DE102022208437A1 - Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch Download PDF

Info

Publication number
DE102022208437A1
DE102022208437A1 DE102022208437.3A DE102022208437A DE102022208437A1 DE 102022208437 A1 DE102022208437 A1 DE 102022208437A1 DE 102022208437 A DE102022208437 A DE 102022208437A DE 102022208437 A1 DE102022208437 A1 DE 102022208437A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen
electrode
containing gas
gas mixture
electrochemical cell
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102022208437.3A
Other languages
English (en)
Inventor
Jochen Betten
Thomas Seiler
Lothar Diehl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Robert Bosch GmbH
Original Assignee
Robert Bosch GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Robert Bosch GmbH filed Critical Robert Bosch GmbH
Priority to DE102022208437.3A priority Critical patent/DE102022208437A1/de
Publication of DE102022208437A1 publication Critical patent/DE102022208437A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
    • G01N27/403Cells and electrode assemblies
    • G01N27/406Cells and probes with solid electrolytes
    • G01N27/407Cells and probes with solid electrolytes for investigating or analysing gases
    • G01N27/4073Composition or fabrication of the solid electrolyte
    • G01N27/4074Composition or fabrication of the solid electrolyte for detection of gases other than oxygen
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
    • G01N27/416Systems
    • G01N27/417Systems using cells, i.e. more than one cell and probes with solid electrolytes
    • G01N27/419Measuring voltages or currents with a combination of oxygen pumping cells and oxygen concentration cells

Abstract

Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200), mittels einer Breitband-Lambdasonde, welche zumindest eine Sauerstoffionen leitende elektrochemische Zelle (10) mit einer ersten Elektroden (11) und mit einer zweiten Elektrode (12) und mit einem die erste Elektrode (11) mit der zweiten Elektrode (12) verbindenden Festelektrolyten (13) aufweist, wobei zumindest die zweite Elektroden (11) in Kontakt zu dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) ist, und welche einen elektrischen Widerstandsheizer zum Beheizen zumindest der elektrochemischen Zelle (10) aufweist wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:- Erhitzen zumindest der elektrochemischen Zelle (10) mittels des elektrischen Widerstandsheizers auf eine Temperatur, die deutlich unterhalb von 560°C liegt, und die oberhalb einer Temperatur liegt, bei der der Festelektrolyt (10) Sauerstoffionen zu leiten vermag, beispielsweise auf eine Temperatur zwischen 300°C und 400°C;- Anlegen einer Pumpspannung (Up) zwischen die erste Elektrode (11) und die zweite Elektrode (12), sodass ein Pumpstrom (Ip) durch die elektrochemische Zelle (10) resultiert;- Erfassen des resultierenden Pumpstroms (Ip) durch die elektrochemische Zelle (10) als Maß für den Wasserstoffgehalt in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200).

Description

  • Stand der Technik
  • Aus dem Stand der Technik sind bereits Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch grundsätzlich bekannt, beispielsweise aus der nachveröffentlichten DE 10 2021 211 288 A1 der Anmelderin und der nachveröffentlichten DE 10 2021 212 955 A1 der Anmelderin.
  • Ebenso ist es bereits bekannt, Breitband-Lambdasonden zu verwenden, um die Sauerstoffkonzentration in Abgasen zu bestimmen, beispielweise aus der DE 103 46 858 B3 .
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Wunsch, die Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch mit einer relativ einfachen Vorrichtung präzise durchführen zu können.
  • Die Erfinder haben es zunächst in Erwägung gezogen, zu diesem Zweck eine an sich bereits bekannte Breitband-Lambdasonde zu verwenden, welche zumindest eine Sauerstoffionen leitende elektrochemische Zelle mit zwei Elektroden und mit einem die zwei Elektroden verbindenden Festelektrolyten aufweist, wobei zumindest eine der zwei Elektroden in Kontakt zu dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch ist, und welche einen elektrischen Widerstandsheizer zum Beheizen zumindest der elektrochemischen Zelle aufweist, und diese mit dem Widerstandsheizer auf eine Temperatur zu beheizen, die deutlich unterhalb von 560°C liegt, z.B. unterhalb von 500°C, und die oberhalb einer Temperatur liegt, bei der der Festelektrolyt Sauerstoffionen zu leiten vermag, beispielsweise nicht unter 300°C; beispielsweise auf eine Temperatur zwischen 300°C und 400°C zu beheizen. Die genannten Temperaturbereiche wurden dabei ausgewählt, um die minimale Zündtemperatur von Knallgas (Wasserstoff/Sauerstoffgemisch) nicht zu überschreiten.
  • Die Erfinder haben sodann überraschenderweise festgestellt, dass sich an die elektrochemische Zelle Pumpspannungen derart anlegen lassen, dass bereits bei derart niedrigen Temperaturen der resultierende Pumpstrom durch die elektrochemische Zelle ein Maß für den Wasserstoffgehalt in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch darstellt.
  • Dahinter wurde der folgende elektrochemische Mechanismus identifiziert: Die an die elektrochemische Zelle angelegte Pumpspannung bewirkt einen Sauerstoffionentransport von der ersten Elektrode zu der zweiten Elektrode, welche in Kontakt zu dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch ist. Dabei werden Sauerstoffionen an der ersten Elektrode aus Sauerstoffgas gebildet, falls es an der ersten Elektrode verfügbar ist; andernfalls oder zusätzlich durch die Spaltung von Wasser und/oder Kohlendioxid an der ersten Elektrode.
  • Die Pumpspannung hat sich dabei als derart wählbar herausgestellt, dass die Menge der transportierten Sauerstoffionen, mithin der elektrische Pumpstrom durch die elektrochemische Zelle, von der Wasserstoffkonzentration in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch an der zweiten Elektrode abhängt. Die Erfinder haben erkannt, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass das elektrochemische Potential an der zweiten Elektrode von der dort vorliegenden Wasserstoffkonzentration abhängt.
  • Folglich hängt auch die Summe der Differenz der elektrochemischen Potentiale an der ersten und zweiten Elektrode zuzüglich der von außen an die elektrochemische Zelle angelegten Pumpspannung von der Wasserstoffkonzentration in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch an der ersten Elektrode ab.
  • Durch die Wahl der von außen an die elektrochemische Zelle angelegten Pumpspannung kann die resultierende Summe der Differenz der elektrochemischen Potentiale an der ersten und zweiten Elektrode zuzüglich der von außen an die elektrochemische Zelle angelegten Pumpspannung derart eingestellt werden, dass sie einen Pumpstrom durch die elektrochemische Zelle bewirkt, der ein Maß für den Wasserstoffgehalt in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch darstellt.
  • Der Wert der zwischen den Elektroden der elektrochemischen Zelle von außen anzulegenden Pumpspannung hängt einerseits von der Dicke und der genauen Materialzusammensetzung des zwischen den Elektroden der elektrochemischen Zelle angeordneten Festelektrolyten ab, zum anderen von seiner tatsächlichen Temperatur. Darüber hinaus kann der Wert um ca. 1V reduziert werden, wenn an der ersten Elektrode die Verfügbarkeit von molekularen Sauerstoff stets vorausgesetzt werden kann, im Vergleich zu dem Fall, indem an der ersten Elektrode die Abwesenheit von Sauerstoff vorausgesetzt werden kann und die in dem Festelektrolyten transportierten Sauerstoffionen zuvor aus einer elektrochemischen Zersetzung von Wasser und/oder Kohlendioxid hervorgehen müssen.
  • Die Rekombination von Sauerstoffionen mit Wasserstoff an der zweiten Elektrode ist eine exotherme Reaktion, die die zweite Elektrode grundsätzlich aufheizt. Durch geeignete Dimensionierung des Sensorelements und seiner Subkomponenten kann erreicht werden, dass die Menge des Stoffumsatzes im Verhältnis zu einer kühlenden Gasströmung im Bereich der zweiten Elektrode derart im Verhältnis zuenander stehen, dass eine unerwünscht starke Erhitzung der zweiten Elektrode (insbesondere über Entzündungstemperatur von Knallgas, 560°C hinaus) stets sicher unterbleibt.
  • Bei YSZ als Festelektrolytmaterial, einer Dicke des Festelektrolyten von 500µm, etwa bei der Verwendung einer Breitband-Lambdasonde der Anmelderin, die unter der Bezeichnung LSU 4.2 kommerziell verfügbar ist und bei einer Betriebstemperatur von 300°C kann beispielsweise eine Pumpspannung von 10V oder im Bereich von 10V -20V ein Anhaltspunkt sein.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zweite Elektrode durch eine Diffusionsbarriere von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch getrennt ist und dass die Pumpspannung derart gewählt ist, dass an der zweiten Elektrode stets die gesamte Menge des durch die Diffusionsbarriere gelangenden Wasserstoffs mit der gesamten Menge der durch die elektrochemische Zelle transportierten Sauerstoffionen elektrochemisch reagieren.
  • In dieser Konfiguration lässt sich besonders reproduzierbar ein Pumpstrom durch die elektrochemische Zelle erhalten, der idealerweise proportional, zumindest aber eindeutig korreliert ist, mit der Wasserstoffkonzentration in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch.
  • Es ist dabei bevorzugt, dass die Diffusionsbarriere vergleichsweise dicht ist, durch sie also vergleichsweise wenig Wasserstoff nachdiffundiert. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die an sich exotherme Reaktion der Sauerstoffionen mit molekularem Wasserstoff an der zweiten Elektrode nur in geringem Maße zu einer lokalen Erhitzung der zweiten Elektrode führt. Hierdurch ist sichergesellt, dass ein lokales Erreichen der Zündtemperatur für ein eventuell an der zweiten Elektrode vorhandenes grundsätzlich zündfähiges Wasserstoff/Sauerstoffgemisch stets unterbleibt, es also nicht zur Zündung kommen kann.
  • Die Diffusionsbarriere kann beispielsweise zumindest so dicht sein, dass bei Betrieb der Breitband-Lambdasonde in reinem Wasserstoff, der mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s unter Normalbedingungen auf die Breitband-Lambdasonde anströmt, ein Pumpstrom von 1mA resultiert, wenn für genau alle durch den Festelektrolyten gelangenden Sauerstoffionen genau ein Wasserstoffmolekül durch die Diffusionsbarriere nachdiffundiert, sodass unter Abgabe von zwei Elektronen ein Wassermolekül gebildet wird und ein entsprechender elektronischer Pumpstrom durch Zuleitungen zu den Elektroden resultiert.
  • In einer vorteilhaften, weil einfachen Weiterbildung kann die erste Elektrode in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch angeordnet sein, beispielsweise unmittelbar in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch. Wird das wasserstoffhaltige Gasgemisch als sauerstofffrei vorausgesetzt, stammt der an der ersten Elektrode ionisierte Sauerstoff in diesem Fall aus einer sauerstoffhaltigen Spezies im wasserstoffhaltigen Gasgemisch wie z. B. Wasser oder CO2. In dieser Ausführungsform kann sich der komplette Sensor im wasserstoffhaltigen Gasgemisch befinden und lediglich die Anschlusskabel durch eine Schnittstelle des wasserstoffhaltigen Gasgemischs mit der Umgebungsluft geführt werden..
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann sogar durchgeführt werden, wenn sowohl die erste als auch die zweite Elektrode in einem Gasgemisch, das vollständig frei von sauerstoffhaltigen Spezies (z.B. H2O, CO2 etc.) ist, angeordnet sind, zum Beispiel auch einem reinen H2/N2-Gasgemisch. In diesem Fall wird an der ersten Elektrode durch geeignete Wahl der von außen angelegten Pumpspannung Up elektrodennahes ZrO2 elektrochemisch zersetzt sodass 02- Ionen frei werden und zur zweiten Elektroden gepumpt werden, wo sie mit Wasserstoff rekombinieren.
  • Bei geeigneter Auswahl der Messdauer und der Messintervalle und geeigneten Regenerationsphasen (z.B. temporäre Zugabe von sauerstoffhaltigen Spezies im Gasgemisch) kann dieser Betrieb über längere Zeit aufrecht erhalten werden.
  • Alternativ kann die erste Elektrode durch eine zweite Diffusionsbarriere von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch getrennt sein. Dabei kann die zweite Diffusionsbarriere baugleich mit der ersten Diffusionsbarriere beschaffen sein oder sich insofern von ihr unterscheiden. Die Polarität der Pumpspannung kann dann ohne Unterbrechung der Messfunktion, beispielsweise regelmäßig oder anlassbezogen, gewechselt werden, was eine Möglichkeit zu einer Regeneration der Elektroden darstellt.
  • In einer anderen Ausführungsform kann die erste Elektrode in einem separaten Referenzraum angeordnet sein, der von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch getrennt ist und der bestimmungsgemäß beispielsweise mit der Umgebungsluft kommunizieren kann. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass an der ersten Elektrode stets definierte Bedingungen herrschen, was die Messung präziser und einfacher durchführbar macht.
  • Einer potenziellen Entzündung des wasserstoffhaltigen Gasgemischs kann weiterhin vorgebeugt werden, indem die Breitband-Lambdasonde ein Drahtgeflecht aufweist, das zumindest den elektrischen Widerstandsheizer und die von ihm beheizte elektrochemische Zelle umgibt und von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch abschirmt. Es kann sich vorzugsweise um ein feines Drahtgeflecht handeln, also mit einer Maschenweite von höchstens 1mm oder von höchstens 0,5mm. Ähnlich wie von Grubenlampen an sich bekannt, vermag ein derartiges Drahtgeflecht durch seine Wärmeleitfähigkeit zu verhindern, dass eine potenzielle Zündung innerhalb des Drahtgeflechts auf den Raum außerhalb des Drahtgeflechts übergreift.
  • Einer potenziellen Entzündung des wasserstoffhaltigen Gasgemisch kann weiterhin vorgebeugt werden, indem die Breitband-Lambdasonde ein Schutzrohrmodul aufweist, das zumindest den elektrischen Widerstandsheizer und die von ihm beheizte elektrochemischen Zelle umgibt, und das Öffnungen aufweist, durch die der Zutritt des wasserstoffhaltigen Gasgemisch zu dem elektrischen Widerstandsheizer und zu der elektrochemischen Zelle erfolgt, wobei die Öffnungen allesamt Durchmesser aufweisen, die kleiner als 0,29 mm sind, bei einer Wandstärke des Schutzrohrmoduls von zumindest 0,4mm.
  • Wasserstoffhaltige Gasgemische, zumal wenn sie einen Gehalt an Sauerstoff haben, sind potentiell zündfähig, sodass der Einsatz einer beheizten Breitband-Lambdasonde stets eines individuellen Sicherheitskonzeptes bedarf.
  • In diesem Zusammenhang kann es erforderlich sein, Überhitzungen des Widerstandsheizers zu überwachen, wie sie beispielsweise an Engstellen des Widerstandsheizers auftreten. Dies kann beispielsweise mit einem Verfahren wie es in der DE10 2018 215 322 A1 der Anmelderin vorgeschlagen ist, erfolgen, alternativ kann eine andere Schutzschaltung vorgesehen sein, die bei einer Modulation der Heizleistung, mit der der Widerstandsheizer beaufschlagt wird, um aus dem Antwortverhalten des ohmschen Widerstands des Widerstandsheizers auf derartige Engstellen zu schließen.
  • Werden Engstellen erkannt, besteht also eine Überhitzungsgefahr, ist vorgesehen, dass die Beheizung der Breitband-Lambdasonde unverzüglich beendet wird.
  • Es kann ferner vorgesehen sein, dass im Falle der Detektion eines Risses der Breitband-Lambdasonde, insbesondere eines Risses einer Keramik die den Widerstandsheizer umfasst, vorgesehen ist, dass der Widerstandsheizer unverzüglich von seiner elektrischen Versorgung getrennt wird. In diesem Fall ist es nämlich noch möglich zu verhindern, dass die induktive Last beim Auftreten des Risses zu einer Funkenentstehung führt, die potenziell eine Zündung des wasserstoffhaltigen Gasgemischs bewirken könnte.
  • Weiterhin zur Regeneration der Elektroden kann vorgesehen sein, dass periodisch oder anlassbezogen eine vorübergehende Beheizung der elektrochemischen Zelle auf über 700°C, beispielsweise auf 800°C erfolgt.
  • In der Zeichnung zeigt:
    • 1 schematisch ein keramisches Sensorelement
    • 2 ein typisches Messergebnis
  • 1 zeigt schematisch ein keramisches Sensorelement 100 einer Breitband-Lambdasonde, wie sie für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden kann. Es weist einen messgasseitigen Endbereich 101 auf, der in diesem Beispiel dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch 200 ausgesetzt ist und in der 1 links angeordnet ist. Es weist andererseits, in der 1 rechts, einen anschlussseitigen Endbereich 102 auf, der in diesem Beispiel dem Referenzgas 300 Luft ausgesetzt ist.
  • Das keramische Sensorelement 100 weist eine Sauerstoffionen leitende elektrochemische Zelle 10 mit einer ersten Elektrode 11 und mit einer zweiten Elektrode 12 und mit einem die erste Elektrode 11 mit der zweiten Elektrode 12 verbindenden Festelektrolyten 13 auf. Die zweite Elektrode 12 befindet sich im Inneren des keramischen Sensorelements 100 in einem Messgasraum 50, der über eine Diffusionsbarriere 20 und über ein Gaszutrittsloch 30 mit der wasserstoffhaltigen Gaskomponente 200 kommuniziert. Die erste Elektrode 11 befindet sich in einem Referenzgaskanal 40, der im anschlussseitigen Endbereich 102 mündet und infolgedessen mit Referenzgas 300, hier mit Luft, gefüllt ist.
  • Über einen nicht gezeichnetes Widerstandsheizelement wird des keramische Sensorelement 100 auf ca. 300°C aufgeheizt, was beispielsweise durch Einregeln eines bestimmten Wertes des Innenwiderstands der elektrochemischen Zelle 10 oder durch Einregeln eines bestimmten Wertes des Widerstands des Widerstandsheizelements erreicht werden kann.
  • An die elektrochemische Zelle 10 wird eine Pumpspannung Up im Bereich ca. 15V angelegt, sodass die erste Elektrode 11 als Kathode und die zweite Elektrode 12 als Anode beschaltet wurde, ein Sauerstoffionen-Transport also von der ersten Elektrode 11 zur zweiten Elektrode 12 durch den Festelektrolyten 13 hindurch erfolgt.
  • Aufgrund der relativ geringen Temperatur hat der Festelektrolyt 13 hier einen hohen Innenwiderstand. Zudem sind alle elektrochemischen Prozesse in seinem Inneren stark kinetisch gehemmt. Bei der gewählten Pumpspannung Up kommt ein Pumpstrom Ip in Abwesenheit von Wasserstoff an der zweiten Elektrode 12 gerade nicht oder nur vernachlässigbar wenig zustande. Erst durch die Anwesenheit von Wasserstoff an der zweiten Elektrode 12 verschiebt sich deren elektrochemisches Potenzial soweit, dass ein signifikanter Pumpstrom Ip resultiert, gerade entsprechend der Menge an Sauerstoffionen, die benötigt wird, um die durch die Diffusionsbarriere 20 nachströmende Wasserstoffmenge zu Wasser zu oxidieren. Da die durch die Diffusionsbarriere 20 nachströmende Wasserstoffmenge i.W. proportional der Wasserstoffkonzentration in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch 200 ist, ist der gemessene Pumpstrom Ip ein Maß für die Wasserstoffkonzentration in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch 200.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt beispielsweise in folgenden Schritten:
    • - Bereitstellen der Breitband-Lambdasonde in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch 200 (Schritt 1)
    • - Erhitzen zumindest der elektrochemischen Zelle 10 mittels des elektrischen Widerstandsheizers auf eine Temperatur von 350°C (Schritt 2) ;
    • - Anlegen einer Pumpspannung Up von 15V zwischen die erste Elektrode 11 und die zweite Elektrode 12, sodass ein Pumpstrom Ip durch die elektrochemische Zelle resultiert (Schritt 3);
    • - Erfassen des resultierenden Pumpstroms Ip durch die elektrochemische Zelle 10 als Maß für den Wasserstoffgehalt in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch 200 (Schritt 4).
  • Nach einem längeren Betrieb kann vorgesehen sein, dass die elektrochemische Zelle 10 in einer nicht zündfähigen Atmosphäre ausgeheizt wird, beispielsweise durch Eigenbeheizung mit dem in der 1 nicht gezeichneten Widerstandheizer auf eine Temperatur von 750°C für mindestens 2 Minuten (Schritt 5).
  • Ebenso können nach einem längeren Betrieb oder bei der ersten Inbetriebnahme Kalibrationsmessungen erfolgen, bei welcher der Ip bei bekannter H2-Konzentration bestimmt und abgespeichert wird, z. B. auch bei völliger Abwesenheit von H2.
  • Ein typisches Messergebnis ist in der 2 gezeigt. Dazu wurde ein keramisches Sensorelement 100 wie in der 1 gezeigt mit seiner zweiten Elektrode 12 einem H2/N2-Gemisch 200 ausgesetzt, während die erste Elektrode 11 der Umgebungsluft ausgesetzt war. Bei einer Beheizung des Sensorelements 100 auf etwa 450°C und bei einer Pumpspannung Up von 1,5 V (erste Elektrode 11: Minuspol; zweite Elektrode 12 Pluspol) wurde der resultierende Pumpstrom Ip als Funktion des Wasserstoffgehalts c_H2 in dem H2/N2-Gemisch gemessen. Ersichtlich ist der resultierende Pumpstrom Ip ein geeignetes Maß für diesen Wasserstoffgehalt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102021211288 A1 [0001]
    • DE 102021212955 A1 [0001]
    • DE 10346858 B3 [0002]
    • DE 102018215322 A1 [0025]

Claims (9)

  1. Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200), mittels einer Breitband-Lambdasonde, welche zumindest eine Sauerstoffionen leitende elektrochemische Zelle (10) mit einer ersten Elektroden (11) und mit einer zweiten Elektrode (12) und mit einem die erste Elektrode (11) mit der zweiten Elektrode (12) verbindenden Festelektrolyten (13) aufweist, wobei zumindest die zweite Elektrode (12) in Kontakt zu dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) ist, und welche einen elektrischen Widerstandsheizer zum Beheizen zumindest der elektrochemischen Zelle (10) aufweist wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: - Erhitzen (2) zumindest der elektrochemischen Zelle (10) mittels des elektrischen Widerstandsheizers auf eine Temperatur, die deutlich unterhalb von 560°C liegt, und die oberhalb einer Temperatur liegt, bei der der Festelektrolyt (10) Sauerstoffionen zu leiten vermag, beispielsweise auf eine Temperatur zwischen 300°C und 400°C; - Anlegen (3) einer Pumpspannung (Up) zwischen die erste Elektrode (11) und die zweite Elektrode (12), sodass ein Pumpstrom (Ip) durch die elektrochemische Zelle (10) resultiert; - Erfassen (4) des resultierenden Pumpstroms (Ip) durch die elektrochemische Zelle (10) als Maß für den Wasserstoffgehalt in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Elektrode (12) durch eine Diffusionsbarriere (20) von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) getrennt ist und dass die Pumpspannung (Up) derart gewählt ist, dass an der zweiten Elektrode (12) stets die gesamte Menge des durch die Diffusionsbarriere (20) gelangenden Wasserstoffs mit der gesamten Menge der durch die elektrochemische Zelle (10) transportierten Sauerstoffionen elektrochemisch reagiert.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Elektrode (11) in dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) angeordnet ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Elektrode (11) in einem sauerstoffhaltigen Referenzgas (300), beispielsweise in Luft, angeordnet ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Elektrode (11) durch eine zweite Diffusionsbarriere von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) getrennt ist
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitband-Lambdasonde ein Drahtgeflecht aufweist, das zumindest den elektrischen Widerstandsheizer und die von ihm beheizte elektrochemische Zelle (10) umgibt und von dem wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) abschirmt.
  7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitband-Lambdasonde ein Schutzrohrmodul aufweist, das zumindest den elektrischen Widerstandsheizer und die von ihm beheizte elektrochemischen Zelle (10) umgibt, und das Öffnungen aufweist, durch die der Zutritt des wasserstoffhaltigen Gasgemisch (200) zu dem elektrischen Widerstandsheizer und zu der elektrochemischen Zelle (10) erfolgt, wobei die Öffnungen allesamt Durchmesser aufweisen, die kleiner als 0,29 mm sind.
  8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpspannung (Up) größer als 10V ist, beispielsweise zwischen 10V und 20V beträgt.
  9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (100) in ersten Phasen in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch betrieben wird, das frei von sauerstoffhaltigen Gasspezien, z.B. H2O, CO2 etc., ist, und sich die ersten Phasen mit zweiten Phasen abwechseln, in denen das wasserstoffhaltige Gasgemisch einen Anteil von sauerstoffhaltigen Gasspezien, z.B. H2O, CO2 etc., hat, so dass es an der ersten Elektrode in den ersten Phasen zur elektrochemischen Zersetzung von ZrO2 kommt und in den zweiten Phasen zu einer Regeneration des Sensors kommt.
DE102022208437.3A 2022-08-12 2022-08-12 Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch Pending DE102022208437A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102022208437.3A DE102022208437A1 (de) 2022-08-12 2022-08-12 Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102022208437.3A DE102022208437A1 (de) 2022-08-12 2022-08-12 Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102022208437A1 true DE102022208437A1 (de) 2024-02-15

Family

ID=89809526

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102022208437.3A Pending DE102022208437A1 (de) 2022-08-12 2022-08-12 Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102022208437A1 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10346858B3 (de) 2003-10-09 2005-01-05 Robert Bosch Gmbh Sensorelement für einen Messfühler
DE102018215322A1 (de) 2018-09-10 2020-03-12 Robert Bosch Gmbh Verfahren zum Test der Integrität einer gedruckten Leiterbahn
DE102021211288A1 (de) 2021-10-07 2023-04-13 Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung Verfahren zur Bestimmung des Wasserstoffanteils in einer Wasserstoff/Erdgasmischung
DE102021212955A1 (de) 2021-11-18 2023-05-25 Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sensor zur Erfassung mindestens einer Eigenschaft eines fluiden Mediums in mindestens einem Messraum

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10346858B3 (de) 2003-10-09 2005-01-05 Robert Bosch Gmbh Sensorelement für einen Messfühler
DE102018215322A1 (de) 2018-09-10 2020-03-12 Robert Bosch Gmbh Verfahren zum Test der Integrität einer gedruckten Leiterbahn
DE102021211288A1 (de) 2021-10-07 2023-04-13 Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung Verfahren zur Bestimmung des Wasserstoffanteils in einer Wasserstoff/Erdgasmischung
DE102021212955A1 (de) 2021-11-18 2023-05-25 Robert Bosch Gesellschaft mit beschränkter Haftung Sensor zur Erfassung mindestens einer Eigenschaft eines fluiden Mediums in mindestens einem Messraum

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2108119B1 (de) Gassensor mit innen liegender pumpzelle
DE102017010315A1 (de) Verfahren zur verminderung einer ausgabeverschlechterung eines gassensors
DE102009027378A1 (de) Verfahren und Diagnosevorrichtung zur Diagnose einer beheizbaren Abgassonde einer Brennkraftmaschine
DE112016003060T5 (de) Pumpelektrode und Referenzelektrode für Gassensor
DE112014000892B4 (de) Vorrichtung zum Ermitteln eines Maßes für einen Brennwert eines Gases
EP1397674A1 (de) Verfahren zum betreiben eines sensorelements
DE19947239B4 (de) Verfahren zur Funktionsüberwachung und/oder Regenerierung einer Gassonde
DE102011009780A1 (de) Sensorelement und Verfahren zum Erfassen eines Parameters eines Gasgemischs in einem Gasraum
DE102008022110A1 (de) Sensorsteuervorrichtung
DE102006007077A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer Brennstoffzelle
DE102006048354A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Bestandteilen eines Gasgemisches
EP2912447A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur diagnose des luftreferenzkanals einer breitband-lambdasonde
DE102009057130A1 (de) Verfahren zur Analyse der Zusammensetzung von Gasgemischen
DE102017130692A1 (de) Gassensorelement und Gassensoreinheit
DE102022208437A1 (de) Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Wasserstoff in einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch
DE102020204213A1 (de) Verfahren zum Ermitteln eines Zustandsparameters eines Abgassensors
DE102016215881A1 (de) Verfahren zur Durchführung eines Erholungsprozesses von Gassensoren
DE10353786A1 (de) Luft/Kraftstoff-Verhältnis- Erfassungsvorrichtung
DE102013204463A1 (de) Sensorvorrichtung und Verfahren zum Erfassen eines Gases in einem Gasgemisch
WO2003096459A1 (de) Verfahren zur ermittlung eines gaslecks in einer pem-brennstoffzelle
DE10129344B4 (de) Verfahren zur Einstellung der Ausgabecharakteristik eines Gassensorelements auf der Grundlage der Zufuhr elektrischer Energie an dieses Sensorelement
DE102020124251A1 (de) Sensorelement, Gassensor und Gassensoreinheit
DE112020001286T5 (de) Gassensor-Steuerungsvorrichtung, Gassensor-Steuerungssystem und Gassensorsystem
DE102006008227A1 (de) Gassensor
DE102009026418A1 (de) Verfahren zur Konditionierung eines Sensorelements