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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft aeronautische Tragflächen und insbesondere geneigte
Flügelspitzen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Leistungsfähigkeit
eines kommerziellen Transporters wird typischerweise im Hinblick
auf Einsatzfähigkeit
und Betriebskosten gemessen. Die Einsatzfähigkeit kann verbessert werden,
indem der Flugzeugluftwiderstand während eines Startsteigflugs
und Reiseflugs verringert wird, und indem Konstruktionen verwendet
werden, welche ein strukturelles Gewicht minimieren. Die Betriebskosten
können verringert
werden, indem der Flugzeugreiseflugluftwiderstand (was somit zu
einer geringeren Treibstoffverbrennung und niedrigeren Treibstoffkosten
führt) und
indem Konstruktionen verwendet werden, welche kostengünstig herzustellen
und zu warten sind. Weiterhin können
für kommerzielle
Betreiber höhere Gewinne
erzielt werden durch die Fähigkeit,
mehr Kunden und/oder Waren für
einen gegebenen Flug zu transportieren. Da die zusätzliche
Ladung das Startgewicht erhöht,
ist es sogar noch wünschenswerter,
den Startluftwiderstand für
Startsteigflug-begrenzte Einsätze
zu verringern.
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Die
Ziele einer Verringerung von Luftwiderstand, einer Verringerung
von Gewicht und einer Verringerung von Komplexität (und somit von Herstellungs-
und Wartungskosten) stehen häufig
in Konflikt. Das Hinzufügen
eines Flügelspitzenverlängerungselements
kann den Luftwiderstand eines gegebenen Flugzeugs verringern, aber
dies wird üblicherweise eine
Erhöhung
von Strukturgewicht erfordern. Gewichtszunahmen rühren von
dem Gewicht des Flügelspitzenverlängerungselements
und auch von der benötigten
Verstärkung
der bestehenden Flügelstruktur
her, um die erhöhten
Biegemomente zu tragen, welche von dem Flügelspitzenverlängerungselement
ausgeübt
werden. Zusätzliche
Gewichtsnachteile können
auch auftreten, falls die Verlängerung ein
Flattern verschlimmert.
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Dieser
Konflikt zwischen den Vorteilen eines verringerten Luftwiderstands
und den Nachteilen eines erhöhten
Gewichts hat Konstrukteure motiviert, einen optimalen Ausgleich
zwischen den beiden zu finden, wenn ein Flügelspitzenverlängerungselement konstruiert
wird. Ein derartiger Versuch ist in dem US-Patent Nr. 5,039,032
(im Folgenden das '032-Patent)
beschrieben. Das '032-Patent
beschreibt eine Anzahl von Flügelspitzenverlängerungen,
welche „High
Taper Wing Tip Extentsions" (Flügelspitzenverlängerungen
mit großer
Verjüngung") genannt werden.
Diese sind auch als „geneigte
Flügelspitzen" bekannt. Geneigte
Flügelspitzen
sind allgemein gekennzeichnet durch Vorderkantenpfeilungen, welche größer als
die Hauptflügelpfeilungen
sind, und sind wesentlich verjüngt
(d. h. die Flügeltiefenlänge nimmt in
der Spannweitenrichtung ab).
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Geneigte
Flügelspitzen
bieten mehrere Vorteile, von welchen einige in dem '-032-Patent skizziert
sind. Diese Vorteile umfassen den aerodynamischen Vorteil einer
Luftwiderstandsverringerung aufgrund einer vergrößerten Flügelspannweite und eine Anzahl
von Gewichtsverringerungsvorteilen (relativ zu einer einfachen Verlängerung
der Flügelspannweite
eines bestehenden herkömmlichen
Hauptflügels).
Zwei Gewichtsvorteile werden der Flügelspitzenverjüngung zugeschrieben.
Bei Strukturkonstruktionsbedingungen mit hohem Lastfaktor sind die
kleineren Flügeltiefen
weniger Last unterworfen und sie führen zu weniger induzierter
Belastung auf den Außenhauptflügel. Dies
sind beides Faktoren, welche das Biegemoment ver ringern, das der
Innenflügel tragen
muss. Zwei weitere Gewichtsvorteile werden der Vorderkantenpfeilung
zugeschrieben. Die Vorderkantenpfeilung einer geneigten Flügelspitze
führt dazu,
dass der Druckschwerpunkt weiter hinten als für eine einfache Verlängerung
eines bestehenden herkömmlichen
Hauptflügels
angeordnet ist. Bei Strukturkonstruktionsbedingungen mit hohem Lastfaktor
bewirkt diese relative Bewegung des Druckschwerpunkts nach hinten,
dass die Abschnitte des Hauptflügels,
welche der geneigten Flügelspitze
benachbart sind, mehr mit der Vorderkante nach unten gedreht werden,
so dass die Belastung auf diese Abschnitte und das Biegemoment,
welches der Innenflügel
tragen muss, verringert wird. Die relative Bewegung nach hinten
des Druckschwerpunkts wirkt auch, um ein Flattern abzuschwächen. Die
geneigten Flügelspitzen,
die in dem Patent '032
beschrieben sind, reichen von moderaten Spannweitenverlängerungen (beispielsweise
6% Spannweitenzunahme) bis zu großen Spannweitenverlängerungen
(beispielsweise 12% Spannweitenzunahme). Es sind die großen Spannweitenverlängerungen,
welche die größten Vorteile
bieten.
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Unabhängig von
diesen Vorteilen gibt es Herausforderungen bei der Realisierung
geneigter Flügelspitzen
bei einigen Flugzeugen. Beispielsweise gibt es bei Flugzeugen, welche
ausgestaltet sind, um bei hohen Unterschallmachzahlen (d. h. bei
oder größer als
ungefähr
0,70) zu arbeiten, eine Neigung, dass sich die Grenzschicht an der
oberen Oberfläche jeder
geneigten Flügelspitze
unter Hochauftriebsbedingungen (wie beispielsweise während des
Startsteigflugs oder einer Landung) ablöst. Diese Grenzschichtablösung hat
das Potential, den Luftwiderstand zu erhöhen und ein verfrühtes Schütteln zu
erzeugen. Die Hauptmotivation zum Hinzufügen einer Spannweitenverlängerung
ist es, das Auftrieb-zu-Luftwiderstand-Verhältnis
zu erhöhen (hauptsächlich durch
eine Verringerung des Luftwiderstands), sowohl während des Reiseflugs als auch während des
Startsteigflugs. Falls es eine wesentliche Luftwiderstandszunahme
aufgrund einer Grenzschichtablösung
in großem
Maßstab
unter Startsteigflugsbedingungen gibt, geht ein Teil oder alle Verbesserung
des Startsteigflugs verloren. Wenn sich die Grenzschicht der geneigten
Flügelspitze
ablöst,
gibt es auch eine Möglichkeit
von schwankenden aerodynamischen Kräften, welche stark genug sind,
um die Flugzeugstruktur zu schütteln
und um von dem Flugzeugpiloten als Schütteln wahrgenommen zu werden,
welches den Beginn eines aerodynamischen Strömungsabrisses an einer Fläche anzeigt.
Falls diese Form von Schütteln
verfrüht
auftritt (d. h. innerhalb dessen, was normalerweise der Betriebsbereich wäre), muss
eine Abrissgeschwindigkeit bei einer Geschwindigkeit angegeben werden,
welche wesentlich größer als
der aerodynamische Strömungsabriss
an einer Fläche
ist, wodurch die Flugzeugleistung verschlechtert wird.
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Das '032-Patent erkennt
die Neigung der Grenzschichten an geneigten Flügelspitzen an, sich unter Hochauftriebsbedingungen
abzulösen.
In dem '032-Patent
werden geneigte Flügelspitzen
in zwei Gruppen klassifiziert, eine Gruppe mit Vorderkantenpfeilungen
zwischen 40 und 50 Grad und eine andere Gruppe mit Vorderkantenpfeilungen
zwischen 50 und 60 Grad. Für
die erste Gruppe gibt das '032-Patent an,
dass eine Form einer mechanischen Vorderkantenhochauftriebseinrichtung
(wie beispielsweise ein Vorflügel)
nötig ist,
um ein verfrühtes
Schütteln
bei niedriger Geschwindigkeit zu vermeiden. Das Hinzufügen einer
mechanischen Vorderkantenhochauftriebseinrichtung vermeidet eine
verfrühte
Grenzschichtablösung,
wodurch das Schüttelproblem
gemildert wird, aber sie erhöht
den Profilluftwiderstand, Gewicht, Komplexität und Kosten. Unter gewissen Umständen können diese
Nachteile die Vorteile der geneigten Flügelspitze überwiegen. Für die zweite Gruppe
gibt das '032-Patent
an, dass die Flügelspitzenvorderkantenpfeilung
groß genug
ist, um die Bildung eines stabilen Vorderkantenwirbels auszulösen, und
dass daher kein verfrühtes
Schütteln
auftreten wird und keine Hochauftriebsmechanismen benötigt werden.
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Die
Erfinder hier haben entdeckt, dass unter gewissen Umständen Vorderkantenpfeilungen
von 50 bis 60 Grad nicht angemessen sein können, um die Bildung eines
stabilen Vorderkantenwirbels sicherzustellen, wenn herkömmliche
transsonische Tragflächen
für die
geneigte Flügelspitzengeometrie verwendet
werden. Wie hier gebraucht, sind „transsonische Tragflächen" diejenigen, welche
ausgestaltet sind, um bei hohen Freistrom-Unterschallmachzahlen zu arbeiten, mit
wesentlichen Bereichen einer lokalen Überschallströmung. Zusätzlich kann,
selbst falls die Anwesenheit eines stabilen Vorderkantenwirbels
ein verfrühtes
Schütteln
verhindert, ein derartiger Wirbel zu einem höheren Luftwiderstand führen, als
wenn der Großteil
der Grenzschicht der geneigten Flügelspitze über den Bereich typischer Betriebsbedingungen
angehaftet gehalten werden könnte.
Weiterhin würde
die technische Realisierbarkeit jeder geneigten Flügelspitze
stark verbessert werden, falls es kein Erfordernis eines Vorderkantenhochauftriebsmechanismus
gäbe.
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Die
US-A-5,039,032 von Rudolph et al. stellt ein Flugzeug zur Verfügung, welches
stark verjüngte Flügelspitzenverlängerungen
aufweist, die der Spitze eines bestehenden gepfeilten trapezoidförmigen Flugzeugflügels hinzugefügt sind.
Der Flügelspitzennasenradius
nimmt in der Außenrichtung
ab, eine Flügelspitzendicke
nimmt in der Außenrichtung
ab und eine Flügelspitzenflügeltiefe
nimmt in der Außenrichtung
ab.
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Die
Druckschrift
DE 29
09 245 A1 offenbart ein Flugzeug mit Flügeln mit geneigten Flügelspitzen, welches
dem Oberbegriff von Anspruch 1 entspricht.
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Es
besteht ein Bedarf an einer verbesserten geneigten Flügelspitze,
insbesondere zu Verwendung bei Flugzeugen, welche bei hohen Unterschallmachzahlen
in Betrieb sind. Die ideale geneigte Flügelspitze würde die aerodynamischen Vorteile
einer Zunahme der Flügelspannweite
bereitstellen, während
sie eine verfrühte
Grenzschichtablösung
unter Hochauftriebsbedingungen vermeidet. Weiterhin würde die
optimale Anordnung das Flügelgewicht oder
die Flügelkomplexität nicht
wesentlich vergrößern. Die
vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, diesen Bedarf zu erfüllen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß Aspekten
der vorliegenden Erfindung wird ein Flugzeug mit hoher Unterschallmachzahl
gemäß Anspruch
1 zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß anderen
Aspekten dieser Erfindung wird ein transsonischer Flügel zur
Verfügung
gestellt, welcher einen Hauptflügelabschnitt
mit einem Außenende
und einer Vorderkante aufweist, wobei das Außenende einen Vorderkantennasenradius
umfasst. Der transsonische Flügel
umfasst weiterhin eine geneigte Flügelspitze mit einem mit dem
Hauptflügelaußenende
verbundenen Wurzelende. Jede geneigte Flügelspitze umfasst weiterhin
eine Mehrzahl von lokalen Tragflächen,
von welchen jede einen Vorderkantennasenradius, eine Flügeltiefe
und eine Maximaldicke aufweist. Das Verhältnis von lokalem Nasenradius
zu Flügeltiefe
geteilt durch den Nasenradius zu Flügeltiefe der Wurzel ist über den
Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze
größer als ungefähr 1,5.
Das Verhältnis
von lokaler Maximaldicke der Flügelspitze
geteilt durch die lokale Flügeltiefe
der Flügelspitze
ist für
den Großteil
der Flügelspitzen-Spannweite
größer als
das Verhältnis
von Maximaldicke der Flügelspitzenwurzel
geteilt durch eine Flügeltiefe
der Flügelspitzenwurzel.
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Gemäß noch weiteren
Aspekten dieser Erfindung wird eine geneigte Flügelspitze zur Verfügung gestellt,
welche ein Innenende, ein Außenende
und einen Übergangsbereich
aufweist, welcher an dem Innenende angeordnet ist und eingerichtet
ist, um an ein Außenende
eines transsonischen Hauptflügels anzukoppeln.
Die Flügelspitze
umfasst weiterhin eine Mehrzahl von lokalen Tragflächen, von
welchen jede eine Maximaldicke und eine Flügeltiefe aufweist. Das Verhältnis von
lokaler Maximaldicke zu Flügeltiefe der
Flügelspitze
ist über
den Großteil
der Flügelspitzen-Spannweite
größer als
ungefähr
0,12. Das Dicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnis nimmt
allgemein für den
Großteil
der Flügelspitzen-Spannweite
in der Außenrichtung
zu.
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Gemäß noch anderen
Aspekten dieser Erfindung wird eine im Allgemeinen ebene geneigte
Flügelspitze
bereitgestellt, welche eine Vorderkante, eine Hinterkante, eine
Flügeltiefe
und einen Vorderkantennasenradius umfasst. Das Verhältnis von
Vorderkantennasenradius zu Flügeltiefe
ist über
den Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze größer als
ungefähr
1,5%. Das Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnis nimmt über den
Großteil
der Flügelspitzen-Spannweite
im Allgemeinen in der Außenrichtung
zu.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die
vorhergehenden Aspekte und viele der dazugehörigen Vorteile dieser Erfindung
werden einfacher gewürdigt
werden, wenn dieselbe unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Figuren besser verstanden
wird, wobei:
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1 eine
Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
eines Paars von geneigten Flügelspitzen
mit stumpfer Vorderkante ist, das gemäß dieser Erfindung ausgebildet
ist und an den Hauptflügeln
eines kommerziellen Flugzeugs angewendet wird;
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2A eine
Detaildraufsicht eines Ausführungsbeispiels
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante ist, wobei ein herkömmliches Hauptflügelaußenende
gestrichelt gezeigt ist;
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2B eine
Detaildraufsicht eines anderen Ausführungsbeispiels einer geneigten
Flügelspitze mit
stumpfer Vorderkante ist, wobei ein herkömmliches Hauptflügelaußenende
gestrichelt gezeigt ist;
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3A eine
Perspektivansicht ist, welche schematisch den Übergang von Tragflächenformen zwischen
einem Hauptflügelaußenende
mit herkömmlichen
transsonischen Tragflächen
und einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante darstellt, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildet ist;
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3B eine
Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Tragfläche
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante ist, wobei eine herkömmliche transsonische geneigte
Flügelspitzentragfläche gestrichelt
gezeigt ist;
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4A–4H Darstellungen
eines Ausführungsbeispiels
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante sind, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildet ist, wobei die horizontale Achse eine Halbspannweitenposition
entlang der Prozent-Spannweitenrichtung angibt, und wobei die vertikalen
Achsen verschiedene Aspekte der Flügelspitzengeometrie angeben;
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5A eine
Darstellung einer Druckverteilung entlang einer Flügeltiefe
für ein
Ausführungsbeispiel
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante ist, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildet ist, aufgenommen bei einem Anstellwinkel, welcher geringfügig größer als
ein typischer Manövrierfluganstellwinkel
ist, wobei die Druckverteilung entlang der Flügeltiefe für eine geneigte Flügelspitze
mit herkömmlichen
transsonischen Tragflächen
gestrichelt gezeigt ist;
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5B eine
Darstellung von Geometrien entlang einer Flügeltiefe sind, welche den Druckverteilungen
von 5A entsprechen;
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6 eine
Darstellung eines minimalen Druckkoeffizienten Cpmin gegen
eine Spannweitenposition für
ein Ausführungsbeispiel
einer Tragfläche
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante ist, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildet ist, aufgenommen bei einem Anstellwinkel, welcher geringfügig größer als
ein typischer Manövrierfluganstellwinkel
ist, wobei der minimale Druckkoeffizient für eine geneigte Flügelspitze
mit herkömmlichen
transsonischen Tragflächen
gestrichelt gezeigt ist;
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7 eine
Darstellung eines Auftriebskoeffizienten CL gegen
einen Anstellwinkel α für ein Flugzeug
ist, welches ein Ausführungsbeispiel
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildet ist, umfasst; und
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8 eine
Draufsichtsdarstellung ist, welche den Umfang einer anhaftenden
Grenzschichtströmung
an einer gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildeten geneigten Flügelspitze mit stumpfer Vorderkante
bei einem Anstellwinkel von ungefähr 1 Grad mehr als einem typischen
Manövrierfluganstellwinkel
zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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1 stellt
ein Ausführungsbeispiel
einer geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante 8 (hier auch als stumpfe geneigte
Flügelspitze
bezeichnet) dar, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist, wie sie an einer Anordnung eines sonst
herkömmlichen
Düsenflugzeugs 10 angewendet
wird. Das Flugzeug umfasst einen Rumpf 11 und zwei sich
nach außen
erstreckende, rückwärts gepfeilte
Hauptflügel 12,
jeweils mit einer Vorderkante 14 mit einer Vorderkantenpfeilung ΛLE und
mit einer Hinterkante mit einer Hinterkantenpfeilung ΛTE von weniger
Grad oder gleich viel Grad wie die Vorderkantenpfeilung ΛLE.
Die Hauptflügel
sind auf eine herkömmliche
Weise ausgebildet, so dass sie beispielsweise einen Mittelflügelkasten,
einen linken Flügelkasten
und einen rechten Flügelkasten
umfassen. Jeder Flügelkasten
ist unter Verwendung von Vorderholmen und Hinterholmen ähnlich ausgestaltet.
Die linken und rechten Flügelkästen umfassen
weiterhin verschiedene obere und untere Hautbleche. Der Hauptflügel umfasst
weiter hin herkömmliche
Hochauftriebs- und Steuerflächensysteme,
wie beispielsweise Vorflügel,
Klappen, Querruder, Spoiler etc. Ein Paar von gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildeten stumpfen geneigten Flügelspitzen 8 sind
an jedem Hauptflügelaußenende 9 vorgesehen.
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Unter
Bezugnahme auf 2A sind die stumpfen geneigten
Flügelspitzen 8 Elemente
mit einer Vorderkante 20 mit einer Pfeilung, welche größer als
die Hauptflügelvorderkantenpfeilung ΛLE ist.
Die Pfeilung der Hinterkante 22 der stumpfen geneigten Flügelspitze
ist bevorzugt übereinstimmend
mit oder größer als
die Pfeilung ΛTE der Hauptflügelhinterkante 18.
Obwohl es von einem Herstellungsgesichtspunkt aus bevorzugt ist,
eine stumpfe geneigte Flügelspitze
mit einer geradlinigen Vorderkante 20 zu verwenden, wie
in 2A gezeigt, liegt es im Umfang der vorliegenden
Erfindung, eine Vorderkante einer geneigten Flügelspitze mit einer veränderlichen Pfeilung
auszubilden, was somit in Draufsicht in einer gebogenen Vorderkante 21 resultiert,
wie durch das beispielhafte Ausführungsbeispiel
in 2B gezeigt. Zur Einfachheit bei der Herstellung
und bei Flugzeugsystemen, zur Minimierung von Wartungskosten im Betrieb
und zur Minimierung von Gewicht sind die stumpfen geneigten Flügelspitzen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt ohne bewegliche Vorderkantenschutzeinrichtungen
ausgebildet, beispielsweise Vorderkantenvorflügel, Krügerklappen etc.
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Die
stumpfen geneigten Flügelspitzen 8 können einem
bereits bestehenden Flügel
hinzugefügt werden
oder können
während
der Konstruktion eines neuen Flügels
integriert oder anderweitig ausgebildet werden. In jedem Fall sollte
die Struktur des Hauptflügels 12 abgewandelt
werden, wie es angemessen ist, um dem Hinzufügen der stumpfen geneigten
Flügelspitze
Rechnung zu tragen. Bei dem Ausführungsbeispiel
von 2A ist die stumpfe geneigte Flügelspitze mit einer verstärkten Rippe
verschraubt, welche an dem Außenende
der Hauptflügelholme angeordnet
ist. Es gibt zahlreiche andere Weisen, auf welche die Struktur der
stumpfen geneigten Flügelspitze
mit dem Hauptflügel
verbunden werden kann.
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3A und 3B stellen
verschiedene Parameter dar, welche verwendet werden, um das einzigartige
Wesen der vorliegenden Erfindung quantitativ zu beschreiben. Die
Querschnittsansicht von 3B ist
näherungsweise
bei der Mittelspannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze 8 aufgenommen.
Die gestrichelte Linie stellt eine herkömmliche transsonische Tragfläche aufgenommen
an dem Außenende
eines Hauptflügels
dar. Beide Tragflächen sind
um ihre lokale Flügeltiefe
skaliert. Unter Bezugnahme auf 3A ist
eine lokale Tragfläche 32 als die
Querschnittsform definiert, welche durch den Schnitt der geneigten
Flügelspitze 8 mit
einer Ebene erzeugt wird, die vertikal und im Allgemeinen parallel zu
der Freistromluftströmung
(oder Flugrichtung) ist. Die Gesamtkombination von lokalen Tragflächen definiert
die Außenform
der stumpfen geneigten Flügelspitze. Ähnlich umfasst
der Hauptflügel
lokale Tragflächen 30.
Unter Bezugnahme auf 3B umfasst jede lokale Tragfläche 32 der
Flügelspitze
einen Hinterkantenpunkt 43, einen Vorderkantenpunkt 44,
eine Flügeltiefe
c und eine Maximaldicke tmax. Der Hinterkantenpunkt
ist als der hinterste Punkt der Tragfläche definiert, falls ein einziger
derartiger Punkt existiert, oder andernfalls als der Schwerpunkt
aller hintersten Punkte. Der Vorderkantenpunkt 44 ist als
der Punkt auf der Tragfläche
definiert, welcher am weitesten von dem Hinterkantenpunkt 43 entfernt
ist. Die Flügeltiefe
c ist als die geradlinige Entfernung von dem Vorderkantenpunkt 44 zu
dem Hinterkantenpunkt 43 definiert.
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Unter
Bezugnahme auf den vergrößerten Abschnitt
von 3B umfasst jede lokale Tragfläche der Flügelspitze weiterhin eine Nase
N mit einem Nasenradius R. Wie er hier verwendet wird, ist der Nasenradius
R als der Radius definiert, welcher einem Kreis entspricht, der
durch drei Punkte 44, 45 und 46 verläuft. Der
Punkt 44 ist der oben definierte Vorderkantenpunkt. Die
Punkte 45 bzw. 46 sind die Punkte, welche um eine
Entfernung 0,2% c in Bogenlänge weg
von dem Punkt 44, gemessen entlang den oberen bzw. unteren
Oberflächen
der lokalen Tragfläche, angeordnet
sind. Diese Definition des Nasenradius R nähert den durchschnittlichen
Krümmungsradius über den
vordersten Abschnitt der Tragfläche
an. Ebenfalls in 3B gezeigt ist eine maximale
lokale Tragflächendicke
tmax der Flügelspitze, welche als die maximale
Entfernung senkrecht zu der Flügeltiefenlinie
zwischen der oberen Oberfläche 47 der
lokalen Tragfläche
der Flügelspitze
und der unteren Oberfläche 48 der
Flügelspitzentragfläche definiert
ist.
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Immer
noch unter Bezugnahme auf 3B umfasst
eine geneigte Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante, welche gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet
ist, lokale Tragflächen
mit verhältnismäßig großen Werten
eines Nasenradius-zu-Flügeltiefe-Verhältnisses
(R/c). Bei ausgewählten
Ausführungsbeispielen
umfasst die stumpfe geneigte Flügelspitze
zusätzlich
verhältnismäßig große Werte
eines Dicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnisses
(tmax/c). Diese Merkmale bestehen bezüglich Nasenradius-zu-Flügeltiefe-
und Dicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnissen
der benachbarten Hauptflügeltragfläche. Bei
der Anordnung von 3A weisen die Tragflächen 30 des Hauptflügels 12 kleine
Nasenradius-zu-Flügeltiefe-Verhältnisse
(und somit „spitzere" Vorderkanten) auf,
um optimale Luftstromeigenschaften während eines Reiseflugbetriebs bei
hohen Unterschallmachzahlen zur Verfügung zu stellen. Dies bewirkt,
dass die Nase der stumpfen geneigten Flügelspitze stumpfer als die
benachbarte Hauptflügelaußenendennase
erscheint.
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4A–4H sind
Darstellungen, welche die Halbspannweitenverteilungen von geometrischen Parametern
eines Ausführungsbeispiels
einer stumpfen geneigten Flügelspitze
darstellen, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist. Diese Werte sollen veranschaulichend
für allgemeine
Maße und
Verläufe
sein, und sollen nicht im Hinblick auf irgendeinen speziellen Wert
oder irgendeine spezielle Konfiguration beschränkend sein. Somit liegen zahlreiche
Abwandlungen in diesen Darstellungen völlig im Umfang der vorliegenden
Erfindung.
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In 4A ist
eine prozentuale Position in Spannweitenrichtung entlang der x-Achse
gezeigt, und eine Längsposition
(oder stellenweise Position) ist entlang der y-Achse gezeigt. Die
prozentuale Position in Spannweitenrichtung ist bezüglich eines
einzelnen Flügels,
d. h. bezüglich
einer Gesamtflügelhalbspannweite.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel
umfasst eine geradlinige Vorderkante 20 über einen
Großteil
der Spannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze mit einer Pfeilung
von näherungsweise
57 Grad. Die stumpfe geneigte Flügelspitze umfasst
einen als „Übergangsbereich" bezeichneten Abschnitt.
Der Übergangsbereich
ist derjenige Abschnitt, welcher für einen gleichmäßigen Übergang der
Form des Hauptflügels
zu der Form des Großteils der
geneigten Flügelspitze
benötigt
wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
beginnt die stumpfe geneigte Flügelspitze
(und der Übergangsbereich) bei
ungefähr
90% Halbspannweite, und der Übergangsbereich
endet bei ungefähr
93% Halbspannweite. Definitionsgemäß endet die stumpfe geneigte Flügelspitze
bei 100 Halbspannweite.
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Unter
Bezugnahme auf 4B ist die y-Achse ein Verhältnis der
lokalen Flügeltiefe
der stumpfen geneigten Flügelspitze
zu der Wurzelflügeltiefe
der stumpfen geneigten Flügelspitze.
Die x-Achse ist eine prozentuale Position in Spannweitenrichtung. Die
Flügelspitzenwurzelflügeltiefe
wird an dem Anfang der Flügelspitze
bestimmt, d. h. in 4B bei ungefähr 90% Halbspannweite. 4A und 4B stellen
dar, dass für
dieses spezielle Ausführungsbeispiel
die Flügelspitzenvorderkante über den
Großteil des Übergangsbereichs
kongruent zu der Flügelspitzenhinterkante
bleibt, wobei anschließend
die Flügelspitzenvorderkantenpfeilung
zunimmt, um die Flügelspitze
in der Außenrichtung
zu verjüngen.
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Unter
Bezugnahme auf 4C ist die y-Achse ein Verhältnis der
lokalen Tragflächenmaximaldicke
tmax der stumpfen geneigten Flügelspitze
geteilt durch die Maximaldicke der Wurzeltragfläche der geneigten Flügelspitze. 4D ist
eine Darstellung des lokalen Nasenradius R der stumpfen geneigten
Flügelspitze
geteilt durch den Nasenradius der Wurzel der geneigten Flügelspitze
gegen eine prozentuale Position in Spannweitenrichtung entlang der
Flügelhalbspannweite. 4C stellt
dar, dass bei diesem Ausführungsbeispiel
die stumpfe geneigte Flügelspitze
eine näherungsweise
konstante Dicke über
den Großteil
des Übergangsbereichs
aufrechterhält. Nach
dem Übergangsbereich
nimmt die lokale Tragflächendicke
auf näherungsweise
40% der Flügelspitzenwurzeldicke
ab. 4D stellt dar, dass der lokale Nasenradius R der
stumpfen geneigten Flügelspitze
in dem Übergangsbereich
stark zunimmt, wobei der Flügelspitzennasenradius
R anschließend abnimmt,
obwohl er immer noch größer als
sein Anfangswert und immer noch größer als der Hauptflügelvorderkantenradius
an dem Hauptflügelaußenende
ist.
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Verschiedene
stumpfe geneigte Flügelspitzenausführungsbeispiele
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet werden, einschließlich derjenigen Ausführungsbeispiele
mit einem Verhältnis
von Nasenradius geteilt durch Wurzelnasenradius gleich oder größer als
ungefähr
2 über
den Großteil der
Spannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze; diejenigen gleich
oder größer als
ungefähr
3 über wenigstens
ein Viertel der Spannweite; diejenigen, welche ein Verhältnis gleich
oder größer als
ungefähr 4
umfassen; und andere.
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Diese
Merkmale werden unter Bezugnahme auf 4E–4G weiter
erklärt. 4E ist
eine Darstellung des Verhältnisses
der Maximaldicke zu Flügeltiefe
der lokalen Tragfläche
der stumpfen geneigten Flügelspitze,
(tmax/c)lokal. 4E stellt
dar, dass die stumpfe geneigte Flügelspitze dieses Ausführungsbeispiels über den
Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze
ein erhöhtes
lokales Maximaldicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnis (tmax/c)lokal relativ zu
der Flügelspitzenwurzel
(und/oder einem Großteil eines
Hauptflügelaußenendes,
abhängig
von dem speziellen Hauptflügel)
umfasst. Ein Kombinieren der Information von 4B, 4C und 4E zeigt an,
dass dieses Verhältnis
zunimmt, da die lokale Flügeltiefe
schneller abnimmt als die lokale Maximaldicke abnimmt.
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Für ein in 4E gezeigtes
Ausführungsbeispiel
der stumpfen geneigten Flügelspitze
nimmt das lokale Maximaldicke-zu-lokale-Flügeltiefe-Verhältnis von
ungefähr
10% an der Wurzel der stumpfen geneigten Flügelspitze auf ungefähr 17% an
der Außenkante
zu. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
einer stumpfen geneigten Flügelspitze
liegt das Verhältnis
in dem Bereich von ungefähr
8% bis ungefähr 17%.
Bei noch einem anderen Ausführungsbeispiel liegt
das Verhältnis
in dem Bereich von ungefähr
10% bis ungefähr
24%. Verschiedene andere Ausführungsbeispiele
eines lokalen Maximaldicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnisses
einer stumpfen geneigten Flügelspitze
sind möglich,
einschließlich
derjenigen gleich oder größer als
ungefähr
11,5% über
den Großteil
der Spannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze; diejenigen gleich
oder größer als
ungefähr 12% über den
Großteil
der Spannweite; diejenigen gleich oder größer als ungefähr 13% über wenigstens ein
Viertel der Spannweite; diejenigen gleich oder größer als
ungefähr
14% über
einen Abschnitt der Spannweite; diejenigen, welche in der Außenrichtung über den
Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze
zunehmen; und andere.
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4F ist
dieselbe Darstellung wie 4E, normiert
durch das Verhältnis
von Maximaldicke zu Flügeltiefe
der Flügelspitzenwurzel,
(tmax/c)Wurzel.
Die Flügelspitzenwurzelwerte
sind diejenigen Werte an dem Innenende der geneigten Flügelspitze
mit stumpfer Vorderkante. Da erwartet wird, dass die stumpfe geneigte
Flügelspitze
mit einem Übergangsbereich
realisiert wird, welcher einen Anfangsradius, eine Maximaldicke
und eine Flügeltiefe
umfasst, die dem Großteil
des Hauptflügelaußenendes ähnlich sind,
sind die Flügelspitzenwurzelwerte
eine gute Näherung
für diese
Hauptflügelwerte.
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Unter
Bezugnahme auf 4F sind die lokalen Verhältnisse
(tmax/c)lokal dargestellt,
nachdem sie durch das Wurzelverhältnis
(tmax/c)Wurzel geteilt
worden sind. Wie gezeigt, entspricht das Flügelspitzenverhältnis an
der 100%-Halbspannweitenposition
einer Zunahme von näherungsweise
70% über
seinen Anfangswurzelwert. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist die Zunahme
des Verhältnisses
ungefähr 125.
Bei noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist die Zunahme des Verhältnisses
ungefähr
140%. Zusätzliche
Ausführungsbeispiele
der stumpfen geneigten Flügelspitze
umfassen ein lokales Maximaldicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnis geteilt
durch die Maximaldicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnisse
der Wurzel gleich oder größer als
ungefähr
1,15 über
den Großteil
der Spannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze; Verhältnisse
gleich oder größer als
ungefähr 1,25 über den
Großteil
der Spannweite; Verhältnisse gleich
oder größer als
ungefähr
1,40 über
wenigstens ein Viertel der Spannweite; Verhältnisse, welche über den
Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze
in der Außenrichtung
zunehmen; und andere. Diese Werte werden teilweise von dem speziellen Hauptflügelaußenende
und/oder dem Dicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnis der
Flügelspitzenwurzel
abhängen.
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4G ist
eine Darstellung des Verhältnisses
von Radius zu Flügeltiefe
der lokalen Tragfläche der
stumpfen geneigten Flügelspitze,
(R/c)lokal. 4G stellt
dar, dass die stumpfe geneigte Flügelspitze ein erhöhtes lokales
Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnis (R/c)lokal relativ zu der Flügelspitzenwurzel umfasst. Eine
Kombination der Information von 4B, 4D und 4G zeigt
an, dass dieses Verhältnis
drastisch zunimmt, da die lokale Flügeltiefe abnimmt, während der
lokale Radius zunimmt. An der 100%-Position in Spannweitenrichtung
ist das Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnis der
Flügelspitze
wesentlich größer als
das Wurzelverhältnis.
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Für ein Ausführungsbeispiel
der stumpfen geneigten Flügelspitze
liegt der Großteil
der Verhältnisse
von lokalem Radius zu Flügeltiefe
in dem Bereich von ungefähr
0,5% bis ungefähr
6,0%; für
ein anderes Ausführungsbeispiel
liegt der Großteil
in dem Bereich von ungefähr
0,5% bis ungefähr
4,2%. Diese o beren Endwerte für
R/c-Verhältnisse
sind viel größer als
viele der Werte, welche man an herkömmlichen Hauptflügeltragflächen eines
transsonischen Flugzeugs findet. Verschiedene andere Ausführungsbeispiele
eines lokalen Nasenradius-zu-Flügeltiefe-Verhältnisses
einer stumpfen geneigten Flügelspitze
sind möglich,
einschließlich
derjenigen Ausführungsbeispiele
gleich oder größer als
ungefähr 1,5% über den
Großteil
der Spannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze; diejenigen gleich
oder größer als
ungefähr
2% über
den Großteil
der Spannweite; diejenigen gleich oder größer als ungefähr 3% über wenigstens
ein Viertel der Spannweite; diejenigen gleich oder größer als
ungefähr
4% über
einen Abschnitt der Spannweite; diejenigen bis zu ungefähr 4,2%;
diejenigen, welche über
den Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze
in der Außenrichtung
zunehmen; und andere.
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4H ist
dieselbe Darstellung wie 4G, normiert
durch das Verhältnis
von Radius zu Flügeltiefe
der Flügelspitzenwurzel,
(R/c)Wurzel, d. h. die lokalen Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnisse
sind dargestellt, nachdem sie durch das Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnis der
Wurzel geteilt worden sind. Wie gezeigt, entspricht das Flügelspitzenverhältnis an
der 100%-Halbspannweitenposition
einer Zunahme von näherungsweise
11 mal seinem Anfangswurzelwert (d. h. einer Zunahme von mehr als
1000%). Zusätzlich
sind verschiedene andere Ausführungsbeispiele der
stumpfen geneigten Flügelspitze
mit lokalen Nasenradius-zu-Flügeltiefe-Verhältnissen
geteilt durch das Nasenradius-zu-Flügeltiefe-Verhältnis der
Wurzel möglich,
einschließlich
derjenigen Ausführungsbeispiele
gleich oder größer als
ungefähr
1,5 über den
Großteil
der Spannweite der stumpfen geneigten Flügelspitze; diejenigen gleich
oder größer als
ungefähr
5 über
den Großteil
der Spannweite; diejenigen gleich oder größer als ungefähr 8 über wenigstens ein Vierteil
der Spannweite; diejenigen gleich oder größer als ungefähr 10 über einen
Abschnitt der Spannweite; diejenigen, welche in der Außenrichtung über den
Großteil
der Spannweite der geneigten Flügelspitze
zunehmen; und andere.
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Die
Leistungsfähigkeit
einer Tragfläche
einer stumpfen geneigten Flügelspitze
mit einem verhältnismäßig großen Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnis profitiert
von dem Vorliegen eines verhältnismäßig großen Dicke-zu-Flügeltiefe-Verhältnisses.
Derartige dicke Tragfläche
wären aufgrund
der resultierenden schockwellenbezogenen Luftwiderstandsnachteile unpraktisch
für typische
transsonische Hauptflügelanwendungen.
Jedoch sind, wenn sie bei der stumpfen geneigten Flügelspitze
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, die abschnittsweisen
Auftriebskoeffizienten kleiner als diejenigen für die kritischen Abschnitte
des Hauptflügels,
und die Flügelspitzenvorderkantenpfeilung
ist größer als
für den Hauptflügel. Diese
zwei Faktoren ermöglichen
größere Nasenradii
und dickere Flügelspitzentragflächen ohne
einen wesentlichen Luftwiderstandsnachteil aufgrund von Schockwellen.
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Die
erhöhten
lokalen Nasenradius-zu-Flügeltiefe-Verhältnisse
(R/c)lokal von stumpfen geneigten Flügelspitzen 8 (relativ
zu Radius-zu-Flügeltiefe-Verhältnissen
von herkömmlichen
transsonischen Tragflächen)
stellen eine gutartigere Druckkoeffizienten (Cp)-Verteilung
für die
Grenzschicht während
eines Flugs mit niedriger Geschwindigkeit zur Verfügung. Zur
Veranschaulichung dieses Merkmals stellt 5A die
berechneten Potenzialströmungs-Cp-Verteilungen in Flügeltiefenrichtung an einer
Mittelspannweitenposition von zwei separaten geneigten Flügelspitzen
dar, welche jeweils dieselbe Form in Draufsicht, aber verschiedene
Tragflächenformen aufweisen.
Die durchgezogene Linie (mit 33 bezeichnet) zeigt die Cp- Verteilung für ein Ausführungsbeispiel
einer stumpfen geneigten Flügelspitze,
welche gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist. Die gestrichelte Linie (mit 35 bezeichnet)
zeigt die Cp-Verteilung für eine geneigte
Flügelspitze
mit herkömmlichen
transsonischen Tragflächen.
Die Berechnungen wurden durchgeführt
unter Verwendung einer dreidimensionalen Potenzialströmungsaerodynamikanalyse-Methodik.
Die Berechnungen wurden für
eine Startkonfiguration bei einem Anstellwinkel, welcher geringfügig größer als
ein typischer Manövrieranstellwinkel
ist, durchgeführt. 5B zeigt
die lokalen Tragflächenvorderkantengeometrien,
welche den Druckkoeffizientenwerten von 5A entsprechen.
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Die
Größe von Cpmin kann verwendet werden, um die Wahrscheinlichkeit
einer Grenzschichtablösung
in großem
Maßstab
abzuschätzen,
wobei stärker
negative Werte einer größeren Ablösungswahrscheinlichkeit
entsprechen. Wie in 5A gezeigt, ist der minimale
Druckkoeffizientenwert Cpmin (bezeichnet
als Element 36) nahe bei –20 für die geneigte Flügelspitze
mit herkömmlichen
transsonischen Tragflächen,
während
der minimale Druckkoeffizientenwert Cpmin (als
Element 34 bezeichnet) für die stumpfe geneigte Flügelspitze
ungefähr –7 ist.
Wie bei einer Betrachtung von 5A ersichtlich
ist, kann eine Verwendung einer Tragfläche einer stumpfen geneigten
Flügelspitze
die Größe von Cpmin an der Flügelspitze wesentlich verringern. 6 zeigt
die Verteilungen von Cpmin in der Spannweitenrichtung
für dieselben
in 5A gezeigten Rechnungen. Basierend auf 5A und 6 wird
vorhergesagt, dass eine Ablösung
in großem
Maßstab
für die
geneigte Flügelspitze
mit herkömmlichen
transsonischen Tragflächen
bei einem kleineren Anstellwinkel als für die stumpfe geneigte Flügelspitze
auftritt.
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Die
stumpfe geneigte Flügelspitze 8 kann
einen Flug bei großen
Anstellwinkeln vor dem Beginn einer Grenzschichtablösung in
großem
Maßstab
gewährleisten.
Zur Veranschaulichung dieses Merkmals ist in 7 eine erster
Quadrant-Darstellung eines Flugzeugauftriebskoeffizienten gegen
einen Anstellwinkel für
ein kommerzielles Verkehrsflugzeug in einer Startkonfiguration gezeigt.
Die Information in 7 basiert auf Potenzialströmungs-Cp-Verteilungen korreliert mit einer experimentellen
Datenbank, um den Beginn einer Grenzschichtablösung in großem Umfang vorherzusagen.
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Element 41 ist
der Bereich von Auftriebskoeffizienten, welcher Startsteigflugsanstellwinkelbetriebsbedingungen
entspricht. Dieser Bereich ist an einem unteren Anstellwinkel durch
den Startsteigflugpunkt 40 begrenzt, und bei einem höheren Anstellwinkel
durch den Manöverpunkt 42,
welcher eine normale Querneigungswinkeltauglichkeit plus Überschwingen
ermöglicht.
Bei einigen Konfigurationen kann die Realisierung einer geneigten
Flügelspitze mit
herkömmlichen
transsonischen Tragflächen
in einem Auftriebskoeffizientenwert resultieren, welcher einer Grenzschichtablösung 39 in
großem
Umfang entspricht, welche nahe an dem Startsteigflugspunkt 40 liegt.
Eine derartige Konfiguration könnte
zu Leistungsnachteilen und/oder Betriebsbereichsbeschränkungen
führen.
Im Gegensatz dazu kann eine stumpfe geneigte Flügelspitze zu einem größeren Auftriebskoeffizientenwert
für eine
Grenzschichtablösung 43 in
großem
Umfang führen,
welche bei einem entsprechend größeren Anstellwinkel
auftritt. Somit kann bei einigen Konfigurationen die stumpfe geneigte
Flügelspitze 8 den
Beginn von Grenzschichtablösung
in großem
Umfang wesentlich verschieben, was die Verwendung der geneigten
Flügelspitze
zu einer praktikablen Ausgestaltungsmöglichkeit macht, insbeson dere
für Flugzeuge
mit herkömmlichen transsonischen
Tragflächen über die
Hauptflügel.
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Bei
hohen Geschwindigkeiten sind Flugzeuge mit viel niedrigeren Anstellwinkeln
in Betrieb. Die stumpfe geneigte Flügelspitze muss sorgfältig ausgestaltet
sein, um einen großen
negativen Cp-Wert an der unteren Oberfläche zu vermeiden,
welcher zu einer Ablösung
und einem erhöhten
Luftwiderstand bei großer
Geschwindigkeit führen
könnte.
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8 ist
eine Draufsicht einer beispielhaften stumpfen geneigten Flügelspitze
mit einer geradlinigen Vorderkante 20 und einer Pfeilung
von ungefähr 57
Grad. 8 stellt die Ergebnisse eines Strömungsvisualisierungstests
der Einrichtung für
eine Startkonfiguration bei einem Anstellwinkel ungefähr 1 Grad
größer als
der Manöveranstellwinkel
für einen typischen
Startsteigflug dar. Der Manöveranstellwinkel
ist das obere Ende des normalen Betriebsbereichs eines Anstellwinkels.
Der quer schraffierte Bereich 103 zeigt eine abgelöste Grenzschichtströmung an,
und der nicht quer schraffierte Bereich 101 zeigt eine
anhaftende Grenzschichtströmung
an. Dieser Messwert zeigt, dass die stumpfe geneigte Flügelspitze
darin erfolgreich ist, einen großen Bereich von anhaftender
Strömung
sogar bei hohen Anstellwinkeln aufrechtzuerhalten. Bei diesem speziellen
Test verringerte die stumpfe geneigte Flügelspitze den Startsteigflugluftwiderstand
um über
5%, was bestätigt,
dass der kleine Umfang an Hinterkantenablösung nicht zu einem nicht hinnehmbaren
Luftwiderstandsnachteil führte.
Messungen der schwankenden Biegemomente bestätigen, dass der kleine Umfang
an Hinterkantenablösung
nicht zu einem wesentlichen Schütteln
führte.
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Wie
man von einem Lesen des obigen verstehen wird, überwindet die stumpfe geneigte
Flügelspitze
der vorliegenden Erfindung eine Anzahl von Nachteilen, welche mit
herkömmlichen
geneigten Flügelspitzen
verknüpft
sind, wie die in dem Abschnitt zum Stand der Technik oben erörterten.
Ein Überwinden
dieser Nachteile ermöglicht
es Ingenieuren, Flugzeuge mit hoher Unterschallmachzahl zu konstruieren,
welche geneigte Flügelspitzen
verwenden, während
sie die vollständigen
Leistungsvorteile verwirklichen, welche diese bieten.
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Insbesondere
vermeidet eine gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildete stumpfe geneigte Flügelspitze das Auftreten von
nachteiligen aerodynamischen Eigenschaften bei niedriger Geschwindigkeit,
welche durch einen vorzeitige Grenzschichtablösung in großem Umfang verursacht werden.
Dies wird erreicht, ohne die Verwendung von Vorderkantenhochauftriebseinrichtungen,
wie beispielsweise Vorflügel,
zu erfordern. Die Vorteile dieser Erfindung umfassen daher Luftwiderstandsverringerungen
sowohl für
einen Reiseflug als auch für
einen Startsteigflug, mit einem minimalen Einfluss auf das Gewicht,
die strukturelle Komplexität
und die Herstellungskosten der Flügelkonfiguration. Weiterhin
verringert das Fehlen von jeglichen beweglichen Teilen Wartungskosten
für Fluglinientätigkeiten.
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Im
Vergleich zu herkömmlichen
Flügelspannweitenverlängerungen
führt das
verhältnismäßig große Verjüngungsverhältnis der
vorliegenden Erfindung zu weniger hinzugefügter Fläche und zu einer niedrigeren
Belastung bei den Hochlastfaktor-Strukturkonstruktionsbedingungen.
Die rückwärts gepfeilte
Beschaffenheit der stumpfen geneigten Flügelspitzen bewirkt, dass sich
die benachbarten Flügelabschnitte
bei den Hochlastfaktor-Strukturkonstruktionsbedingungen mehr mit
der Nase nach unten drehen, und entlastet somit den Außenflügel. Die stumpfen
geneigten Flügelspitzen
haben den zusätzlichen
Vorteil, ein Flügelflattern
relativ zu herkömmlichen
Flügelspannweitenverlängerungen
abzuschwächen.
Die obigen Elemente führen
jeweils zu einem niedrigeren Flugzeuggewicht relativ zu einer herkömmlichen
Flügelspannweitenverlängerung,
da entsprechend weniger Strukturgewicht benötigt wird.
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Die
stumpfe geneigte Flügelspitze
ist auf eine Vielzahl von Flugzeugen anwendbar, einschließlich derjenigen,
welche ausgestaltet sind, um sich mit einer Reiseflugmachzahl in
dem Bereich von ungefähr
0,7 bis ungefähr
1,0 zu bewegen; diejenigen, welche ausgestaltet sind, um sich in
dem Bereich von ungefähr
0,74 M bis ungefähr
1,0 M zu bewegen; diejenigen, welche ausgestaltet sind, um sich
in dem Bereich von ungefähr
0,78 M bis ungefähr
1,0 M zu bewegen; sowie andere. Zusätzlich ist die stumpfe geneigte
Flügelspitze
auf Hauptflügel
mit verschiedenen Vorderkantenpfeilungen anwendbar, einschließlich derjenigen
mit einer Vorderkantenpfeilung von ungefähr 27 Grad oder mehr; diejenigen
mit einer Vorderkantenpfeilung von ungefähr 15 Grad oder mehr; diejenigen
mit einer Vorderkantenpfeilung in dem Bereich von ungefähr 27 Grad
bis ungefähr
40 Grad; diejenigen mit einer Vorderkantenpfeilung in dem Bereich
von ungefähr
15 Grad bis ungefähr
40 Grad; sowie andere. Weiterhin sind verschiedene Spannweitengrößen einer
stumpfen geneigten Flügelspitze
möglich,
einschließlich
derjenigen, welche die Flügelspannweite
um ungefähr
4% oder mehr vergrößern; diejenigen,
welche die Flügelspannweite um
ungefähr
8% oder mehr vergrößern; diejenigen, welche
die Flügelspannweite
um ungefähr
10% vergrößern; diejenigen,
welche die Flügelspannweite um
bis zu ungefähr
15% vergrößern; und
andere. Verschiedene Pfeilungen für die stumpfe geneigte Flügelspitze
sind ebenfalls möglich,
ein schließlich Winkeln
gleich oder größer als
ungefähr
40 Grad; Winkel gleich oder größer als
ungefähr
50 Grad; die Winkel in dem Bereich von ungefähr 50 Grad bis ungefähr 60 Grad;
und andere.
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Während das
bevorzugte Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt und beschrieben worden ist, wird man verstehen,
dass dabei verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne von dem Umfang der Erfindung abzuweichen, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist. Beispielsweise liegt es im Umfang der vorliegenden Erfindung,
Luftströmungs-
und Steuerflächenelemente an
den gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildeten stumpfen geneigten Flügelspitzen einzusetzen. Es
ist bevorzugt, diese Einrichtungen wegzulassen, um die Komplexität der stumpfen
geneigten Flügelspitze
und der Flügelkonfiguration
minimal zu halten. Mittels eines weiteren Beispiels können verschiedene
Beleuchtungskörper
an den stumpfen geneigten Flügelspitzen
oder an den Hauptflügelflächen in
der Nähe
der stumpfen geneigten Flügelspitzen
platziert werden, wie benötigt
und wie es der Raum erlaubt.