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SPEZIFIKATION
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trocknungssystem zur Trocknung von medizinischen Instrumenten, umfassend: eine Trocknungskammer, die zur Aufnahme eines medizinischen Instruments eingerichtet ist, ein System zur Erzeugung von Trocknungsgas, ein Schlauchsystem mit einem Schlauch, durch den Gas aus dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas abgeleitet wird, und ein in einer Wand der Trocknungskammer angeordnetes Ventil, an das das Schlauchsystem angeschlossen ist und über das das von dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas bereitgestellte Gas in die Trocknungskammer geleitet wird. Ferner wird ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Trocknungssystems offenbart.
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In der modernen Medizin haben fortschrittliche medizinische Instrumente zu verbesserten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten geführt. Dabei haben sich einige fortschrittliche medizinische Instrumente, wie z. B. Endoskope, durch langfristige Verbesserungen zu komplexen Geräten entwickelt. Da die Herstellung solcher Instrumente mit hohen Kosten verbunden ist, besteht der Wunsch, die Instrumente wiederzuverwenden, anstatt sie nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen.
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Folglich ist es notwendig, die Instrumente zwischen den Einsätzen wieder aufzubereiten. Die Wiederaufbereitung von Endoskopen umfasst in der Regel die Reinigung und anschließende Desinfektion. Typische Geräte zur Reinigung und Desinfektion von medizinischen Instrumenten wenden z. B. Desinfektions- und Spülflüssigkeiten, Druckgase wie Luft, Wärme und andere Mittel auf das Äußere und in einigen Fällen auch auf die inneren Kanäle der Instrumente an. Nach der Reinigung und Desinfektion werden die Instrumente in der Regel einem Trocknungsprozess unterzogen, bei dem die restlichen Flüssigkeiten entfernt werden. Ein solcher Trocknungsprozess ist besonders nützlich, wenn das Instrument vor der erneuten Verwendung einige Zeit gelagert werden soll.
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Der Trocknungsprozess kann im selben Reinigungs- und Desinfektionsgerät oder in einem separaten Trockenschrank durchgeführt werden und beinhaltet die Anwendung eines Gases, in der Regel Luft, das auf eine erhöhte Temperatur, eine verringerte Feuchtigkeit, einen höheren Druck oder ähnliches konditioniert ist. Das Trocknungsgas wird in die Reinigungs- und Trocknungskammer eingeleitet, um die Restfeuchtigkeit zu absorbieren. Die Trocknungskapazität ist jedoch begrenzt, z. B. durch eine maximal zulässige Temperatur für die Instrumente und eine maximale Zufuhr von Trocknungsgas in die Trocknungskammer. Dadurch kann es insbesondere bei komplexen und schwer zugänglichen Geometrien der medizinischen Instrumente schwierig sein, alle Wasserrückstände zuverlässig aus dem Instrument zu entfernen.
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Wasserrückstände auf dem Instrument können jedoch nachteilig sein. Eine Verlängerung der Trocknungszeit kann in diesem Fall das Vorhandensein solcher Rückstände nicht mit Sicherheit ausschließen und erschwert die Planung der Wiederverwendung der Instrumente.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Trocknungssystem und ein Verfahren zum Betrieb eines Trocknungssystems zur Verfügung zu stellen, das im Hinblick auf die beschriebenen Probleme verbessert ist.
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Das Ziel wird erreicht durch ein Trocknungssystem zur Trocknung von medizinischen Instrumenten, umfassend: eine Trocknungskammer, die dazu eingerichtet ist, ein medizinisches Instrument aufzunehmen, ein System zur Erzeugung von Trocknungsgas, ein Schlauchsystem mit einem Schlauch, durch den Gas aus dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas abgeleitet wird, und ein in einer Wand der Trocknungskammer angeordnetes Ventil, an das das Schlauchsystem angeschlossen ist und über das das von dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas bereitgestellte Gas in die Trocknungskammer geleitet wird. Das Trocknungssystem ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil dazu eingerichtet ist, das aus dem Ventil austretende Gas in einer Hauptströmungsrichtung in die Trocknungskammer einzuleiten.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Trocknungssystemen ist das erfindungsgemäße System in der Lage, eine gerichtete Strömung mit einer Hauptströmungsrichtung des Trocknungsgases in die Trocknungskammer und das zu trocknende Instrument einzuleiten. Eine solche gerichtete Strömung ist durch Bereiche erhöhter Strömungsgeschwindigkeit gekennzeichnet, die bei ansonsten unveränderten Eigenschaften des Trocknungsgases eine verbesserte Verdampfung in den von der erhöhten Strömungsgeschwindigkeit betroffenen Bereichen bewirkt. Darüber hinaus kann die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit des Trocknungsgases flüssige Rückstände mechanisch von komplizierten geometrischen Oberflächen abtransportieren, was zu einer noch besseren Trocknung führt. Gleichzeitig wird der begrenzte Gesamteinlass von Trocknungsgas in die Trocknungskammer nicht erhöht.
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Das hier offenbarte Trocknungssystem kann gleichzeitig mit Reinigungs- und Desinfektionssystemen integriert ausgelegt werden, so dass alle oder zumindest eine Mehrzahl der Schritte zur Aufbereitung eines medizinischen Instruments innerhalb und durch dasselbe Gerät durchgeführt werden können. Das System kann so ausgelegt sein, dass es in der Lage ist, ein einzelnes medizinisches Instrument oder eine Mehrzahl von baugleichen oder vergleichbaren medizinischen Instrumenten oder von verschiedenen Arten von medizinischen Instrumenten gleichzeitig zu trocknen. Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einem medizinischen Instrument jede Art von Instrument verstanden, das bei medizinischen Eingriffen am, auf oder im Patienten verwendet wird, insbesondere solche Instrumente, die wiederverwendet werden können und daher zwischen verschiedenen Anwendungen aufbereitet werden müssen.
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Die Trocknungskammer kann, falls das Trocknungssystem in ein Reinigungs- und Desinfektionssystem integriert ist, dieselbe Kammer sein, in der auch die Reinigungs- und Desinfektionsprozesse stattfinden. Solche Kammern sind in der Regel kubisch, aber die Erfindung ist nicht darauf beschränkt.
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Bei separaten Trocknungskammern hat die Trocknungskammer häufig eine längliche Form, in der flexible Endoskope in vertikaler Lage positioniert werden können, so dass die Entfernung von Wasserrückständen von der Oberfläche und den inneren Kanälen durch die Schwerkraft unterstützt werden kann.
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In diesem Dokument ist der unbestimmte Artikel „ein“ im Sinne von „mindestens ein“ zu verstehen. Daher ist die Erfindung nicht auf die Verwendung eines einzigen Ventils beschränkt, das Gas in eine vorgegebene Richtung abgibt. Vielmehr kann auch eine Mehrzahl solcher Ventile verwendet werden. Darüber hinaus können auch andere Arten von Ventilen verwendet werden, einschließlich solcher, die Gas nicht in eine vorgegebene Richtung abgeben oder die nicht in der Wand der Trockenkammer angeordnet sind. Dementsprechend kann das System aus einer Mehrzahl von Schläuchen bestehen, die das Trocknungsgas zu einer Mehrzahl von Ventilen leiten, die an verschiedenen Stellen angeordnet sind.
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Das System zur Erzeugung von Trocknungsgas konditioniert Gas, z. B. Luft, so, dass es für die Durchführung eines Trocknungsprozesses vorteilhaft ist. Die Konditionierungsschritte können das Erhitzen, die Einstellung der Feuchtigkeit und andere zusätzliche oder alternative Schritte umfassen. Die Erfindung ist wiederum nicht auf Ausführungsformen eines Trocknungssystems mit einem einzigen System zur Erzeugung von Trocknungsgas beschränkt, sondern es können auch eine Mehrzahl solcher Systeme zur Versorgung einer Mehrzahl von Ventilen in dem Trocknungssystem angeordnet sein. Darüber hinaus können neben einem System zur Erzeugung von Trocknungsgas, wie oben beschrieben, auch weitere Systeme zur Bereitstellung von Trocknungsgas mit unterschiedlichen Eigenschaften oder alternative Trocknungsmittel in dem erfindungsgemäßen System angeordnet sein.
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Das Ventil stellt die Grenze für das Trocknungsgas beim Eintritt in die Trocknungskammer dar. Es kann an einer beliebigen Seitenwand, Decke oder Boden der Trocknungskammer angeordnet sein. Das Ventil kann an einer ebenen, gekrümmten oder anders geformten Wand angeordnet sein. Das Ventil kann mit Schrauben durch die Wand hindurch an der Wand befestigt werden, es kann aber auch jedes andere Verfahren zur Befestigung des Ventils an der Wand verwendet werden, das den jeweiligen Umgebungsbedingungen standhält.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Ventil eine Auslassdüse umfassen, die dazu eingerichtet ist, die Hauptströmungsrichtung des in die Trocknungskammer eintretenden Gases vorzugeben. Eine Düse ist ein bevorzugtes Mittel zur Steuerung der Richtung eines Fluids, in diesem Fall des Trocknungsgases. Die Düse kann so gestaltet sein, dass sie einen vergleichsweise engen Strömungskegel erzeugt. Alternativ kann die Düse auch einen breiten Strömungskegel erzeugen. Die Konstruktion kann ferner so gestaltet sein, dass sie höhere oder niedrigere Strömungsgeschwindigkeiten erzeugt. Die Düse kann so gestaltet sein, dass sie einen für die zu trocknenden medizinischen Instrumente vorteilhaften Gasfluss erzeugt.
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In einer verbesserten Ausführungsform kann das Ventil dazu eingerichtet sein, das Trocknungsgas so in die Trocknungskammer einzuleiten, dass die Hauptströmungsrichtung in einem Winkel zur Flächennormalen des Wandstücks liegt, in dem das Ventil angeordnet ist. Dabei kann der Winkel zwischen der Oberflächennormalen der Wand und der Hauptströmungsrichtung größer als oder gleich 0 Grad sein. Durch die Bereitstellung solcher Ventile wird ein hohes Maß an Flexibilität für die Bereitstellung des gerichteten Gasflusses innerhalb der Trocknungskammer erreicht. Das Design des Trocknungssystems kann somit verbessert werden, um in bestimmten Bereichen der Kammer bessere Trocknungskapazitäten zu erzielen.
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Gemäß einer weiteren verbesserten Ausführungsform kann das Ventil einen Düsenstößel aufweisen, der dazu eingerichtet ist, in einer ersten Stellung die Düse zu schließen und eine Fluidverbindung zwischen dem Schlauchsystem und der Trocknungskammer zu verhindern. Somit verhindert der Düsenstößel in der ersten Stellung den Austritt von Trocknungsgas in die Trocknungskammer. Auch das Eindringen von Feuchtigkeit aus der Trocknungskammer in das Ventil und das Schlauchsystem wird in der ersten Stellung verhindert. Wird der Düsenstößel von der ersten Position wegbewegt, öffnet sich das Ventil und ermöglicht eine Fluidverbindung zwischen dem Schlauchsystem und der Trocknungskammer.
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Weiterhin kann der Düsenstößel durch eine Feder vorgespannt sein, so dass der Düsenstößel im unbelasteten Zustand in der ersten Stellung gehalten wird. So bleibt das Ventil ohne zusätzliche Kräfte geschlossen und es ist keine fluidische Verbindung zwischen dem Schlauchsystem und der Trocknungskammer möglich. Daraus folgt, dass eine gewisse Kraft auf den Düsenstößel ausgeübt werden muss, um die Fluidverbindung herzustellen und einen Austritt von Trocknungsgas in die Kammer zu ermöglichen.
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Vorzugsweise umfasst das Ventil Mittel zur Einstellung der Vorspannkraft der Feder. Solche Mittel können durch einen längenverstellbaren Abstandshalter bereitgestellt werden, um eine unterschiedliche räumliche Ausdehnung der Feder in der ersten Position zu ermöglichen, die zu unterschiedlichen Federkräften führt. Alternativ kann der Abstandshalter konstruktiv mit einem Gewinde gekoppelt sein. Durch Drehen des Gewindes kann die Position des Abstandshalters relativ zum Düsenstößel eingestellt werden, was wiederum den Raum definiert, auf den die Feder im vorgespannten Zustand in der ersten Position zusammengedrückt wird. Durch die Einstellung der Vorspannkraft der Feder kann somit auch die zum Öffnen des Ventils erforderliche Kraft eingestellt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wirkt das von dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas über das Schlauchsystem auf das Ventil aufgebrachte Gas gegen die den Düsenstößel vorspannenden Federkräfte, so dass das Ventil oberhalb eines Öffnungsdrucks öffnet und das Gas in die Trocknungskammer strömt. Folglich reicht die Bereitstellung eines ausreichenden Drucks durch das System zur Erzeugung von Trocknungsgas aus, um die Ventile zu öffnen und den Austritt von konditioniertem Trocknungsgas in die Trocknungskammer zu ermöglichen. Vorteilhafterweise wird das Eindringen von Feuchtigkeit in das Schlauchsystem verhindert, da das Ventil erst dann geöffnet wird, wenn ein Druckgefälle zwischen dem Schlauchsystem und der Trocknungskammer aufgebaut ist, das eine Strömung in Richtung der Kammer bewirkt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Ventil einen Flansch umfassen, der dazu eingerichtet ist, eine Öffnung in der Wand der Trocknungskammer, in der das Ventil angeordnet ist, abzudichten. Der Flansch kann sich um den Durchgang in der Wand erstrecken, durch den das Ventil angeordnet ist. Gleichzeitig kann der Flansch die Befestigungsmittel, z. B. Schrauben, abdecken, mit denen das Ventil an der Wand befestigt ist. Vorteilhafterweise kann der Flansch eine Dichtungsnut umfassen, in der Dichtungsmittel angeordnet sind. Solche Dichtmittel, z.B. O-Ringe, können die Dichtigkeit des Flansches verbessern. Gleichzeitig stellen sie ein vergleichsweise einfaches Mittel zur Abdichtung gegen das Austreten von Feuchtigkeit aus der Trocknungskammer dar.
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Erfindungsgemäß kann die Trocknungskammer dazu eingerichtet sein, das medizinische Instrument in einer bestimmten Position aufzunehmen. Eine bekannte Position des zu trocknenden medizinischen Instruments vereinfacht die Vorbestimmung der Hauptströmungsrichtung des Trocknungsgases, da kritische, zu trocknende Bereiche im Voraus genauer bekannt sind. Vorteilhafterweise kann das Trocknungssystem eine Haltevorrichtung zur Positionierung des medizinischen Instruments innerhalb der Trocknungskammer umfassen. Eine entsprechende Haltevorrichtung kann eine präzise Positionierung des Instruments in der Trocknungskammer ermöglichen, was die Vorbestimmung der Hauptströmungsrichtung weiter erleichtert.
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Insbesondere kann die Hauptströmungsrichtung so gewählt werden, dass das in die Trocknungskammer einströmende Gas auf einen bestimmten Bereich des zu trocknenden medizinischen Instruments auftrifft. Solche spezifischen Bereiche können insbesondere solche mit komplexer Geometrie sein, in denen eine Trocknung mit anderen Mitteln schwierig ist, oder Bereiche, in denen eine ausreichende Entfernung von verbleibenden Flüssigkeiten und Rückständen entscheidend ist, um das Instrument schnell für die Wiederverwendung oder Langlebigkeit bereitzustellen. Insbesondere kann der zu trocknende Bereich des medizinischen Instruments mindestens eines der folgenden Elemente umfassen: ein Handstück, einen Stecker, ein Kabel oder ein Bedienelement des medizinischen Instruments. Diese Bereiche sind typischerweise durch eine komplexere Geometrie gekennzeichnet. In konventionellen Trocknungssystemen können Wasserrückstände z.B. zwischen und unter Knöpfen und Drehknöpfen verbleiben, von wo sie durch den gerichteten Trocknungsgasstrom effizienter entfernt werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Schlauchsystem einen Verteiler umfassen, in dem das von dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas bereitgestellte Gas auf eine Mehrzahl von Schläuchen verteilt wird. So kann ein einziges System zur Erzeugung von Trocknungsgas verwendet werden, um eine Mehrzahl von Ventilen mit Trocknungsgas zu versorgen.
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Zusätzlich kann ein Messschaltkreis in mindestens einem der Verteiler oder dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas angeordnet sein, wobei der Messschaltkreis dazu eingerichtet ist, Eigenschaften des Trocknungsgases zu messen und die gemessene Eigenschaft an einen Controller zu leiten, der dazu eingerichtet ist, das System zur Erzeugung von Trocknungsgas so zu steuern, dass die Eigenschaft in einem gewünschten Bereich gehalten wird. Zu den interessierenden Eigenschaften des konditionierten Gases können Temperatur, Feuchtigkeit, der Gesamtvolumenstrom und andere gehören. Alle diese Eigenschaften des Trocknungsgases können vorgegeben und z. B. durch Rückkopplungsregelungen gesteuert werden, um das gewünschte Niveau zu halten. Der Eigenschaftsbereich kann auch in Abhängigkeit von anderen Prozessparametern dynamisch festgelegt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird der Gegenstand durch ein Verfahren zum Betreiben eines Trocknungssystems zum Trocknen medizinischer Instrumente erreicht, das die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen eines medizinischen Instruments in einer Trocknungskammer des Trocknungssystems; Bereitstellen von Trocknungsgas durch ein System zur Erzeugung von Trocknungsgas; Abgeben des Trocknungsgases in die Trocknungskammer, wobei das Trocknungsgas über Ventile abgegeben wird, die dazu eingerichtet sind, das aus dem Ventil austretende Gas in die Trocknungskammer in einer Hauptströmungsrichtung abzugeben. Hinsichtlich der Vorteile des Verfahrens im Vergleich zum Stand der Technik wird auf die obige Beschreibung verwiesen.
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Vorteilhafterweise kann das Bereitstellen des medizinischen Instruments in der Trocknungskammer des Trocknungssystems das Bereitstellen des medizinischen Instruments in einer bestimmten Position innerhalb der Trocknungskammer umfassen. Insbesondere kann das Bereitstellen des medizinischen Instruments in der Trocknungskammer des Trocknungssystems das Anordnen des medizinischen Instruments in einer Haltevorrichtung innerhalb der Trocknungskammer umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Einleiten des Trocknungsgases in die Trocknungskammer in einer Hauptströmungsrichtung das Einleiten des Trocknungsgases in der Weise umfassen, dass das in die Trocknungskammer einströmende Gas auf einen bestimmten Bereich des zu trocknenden medizinischen Instruments auftrifft. Insbesondere kann das Auftreffen auf einen bestimmten Bereich des zu trocknenden medizinischen Instruments das Auftreffen auf mindestens eines der folgenden Elemente umfassen: ein Handstück, einen Stecker, ein Kabel oder Bedienelemente des medizinischen Instruments. Zu den Vorteilen all dieser Ausführungsformen wird wiederum auf das oben Gesagte verwiesen.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf eine Reihe von Figuren beschrieben, wobei die Figuren illustrativer Natur sind und das Verständnis der Erfindung erleichtern sollen, ohne sie einzuschränken. Soweit zutreffend, sind die Abbildungen nicht als maßstabsgetreue Darstellung der beanspruchten Vorrichtungen und Systeme zu verstehen.
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Die Abbildungen zeigen:
- 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Trocknungssystem zum Trocknen von medizinischen Instrumenten
- 2 illustriert ein Ventil eines solchen Trocknungssystems
- 3 zeigt ein beispielhaftes Verfahren gemäß der Erfindung.
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1 zeigt ein System 1 zum Trocknen von medizinischen Instrumenten gemäß der Erfindung. Das System umfasst eine Trocknungskammer 2, in der zur Veranschaulichung zwei medizinische Instrumente 3 angeordnet sind. Das System 1 kann jedoch auch so ausgelegt sein, dass ein einzelnes medizinisches Instrument oder eine Mehrzahl baugleicher oder vergleichbarer medizinischer Instrumente oder unterschiedlicher Arten medizinischer Instrumente gleichzeitig getrocknet werden kann. Im dargestellten Fall handelt es sich bei den medizinischen Instrumenten um Endoskope, obwohl auch andere Arten von Instrumenten mit dem erfindungsgemäßen System getrocknet werden können.
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Das System umfasst ferner ein System zur Erzeugung von Trocknungsgas 4. Das System zur Erzeugung von Trocknungsgas 4 konditioniert ein Trocknungsgas, z. B. Luft, so, dass es für die Durchführung eines Trocknungsprozesses vorteilhaft ist. Die Konditionierungsschritte können das Erhitzen, die Einstellung der Feuchtigkeit und andere zusätzliche oder alternative Schritte umfassen.
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Das Trocknungsgas wird dann über ein Schlauchsystem 5 in die Trocknungskammer 2 geleitet. Das Schlauchsystem 5 umfasst eine Mehrzahl von Schläuchen 6, 7 und ein Verteilersystem 8. Das durch das System zur Erzeugung von Trocknungsgas 4 aufbereitete Trocknungsgas wird zunächst durch einen ersten Schlauch 6 in den Verteiler 8 geleitet, von wo aus es durch eine Mehrzahl von Schläuchen 7 zu einer Mehrzahl von Ventilen 9 geleitet wird, von wo aus das Trocknungsgas in die Trocknungskammer 2 abgeleitet wird.
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Eine detaillierte Beschreibung der Ventile 9 findet sich weiter unten unter Bezugnahme auf die . Im vorliegenden Beispiel sind zwei Ventile 9 dargestellt, die dazu eingerichtet sind, das aus den Ventilen 9 austretende Gas in einer durch eine gestrichelte Linie dargestellten Hauptströmungsrichtung 10 in die Trocknungskammer einzuleiten. Im gezeigten Beispiel strömt das Trocknungsgas in einer konischen Form 11 aus dem Ventil 9 aus. Die Kegelform kann je nach Ausführung der Ventile 9 breiter oder schmaler sein, aber auch andere Formen können mit anderen Ventiltypen erzeugt werden.
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Die gerichtete Strömung mit einer Hauptströmungsrichtung 10 des in die Trocknungskammer 2 einströmenden Trocknungsgases ist durch Bereiche erhöhter Strömungsgeschwindigkeit gekennzeichnet, die bei sonst unveränderten Eigenschaften des Trocknungsgases eine verbesserte Verdampfung in den von der erhöhten Strömungsgeschwindigkeit betroffenen Bereichen im Vergleich zu herkömmlichen Trocknungssystemen bewirkt. Die Hauptströmungsrichtung 10 kann so gestaltet sein, dass das in die Trocknungskammer 2 einströmende Gas auf einen bestimmten Bereich des zu trocknenden medizinischen Instruments 3 auftrifft. Solche spezifischen Bereiche können insbesondere solche mit einer komplexen Geometrie sein, in denen eine Trocknung mit anderen Mitteln schwierig ist, oder Bereiche, in denen eine ausreichende Entfernung von verbleibenden Flüssigkeiten und Rückständen kritisch ist, um das Instrument schnell für die Wiederverwendung oder Langlebigkeit bereitzustellen. Der zu trocknende spezifische Bereich des medizinischen Instruments 3 umfasst im dargestellten Beispiel ein Handstück 12 des Instruments 3 mit einer Mehrzahl von Bedienelementen. Stattdessen oder zusätzlich können auch andere spezifische Bereiche gezielt behandelt werden.
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Während im dargestellten Beispiel zwei Ventile 9 dargestellt sind, die das Gas in einer Hauptströmungsrichtung ableiten, ist die Erfindung nicht auf eine solche Anordnung beschränkt. Vielmehr kann auch ein einziges oder eine Mehrzahl solcher Ventile 9 verwendet werden. Darüber hinaus können auch andere Arten von Ventilen verwendet werden, einschließlich solcher, die das Gas nicht in einer vorbestimmten Richtung abgeben oder die nicht in der Wand der Trocknungskammer angeordnet sind. Entsprechend kann das Schlauchsystem 5 eine größere oder kleinere Anzahl von Schläuchen 7 umfassen. Die Verwendung eines Verteilers 8 ist im Rahmen der Erfindung optional.
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In dem Beispiel von 1 sind zwei Ventile 9 an zwei Seiten der Trocknungskammer 2 angeordnet. Erfindungsgemäß können sie an einer beliebigen Seitenwand, Decke oder Boden der Trocknungskammer angeordnet sein. Die Ventile 9 können an einer ebenen, gekrümmten oder anders geformten Wand angeordnet sein.
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Das dargestellte Trocknungssystem 1 kann zugleich integriert mit Reinigungs- und Desinfektionssystemen ausgebildet sein, so dass alle oder zumindest eine Mehrzahl von Schritten zur Aufbereitung eines medizinischen Instruments 3 innerhalb und durch dieselbe Vorrichtung durchgeführt werden können. Die Trocknungskammer 2 kann in diesem Fall eine Reinigungskammer eines solchen Reinigungs- und Desinfektionssystems sein. In diesem Fall können zusätzliche Systeme zur Bereitstellung von Desinfektionsmitteln oder Spülflüssigkeiten oder Anschlüsse zur Spülung von Innenkanälen der Instrumente vorgesehen sein. Diese Systeme sind in 1 nicht dargestellt. In anderen, in den Zeichnungen nicht dargestellten Ausführungsformen kann die Trocknungskammer Teil eines separaten Trockenschranks sein, in den ein medizinisches Instrument nach Abschluss der Reinigung und Desinfektion überführt werden kann.
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Die Trocknungskammer 2 kann ferner dazu eingerichtet sein, das medizinische Instrument 3 in einer bestimmten Position aufzunehmen. Zu diesem Zweck kann das medizinische Instrument in einer nicht dargestellten Haltevorrichtung innerhalb der Trocknungskammer 2 angeordnet sein.
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Im Beispiel von 1 ist ein optionaler Messschaltkreis (nicht dargestellt), der dazu eingerichtet ist, Eigenschaften des Trocknungsgases zu messen, im Verteiler 8 angeordnet. Die gemessene Eigenschaft wird an eine Steuerung 13 übermittelt, die dazu eingerichtet ist, das System zur Erzeugung von Trocknungsgas 4 so zu steuern, dass die Eigenschaft einen gewünschten Bereich einhält. Im Beispiel erfolgt die Kommunikation zwischen dem Messschaltkreis im Verteiler 8, der Steuerung 13 und dem System zur Erzeugung von Trocknungsgas 4 über elektrische Verbindungen 14, obwohl auch andere Kommunikationsmittel, sowohl verdrahtet als auch nicht verdrahtet, möglich sind.
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Der Messschaltkreis kann auch im System zur Erzeugung von Trocknungsgas 4 oder in einem anderen Teil des Schlauchsystems 5 angeordnet sein. Zu den Eigenschaften des konditionierten Gases, die vom Messschaltkreis zu messen und vom Regler 14 zu steuern sind, können die Temperatur, die Feuchtigkeit, der Gesamtvolumenstrom und andere gehören. Alle diese Eigenschaften des Trocknungsgases können vorgegeben und z. B. durch eine Rückkopplungsregelung gesteuert werden, um das gewünschte Niveau zu halten. Der Eigenschaftsbereich kann auch in Abhängigkeit von anderen Prozessparametern dynamisch festgelegt werden.
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2a ist eine Darstellung eines Ventils 20, das in einem erfindungsgemäßen System verwendet werden kann. Das Ventil 20 kann als eines oder beide der Ventile 9 aus 1 verwendet werden. Das Ventil 20 umfasst eine Düse 21, die dazu eingerichtet ist, eine Hauptströmungsrichtung des in eine Trocknungskammer, z. B. die Trocknungskammer 3, eintretenden Gases links von der Düse 21 in 2a zu definieren. Das Ventil 20 umfasst ferner einen Düsenstößel 22 in einer ersten Stellung. In dieser ersten Stellung ist der Düsenstößel 22 dazu eingerichtet, die Düse 21 zu schließen und eine Fluidverbindung zwischen dem Schlauchsystem, z. B. dem Schlauchsystem 5, und der Trocknungskammer zu verhindern. In der ersten Stellung verhindert der Düsenstößel 22 also den Austritt von Trocknungsgas in die Trocknungskammer. Auch das Eindringen von Feuchtigkeit aus der Trocknungskammer in das Ventil und das Schlauchsystem wird in der ersten Stellung vermieden.
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Im dargestellten Beispiel umfasst das Ventil 20 ferner eine Feder 23. Die Feder 23 ist vorgespannt, da sie in diesem Beispiel zwischen einer ersten Stößelführung 24, die sich über ein erstes Distanzelement 25 und eine zweite Stößelführung 26 am Ventilgehäuse 27 abstützt, und einem zweiten Distanzelement 28 angeordnet ist. Das Distanzelement 28 ist über ein Scheibenelement 29 und eine Schraube 30 an dem Düsenstößel 22 befestigt. Die Feder 23 hält den Düsenstößel 22 im unbelasteten Zustand in der ersten Position.
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Das Ventil 20 umfasst ferner einen Flansch 32. Der Flansch 32 kann eine Öffnung in der Wand der Trocknungskammer, in der das Ventil 20 angeordnet ist, abdichten. Der dargestellte Flansch erstreckt sich um den Durchgang in der Wand (nicht dargestellt), durch den das Ventil 20 angeordnet ist. Der Flansch 32 kann auch aus mehreren Teilen bestehen, z. B. um Mittel zur Befestigung des Ventils 20 an der Wand der Trocknungskammer zu verdecken. In diesem Fall kann der Flansch 32 einen unteren Teil umfassen, der mit dem Ventilgehäuse 27 verbunden ist, das z. B. mit Schrauben an der Wand befestigt ist. Ein zweites Abdeckteil des Flansches 32 kann dann auf das erste, die Schrauben abdeckende Teil aufgeschnappt werden. Der Einfachheit halber ist dies in den nicht dargestellt. Der Flansch 32 umfasst ferner eine optionale Dichtungsnut 33, in der Dichtungsmittel (nicht dargestellt) angeordnet sind.
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Zur Herstellung der Zufuhr von Trocknungsgas zum Ventil 20 ist das Ventilgehäuse 27 so ausgebildet, dass es eine hakenartige Struktur 34 umfasst, auf die ein Schlauch des Schlauchsystems, z.B. des Schlauchsystems 5, aufgeschoben werden kann. Der Schlauch kann dann z.B. mittels einer Schlauchschelle am Ventil befestigt werden.
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2b zeigt das Ventil 20 von 2a in einem geöffneten Zustand, wenn dem Ventil 20 über das Schlauchsystem Trocknungsgas zugeführt wird, so dass das auf den Düsenstößel 22 wirkende Gas einen ausreichenden Druck aufweist, um die Federkraft der Feder 23 zu überwinden und den Düsenstößel 22 aus der ersten Stellung zu bewegen. Dadurch öffnet sich ein Ringraum zwischen der Düse 21 und dem Düsenstößel 22, durch den das Trocknungsgas in die Trocknungskammer austreten kann, wie durch die Pfeile 34 angezeigt.
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In den 2a, 2b ist das Ventilgehäuse 27 mit dem Flansch 32 und folglich mit der Wand der Trocknungskammer (nicht dargestellt) in einem vorbestimmten Winkel verbunden, der die Hauptströmungsrichtung des in die Trocknungskammer austretenden Trocknungsgases definiert. Die Ventile 20 können jedoch auch so gestaltet sein, dass sie einen anderen Winkel zur Flächennormalen des Wandstücks bilden, in dem das Ventil 20 angeordnet ist. Der Winkel kann größer als oder gleich 0 Grad sein.
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3 veranschaulicht ein erfindungsgemäßes Verfahren 40 zum Betrieb eines Trocknungssystems für medizinische Instrumente. Nach dem Start umfasst das Verfahren 40 einen Schritt 41 des Bereitstellens eines medizinischen Instruments in einer Trocknungskammer des Trocknungssystems. Dabei kann das Bereitstellen des medizinischen Instruments in der Trocknungskammer des Trocknungssystems ein Bereitstellen des medizinischen Instruments in einer bestimmten Position innerhalb der Trocknungskammer umfassen. Zu diesem Zweck kann das medizinische System in einer Haltevorrichtung innerhalb der Trocknungskammer angeordnet sein.
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In Schritt 42 umfasst das Verfahren einen Schritt der Bereitstellung von Trocknungsgas durch ein System zur Erzeugung von Trocknungsgas. Das System zur Erzeugung von Trocknungsgas konditioniert das Gas so, dass es für die Durchführung eines Trocknungsprozesses vorteilhaft ist. Die Konditionierungsschritte können z. B. Heizen, Einstellen der Feuchtigkeit und andere zusätzliche oder alternative Schritte umfassen.
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Schritt 43 umfasst das Einleiten des Trocknungsgases in die Trocknungskammer, wobei das Trocknungsgas durch Ventile eingeleitet wird, die dazu eingerichtet sind, das aus dem Ventil austretende Gas in die Trocknungskammer in einer Hauptströmungsrichtung einzuleiten. Das Einleiten des Trocknungsgases in die Trocknungskammer in einer Hauptströmungsrichtung kann in diesem Schritt das Einleiten des Trocknungsgases in der Weise umfassen, dass das in die Trocknungskammer einströmende Gas auf einen bestimmten Bereich des zu trocknenden medizinischen Instruments auftrifft. Dabei kann das Auftreffen auf einen bestimmten Bereich des zu trocknenden medizinischen Instruments das Auftreffen auf mindestens ein Handstück, einen Stecker, ein Kabel oder Bedienelemente des medizinischen Instruments umfassen.