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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich im Allgemeinen auf den Betrieb einer mobilen Fräse zum Fräsen einer Arbeitsoberfläche und im Besonderen bezieht sie sich auf ein System und ein Verfahren zum Steuern eines Flüssigkeitssprays während des Betriebs der mobilen Fräse.
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Stand der Technik
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Bei der Erneuerung von Straßen und ähnlichen Vorgängen wird eine obere Schicht der Straßenoberfläche, die in der Regel Asphalt, Pflaster oder Zement ist, entfernt, sodass eine neue Schicht aufgebracht werden kann. Für solche Vorgänge werden spezielle mobile Fräsen verwendet, die als Kaltfräsen oder Straßenfräsen bezeichnet werden. Diese Maschinen beinhalten einen Schneidrotor, der drehbar in einem Rotorgehäuse an dem Maschinenrahmen gestützt wird, sodass der Fräswerkrotor einen Abschnitt der Arbeitsoberfläche überquert. Der Schneidrotor kann eine zylindrische, trommelförmige Struktur mit einer Mehrzahl von Schneidwerkzeugen oder Spitzhacken sein, die um die Außenoberfläche angeordnet sind. Wenn die mobile Fräse über die Arbeitsoberfläche fährt, kann der Schneidrotor tiefer in die Arbeitsoberfläche herabgesenkt und in diese eindringen, wobei dadurch die oberste Schicht zerkleinert und aufgebrochen wird. In dem Beispiel einer Kaltfräse oder Straßenfräse kann das zerkleinerte Material auf ein Förderband geleitet werden, das das Material entfernt und an eine andere Maschine, wie einen vor oder nach dem Planierer fahrenden Muldenkipper, übergibt. In einem weiteren Beispiel ist ein Kreiselmischer eine mobile Fräse, die die Bruchstücke und den Schutt auf der Arbeitsoberfläche zurücklässt, sodass sie als Zuschlagstoff wiederverwendet werden können.
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Während eines Fräsvorgangs wird häufig eine Flüssigkeit wie Wasser als ein Spray in das Rotorgehäuse eingeleitet, um die Schneidwerkzeuge zu kühlen und die Staubentwicklung zu reduzieren. Das Wasser wird in der Regel an Bord der mobilen Fräse in Vorratstanks mitgeführt, die regelmäßig nachgefüllt werden müssen. Eine übermäßige Verwendung von Wasser während eines Fräsvorgangs führt daher zu unnötigem Nachfüllen und verzögert den Pflastervorgang. Ein weiterer möglicher Nachteil der übermäßigen Wasserverwendung ist die längere Trocknungszeit der Arbeitsoberfläche, die nachfolgende Pflastervorgänge verzögern kann. Die Bediener müssen daher die verwendete Wassermenge, die auf Grundlage der Betriebsbedingungen der mobilen Fräse verwendet wird, anpassen.
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Das
US-Patent 10,640,932 beschreibt ein System und ein Verfahren zum automatischen Anpassen der Wassermenge, die in Abhängigkeit von dem Fräsvorgang durch die Fräse verwendet wird. Wenn die mobile Fräse beispielsweise einen Eintaucheindringschnitt durchführt, bei dem der Schneidrotor bei stehender Maschine in die Arbeitsoberfläche abgesenkt wird, kann das System eine bestimmte Wassermenge abgeben, während das System eine andere Wassermenge abgeben kann, wenn die mobile Fräse einen Fräsvorgang während der Fahrt durchführt. Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf ein System und ein Verfahren zum Anpassen der Wassermenge, die während des Fräsvorgangs verwendet wird, auf Grundlage von einzigartigen Parametern und Umständen.
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Kurzdarstellung
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Die Offenbarung beschreibt in einem Aspekt eine mobile Fräse zum Fräsen einer Arbeitsoberfläche wie einer mit Asphalt oder Pflaster bedeckten Fahrbahn. Die mobile Fräse beinhaltet einen Maschinenrahmen, der auf einer Mehrzahl von Antriebsvorrichtungen zum Fahren über eine Arbeitsoberfläche gestützt ist, und einen von dem Maschinenrahmen gestützten Schneidrotor. Der Schneidrotor kann um eine Rotorachse drehbar sein, um die Arbeitsoberfläche zu fräsen, und kann eine zylindrische Trommel mit einer Mehrzahl von Schneidwerkzeugen beinhalten, die außen darauf angeordnet sind. Für die Unterbringung des Schneidrotors wird ein Rotorgehäuse an dem Maschinenrahmen befestigt. Um die Temperatur der mehreren Schneidwerkzeuge während eines Fräsvorgangs zu reduzieren, kann ein Flüssigkeitssprühsystem in dem Rotorgehäuse angeordnet sein und eine Mehrzahl von Sprühdüsen beinhalten, die dazu konfiguriert sind, eine Flüssigkeit in Richtung des Schneidrotors zu sprühen. Um die Nässe der Arbeitsoberfläche hinter dem Schneidrotor nach dem Fräs- oder Hobelvorgang abzuschätzen, werden ein oder mehrere Oberflächennässesensoren dem Flüssigkeitssprühsystem betriebsfähig zugeordnet. Eine elektronische Steuervorrichtung kann elektronisch mit den Oberflächennässesensoren und dem Flüssigkeitssprühsystem kommunizieren und kann programmiert werden, um die Sprühmenge der von dem Sprühsystem an den Schneidrotor abgegebenen Flüssigkeit auf Grundlage der geschätzten Nässe der Arbeitsoberfläche anzupassen.
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In einem weiteren Aspekt beschreibt die Offenbarung ein Verfahren zum Betreiben einer mobilen Fräse mit einem Schneidrotor, der in einem Rotorgehäuse untergebracht ist. Das Verfahren beinhaltet die Schritte des Sprühens einer Flüssigkeit aus einer Mehrzahl von Sprühdüsen innerhalb des Rotorgehäuses während eines Fräsvorgangs, um die Temperatur des Schneidwerkzeugs auf dem Schneidrotor zu reduzieren. Das Verfahren beinhaltet ebenso das Schätzen der Nässe der gefrästen Arbeitsoberfläche mit einem Oberflächennässesensor. Die Nässe der Arbeitsoberfläche kann zum Anpassen einer Sprühmenge der von der Mehrzahl von Sprühdüsen abgegebenen Flüssigkeit verwendet werden.
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In einem weiteren Aspekt der Offenbarung wird ein Flüssigkeitssprühsystem für eine mobile Fräse beschrieben, das eine Mehrzahl von Sprühdüsen beinhaltet, die dazu konfiguriert sind, eine Flüssigkeit in Richtung eines Schneidrotors zu sprühen, um die Temperatur der Schneidwerkzeuge darauf zu reduzieren. Das Flüssigkeitssprühsystem kann ebenso einen Oberflächennässesensor beinhalten, der angeordnet ist, die Nässe einer von dem Schneidrotor gefrästen Arbeitsoberfläche abzuschätzen. Das Flüssigkeitssprühsystem kann ebenso eine elektronische Steuervorrichtung beinhalten, die in elektronischer Verbindung mit dem Oberflächenfeuchtigkeitssensor steht und die programmiert ist, die Sprühmenge der durch die Mehrzahl der Sprühdüsen abgegebenen Flüssigkeit auf Grundlage der geschätzten Feuchtigkeit der Arbeitsoberfläche anzupassen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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- 1 ist eine Seitenansicht einer mobilen Fräse zum Entfernen einer Schicht von einer Arbeitsoberfläche, die mit einem in einem Rotorgehäuse untergebrachten Schneidrotor und einem Flüssigkeitssprühsystem zum Sprühen von Wasser oder Flüssigkeit in der Nähe des Schneidrotors ausgestattet ist.
- 2 ist eine schematische Darstellung des Flüssigkeitssprühsystems und der zugehörigen Komponenten zum anpassbaren Steuern der eingebrachten Flüssigkeitsmenge gemäß der Offenbarung.
- 3 ist ein schematisches Flussdiagramm eines computerimplementierten Verfahrens, mit dem das Flüssigkeitssprühsystem die in den Schneidrotor eingebrachte Flüssigkeitsmenge auf Grundlage gemessener Parameter anpassen kann.
- 4 ist eine Seitenansicht eines Beispiels für einen Straßenbauvorgang mit einer Mehrzahl von mobilen Maschinen, die in der Nähe arbeiten, in denen das beschriebene Flüssigkeitssprühsystem angewendet werden kann.
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Ausführliche Beschreibung
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In den Zeichnungen, in denen sich gleiche Bezugsnummern auf gleiche Merkmale beziehen, ist in 1 eine Ausführungsform einer mobilen Fräse 100 in der besonderen Form eines Straßenplanierers oder einer Kaltfräse veranschaulicht, wie sie dem Fachmann bekannt ist, die bei Straßenreparatur- und -sanierungsarbeiten genutzt wird. Solche mobilen Fräsen sind dazu konfiguriert, eine Schicht einer Arbeitsoberfläche 102 wie Pflaster, Beton, Asphalt oder anderes Material zu entfernen, indem sie bei einem Fräsvorgang in die Arbeitsoberfläche eindringen und diese zerbrechen. Das zerkleinerte Material kann von der Arbeitsoberfläche 102 entfernt und neues Material darauf abgeschieden werden. Obwohl es sich bei der vorliegenden Ausführungsform der mobilen Fräse 100 um eine Kaltfräse handelt, können Aspekte der Offenbarung ebenso auf andere Maschinen anwendbar sein, die zum Schneiden und Fräsen einer Arbeitsoberfläche in der Gegenwart eines Wassersprays oder einer ähnlichen Flüssigkeitseinführung verwendet werden.
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Die mobile Fräse 100 kann einen Maschinenrahmen 104 beinhalten, der ein vorderes Ende 106 und ein hinteres Ende 108 aufweist, die entlang einer Fahrtrichtung 110 der Maschine ausgerichtet sind. Da die mobile Fräse 100 jedoch sowohl in Vorwärts- als auch in Rückwärtsrichtung arbeiten kann, dienen die hierin verwendeten Bezeichnungen in erster Linie als Referenz. Darüber hinaus kann der Maschinenrahmen 104 eine erste seitliche Seite 112 und eine gegenüberliegende zweite seitliche Seite 114 beinhalten, die je nach Orientierung des Betrachters der linken Seite oder der rechten Seite des Kreiselmischers 100 entsprechen kann. Die erste und die zweite seitliche Seite 112, 114 werden hierin erneut zu Referenz- und Orientierungszwecken verwendet und sind willkürlich.
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Um die mobile Fräse 100 für die Fahrt entlang der Arbeitsoberfläche 102 zu stützen, kann der Maschinenrahmen 104 eine Mehrzahl von Antriebsvorrichtungen 116 beinhalten und von diesen gestützt werden. In der veranschaulichten Ausführungsform können die Antriebsvorrichtungen 116 durchgehende Ketten sein, wie geschlossene Riemen, die um Rollen und/oder Antriebsräder angeordnet sind, wobei die Verschiebung des Riemens den Maschinenrahmen 104 über die Arbeitsoberfläche 102 trägt. In anderen Ausführungsformen können die Antriebsvorrichtungen 116 drehbare Räder sein, die Luftreifen aus Gummi beinhalten. In der veranschaulichten Ausführungsform kann die mobile Fräse 100 vier Antriebsvorrichtungen 116 beinhalten, die jeweils einem des vorderen und des hinteren Endes 106, 108 und der ersten und der zweiten seitlichen Seite 112, 114 zugeordnet sind. Zum vertikalen Anheben und Absenken des Kreiselmischers 100 in Bezug auf die Arbeitsoberfläche 102 kann der Maschinenrahmen 104 über eine Mehrzahl von Hubsäulen 118 mit den Antriebsvorrichtungen 116 gekoppelt werden. Die Teleskophubsäulen 118 können unabhängig voneinander aus- und eingefahren werden, um die Höhe, die Neigung und das Gefälle des Maschinenrahmens 104 relativ zu der Arbeitsoberfläche 102 anzupassen.
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Zum Antreiben der Antriebskomponenten 116, der Hubsäulen 118 und anderer Systeme der mobilen Fräse 100 kann an dem Maschinenrahmen 104 ein Triebwerk, wie ein Verbrennungsmotor 120, angeordnet sein. Der Verbrennungsmotor 120 kann einen Kraftstoff auf Kohlenwasserstoffbasis wie Diesel oder Benzin verbrennen und die darin enthaltene latente chemische Energie in eine mechanische Antriebskraft in der Form einer Drehbewegung umwandeln, die für andere nützliche Arbeiten nutzbar gemacht werden kann. Die Drehleistung des Motors 120 kann über eine Kurbelwelle 122 übertragen werden, die von dem Motor ausgeht und direkt oder indirekt mit den Antriebsvorrichtungen 116 und anderen Systemen betriebsmäßig gekoppelt ist. Beispielsweise kann der Motor 120 mit Antriebssystemen des Kreiselmischers gekoppelt sein und diese antreiben, wie einen elektrischen Generator 124 für die Erzeugung von Elektrizität für ein elektrisches System und eine Hydraulikpumpe 126 für die Druckbeaufschlagung und Leitung von Hydraulikflüssigkeit für ein hydraulisches System. Die elektrische oder hydraulische Leistung des Generators 124 und/oder der Hydraulikpumpe 126 kann zum Antrieb der Antriebskomponenten 116 verwendet werden.
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Um einen Bediener unterzubringen, kann die mobile Fräse 100 eine bordeigene Bedienerstation 128 beinhalten, die auf dem Maschinenrahmen 104 an einer Stelle angeordnet ist, um Sichtbarkeit über Arbeitsoberfläche 102 bereitzustellen. Die Bedienerstation 128 kann verschiedene Bedienelemente, Anzeigen und andere Eingabe-/Ausgabeschnittstellen für die Überwachung und Steuerung des Betriebs der mobilen Fräse 100 beinhalten. Der Bedienerstation 128 kann beispielsweise Lenkjoysticks oder Lenkgriffe zum Anpassen der Fahrtrichtung der mobilen Fräse 100, Geschwindigkeitsbedienelemente zum Anpassen der Fahrgeschwindigkeit der mobilen Fräse 100 und Höhenbedienelemente zum Anpassen des vertikalen Abstands zwischen dem Maschinenrahmen 104 und der Arbeitsoberfläche 102 über die Hubsäulen 118 beinhalten. In anderen Ausführungsformen kann die mobile Fräse 100 für einen ferngesteuerten Betrieb konfiguriert werden, und einige oder alle der vorgenannten Bedienelemente können sich von der bordeigenen Bedienerstation 128 entfernt befinden.
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Um die Arbeitsoberfläche 102 in Eingriff zu nehmen und zu zerkleinern, kann die mobile Fräse 100 einen durch Leistung angetriebenen Schneidrotor 130 beinhalten, der drehbar an dem Maschinenrahmen 104 gestützt ist. Der Schneidrotor 130 kann eine trommelförmige, zylindrische Struktur sein, die eine Mehrzahl von Spitzhacken oder zahnähnlichen Schneidwerkzeugen 132 aufweist, die um das Äußere seiner zylindrischen Oberfläche angeordnet sind. Wenn sich der Schneidrotor 130 dreht, schlagen die Schneidwerkzeuge 132 auf die Arbeitsoberfläche 102 auf und dringen in diese ein, wodurch das Material davon zerkleinert wird. Die Schneidwerkzeuge 132 sind angepasst, um in die Arbeitsoberfläche 102 einzudringen und einen Teil des Materials zu entfernen, wenn sich die mobile Fräse 100 entlang der Bewegungsachse 110 durch einen als Fräsen oder Hobeln bezeichneten Prozess bewegt. In einigen Ausführungsformen können die Schneidwerkzeuge 132 von dem Schneidrotor 130 entfernt werden, um sie bei Verschleiß oder Beschädigung auszutauschen. Der Schneidrotor 130 kann sich um eine Rotorachse 134 drehen, die sich zwischen der ersten und der zweiten seitlichen Seite 112, 114 des Maschinenrahmens 104 erstreckt und die im Allgemeinen senkrecht zu der Fahrtrichtung 110 liegt.
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Um das zerkleinerte Material und den Schutt aufzufangen, kann der Schneidrotor 130 drehbar in einem Gehäuse oder einer Rotoreinfassung 136 untergebracht werden, die sich von dem Maschinenrahmen 104 zu der Arbeitsoberfläche 102 erstreckt. Die Rotoreinfassung 136 definiert einen eingefassten Raum 138 oder ein Innenvolumen, in dem sich der Schneidrotor 130 befindet. Die Rotoreinfassung 136 kann sich ungefähr in der Mitte der Länge des Maschinenrahmens 104 zwischen dem vorderen Ende 106 und dem hinteren Ende 108 befinden, sodass das Maschinengewicht auf dem Schneidrotor 130 angeordnet werden kann, um eine gleichmäßige Schnitttiefe zu erhalten.
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Die Rotoreinlassung 136 kann eine kastenförmige Struktur sein, die aus einer Mehrzahl von Metallplatten besteht, die angeordnet sind, um den eingeschlossenen Raum 138 definieren. Beispielsweise, unter Bezugnahme auf 2, kann die Rotoreinlassung 136 eine erste Seitenplatte 140, die an der ersten seitlichen Seite 112 des Kreiselmischers 100 ausgerichtet ist, und eine zweite Seitenplatte 142 beinhalten, die an der zweiten seitlichen Seite 114 des Kreiselmischers 100 ausgerichtet ist. Die erste und die zweite Seitenplatten 140, 142 können ebene Strukturen sein, die vertikal in Bezug auf den Maschinenrahmen 104 an der jeweiligen ersten und zweiten seitlichen Seite 112, 114 angeordnet sind und können sich in der Nähe in Richtung der Arbeitsoberfläche 102 erstrecken. Die Rotoreinlassung 136 kann eine vordere Tür 144 und eine hintere Tür 146 beinhalten, die senkrecht zu der ersten und der zweiten Seitenplatte 140, 142 angeordnet sind und sich zwischen diesen erstrecken. In einer Ausführungsform sind die vordere Tür 144 und die hintere Tür 146 über Scharniere mit dem Maschinenrahmen 104 verbunden, sodass das Volumen des eingeschlossenen Raums 138 angepasst werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass der Boden der Rotoreinlassung 136 offen bleibt, sodass der Schneidrotor 130 aus dem eingeschlossenen Raum 138 herausragen und die Arbeitsoberfläche 102 berühren kann.
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Um zerkleinertes Material in den Ausführungsformen zu entfernen, in denen die mobile Fräse 100 eine Kaltfräse ist, kann unter Rückbezug auf 1 ein Fördersystem 150 durch den Maschinenrahmen 104 hindurch angeordnet werden und sich von dem vorderen Ende 106 aus nach vorne erstrecken. Ein Einlassende 152 des Fördersystems 150 kann auf die Rotoreinlassung 136 vor dem Schneidrotor 130 und in der Nähe der Arbeitsoberfläche 102 zugreifen. Während der Drehung des Schneidrotors 130 kann das zerkleinerte Material zum Einlassende 152 des Fördersystems 150 geleitet und auf dem Förderband abgelegt werden, um vorwärts zu einem Ausstoßende 154 des Fördersystems 150 transportiert zu werden. Das Ausstoßende 154 kann sich vor der mobilen Fräse 100 befinden und über die Arbeitsoberfläche 102 hinausragen, sodass sich ein Muldenkipper darunter befinden kann, um das ausgestoßene Material aufzunehmen. In einer Ausführungsform kann das Muster oder die Anordnung der Schneidwerkzeuge 132 auf dem Schneidrotor 130 dazu konfiguriert werden, das zerkleinerte Material in Richtung des Einlassendes 152 des Fördersystems 150 zu leiten.
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Bei einem Fräs- oder Hobelvorgang erzeugt das wiederholte Auftreffen und Eindringen der Schneidwerkzeuge 132 in die Arbeitsoberfläche 102, während sich der Schneidrotor 130 dreht, Wärme aufgrund der Reibung. Die erzeugte Wärmemenge wird zum Teil durch die Abrasivität oder Härte des Materials auf der Arbeitsoberfläche 102 und die Arbeitsgeschwindigkeit bestimmt, beispielsweise wie durch die Fahrgeschwindigkeit der mobilen Fräse 100 oder die Drehzahl des Schneidrotors 130 bestimmt. Übermäßige Hitze kann die Lebensdauer der Schneidwerkzeuge 132 beeinträchtigen, sodass ein häufigerer Austausch der Schneidwerkzeuge erforderlich wird. Übermäßige Hitze kann ebenso andere Aspekte der mobilen Fräse 100 beeinträchtigen, wie die vorzeitige Zersetzung des Schmiermittels. Zusätzlich zu Wärme erzeugt der Fräs- oder Hobelvorgang Staub, während die Schneidwerkzeuge die Arbeitsoberfläche 102 zerkleinern. Um die Wärmeerzeugung zu reduzieren und die Staubentwicklung zu verringern, kann die mobile Fräse 100 ein Flüssigkeitssprühsystem 160 beinhalten, das Flüssigkeit, wie Wasser, als ein Spray in den eingeschlossenen Raum 138 der Rotoreinlassung 136 abgibt.
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In einer in 1 und 2 veranschaulichten Ausführungsform kann das Flüssigkeitssprühsystem 160 einen oder mehrere Spritzbalken 162 beinhalten, die sich in dem durch die Rotoreinlassung 136 definierten Innenvolumen 138 befinden. Die Spritzbalken 162 können längliche Rohre oder Schläuche sein, die eine Mehrzahl von Sprühdüsen 164 beinhalten können, die ein Flüssigkeitsspray auf den Schneidrotor 130 oder in seine Nähe richten. Das Wasser oder eine andere Flüssigkeit, die an den Schneidrotor 130 abgegeben wird, kann die Hitze der Schneidwerkzeuge 132 und anderer Oberfläche des Schneidrotors 130 durch Verdunstungskühlung reduzieren sowie Staub und andere Feinstoffe, die sich in der Rotoreinlassung 136 befinden, entfernen.
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In einer Ausführungsform können die Spritzbalken 162 im Allgemeinen parallel zu der Rotorachse 134 des Schneidrotors angeordnet sein und sich im Allgemeinen oberhalb des Schneidrotors befinden, um das Flüssigkeitsspray darauf zu richten. Außerdem kann eine Mehrzahl von Spritzbalken 162 sowohl vor als auch hinter dem Schneidrotor 130 beinhaltet sein. Die Spritzbalken 162 können sich axial mit dem Schneidrotor 130 decken, um sicherzustellen, dass die Außenoberfläche des Schneidrotors eine ausreichende Menge an Flüssigkeitsspray empfängt. In einer Ausführungsform können die Spritzbalken 162 anstelle eines einzigen Spritzbalkens 162, der sich über die axiale Länge des Schneidrotors erstreckt, in eine Mehrzahl von seitlich ausgerichtete Spritzbalken parallel zu der Rotorachse des Schneidrotors unterteilt werden. In einer anderen Ausführungsform können für die weitere Staubkontrolle ein oder mehrere Spritzbalken 162 und zugeordnete Sprühdüsen 164 entlang des Fördersystems 150 angeordnet werden. Um Wasser oder eine andere Flüssigkeit für das Flüssigkeitsspraysystem 160 bereitzustellen, kann ein Flüssigkeitsrückhaltebehälter oder Flüssigkeitsreservoir 166 an Bord des Maschinenrahmens 104 angeordnet sein und der das Wasser oder die Flüssigkeit über eine Flüssigkeitspumpe 168 zu den Spritzbalken 162 fördern kann.
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Obwohl die Einführung eines Flüssigkeitssprays in der Anwesenheit des Schneidrotors 130 dazu beiträgt, die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 zu reduzieren, kann eine übermäßige Einführung des Flüssigkeitssprays nachteilig sein. Wenn beispielsweise die Menge des Flüssigkeitssprays zu groß ist, ist der Flüssigkeitsbehälter 166 schnell leer und muss häufiger nachgefüllt werden, was den Straßenbauvorgang verlangsamen oder verzögern kann. Darüber hinaus kann ein übermäßiges Einführen des Flüssigkeitssprays zu der Ausbildung von Flüssigkeitspfützen auf der Arbeitsoberfläche 102 führen, die bei der Fahrt der mobilen Fräse 100 entlang der Fahrtrichtung 110 zurückbleiben und die nachfolgenden Straßenbauvorgänge beeinträchtigen oder verzögern können.
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Um abzuschätzen, ob die von dem Flüssigkeitssprühsystem 160 eingebrachte Flüssigkeitsmenge zu groß ist, kann das Flüssigkeitssprühsystem einem oder mehreren Oberflächennässesensoren 170 zugeordnet werden. Die Oberflächennässesensoren 170 können an dem Maschinenrahmen 104 der mobilen Fräse 100 an Stellen angebracht werden, die es dem Oberflächennässesensor 170 ermöglichen, die Menge an Wasser oder einer anderen Flüssigkeit zu messen oder zu schätzen, die auf der Arbeitsoberfläche 102 verbleibt, nachdem das Flüssigkeitssprühsystem 160 das Flüssigkeitsspray in die Rotoreinlassung 136 eingeführt hat. Beispielsweise können der eine oder die mehreren Oberflächennässesensoren 170 an der hinteren Tür 146 der Rotoreinlassung 136 angeordnet sein, die als ein Abstreichblech bezeichnet oder einem solchen zugeordnet werden kann, das die Arbeitsoberfläche 102 berühren kann, um Haufen von Materialfragmenten zu glätten oder zu nivellieren, die durch den Schneid- oder Hobelvorgang auf der Arbeitsoberfläche 102 zurückgelassen wurden. In anderen Ausführungsformen können sich der eine oder die mehreren Oberflächennässesensoren 170 weiter hinten an der Rotoreinlassung 136 in Richtung des hinteren Endes 108 der Maschine 104 befinden, beispielsweise hinter der hinteren Antriebsvorrichtung 116, wodurch ein gewisses Maß an Verdunstung auftreten kann, bevor die Oberflächennässesensoren 170 versuchen, die auf der Arbeitsoberfläche 102 verbleibende Nässe zu messen.
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Die Oberflächennässesensoren 170 können auf Grundlage jeder geeigneten Technik oder jedes technischen Prinzips für die Schätzung der Nässe oder eines ähnlichen Zustands einer Oberfläche arbeiten. Die Oberflächennässesensoren 170 können beispielsweise Leitfähigkeitssensoren sein, die die elektrische Leitfähigkeit nutzen, um die Nässe einer Oberfläche abzuschätzen. Der Leitfähigkeitssensor kann wenigstens zwei freiliegende Elektroden 172 beinhalten, die voneinander beabstandet sind und dazu konfiguriert sind, die Arbeitsoberfläche 102 physisch zu berühren. Die Leitfähigkeitssensoren können einer Elektrizitätsquelle wie einer Batterie oder einem Generator zugeordnet werden, sodass zwischen den beabstandeten Elektroden 172 eine Spannung angelegt wird. Wenn eine ausreichende Menge Wasser oder eine andere Flüssigkeit auf der Arbeitsoberfläche 102 hinter der Rotoreinlassung 136 verbleibt, sind die Elektroden 172 in der Lage, durch Kontakt mit dem Wasser oder der Flüssigkeit einen elektrischen Strom zwischen sich zu leiten, was zu einer messbaren Leitfähigkeit führt. Der gemessene Wert der Leitfähigkeit zwischen den Elektroden 172 kann verwendet werden, um die Menge des Wassers oder einer anderen Flüssigkeit auf der Arbeitsoberfläche 102 abzuschätzen. In der Abwesenheit von verbleibender Flüssigkeit auf der Arbeitsoberfläche 102, z. B. einer trockenen Arbeitsoberfläche, sind die voneinander beabstandeten Elektroden 172 elektrisch isoliert und es wird keine Leitfähigkeit gemessen.
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In einem anderen Beispiel können die Oberflächennässesensoren 170 berührungslos arbeiten. Die Oberflächennässesensoren 170 können beispielsweise optische oder Infrarotsensoren 174 sein, die in einer Richtung zu der Arbeitsoberfläche 102 angeordnet sind, aber einen gewissen Abstand davon aufweisen. Der optische oder Infrarotsensor 174 kann einen Strahl von sichtbarem oder infrarotem Licht auf die Arbeitsoberfläche 102 richten und kann das reflektierte Licht empfangen. Die Wellenlänge des reflektierten Lichts kann analysiert werden, um die Menge an Wasser oder Flüssigkeit zu bestimmen oder abzuschätzen, die nach dem Schneid- oder Fräsvorgang auf der Arbeitsoberfläche 102 verbleibt. In einem anderen Beispiel können die Oberflächennässesensoren 170 ein berührungsloser Sensor sein, wie eine Kamera, die ein Bild der Arbeitsoberfläche 102 aufnimmt und die einen Bildanalysealgorithmus verwenden kann, um die Flüssigkeitsmenge darauf zu schätzen.
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In einem anderen möglichen Beispiel kann der Oberflächennässesensor 170 auch innerhalb der Rotoreinlassung 136 angeordnet sein und kann ein Feuchtigkeitssensor sein, der die Feuchtigkeit innerhalb des durch die Rotoreinlassung definierten eingeschlossenen Raums 138 misst. Die Feuchtigkeit kann verwendet werden, um die resultierende Menge an Wasser oder Flüssigkeit zu schätzen, die auf der Arbeitsoberfläche zurückbleibt. In einem weiteren möglichen Beispiel kann sich der Oberflächennässesensor 170 entlang des Förderbandes 150 befinden, das sich vor der Rotoreinlassung 136 erstreckt, und kann angeordnet sein, um mit dem von dem Förderband transportierten zerkleinerten Material in Kontakt zu kommen, um die Feuchtigkeit oder Nässe des Materials zu erfassen, die ein Indikator für die durch das Flüssigkeitssprühsystem 160 eingeführte Wasser- oder Flüssigkeitsmenge sein kann und ferner ein Indikator für die Nässe der Arbeitsoberfläche 102 nach dem Fräsvorgang sein kann.
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Um die von dem einem oder den mehreren Oberflächennässesensoren 170 erhaltenen Informationen zu verarbeiten, können die Oberflächennässesensoren 170 elektronisch mit einer elektronischen Steuervorrichtung 180 kommunizieren. Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann als ein Mikroprozessor, eine zentrale Verarbeitungseinheit, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) oder ähnliches verkörpert sein. Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann geeignete Schaltungen beinhalten, einschließlich mehrerer integrierter Transistoren für die Ausführung von Rechenfunktionen. Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann beispielsweise Daten und Anweisungen empfangen, diese Informationen ausführen oder verarbeiten und die Ergebnisse ausgeben. In der veranschaulichten Ausführungsform kann die elektronische Steuervorrichtung 180 eine einzelne, diskrete Einheit sein und sich an Bord der mobilen Fräsen 100 befinden. In anderen Ausführungsformen kann die elektronische Steuervorrichtung 180 auf eine Mehrzahl verschiedener und separater Komponenten verteilt sein.
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Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann mit einem oder mehreren Oberflächennässesensoren 170 kommunizieren, indem sie elektronische Datensignale sendet und empfängt, wie durch gestrichelte Linien angezeigt. Um die von den Oberflächennässesensoren 170 empfangenen Daten zu verarbeiten, kann die elektronische Steuervorrichtung 180 programmiert werden, die auf der Arbeitsoberfläche 102 verbleibende Menge an Wasser oder anderer Flüssigkeit zu schätzen. Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann beispielsweise die über die Elektroden 172 gemessene Leitfähigkeit bestimmen und verarbeiten oder die von den optischen oder Infrarotsensoren 174 erkannte Wellenlänge nutzen.
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Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann einer Schnittstellenvorrichtung 182 zugeordnet sein, um die geschätzte Oberflächennässe an den Bediener der mobilen Fräse 100 zu übermitteln. Die Schnittstellenvorrichtung 182 kann eine visuelle Anzeige 184, wie eine LCD-Anzeige, beinhalten, die dem Bediener eine visuelle Darstellung der geschätzten Menge der Oberflächennässe präsentieren kann. Der Grad der Oberflächennässe kann beispielsweise durch eine numerische oder farbliche Skala dargestellt werden. Die Schnittstellenvorrichtung 182 kann ebenso eine oder mehrere Eingabevorrichtungen 186 beinhalten, wie Tasten, Wählscheiben oder Schalter, die der Bediener verwenden kann, um die von dem Sprühsystem 160 abgegebene Menge an Flüssigkeitsspray auf Grundlage der geschätzten Menge der auf der Arbeitsoberfläche 102 verbleibenden Feuchtigkeit anzupassen.
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Um die Menge des Flüssigkeitssprays anzupassen, kann das Flüssigkeitssprühsystem 160 auf jede geeignete Weise dazu konfiguriert werden, den Wasser- oder Flüssigkeitsdurchfluss dahindurch zu begrenzen oder zu erhöhen. Die Flüssigkeitspumpe 168 kann beispielsweise eine Pumpe mit variablem Volumen sein, bei der die Verdrängung über eine Taumelscheibe verändert oder angepasst werden kann, um den Durchsatz zu verändern oder anzupassen. Alternativ kann die Flüssigkeitspumpe 168 einem Motor mit variabler Drehzahl oder einem Schrittmotor zugeordnet werden, um die Pumpendrehzahl zu erhöhen oder zu verringern. In einem anderen Beispiel kann die Mehrzahl an Sprühdüsen 164 an den Spritzbalken 162 anpassbare Düsen sein, die in verschiedenen Graden geöffnet oder geschlossen werden können, um das Volumen des in die Rotoreinlassung 136 eingeführten Flüssigkeitssprays zu verändern.
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In einer möglichen Ausführungsform kann das Flüssigkeitssprühsystem 160 in Verbindung mit einem anderen System betrieben werden, das dazu konfiguriert ist, die Temperatur der Schneidwerkzeuge, die auf der Außenseite des Schneidrotors 130 angeordnet sind, zu schätzen, um die Menge des Flüssigkeitssprays, das zum Reduzieren der Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 eingeführt wird, besser zu steuern. Das Temperatursystem kann beispielsweise einen oder mehrere Temperatursensoren 188 beinhalten, die dazu konfiguriert sind, die Temperatur eines oder mehrerer der Schneidwerkzeuge 132 oder in deren Nähe zu bestimmen und diese Informationen durch Senden und Empfangen von Datensignalen an die elektronische Steuervorrichtung 180 zu übermitteln. Der Temperatursensor 188 kann die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 entweder indirekt oder direkt auf jede geeignete Weise messen oder schätzen. Die Temperatursensoren 188 können sich beispielsweise im Inneren der Rotoreinlassung 136 befinden und die Temperatur darin messen, um indirekt die Temperatur des Äußeren des Schneidrotors 130 zu schätzen. Alternativ können die Temperatursensoren 188 ebenso Kontaktsensoren sein und den thermoelektrischen Widerstand verwenden, um die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132, denen sie physisch zugeordnet sind, direkt zu erfassen.
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In einer anderen möglichen Ausführungsform kann der längliche Spritzbalken 162 in eine Mehrzahl verschiedener seitlicher Spritzzonen 190 unterteilt sein, und der längliche Schneidrotor 130 kann auf ähnliche Weise in eine Mehrzahl verschiedener Schneidzonen 192 unterteilt sein, die entlang der Rotorachse 134 beabstandet sind. Die Sprühzonen 190 und die Schneidzonen 192 können sich seitlich zusammen erstrecken, sodass jede Sprühzone betriebsmäßig und individuell einer der Schneidzonen zugeordnet ist, und können ein Flüssigkeitsspray in die Nähe dieser individuellen Zone richten. Die verschiedenen Schneidzonen 192 können unterschiedlichen Mustern der Schneidwerkzeuge 132 auf dem Schneidrotor 130 zugeordnet sein.
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Um eine bestimmte Sprühzone 190 individuell zu aktivieren, um das Spray auf eine bestimmte Schneidzone 192 zu richten, können der eine oder die mehreren Oberflächennässesensoren 170 in einer Mehrzahl von Oberflächenerfassungszonen 194 angeordnet werden. Beispielsweise kann die Mehrzahl der Oberflächennässesensoren 170 auf eine seitlich beabstandete Weise über der Arbeitsoberfläche 102 hinweg angeordnet und an einer der Schneidzonen 192 ausgerichtet sein. Jeder der Oberflächennässesensoren 170 kann die Oberflächennässe einer bestimmten Oberflächenerfassungszone 194 schätzen, die sich aus einer bestimmten Schneidzone 192 des Schneidrotors 130 ergibt. Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann die von den einzelnen Oberflächennässesensoren 170 gemessene Oberflächennässe verwenden, um die Mehrzahl der Sprühzonen 190 des Spritzbalkens 162 individuell anzupassen. Die Unterteilung des Spritzbalkens 162 in eine Mehrzahl von Sprühzonen 190, die in Abhängigkeit von den Messungen der Oberflächennässesensoren 170, die den entsprechenden Oberflächenerfassungszonen 194 zugeordnet sind, individuell angepasst werden können, ermöglicht dem Flüssigkeitssprühsystem 160 eine bessere Steuerung der verwendeten Flüssigkeitsmenge.
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Unter Bezugnahme auf 3, unter fortgesetzter Bezugnahme auf die vorhergehenden Figuren, ist ein möglicher Prozess veranschaulicht, mit dem das Flüssigkeitssprühsystem 160 die Flüssigkeitsmenge, die beispielsweise in die Rotoreinlassung 136 eingeführt wird, reagierend anpassen kann, um die während eines Fräsvorgangs verwendete Flüssigkeitsmenge zu optimieren. In einer Ausführungsform kann der in 3 dargestellte Prozess 200 von der elektronischen Steuervorrichtung 180, die dem Flüssigkeitssprühsystem 160 zugeordnet ist, ohne eine Eingabe von einem Bediener der mobilen Fräse 100 automatisch durchgeführt werden, oder sie kann verwendet werden, um einen Bediener durch Bereitstellen einer entsprechenden Anleitung zu unterstützen. Dementsprechend kann der Prozess 200 als eine Reihe von nichtflüchtigen, computerlesbaren Anweisungen, die in einer geeigneten Softwaresprache geschrieben sind, verkörpert werden, die die elektronische Steuervorrichtung 180 lesen und ausführen kann.
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In einem Schritt 202 zum anfänglichen Einstellen der Sprühmenge kann der Bediener die Wasser- oder Flüssigkeitsmenge, die das Flüssigkeitssprühsystem 160 in die Rotoreinlassung 136 einführen soll, auf ein voraussichtliches Niveau einstellen. Das zu erwartende Niveau kann auf Faktoren wie der Umgebungstemperatur und den Kondensationsbedingungen, der Härte des zu fräsenden Materials, der Betriebsleistung und der Gestaltung der Schneidwerkzeuge 132 und anderen Faktoren basieren. In einem Sprühschritt 204 während eines Fräsvorgangs kann das Flüssigkeitssprühsystem 160 das Flüssigkeitsspray in die Rotoreinlassung 136 einführen, um die Temperatur der Mehrzahl von Schneidwerkzeugen 132, die außen auf dem Schneidrotor 130 angeordnet sind, zu reduzieren. Die Flüssigkeit kann beispielsweise über eine Mehrzahl von Sprühdüsen 164 eingeführt werden, die über einen oder mehrere Spritzbalken 162 innerhalb oder in der Nähe der Rotoreinlassung 136 fluidisch miteinander verbunden sind.
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Um zu bestimmen, ob die eingeführte Flüssigkeitsmenge zu hoch ist, kann in einem Schritt 206 für die Erfassung der Oberflächennässe ein oder mehrere Oberflächennässesensoren 170 verwendet werden, um die Nässe der Arbeitsoberfläche 102 nach dem Fräsen zu schätzen. Die Oberflächennässesensoren 170 können sich beispielsweise auf dem Maschinenrahmen 104 hinter dem Schneidrotor 130 befinden und können die Nässe direkt oder indirekt wie vorstehend beschrieben erfassen. In einem Vergleichsschritt 208 kann die geschätzte Menge der Oberflächennässe mit einer akzeptablen Trockenheitsmenge verglichen werden. Die akzeptable Trockenheitsmenge kann einer akzeptablen Menge an Flüssigkeit entsprechen oder diese reflektieren, die auf der Arbeitsoberfläche 102 hinter der Rotoreinlassung 136 verbleibt, und kann auf einer Reihe von Faktoren basieren, einschließlich beispielsweise der Flüssigkeitserhaltung.
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Auf Grundlage des Vergleichsschritts 208 kann die elektronische Steuervorrichtung 180 in einem Anpassschritt 210 die Sprühmenge des von dem Flüssigkeitssprühsystem 160 eingeführten Flüssigkeitssprays anpassen. Wenn beispielsweise die Sprühmenge des Flüssigkeitssprays die zulässige Trockenheitsmenge überschreitet, was darauf hindeutet, dass eine übermäßige Menge an Wasser oder Flüssigkeit eingeführt wird, kann die elektronische Steuervorrichtung 180 die Sprühmenge reduzieren, indem sie beispielsweise den Betrieb der Flüssigkeitspumpe 168 anpasst oder den Durchfluss durch die anpassbaren Sprühdüsen 174 anpasst. Wenn die geschätzte Oberflächennässe innerhalb der akzeptablen Trockenheitsmenge liegt, kann das Verfahren 200 zu dem Sprühschritt 204 zurückkehren.
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In einer weiteren Ausführungsform kann der Prozess 200 andere Parameter, die dem Fräsvorgang zugeordnet sind, erfassen und nutzen, um die Flüssigkeitsmenge, die dem Schneidrotor 130 über das Sprühsystem 160 eingeführt wird, weiter anzupassen und zu optimieren. Beispielsweise kann die elektronische Steuervorrichtung 180 in einem Temperaturschätzungsschritt 212 die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 unter Verwendung des einen oder der mehreren Temperatursensoren 188 schätzen, die damit betriebsmäßig zugeordnet sind. Wie vorstehend beschrieben, können die Temperatursensoren 188 dazu konfiguriert werden, direkt oder indirekt die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 zu erfassen. In einem zweiten Vergleichsschritt 214 kann die geschätzte Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 mit einer Betriebstemperatur der Schneidwerkzeuge verglichen werden. Die Betriebstemperatur der Schneidwerkzeuge 132 kann eine Nennbetriebstemperatur sein, die auf dem Material der Schneidwerkzeuge und der gewünschten Betriebs- oder Nutzungsdauer basiert.
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Auf Grundlage des zweiten Vergleichsschritts 214 kann die elektronische Steuervorrichtung 180 in einem zweiten Anpassschritt 216 die Sprühmenge des von dem Flüssigkeitssprühsystem 160 eingeführten Flüssigkeitssprays anpassen. Wenn beispielsweise die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 die Betriebstemperatur übersteigt, was darauf hindeutet, dass eine weitere Temperaturanpassung erwünscht ist, kann das Sprühsystem 160 die Sprühmenge des in die Rotoreinlassung 136 eingeführten Flüssigsprays erhöhen. Umgekehrt kann das Sprühsystem 160 die Sprühmenge weiter reduzieren, wenn die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 unter der Betriebstemperatur liegt, um Flüssigkeit zu sparen.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Unter Bezugnahme auf 4 ist eine besonders geeignete Anwendung des offenbarten Sprühsystems 160 veranschaulicht, das auf einer mobilen Fräse 100 verwendet wird, die mit einer Mehrzahl anderer mobiler Maschinen bei einem Straßenbauvorgang zusammenarbeitet. Ein Vorteil des gemeinsamen Verwendens einer Mehrzahl von mobilen Maschinen besteht darin, dass der Pflasterprozess auf eine beschleunigte Weise begonnen und abgeschlossen werden kann. Bei einem solchen Pflastervorgang kann die Mehrzahl von mobilen Maschinen in einem Pflasterkonvoi oder Pflasterzug 300 ausgerichtet werden und im Tandem in einer gemeinsamen Fahrtrichtung 302 fahren. Jede mobile Maschine kann eine spezielle Aufgabe haben, die von der Leistung der vorausgehenden Maschine abhängig ist. So kann der Pflasterzug 300 neben der mobilen Fräse 100 zum Fräsen der Arbeitsoberfläche 102 auch eine Transportmaschine 310, wie einen Muldenkipper, beinhalten, um das Material zu der und von der Baustelle zu transportieren. Ein weiteres Beispiel für eine mobile Maschine kann ein Fertiger 312 sein, mit dem ein Pflastermaterial auf der Baustelle verlegt wird. Insbesondere nimmt ein Fertiger 312 in einen Vorratsbehälter Pflastermaterial auf und legt es auf der Arbeitsoberfläche 102 ab, die zuvor von der mobilen Fräse 100 gefräst worden sein kann. Für die Übergabe des Materials an den Fertiger 312 kann ein weiteres Beispiel für eine mobile Maschine ein Materialtransportfahrzeug 414 oder MTV sein.
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Da die Mehrzahl von mobilen Maschinen kontinuierlich und koordiniert arbeiten müssen, müssen der Betrieb und die relativen Standorte, Abstände und Entfernungen zwischen den Maschinen koordiniert und gesteuert werden. Dementsprechend kann jede mobile Maschine betriebsmäßig einem Sender/Empfänger 318 zugeordnet werden, wobei jede geeignete Kommunikationstechnologie wie Funk, WiFi, verbundene Bereichsnetzwerke, zellulare Netzwerke, Bluetooth, Infrarotkommunikation und ähnliches verwendet wird.
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Das offenbarte Flüssigkeitssprühsystem 160 kann in einem Pflasterzug 300 der vorgenannten Art besonders geeignet sein, weil es sicherstellen kann, dass die Oberflächennässe der Arbeitsoberfläche 102 optimiert ist, sodass die anderen mobilen Maschinen ihre bestimmten Aufgaben erfüllen können. Wenn die Oberfläche beispielsweise zu nass ist, verzögert sich der Pflastervorgang eines nachfolgenden Fertigers 312, während die Arbeitsoberfläche 102 trocknet. Ein weiteres Beispiel für eine Aufgabe, die verzögert oder behindert werden kann, beinhaltet eine Kehrmaschine oder ähnliches, die zerkleinertes Material wegfegt oder entfernt, das aufgrund der zurückgehaltenen Flüssigkeit ein übermäßiges Gewicht behalten kann. Diese Umstände können sich nachts noch verschärfen, wenn kein Sonnenlicht den Trocknungsprozess unterstützt, und der Mangel an Licht es schwierig machen kann, die Oberflächennässe der Arbeitsoberfläche 102 sichtbar zu beurteilen.
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Der in 3 offenbarte Prozess kann die vorstehend genannten Probleme lösen, indem er beispielsweise die Sprühmenge des Flüssigkeitssprays automatisch anpasst, um die Oberflächennässe zu reduzieren, und gleichzeitig die Temperatur der Schneidwerkzeuge 132 periodisch oder kontinuierlich abschätzt, sodass sie innerhalb der Nennbetriebstemperatur der Schneidwerkzeuge bleibt. In einer weiteren möglichen Ausführungsform kann der von der elektronischen Steuervorrichtung 180 durchgeführte Prozess 200 die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den mit Sendern/Empfängern 318 ausgestatteten mobilen Maschinen in dem Pflasterzug 300 weiter nutzen. Der Sender/Empfänger 318 oder eine ähnliche Abstandserfassungsvorrichtung kann beispielsweise den Abstand zwischen der mobilen Fräse 100 und den nachfolgenden mobilen Maschinen, wie einem Fertiger 312, bestimmen oder messen. Dieser Abstand kann ein Eingangsfaktor sein, der für die Bestimmung des akzeptablen Trockenheitsniveaus indem ersten Vergleichsschritt 202 des Prozesses verwendet wird. Die elektronische Steuervorrichtung 180 kann die von dem Flüssigkeitssprühsystem 160 eingeführte Sprühmenge anpassen, sodass die nach dem Fräsvorgang verbleibende Oberflächennässe der Arbeitsoberfläche 102 durch Verdunstung ausreichend trocken ist, wenn der Fertiger 312 die gleiche Stelle erreicht. Darüber hinaus kann das Flüssigkeitssprühsystem 160 die Oberflächennässe anpassen, wenn sich der Abstand zwischen der mobilen Fräse 100 und dem Fertiger 312 ändert.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die vorstehende Beschreibung Beispiele für die offenbarte System und Technik bereitstellt. Es wird jedoch in Betracht gezogen, dass sich andere Implementierungen der Offenbarung im Detail von den vorstehenden Beispielen unterscheiden können. Alle Verweise auf die Offenbarung oder Beispiele davon sollen auf das spezielle Beispiel verweisen, das zu diesem Zeitpunkt erläutert wird, und sollen keine Einschränkung des Umfangs der Offenbarung im Allgemeinen implizieren. Jede Redeweise der Unterscheidung und Herabsetzung in Bezug auf bestimmte Merkmale soll auf eine mangelnde Präferenz für diese Merkmale hinweisen, jedoch diese nicht vollständig aus dem Umfang der Offenbarung ausschließen, sofern nicht anders angegeben.
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Die Erwähnung von Wertebereichen dient hierin lediglich als eine Kurzform für die individuelle Bezugnahme auf jeden einzelnen Wert, der in den Bereich fällt, sofern hierin nicht anders angegeben, und jeder einzelne Wert wird so in die Patentschrift aufgenommen, als ob er hierin individuell rezitiert würde. Alle hierin beschriebenen Verfahren können in jeder geeigneten Reihenfolge durchgeführt werden, sofern hierin nicht anders angegeben oder durch den Zusammenhang eindeutig widersprochen wird.
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Die Verwendung der Begriffe „ein, eine“ und „der, die, das“ und „wenigstens einer, eine, eines“ und ähnlicher Referenzen in dem Zusammenhang mit der Beschreibung der Erfindung (insbesondere in dem Zusammenhang mit den folgenden Ansprüchen) ist so auszulegen, dass sie sowohl den Singular als auch den Plural einschließt, sofern hierin nicht anders angegeben oder durch den Zusammenhang eindeutig widersprochen wird. Die Verwendung des Begriffs „wenigstens einer, eine, eines“, gefolgt von einer Liste von einem oder mehreren Punkten (beispielsweise „wenigstens einer von A und B“) ist so auszulegen, dass ein Punkt, ausgewählt aus den aufgelisteten Punkten (A oder B), oder eine Kombination von zwei oder mehr der aufgelisteten Punkte (A und B) gemeint ist, sofern hierin nicht anders angegeben oder durch den Zusammenhang eindeutig widersprochen wird.
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Dementsprechend beinhaltet diese Offenbarung alle Modifikationen und Äquivalente des in den beigefügten Ansprüchen genannten Gegenstands, soweit dies nach geltendem Recht zulässig ist. Darüber hinaus ist jede Kombination der vorstehend beschriebenen Elemente in allen möglichen Variationen davon von der Offenbarung eingeschlossen, sofern hierin nicht anders angegeben oder durch den Zusammenhang eindeutig widersprochen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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