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Die vorliegende Erfindung betrifft einen hydraulischen Antrieb für einen im Betrieb wechselweise in entgegengesetzte Richtungen druckbeaufschlagten hydraulischen Verbraucher, eine Verdichtungseinrichtung für Fluide und eine hydraulisch angetriebene Vorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
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Maschinen, in den ein Element abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen bewegt wird, können hydraulisch angetrieben sein. Z.B. kann bei Kolbenkompressoren, die zur Verdichtung von Fluiden (Gase, Flüssigkeiten) verwendet werden, ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder mit zwei Kammern vorgesehenen sein, die mit unter Druck stehender Hydraulikflüssigkeit versorgt werden, so dass ein zwischen den beiden Kammern gelegener Kolben abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen bewegt wird. Die Kammern können mit einem hydraulischen Antrieb verbunden sein, der eine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe aufweist und der eingerichtet ist bzw. ansteuerbar ist, Hydraulikflüssigkeit zwischen den Kammern bzw. zwischen mit den Kammern verbundenen Anschlüssen hin und her zu pumpen.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden ein hydraulischer Antrieb für einen im Betrieb wechselweise in entgegengesetzte Richtungen druckbeaufschlagten hydraulischen Verbraucher, eine Verdichtungseinrichtung für Fluide und eine hydraulisch angetriebene Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Die Erfindung bedient sich der Maßnahme, in einem hydraulischen Antrieb, der mittels einer Hydraulikmaschine eine hydraulische Leitung über eine erste und eine zweite Leitung bereitstellt, eine Ausspeiseeinrichtung vorzusehen, die dazu eingerichtet ist in ansteuerbarer bzw. steuerbarer Weise, hydraulische Verbindungen zwischen der ersten Leitung bzw. der zweiten Leitung und einer Ausspeiseleitung, die mit einem Tank hydraulisch verbunden ist, wahlweise zu öffnen oder zu schließen. Dadurch wird ermöglicht, Schaltzeitpunkte, an denen vom offenen Zustand zum geschlossenen Zustand bzw. umgekehrt vom geschlossenen Zustand zum offenen Zustand übergegangen wird, so zu wählen, dass ein optimaler Betrieb (z.B. kurze Zykluszeit und/oder hohe Energieeffizienz) erreicht werden kann. Außerdem sind somit die gesteuerten Schaltzustände prädizierbar (etwa Öffnen/Schließen mit definiertem Druck-Offset) im Gegensatz beispielsweise zu Schaltzuständen von üblichen Nachsaugventilen, welche aufgrund von Druckdifferenz schalten ein kaum prädizierbares dynamisches Verhalten aufweisen.
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Es ist weiter eine Einspeiseeinrichtung vorgesehen, die Hydraulikflüssigkeit aus dem Tank in die erste bzw. zweite Leitung in druckabhängiger Weise einspeist. Durch die Einspeiseeinrichtung wird insbesondere erreicht, dass Leckage der Hydraulikmaschine und anderer Hydraulikkomponenten kompensiert wird, dass die Niederdruckseite aufgeladen wird, um korrekte Saugverhältnisse an der Hydraulikmaschine sicherzustellen, und dass ein Volumenstrom zur Kühlung und Filterung der Hydraulikflüssigkeit vorliegt. Der Ausdruck „in druckabhängiger Weise“ bezieht sich darauf, dass das Einspeisen abhängig von den Drücken der Hydraulikflüssigkeit in der Einspeiseleitung, der ersten Leitung und der zweiten Leitung erfolgt. Insbesondere abhängig von Druckunterschieden zwischen der Einspeiseleitung und der ersten Leitung bzw. zwischen der Einspeiseleitung und der zweiten Leitung; d.h. ein Volumenstrom von der Einspeiseleitung zur ersten bzw. zweiten Leitung erfolgt, wenn der Druck (Einspeisedruck) in der Einspeiseleitung höher als der Druck in der ersten bzw. zweiten Leitung erfolgt. Ähnliches gilt für die optionale Einspeisung in die Ausspeiseleitung; d.h. optional kann die Einspeiseeinrichtung eingerichtet sein, druckabhängig Hydraulikflüssigkeit in die Ausspeiseleitung einzuspeisen, wobei ein Volumenstrom erfolgt, wenn der Druck (Einspeisedruck) in der Einspeiseleitung höher als der Druck in der Ausspeiseleitung.
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Der Begriff „Leitung“ (bzw. gleichbedeutend hydraulische Leitung oder Hydraulikleitung) soll allgemein eine Leitung, einen Durchgang oder Ähnliches mit wenigstens zwei Öffnungen (hydraulischer Eingang, Ausgang, Anschluss, oder Ähnliches), durch die Hydraulikflüssigkeit in die Leitung hineinströmen bzw. aus der Leitung herausströmen kann, bezeichnen. In einer Leitung kann (wenigstens) ein aktives oder passives hydraulisches Steuerelement (z.B. Ventil) vorgesehen sein, das den Strom an Hydraulikflüssigkeit zwischen den Öffnungen beeinflusst. D.h. eine Leitung kann mehrere Leitungssegmente umfassen, wobei zwischen zwei Leitungssegmenten ein hydraulisches Element vorgesehen ist. Zur sprachlichen Vereinfachung wird die Formulierung, dass in der Leitung hydraulisches Element (Ventil) vorgesehen ist, verwendet.
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Der Ausdruck „hydraulische Verbindung“ bzw. „hydraulisch verbunden“ soll allgemein heißen, dass zwischen Elementen, die durch eine hydraulische Verbindung verbunden sind (hydraulisch verbunden sind) ein Volumenstrom an Hydraulikflüssigkeit erfolgen kann, wobei auch hier in der hydraulischen Verbindung ein hydraulisches Steuerelement (z.B. Ventil) vorgesehen sein kann, um den Volumenstrom zu steuern. Hydraulisch verbundene Elemente sind also durch eine Leitung (im vorstehenden Sinn) verbunden.
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Die Hydraulikmaschine kann verstellbar, insbesondere nulldurchstellbar, (d.h. mit verstellbarer Verdrängung) sein oder nicht verstellbar sein (d.h. mit konstanter Verdrängung). Der Begriff „Verdrängung“ bezeichnet wie üblich das je Umdrehung durch die Hydraulikmaschine geförderte Volumen an Hydraulikflüssigkeit.
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Optional können die hydraulischen Verbindungen zwischen der ersten Leitung und der Einspeiseleitung bzw. zwischen der zweiten Leitung und der Einspeiseleitung unabhängig voneinander angesteuert werden. Dies kann z.B. durch die nachfolgende Implementierung realisiert werden.
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Optional weist die Ausspeiseenrichtung ein erstes und ein zweites Ausspeiseventil auf, wobei das erste Ausspeiseventil mit der ersten Leitung und der Ausspeiseleitung hydraulisch verbunden ist und eine Geschlossen-Schaltstellung, in der kein Volumenstrom an Hydraulikflüssigkeit zwischen der ersten Leitung und der Ausspeiseleitung möglich ist, und eine Offen-Schaltstellung aufweist, in der ein Volumenstrom an Hydraulikflüssigkeit zwischen der ersten Leitung und der Ausspeiseleitung möglich ist, und wobei das zweite Ausspeiseventil mit der zweiten Leitung und der Ausspeiseleitung hydraulisch verbunden ist und eine Geschlossen-Schaltstellung, in der kein Volumenstrom an Hydraulikflüssigkeit zwischen der zweiten Leitung und der Ausspeiseleitung möglich ist, und eine Offen-Schaltstellung aufweist, in der ein Volumenstrom an Hydraulikflüssigkeit zwischen der zweiten Leitung und der Ausspeiseleitung möglich ist.
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Optional sind das erste und das zweite Ausspeiseventil elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch steuerbar bzw. betätigbar. Dies ermöglicht insbesondere eine Ansteuerung über eine elektronische Steuerung, die z.B. eingerichtet ist, geeignete Schaltzeitpunkte zu bestimmen und prädizierbare Zustände herzustellen.
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Eine erfindungsgemäße Verdichtungseinrichtung für Medien bzw. Fluide (d.h. Gase, Flüssigkeiten, ...), weist eine Kompressionseinrichtung mit einem doppelwirkenden Hydraulikzylinder, der eine erste und eine zweite Kammer aufweist, und einen erfindungsgemäßen hydraulischen Antrieb auf, wobei der erste Antriebsausgang mit der ersten Kammer und der zweite Antriebsausgang mit der zweiten Kammer hydraulisch verbunden ist.
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Eine erfindungsgemäße hydraulisch angetriebene Vorrichtung, weist einen doppelwirkenden Hydraulikzylinder mit einer ersten und einer zweiten Kammer oder einen Hydraulikmotor mit einem ersten Antriebseingang und einem zweiten Antriebseingang und einen erfindungsgemäßen hydraulischen Antrieb auf, wobei der erste Antriebsausgang mit der ersten Kammer bzw. dem ersten Antriebseingang und der zweite Antriebsausgang mit der zweiten Kammer bzw. dem zweiten Antriebseingang hydraulisch verbunden ist.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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- 1 zeigt eine beispielhafte Verdichtungseinrichtung mit einem hydraulischen Antrieb, der als Antrieb eines Kolbenkompressors verwendet wird.
- 2 zeigt verschiedene Größen des hydraulischen Antriebs und des hydraulischen Verbrauchers während eines zyklischen Betriebsverlaufs am Beispiel der Verdichtungseinrichtung der 1.
- 3 zeigt den zeitlichen Verlauf einer Zwischenkreisspannung über mehrere Betriebszyklen am Beispiel der Verdichtungseinrichtung der 1.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine Verdichtungseinrichtung 2 mit einem hydraulischen Antrieb 4, der als hydraulischer Antrieb eines Kolbenkompressors 6 verwendet wird. Die Verdichtungseinrichtung kann als Beispiel für eine hydraulisch angetriebene Vorrichtung angesehen werden, wobei der hydraulische Antrieb selbstverständlich auch in anderen hydraulisch angetriebenen Vorrichtungen verwendet werden kann.
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Der dargestellte hydraulischen Antrieb 4 (auch als Hydraulikaggregat bezeichnet) weist eine verstellbare, insbesondere nulldurchstellbare, Hydraulikmaschine 10 (hydraulische Maschine, d.h. eingerichtet, sowohl als Hydraulikpumpe als auch als Hydraulikmotor zu wirken) auf, die durch eine elektrische Maschine 12 (sowohl motorisch als auch generatorisch betreibbar) angetrieben wird. Auch die Verwendung einer nicht verstellbaren Hydraulikmaschine ist denkbar. Die elektrische Maschine kann als Teil des hydraulischen Antriebs angesehen werden. Ein erster Arbeitsausgang 14A der Hydraulikmaschine 10 ist über eine hydraulische erste Leitung 16A mit einem hydraulischen ersten Antriebsausgang 18A des hydraulischen Antriebs 4 verbunden (diese Seite wird auch als A-Seite bezeichnet). Ein zweiter Arbeitsausgang 14B der Hydraulikmaschine 10 ist über eine hydraulische zweite Leitung 16B mit einem hydraulischen zweiten Antriebsausgang 18B des hydraulischen Antriebs 4 verbunden (diese Seite wird auch als B-Seite bezeichnet). Die Hydraulikmaschine 10 kann beispielsweise eine Axialkolbenmaschine mit verstellbarem Schwenkwinkel bzw. verstellbarer Verdrängung sein. Der verstellbare Schwenkwinkel bzw. die verstellbare Verdrängung kann durch null durchgestellt werden, d.h. die Richtung des Volumenstroms der Hydraulikflüssigkeit (typischerweise ein Hydrauliköl) durch die Hydraulikmaschine kann verändert werden (bei unveränderter Drehrichtung einer Antriebwelle der Hydraulikmaschine bzw. der elektrischen Maschine), so dass wahlweise (durch entsprechende Ansteuerung) der Volumenstrom von der A-Seite zur B-Seite oder von der B-Seite zur A-Seite erfolgen kann. Im Falle einer nichtverstellbaren Hydraulikmaschine (z.B. Konstant-Hydraulikmaschine), d.h. mit festem Schwenkwinkel bzw. fester Verdrängung, kann diese mit variabler Drehzahl angetrieben werden, insbesondere in unterschiedlichen Rotationsrichtungen. Es kann also bei festem Schwenkwinkel bzw. fester Verdrängung die Richtung des Volumenstroms der Hydraulikflüssigkeit (typischerweise ein Hydrauliköl) durch die die Hydraulikmaschine antreibende Drehzahl verändert werden (bei veränderlicher Drehrichtung einer Antriebswelle der Hydraulikmaschine bzw. der elektrischen Maschine), so dass ebenfalls wahlweise (durch entsprechende Ansteuerung) der Volumenstrom von der A-Seite zur B-Seite oder von der B-Seite zur A-Seite erfolgen kann. Der Druck der Hydraulikflüssigkeit in der ersten Leitung 16A wird auch als A-Druck bezeichnet, der Druck der Hydraulikflüssigkeit in der zweiten Leitung 16B wird auch als B-Druck bezeichnet.
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Der hydraulische Antrieb 4 dient dazu, bei Betrieb einen hydraulischen Verbraucher (z.B. wie dargestellt einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 62) wechselweise in entgegengesetzte Richtungen mit Druck zu beaufschlagen, d.h. Hydraulikflüssigkeit soll wechselweise über den ersten Antriebsausgang 18A bzw. die erste Leitung 16A zu einer ersten Seite (A-Seite) des Verbrauchers gepumpt werden, bei gleichzeitigem Ableiten von Hydraulikflüssigkeit von einer zweiten Seite (B-Seite) des Verbrauchers über den zweiten Antriebsausgang 18B bzw. die zweite Leitung 16B, und über den zweiten Antriebsausgang 18B bzw. die zweite Leitung 16B zu der zweiten Seite (B-Seite) des Verbrauchers gepumpt werden, bei gleichzeitigem Ableiten von Hydraulikflüssigkeit von der ersten Seite (A-Seite) des Verbrauchers über den ersten Antriebsausgang 18a bzw. die erste Leitung 16A. Dazu wird insbesondere der Schwenkwinkel bzw. das Verdrängungsvolumen der Hydraulikmaschine 10 wechselweise durch null hindurch verstellt. Die A-Seite und die B-Seite sind entsprechend wechselweise eine Niederdruckseite und eine Hochdruckseite.
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Der hydraulische Antrieb 4 schließt eine Ausspeiseeinrichtung 20 ein, die dazu eingerichtet ist, eine hydraulische Verbindung zwischen der ersten hydraulischen Leitung 16A und einer hydraulischen Ausspeiseleitung 24 in ansteuerbarer (bzw. steuerbarer) Weise wahlweise zu öffnen oder zu schließen und eine hydraulische Verbindung zwischen der zweiten hydraulischen Leitung 16B und der hydraulischen Ausspeiseleitung 24 in ansteuerbarer (bzw. steuerbarer) Weise wahlweise zu öffnen oder zu schließen. Da die Ausspeiseeinrichtung 20 ansteuerbar ist, können Zeitpunkte bzw. Zeiträume, in denen Hydraulikflüssigkeit aus den hydraulischen Leitungen 16A, 16B ausgeleitet wird, gezielt gesteuert werden.
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Die Ausspeiseleitung 24 ist hydraulisch mit einem Tank 30 verbunden, wobei in der hydraulischen Verbindung mit dem Tank 30 ein insbesondere einstellbares oder ansteuerbares (z.B. elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch betätigbares) Druckbegrenzungsventil 26 vorgesehen sein kann. Wenn das Druckbegrenzungsventil 26 (Ausspeise-Druckbegrenzungsventil) vorgesehen ist, erfolgt eine Ableitung von Hydraulikflüssigkeit aus der Ausspeiseleitung 24 zum Tank 30 nur dann, wenn der Druck der Hydraulikflüssigkeit in der Ausspeiseleitung 24 einen bestimmten bzw. bestimmbaren (entsprechend einer Ansteuerung) Druck (als Ausspeisedruck bezeichnet) überschreitet. Auf das Druckbegrenzungsventil 26 kann verzichtet werden, etwa wenn die Ausspeiseeinrichtung 20 so angesteuert wird, dass sie die jeweilige hydraulische Verbindung zur Ausspeiseleitung 24 nur dann in den offenen Zustand schaltet, wenn der jeweilige Druck der Hydraulikflüssigkeit der ersten bzw. zweiten Leitung 16A, 16B über dem Ausspeisedruck liegt. Der Tank kann Teil des hydraulischen Antriebs sein. Abweichend davon ist auch denkbar, dass der Tank extern bereitgestellt wird, als kein Teil des hydraulischen Antriebs ist.
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Im dargestellten Beispiel weist die Ausspeiseeinrichtung 20 ansteuerbare (z.B. elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch betätigt in bestimmte Schaltzustände schaltbar) Ausspeiseventile auf, die als 4/2-Wegeventile ausgeführt sind. Ein erstes Ausspeiseventil 22A ist mit der ersten Leitung 16A und der Ausspeiseleitung 24 hydraulisch verbunden und zwar so mit diesen verbunden und eingerichtet, dass in einem (Offen-)Schaltzustand eine offene hydraulische Verbindung zwischen der ersten Leitung 16A und der Ausspeiseleitung 24 besteht und in einem (Geschlossen-)Schaltzustand keine offene hydraulische Verbindung zwischen der ersten Leitung 16A und der Ausspeiseleitung 24 besteht (d.h. die hydraulische Verbindung ist geschlossen bzw. unterbunden). Ein zweites Ausspeiseventil 22B ist mit der zweiten Leitung 16B und der Ausspeiseleitung 24 hydraulisch verbunden und zwar so mit diesen verbunden und eingerichtet, dass in einem (Offen- )Schaltzustand eine offene hydraulische Verbindung zwischen der zweiten Leitung 16B und der Ausspeiseleitung 24 besteht und in einem (Geschlossen-)Schaltzustand keine offene hydraulische Verbindung zwischen der zweiten Leitung 16B und der Ausspeiseleitung 24 besteht (d.h. die hydraulische Verbindung ist geschlossen bzw. unterbunden). Die beiden Ausspeiseventile 22A, 22B können unabhängig voneinander angesteuert werden. Die beiden Ausspeiseventile 22A, 22B können jeweils in den (Geschlossen-)Schaltzustand vorgespannt sein.
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Statt der dargestellten 4/2-Wegeventile (Ausspeiseventile 22A, 22B) ist auch die Verwendung anderer Ventile oder eines einzelnen anderen Ventils denkbar, um die Funktionalität der Ausspeiseeinrichtung zu implementieren. Z.B. könnten zwei elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch ansteuerbare bzw. betätigbare An/Aus-Ventile (2/2-Wegeventile) verwendet werden (diese sind ebenfalls unabhängig voneinander ansteuerbar). Ebenso ist die Verwendung eines (einzelnen) elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch ansteuerbaren bzw. betätigbaren 3/3-Wegeventils denkbar, wobei in einer (Neutral-)Schaltstellung, in die das 3/3-Wegeventil etwa vorgespannt ist, keine offene hydraulische Verbindung der ersten und der zweiten Leitung 16A,16B mit der Ausspeiseleitung 24 besteht, in einer anderen (A-)Schaltstellung, die etwa elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch gestellt wird, eine offene hydraulische Verbindung der ersten Leitung 16A mit der Ausspeiseleitung 24 besteht und keine offene hydraulische Verbindung der zweiten Leitung 16B mit der Ausspeiseleitung 24 besteht, und in einer weiteren (B-)Schaltstellung, die etwa elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder hydraulisch und/oder vorgesteuert hydraulisch gestellt wird, eine offene hydraulische Verbindung der zweiten Leitung 16B mit der Ausspeiseleitung 24 besteht und keine offene hydraulische Verbindung der ersten Leitung 16A mit der Ausspeiseleitung 24 besteht.
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Der hydraulische Antrieb 4 schließt weiterhin eine Einspeiseeinrichtung 40 ein. Diese ist dazu eingerichtet, Hydraulikflüssigkeit aus dem Tank 30 druckabhängig in die A-Seite und/oder die B-Seite einzuspeisen bzw. einzuleiten. Die Einspeiseeinrichtung 40 stellt an einer hydraulischen Einspeiseleitung 46 Hydraulikflüssigkeit mit einem vorbestimmten Druck (als Einspeisedruck bezeichnet) bereit. Dazu weist die Einspeiseleitung 46 beispielsweise eine Hydraulikpumpe 42 (etwa eine Konstantpumpe, wie dargestellt; wobei auch eine verstellbare Hydraulikpumpe verwendet werden kann) auf, die durch einen Elektromotor 44 angetrieben wird. Eine Saugseite der Hydraulikpumpe 42 ist mit dem Tank 30 hydraulisch verbunden. Eine Druckseite (Druckausgang) der Hydraulikpumpe 42 ist mit der Einspeiseleitung 46 hydraulisch verbunden. Der (vorbestimmte) Einspeisedruck kann etwa durch eine entsprechende Druckregelung der Einspeiseeinrichtung 40, z.B. der Hydraulikpumpe 42 bzw. des Elektromotors 44, eingestellt werden.
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Die Einspeiseleitung 46 ist über Rückschlagventile 48A, 48B (die als Teil der Einspeiseeinrichtung angesehen werden können) mit der ersten Leitung 16A bzw. der zweiten Leitung 16B hydraulisch verbunden. D.h. die Einspeiseeinrichtung 40 ist dazu eingerichtet, Hydraulikflüssigkeit in die erste und/oder die zweite Leitung 16A, 16B einzuspeisen, wenn deren Druck unter dem Einspeisedruck liegt. Bei Betrieb ist diese Bedingung typischerweise höchstens für die Niederdruckseite der Fall. Es kann der Fall auftreten, das der Druck der Hydraulikflüssigkeit in beiden Leitungen 16A, 16B (der ersten und der zweiten) über dem Einspeisedruck liegt. Zusätzlich kann ein Rückschlagventil 49 vorgesehen sein, dass die Einspeiseleitung 46 mit der hydraulischen Ausspeiseleitung 24 verbindet, so dass Hydraulikflüssigkeit zur Ausspeiseleitung 24 abgleitet wird, wenn der Druck in der Einspeiseleitung 46 denjenigen in der Ausspeiseleitung 24 übersteigt.
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Durch die Ausspeiseeinrichtung 20, den Tank 30 und die Einspeiseeinrichtung 40 wird sozusagen ein Spülkreislauf gebildet, der insbesondere eine Filterung und Kühlung der Hydraulikflüssigkeit ermöglicht, z.B. mittels am Tank vorgesehener Filter- und Kühleinrichtungen. Der Einspeisedruck kann so gewählt werden, dass an der Hydraulikmaschine ein korrektes Saugverhältnis vorliegt. Ausspeiseeinrichtung 20 und Einspeiseeinrichtung 40 (und Tank) bilden zusammen eine Speiseeinrichtung. Wenn ein hydraulischer Verbraucher angeschlossen ist, bilden dieser, die A-Seite, die B-Seite und die Hydraulikmaschine einen Arbeitskreislauf. Insgesamt wird durch den Spülkreislauf und den Arbeitskreislauf ein geschlossenes hydraulisches System gebildet.
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Es ist weiterhin eine (elektronische) Steuerung 50 (z.B. eine Recheneinheit) dargestellt, die insbesondere wie dargestellt in dem hydraulischen Antrieb 4 eingeschlossen sein kann oder z.B. auch Teil einer Steuerung der Verdichtungseinrichtung 2 sein kann. Die Steuerung 50 ist dazu eingerichtet, den hydraulischen Antrieb 4 zu steuern, d.h. insbesondere Steuersignale für die Elemente (z.B. Hydraulikmaschine 10, elektrische Maschine 12, Ausspeiseeinrichtung 20 bzw. Ausspeiseventile 22A, 22B, Ausspeise-Druckbegrenzungsventil 26, Elektromotor 44) zu erzeugen.
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Die Steuerung kann dazu eingerichtet sein, Eingangsgrößen zu empfangen, basierend auf denen Ausgangsgrößen (z.B. einige der Steuersignale) bestimmt werden. Eingangsgrößen sind allgemein Größen (Messwerte oder Ähnliches) die den Zustand des hydraulischen Antriebs 4 und/oder eines hydraulischen Verbrauchers, der an die Antriebsausgänge 18A, 18B angeschlossen ist. Ersteres kann z.B. eines oder mehreres sein von: A-Druck, B-Druck, Druck der Einspeisung (d.h. Ausgangsdruck der Hydraulikpumpe), Temperatur und/oder Viskositätsklasse der Hydraulikflüssigkeit, Drehzahl und/oder Schwenkwinkel der Hydraulikmaschine, Zyklenverlauf. Letzteres können z.B. Signale eines Positionssensors (z.B. Wegsensor) und/oder Lagensensors (z.B. Endlagensensor) des Verbrauchers (z.B. Hydraulikzylinder) sein. Dazu kann in der Steuerung ein entsprechendes Softwaremodul 52 vorgesehen sein, das insbesondere Steuersignale bzw. Schaltzeitpunkte für die Ausspeiseeinrichtung 20, z.B. Schaltsignale bzw. Schaltzeitpunkte für die Ausspeiseventile 22A, 22B, bestimmt.
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Insbesondere kann das Softwaremodul 52 als ein auf maschinellem Lernen basierender Algorithmus (z.B. neuronales Netz) implementiert sein. Bei einem Lernvorgang können die Schaltzeitpunkte der Ausspeiseventile 22A, 22B optimiert werden, d.h. die Zeitpunkte der Übergänge zwischen Offen-Schaltzustand und Geschlossen-Schaltzustand bzw. zwischen Geschlossen-Schaltzustand und Offen-Schaltzustand für jedes der Ausspeiseventile. Ziel der Optimierung kann z.B. eine möglichst kurze Zykluszeit sein (wobei im Lernvorgang eine entsprechend Kostenfunktion verwendet wird).
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Weiter kann der hydraulische Antrieb 4 Druckbegrenzungsventile 38A, 38B aufweisen, die zwischen der ersten und der zweiten hydraulischen Leitung 16A, 16B in entgegengesetzte Richtung wirkend angeordnet sind. Druckbegrenzungsventil 38A kann etwa eingerichtet sein, den Druck der Hydraulikflüssigkeit in der ersten Leitung 16A zu beschränken und bei Überschreiten einer Druckschwelle, hydraulisch betätigt in einen offenen Zustand zu schalten, in dem Hydraulikflüssigkeit zur zweiten Leitung 16B abgeleitet wird. Druckbegrenzungsventil 38B kann entsprechend eingerichtet sein, den Druck der Hydraulikflüssigkeit in der zweiten Leitung 16B zu beschränken und bei Überschreiten einer Druckschwelle, hydraulisch betätigt in einen offenen Zustand zu schalten, in dem Hydraulikflüssigkeit zur ersten Leitung 16A abgeleitet wird. Die Druckschwelle, bei der die Druckbegrenzungsventile 38A, 38B öffnen, kann wie dargestellt, einstellbar bzw. konfigurierbar sein.
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Es können weiterhin (unabhängig voneinander) ein erster Drucksensor 54A, der den Druck der Hydraulikflüssigkeit in der ersten Leitung 16A (A-Druck) misst bzw. erfasst, ein zweiter Drucksensor 54B, der den Druck der Hydraulikflüssigkeit in der zweiten Leitung 16B (B-Druck) misst bzw. erfasst, und ein Einspeise-Drucksensor 56, der den ausgangseitigen Druck der Hydraulikflüssigkeit der Hydraulikpumpe 42 misst bzw. erfasst, vorgesehen sein. Jeweilige Messsignale bzw. Messwerte können von diesen Drucksensoren 54A, 54B, 56 an die Steuerung 50 übertragen werden.
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Der Kolbenkompressor 6 (dessen Aufbau und Funktion dem Fachmann an sich bekannt ist) weist einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 62 mit zwei Kammern auf, wobei eine Kammer mit dem ersten Antriebsausgang 18A des hydraulischen Antriebs 4 hydraulisch verbunden ist und die andere Kammer mit dem zweiten Antriebsausgang 18B hydraulisch verbunden ist. Der doppeltwirkende Hydraulikzylinder 62 kann als hydraulischer Verbraucher des hydraulischen Antriebs 4 angesehen werden. Der Kolben des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 62 ist über Stangen mit Kolben bzw. Verdichtungskolben von zwei Verdichtungszylindern 64 gekoppelt, um diese zu bewegen. Bei Betrieb wird durch jeden der Verdichtungszylinder 64 über entsprechend angeordnete Rückschlagventile wechselweise ein zu verdichtendes Medium bzw. Fluid (Gas, Flüssigkeit, ...) angesaugt, verdichtet und das verdichtete Medium bzw. Fluid über eine Ausgangleitung ausgestoßen (durch Pfeile symbolisiert).
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Am doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 62 können zwei oder mehr Endlagenschalter 66 vorgesehen sein, die eingerichtet sind, zu erkennen bzw. zu erfassen, ob der Kolben des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 62 wenigstens eine vorbestimmte Position erreicht hat. Wenn die wenigstens eine vorbestimmte Position erreicht ist, können die Endlagenschalter 66 ein entsprechendes Signal erzeugen, das insbesondere an die Steuerung 50 übermittelt wird. Die wenigstens eine vorbestimmte Position, die von den Endlagenschaltern erkannt wird, schließt beispielsweise an jedem Ende des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 62 eine Position zum Verzögern des Kolbens und eine Position zur Richtungsumkehr des Kolbens ein. Für jede Position kann ein gesonderter Endlagenschalter vorgesehen sein.
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2 zeigt verschiedene Größen des hydraulischen Antriebs und des hydraulischen Verbrauchers während eines zyklischen Betriebsverlaufs am Beispiel der Verdichtungseinrichtung der 1. Die Größen sind jeweils gegen die Zeit t (in beliebigen Einheiten, z.B. Sekunden) aufgetragen.
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In einer oberen Teilfigur ist der zeitliche Verlauf der Auslenkung des doppeltwirkenden Hydraulikzylinder, d.h. der Auslenkungsverlauf 102, in einer Auslenkungsskala 104 bzw. Längenskala (in beliebigen Einheiten, z.B. mm oder cm), eingezeichnet (die maximale Auslenkung könnte beispielsweise im Bereich von 20 oder 30 cm liegen). Weiter ist der zeitliche Verlauf des relativen Volumenstroms zwischen den Kammern des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders, d.h. der relative Volumenstromverlauf 106, in einer Volumenstromskala 108 (in beliebigen Einheiten, z.B. zwischen -100% und +100 %, wobei -100% bzw. +100% einem maximalen Volumenstrom entspricht und 0 der Situation entspricht, dass kein Volumenstrom zwischen den Kammern vorliegt), eingezeichnet.
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In einer mittleren Teilfigur, die die A-Seite betrifft, sind der zeitliche Verlauf der Schaltstellung des ersten Ausspeiseventils 22A, d.h. der erste Ausspeiseventil-Verlauf 110A, und der zeitliche Verlauf des A-Drucks (Druck der Hydraulikflüssigkeit in der ersten Leitung 16A), d.h. der A-Druck-Verlauf 114A eingezeichnet. Die Skala 112A der Schaltstellung weist einen oberen Schaltzustand 118A, entsprechend der Geschlossen-Schaltstellung des ersten Ausspeiseventils 22A, und einen unteren Schaltzustand 120A, entsprechend der Offen-Schaltstellung des ersten Ausspeiseventils 22A, auf. Der A-Druck ist entsprechend einer Druckskala 116A (in beliebigen Einheiten, z.B. bar) von 0 ausgehenden nach oben zunehmend eingezeichnet (ein typischer höchster erreichter Druck könnte beispielsweise bei ca. 300 bar liegen).
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In einer unteren Teilfigur, die die B-Seite betrifft, sind der zeitliche Verlauf der Schaltstellung des zweiten Ausspeiseventils 22B, d.h. der zweite Ausspeiseventil-Verlauf 110B, und der zeitliche Verlauf des B-Drucks (Druck der Hydraulikflüssigkeit in der zweiten Leitung 16B), d.h. der B-Druck-Verlauf 114B eingezeichnet. Die Skala 112B der Schaltstellung weist einen oberen Schaltzustand 118B, entsprechend der Geschlossen-Schaltstellung des zweiten Ausspeiseventils 22B, und einen unteren Schaltzustand 120B, entsprechend der Offen-Schaltstellung des zweiten Ausspeiseventils 22B, auf. Der B-Druck ist entsprechend einer Druckskala 116B (in beliebigen Einheiten, z.B. bar) von 0 ausgehenden nach oben zunehmend eingezeichnet (ein typischer höchster erreichter Druck könnte beispielsweise bei ca. 300 bar liegen).
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Zusätzlich ist ein Ausschnitt der unteren Teilfigur vergrößert dargestellt, wobei die Skalen neu skaliert sind. An dem Ausschnitt ist insbesondere erkennbar, dass durch den hydraulischen Antrieb 4 mit der beschriebenen Ausspeiseeinrichtung 20 ein kontrollierter Kavitationsschutz ermöglicht wird.
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Nachfolgend werden in den zeitlichen Verläufen der 2 erkennbare Zeitpunkt bzw. Zeiträume, als Schritte bezeichnet, kurz erläutert.
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Schritt 132: Kammer B (d.h. die an der B-Seite angeschlossene Kammer des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders) wird zur Speiseeinrichtung hin abgesperrt, es wird also das zweite Ausspeiseventil in den Geschlossen-Schaltzustand geschaltet.
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Schritt 134: Einfahren, d.h. die Hydraulikmaschine fördert einen Volumenstrom aus Kammer A (d.h. die an der A-Seite angeschlossene Kammer des doppeltwirkenden Hydraulikzylinders) bzw. der Speiseeinrichtung zur Kammer B (relativer Volumenstrom < 0).
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Schritt 136: Der A-Druck wird abgebaut und sinkt dabei zunächst bis etwa Druckgleichheit in den beiden Kammern herrscht und danach auf das Druckniveau der Speiseeinrichtung (Einspeisedruck).
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Schritt 138: Der B-Druck steigt zunächst entsprechend des Druckabbaus aus Kammer A bis beide Drücke dasselbe Niveau haben. Hier wird der Kolben des Hydraulikzylinders lastfrei bewegt. Die geringe Druckdifferenz entspricht den Reibkräften.
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Schritt 140: Gelangt der Hydraulikzylinder in den B-seitigen Lastbereich, so steigt der B-Druck entsprechend der Gegenkraft aus dem Kompressor an (beispielsweise auf bis zu 315 bar), während der A-Druck wiederum absinkt entsprechend dem auf der B-Seite benötigten Kompressionsvolumen.
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Schritt 142: Hat der A-Druck etwa den Druck der Speiseeinrichtung erreicht, wird die Kammer A zur Speiseeinrichtung hin geöffnet, es wird also das erste Ausspeiseventil in den Offen-Schaltzustand geschaltet.
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Schritt 144: Der Endschalter zum Verzögern wird erreicht, es folgt ein Abbremsen.
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Schritt 146: Der Volumenstrom in die B-Kammer wird auf ein sicheres Niveau verringert bis zur Richtungsumkehr.
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Schritt 148: Der Endschalter zur Richtungsumkehr wird erreicht, es folgt eine Richtungsumkehr.
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Schritt 150: Kammer A wird zur Speiseeinrichtung hin abgesperrt, es wird also das erste Ausspeiseventil in den Geschlossen-Schaltzustand geschaltet.
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Schritt 152: Ausfahren, d.h. die Hydraulikmaschine fördert einen Volumenstrom aus Kammer B bzw. Speiseeinrichtung zur Kammer A (relativer Volumenstrom > 0).
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Schritt 154: Der B-Druck wird abgebaut und sinkt dabei zunächst bis etwa Druckgleichheit in den beiden Kammern herrscht und danach auf das Druckniveau der Speiseeinrichtung.
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Schritt 156: Der A-Druck steigt zunächst entsprechend des Druckabbaus aus Kammer B bis beide Drücke dasselbe Niveau haben. Hier wird der Hydraulikzylinder lastfrei bewegt. Die geringe Druckdifferenz entspricht den Reibkräften.
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Schritt 158: Gerät der Hydraulikzylinder in den A-seitigen Lastbereich, so steigt A-Druck entsprechend der Gegenkraft aus dem Kompressor an (z.B. auf bis zu 315 bar), während der B-Druck wiederum absinkt entsprechend dem auf der A-Seite benötigten Kompressionsvolumen.
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Schritt 160: Hat der B-Druck in etwa den Druck der Speiseeinrichtung erreicht, wird die Kammer B zur Speiseeinrichtung hin geöffnet, es wird also das zweite Ausspeiseventil in den Offen-Schaltzustand geschaltet.
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Schritt 162: Der Endschalter zum Verzögern wird erreicht, es folgt ein Abbremsen.
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Schritt 164: Der Volumenstrom wird auf ein sicheres Niveau verringert bis zur Richtungsumkehr.
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Schritt 166: Der Endschalter zur Richtungsumkehr wird erreicht, es folgt eine Richtungsumkehr.
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3 zeigt den zeitlichen Verlauf einer Zwischenkreisspannung über mehrere Betriebszyklen am Beispiel der Verdichtungseinrichtung der 1. In der Figur ist die Zwischenkreisspannung 174 (in beliebigen Einheiten, z.B. V oder kV) gegen die Zeit t (in beliebigen Einheiten, z.B. Sekunden) aufgetragen. Es sind ein zeitlicher erster Spannungsverlauf 170 eines erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs 4 mit der beschriebenen Ausspeiseeinrichtung 20 und ein zeitlicher zweiter Spannungsverlauf 172 eines hydraulischen Vergleichs-Antriebs eingezeichnet. Der Vergleichs-Antrieb unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten erfindungsgemäßen hydraulischen Antrieb darin, dass dessen Ausspeiseeinrichtung ein druckbetätigtes 3/3 Wegeventil aufweist, das in einer druckbetätigten Stellung die hydraulische Verbindung der ersten Leitung 16A mit der Ausspeiseleitung öffnet, in einer anderen druckbetätigten Stellung die hydraulische Verbindung der zweiten Leitung 16B mit der Ausspeiseleitung öffnet, und in einer Neutralstellung keine hydraulische Verbindung der ersten Leitung 16A und der zweiten Leitung 16B mit der Ausspeiseleitung herstellt. Die Druckbetätigung erfolgt durch eine hydraulische Verbindung entsprechender Betätigungselemente mit der ersten und der zweiten Leitung 16A, 16B, so dass jeweils Hydraulikflüssigkeit von der Niederdruckseite zur Ausspeiseleitung abgeleitet wird.
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Die Zwischenkreisspannung ist beispielsweise die Gleichspannung, mit der ein Inverter der elektrischen Maschine mit elektrischer Leistung versorgt wird. Die gezeigten Spannungsspitzen treten während Zeiträumen auf, in denen die elektrische Maschine als Generator wirkt (kurz nach einer Richtungsumkehr, wenn Hydraulikflüssigkeit von der Hochdruckseite durch die Hydraulikmaschine zur Niederdruckseite gedrückt wird, wobei die Hydraulikmaschine als Hydraulikmotor wirkt und die elektrische Maschine antreibt). In der Figur ist zu erkennen, dass die Spannungsspitzen des ersten Spannungsverlaufs 170 niedriger und zeitlich kürzer als diejenigen des zweiten Spannungsverlaufs 172 sind. Dadurch sind weniger Maßnahmen notwendig, um die entsprechende elektrische Leistung aufzunehmen, z.B. Kondensatoren mit geringerer Kapazität zur Zwischenspeicherung der elektrischen Leistung bzw. Energie. Weiter ist zu erkennen, dass die Zykluszeit des erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs gegenüber dem Vergleichs-Antrieb kürzer ist, dies ist insbesondere Folge der oben erwähnten Möglichkeit, die Schaltzeitpunkte der Ausspeiseventile entsprechend zu optimieren.