DE102023128922A1 - Lichtlaufzeitkamera - Google Patents

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DE102023128922A1
DE102023128922A1 DE102023128922.5A DE102023128922A DE102023128922A1 DE 102023128922 A1 DE102023128922 A1 DE 102023128922A1 DE 102023128922 A DE102023128922 A DE 102023128922A DE 102023128922 A1 DE102023128922 A1 DE 102023128922A1
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DE
Germany
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time
flight
light
receiver
determined
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DE102023128922.5A
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English (en)
Inventor
Yulia Levakhina
Christopher Dietz
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IFM Electronic GmbH
PMDtechnologies AG
Original Assignee
IFM Electronic GmbH
PMDtechnologies AG
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Publication date
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Publication of DE102023128922A1 publication Critical patent/DE102023128922A1/de
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  • Optical Radar Systems And Details Thereof (AREA)

Abstract

Lichtlaufzeitkamera, die nach einem Phasenmessprinzip arbeitet,mit einer Beleuchtung zur Aussendung eines modulierten Lichts,mit einem Empfänger zum Empfang des ausgesendeten und von einer Szenerie reflektierten Lichts,wobei der Empfänger wenigstens ein als Photomischdetektor ausgebildetes Lichtlaufzeitpixel aufweist,wobei das wenigstens eine Lichtlaufzeitpixel wenigstens zwei Integrationsknoten für die Akkumulation photogenerierter Ladungen aufweist,wobei zur Entfernungsbestimmung in wenigstens zwei Messzyklen Licht mit unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ausgesendet und empfangen wird und jeweils Phasoren (z1, z2) ermittelt werden,wobei die Auswerteeinheit derart ausgestaltet ist,das aus den Daten eines ersten und zweiten Messzyklus ein kombinierter Phasor (Zc) nach folgender Vorschrift gebildet wird:zc=((1−α)z1N1+α z2N1)z1u−N1z2vmit dem erweiterten euklidischen Algorithmusu,v=egcd(f1,f2)und dem Koeffizientenα=112−v N1

Description

  • Es wird eine Lichtlaufzeitkamera, die nach dem Phasenmessprinzip arbeitet, nach Gattung des unabhängigen Anspruchs vorgeschlagen.
  • Aus der DE 10 2013 207 647 A1 ist bereits ein Verfahren zur Entfernungsmessung nach dem Phasenmessprinzip bekannt, bei dem zu Erweiterung des Eindeutigkeitsbereich mehrere Modulationsfrequenzen verwendet werden.
  • Aus der DE 10 2021 103 581 A1 ist ein Verfahren zur Korrektur von Tiefenbildern einer Lichtlaufzeitkamera bekannt, wobei in wenigstens zwei Phasenmessungen Licht mit unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ausgesendet wird, wobei zur Berechnung eines Entfernungswerts, wenigstens zwei Frequenzfaktoren gemäß n1f2 = n2f1 ermittelt werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lichtlaufzeitkamera robuster insbesondere gegenüber Mehrwegausbreitungen zu machen.
  • Die Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Lichtlaufzeitkamera gelöst.
  • Durch Formulierung eines neuen Algorithmus wird das Unwrapping-Problem in der ToF-Prozessierung von Mehrfrequenzverfahren vollständig kontinuierlich und differenzierbar. Die Differenzierbarkeit ermöglicht besseres Training von neuronalen Netzen und Anwendung von Optimierungsverfahren, sowie eine Umsetzung als analoge Schaltung.
  • Die Rohbilder einer Lichtlaufzeitkamera sind Messungen phasenverschobener periodischer Funktionen. Die Phase ist proportional zur Tiefe d und kann für jeden Bildpunkt (Pixel) bestimmt werden. Üblicherweise sind die Rohdaten sinusförmige Signale, welche als Real- (Re) und Imaginärteil (Im) bezeichnet werden: R e = A  sin ( ϕ )
    Figure DE102023128922A1_0004
    I m = A  cos ( ϕ )
    Figure DE102023128922A1_0005
    A = R e 2 + I m 2
    Figure DE102023128922A1_0006
  • Dabei wurde die Amplitude mit A bezeichnet. Dadurch ergibt sich die Phase ϕ zu: ϕ = atan 2 ( R e , I m )
    Figure DE102023128922A1_0007
  • Die Tiefe ist somit: d = u r 2 π ϕ
    Figure DE102023128922A1_0008
  • Der Eindeutigkeitsbereich (ur) einer ToF-Kamera limitiert die maximale Reichweite und ist antiproportional zur Modulationsfrequenz: u r = c 2 f
    Figure DE102023128922A1_0009
  • Die Lichtgeschwindigkeit ist mit c bezeichnet.
  • Üblich ist die Anwendung des Zweifrequenzverfahrens, um den Eindeutigkeitsbereich zu erhöhen. Durch Verwendung von zwei Modulationsfrequenzen f1 und f2 verdoppelt sich die Anzahl der Rohbilder und in Konsequenz gibt es zwei Tiefen d1 und d2 mit Eindeutigkeitsbereichen ur1 und ur2.
  • Die gegen Rauschen robuste Kombination beider Tiefen zu einer Tiefe erfolgt mit dem chinesischen Restsatz: d c = u r c 2 ( N 1 d 1 u r 1 + N 2 d 2 u r 2 + M ( 2   v   N 1 1 ) )
    Figure DE102023128922A1_0010
    M = r o u n d ( N 2 d 2 u r 2 N 1 d 1 u r 1 )
    Figure DE102023128922A1_0011
  • Dabei sind N1 und N2 die kleinsten gemeinsamen Vielfachen von f1 und f2. Der Bezout Koeffizient v kann durch den erweiterten euklidischen Algorithmus bestimmt werden. Der erweiterte Eindeutigkeitsbereich wird urc genannt und wie folgt berechnet:
    • Dadurch, dass M nicht an allen Stellen differenzierbar ist, lässt sich Formel 1 (oder nur schlecht) in gradientenbasierten Optimierungsverfahren verwenden. Ersetzt man die Rundungsfunktion durch eine lineare Funktion, um den Algorithmus differenzierbar zu machen, ist dieser nicht mehr robust gegen Rauschen.
  • Das Problem der fehlenden Differenzierbarkeit lässt sich durch ein Unwrapping direkt auf den Rohdaten lösen. Zunächst vereinfachen wir die Rechnung durch Überführung der Rohdaten in die Phasoren z1 und z2: R e 1 = A 1  sin ( ϕ 1 )
    Figure DE102023128922A1_0012
    I m 1 = A 1  cos ( ϕ 1 )
    Figure DE102023128922A1_0013
    R e 2 = A 2  sin ( ϕ 2 )
    Figure DE102023128922A1_0014
    I m 2 = A 2  cos ( ϕ 2 )
    Figure DE102023128922A1_0015
    z 1 = I m 1 i   R e 1 = A 1  exp  ( i   ϕ 1 )
    Figure DE102023128922A1_0016
    z 2 = I m 2 i   R e 2 = A 2  exp  ( i   ϕ 2 )
    Figure DE102023128922A1_0017
  • Der kombinierte Phasor ergibt sich durch ein gewichtetes Mittel aus zwei Phasoren mit kompatibler Frequenz: z c = ( ( 1 α ) z 1 N 1 + α   z 2 N 2 ) z 1 u N 1 z 2 v
    Figure DE102023128922A1_0018
    u , v = e g c d ( f 1 , f 2 )
    Figure DE102023128922A1_0019
  • Das Rauschverhalten von zc hängt zum einen von dem Rauschniveau der Messungen z1 und z2 ab und zum anderen von der Wahl des Parameters α. Durch folgende Definition von α heben sich korrelierte Anteile im Rauschen gegenseitig auf (Anstatt sich zu verstärken). α = 1 1 2 v   N 1
    Figure DE102023128922A1_0020
  • Der erweiterte euklidische Algorithmus wird mit egcd bezeichnet und liefert die Bezout Koeffizienten u und v. Es ist leicht zu erkennen, dass zc an allen Stellen differenzierbar ist. Die Distanzmessung berechnet sich wie folgt: d c = u r c 2 π a t a n 2 ( R e a l ( z c ) , I m a g ( z c ) )
    Figure DE102023128922A1_0021
  • Somit ist dieses Unwrapping-Verfahren vollständig differenzierbar definiert. Ein bedeutender Vorteil dieser Erfindung besteht daher darin, dass gradientenbasierte Optimierungsverfahren von den Rohdaten zum kombinierten Phasor angewendet werden können.
  • Ein weiterer Vorteil ist die einfache Umsetzung dieses Verfahrens durch eine analoge Schaltung, zum Beispiel durch die Kombination von Analogmultiplizierern mit Log- und Antilogverstärkern. Damit lässt sich eine Analogschaltung entweder in einer Lichtlaufzeitkamera als separate integrierte Schaltung oder direkt in einem 4-Tap Photomischdetektorpixel realisieren, um in einer einzigen Messung einen Phasor mit erweitertem Messbereich aufzunehmen. Alternativ kann die Verarbeitung in einer digitalen integrierten Schaltung erfolgen.
  • Das Verfahren lässt sich analog zum chinesischen Restsatz auf mehr als zwei Frequenzen erweitern, indem das N-Frequenz Problem z.B. auf die Berechnung mehrerer Frequenzpaare abgebildet wird.
  • Zusätzlich: Unwrapping der Rohdaten zu kombiniertem Phasor über digitale integrierte Schaltung On-Device oder On-Chip
  • Bevorzugt ist eine Auswerteeinheit derart ausgestaltet, dass aus den erfassten Daten ein erfindungsgemäße kombinierter Phasor gebildet wird.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102013207647 A1 [0002]
    • DE 102021103581 A1 [0003]

Claims (2)

  1. Lichtlaufzeitkamera, die nach einem Phasenmessprinzip arbeitet, mit einer Beleuchtung zur Aussendung eines modulierten Lichts, mit einem Empfänger zum Empfang des ausgesendeten und von einer Szenerie reflektierten Lichts, wobei der Empfänger wenigstens ein als Photomischdetektor ausgebildetes Lichtlaufzeitpixel aufweist, wobei das wenigstens eine Lichtlaufzeitpixel wenigstens zwei Integrationsknoten für die Akkumulation photogenerierter Ladungen aufweist, wobei zur Entfernungsbestimmung in wenigstens zwei Messzyklen Licht mit unterschiedlichen Modulationsfrequenzen ausgesendet und empfangen wird und jeweils Phasoren (z1, z2) ermittelt werden, wobei die Auswerteeinheit derart ausgestaltet ist, das aus den Daten eines ersten und zweiten Messzyklus ein kombinierter Phasor (Zc) nach folgender Vorschrift gebildet wird: z c = ( ( 1 α ) z 1 N 1 + α   z 2 N 2 ) z 1 u N 1 z 2 v
    Figure DE102023128922A1_0022
    so dass der Phasor (Zc) an allen Stellen differenzierbar ist, mit dem erweiterten euklidischen Algorithmus u , v = e g c d ( f 1 , f 2 )
    Figure DE102023128922A1_0023
    wobei der Koeffizient (α) gemäß der Vorschrift α = 1 1 2 v   N 1
    Figure DE102023128922A1_0024
    gebildet wird, so dass sich korrelierte Anteile im Rauschen gegenseitig aufheben, mit Z1 und Z2 Phasor des ersten und zweiten Messzyklus und N1, N2 als kleinste gemeinsame Vielfache der ersten und zweiten Frequenz (f1, f2).
  2. Lichtlaufzeitkamera nach Anspruch 1, bei dem aus dem kombinierter Phasor (Zc) ein Entfernungswert bestimmt wird.
DE102023128922.5A 2022-12-16 2023-10-20 Lichtlaufzeitkamera Pending DE102023128922A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102022133625.5 2022-12-16
DE102022133625 2022-12-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102023128922A1 true DE102023128922A1 (de) 2024-06-27

Family

ID=91434565

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102023128922.5A Pending DE102023128922A1 (de) 2022-12-16 2023-10-20 Lichtlaufzeitkamera

Country Status (1)

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DE (1) DE102023128922A1 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102013207647A1 (de) 2012-05-21 2013-11-21 Ifm Electronic Gmbh Lichtlaufzeitkamerasystem
DE102021103581A1 (de) 2020-04-22 2021-10-28 Ifm Electronic Gmbh Verfahren zur Korrektur von Tiefenbildern einer Lichtlaufzeitkamera

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102013207647A1 (de) 2012-05-21 2013-11-21 Ifm Electronic Gmbh Lichtlaufzeitkamerasystem
DE102021103581A1 (de) 2020-04-22 2021-10-28 Ifm Electronic Gmbh Verfahren zur Korrektur von Tiefenbildern einer Lichtlaufzeitkamera

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