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Die Erfindung betrifft ein Elevon eines Flügels eines Luftfahrzeugs. Im Kontext der vorliegenden Anmeldung bezeichnet ein Elevon eine Steuerfläche eines Luftfahrzeugs, die die Funktionen der Neigungssteuerung und der Rollsteuerung vereint. Aus diesem Grund kann es als eine Kombination aus einem Höhen- und einem Querruder eines Luftfahrzeugs betrachtet werden. Elevons werden vor allem bei hecklosen Luftfahrzeugen wie beispielsweise bei Nurflüglern verwendet. Die Hinterkante einer aerodynamischen Fläche, wie etwa eines Flügels, beschreibt die Hinterkante der aerodynamischen Fläche, an der die getrennte Luftströmung, die die aerodynamische Fläche umgibt, aufeinandertrifft.
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Elevons werden häufig in Vertikalstart- und -lande-(VTOL-)Luftfahrzeugen eingesetzt. Diese Fahrzeuge verfügen oft über in die Flügel integrierte Propeller oder andere Antriebseinheiten (Flügelauftriebseinheiten), um eine Propulsion zu erzeugen, die zum vertikalen Auftrieb des Flügels und des Luftfahrzeugs ausreicht. Zu diesem Zweck sind die Flügelauftriebseinheiten horizontal innerhalb des Flügels angeordnet. Umfasst ein Flügel mit integrierter Flügelauftriebseinheit zusätzlich ein Elevon nach dem Stand der Technik, wird durch das Elevon während der Schwebe- und Landeflugphasen eine starke turbulente Luftströmung erzeugt. Dieser Effekt kann auf die scharfe Geometrie des Elevons zurückgeführt werden. Die turbulente Luftströmung wird anschließend in die Flügelauftriebseinheit gesaugt, wo diese Wirbelstrukturen der turbulenten Luftströmung die Effizienz der Flügelauftriebseinheit vermindern. Außerdem wird durch die plötzlichen lokalen Druckschwankungen auf der Rotoroberfläche der Flügelauftriebseinheit an der Stelle, an der diese Wirbelstrukturen angesaugt werden, Lärm erzeugt.
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1 zeigt einen Flügel 1 mit einem Elevon 10 in einer Schnittansicht nach dem Stand der Technik. Das Elevon 10 befindet sich an dem in Fahrtrichtung hinteren Ende des Flügels 1 und kann in verschiedene Positionen geschaltet werden. Der Flügel 1 weist eine Flügelauftriebseinheit 40 auf, die innerhalb des Flügels 1 integriert und horizontal angeordnet ist. Im in 1 dargestellten Zustand ist das Elevon 10 aus der Neutralstellung ausgelenkt, was durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Da sich das Elevon 10 an dem hinteren Ende befindet, bildet es auch eine Hinterkante 20 des Flügels 1 aus. Auf der gegenüberliegenden Seite der Hinterkante 20 ist eine Vorderkante 30 ausgebildet. Im Kontext der Anmeldung sind drei verschiedene Richtungen zu definieren. Die Längsachse (Längsachse x) wird durch die Bewegungsrichtung des Flugzeugs und damit auch des Flügels 1 definiert. Eine Querachse y steht senkrecht zur Längsachse x und erstreckt sich zusammen mit der Längsachse x über eine horizontale Ebene. Eine vertikale Achse z erstreckt sich senkrecht zur Längsachse x und der Querachse y des Flügels 1 und verläuft somit in vertikaler Richtung.
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Für die Dimensionierung des Elevons 10 sind zwei unterschiedliche Dimensionen wichtig. Die mittlere Flügelsehnenlänge (mittlere Sehnenlänge C) ist definiert durch den mittleren Abstand zwischen der Vorderkante 30 und der Hinterkante 20 des Flügels 1, gemessen parallel zur normalen Luftströmung über den Flügel 1 und damit in Richtung der Längsachse x. Normalerweise werden alle Maße wichtiger Dimensionen relativ zur mittleren Sehnenlänge C ausgedrückt. Die zweite wichtige Dimension ist die Elevonlänge e, die die Länge des Elevons 10 in Richtung der Längsachse x in einer neutralen Position des Elevons 10 beschreibt.
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Das Dokument
US 2019 / 0376529 A1 , das dem Stand der Technik entspricht, offenbart ein Höhenleitwerk, Steuerflächen und Hochauftriebsvorrichtungen, wie beispielsweise Klappen und Vorflügel, einer Tragfläche, die eine Wellenform aufweisen, wie beispielsweise eine Sägezahnwellenform, eine Dreieckswellenform oder eine Sinuswellenform. Das Dokument
US 2020 / 0148325 A1 beschreibt Komponenten eines Flugzeug- oder Hubschrauberflügels, die eine gewellte Kante aufweisen. Ähnlich ist eine gewellte Kante einer Komponente einer Tragfläche aus dem Dokument
US 2021 / 0388725 A1 bekannt. Das Dokument
EP 3 208 420 A1 beschreibt eine Tragfläche mit gezahnter Vorderkante. Die Patentschrift
EP 2 921 697 A1 offenbart einen Windturbinenflügel mit einer zickzackförmigen oder wellenförmigen Hinterkante. Aus dem Dokument
EP 2 662 282 A2 ist eine Wirbelerzeugungsvorrichtung für einen Luftfahrzeugflügel bekannt, wobei die Wirbelerzeugungsvorrichtung eine Zickzackkante aufweist. Das Dokument
EP 3 587 798 A1 beschreibt eine Hinterkante eines Flügels einer Windturbine, wobei die Hinterkante eine gezackte Form aufweist.
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Das Dokument
US 5 088 665 A offenbart eine Verbesserung der Auftriebs- und Widerstandseigenschaften einer Auftriebsfläche durch Anbringen einer gezackten Platte an der Hinterkante der Auftriebsfläche. Die Zacken können eine sägezahnartige Konfiguration aufweisen. Das Dokument
EP 3 176 077 A1 offenbart eine Auftriebsvorrichtung an der Vorderkante, die von einem Flugzeugflügel ausgefahren werden kann und eine vordere Kante und eine hintere Kante umfassen kann.
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Ein Flugzeugflügel, der ein vorderes Element und ein hinteres Element umfasst, die beweglich miteinander gekoppelt sind, wobei die Elemente relativ zueinander so positioniert werden können, dass Luft von der Unterseite des vorderen Elements über die Oberseite des hinteren Elements durch einen Spalt zwischen dem vorderen Element und dem hinteren Element strömen kann, wobei eine hintere Kante des vorderen Elements in der Nähe des hinteren Elements so konfiguriert ist, dass sie den Luftstrom unterbricht, wenn er über die hintere Kante und durch den Spalt strömt, ist aus dem Dokument
US 8 231 084 B2 bekannt.
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Das Dokument
EP 3 165 454 A1 offenbart eine Tragfläche, die eine erste Seite und eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite aufweist, sowie eine mit der ersten Seite der Tragfläche verbundene Vorrichtung, wobei die Vorrichtung eine erste Kante mit einem ersten ungleichmäßigen Kantenmuster umfasst. Eine gezackte Hinterkante eines Flugzeugflügels ist auch aus dem Dokument
CN 1 07 187 579 A bekannt.
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Im Lichte des dargestellten Standes der Technik ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Elevon bereitzustellen, das in Verbindung mit einer integrierten Flügelauftriebseinheit eine weniger turbulente Luftströmung erzeugt. Ferner ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Flügel bereitzustellen, der das erfindungsgemäße Elevon umfasst.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Das Elevon eines erfindungsgemäßen Flügels umfasst eine Hinterkante mit einer gezahnten, in eine horizontale Ebene projizierten Kontur, die durch eine Längsachse und eine Querachse des Flügels gebildet wird, wobei die gezahnte Kontur durch mehrere Zacken und zwischen den Zacken angeordnete Ausnehmungen gebildet wird. Die Richtungsangaben bezüglich der Querachse, der Längsachse und der Vertikalachse werden in Bezug auf den Flügel vorgenommen. Sie können jedoch auch für das Elevon selbst verwendet werden, da die Quer-, Längs- und Vertikalachsen des Elevons mit den entsprechenden Achsen des Flügels übereinstimmen. Das erfindungsgemäße Elevon und/oder ein Flügel mit dem Elevon ist insbesondere Teil eines senkrecht startenden und landenden Luftfahrzeugs und daher für den Einsatz in einem solchen Luftfahrzeug ausgelegt.
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Das Design des Elevons mit der gezahnten Kontur verringert die Größe der Wirbelstrukturen (Wirbel) und macht die Verteilung der Wirbel, die von der Flügelauftriebseinheit des Flügels aufgenommen werden können, gleichmäßiger. So können die Druckänderungen auf der Rotoroberfläche minimiert und somit die akustischen Emissionen der Flügelauftriebseinheit während der vertikalen Flugphase reduziert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Zacken eine runde Form auf, die in einer besonders bevorzugten Ausführungsform durch einen konstanten ersten Radius gebildet wird. Die runde Form der Zacken bezieht sich auf eine abgerundete Spitze der Zacken, die durch den ersten Radius gebildet wird. Bevorzugt sind die Zacken identisch geformt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Dicke der Hinterkante über eine Breite (Querachse) des Elevons konstant und liegt in einem Bereich zwischen 0,0005 und 0,0015 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels und weist bevorzugt den Wert 0,001 der mittleren Sehnenlänge auf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Hinterkante in einem ersten Winkel mit einer Querachse des Flügels angeordnet, wobei der erste Winkel bevorzugt zwischen 10° und 15° liegt und besonders bevorzugt den Wert 12° aufweist. Mit anderen Worten, die Hinterkante ist derart geformt und angeordnet, dass die Querachse des Flügels und eine imaginäre Linie, die die Spitzen der Zacken verbindet, einen ersten Winkel einschließen.
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Bevorzugt ist ferner eine Ausnehmung genau in der Mitte zwischen zwei benachbarten Zacken in Richtung der Querachse angeordnet. Mit anderen Worten: Der Abstand zwischen dem niedrigsten Punkt der Ausnehmung (dem Punkt der tiefsten Ausnehmung) und der Spitze einer benachbarten Zacke ist gleich dem nur in Richtung der Querachse gemessenen Abstand zwischen dem niedrigsten Punkt der Ausnehmung und der Spitze der anderen benachbarten Zacke.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen eine Oberseite und/oder eine Unterseite des Elevons eine wellenförmige Struktur auf, wodurch die gezahnte Kontur an der Hinterkante und ein wellenförmiger Teil des Elevons entstehen. Der wellenförmige Teil des Elevons wird durch eine nicht konstante Dicke des Elevons in Richtung seiner Haupterstreckungsrichtung (in Richtung seiner Länge und damit parallel zur Hinterkante) definiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der wellenförmige Teil durch einen Abstand zwischen den Zacken und den Ausnehmungen in Richtung einer vertikalen Achse des Flügels gebildet. Der Abstand in vertikaler Richtung zwischen den Zacken und den Ausnehmungen erzeugt eine wellenförmige Oberfläche, die mit der Oberfläche eines gezahnten Dekormessers verglichen werden kann, mit dem Gemüsescheiben in eine gezackte/Zickzack-Form geschnitten werden können. Der Abstand in vertikaler Richtung muss jedoch nicht über den gesamten wellenförmigen Teil konstant sein. Im Gegensatz dazu wird eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei der der wellenförmige Teil über zwei Drittel einer Elevonlänge in einen planaren Teil des Elevons übergeht. Das heißt, dass von der Hinterkante in Richtung der Längsachse zur Vorderseite des Elevons der Abstand in vertikaler Richtung zwischen den Zacken und den Ausnehmungen und damit die Wellen immer kleiner werden, bis der ebene Teil des Elevons erreicht ist. Der wellenförmige Teil nimmt bevorzugt zwei Drittel der Gesamtlänge des Elevons in Richtung der Längsachse ein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der Abstand von einer Zacke zur nächsten in Richtung der Querachse des Flügels in einem Bereich zwischen 0,01 und 0,025 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels, bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,015 und 0,02 der mittleren Sehnenlänge und weist besonders bevorzugt den Wert 0,017 der mittleren Sehnenlänge auf.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt ein projizierter Abstand zwischen den Zacken und den Ausnehmungen in Richtung der Längsachse in einem Bereich zwischen 0,005 und 0,015 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels, bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,007 und 0,011 der mittleren Sehnenlänge und weist besonders bevorzugt den Wert 0,009 der mittleren Sehnenlänge auf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird eine Spitze einer Zacke durch einen ersten Radius und der tiefste Punkt der Ausnehmung durch einen zweiten Radius gebildet, wobei sowohl der erste Radius als auch der zweite Radius in einem Bereich zwischen 0,0005 und 0,0015 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels liegen und bevorzugt den Wert 0,001 der mittleren Sehnenlänge aufweisen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung umfasst einen flachen Abschnitt an dem hinteren Ende des Elevons, wobei die Zacken und Ausnehmungen innerhalb des flachen Abschnitts angeordnet sind. Das bedeutet, dass die gezahnte Kontur der Hinterkante vollständig innerhalb des flachen Teils realisiert ist. Der flache Abschnitt ist ein Abschnitt des Elevons ohne Erhöhung und mit einer konstanten Dicke. In einer neutralen Position des Elevons liegt der flache Abschnitt bevorzugt innerhalb der durch die Längsachse und die Querachse definierten horizontalen Ebene.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit einem flachen Abschnitt liegt der Abstand einer Zacke zur nächsten in Richtung der Querachse des Flügels in einem Bereich zwischen 0,02 und 0,08 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels, bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,04 und 0,06 der mittleren Sehnenlänge und weist besonders bevorzugt den Wert 0,05 der mittleren Sehnenlänge auf.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung mit einem flachen Abschnitt liegt ein projizierter Abstand zwischen den Zacken und den Ausnehmungen in Richtung der Längsachse in einem Bereich zwischen 0,01 und 0,03 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels, bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,015 und 0,025 der mittleren Sehnenlänge und weist besonders bevorzugt den Wert 0,02 der mittleren Sehnenlänge auf.
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In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit einem flachen Abschnitt wird eine Spitze einer Zacke durch einen ersten Radius und der tiefste Punkt der Ausnehmung durch einen zweiten Radius gebildet, wobei sowohl der erste Radius als auch der zweite Radius in einem Bereich zwischen 0,005 und 0,015 einer mittleren Sehnenlänge des Flügels liegen und bevorzugt den Wert 0,01 der mittleren Sehnenlänge aufweisen.
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Alle bevorzugten Ausführungsformen führen zu Formen der gezahnten Kontur der Hinterkante, die dazu beitragen, die Wirbelbildung zu minimieren und eine gleichmäßige Druckverteilung zu erreichen. Sie stellen somit eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Elevons dar.
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Ein Flügel für ein Flugzeug, insbesondere ein senkrecht startendes und landendes Luftfahrzeug, umfasst ein Elevon gemäß der Erfindung.
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Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsformen und Aspekte der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1 einen Flügel 1 mit einem Elevon 10 in einer Schnittansicht nach dem Stand der Technik
- 2a einen Schnitt durch ein Elevon 10 in einer ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung in einer Draufsicht
- 2b zeigt eine perspektivische Ansicht des in 2a dargestellten Elevons 10, wobei ein Teil der gezahnten Kontur in einer Querschnittsansicht veranschaulicht ist
- 2c eine Detailansicht einer gezahnten Kontur des in 2a dargestellten Elevons 10
- 3a einen Schnitt durch ein Elevon 10 in einer zweiten Ausführungsform gemäß der Erfindung in einer Draufsicht
- 3b das in 3a dargestellte Elevon 10 in einer Schnittansicht
- 3c eine Detailansicht einer gezahnten Kontur des in 3a dargestellten Elevons 10
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1 wurde bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung des Standes der Technik auf dem Gebiet der Elevons 10 erläutert. Auf eine weitere Beschreibung der Figur wird daher an dieser Stelle verzichtet.
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2a zeigt einen Schnitt durch ein Elevon 10 in einer ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung in einer Draufsicht. Das Elevon 10 weist einen ebenen Teil 12 und einen wellenförmigen Teil 11 auf. Der ebene Teil 12 befindet sich an dem vorderen Teil des Elevons 10 in Richtung der Längsachse x. Der wellenförmige Teil 11 bildet zwei Drittel der Elevation 10 in Richtung der Längsachse x und ist im hinteren Teil des Elevons 10 angeordnet und umfasst somit auch eine Hinterkante 20. Da sich das Elevon 10 an dem hinteren Ende eines Flügels 1 befindet (siehe 1), wird die Hinterkante 20 des Flügels 1 von der Hinterkante 20 des Elevons 10 gebildet.
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Projiziert in einer horizontalen Ebene, die durch eine Längsachse x und eine Querachse y des Flügels 1 gebildet wird, weist die Hinterkante 20 eine gezahnte Kontur auf, die durch mehrere Zacken 21 und zwischen den Zacken 21 angeordnete Ausnehmungen 22 gebildet wird. Die Zacken 21 sind alle identisch geformt. Aufgrund der gezahnten Kontur kann die Größe der von einer im Flügel eines senkrecht startenden und landenden Luftfahrzeugs befindlichen Flügelauftriebseinheit erzeugten Wirbel minimiert werden, sodass eine gleichmäßige Druckverteilung sowohl auf das Elevon 10 als auch auf die horizontal angeordnete Flügelauftriebseinheit bereitgestellt werden kann. 2b zeigt eine perspektivische Ansicht des in 2a dargestellten Elevons 10, wobei ein Teil der gezahnten Kontur in einer Querschnittsansicht veranschaulicht ist, um eine wellenförmige Struktur auf einer Ober- und einer Unterseite des Elevons 10 darzustellen. Die Oberfläche auf der Ober- und Unterseite des Elevons 10 geht von der gezahnten Hinterkante mit gleichmäßiger Dicke in den ebenen Teil 12 (erstes 1/3 der mittleren Elevon-Sehnenlinie) über. Die Dicke des Elevons 10 nimmt in der positiven x-Richtung linear zu. Daher bilden die vorgenannten Ober- und Unterseiten wellenförmige Flächen, da die lineare Dicke entsprechend der gezahnten Kontur an unterschiedlichen x-Positionen beginnt. Infolgedessen variiert die Dicke des Elevons 11 in der Querschnittsansicht des wellenförmigen Teils 11.
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Die gezahnte Kontur wird mit Bezug auf 2c erläutert. 2c zeigt eine Detailansicht einer gezahnten Kontur des in 2a dargestellten Elevons 10. Die Zacken 21 umfassen jeweils eine Spitze 211, die die höchsten Punkte der Kontur bilden. Die gezahnte Kontur des Elevons 10 ist um einen ersten Winkel α zur Querachse y geneigt. Das heißt, eine gedachte Linie, die die Spitzen 211 und die Querachse y verbindet, schließt einen ersten Winkel α ein. Die bevorzugte Neigung wird bei dieser Ausführungsform durch einen Wert von 12° für den ersten Winkel α erreicht.
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Ferner sind die Spitzen 211 in einem ersten Abstand a zueinander in Richtung der Querachse y angeordnet. Dieser erste Abstand a hat vorzugsweise einen Wert von 0,017 der mittleren Sehnenlänge C des Flügels 1, an dem das Elevon 10 befestigt ist. Zudem befindet sich der tiefste Punkt der Ausnehmung 22 genau in der Mitte zwischen zwei benachbarten Zacken 21 in Richtung der Querachse y. Ein projizierter zweiter Abstand b zwischen den Zacken 21 und den Ausnehmungen 22 in Richtung der Längsachse x hat bevorzugt den Wert 0,009 der mittleren Sehnenlänge C. Mit anderen Worten, der zweite Abstand b ist der Abstand entlang der Längsachse x zwischen einer imaginären Linie, die die Spitzen 211 der Zacken 21 verbindet, und einer imaginären Linie, die die tiefsten Punkte der Ausnehmungen 22 verbindet.
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Die Spitzen 211 der Zacken 21 sind mit einem Radius Rp zu einer runden Form geformt, während die Ausnehmungen 22 mit dem Radius Rr zu einer runden Form geformt sind. In der dargestellten Ausführungsform der Erfindung haben beide Radien Rr, Rp den gleichen Wert, der 0,001 der mittleren Sehnenlänge C beträgt.
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Weiterhin können ein zweiter Winkel β und ein dritter Winkel γ identifiziert werden, um die gezahnte Kontur der Hinterkante 20 zu definieren. Der zweite Winkel β definiert den Winkel zwischen einer Seite einer Zacke 21, die von der Spitze 211 zur Ausnehmung 22 führt, und der Längsachse x, während der dritte Winkel γ den Winkel zwischen der anderen Seite der Zacke 21, die von der Spitze 211 zur Ausnehmung 22 führt, und der Längsachse x definiert. In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform beträgt der zweite Winkel β 47° und der dritte Winkel γ 34°. Der zweite Winkel β und der dritte Winkel γ ergeben sich aus der Definition der anderen Dimensionen wie dem ersten Abstand a, dem zweiten Abstand b und der Tatsache, dass sich die Ausnehmung 22 in der Mitte zwischen zwei benachbarten Zacken 21 entlang der Querachse y befindet.
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3a, 3b und 3c veranschaulichen eine andere Ausführungsform der Erfindung, die in Bezug auf alle diese Figuren gleichzeitig erläutert wird. 3a und 3c zeigen das Elevon 10 in einer Draufsicht, ähnlich den 2a und 2b, während 3b eine Schnittansicht der Ausführungsform ähnlich der 1 zeigt. Die Ausführungsform entspricht hier im Wesentlichen der bereits in Bezug auf die 2a und 2b erläuterten Ausführungsform, weshalb im Folgenden nur auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsformen eingegangen wird.
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Aus der Schnittansicht von 2 ist ersichtlich, dass die Ausführungsform einen mit einem flachen Abschnitt 13 bereitgestellten dreieckigen Querschnitt aufweist, der in Richtung der Längsachse x an dem hinteren Ende des Elevons 10 angeordnet ist und somit die Hinterkante 20 bildet. Der flache Abschnitt 13 ist ein ebener Abschnitt mit einer konstanten Dicke.
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Im flachen Abschnitt 13 wird die gezahnte Kontur der Hinterkante 20 durch die Zacken 21 geformt. In dieser Ausführungsform nimmt der erste Abstand a bevorzugt den Wert 0,05 der mittleren Sehnenlänge C an, während der zweite Abstand b bevorzugt den Wert 0,02 der mittleren Sehnenlänge C aufweist. Zudem weisen die Radien Rp, Ri, die die Zacken 21 und die Ausnehmungen 22 zu einer runden Form formen, den Wert 0,01 der mittleren Sehnenlänge C auf. Der zweite Winkel β ist bevorzugt auf 50° und der dritte Winkel γ auf 34° eingestellt.
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Im Gegensatz zur in den 2a und 2b gezeigten gezahnten Kontur der Ausführungsform ist die gezahnte Kontur gemäß der in den 3a bis 3c gezeigten Ausführungsform als extrudierte ebene Kurve ausgeführt, die in der Nähe der Hinterkante 20 flach ist, und die Zacken 21 und Ausnehmungen 22 entstehen durch Materialabtrag in der Richtung senkrecht zur Flügebene. Das Material wird auf eine Weise abgetragen, dass die gezahnte Kontur einer sinusförmigen Welle ähnelt. Da das Material nur im Bereich des flachen Abschnitts des Elevons entfernt wird, ist die Dicke der Hinterkante 20 konstant.