-
Diese Erfindung stellt ein System und ein Verfahren zur Anzeige, insbesondere auf dem HUD, des Ergebnisses der Erfassung von Objekten in der Fahrzeugumgebung und zur Abgabe einer Bewegungsbahnprognose für die Objekte bereit, wobei dem Fahrer nicht nur Informationen, wie Art, Ausrichtung und Abstand der Objekte in der Fahrzeugumgebung, bereitgestellt werden können, sondern der Fahrer außerdem noch auf die künftige Bewegungsbahn der besagten Objekte hingewiesen werden kann. Gemäß dem System und dem Verfahren dieser Erfindung können dem Fahrer die verarbeiteten Informationen angezeigt werden, wobei die nicht relevanten beziehungsweise nicht wichtigen Umgebungsinformationen außer Acht gelassen werden, um den Fahrer in verschiedenen Fahrszenarien besser bei der Beurteilung zu unterstützen.
-
In den letzten Jahren sind im Zuge der Entwicklung der Intelligentisierung von Fahrzeugen sowie der Intelligentisierung des Verkehrs auch die Ansprüche der Menschen an die Fahrsicherheit immer größer geworden, immer mehr Fahrzeuge sind mit intelligenteren Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, darunter vorausschauendes Kollisionswarnsystem, Notbremsassistent, Spurwechselassistent sowie 360-Grad-Parkassistent und 360-Grad-Dashcam etc.
-
Jedoch weist die Anzeige von Objekten in der Fahrzeugumgebung im aktuellen Stand der Technik immer noch einige Unzulänglichkeiten auf, beispielsweise benötigt sie als Grundlage V2X-lnformationen, wofür die Unterstützung anderer Fahrzeuge in der Umgebung oder von Straßeninfrastruktureinrichtungen erforderlich ist. Darüber hinaus erfolgt im aktuellen Stand der Technik die Anzeige in der Regel in Bezug auf den toten Winkel des Fahrers und es handelt sich nicht um umfassende Informationen, die die gesamte Fahrzeugumgebung betreffen. In einem Teil der aktuellen Technik erfolgt die Anzeige zwar in Bezug auf umfassende Informationen, die die gesamte Fahrzeugumgebung betreffen, aber es ist keine Prognose der Bewegungsbahn beweglicher Objekte möglich; oder es wird eine Prognose der Bewegungsbahn beweglicher Objekte abgegeben, aber die angezeigten Informationen sind zu komplex, so dass der Fahrer zu stark abgelenkt wird.
-
Diese Erfindung bringt in Bezug auf das vorgenannte Problem ein System und Verfahren zur Anzeige der Erfassung von Objekten in der Fahrzeugumgebung und einer Bewegungsbahnprognose vor. Gemäß dem Verfahren dieser Erfindung können dem Fahrer nicht nur Informationen, wie Art, Ausrichtung und Abstand der Objekte in der Fahrzeugumgebung, bereitgestellt werden, sondern der Fahrer kann außerdem noch auf die künftige Bewegungsbahn der besagten Objekte hingewiesen werden. Gemäß dem System und dem Verfahren dieser Erfindung können dem Fahrer die verarbeiteten Informationen angezeigt werden, wobei die nicht relevanten beziehungsweise nicht wichtigen Umgebungsinformationen außer Acht gelassen werden, um den Fahrer in verschiedenen Fahrszenarien besser bei der Beurteilung zu unterstützen.
-
Gemäß einem ersten Aspekt dieser Erfindung wird ein System zur Anzeige der Erfassung von Objekten in der Fahrzeugumgebung und einer Bewegungsbahnprognose vorgebracht, wobei das besagte System mindestens über Folgendes verfügt:
- ein Erfassungsmodul, wobei das besagte Erfassungsmodul mindestens über einen Sensor verfügt, um Objekte in der Fahrzeugumgebung zu erfassen und zu lokalisieren;
- ein Prognosemodul, wobei das besagte Prognosemodul auf Grundlage der Objekte in der Fahrzeugumgebung eine Prognose vornehmen kann;
- ein Anzeigemodul, wobei das besagte Anzeigemodul die betreffenden Daten zu den Objekten in der Fahrzeugumgebung und das Prognoseergebnis des besagten Prognosemoduls anzeigen kann, wobei die von dem besagten Anzeigemodul angezeigten Informationen vom Fahrer selbst ausgewählt werden können.
-
Im Rahmen dieser Erfindung umfassen die Objekte in der Fahrzeugumgebung mindestens die anderen Fahrzeuge in der Fahrzeugumgebung, Hindernisse, Fußgänger, nicht-motorisierte Fahrzeuge etc., wobei zu den Hindernissen Verkehrseinrichtungen, Grünstreifen, städtische Infrastruktur etc. auf oder neben den Straßen gehören.
-
Im Rahmen dieser Erfindung kann das Prognosemodul in das Fahrzeugsteuerungssystem integriert werden, wobei das besagte Fahrzeugsteuerungssystem als ein geeignetes Steuergerät oder eine Gruppe mehrerer Steuergeräte konfiguriert ist, darunter beispielsweise ein spezieller integrierter Schaltkreis, einer oder mehrere Prozessoren oder ein nichtflüchtiger Speicher, auf dem Befehle gespeichert sind. Bei dem besagten Fahrzeugsteuerungssystem handelt es sich beispielsweise um ein elektronisches Steuergerät (ECU), das häufig auch als „Bordcomputer“ oder „Carputer“ etc. bezeichnet wird. Es ist auch denkbar, dass es sich bei dem besagten Prognosemodul speziell um ein der Prognoseberechnung dienendes separates Modul handelt.
-
Im Rahmen dieser Erfindung bedeutet „vom Fahrer selbst ausgewählt“, dass der Fahrer in Abhängigkeit vom eigenen Bedarf die auf dem Anzeigemodul angezeigten Informationen auswählen kann, beispielsweise kann der Fahrer nach Bedarf wählen, dass sich mit einer eine kritische Geschwindigkeit übersteigenden relativen Geschwindigkeit nähernde andere Objekte hervorgehoben angezeigt werden, wobei dies mindestens zwei Fälle umfasst, nämlich erstens, dass sich dieses Objekt mit relativ großer Geschwindigkeit nähert, und zweitens, dass dieses Objekt zwar steht, aber das mit dem System gemäß dieser Erfindung ausgestattete Fahrzeug mit relativ hoher Geschwindigkeit auf dieses Objekt zufährt. Der Fahrer kann nach Bedarf außerdem wählen, einige Objekte nicht anzuzeigen, so können beispielsweise die Grünstreifen zu beiden Seiten der Straße, Mülleimer, Fahrbahnmarkierungen etc. alle nach Bedarf des Fahrers eingeblendet werden. Diese Wahl ist vor dem Fahren mit dem Fahrzeug zu treffen.
-
Dank der Wahl durch den Fahrer selbst können die angezeigten Informationen individuell eingestellt werden, so dass die angezeigten Inhalte nicht zu komplex sind und außerdem vermieden werden kann, dass für die Sicherheit besonders wichtige Informationen übersehen werden, was sich vorteilhaft auf eine schnelle Beurteilung und entsprechende Handlung durch den Fahrer auswirkt und so die Fahrsicherheit erhöht.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung handelt es sich bei dem besagten mindestens einen Sensor um mindestens einen der folgenden Sensoren: Fahrzeugkamera, Millimeterwellen-Radarsensor, Ultraschall-Radarsensor, Lidar-Radarsensor. Im Rahmen dieser Erfindung werden vorzugsweise mehrere Sensoren vorne und hinten an der Karosserie beziehungsweise auf beiden Seiten der Karosserie angebracht, beispielsweise werden vorne und hinten an der Karosserie jeweils ein Millimeterwellen-Radarsensor und eine Kamera angebracht und auf beiden Seiten der Karosserie jeweils zwei Millimeterwellen-Radarsensoren und eine Kamera installiert. Natürlich ist es auch denkbar, je nach den Designanforderungen eines Fahrzeugs andere Arten oder Anzahlen von Sensoren vorzusehen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung kann das besagte Erfassungsmodul auf Basis des Erfassungsergebnisses mindestens einen Sensors mindestens die Art, die Größe und die Bewegungsgeschwindigkeit der besagten Objekte ermitteln. Beispielsweise führt das Erfassungsmodul nach Erhalt der Erfassungssignale der Sensoren eine Analyse und Verarbeitung der besagten Erfassungssignale durch und nimmt dann insbesondere anhand von Umriss und/oder Bewegungsgeschwindigkeit eine Kategorisierung vor, beispielsweise werden die Objekte in Pkw, Nutzfahrzeuge, Verkehrseinrichtungen, Fußgänger, nicht-motorisierte Fahrzeuge, städtische Infrastruktur etc. eingeteilt. Darüber hinaus kann das Erfassungsmodul im Rahmen dieser Erfindung vorzugsweise noch mithilfe eines Lenkradwinkelsensors und eines Radgeschwindigkeitssensors Fahrdaten erfassen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung umfasst das besagte Prognoseergebnis mindestens die Bewegungsbahn und/oder die erwartete Geschwindigkeit der besagten Objekte. Im Rahmen dieser Erfindung kann das Anzeigemodul die die Objekte in der Fahrzeugumgebung betreffenden Daten und das Prognoseergebnis anzeigen, wobei der Fahrer außerdem nach seinem Bedarf die Art der Anzeige, beispielsweise ob die Bewegungsbahn angezeigt wird, Dauer und Farbe der Anzeige der Bewegungsbahn, die Anzahl der Umgebungserkennungsergebnisse sowie die Art der Objekte etc. wählen kann. Der Fahrer kann die Wahl über das Bedienfeld am Anzeigemodul tätigen, wobei es sich bei diesem Bedienfeld beispielsweise um an der Mittelkonsole des Fahrzeugs angebrachte Tasten oder um eine Benutzeroberfläche auf dem Touchscreen der Mittelkonsole handeln kann. Es ist zudem denkbar, dass dieses Bedienfeld auf einem mit dem Fahrzeug verbundenen mobilen Endgerät, insbesondere in einer App auf dem mobilen Endgerät, eingerichtet wird. Die Verbindung des besagten mobilen Endgeräts mit dem Fahrzeug kann insbesondere drahtgebunden oder drahtlos erfolgen, beispielsweise kann es sich um eine Kabel-, Bluetooth-, Zigbee-, WiFi- oder jedwede sonstige Fachleuten auf diesem Gebiet gebräuchliche Verbindung handeln. Bei dem besagten mobilen Endgerät kann es sich um ein Tablet, ein Mobiltelefon, eine Notebook etc. handeln. Die Verbindung zwischen dem besagten mobilen Endgerät und dem Fahrzeug kann auch indirekt erfolgen, beispielsweise über einen Remote Server, wodurch eine Änderung der Anzeigeeinstellungen aus der Ferne möglich ist.
-
Gemäß dieser Erfindung kann dieses Anzeigegerät vorzugsweise noch über ein Soundmodul verfügen, dass dazu dient, im Notfall neben der visuellen Warnung außerdem noch einen Alarmton für den Fahrer auszugeben.
-
Im Rahmen dieser Erfindung kann der Fahrer beispielsweise gemäß seinem Bedarf wählen, Objekte, die sich mit einer eine erste relative Geschwindigkeit übersteigenden relativen Geschwindigkeit nähern, in rot anzuzeigen, Objekte, die sich mit einer eine zweite relative Geschwindigkeit übersteigenden, aber unter der ersten relativen Geschwindigkeit liegenden relativen Geschwindigkeit nähern, in gelb anzuzeigen und Objekte, die stehen oder bezogen auf das Fahrzeug relativ statisch sind, in grün anzuzeigen. Die besagte erste relative Geschwindigkeit und die zweite relative Geschwindigkeit können fest sein, es ist jedoch auch denkbar, dass die besagte erste relative Geschwindigkeit und die besagte zweite relative Geschwindigkeit veränderlich sind, wobei sie sich insbesondere in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs ändern. Außerdem ist es noch denkbar, in Bezug auf verschiedene Arten von Objekten unterschiedliche Einstellungen vorzunehmen, beispielsweise stehende Objekte (wie Leitplanken oder Grünstreifen) als immer in grün anzeigen einzustellen und bewegliche Objekte (wie Fußgänger, nicht-motorisierte Fahrzeuge, sonstige Fahrzeuge) als in Abhängigkeit von ihrer relativen Geschwindigkeit in verschiedenen Farben anzeigen einzustellen. Die Einstellungen können auch in Zusammenhang mit der Position der Objekte erfolgen, so können beispielsweise Objekte hinter oder seitlich hinter dem Fahrer, die sich entfernen, immer in grün angezeigt werden, Objekte direkt vor dem Fahrer, die sich nähern, in rot angezeigt werden und Objekte seitlich vor oder neben dem Fahrer in gelb angezeigt werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung verfügt das besagte System noch über ein Fusionsmodul, wobei das besagte Fusionsmodul die Erfassungsergebnisse der besagten Sensoren mithilfe von Funktionsalgorithmen einer Datenfusion unterzieht, um die Informationen zu den besagten Objekten und die Straßeninformationen miteinander zu fusionieren. Das besagte Fusionsmodul kann vom Erfassungsmodul die benötigten Daten erhalten, beispielsweise Art und Geschwindigkeit der erfassten Objekte, woraufhin es dann die erhaltenen Daten mit den Kartendaten beziehungsweise Straßendaten fusioniert und die Umgebungssituation rund um die Position des Fahrers berechnet. Die besagten Kartendaten können im ECU oder in einem dem Fusionsmodul eigenen Speichergerät gespeichert sein, wobei das besagte Fusionsmodul in das ECU integriert sein kann oder es sich um ein separates speziell der Fusionsberechnung dienendes Modul handeln kann.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung nimmt das besagte Prognosemodul basierend auf dem Ergebnis der Datenfusion des besagten Fusionsmoduls eine Prognose vor, und übermittelt das besagte Fusionsergebnis und das besagte Prognoseergebnis an das besagte Anzeigemodul. Auf diese Weise kann die Umgebungssituation rund um die Position des Fahrers präziser angezeigt werden.
-
Im Rahmen dieser Erfindung handelt es sich bei dem besagten Anzeigemodul vorzugsweise um eine HUD-Vorrichtung (Head Up Display). Die HUD-Vorrichtung, das heißt das Head-up-Display, dient dazu, die Informationen vor die Augen des Fahrers zu projizieren und ist üblicherweise so konzipiert, dass es die Fahrinformationen des Fahrzeugs auf der Frontscheibe (beziehungsweise Windschutzscheibe) anzeigt, damit der Fahrer die Fahrinformationen mit geradeaus gerichtetem Blick sehen kann. Diese Fahrinformationen werden im aktuellen Stand der Technik häufig am Armaturenbrett des Fahrzeugs oder an der Mittelkonsole des Fahrzeugs angezeigt. Durch die Verwendung einer HUD-Vorrichtung kann dafür gesorgt werden, dass der Fahrer seine Aufmerksamkeit nach vorne richtet, und nicht während des Fahrens seine Aufmerksamkeit auf das Armaturenbrett umlenkt.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung kann das besagte Anzeigemodul, insbesondere die HUD-Vorrichtung, die Informationen zur Fahrzeugumgebung sowie die entsprechenden Daten zu den besagten Objekten mittels Darstellung aus der Vogelperspektive anzeigen. Durch die Anzeige aus der Vogelperspektive können die Informationen zur Fahrzeugumgebung intuitiver dargestellt werden, was sich vorteilhaft auf eine schnelle Beurteilung und entsprechende Handlung durch den Fahrer auswirkt.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Anzeige von Objekten in der Fahrzeugumgebung vorgebracht, wobei das besagte Verfahren mindestens die folgenden Schritte umfasst:
- Erfassung der Objekte in der Fahrzeugumgebung und Lokalisierung der besagten Objekte;
- basierend auf der Erfassung und Lokalisierung der besagten Objekte Vornahme einer Prognose in Bezug auf diese Objekte;
- Anzeige des Prognoseergebnisses für den Fahrer, wobei die angezeigten Informationen vom Fahrer selbst ausgewählt werden können.
-
Bei dem Verfahren gemäß dieser Erfindung gibt es vorzugsweise nach dem Erfassungsschritt noch einen Datenfusionsschritt, wobei in dem besagten Datenfusionsschritt die Informationen der besagten Objekte mit den Straßeninformationen beziehungsweise Karteninformationen fusioniert werden, im Prognoseschritt basierend auf dem Fusionsergebnis eine Prognose vorgenommen wird und im Anzeigeschritt das besagte Fusionsergebnis und das besagte Prognoseergebnis angezeigt werden.
-
Das Verfahren gemäß dieser Erfindung kann mithilfe des Systems gemäß dieser Erfindung ausgeführt werden.
-
Im Rahmen dieser Erfindung können die Reihenfolge und die Funktionen der einzelnen Module je nach konkretem Designbedarf auch entsprechend angepasst werden, solange letztlich die Ergebnisse der Erfassung der Objekte in der Fahrzeugumgebung und der Prognose der Bewegungsbahn ausgegeben werden können.
-
Im Rahmen dieser Erfindung dienen die Fachbegriffe „erste/n“, „zweite/n“ lediglich dem Zwecke der Beschreibung und sind nicht als expliziter oder impliziter Hinweis auf eine relative Wichtigkeit oder die Anzahl der angegebenen technischen Besonderheiten zu verstehen. Folglich kann mit der Definition „erste/n“, „zweite/n“ explizit oder implizit zum Ausdruck gebracht werden, dass es von der betreffenden Besonderheit mindestens eine gibt. In der Beschreibung dieser Erfindung meint „mehrere“ zwei oder mehr als zwei, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben.
-
Im Folgenden werden das System und das Verfahren zur Anzeige der Erfassung von Objekten in der Fahrzeugumgebung und einer Bewegungsbahnprognose anhand von Ausführungsbeispielen in schematischer Weise erläutert.
- 1 zeigt das System zur Anzeige der Erfassung von Objekten in der Fahrzeugumgebung und einer Bewegungsbahnprognose gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung.
- 2 zeigt mittels Darstellung aus der Vogelperspektive, insbesondere auf der HUD-Vorrichtung, die Informationen zur Fahrzeugumgebung sowie die entsprechenden Bewegungsbahnen.
-
1 zeigt das System zur Anzeige der Erfassung von Objekten in der Fahrzeugumgebung und einer Bewegungsbahnprognose gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung. In dieser bevorzugten Ausführungsform verfügt das System gemäß dieser Erfindung über ein Erfassungsmodul, ein Fusionsmodul, ein Prognosemodul und ein Anzeigemodul.
-
Das Erfassungsmodul umfasst insbesondere mehrere Fahrzeugkameras und/oder Millimeterwellen-Radarsensoren und/oder Ultraschall-Radarsensoren und/oder Lidar-Radarsensoren, so werden beispielsweise vorne und hinten an der Karosserie jeweils ein Millimeterwellen-Radarsensor und eine Kamera angebracht und auf beiden Seiten der Karosserie jeweils zwei Millimeterwellen-Radarsensoren und eine Kamera installiert. Mithilfe der Millimeterwellen-Radarsensoren an der Karosserie kann die Geschwindigkeit der Objekte in der Fahrzeugumgebung erfasst werden und mithilfe der Kameras können die Bilddaten der Objekte in der Fahrzeugumgebung erfasst werden, wodurch das Erfassungsmodul Informationen zu anderen Fahrzeugen, Hindernissen, Fußgängern und nicht-motorisierten Fahrzeugen etc. in der Fahrzeugumgebung erhalten und auf Basis dieser Informationen mindestens die Art, die Größe und die Bewegungsgeschwindigkeit der Objekte ermitteln kann. Beispielsweise führt das Erfassungsmodul nach Erhalt der Erfassungssignale der Sensoren eine Analyse und Verarbeitung der besagten Erfassungssignale durch und nimmt dann anhand von Umriss und/oder Bewegungsgeschwindigkeit eine Kategorisierung vor. Im Rahmen dieser Erfindung kann das Erfassungsmodul vorzugsweise noch mithilfe eines Lenkradwinkelsensors und eines Radgeschwindigkeitssensors Fahrdaten erfassen.
-
Im Anschluss unterzieht das Fusionsmodul die Erfassungsergebnisse der Sensoren mithilfe von Funktionsalgorithmen einer Datenfusion, um die Informationen zu den besagten Objekten und die Straßeninformationen miteinander zu fusionieren. Das besagte Fusionsmodul kann vom Erfassungsmodul Informationen, wie die Art und die Geschwindigkeit der Objekte etc., erhalten, woraufhin es dann die erhaltenen Informationen mit den Karteninformationen beziehungsweise Straßeninformationen fusioniert und die Umgebungssituation rund um die Position des Fahrers berechnet.
-
Nach erfolgter Fusionsberechnung durch das Fusionsmodul nimmt das Prognosemodul basierend auf dem Ergebnis der Datenfusion des Fusionsmoduls eine Prognose vor und übermittelt das besagte Fusionsergebnis und das besagte Prognoseergebnis an das besagte Anzeigemodul. Auf diese Weise kann die Umgebungssituation rund um die Position des Fahrers präziser angezeigt werden.
-
Das Anzeigemodul kann die die Objekte in der Fahrzeugumgebung betreffenden Daten und das Prognoseergebnis anzeigen, wobei der Fahrer nach seinem Bedarf die Art der Anzeige, beispielsweise ob die Bewegungsbahn angezeigt wird, Dauer und Farbe der Anzeige der Bewegungsbahn, die Anzahl der Umgebungserkennungsergebnisse sowie die Art der Objekte etc. wählen kann. Der Fahrer kann die Wahl über das Bedienfeld am Anzeigemodul vornehmen. Dieses Bedienfeld kann sich auch nicht am Anzeigemodul befinden, sondern beispielsweise an der Mittelkonsole des Fahrzeugs oder auf einem mit dem Fahrzeug verbundenen mobilen Endgerät installiert sein.
-
In dem System aus 1 kann der Fahrer beispielhaft gemäß seinem Bedarf wählen, verschiedene Objekte in unterschiedlichen Farben anzuzeigen, so werden beispielsweise eine relativ große Gefahr darstellende Objekte in rot, eine gewisse Gefahr darstellende Objekte in gelb und Objekte, die stehen oder bezogen auf das Fahrzeug relativ statisch sind, in grün angezeigt. Die besagte „Gefahr“ meint insbesondere die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit dem Fahrzeug.
-
Außerdem ist es noch denkbar, dass der Fahrer in Bezug verschiedene Arten von Objekten unterschiedliche Einstellungen vornehmen kann, beispielsweise stehende Objekte (wie Leitplanken oder Grünstreifen) als immer in grün anzeigen einstellen und bewegliche Objekte (wie Fußgänger, nicht-motorisierte Fahrzeuge, sonstige Fahrzeuge) als in Abhängigkeit von ihrer relativen Geschwindigkeit in verschiedenen Farben anzeigen einstellen kann.
-
2 zeigt mittels Darstellung aus der Vogelperspektive, insbesondere auf der HUD-Vorrichtung, die Informationen zur Fahrzeugumgebung sowie die entsprechenden Bewegungsbahnen.
-
In 2 steht das „Ego-Fahrzeug“ auf der mittleren Fahrspur für das Fahrzeug, in dem sich der Fahrer befindet, und in 2 ist zu sehen, dass sich um die Position des Fahrers herum auf der linken Fahrspur ein großer Lastwagen befindet, vorne auf der linken Straßenseite ein Fußgänger die Straße überqueren möchte, direkt voraus ein nicht-motorisiertes Fahrzeug von links nach rechts fährt, sich rechts vorne ein Pkw befindet, auf der rechten Seite ebenfalls ein Fußgänger die Straße überqueren möchte und es rechts hinten ein sich vom Fahrer entfernendes nicht-motorisiertes Fahrzeug gibt. In 2 ist neben jedem Objekt (in Form mehrerer Pfeile) seine prognostizierte Bewegungsbahn angegeben. Es ist denkbar, dass diese Bewegungsbahnen in unterschiedlichen Farben angezeigt werden, um ihre verschiedenen Geschwindigkeiten zum Ausdruck zu bringen; oder die Bewegungsgeschwindigkeit wird neben diesen Bewegungsbahnen (beispielsweise oberhalb oder unterhalb) als Zahl angezeigt. Hierbei kann „Bewegungsgeschwindigkeit“ die absolute Bewegungsgeschwindigkeit oder die relative Bewegungsgeschwindigkeit ausdrücken, wobei die absolute Bewegungsgeschwindigkeit die Geschwindigkeit dieses Objekts bezogen auf den Boden meint und die relative Bewegungsgeschwindigkeit die Geschwindigkeit dieses Objekts bezogen auf das Ego-Fahrzeug ausdrückt. In dem Fall, dass die verschiedenen Bewegungsgeschwindigkeiten mithilfe unterschiedlicher Farben zum Ausdruck gebracht werden, beispielsweise in grün für sich entfernende, in rot für sich nähernde Objekte, kann zudem durch die Helligkeit der Farbe die Geschwindigkeit verdeutlicht werden, mit der sich das Objekt entfernt oder nähert; in dem Fall, dass die Bewegungsgeschwindigkeit mithilfe von Zahlen zum Ausdruck gebracht wird, kann beispielsweise mit einem „+“ vor der Zahl nähern und mit einem „-“ vor der Zahl entfernen angezeigt werden.
-
In dem Ausführungsbeispiel aus 2 könnte beispielsweise das sich vom Fahrer entfernende nicht-motorisierte Fahrzeug rechts hinten in grün angezeigt werden, es wäre jedoch auch möglich, dieses nicht-motorisierte Fahrzeug aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht anzuzeigen, da dieses nicht-motorisierte Fahrzeug offenkundig eine geringe Gefahr darstellt. Der Fußgänger rechts vom Fahrer und der Fußgänger links vorne könnten beispielsweise in gelb und das nicht-motorisierte Fahrzeug direkt vor dem Fahrer in rot angezeigt werden, da der Fußgänger rechts vom Fahrer und der Fußgänger links vorne eine relativ große Gefahr darstellen und das nicht-motorisierte Fahrzeug direkt vor dem Fahrer die größte Gefahr bedeutet.
-
In dem Beispiel aus 2 können für die beiden Kraftfahrzeuge links und rechts vom Fahrer insbesondere in Abhängigkeit von ihrer relativen Geschwindigkeit unterschiedliche Anzeigen erfolgen, was beispielsweise den Pkw rechts vorne betrifft, so kann dieser, wenn die Geschwindigkeit dieses Pkw geringer ist als die Geschwindigkeit des Ego-Fahrzeugs (er sich also relativ gesehen nähert), beispielsweise in gelb angezeigt werden, und wenn die Geschwindigkeit dieses Pkw höher ist als die Geschwindigkeit des Ego-Fahrzeugs (er sich also relativ gesehen entfernt), beispielsweise in grün angezeigt werden. Es kann außerdem auch eine Anzeige in Verbindung mit dem Fahrverhalten des Ego-Fahrzeugs erfolgen, so kann beispielsweise der Pkw rechts vorne, wenn sich die relative Position dem Ego-Fahrzeug nähert und das Ego-Fahrzeug das rechte Blinklicht aktiviert, in rot angezeigt werden. Entsprechend kann für den Lkw auf der linken Seite eine vergleichbare Einstellung vorgenommen werden, wenn sich beispielsweise die relative Position des Lkw dem Ego-Fahrzeug nähert und das Ego-Fahrzeug das linke Blinklicht aktiviert, so wird dieser Lkw in rot angezeigt; oder wenn beispielsweise dieser Lkw und das Ego-Fahrzeug relativ zueinander statisch bleiben und der Abstand weniger als 10 m beträgt, dann wird dieser Lkw, wenn das Ego-Fahrzeug das linke Blinklicht aktiviert, in rot angezeigt, und wenn das Ego-Fahrzeug weiter geradeaus fährt, in gelb angezeigt;
-
Natürlich ist es auch denkbar, die Anzeige je nach Art des Objekts in unterschiedlichen Farben vorzunehmen, zum Beispiel: Darstellung von Fußgängern in grün, und je nach Grad der Gefahr, die sie darstellen, erfolgt die Anzeige in hellgrün, grün und dunkelgrün; Darstellung nicht-motorisierter Fahrzeuge in gelb, und je nach Grad der Gefahr, die sie darstellen, erfolgt die Anzeige in hellgelb, gelb und dunkelgelb; Darstellung von Kraftfahrzeugen in rot, und je nach Grad der Gefahr, die sie darstellen, erfolgt die Anzeige in rosa, rot und dunkelrot. Die Farbwahl kann nach Bedarf des Fahrers auch individuell geändert werden.
-
Die vorgenannte Wahl ist vor dem Fahren mit dem Fahrzeug zu treffen, und die gewählten Parameter werden vom Anzeigemodul gespeichert, so dass die Wahl nicht wiederholt getroffen werden muss. Im Rahmen dieser Erfindung können technische Fachleute auf diesem Gebiet gemäß dem Konzept dieser Erfindung die angezeigten Informationen bedarfsgemäß auswählen, so dass die eine relativ große Gefahr darstellenden Objekte mit einer relativ hohen Prioritätsstufe angezeigt werden und die eine relativ geringe Gefahr darstellenden Objekte mit einer relativ geringen Prioritätsstufe oder gar nicht angezeigt werden, ohne hierfür kreativ tätig sein zu müssen.
-
Es ist darauf hinzuweisen, dass die vorangehend dargestellten Ausführungsbeispiele beispielhaft sind und nicht einschränkend und dazu dienen, typische Ausführungsformen des Systems zur Anzeige des Luftqualität-Informationslevels gemäß dieser Erfindung aufzuzeigen. Genauer gesagt sind neben den vorangehend erläuterten Ausführungsbeispielen noch zahlreiche sich aus der Kombination von Merkmalen dieser Erfindung ergebende Varianten, die für technische Fachleute auf diesem Gebiet Sinn ergeben, ebenso machbar.