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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sammlerelementes für eine Hohlleiter-gekühlte elektrische Maschine sowie einer elektrischen Maschine mit einem solchen Sammlerelement.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, an Hohlleiterenden von Hohlleiterwicklungen einer direkt gekühlten elektrische Maschine einen Sammler anzubringen, mit dem eine Verteilung und eine Entnahme von Kühlflüssigkeit in beziehungsweise aus den Hohlleiterwicklungen ermöglicht wird.
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In der
DE 10 2019 112 389 A1 wird ein Stator für eine elektrische Maschine mit direkt gekühlten Wicklungen und eine elektrische Maschine mit einem solchen Stator mit mehreren durch Nuten voneinander getrennten Zähnen beschreiben, wobei die Zähne von Spulenwicklungen in den Nuten zur Bildung von Spulen umwickelt sind, wobei die Spulenwicklungen der jeweiligen Spule aus jeweils einem Hohlleiter ausgeführt sind, der in mehreren Wicklungen aufeinander um den jeweiligen Zahn geführt ist und beide Enden eines jeden Hohlleiters über geeignete Anschlussstücke simultan und reversibel mit einem Sammler verbunden sind, damit die jeweiligen Hohlleiter mit einem Kühlmittel durchströmt werden können. Der Sammler ist als elektrisch nicht leitfähiger ringförmiger Sammler ausgeführt.
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Allerdings stellt das Anbringen eines solchen Sammlers an die vielzähligen, relativ filigranen Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen eine Herausforderung dar.
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Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zur Herstellung eines Sammlerelementes für eine Hohlleiter-gekühlte elektrische Maschine bereitzustellen, mit dem bei reduziertem Zeit- und Kostenaufwand die Fertigungsqualität gesteigert werden kann.
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Anspruch 1 stellt ein solches Verfahren bereit. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das Verfahren zur Herstellung eines Sammlerelementes für eine Hohlleiter-gekühlte elektrische Maschine umfasst die folgenden Schritte: Verschließen von Hohlleiterenden von Hohlleiterwicklungen, Bereitstellen einer Vergussmasse zur Ausbildung des Sammlerelements, welche Vergussmasse sich zumindest abschnittsweise um die Hohlleiterenden erstreckt, und Öffnen der Hohlleiterenden nach zumindest teilweisem Aushärten der Vergussmasse.
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Das Verfahren ermöglicht eine kostengünstige Herstellung des Sammlers in einem Vergussverfahren. Bei Sammlern, die beispielsweise im Spritzgussverfahren gefertigt werden, ist üblicherweise ein vergleichsweise teures Werkzeug zum Spritzgießen notwendig. Durch den bewussten Verschluss eines Teilstücks der Hohlleiterwicklungen wird die restliche Spule vor dem Eindringen von Vergussmasse geschützt.
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Als elektrische Maschinen werden alle Arten und Funktionen von elektrischen, rotatorisch oder translatorisch arbeitenden Antrieben, Motoren und Generatoren bezeichnet. Elektrische Maschinen können dabei sowohl motorisch als auch generatorisch eingesetzt werden.
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Als hydraulischer Sammler, oder Sammler, wird ein Bauteil bezeichnet, welches die Enden der Hohlleiterwicklung aufnimmt und gegen das Motor-Innere abdichtet. Wird der Sammler mehrteilig ausgeführt, so soll das zur Motorwicklung gerichtete, die Spulen abdichtende Bauteil als Sammlerelement, das den Sammler verschließende Bauteil als Deckel bezeichnet werden. Bei einem einstückigen Sammler entspricht das Sammlerelement dem Sammler.
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Sind die Wicklungen untereinander oder miteinander verschaltet, so besteht eine zusätzliche Funktion des Sammlers darin, spannungsführende Verbindungselemente, Spulensegmente, Phasenschienen, einen Sternpunkt(ring), einzelne Schienen oder Ähnliches gegeneinander zu beabstanden und elektrisch voneinander zu isolieren.
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Eine elektrische Maschine kann eine oder mehrere Sammler oder Sammlerelemente aufweisen.
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Die Trennung von Ein- und Auslassseite wird üblicherweise über einen Steg erreicht, welcher in das Sammlerelement oder den Deckel integriert sein kann, oder auch als gesondertes Bauteil ausgeführt werden kann. Die Ein- und Auslasskanäle können individuell gestaltet sein als Ring- Kanäle oder lineare Kanäle, vollständig ringförmig umlaufend oder auch aufgeteilt in mehrere Teilabschnitte mit einem oder einer Mehrzahl an Deckeln oder Verschlusskappen.
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Die Hohlleiterwicklungen oder Wicklungsstücke in Form von Zahnspulen wie beispielsweise in der
US2014/0139057A1 gezeigt oder in Form von Hairpin-Wicklungsstücken wie in der
WO2019/038139A1 beschrieben, in Form von „I-Pins“ welche nicht umlaufen sondern von einer Seite des Stators zur gegenüberliegenden Seite oder auch in der Form von „Diamond-Coils“ wie in der
DE 10 2019 112 389 B4 offenbart, sind üblicherweise miteinander elektrisch verbunden, sei es in Serie, parallel, in Delta- oder Stern-Anordnung oder zur Kontaktierung an Phasenabgangsschienen oder Bolzen. Dieser Bereich der elektrischen Kontaktierung folgt axial nach dem Blechpaket und den Wickelköpfen der Spulen bzw. Wicklungsstücken. Es ist vorteilhaft, dass das finale Sammlerelement (oder der Sammler) oder die den Sammler ausbildende Vergussmasse den bevorzugt kompletten Bereich der elektrischen Verschaltung umfasst, da das Sammlerelement oder der Sammler diese Baugruppe wie beschrieben mechanisch fixiert, zu einer besseren Wärmeabfuhr beiträgt und für eine robuste und dauerhaft elektrische Beabstandung und Isolierung der spannungs- und stromführenden Elemente gegeneinander sorgt.
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Die Hohlleiterenden sind die axial nächste Komponente zum Sammlerkanal, durch den das Kühlmittel in die Hohlkanäle einströmt. Gleiches gilt sinngemäß für lineare elektrische Maschinen oder spiegelsymmetrisch für elektrische Maschinen, die zu beiden Seiten des Stators über ein Sammlerelement oder einen Sammler verfügen.
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Als Vergussmasse dient insbesondere eine elektrisch nichtleitfähige Vergussmasse, welche beispielsweise auf Basis von Silikon, Epoxid, Polyacrylat, Polyurethan oder Urethan ausgebildet sein kann.
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Während des Verfahrens, insbesondere des Vergussprozesses, wird die flüssige Vergussmasse durch Einfüllen in die zu vergießende Komponente oder die Komponente in einer zusätzlichen Vergussform, welche nach dem Prozess entnommen wird, eingebracht. Damit passt sich die flüssige Vergussmasse ideal an die zu vergießende Baugruppe an.
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Im Gegensatz zu Formteilen oder einem vorgefertigten Sammlerelement oder Sammler kann die flüssige Vergussmasse Toleranzen und Ungenauigkeiten, die während des Aufbaus einer elektrischen Maschine entstehen, uneingeschränkt ausgleichen oder ausfüllen, sowie in kleinste Ritze eindringen.
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Es ist bevorzugt, das Verguss-Verfahren bei Unterdruck oder im Vakuum durchzuführen, um den Einschluss von Luftblasen zu reduzieren und somit die Qualität des Sammlerelements/des Sammlers zu verbessern.
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Nach dem Verguss kann das Bauteil in einen Ofen gegeben werden, damit die flüssige Vergussmasse aushärtet. Es ist jedoch auch möglich, die Vergussmasse bei Raumtemperatur aushärten zu lassen.
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Als spanende Bearbeitung wird beispielsweise ein Fräsen, Drehen und Sägen eingesetzt. Auch Schleifen als abrasives Verfahren ist zum Entfernen von Vergussmasse und dem verschlossenen Teilbereich der Hohlleiterwicklung geeignet und soll im Zusammenhang mit einer „spanenden Bearbeitung“ verstanden werden.
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Als „auf dem Kopf stehend“ meint eine Ausrichtung des Stators der elektrischen Maschine, in der die Hohlleiterenden, welche es zu verschließen gilt, nach unten in Richtung der Schwerkraft zeigen. Ziel ist, sich den Effekt der Schwerkraft zu Nutze zu machen, damit das Dichtmaterial, beispielsweise Wachs, kontrolliert in den Hohlkanal der Hohlleiterwicklung eindringt, wobei die Steighöhe im Bereich des Hohlleiterendes in etwa dem von außen mess- oder einsehbaren Füllstand entspricht.
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Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Verschließen der Hohlleiterenden mittels einer ersten Schicht eines Dichtmaterials. Das Dichtmaterial kann dabei das gleiche Material sein wie die Vergussmasse, oder das Dichtmaterial kann sich von der Vergussmasse unterscheiden. Insbesondere dringt das bevorzugt fließfähige Dichtmaterial abschnittsweise in die Hohlleiterenden ein und verschließt diese damit.
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Ferner ist es bevorzugt, dass die erste Schicht (Schicht des Dichtmaterials) bei in vertikaler Richtung nach unten weisenden Hohlleiterenden bereitgestellt wird und ein An- oder Aushärten des Dichtmaterials in dieser Position erfolgt. Somit können die Hohlleiterenden auf effektive Weise verschlossen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Einbringen der Vergussmasse zur Ausbildung des Sammlerelements als eine zweite Schicht. Die zweite Schicht kann sich dabei mit der ersten Schicht verbinden, an dieser anhaften oder mit der ersten Schicht verbunden werden. Somit wird durch die Kombination der ersten Schicht und der zweiten Schicht ein Körper des Sammlerelements oder zur Ausbildung des Sammlerelements bereitgestellt.
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Nach An- oder Aushärten der Vergussmasse kann der Verschluss der Hohlleiterenden mit oder ohne Steg durch eine abtragende (beispielsweise spanende) Bearbeitung erfolgen. Beispielsweise wird hierzu ein Fräswerkzeug eingesetzt. Durch die Bearbeitung können die Hohlleiterenden abschnittweise entfernt werden, um Hohlleiterenden und damit die Hohlleiterwicklungen freizugeben.
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Zusätzlich kann dabei nach An- oder Aushärten der Vergussmasse ferner die Ausbildung eines Einlassbereichs und/oder eines Auslassbereichs erfolgen. Beispielsweise werden der Einlassbereich und/oder eines Auslassbereich in die erste Schicht und/oder die zweite Schicht eingebracht, insbesondere eingefräst.
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Die von der ersten Schicht der Vergussmasse verschlossenen Bereiche der Hohlleiterenden können teilweise oder vollständig entfernt werden, um somit die Hohlleiterwicklungen freizugeben.
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Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Verschließen der Hohlleiterenden durch mechanische Verformung der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen. Beispielsweise werden die Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen verformt, insbesondere verpresst, und dadurch verschlossen. Dies lässt sich manuell oder mittels einer Umformvorrichtung durchführen. Ein Vorteil bei dieser Ausführungsform ist, dass der Vergussprozess in einem Zug und somit schneller durchgeführt werden kann.
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Die Ausbildung des Sammlerelements kann durch Verguss und anschließendem Aushärten erfolgen, wobei nachfolgend die verschlossenen Bereiche der Hohlleiterenden, sowie bevorzugt ferner die Ausbildung eines Einlassbereichs und/oder eines Auslassbereichs, durch eine abtragende (beispielsweise spanende Bearbeitung, insbesondere mittels eines Fräswerkzeugs) erfolgt.
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Die verschlossenen Bereiche der Hohlleiterenden können nachfolgend teilweise oder vollständig entfernt werden, um, wie bereits vorstehend erläutert, die Hohlleiterenden zu öffnen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die Hohlleiterenden durch Verschweißen oder Verlötung der Hohlleiterenden verschlossen. Dies lässt sich auf Grund des metallischen Werkstoffs der Hohlleiterwicklungen relativ einfach umsetzen. Analog zum mechanischen Verschließen kann der nachfolgende Vergussprozess relativ zügig durchgeführt werden. In einer Großserienproduktion können beispielsweise automatisierte Schweiß- und Lötanlagen mit optischer Erkennung eingesetzt werden, wodurch ein mechanisch exaktes Positionieren der zu verschließenden Hohlleiterenden entfallen kann.
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Auch kann es vorgesehen sein, die Hohlleiterenden durch eine Masse, insbesondere Wachs, zu verschließen, wobei die Masse beim Einfüllen und Verschließen der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen flüssig oder fließfähig ist und im weiteren Verfahren nach Aushärten fest wird.
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Das Einbringen der Masse erfolgt bevorzugt auf dem Kopf stehend, damit die Masse bis zu einem definierten Niveau in die Hohlleiterenden eindringt und damit die Hohlleiterenden verschließt.
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Nach Eingießen und Aushärten der Vergussmasse kann das Entfernen der Masse durch Ausschmelzen erfolgen. Das Ausschmelzen kann dabei auf dem Kopf stehend durchgeführt werden.
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Es ist bevorzugt, dass eine formbare Verschlussmasse zum Verschließen der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen eingesetzt wird, wobei der Verschluss der Hohlleiterenden insbesondere durch Eindrücken in die formbare Verschlussmasse erfolgt. Auf diese Weise dringt die Verschlussmasse abschnittsweise in die Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen und verschließt diese.
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Die Ausbildung des Sammlerelements, insbesondere auch eines Einlassbereichs und/oder eines Auslassbereichs des Sammlerelements, kann durch Verguss und anschließendem Aushärten durchgeführt werden, wobei die Kontur an der Stelle der formbare Verschlussmasse zurückbleibt, nachdem der Stator nach Aushärten der Vergussmasse von der Vergussform und der formbare Verschlussmasse getrennt wird.
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Das Verfahren kann an gegenüberliegenden Seiten des Stators ausgeführt werden, insbesondere wenn die Hohlleiterwicklungen bzw. Wicklungsstücke Hohlleiterenden an entgegengesetzten Seiten aufweisen.
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Merkmale des Sammlerelements, wie z.B. ein Steg zwischen Einlassbereichs und/oder eines Auslassbereichs des Sammlerelements, oder eine Mehrzahl an Stegen oder Kanten/Absätze, um ein oder mehrere Dichtelemente zum Abdichten gegen einen Sammlerdeckel einzubringen, können durch die Formgebung der Vergussform ausgebildet werden.
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Ferner wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Maschine bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte zur Herstellung eines Sammlerelementes gemäß einem der vorangegangenen Aspekte aufweist. Bei der elektrischen Maschine kann es sich um eine Radialflussmaschine oder eine Axialflussmaschine handeln, sowohl mit konzentrierter Zahnspulenwicklung oder auch mit verteilter Wicklung, handeln. Insbesondere werden Hohlleiterwicklungen eines Stators der elektrischen Maschine verschlossen, eine Vergussmasse zur Ausbildung des Sammlerelements bereitgestellt und die Hohlleiterenden nachfolgend geöffnet.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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- 1 ist eine Teilschnittansicht eines Stators mit einem Sammlerelement, wobei der Stator Hohlleiterenden und eine elektrische Verschaltung umfasst und wobei die Phasen gegeneinander isoliert sind.
- 2 zeigt den Stator gemäß 1 mit Sammlerelement und Sammlerdeckel sowie Einlass- und Auslassstutzen.
- 3 zeigt einen ersten Verfahrensschritt zur Herstellung eines Sammlerelements gemäß einer Ausführungsform, mit dem eine erste Lage an Vergussmasse zum Verschließen von Hohlleiterenden bereitgestellt wird.
- 4 ist eine Detailansicht des verschlossenen Teilbereiches eines Hohlleiterendes aus 3.
- 5 zeigt einen zweiten Verfahrensschritt zur Herstellung eines Sammlerelements gemäß der Ausführungsform, mit dem eine zweite Lage einer Vergussmasse bereitgestellt wird.
- 6 zeigt einen Zustand nach Entfernen einer Vergussform.
- 7 zeigt das Sammlerelement nach Entfernen des Verschlusses der Hohlleiterenden.
- 8 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform eines Hohlleiter-Stators für eine Axialflussmaschine mit einem ringförmigen Sammlerelement, das zu beiden Seiten des Stators weisende Sammlerkanäle aufweist, in einem einbaufertigen Zustand nach Entfernen des Verschlusses der Hohlleiterenden.
- 9a zeigt eine Ausführungsform, bei der Hohlleiterenden durch Zusammenpressen verschlossen sind.
- 9b ist eine Detailansicht von 9a.
- 10 zeigt eine weitere Modifikation des Verfahrens zur Herstellung eines Sammlerelements, bei der Hohlleiterenden mit Wachs verschlossen werden.
- 11 veranschaulicht einen Zwischenschritt der Modifikation des Verfahrens bei dem die späteren Kanäle und Anschlussstutzen des Sammlers als Wachskörper an die verschlossenen Hohlleiterenden münden.
- 12 zeigt einen weiteren Verfahrensschritt der in 10 dargestellten Modifikation, bei dem das Wachs nach dem Bereitstellen und zumindest teilweisem Aushärten der Vergussmasse durch Ausschmelzen von den Hohlleiterenden entfernt wurde.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Anhand der beigefügten Figuren sollen beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung anschaulich beschrieben werden. Bestimmte Merkmale und Verfahrensschritte der nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen können miteinander kombiniert werden, um weitere Varianten des Verfahrens auszubilden.
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In 1 wird ein prinzipieller Aufbau eines Stators 1 für eine Hohlleitermaschine dargestellt, wobei die Hohlleitermaschine beispielsweise als Radialflussmaschine, umfassend einen Innenläufer mit konzentrierter Zahnspulenwicklung, ausgebildet ist.
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Der Stator 1 umfasst einen Antriebsbereich 10 mit einem Stator-Eisenpaket 11 sowie Hohlleiterwicklungen 12, die um Zähne 13 gewickelt sind. Die Hohlleiterwicklungen 12, insbesondere die Hohlleiterenden, sind mit einem Sammlerelement 20 in Verbindung, welches Sammlerelement 20 einen Einlassbereich 21 (oder Einlasskanal) sowie einen Auslassbereich 22 (oder Auslasskanal) bereitstellt, um die Hohlleiterwicklungen 12 mit einer Kühlflüssigkeit zu versorgen.
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In 2 ist ein dem Sammlerelement 20 zugeordneter Sammlerdeckel 23 vorgesehen, mit dem der Einlassbereich 21 und der Auslassbereich 22 verschlossen werden. Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Abdichtung zwischen Sammlerelement 20 und Sammlerdeckel 23 mittels O-Ringen. Gemäß weiteren Modifikationen können jedoch auch andere Dichteinrichtungen vorgesehen sein oder beide Bauteile durch Zusammenkleben oder Verschweißen miteinander verbunden sein.
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Am Sammlerdeckel 23 ist ein Einlassstutzen 24 vorgesehen, um den Einlassbereich 21 mit einer Kühlflüssigkeit zu versorgen. Ein Auslass der Kühlflüssigkeit vom Sammler erfolgt mittels eines Auslassstutzens 25, der fluidmäßig mit dem Auslassbereich 22 in Verbindung steht.
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Die Hohlleiterwicklungen 12 weisen eine umfassende Isolationsbeschichtung um den aus Kupfer ausgebildeten Grundkörper auf. Auf diese Weise werden die Hohlleiterwicklungen 12 gegeneinander, vom Stator-Eisenpaket 11 und vom Sammlerelement 20 zusätzlich elektrisch isoliert. Im Bereich der elektrischen Verschaltung oder an den Endstücken kann diese Isolationsbeschichtung teilweise entfernt sein, damit die elektrische Kontaktierung über Verpressen, Verschweißen oder Verlöten ermöglicht oder erleichtert wird.
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Nachfolgend wird anhand eines anschaulichen Beispiels ein Verfahren zur Herstellung eines Sammlerelementes für eine Hohlleiter-gekühlte elektrische Maschine beschrieben. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Vorgehen bereitgestellt, um an den Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12 ein Sammlerelement 20 auszubilden und dabei eine verschlussdichte Anordnung bereitzustellen.
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Gemäß einem ersten Verfahrensschritt (3) wird gemäß der ersten Ausführungsform des Verfahrens eine erste Lage zum Verschließen der Hohlleiterenden (auch als Dichtmaterial 60 bezeichnet) in eine Vergussform 50 eingebracht, wobei die Hohlleiterwicklungen 12 stehend in die Vergussform 50 eingebracht sind. Mit anderen Worten weisen die Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12 in einer vertikalen Richtung in die Vergussform 50.
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Dabei wird das Dichtmaterial 60 derart in die Vergussform 50 eingebracht, dass das Dichtmaterial 60 zumindest teilweise in die Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12 eindringt und diese somit gegenüber der Umgebung abdichtet. Nachfolgend härtet das Dichtmaterial 60 zumindest teilweise aus. Die entsprechende Anordnung des Dichtmaterials 60 ist auch in der Detailansicht in 4 dargestellt.
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In einem weiteren Verfahrensschritt wird nunmehr eine Vergussmasse 70 in die Gussform 50 eingebracht, sodass diese Vergussmasse 70 das Dichtmaterial 60 zumindest teilweise bedeckt (5). Die Vergussmasse 70 erstreckt sich dabei zumindest abschnittsweise entlang der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12 und bildet zusammen mit dem Dichtmaterial 60 einen Körper aus, der nach Aushärten der Vergussmasse das Sammlerelement 20 bilden soll.
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Nach Aushärten der Vergussmasse 70 wird die elektrische Maschine zusammen mit dem Dichtmaterial 60 und der Vergussmasse 70 aus der Vergussform 50 entnommen (6). Somit ist das Dichtmaterial 60 sowie die Vergussmasse 70 fest mit den Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12 verbunden.
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In einem weiteren Verfahrensschritt (7) wird nunmehr durch spanende Bearbeitung das Dichtmaterial 60 sowie ein Abschnitt der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12 derart entfernt, dass eine Öffnung der Hohlleiterenden erfolgt bzw. der Hohlkanal des Hohlleiters freigelegt wird.
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Nachfolgend kann am derart erstellten Sammlerelement 20 ein Sammlerdeckel 23 angebracht werden (siehe hierzu 1-2) .
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In 8 ist eine weitere Ausführungsform eines Stators 1A für eine Axialflussmaschine mit ringförmigem Sammlerelement 20A dargestellt, wobei das Sammlerelement 20A einen ringförmigen Einlassbereich 21A (oder Einlasskanal) sowie einen ringförmigen Auslassbereich 22A (oder Auslasskanal) aufweist. Der Einlassbereich 21A (und der Auslassbereich 22A weisen zu entgegengesetzten Seiten des Stators 1A.
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Im Übrigen umfasst der Stator 1A einen Antriebsbereich 10A, in dem Hohlleiterwicklungen 12A um Zähne 13A gewickelt sind.
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Der Stator 1A gemäß der in 8 dargestellten Ausführungsform ist bereits im einbaufertigen Zustand vorgesehen, da ein Verschluss der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12A bereits entfernt wurde.
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9a zeigt eine Detailansicht der der Hohlleiterwicklung 12A der in 8 dargestellten Ausführungsform im verschlossenen Zustand. Insbesondere wurden die Hohlleiterenden der der Hohlleiterwicklung 12A durch Zusammenpressen der Hohlleiterwicklung 12A im Endbereich verschlossen. Nunmehr kann eine Vergussmasse im Bereich der Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12A ähnlich wie im Rahmen der ersten Ausführungsform beschrieben an den Hohlleiterenden angebracht werden. Ein Eindringen der Vergussmasse in die Hohlleiterwicklungen 12A wird durch die zusammengepressten Enden der der Hohlleiterwicklungen 12A verhindert.
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9b zeigt eine Detailansicht des Hohlleiterendes gemäß 9a. Zum Öffnen der Hohlleiterspulen werden die zusammengepressten Hohlleiterenden entfernt, insbesondere durch eine spanende Bearbeitung (nicht dargestellt).
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10 zeigt eine weitere Modifikation des Verfahrens zum Herstellen eines Sammlerelements (in 10 nicht dargestellt), bei welchem Verfahren die Hohlleiterenden von Hohlleiterwicklungen 12B mit Wachs verschlossen werden. Hierzu wird ein einen Antriebsbereich 10B (siehe auch die erste Ausführungsform gemäß 1 oder 2) sowie die Hohlleiterwicklungen 12B aufweisender Stator 1B stehend in eine Form 50B eingebracht, die mit Wachs 60B gefüllt ist oder gefüllt wird. Das Wachs 60B dringt dabei abschnittsweise in die Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12B ein, und verschließt diese für den weiteren Verfahrensablauf.
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Der Stator 1B gemäß 10 kann, nachdem das Wachs 60B ausgehärtet ist, aus der Form 80 entnommen werden. Wie in 11 anschaulich dargestellt bildet das Wachs 60B zwei ringförmige Körper aus, die an den Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12B anhaften und diese verschließen. Die ringförmigen Körper aus Wachs (60B) mit dem Stator können nachfolgend in eine (nicht dargestellte) Vergussform eingeführt werden, wobei insbesondere die bereits beschriebene „auf dem Kopf stehende“ Anordnung gewählt wird.
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Nachfolgend wird eine Vergussmasse derart in die Vergussform eingebracht, dass diese Vergussmasse die Hohlleiterenden der Hohlleiterwicklungen 12B und auch die ringförmigen Körper aus Wachs (60B) bedeckt.
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Während oder nach diesem Vorgang kann das Wachs 60B ausgeschmolzen werden und somit die Öffnungen der Hohlleiterenden freigeben. Ist das Wachs 60B entfernt, werden in dem so entstandenen Sammlerelement 20B ein Einlassbereich 21A (oder Einlasskanal) sowie ein Auslassbereich 22B (oder Auslasskanal) bereitstellt. Da der Einlassbereich 21B sowie der Auslassbereich 22B innerhalb des Sammlerelements 20B verlaufen, kann gemäß dieser Ausführungsform ein Sammlerdeckel entfallen. Somit bildet das Sammlerelement 20B einen Sammler auf, in den eine Kühlflüssigkeit für die Hohlleiterwicklungen 12B eingeführt und aus den Hohlleiterwicklungen 12B entnommen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019112389 A1 [0003]
- US 20140139057 A1 [0014]
- WO 2019038139 A1 [0014]
- DE 102019112389 B4 [0014]