DE10205392B4 - Verfahren zur Prüfung von Übersetzungsverhältnissen für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Abstract

Verfahren zum Prüfen eines Übersetzungsverhältnisses eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor und mindestens einem Stufengetriebe und einem Achsgetriebe, dadurch gekennzeichnet, dass durch Messung einer Anzahl von Zünd- oder Einspritzimpulsen bei stationärem Betrieb des Verbrennungsmotors und durch Messung der dazugehörigen Drehzahl eines Antriebsrads, ein Gesamtübersetzungsverhältnis des Antriebsstrangs ermittelt wird.

Description

• Bei der Überprüfung eines Kraftfahrzeugs ist es bisher üblich, bestimmte Sachverhalte durch Zerlegen von Baugruppen des Kraftfahrzeugs nachzuprüfen. So zum Beispiel bei der Prüfung, ob bei einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs Veränderungen des Gesamtübersetzungsverhältnisses vorgenommen wurden. Eine solche Prüfung ist nötig für Fahrzeuge des öffentlichen Straßenverkehrs, im Zuge der Überprüfung deren Straßenverkehrszulassung. Im seriennahen Rennsport ist es ebenfalls üblich, Stichprobenkontrollen durch Zerlegen von Baugruppen zu machen, wenn das Reglement vorschreibt, dass keine Veränderungen der Getriebeübersetzungen gegenüber den Serienfahrzeugen vorgenommen werden dürfen. Das betrifft dann sowohl die Gangstufen eines Stufenschaltgetriebes, als auch die Achsgetriebeübersetzung. Zum technischen Hintergrund hierzu wird insbesondere auf die DE 100 14 629 A1 , die DE 43 34 928 A1 , die DE 39 33 654 A1 und die US 6,449,548 A1 hingewiesen.
• Bisher ist keine Möglichkeit bekannt, ohne Zerlegung von Baugruppen der Kraftfahrzeuge, wie hier Getriebe und Achsgetriebe, an Informationen zu den im Antriebsstrang verwendeten Übersetzungsverhältnissen zu kommen.
• Daher ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, mit dem auf einfache Weise, ohne Zerlegung von Bauteilen, Übersetzungsverhältnisse im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs ermittelt oder überprüft werden können.
• Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
• Durch die Erfindung wird ein Verfahren zum Prüfen von Übersetzungsverhältnissen eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor und mindestens einem Stufengetriebe und einem Achsgetriebe bereitgestellt. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass durch Messung einer Anzahl von Zünd- oder Einspritzimpulsen bei stationärem Betrieb des Verbrennungsmotors und durch Messung der dazugehörigen Drehzahl eines Antriebsrads, ein Gesamtübersetzungsverhältnis des Antriebsstrangs ermittelt wird.
• Das Gesamtübersetzungsverhältnis wird in einem Messrechner ermittelt, vorteilhafterweise über die Beziehung: Gesamtübersetzungsverhältnis = (Zündimpulse bzw. Einspritzimpulse × 2)/(Zylinderzahl × Antriebsraddrehzahl)bei der Verwendung eines Viertaktmotors und über die Beziehung: Gesamtübersetzungsverhältnis = Zündimpulse bzw. Einspritzimpulse/(Zylinderzahl × Antriebsraddrehzahl)bei der Verwendung eines Zweitaktmotors.
• Bei einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens wird das Gesamtübersetzungsverhältnis jeder Schaltstufe des Stufengetriebes ermittelt, um alle Information über den Antriebsstrang zu erhalten.
• Bei einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird ein Signal einer elektrischen Schaltstufenerkennung des Kraftfahrzeugs zur Prüfung des Gesamtübersetzungsverhältnisses je Schaltstufe mitverwendet. Vorteilhafterweise kann dadurch auf die manuelle Eingabe der gerade zu prüfenden Schaltstufe verzichtet werden.
• Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht mindestens aus einem Messrechner, einem ersten Sensor zur Messung von Drehzahlen und einem zweiten Sensor zur Messung von Zünd- oder Einspritzimpulsen, wobei der Messrechner einen Speicher für Übersetzungsverhältniswerte besitzt. Dadurch kann das Verfahren vorteilhafterweise so durchgeführt werden, dass als Ergebnisausgabe auf dem Anzeigefeld des Messrechners ein Hinweis, „Gesamtübersetzung der eingelegten Gangstufe ist in Ordnung" oder „Gesamtübersetzung der eingelegten Gangstufe ist nicht in Ordnung", erscheint. Nacheinander ist es auf diese Weise möglich, die jeder Schaltstufe des Stufengetriebes zugehörige Gesamtübersetzung des Antriebsstrangs zu prüfen.
• Im Gegensatz zur bisher bekannten Prüfung von Übersetzungsverhältnissen durch Bauteilzerlegung und -vergleich kann so die Gesamtübersetzung eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs im gegenwärtig eingelegten Gang des Stufengetriebes durch ein Messgerät ermittelt werden. Das Messgerät kann dabei z.B. aus einem mobilen Messrechner kombiniert mit einem Personalcomputer, einem Anzeigefeld und einem Auswahlschalter für die Gangstufe bestehen. Als Messaufnehmer dienen eine Zündkabelklemme und ein Drehzahlsensor am Hinterrad. Dabei ist es möglich, dass über einen Vergleich mit abgespeicherten Sollkennwerten von Gesamtübersetzungsverhältnissen, als Ergebnis der Überprüfung durch den Messrechner über den Personalcomputer ein Signal übermittelt wird, das wenigstens die beiden Zustände „in Ordnung" oder „nicht in Ordnung" unterscheidet.
• Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung näher dargestellt. Die einzige Figur zeigt einen Messaufbau gemäß der Erfindung.
• Ein mobiles Messgerät 1 mit einem Anzeigefeld 2 und mit Auswahlschaltern 3 für verschiedene Gangstufen kombiniert einen Messrechner mit einem Personalcomputer. Als Messaufnehmer dienen eine Zündkabelklemme 4 und ein Drehzahlsensor 5, die über elektrische Leitungen 6, 7 mit dem Messgerät 1 verbunden sind. Die Zündkabelklemme 4 ist Messaufnehmer für eine Anzahl von Zündimpulsen eines nicht gezeichneten Verbrennungsmotors im stationären Betrieb, während als Messaufnehmer für die dazugehörige Drehzahl eines nicht gezeichneten Antriebsrads eines Kraftfahrzeugs, der Drehzahlsensor 5 dient. Je nach Arbeitsverfahren des Verbrennungsmotors (2-Takt- oder 4-Taktverfahren) und nach der Anzahl der Zylinder des Verbrennungsmotors, wird zu einer bestimmten Drehzahl des Verbrennungsmotors mit wiederholgenauem Zündsignal, bei eingelegtem Gang, am drehenden Antriebsrad die entsprechende Drehzahl gemessen. Diese Messwerte und die Verbrennungsmotordaten werden im Messgerät 1 miteinander verrechnet und mit dem dort einzeln abgespeicherten Gesamtübersetzungswert einer verwendeten, mit einem entsprechenden Auswahlschalter 3 manuell eingegebenen Schaltstufe eines nicht gezeichneten Schalt- und Sekundärgetriebes verglichen. Optional kann, bei Fahrzeugen mit elektrischer Schaltstufenerkennung, die verwendete Schaltstufe auch über deren Signal ermittelt werden. In diesem Fall entfällt der manuelle Vorgang der Eingabe der Schaltstufe am Auswahlschalter 3 des Messgeräts 1. Als Er gebnis erhält man auf dem Anzeigefeld 2 des Messgeräts 1 einen Hinweis, „Gesamtübersetzung der eingelegten Gangstufe ist in Ordnung" oder „Gesamtübersetzung der eingelegten Gangstufe ist nicht in Ordnung." Nacheinander ist es auf diese Weise möglich, die jeder Schaltstufe des Stufengetriebes zugehörige Gesamtübersetzung des Antriebsstrangs zu prüfen.

Claims (4)

1. Verfahren zum Prüfen eines Übersetzungsverhältnisses eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor und mindestens einem Stufengetriebe und einem Achsgetriebe, dadurch gekennzeichnet, dass durch Messung einer Anzahl von Zünd- oder Einspritzimpulsen bei stationärem Betrieb des Verbrennungsmotors und durch Messung der dazugehörigen Drehzahl eines Antriebsrads, ein Gesamtübersetzungsverhältnis des Antriebsstrangs ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gesamtübersetzungsverhältnis jeder Schaltstufe des Stufengetriebes ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Signal einer elektrischen Schaltstufenerkennung des Kraftfahrzeugs zur Prüfung des Gesamtübersetzungsverhältnisses je Schaltstufe mitverwendet wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mindestens bestehend aus einem Messrechner, einem ersten Sensor (5) zur Messung von Drehzahlen und einem zweiten Sensor zur Messung von Zünd- oder Einspritzimpulsen, wobei der Messrechner einen Speicher für Übersetzungsverhältniswerte besitzt.