,935,739, 4,350,039, 4,350,040, 4,589,077, 4,780,705,
5,142,909 und 5,406,843).
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Bei kapazitiven Füllstandsmeßgeräten wird meßtechnisch häufig die Tatsache
ausgenutzt, daß das Füllgut, dessen Füllstand ermittelt werden soll, die
Kapazität zwischen dem Füllstandssensor bzw. zwischen einem Sensorfeld des
Füllstandssensors einerseits und einer - wie auch immer realisierten -
Referenzelektrode andererseits beeinflußt, weil die für die Kapazität zwischen dem
Füllstandssensor bzw. zwischen einem Sensorfeld des Füllstandssensors
einerseits und einer Referenzelektrode andererseits auch wesentliche
Dielektrizitätskonstante des Füllguts sich von der Dielektrizitätskonstanten von Luft
unterscheidet. Folglich gehören, wie eingangs dargestellt, zu kapazitiven
Füllstandsmeßgeräten der hier in Rede stehenden Art funktionsnotwendig
einerseits ein mehrere Sensorfelder aufweisender Füllstandssensor, andererseits
eine Versorgungs- und Auswerteschaltung. Notwendigerweise sind die
Sensorfelder des Füllstandssensors mit der Versorgungs- und Auswerteschaltung
verbunden. Dazu dienen die an die Sensorfelder des Füllstandssensors
angeschlossenen elektrischen Leitungen und der Auswahlschalter, der einerseits -
mit seiner Mehrpolseite - an die den Sensorfeldern des Füllstandssensors
fernen Enden der Leitungen angeschlossen ist, an den andererseits, und zwar an
seiner Einpolseite, die Versorgungs- und Auswerteschaltung angeschlossen
ist. Der Auswahlschalter weist also funktionsnotwendig auf einer Seite,
Mehrpolseite genannt, eine Mehrzahl von Anschlüssen auf, während auf der
anderen Seite, Einpolseite genannt, nur ein Anschluß vorgesehen ist; der
Auswahlschalter ermöglicht es also, jeweils einen auswählbaren Anschluß der
Mehrpolseite mit dem Anschluß der Einpolseite elektrisch zu verbinden -
bzw. umgekehrt. Betrachtet man die Versorgungs- und Auswerteschaltung
funktional, so besteht sie aus einer Versorgungsschaltung und einer
Auswerteschaltung; während die Versorgungsschaltung dazu dient, dem
Füllstandssensor die notwendige Versorgungsspannung bzw. den notwendigen
Versorgungsstrom zur Verfügung zu stellen, wird mit Hilfe der Auswerteschaltung
der Füllstand des Füllguts ermittelt, also ermittelt, welches Sensorfeld des
Füllstandssensors noch oder schon oder nicht mehr oder noch nicht vom
Füllgut erreicht ist. In bezug auf den Auswahlschalter, der z. B. als Multiplexer
ausgeführt sein kann (vgl. die deutsche Patentschrift 196 44 777), läßt sich
also sagen, daß für die Versorgungsfunktion die Versorgungs- und
Auswerteschaltung von dem Anschluß der Einpolseite zu einem Anschluß der
Mehrpolseite verbindbar ist, während für die Auswertefunktion ein Sensorfeld des
Füllstandssensors über einen Anschluß der Mehrpolseite und den Anschluß
der Einpolseite mit der Versorgungs- und Auswerteschaltung verbindbar ist.
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Der zu dem in Rede stehenden Füllstandsmeßgerät gehörende
Auswahlschalter ist zuvor dahingehend beschrieben worden, daß er einen auswählbaren
Anschluß der Mehrpolseite mit dem Anschluß der Einpolseite elektrisch
verbindet- bzw. umgekehrt. Dieses "Verbinden" ist nicht zwingend im Sinne einer
galvanischen Verbindung zu verstehen, vielmehr funktional zu verstehen. Das
"Verbinden" bedeutet funktional, daß ein an einem ausgewählten Anschluß
der Mehrpolseite anstehender Spannungswert am Anschluß der Einpolseite
"erscheint", und zwar der Spannungswert als solcher oder ein diesem
Spannungswert proportionaler Spannungswert. Üblicherweise werden heute
Multiplexer, auch mit MUX bezeichnet, als Auswahlschalter verwendet, wobei
diese Multiplexer entweder analog oder digital arbeitend ausgeführt sind.
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Eingangs ist gesagt worden, daß bei dem kapazitiven Füllstandsmeßgerät, von
dem die Erfindung ausgeht, die Sensorfelder des Füllstandssensors
übereinander angeordnet sind. Damit ist im Hinblick darauf, daß der Füllstand eines in
einem Behälter befindlichen Füllguts bestimmt werden soll, nur gemeint, daß
die Sensorfelder in ihrer geometrischen Erstreckung jedenfalls auch
übereinander angeordnet sind; die Sensorfelder können also auch nebeneinander
sowie auch sich überlappend übereinander oder/und nebeneinander ausgebildet
sein.
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Konkret geht die Erfindung aus von einem kapazitiven Füllstandsmeßgerät,
wie es durch die deutsche Offenlegungsschrift 100 08 093 zum Stand der
Technik gehört. Bei diesem bekannten kapazitiven Füllstandsmeßgerät sind
verschiedene Maßnahmen verwirklicht, die auch bei dem hier in Rede
stehenden kapazitiven Füllstandsmeßgerät verwirklicht werden können, jedoch nicht
unbedingt verwirklicht werden müssen.
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Zunächst kann neben den - übereinander angeordneten - Sensorfeldern -
einseitig oder beidseitig - eine Matrix aus waagerecht und senkrecht
verlaufenden Leiterbahnen vorgesehen sein, wobei jede waagerecht verlaufende
Leiterbahn an einer Seite mit einem Sensorfeld und an der anderen Seite mit einer
senkrecht verlaufenden Leiterbahn verbunden ist und diese waagerecht
verlaufende Leiterbahn mit der mit ihr verbundenen senkrecht verlaufenden
Leiterbahn eine elektrische Leitung oder einen Teil einer elektrischen Leitung
bildet. Hier ist also ein in besonderer Weise ausgebildeter Füllstandssensor
verwirklicht, nämlich ein solcher, bei dem die einzelnen Sensorfelder in
besonderer Weise realisiert bzw. aktiviert bzw. an die elektrischen Leitungen
angeschlossen bzw. mit den elektrischen Leitungen versehen sind. Das Besondere
des so ausgebildeten Füllstandssensors besteht vor allem darin, daß die neben
den Sensorfeldern vorgesehen Matrix aus waagerecht und senkrecht
verlaufenden Leiterbahnen es ermöglicht, von einem für eine Vielzahl von
unterschiedlichen Verwendungszwecken, also im einzelnen unterschiedlichen
Füllstandsmeßgeräten, verwendbaren Ausgangsmaterial für den Füllstandssensor
auszugehen.
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Kapazitive Füllstandsmeßgeräte der in Rede stehenden Art sind sogenannte
offene elektronische Systeme; d. h., daß die Sensorflächen des
Füllstandssensors nicht gänzlich abgeschirmt sein können und somit elektromagnetische
Strahlen und Signale in ihre Umwelt abgeben und umgekehrt
elektromagnetische Strahlen und Signale aus der Umwelt aufnehmen. Dieser Umstand kann
einerseits zu Störabstrahlungen des kapazitiven Füllstandsmeßgeräts,
andererseits aber auch zu Störeinstrahlungen in das kapazitive Füllstandsmeßgerät
führen. Dieses Problem ist bei kapazitiven Füllstandsmeßgeräten der in Rede
stehenden Art deshalb besonders virulent, weil der Abstand zwischen den
Sensorelementen des Füllstandssensors einerseits und der Versorgungs- und
Auswerteschaltung andererseits beträchtlich sein kann. In diesem
Zusammenhang gilt für eine bevorzugte Ausführungsform des in Rede stehenden
kapazitiven Füllstandsmeßgeräts, daß die Versorgungs- und Auswerteschaltung eine
hochfrequente Versorgungsspannung liefert, daß die Versorgungsspannung
durch ein von einer Rauschquelle kommendes Rauschsignal frequenzgespreizt
ist, daß die frequenzgespreizte Versorgungsspannung zu einem
frequenzgespreizten Meßwert, einer Meßspannung oder einem Meßstrom führt, daß die
frequenzgespreizte Versorgungsspannung auf den ersten Eingang eines
Korrelators und der frequenzgespreizte Meßwert auf den zweiten Eingang des
Korrelators gelegt ist und daß das Ausgangssignal des Korrelators der
weiteren Auswerteschaltung zugeführt ist. Dadurch ist ein kapazitives
Füllstandsmeßgerät geschaffen, bei dem die Störabstrahlung bzw. die Empfindlichkeit
gegenüber Störeinstrahlungen relativ gering ist. Durch die - mittels eines
Rauschsignals erfolgende - Frequenzspreizung der Versorgungsspannung
wird die Bandbreite und damit die spektrale Energiedichte der
Versorgungsspannung einerseits und des Meßwerts andererseits verringert, ohne die an den
Sensorelementen anliegende Versorgungsspannung verringern zu müssen.
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Dadurch wird einerseits die Amplitude der ausgesendeten Störsignale
reduziert, wird andererseits die maximal zulässige Amplitude eines in das
kapazitive Füllstandsmeßgerät eingestrahlten Störsignals erhöht. Somit wird sowohl
die Störung anderer Geräte durch das kapazitive Füllstandsmeßgerät als auch
die Empfindlichkeit des Füllstandsmeßgeräts gegenüber Störungen durch
andere Geräte verringert. Zu dem, was durch die Frequenzspreizung der
Versorgungsspannung und - damit einhergehend - die Frequenzspreizung des
Meßwertes im einzelnen erreichbar ist, und dazu, wie die Lehre Frequenzspreizung
im einzelnen realisiert werden kann, wird zur Vermeidung von
Wiederholungen auf den gesamten Offenbarungsgehalt der deutschen Offenlegungsschrift
198 13 013 verwiesen, der hiermit ausdrücklich zum Offenbarungsgehalt
dieser Patentanmeldung gemacht wird.
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Schließlich ist das durch die deutsche Offenlegungsschrift 100 08 093
bekannte Füllstandsmeßgerät weiter dadurch gekennzeichnet, daß den
Sensorfeldern oder/und den Leitungen oder/und dem Auswahlschalter eine
Abschirmung zugeordnet ist bzw. sind und daß die Abschirmung stets auf einem
Potential liegt, das praktisch dem Potential der Sensorfelder, der Leitungen
und des Auswahlschalters entspricht. Diese Maßnahme dient dem gleichen
Ziel, dem auch die zuvor behandelte Lehre Frequenzspreizung dient, nämlich
dazu, einerseits die Amplitude von ausgesendeten Störsignalen zu reduzieren,
andererseits die maximal zulässige Amplitude eines in das kapazitive
Füllstandsmeßgerät eingestrahlten Störsignals zu erhöhen. Zu dem, was durch die
beschriebene Maßnahme der Abschirmung erreichbar ist, und dazu, wie diese
Maßnahme im einzelnen realisiert werden kann, wird zur Vermeidung von
Wiederholungen auf den gesamten Offenbarungsgehalt der deutschen
Offenlegungsschrift 100 08 093 verwiesen, der hiermit ausdrücklich zum
Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung gemacht wird.
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Eingangs ist ausgeführt worden, daß bei kapazitiven Füllstandsmeßgeräten
häufig, so jedenfalls bei den in Rede stehenden kapazitiven
Füllstandsmeßgeräten, meßtechnisch die Tatsache ausgenutzt wird, daß das Füllgut, dessen
Füllstand ermittelt werden soll, die Kapazität zwischen dem Füllstandssensor
bzw. zwischen einem Sensorfeld des Füllstandssensors einerseits und einer -
wie auch immer realisierten - Referenzelektrode andererseits beeinflußt, weil
die für die Kapazität zwischen dem Füllstandssensor bzw. zwischen einem
Sensorfeld des Füllstandssensors einerseits und einer Referenzelektrode
andererseits auch wesentliche Dielektrizitätskonstante des Füllguts sich von der
Dielektrizitätskonstanten von Luft unterscheidet. Während die - relative -
Dielektrizitätskonstante von Luft 1,00055 beträgt, beträgt z. B. die - relative -
Dielektrizitätskonstante von Wasser 80,3 und die von Öl 2,2. Da nun
kapazittive Füllstandsmeßgeräte der in Rede stehenden Art für die Ermittlung des
Füllstandes von mit ganz unterschiedlichen Füllgütern teilweise oder ganz
gefüllten Behältern einsetzbar sein sollen, ergibt sich ein besonderes Problem
daraus, daß die Füllgüter, wie zuvor beispielhaft aufgezeigt, sehr
unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten haben können. In Verbindung damit und aus
der üblichen Funktionsweise der in Rede stehenden kapazitiven
Füllstandsmeßgeräte ergibt sich auch folgendes Problem:
Kapazitive Füllstandsmeßgeräte der in Rede stehenden Art dienen nicht dazu,
bei einem bestimmten Füllstand den Kapazitätswert zu messen, der zwischen
einem durch den Auswahlschalter ausgewählten Sensorfeld des
Füllstandssensors einerseits und einer Referenzelektrode andererseits existent ist. Wie
tatsächlich der Füllstand eines Füllgutes in einem Behälter mit Hilfe eines
kapazitiven Füllstandsmeßgerät der in Rede stehenden Art bestimmt wird, sei im
folgenden erläutert:
Nur für die folgende Betrachtung - tatsächlich liegen nämlich andere
Verhältnisse vor - sei angenommen, daß der Füllstandssensor hundert übereinander
angeordnete Sensorfelder hat und ein Sensorfeld räumlich immer unmittelbar
an das vorherige Sensorfeld anschließt und daß der so ausgeführte
Füllstandssensor in seiner Höhe genau der Differenz zwischen der minimalen Höhe des
Füllguts und dessen maximaler Höhe entspricht, so daß jedes Sensorfeld für
genau ein Prozent der Differenz zwischen der minimalen Höhe des Füllguts
und dessen minimaler Höhe "zuständig ist". Unter dieser Annahme gilt
folgendes:
- a) Steht keinem Sensorfeld Füllgut gegenüber, auch nicht teilweise, dann
hat das Füllgut die minimal mögliche, jedenfalls aber die minimal zu
erfassende Füllhöhe. Das sei als "Behälter leer" definiert.
- b) Steht dem obersten Sensorfeld über seine gesamte Höhe Füllgut
gegenüber, wobei dann allen Sensorfeldern Füllgut gegenübersteht, dann hat
das Füllgut die maximal mögliche, jedenfalls aber die maximal zu
erfassende Füllhöhe erreicht. Das sei als "Behälter voll" definiert.
- c) Reicht das Füllgut z. B. genau bis zur Oberkante des 51. Sensorfeldes
und damit genau bis zur Unterkante des 52. Sensorfeldes, dann beträgt
die Füllhöhe 51% der maximal zu erfassenden Füllhöhe, also 51% der
Differenz zwischen dem Zustand "Behälter leer" und dem Zustand
"Behälter voll".
- d) Reicht das Füllgut z. B. genau bis zur Mitte des 75. Sensorfeldes, dann
beträgt die Füllhöhe 74,5% der maximal zu erfassenden Füllhöhe, also
74,5% der Differenz zwischen dem Zustand "Behälter leer" und dem
Zustand "Behälter voll".
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Da, wie zuvor ausgeführt, kapazitive Füllstandsmeßgeräte der in Rede
stehenden Art nicht dazu dienen, bei einem bestimmten Füllstand den
Kapazitätswert zu messen, der zwischen einem durch den Auswahlschalter ausgewählten
Sensorfeld des Füllstandssensors einerseits und einer Referenzelektrode
andererseits existent ist, kann mit einem kapazitiven Füllstandsmeßgerät der in
Rede stehenden Art in der Regel nicht, jedenfalls nicht ohne weiteres,
zwischen dem Zustand "Behälter leer" und dem Zustand "Behälter voll"
unterschieden werden, - weil sowohl beim Zustand "Behälter leer" als auch beim
Zustand "Behälter voll" über alle auswählbaren Sensorfelder der gleiche
Meßwert ermittelt wird und nicht bekannt ist, welcher Meßwert von einem
Sensorfeld resultiert, dem Füllgut nicht gegenübersteht, und welcher Meßwert
von einem Sensorfeld resultiert, dem - über seine ganze Höhe - Füllgut
gegenübersteht.
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Die Hersteller der in Rede stehenden kapazitiven Füllstandsmeßgeräte wissen
häufig nicht, in Verbindung in welchen Füllgütern ihre Füllstandsmeßgeräte
eingesetzt werden sollen. Wird z. B. ein bestimmtes kapazitives
Füllstandsmeßgerät für die Ermittlung des Füllstandes von Wasser eingesetzt, so ist der
Meßwert eines ausgewählten Sensorfeldes, dem Wasser gegenübersteht,
"relativ groß". Wird das gleiche kapazitive Füllstandsmeßgerät jedoch zur
Bestimmung der Füllhöhe von Öl eingesetzt, so ist der sich von einem
ausgewählten Sensorfeld, dem das Öl gegenübersteht, ergebende Meßwert "relativ
klein".
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Im übrigen sei noch darauf hingewiesen, daß für die Ausgestaltung von
kapazitiven Füllstandsmeßgeräten der in Rede stehenden Art auch das von
Bedeutung sein kann, was durch die deutschen Offenlegungsschriften 197 01 899,
197 44 152, 198 13 013, 199 49 998 und 100 08 093 zum Stand der Technik
gehört; anwendbar sind nämlich
- a) aus der Offenlegungsschrift 197 01 899 das sogenannte
"Ladungsverschiebungsprinzip", auch mit "Charge Transfer Sensing"
bezeichnet,
- b) aus der Offenlegungsschrift 177 44 152 das
"Ladungsverschiebungsprinzip" mit der Maßgabe, daß die dort vorgesehene Auswertestufe
für Stromauswertung geeignet ist und am dort vorgesehenen
Umschaltkontakt somit quasi kein Spannungshub auftritt,
- c) aus der Offenlegungsschrift 198 13 013 die schon weiter oben
angesprochene Frequenzspreizung, auch als "Spreizspektrumtechnik"
bezeichnet,
- d) aus der Offenlegungsschrift 199 49 998 die Lehre, bei einem
Näherungsschalter, insbesondere einem kapazitiven Näherungsschalter,
mit zwei Signalsendern und mit einem Signalempfänger die beiden
Signalsender einerseits - jeweils mit ihrem ersten Signalausgang -
miteinander und mit einem ersten Signaleingang des
Signalempfängers zu verbinden und andererseits - jeweils mit ihrem zweiten
Signalausgang - über jeweils einen Signalübertragungsweg mit dem
zweiten Signaleingang des Signalempfängers zu verbinden, wobei
wenigstens einer der beiden Signalübertragungswege beeinflußbar
ist; die deutsche Offenlegungsschrift 199 49 998 hat also etwas zum
Inhalt, was mit "Zwei gegenphasige Sender" bezeichnet werden kann
und auch, wie noch gezeigt wird, bei kapazitiven
Füllstandsmeßgeräten angewendet werden kann, und
- e) aus der Offenlegungsschrift 100 08 093, von deren
Offenbarungsgehalt die Erfindung, wie bereits weiter oben ausgeführt, ausgeht, die
schon angesprochenen Lehren "Matrix aus waagerecht und senkrecht
verlaufenden Leiterbahnen", "Frequenzspreizung der
Versorgungsspannung" und "Abschirmung" sowie die in dieser Druckschrift
detailliert beschriebenen Realisierungsmöglichkeiten dieser Lehren.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das kapazitive
Füllstandsmeßgerät, von dem die Erfindung ausgeht, so auszugestalten und weiterzubilden,
daß die zuvor angesprochenen Probleme zumindest teilweise eliminiert sind.
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Das erfindungsgemäße kapazitive Füllstandsmeßgerät ist in einem ersten
Erfindungskomlex dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe der
Auswerteschaltung der Versorgungs- und Auswerteschaltung ein Meßwert auch für den
Zustand ermittelt wird, bei dem kein Sensorfeld mit der Versorgungs- und
Auswerteschaltung verbunden ist.
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Die aus der deutschen Offenlegungsschrift 100 08 093 bekannten kapazitiven
Füllstandsmeßgeräte, von denen die Erfindung ausgeht, arbeiten
üblicherweise mit einem Füllstandssensor, der acht oder sechzehn Sensorfelder aufweist.
Das resultiert daraus, daß als Auswahlschalter am Markt vorhandene
Multiplexer verwendet werden, die auf der Mehrpolseite acht oder sechzehn
Anschlüsse haben. Verwendet man Füllstandssensoren, die sechzehn
Sensorfelder haben, dann werden üblicherweise als Auswahlschalter zwei Multiplexer
eingesetzt, die auf der Mehrpolseite acht Anschlüsse haben, weil zwei
Multiplexer mit acht Anschlüssen auf der Mehrpolseite preiswerter sind als ein
Multiplexer mit sechzehn Anschlüssen auf der Mehrpolseite (vgl. in der
deutschen Offenlegungsschrift 100 08 093 Spalte 11, Zeilen 51 bis 54, und Fig. 6).
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Im folgenden wird immer davon ausgegangen, daß bei dem
erfindungsgemäßen kapazitiven Füllstandsmeßgerät der Füllstandssensor sechzehn
Sensorfelder hat, der Auswahlschalter also auf seiner Mehrpolseite sechzehn
Anschlüsse hat, wobei, wie ausgeführt, ein sechzehnpoliger Auswahlschalter auch
durch zwei achtpolige Auswahlschalter realisiert werden kann. Für die Lehre
der Erfindung ist es jedoch ganz belanglos, wieviel Sensorfelder der
Füllstandssensor aufweist und wieviel korrespondierende Anschlüsse der
Auswahlschalter auf der Mehrpolseite hat.
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Bei dem aus der deutschen Offenlegungsschrift 100 08 093 bekannten
kapazitiven Füllstandsmeßgerät, bei dem der Füllstandssensor sechzehn Sensorfelder
hat, gibt es sechzehn Zustände; beim 1. Zustand ist das erste Sensorfeld über
den Auswahlschalter mit der Versorgungs- und Auswerteschaltung
"verbunden", beim 2. Zustand ist das zweite Sensorfeld über den Auswahlschalter mit
der Versorgungs- und Auswerteschaltung "verbunden" usw. bis zum 16.
Zustand, bei dem das sechzehnte Sensorfeld über den Auswahlschalter mit der
Versorgungs- und Auswerteschaltung "verbunden" ist. Davon ausgehend,
wird nachfolgend der Zustand, bei dem kein Sensorfeld mit der Versorgungs-
und Auswerteschaltung verbunden ist und für den erfindungsgemäß mit Hilfe
der Auswerteschaltung der Versorgungs- und Auswerteschaltung auch ein
Meßwert ermittelt wird, als 17. Zustand bezeichnet.
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Zu dem kapazitiven Füllstandsmeßgerät, von dem die Erfindung ausgeht, und
zu dem erfindungsgemäßen kapazitiven Füllstandsmeßgerät gehört eine eine
Versorgungsschaltung und eine Auswerteschaltung enthaltende Versorgungs-
und Auswerteschaltung. Das ist natürlich funktional zu sehen. Statt einer
Versorgungs- und Auswerteschaltung, zu der sowohl eine Versorgungsschaltung
als auch eine Auswerteschaltung gehören, können auch zwei voneinander
getrennte Schaltungen verwirklicht sein, also eine Versorgungsschaltung und
eine Auswerteschaltung. Folglich wird im folgenden immer nur von einer
Versorgungsschaltung und immer nur von einer Auswerteschaltung gesprochen,
unabhängig davon, ob die Versorgungsschaltung zu einer Versorgungs- und
Auswerteschaltung gehört oder für sich realisiert ist und unabhängig davon,
ob die Auswerteschaltung zu einer Versorgungs- und Auswerteschaltung
gehört oder für sich realisiert ist.
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Die wesentliche Lehre des ersten Erfindungskomplexes, mit Hilfe der
Auswerteschaltung einen Meßwert auch für den 17. Zustand zu ermitteln, läßt sich
in unterschiedlicher Weise realisieren.
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Zunächst kann der 17. Zustand dadurch realisiert sein, daß der
Auswahlschalter nicht-leitend geschaltet ist, z. B. dadurch, daß er über seinen Steuereingang
nicht-leitend geschaltet ist, oder dadurch, daß er über seine Betriebsspannung
nicht-leitend geschaltet ist. Mit der Aussage, daß der Auswahlschalter nicht-
leitend geschaltet ist, ist gemeint, daß kein Anschluß der Mehrpolseite des
Auswahlschalters mit seiner Einpolseite "verbunden ist".
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Der 17. Zustand kann aber auch dadurch realisiert sein, daß ein zwischen dem
Auswahlschalter und der Versorgungs- und Auswerteschaltung vorgesehener
Zustandsschalter oder ein zwischen dem Auswahlschalter und der
Auswerteschaltung vorgesehener Zustandsschalter nicht-leitend geschaltet ist.
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Schließlich besteht auch die Möglichkeit, den 17. Zustand dadurch zu
realisieren, daß die Verbindung zwischen dem Auswahlschalter und der
Versorgungs- und Auswerteschaltung oder die Verbindung zwischen dem
Auswahlschalter und der Auswerteschaltung auf ein festes Potential gelegt ist.
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Nach einer weiteren, zum ersten Erfindungskomplex gehörenden Lehre, der
besondere Bedeutung zukommt, ist das erfindungsgemäße kapazitive
Füllstandsmeßgerät ergänzend dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert für den
Zustand, bei dem alle Sensorfelder von dem Füllgut unbeeinflußt sind, so
geregelt wird, daß er mit einem bestimmten konstanten Differenzwert über dem
Meßwert liegt, der für den 17. Zustand ermittelt ist. Diese Regelung des
Meßwerts für den Zustand, bei dem alle Sensorfelder von dem Füllgut
unbeeinflußt sind, kann über den Übertragungsfaktor bzw. den Verstärkungsfaktor
die Auswerteschaltung erfolgen. Das ist gleichsam die sich zunächst
anbietende Möglichkeit. Die Regelung des Meßwertes für den Zustand, bei dem alle
Sensorfelder von dem Füllgut unbeeinflußt sind, kann aber auch über die
Frequenz der Versorgungsspannung erfolgen, weil ja der Meßwert nicht nur
kapazitätsabhängig sondern auch frequenzabhängig ist.
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Weiter oben ist bereits ausgeführt, daß kapazitive Füllstandsmeßgeräte der in
Rede stehenden Art nicht dazu dienen, bei einem bestimmten Füllstand den
Kapazitätswert zu messen, der zwischen einem durch den Auswahlschalter
ausgewählten Sensorfeld des Füllstandssensors einerseits und einer
Referenzelektrode andererseits existent ist, daß es vielmehr nur darauf ankommt
festzustellen, ob dem durch den Auswahlschalter angewählten Sensorfeld Füllgut
nicht, auch nicht teilweise, Füllgut teilweise oder Füllgut über die gesamte
Höhe des Sensorfeldes gegenübersteht. Folglich ist es bei den kapazitiven
Füllstandsmeßgeräten, von denen die Erfindung ausgeht, nicht kritisch, ob für
eine bestimmte Situation - dem angewählten Sensorfeld steht kein Füllgut
gegenüber, dem angewählten Sensorfeld steht teilweise Füllgut gegenüber oder
dem angewählten Sensorfeld steht über seine gesamte Höhe Füllgut
gegenüber - der sich ergebende Meßwert stets gleich ist. Das macht eine
Betrachtung deutlich, bei der zunächst angenommen sei,
- a) daß für die Situation "dem angewählten Sensorfeld steht kein Füllgut
gegenüber" der Meßwert 1 V beträgt,
- b) daß für die Situation "das Füllgut steht dem angewählten Sensorfeld
genau bis zu einem Viertel der Höhe des Sensorfeldes gegenüber"
der Meßwert 1,25 V beträgt und
- c) daß für die Situation "das Füllgut steht dem angewählten Sensorfeld
über seine volle Höhe gegenüber" der Meßwert 2 V beträgt.
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Angenommen sei jetzt, daß für die zuvor zu a), b) und c) aufgezeigten
Situationen, aus welchen Gründen auch immer, andere Meßwerte entstehen,
nämlich für die Situation a) ein Meßwert von 2 V, für die Situation b) ein Meßwert
von 2,5 V und für die Situation c) ein Meßwert von 4 V.
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Für die beiden zuvor aufgezeigten Fallgestaltungen gilt, daß man dann, wenn
man vor einer ersten Füllstandsmessung weiß, daß kein Füllgut vorhanden ist
("Behälter leer"), bzw. weiß, daß Füllgut mit einer maximalen Füllhöhe
vorhanden ist ("Behälter voll"), jeden auftretenden Füllstand messen kann, dann
später auch den Füllstand "Behälter leer" und den Füllstand "Behälter voll".
Weiß man jedoch vor einer ersten Füllstandsmessung nicht, ob die Situation
"Behälter leer" oder die Situation "Behälter voll" gegeben ist, dann ist nicht
ohne weiteres feststellbar, ob die Situation "Behälter leer" oder die Situation
"Behälter voll" gegeben ist. Ausgehend von dem, was zuvor als mögliche
Meßwerte angenommen worden ist, kann nämlich bei einem Meßwert von
2 V die Situation "Behälter voll" gegeben sein (erste Fallgestaltung), es kann
aber auch die Situation "Behälter leer" gegeben sein (zweite Fallgestaltung).
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Für ein erfindungsgemäßes kapazitives Füllstandsmeßgerät sei nun
angenommen, daß für den 17. Zustand in einem ersten Fall der Meßwert 0,2 V und
in einem zweiten Fall der Meßwert 0,5 V beträgt und daß für den Zustand, bei
dem alle Sensorfelder von dem Füllgut unbeeinflußt sind, der Meßwert so
geregelt wird, daß er stets um den Differenzwert 1 V über dem Meßwert für den
17. Zustand liegt. Nunmehr ist feststellbar, ob die Situation "Behälter leer"
oder die Situation "Behälter voll" gegeben ist. Bei einem ermittelten Meßwert
von 0,2 V für den 17. Zustand liegt die Situation "Behälter leer" vor, wenn der
Meßwert 1,2 V beträgt; bei einem größeren Meßwert, z. B. bei einem
Meßwert von 1,5 V, liegt der Zustand "Behälter voll" vor. Bei einem ermittelten
Meßwert von 0,5 V für den 17. Zustand liegt die Situation "Behälter leer" vor,
wenn der Meßwert 1,5 V beträgt; bei einem größeren Meßwert, z. B. bei
einem Meßwert von 1,8 V, liegt der Zustand "Behälter voll" vor. Ohne die im
einzelnen erläuterte Lehre der Erfindung könnte der Meßwert 1,5 V nicht
zugeordnet werden; es könnte der Zustand "Behälter voll" vorliegen, es könnte
aber auch der Zustand "Behälter leer" vorliegen. Demgegenüber ist es durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen möglich, den Meßwert 1,5 V
zuzuordnen; wie ausgeführt, steht der Meßwert 1,5 V bei einem für den 17. Zustand
ermittelten Meßwert von 0,2 V für die Situation "Behälter voll", bei einem für
den 17. Zustand ermittelten Meßwert von 0,5 V jedoch für die Situation
"Behälter leer".
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Im übrigen kann bei einem errfindungsgemäßen kapazitiven
Füllstandsmeßgerät die Ermittlung eines Meßwertes für den 17. Zustand zu der Feststellung
herangezogen werden, ob ein Sensorfeld defekt ist. Der sich bei einem
defekten Sensorfeld ergebende Meßwert entspricht nämlich in erster Näherung dem
Meßwert, der sich für den 17. Zustand ergibt.
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Weiter oben ist bereits ausgeführt worden, daß bei dem bekannten kapazitiven
Füllstandsmeßgerät, von dem die Erfindung ausgeht, zwei - als Multiplexer
ausgeführte - Auswahlschalter eingesetzt sind (vgl. in der deutschen
Offenlegungsschrift 100 08 093 Spalte 11, Zeilen 51 bis 54, und Fig. 6). Davon
ausgehend ist das erfindungsgemäße kapazitive Füllstandsmeßgerät in einem
zweiten Erfindungskomplex zunächst dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensorfelder des Füllstandssensors alternierend mit der Mehrpolseite des ersten
Auswahlschalters und der Mehrpolseite des zweiten Auswahlschalters
verbunden sind, - verbunden natürlich immer über die zu dem
Füllstandsmeßgerät gehörendenen, an die Sensorfelder angeschlossenen elektrischen
Leitungen. Jetzt - und im folgenden - soll immer das unterste Sensorfeld des
Füllstandssensors als Sensorfeld 1, das folgende Sensorfeld als Sensorfeld 2, usw.,
folglich das oberste Sensorfeld dann, wenn insgesamt sechzehn Sensorfelder
verwirklicht sind, als Sensorfeld 16 bezeichnet werden. Damit, daß die
Sensorfelder des Füllstandssensors alternierend mit der Mehrpolseite des ersten
Auswahlschalters und der Mehrpolseite des zweiten Auswahlschalters
verbunden sind, soll zum Ausdruck gebracht sein, daß z. B. das Sensorfeld 1 mit
dem ersten Anschluß der Mehrpolseite des ersten Auswahlschalters, das
Sensorfeld 2 mit dem ersten Anschluß der Mehrpolseite des zweiten
Auswahlschalters, das Sensorfeld 3 mit dem zweiten Anschluß der Mehrpolseite des
ersten Auswahlschalters, das Sensorfeld 4 mit dem zweiten Anschluß der
Mehrpolseite des zweiten Auswahlschalters, usw., das Sensorfeld 15 mit dem
achten Anschluß der Mehrpolseite des ersten Auswahlschalters und das
Sensorfeld 16 mit dem achten Anschluß der Mehrpolseite des zweiten
Auswahlschalters verbunden ist.
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Bei dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen kapazitiven
Füllstandsmeßgerät können die einzelnen Sensorfelder des Füllstandssensors, wie bei dem
bekannten Füllstandsmeßgerät, nacheinander angesteuert werden. Dazu
werden dann nacheinander erst der erste Anschluß der Mehrpolseite des ersten
Auswahlschalters, dann der erste Anschluß der Mehrpolseite des zweiten
Auswahlschalters, dann der zweite Anschluß der Mehrpolseite des ersten
Auswahlschalters, dann der zweite Anschluß der Mehrpolseite des zweiten
Auswahlschalters, usw., dann der achte Anschluß der Mehrpolseite des ersten
Auswahlschalters und schließlich der achte Anschluß der Mehrpolseite des
zweiten Auswahlschalters aktiviert, also - in dem weiter oben erläuterten
Sinn - mit der Einpolseite des entsprechenden Auswahlschalters "verbunden".
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Bei dem bekannten kapazitiven Füllstandsmeßgerät, von dem die Erfindung
ausgeht, werden alle Sensorfelder des Füllstandssensors gleichphasig
angesteuert. An die einzelnen Sensorfelder des Füllstandssensors wird also immer
eine - von der Versorgungsschaltung zur Verfügung gestellte - positive
Versorgungsspannung oder eine negative Versorgungsspannung angelegt.
Demgegenüber werden nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere
Bedeutung zukommt, bei dem zuletzt beschriebenen erfindungsgemäßen
kapazitiven Füllstandsmeßgerät die jeweils benachbarten Sensorfelder des
Füllstandssensors gegenphasig angesteuert, also das Sensorfeld 1 mit einer
positiven Versorgungsspannung, das Sensorfeld 2 mit einer negativen
Versorgungsspannung usw. Auch dabei können die einzelnen Sensorfelder des
Füllstandssensors nacheinander angesteuert werden. Vorzugsweise werden jedoch
jeweils zwei benachbarte Sensorfelder des Füllstandssensors gleichzeitig
gegenphasig angesteuert. Das hat erhebliche Vorteile:
Einerseits führt das gleichzeitige gegenphasige Ansteuern benachbarter
Sensorfelder des Füllstandssensors dazu, daß die Störabstrahlungen des so
ausgestalteten und so betriebenen kapazitiven Füllstandsmeßgeräts sehr gering sind,
weil sich die gegenphasigen elektromagnetischen Strahlen bzw.
elektromagnetischen Felder weitgehend kompensieren. Andererseits ergeben sich dann,
wenn benachbarte Sensorfelder durch das Füllgut gleich beeinflußt sind, sehr
geringe Meßwerte; theoretisch ist der Meßwert dann Null. Das hat zur Folge,
daß der Übertragungsfaktor bzw. der Verstärkungsfaktor der
Auswerteschaltung sehr groß gewählt werden kann, man folglich sehr genaue Messungen
durchführen kann. Nur im Grenzschichtbereich - Bereich, bis zu dem das
Füllgut reicht - ist dann ein merklicher Meßwert vorhanden, mit dem die
Grenzschicht und damit der Füllstand festgestellt werden kann.
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Sowohl bei den bekannten kapazitiven Füllstandsmeßgeräten, von denen die
Erfindung ausgeht, als auch bei den erfindungsgemäßen Füllstandsmeßgeräten
ist der die einzelnen Sensorfelder realisierende Füllstandssensor in der Regel
stabförmig ausgebildet. Häufig ist es dabei erforderlich, den stabförmig
ausgebildeten Füllstandssensor über eine Stabhalterung zu befestigen, die in
einem Bereich zwischen "Behälter leer" und "Behälter voll" angebracht wird.
Sowohl die weiter oben erläuterte Lehre der Erfindung "17. Zustand" also
auch die zuletzt erläuterte Lehre der Erfindung "gleichzeitige gegenphasige
Ansteuerung von benachbarten Sensorfeldern" erleichtert es, bei der
Füllstandsmessung zwischen Grenzschicht und Stabhalterung zu differenzieren.
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Schließlich ist das erfindungsgemäße kapazitive Füllstandsmeßgerät in einem
dritten Erfindungskomplex dadurch gekennzeichnet, daß nach einer ersten
Füllstandsbestimmung nur noch der Grenzschicht benachbarte Sensorfelder
des Füllstandssensors angesteuert bzw. abgefragt werden; mit der
Formulierung "benachbarte Sensorfelder" sind nicht unbedingt nur die der
Grenzschicht unmittelbar benachbarten Sensorfelder gemeint, "benachbarte
Sensorfelder" können z. B. auch zwei oder mehr Sensorfelder unterhalb der
Grenzschicht und zwei oder mehr Sensorfelder oberhalb der Grenzschicht gemeint
sein. Dadurch, daß nach der zuletzt dargestellten Lehre der Erfindung nach
einer ersten Füllstandsbestimmung nur noch der Grenzschicht benachbarte
Sensorfelder des Füllstandssensors angesteuert bzw. abgefragt werden, kann die
Zykluszeit, also die Zeit für eine vollständige Abfrage aller abzufragenden
Sensorfelder erheblich reduziert werden. Eine relativ kurze Zykluszeit ist
häufig wünschenswert, da nicht selten eine das Abfragen aller Sensorfelder des
Füllstandssensors umfassende Zykluszeit zu lang ist, z. B. in einer relativ
langen Zykluszeit ein Behälter, in dem der Füllstand bestimmt werden soll,
entweder vollständig geleert oder vollständig gefüllt sein kann.
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Die zuvor dargestellte Lehre der Erfindung wird vorzugsweise im einzelnen
so realisiert, daß dann, wenn eine Füllstandsbestimmung einen anderen als
den zuvor ermittelten Füllstand ergeben hat, die der dann vorliegenden
Grenzschicht benachbarten Sensorfelder des Füllstandssensors angesteuert bzw.
abgefragt wird. Es werden also die abzufragenden Sensorfelder einer sich in
ihrer Höhe ändernden Grenzschicht nachgeführt.
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Schließlich empfiehlt es sich, bei der zuvor behandelten Lehre nach einer
bestimmten Anzahl von Abfragezyklen - einmal oder mehrmals - alle
Sensorfelder des Füllstandssensors anzusteuern bzw. abzufragen. Das hat z. B. den
Vorteil, daß durch dieses Abfragen festgestellt werden kann, ob Sensorfelder,
die momentan der Grenzschicht nicht benachbart sind, also eigentlich nicht
abgefragt werden, defekt sind.
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Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das
erfindungsgemäße kapazitive Füllstandsmeßgerät auszugestalten und weiterzubilden. Dazu
wird verwiesen sowohl auf die den Patentansprüchen 1, 11 und 15
nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen kapazitiven
Füllstandsmeßgeräts. In der Zeichnung zeigen
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Fig. 1 eine schematische, teilweise ins Detail gehende Darstellung zur
Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen kapazitiven Füllstandsmeßgeräts,
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Fig. 2 eine erste grafische Darstellung zur Erläuterung der Lehre der
Erfindung,
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Fig. 3 eine zweite grafische Darstellung zur Erläuterung der Lehre der
Erfindung und
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Fig. 4 eine dritte grafische Darstellung zur Erläuterung der Lehre der
Erfindung.
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Erfindungsgemäße kapazitive Füllstandsmeßgeräte dienen der kapazitiven
Erfassung des Füllstandes von Flüssigkeiten, Schüttgütern und anderen
Behältern in einem nicht dargestellten, geschlossenen oder offenen Behälter und
bestehen in ihrem grundsätzlichen Aufbau, wozu erneut auf die deutsche
Offenlegungsschrift 100 08 093 verwiesen werden darf, aus einem mehrere
Sensorfelder 1 aufweisenden, in den Figuren nicht dargestellten Füllstandssensor,
aus an die Sensorfelder 1 des Füllstandssensors angeschlossenen elektrischen
Leitungen 2, aus einem mit seiner Mehrpolseite 3 an die den Sensorfeldern 1
des Füllstandssensors fernen Enden der Leitungen 2 angeschlossenen
Auswahlschalter 4 und aus einer an die Einpolseite 5 des Auswahlschalters 4
angeschlossenen, eine Versorgungsschaltung 6 und eine Auswerteschaltung 7
enthaltenen Versorgungs- und Auswerteschaltung 8. Die Sensorfelder 1 des
Füllstandssensors sind, was den Figuren nicht entnommen werden kann,
jedoch die Fig. 1, 2, 3 und 5 der deutschen Offenlegungsschrift 100 08 093
zeigen, übereinander angeordnet.
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Weiter oben ist ausgeführt, daß das erfindungsgemäße kapazitive
Füllstandsmeßgerät zunächst im wesentlichen so ausgeführt sein kann, wie dies die
deutsche Offenlegungsschrift 100 08 093 offenbart. Folglich entspricht das in
Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
kapazitiven Füllstandsmeßgeräts zunächst dem bekannten erfindungsgemäßen
kapazitiven Füllstandsmeßgerät, das in Fig. 6 der deutschen
Offenlegungsschrift 100 08 093 dargestellt ist.
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Für das in Fig. 1 dargestellte kapazitive Füllstandsmeßgerät gilt zunächst, daß
die Versorgungsschaltung 6 der Versorgungs- und Auswerteschaltung 8 eine
hochfrequente Versorgungsspannung liefert, daß die Versorgungsspannung
frequenzgespreizt ist, und zwar durch ein von einer nur angedeuteten
Rauschquelle 9 kommendes Rauschsignal, daß die frequenzgespreizte
Versorgungsspannung zu einem frequenzgespreizten Meßwert, nämlich einer
frequenzgespreizten Meßspannung oder einem frequenzgespreizten Meßstrom, führt, daß
die frequenzgespreizte Versorgungsspannung auf den ersten Eingang eines
nur angedeuteten Korrelators 10 und der frequenzgespreizte Meßwert auf den
zweiten Eingang des Korrelators 10 gelegt ist und daß das Ausgangssignal des
Korrelators 10 der weiteren Auswerteschaltung zugeführt ist.
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Für das in Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsbeispiel eines
kapazitiven Füllstandsmeßgeräts gilt weiter, wie für das in Fig. 6 der deutschen
Offenlegungsschrift 100 08 093 dargestellte kapazitive Füllstandsmeßgerät, daß
den Sensorfeldern 1 oder/und den elektrischen Leitungen 2 oder/und dem
Auswahlschalter 4 eine nicht dargestellte Abschirmung zugeordnet ist, und
zwar eine Abschirmung, die stets auf einem Potential liegt, das praktisch dem
Potential der Sensorfelder 1, der elektrischen Leitungen 2 und des
Auswahlschalters 4 entspricht. Besondere Bedeutung kommt in diesem
Zusammenhang der Maßnahme zu, die nicht dargestellte Abschirmung über eine
Strommeßschaltung 11 mit den Sensorfeldern 1, den elektrischen Leitungen 2 und
dem Auswahlschalter 4 zu verbinden. Dabei wird eine Strommeßschaltung 11
verwendet, die einen praktisch vernachlässigbar kleinen Innenwiderstand hat.
Eine solche Strommeßschaltung 11 kann aus einem Synchrongleichrichter 12,
einem dem Synchrongleichrichter 12 nachgeschalteten Tiefpaß 13 und einem
dem Tiefpaß 13 nachgeschalteten Strom-Spannungs-Wandler 14 bestehen. Bei
einer solchen Strommeßschaltung 11 führen der Synchrongleichrichter 12 und
der nachgeschaltete Tiefpaß 13 dazu, daß aus dem eingangsseitig zugeführten
hochfrequenten Meßstrom ein Gleichstrom wird, aus dem dann durch den
Strom-Spannungs-Wandler 14 eine Gleichspannung wird.
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Weiter oben ist ausgeführt, daß als Auswahlschalter 4 ein Multiplexer
eingesetzt werden kann, wie das zum Stand der Technik gehört (vgl. die deutsche
Patentschrift 196 44 777). Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind zwei als
Multiplexer verwirklichte Auswahlschalter 4 vorgesehen, wobei auf der
Mehrpolseite 3 jeweils acht Anschlüsse realisiert sind.
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Im Stand der Technik ist es allgemein üblich, Spannungen als
Potentialdifferenz zum Massepotential bzw. zum Erdpotential zu realisieren.
Demgegenüber gilt für das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines kapazitiven
Füllstandsmeßgeräts, das die von der Versorgungsschaltung 6 der
Versorgungs- und Auswerteschaltung 8 zur Verfügung gestellte
Versorgungsspannung zwischen dem Massepotential 15 und dem Erdpotential 16 ansteht;
realisiert ist also ein "floatendes" Massepotential 15. Dabei ist natürlich dafür
gesorgt, daß das Massepotential 15 und das Erdpotential 16 nicht impedanzlos
miteinander verbunden sind. Wie in der Fig. 1 dargestellt, ist die
Versorgungsschaltung 6 der Versorgungs- und Auswerteschaltung 8
gleichstromentkoppelt mit dem Erdpotential 16 verbunden, nämlich durch einen
Entkoppelkondensator 17, und ist die Auswerteschaltung 7 der Versorgungs- und
Auswerteschaltung 8 wechselstromentkoppelt mit dem Erdpotential 16 verbunden,
nämlich durch stromkompensierte Entkoppeldrosseln 18, die in der Fig. 1 nur
angedeutet sind.
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Wie bereits mehrfach ausgeführt, soll das in Rede stehende kapazitive
Füllstandsmeßgerät zur Erfassung bzw. Bestimmung des Füllstandes von
Füllgütern mit ganz unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten sowie zur Erfassung
bzw. Bestimmung des Füllstandes von Füllgütern in ganz unterschiedlichen
Behältern verwendbar sein. Um dem zu entsprechen, ist das in Fig. 1
schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel eines kapazitiven Füllstandsmeßgeräts
weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Versorgungsspannung
steuerbar ist, im Ausführungsbeispiel durch einen an einer Steuerstelle 19
eingreifenden, nicht dargestellten Mikroprozessor, und daß die Verstärkung der
Auswerteschaltung 7 der Versorgungs- und Auswerteschaltung 8 steuerbar ist,
im Ausführungsbeispiel durch einen an einer Steuerstelle 20 angreifenden,
nicht dargestellten Mikroprozessor.
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Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß in dem in Fig. 1 angedeuteten
Ausführungsbeispiel zu der Versorgungsschaltung 6 der Versorgungs- und
Auswerteschaltung 8 ein spannungsgesteuerter Oszillator 21 und ein digitaler
Phasenschieber 22 gehören, während zu der Auswerteschaltung 7 der Versorgungs-
und Auswerteschaltung 8 noch ein Spannungsregler 23 und eine
Klemmschaltung 24 gehören.
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Gemäß einer ersten Lehre der Erfindung wird bei dem in Rede stehenden
kapazitiven Füllstandsmeßgerät mit Hilfe der Auswerteschaltung 7 der
Versorgungs- und Auswerteschaltung 8 ein Meßwert auch für den Zustand ermittelt,
bei dem kein Sensorfeld 1 mit der Versorgungs- und Auswerteschaltung 8
verbunden ist, weiter oben und im folgenden mit 17. Zustand bezeichnet.
Dazu, wie der 17. Zustand realisiert werden kann, wird auf die weiter oben
gemachten Ausführungen verwiesen.
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Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
auch losgelöst von der zuvor beschriebenen Lehre der Erfindung, wird der
Meßwert für den Zustand, bei dem alle Sensorfelder 1 von dem Füllgut
unbeeinflußt sind, so geregelt, daß er mit einem bestimmten konstanten
Differenzwert, z. B. 1 V, über dem Meßwert liegt, der für den 17. Zustand ermittelt ist.
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Das, was mit der Lehre "Ermittlung eines Meßwertes für den 17. Zustand"
und mit der Lehre "Regelung des Meßwertes für den Zustand, bei dem alle
Sensorfelder 1 von dem Füllgut unbeeinflußt sind" erreicht wird, wird im
folgenden in Verbindung mit der grafischen Darstellung in Fig. 2 erläutert:
Angenommen sei zunächst (Fig. 2a),
- a) daß für die Situation "dem angewählten Sensorfeld 1 steht kein
Füllgut gegenüber" der Meßwert 1 V beträgt,
- b) daß für die Situation "dem angewählten Sensorfeld 1 steht das
Füllgut genau bis zu einem Viertel der Höhe des Sensorfeldes 1
gegenüber" der Meßwert 1,25 V beträgt und
- c) daß für die Situation "dem angewählten Sensorfeld 1 steht das
Füllgut über die volle Höhe des Sensorfeldes 1 gegenüber" der Meßwert
2 V beträgt.
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Angenommen sei dann (Fig. 2b), daß für die zuvor zu a), b) und c)
aufgezeigten Situationen, aus welchen Gründen auch immer, andere Meßwerte
entstehen, nämlich für die Situation a) ein Meßwert von 2 V, für die Situation b)
ein Meßwert von 2,5 V und für die Situation c) ein Meßwert von 4 V.
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Für die beiden zuvor aufgezeigten, in den Fig. 2a und 2b skizzierten
Fallgestaltungen gilt, daß man dann, wenn man vor einer ersten Füllstandsmessung
weiß, daß kein Füllgut vorhanden ist ("Behälter leer"), bzw. weiß, daß Füllgut
mit einer maximalen Füllhöhe vorhanden ist ("Behälter voll"), jeden
auftretenden Füllstand messen kann, dann später auch den Füllstand "Behälter leer"
und den Füllstand "Behälter voll". Weiß man jedoch vor einer ersten
Füllstandsmessung nicht, ob die Situation "Behälter leer" oder die Situation
"Behälter voll" gegeben ist, dann ist nicht ohne weiteres feststellbar, ob die
Situation "Behälter leer" oder die Situation "Behälter voll" gegeben ist. Bei einem
Meßwert von 2 V kann nämlich die Situation "Behälter voll" gegeben sein
(Fig. 2a), es kann aber auch ohne weiteres die Situation "Behälter leer"
gegeben sein (Fig. 2b).
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Für ein erfindungsgemäßes kapazitives Füllstandsmeßgerät sei nun
angenommen, daß für den 17. Zustand in einem ersten Fall (Fig. 2c) der Meßwert
0,2 V und in einem zweiten Fall (Fig. 2d) der Meßwert 0,5 V beträgt und daß
für den Zustand, bei dem alle Sensorfelder von dem Füllgut unbeeinflußt sind,
der Meßwert so geregelt wird, daß er stets um den Differenzwert 1 V über
dem Meßwert für den 17. Zustand liegt. Nunmehr ist feststellbar, ob die
Situation "Behälter leer" oder die Situation "Behälter voll" gegeben ist. Bei
einem ermittelten Meßwert von 0,2 V für den 17. Zustand (Fig. 2c) liegt die
Situation "Behälter leer" vor, wenn der Meßwert 1,2 V beträgt; bei einem
größeren Meßwert, z. B. bei einem Meßwert von 1,5 V, liegt der Zustand
"Behälter voll" vor. Bei einem ermittelten Meßwert von 0,5 V für den 17. Zustand
(Fig. 2d) liegt die Situation "Behälter leer" vor, wenn der Meßwert 1,5 V
beträgt; bei einem größeren Meßwert, z. B. bei einem Meßwert von 1,8 V, liegt
der Zustand "Behälter voll" vor. Ohne die im einzelnen erläuterte Lehre der
Erfindung könnte der Meßwert 1,5 V nicht zugeordnet werden; es könnte der
Zustand "Behälter voll" vorliegen, es könnte aber auch der Zustand "Behälter
leer" vorliegen. Demgegenüber ist es durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen möglich, den Meßwert 1,5 V zuzuordnen; wie ausgeführt, steht der
Meßwert 1,5 V bei einem für den 17. Zustand ermittelten Meßwert von 0,2 V
für die Situation "Behälter voll", bei einem für den 17. Zustand ermittelten
Meßwert von 0,5 V jedoch für die Situation "Behälter leer".
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Die zweite Lehre der Erfindung, den Meßwert für den Zustand, bei dem alle
Sensorfelder 1 von dem Füllgut unbeeinflußt sind, so zu regeln, daß der mit
einem bestimmten konstanten Differenzwert über dem Meßwert liegt, der für
den 17. Zustand ermittelt ist, kann unterschiedlich realisiert sein; beispielhafte
Realisierungsmöglichkeiten sind weiter oben aufgezeigt.
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Wie bereits ausgeführt, sind bei dem in Fig. 1 dargestellten kapazitiven
Füllstandsmeßgerät zwei - als Multiplexer ausgeführte - Auswahlschalter
eingesetzt. Davon ausgehend ist das erfindungsgemäße kapazitive
Füllstandsmeßgerät in einem zweiten Erfindungskomplex dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensorfelder 1 des Füllstandssensors alternierend mit der Mehrpolseite 3 des
ersten Auswahlschalters 4 und der Mehrpolseite 3 des zweiten
Auswahlschalters 4 verbunden sind, - verbunden natürlich immer über die zu dem
Füllstandsmeßgerät gehörenden, an die Sensorfelder 1 angeschlossenen
elektrischen Leitungen 2. Damit, daß die Sensorfelder 1 des Füllstandssensors
alternierend mit der Mehrpolseite 3 des ersten Auswahlschalters 4 und der
Mehrpolseite 3 des zweiten Auswahlschalters 4 verbunden sind, soll zum
Ausdruck gebracht sein, daß z. B. das erste Sensorfeld 1 mit dem ersten
Anschluß der Mehrpolseite 3 des ersten Auswahlschalters 4, das zweite
Sensorfeld 1 mit dem ersten Anschluß der Mehrpolseite 3 des zweiten
Auswahlschalters 4, das dritte Sensorfeld 1 mit dem zweiten Anschluß der
Mehrpolseite 3 des ersten Auswahlschalters 4, das vierte Sensorfeld 1 mit dem zweiten
Anschluß der Mehrpolseite 3 des zweiten Auswahlschalters, usw. verbunden
ist.
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Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
werden bei dem zuletzt beschriebenen erfindungsgemäßen kapazitiven
Füllstandsmeßgerät die jeweils benachbarten Sensorfelder 1 des Füllstandssensors
gegenphasig angesteuert, also das erste Sensorfeld 1 mit einer positiven
Versorgungsspannung, das zweite Sensorfeld 1 mit einer negativen
Versorgungsspannung, das dritte Sensorfeld 1 mit einer positiven Versorgungsspannung,
das vierte Sensorfeld 1 mit einer negativen Versorgungsspannung usw.
Vorzugsweise werden dabei jeweils zwei benachbarte Sensorfelder 1 des
Füllstandssensors gleichzeitig gegenphasig angesteuert. Was damit erreicht ist, ist
weiter oben bereits beschrieben, soll im übrigen nachfolgend in Verbindung
mit der grafischen Darstellung in Fig. 3 nochmals erläutert werden:
Einerseits führt das gleichzeitige gegenphasige Ansteuern benachbarter
Sensorfelder 1 des Füllstandssensors dazu, daß die Störabstrahlungen des
erfindungsgemäßen kapazitiven Füllstandsmeßgeräts sehr gering sind.
Andererseits ergeben sich dann, wenn benachbarte Sensorfelder 1 durch das Füllgut
gleich beeinflußt sind, benachbarten Sensorfeldern also entweder Füllgut
gegenübersteht oder Füllgut nicht gegenübersteht, sehr geringe Meßwerte;
theoretisch ist dann der Meßwert Null, wie das in Fig. 3 schematisch dargestellt
ist. In der Fig. 3 sind für fünfzehn Meßsituationen die Meßwerte dargestellt,
nämlich die ersten Meßwerte für die erste Meßsituation, die gleichzeitige
gegenphasige Ansteuerung der ersten Sensorelektrode 1 und der zweiten
Sensorelektrode 1, die zweiten Meßwerte für die zweite Meßsituation, nämlich
die gleichzeitige gegenphasige Ansteuerung der zweiten Sensorelektrode 1
und der dritten Sensorelektrode 1 usw., die fünfzehnten Meßwerte für die
fünfzehnte Meßsituation, die gleichzeitige gegenphasige Ansteuerung der
fünfzehnten Sensorelektrode 1 und der sechzehnten Sensorelektrode 1, wobei
jede Meßsituation jeweils einen positiven und einen negativen Meßwert
liefert. In der Fig. 3 sind die jeweiligen Einzel-Meßwerte für die einzelnen
Meßsituationen jeweils durch schmale Striche, die Gesamt-Meßwerte, also immer
die Summe der Einzel-Meßwerte, jeweils durch einen breiten Strich
dargestellt. Man erkennt ohne weiteres, daß dann, wenn benachbarte Sensorfelder 1
durch das Füllgut gleich beeinflußt sind, die Einzel-Meßwerte nach ihren
Absolutbeträgen praktisch gleich sind, die Gesamt-Meßwerte also praktisch Null
sind, und daß nur im Bereich der Grenzschicht und im Bereich einer
Stabhalterung Gesamt-Meßwerte vorliegen, die von Null erheblich abweichen.
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Wie weiter oben ausgeführt, ist das erfindungsgemäße kapazitive
Füllstandsmeßgerät in einem dritten Erfindungskomplex dadurch gekennzeichnet, daß
nach einer ersten Füllstandsbestimmung nur noch der Grenzschicht
benachbarte Sensorfelder 1 des Füllstandssensors angesteuert bzw. abgefragt werden.
Dadurch kann die Zykluszeit, also die Zeit für eine vollständige Abfrage aller
abzufragenden Sensorfelder 1 erheblich reduziert werden. Diese Lehre wird
vorzugsweise im einzelnen so realisiert, daß dann, wenn eine
Füllstandsbestimmung einen anderen als den zuvor ermittelten Füllstand ergeben hat, die
der dann vorliegenden Grenzschicht benachbarten Sensorfelder 1 des
Füllstandssensors angesteuert bzw. abgefragt werden; es werden also die
abzufragenden Sensorfelder 1 einer sich in ihrer Höhe ändernden Grenzschicht
nachgeführt. Damit ist gleichsam eine "Lupenfunktion" realisiert, die schematisch
in Fig. 4 dargestellt ist.