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Die Erfindung betrifft eine Reibbelag-Lamelle für ein nasslaufendes Reibschaltelement gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der
DE 10 2019 217 105 A1 ist eine Lamelle für ein Lamellenschaltelement bekannt, die einen ringförmigen Trägerkörper mit axialen Stirnseiten umfasst. Der Trägerkörper ist mit einer Profilierung versehen, die in Form mindestens einer Prägung vorliegt. Die Prägung ist jeweils durch je einen gegenüber der einen axialen Stirnseite axial vorstehenden Vorsprung und durch je eine gegenüber der anderen axialen Stirnseite axial zurückgesetzte und mit dem je einen Vorsprung überdeckende Vertiefung gebildet.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass mehrere in Umfangsrichtung verteilte Prägungen vorgesehen sein können. Dabei können sich die Prägungen jeweils über einen Teil des Umfangs des Trägerkörpers erstrecken, um über den Umfang einen minimalen Kontakt mit einer jeweiligen, axial gegenüberliegenden Lamelle bei gleichzeitig geringem Herstellungsaufwand zu verwirklichen. In Umfangsrichtung werden Zwischen den Vorsprüngen der Prägungen begrenzen die Prägungen in Umfangsrichtung Zwischenräume, durch welche Schmiermittel problemlos radial an der Lamelle vorbeiströmen kann.
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Zusätzlich kann radial angrenzend an die Prägungen jeweils zumindest ein Durchbruch im Trägerkörper ausgebildet sein. Durch einen solchen Durchbruch kann Schmiermittel auf Höhe einer Prägung von der einen axialen Seite der Lamelle auf die andere axiale Seite gelangen. Damit besteht die Möglichkeit, auch in Umfangsrichtung und auf Höhe der Prägung ein Vorbeiströmen von Schmiermittel zu ermöglichen. Der jeweilige Durchbruch kann in Umfangsrichtung zumindest über die komplette Erstreckung der jeweiligen Prägung verlaufen und als Schlitz ausgeführt sein.
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Auf den axialen Stirnseiten können Reibbeläge vorgesehen sein, die jeweils als geschlossene Ringe ausgebildet sind und in die je eine Nutung eingeprägt ist.
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Zusätzlich offenbart die
WO 2005/028907 A1 eine Reibbelag-Lamelle für ein nasslaufendes Reibschaltelement. Die Reibbelag-Lamelle umfasst mindestens eine ringscheibenartige, zum Reibeingriff dienende Reibfläche, die mit Kühlmittel durchströmbare Nuten aufweist. Die Nuten bilden zwei sich überlagernde Nutensätze. Die Nuten des ersten Nutensatzes erstrecken sich in einem bezüglich einer ersten Drehrichtung zur Radialen schräg nach rückwärts geneigten ersten Winkel als Durchgangsnut vom Reibflächen-Innendurchmesser zum Reibflächen-Außendurchmesser. Darüber hinaus erstrecken sich die Nuten des zweiten Nutensatzes in einem bezüglich der ersten Drehrichtung zur Radialen schräg nach vorwärts geneigten zweiten Winkel als Durchgangsnut vom Reibflächen-Innendurchmesser zum Reibflächen-Außendurchmesser. Die Nuten des zweiten Nutensatzes schneiden sich jeweils mit einer Nut des ersten Nutensatzes und ein Nutschnittpunkt der Nuten liegt im Bereich des Reibflächen-Innendurchmessers oder im Bereich des Reibflächen-Außendurchmessers.
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Es ist eine bevorzugte Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zumindest einen Nachteil von einer vorbekannten Lösung zu verringern oder zu beheben oder eine alternative Lösung vorzuschlagen. Es ist insbesondere eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Erfindung, eine Reibbelag-Lamelle für ein nasslaufendes Reibschaltelement zur Verfügung zu stellen, die hinsichtlich mindestens einer der folgenden Faktoren verbessert ist: Herstellungszeit, Herstellkosten, Komplexität der Herstellung, Bauraumausnutzung, Betriebssicherheit, Nachhaltigkeit und/oder Bauteilzuverlässigkeit. Weitere bevorzugte Aufgaben können sich aus den vorteilhaften Effekten der hier offenbarten Technologie ergeben.
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Eine besonderes bevorzugte Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darin gesehen, eine Reibbelag-Lamelle für ein nasslaufendes Reibschaltelement anzugeben, bei welchem ein durch Rotation und die Geometrie entstehender Öldruck zwischen zwei miteinander in Reibeingriff stehenden Reibbelag-Lamellen gegenüber bekannten Lösungen reduziert ist, um ein sogenanntes Aufschwimmen der Lamellen zu vermeiden und gleichzeitig ein hohes Reibmoment bei gleichzeitig geringem Bauraumbedarf zu erzielen.
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Erfindungsgemäß wird/werden diese Aufgabe/n mit einer Reibbelag-Lamelle mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Es wird eine Reibbelag-Lamelle für ein nasslaufendes Reibschaltelement mit mindestens einer ringscheibenartigen, zum Reibeingriff dienenden und sich in Umfangsrichtung erstreckenden Reibfläche vorgeschlagen. Die Reibfläche weist zwischen einem Reibflächen-Innendurchmesser und einem Reibflächen-Außendurchmesser mit Kühlmittel durchströmte und endseitig offene Nuten auf, die damit sogenannte Durchgangsnuten darstellen. Zusätzlich ist die Reibfläche in Umfangsrichtung mit einem wellenförmigen Verlauf ausgeführt, der mit alternierend aufeinander folgenden Erhebungen und Absenkungen ausgebildet ist.
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Die Erhebungen und Absenkungen können sich in radialer Richtung über die gesamte radiale Bereite der Reibfläche erstrecken.
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Erfindungsgemäß ist genau in den Maxima der Erhebungen der Reibfläche jeweils wenigstens eine Nut vorgesehen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Kenntnis zugrunde, dass nasslaufende Lamellen-Kupplungen bzw. Lamellen-Bremsen zur Kühlung mit Getriebeöl geschmiert werden. Beim Schließen eines solchen Schaltelementes ist das Getriebeöl zwischen Stahl- und Belag-Lamellen aus dem Reibspalt herauszudrücken bzw. abzuführen. Das Öl kann durch die Nuten gezielt abfließen oder durch die Stahl- und Belag-Lamellen in radialer Richtung nach innen und/oder nach außen herausgepresst werden.
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Grundsätzlich sind Lamellen nicht absolut plan, sondern aufgrund von Fertigungstoleranzen oder gezielter Wellung gewellt ausgeführt. Dadurch wird bei Vorliegen einer Differenzdrehzahl zwischen den Lamellen ein Ölfilm entlang einer ansteigenden Welle in Umfangsrichtung verdichtet. Der auf dem sogenannten Wellenberg verdichtete Ölfilm sowie der daraus resultierende Staudruck zwischen den beiden miteinander in Reibeingriff stehenden Lamellen verhindern bei herkömmlich ausgeführten Lamellen kurzfristig den direkten Kontakt zwischen Lamellen, wie Stahl-Lamellen und Belag-Lamellen, und vermindert dadurch den Reibbeiwert spontan und deutlich. Der hydraulische Druck auf den Wellenbergen führt zu dem sogenannten Aufschwimmen der Lamellen.
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Im weiteren Verlauf des Schließens eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes, das herkömmliche Lamellen umfasst, wird das Öl zwischen den Lamellen vollständig herausgedrückt, wobei der Reibbeiwert zwischen den Lamellen dann plötzlich ansteigt, was eine unstetige Erhöhung des Reibmomentes eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes verursacht und von einem Fahrer im Fahrzeug als Ruck wahrgenommen werden kann.
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Da die Nuten bei der erfindungsgemäßen Reibbelag-Lamelle jeweils direkt in den Maxima der Erhebungen der Reibfläche angeordnet sind, wird das in Umfangsrichtung zwischen Reibflächen von aneinander anliegenden Lamellen verdichtete Öl im Bereich der Maxima der Erhebungen sofort wieder entspannt und wird in radialer Richtung nach innen und/oder nach radial außen sowie in Umfangsrichtung abfließen.
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Durch die erfindungsgemäße Positionierung der Nuten exakt in den Maxima der Erhebungen, die an die Wellung der Reibbelag-Lamelle angepasst erfolgt, liegt während des Schließens eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes keine Fläche vor, auf die das verdichtete Öl wirken kann. Dadurch entsteht im Wesentlichen auch keine Kraft, die jeweils zwei miteinander in Reibeingriff stehende Reibbelag-Lamellen auseinander drückt. Somit entsteht auch kein hydrodynamischer Schmierfilm bzw. Staudruck zwischen zwei miteinander in Reibeingriff stehenden Reibbelag-Lamellen, der jeweils überdrückt werden muss. Damit werden auf einfache Art und Weise eine unstetige Erhöhung eines Bremsmomentes und eine plötzliche Veränderung des Reibbeiwertes vermieden, die jeweils einen Fahrkomfort nachteilig beeinflussen und gegebenenfalls eine Lebensdauer eines reibschlüssigen Schaltelementes beeinträchtigen.
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Des Weiteren bietet die Anordnung der Nuten jeweils nur im Bereich der Maxima der Erhebungen der Reibflächen den Vorteil, dass die Reibfläche der Reibbelag-Lamelle im Vergleich zu bekannten Reibbelag-Lamellen in wesentlich geringerem Umfang reduziert ist. Dadurch ist mit der erfindungsgemäßen Reibbelag-Lamelle bei gleichem Bauraumbedarf eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes im Vergleich zu herkömmlich ausgeführten reibschlüssigen Lamellenschaltelementen ein höheres Reibmoment zur Verfügung stellbar.
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Auf der der Reibfläche abgewandten axialen Stirnseite der Reibbelag-Lamelle kann wenigstens eine ringscheibenartige weitere Reibfläche vorgesehen sein. Die weitere Reibfläche kann einen wellenförmigen Verlauf mit alternierend aufeinanderfolgenden Erhebungen und Absenkungen aufweisen, wobei Erhebungen der Reibfläche in Deckung mit Absenkungen der weiteren Reibfläche und Absenkungen der Reibfläche in Deckung mit Erhebungen der weiteren Reibfläche sind.
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Dann ist in geöffnetem Zustand eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes zwischen der Reibbelag-Lamelle und jeweils zwei weiteren damit in Reibeingriff bringbaren weiteren Lamellen bzw. Reibbelag-Lamellen ein Schleppmoment auf einfache Art und Weise reduziert und zusätzlich ein Aufschwimmen zwischen der mittleren Reibbelag-Lamelle und den beiden äußeren Lamellen bzw. Reibbelag-Lamellen auf konstruktiv einfache Art und Weise vermieden.
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In wenigstens eine der Nuten der Reibflächen kann eine Bohrung münden, über die Kühlmittel aus der Nut und durch die Reibbelag-Lamelle hindurch zur weiteren Reibfläche führbar ist. Dadurch ist durch einfache Art und Weise das Kühlmittel nicht nur in radialer Richtung nach innen und/oder nach außen zwischen zwei miteinander in Reibeingriff stehenden Reibflächen von Reibbelag-Lamellen führbar, sondern auch in axialer Richtung durch eine Reibbelag-Lamelle hindurch in einen Bereich der weiteren Reibfläche ableitbar, in dem eine Absenkung vorgesehen ist. Durch die Absenkung im Bereich der weiteren Reibfläche ist das Kühlmittel bzw. das Getriebeöl dann, ohne ein Aufschwimmen der miteinander in Reibeingriff stehenden Reibbelag-Lamellen zu begünstigen bzw. zu bewirken, aus dem Bereich zwischen den Reibbelag-Lamellen ableitbar.
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Zumindest in den Maxima der Erhebungen der weiteren Reibfläche kann jeweils wenigstens eine Nut vorgesehen sein, um den durch die Rotation und die Geometrie entstehenden Öldruck zwischen zwei miteinander in Reibeingriff stehenden Reibbelag-Lamellen im Bereich der Wellenberge zu vermindern und ein Aufschwimmen zu vermeiden.
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In wenigstens eine der Nuten der weiteren Reibfläche kann eine Bohrung münden, über die Kühlmittel aus der Nut durch die Reibbelag-Lamelle hindurch auf die der weiteren Reibfläche abgewandte Reibfläche führbar ist. Dann ist Kühlmittel in radialer Richtung nach innen und/oder nach außen durch die Nut der weiteren Reibfläche und zusätzlich in axialer Richtung durch die Bohrung und damit durch die Reibbelag-Lamelle hindurch in eine Absenkung der Reibfläche einleitbar und dort in gewünschtem Umfang in radialer Richtung nach innen und/oder nach außen ableitbar.
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Die Bohrungen können jeweils in radialer Richtung in etwa mittig zwischen dem Reibflächen-Innendurchmesser und dem Reibflächen-Außendurchmesser in den Nuten angeordnet sein. Des Weiteren können auch mehr als eine Bohrung von einer Nut in Richtung der jeweils gegenüberliegenden Reibfläche durch die Reibbelag-Lamelle hindurch verlaufen.
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Die Nuten können zwischen dem Reibflächen-Innendurchmesser und dem Reibflächen-Außendurchmesser einen im Wesentlichen radialen Verlauf aufweisen. Dann wird das Kühlmittel während der Rotation der Reibbelag-Lamelle und der dann im Wesentlichen am Kühlmittel angreifenden Fliehkraft radial nach außen durch die Nut abgeleitet.
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Die Verläufe der Nuten der Reibfläche und/oder die Verläufe der Nuten der weiteren Reibfläche zwischen dem Reibflächen-Innendurchmesser und dem Reibflächen-Außendurchmesser können mit der radialen Richtung jeweils einen spitzen Winkel einschließen und jeweils durch ein Maximum einer Erhebung der Reibfläche und/oder der weiteren Reibfläche verlaufen.
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Ein Querschnitt der Nuten kann sich zwischen dem Reibflächen-Innendurchmesser und dem Reibflächen-Außendurchmesser vergrößern. Dann stellt sich bei rotierender Reibbelag-Lamelle im Bereich des Nutquerschnittes ein in radialer Richtung nach au-ßen wirkender Unterdruck ein, der ein Abfließen des Kühlmittels in radialer Richtung nach außen in gewünschtem Umfang begünstigt.
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Die Nuten können einen im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen. Dann sind die Nuten jeweils mit einer den Kühlmittelabfluss begünstigenden Nutbreite bei gleichzeitig geringer Nuttiefe ausführbar, ohne die Festigkeit der Reibbelag-Lamelle wesentlich zu beeinflussen.
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Darüber hinaus können die Nuten im Bereich der Reibfläche und/oder im Bereich der weiteren Reibfläche durch gezieltes Aufkleben von Reibbelägen auf axialen Stirnseiten eines Lamellengrundkörpers vorgesehen werden, die bereits mit den Nuten ausgeführt sind. Die Reibbeläge erstrecken sich jeweils in Umfangsrichtung und sind in Bezug auf die Wellung des Lamellengrundkörpers und damit letztendlich der Reibbelag-Lamelle ausgerichtet.
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Des Weiteren besteht auch die einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Nuten im Bereich der Reibfläche und/oder im Bereich der weiteren Reibfläche durch nachträgliches sogenanntes Nuten, wie einem Prägen der Nut in einem Reibbelag, herzustellen.
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Die Nuten können auch mittels einer sogenannten Multisegmentierung, Fräsen, Überfräsen oder Überprägen im Bereich der Reibfläche und/oder der weiteren Reibfläche hergestellt sein.
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Vorliegend entspricht die axiale Richtung der Reibbelag-Lamelle einer Orientierung in Richtung einer Mittelachse der Reibbelag-Lamelle, um welche die Reibbelag-Lamelle in montiertem Zustand rotiert. Unter der radialen Richtung der Reibbelag-Lamelle wird eine Richtung ausgehend von der Mittelachse der Reibbelag-Lamelle in Durchmesserrichtung verstanden, während die Umfangsrichtung einem Verlauf in Richtung eines Umfangs eines Kreises entspricht, dessen Zentrum auf der Mittelachse der Reibbelag-Lamelle liegt.
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Die Erhebungen und Absenkungen der Reibfläche und der weiteren Reibfläche entsprechen jeweils gegenüber einer theoretischen planen Mittelebene der Reibbelag-Lamelle vorstehenden Vorsprüngen bzw. zurückgesetzten Vertiefungen. Die Vorsprünge und Vertiefungen können jeweils einen sinusförmigen bzw. einen wellenförmigen Verlauf der Reibflächen der Reibbelag-Lamelle bilden und durch Prägung in definierter Art und Weise erzeugt sein.
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Dabei können die Erhebungen und Absenkungen der Reibflächen in Umfangsrichtung äquidistant zueinander verteilt vorgesehen sein. Dadurch wird erreicht, dass eine Reibbelag-Lamelle im geöffneten Zustand eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes umfangsseitig mit einer weiteren Reibbelag-Lamelle oder mit einer Lamelle jeweils nur punktuell oder im Bereich von Linien in Reibkontakt steht. Dadurch wird verhindert, dass sich die Reibbelag-Lamelle bei geöffnetem Lamellenreibschaltelement über den gesamten Umfang der Reibbelag-Lamelle flächig an eine jeweils axial gegenüberliegende Lamelle anlegt.
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Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass Innenlamellen und Außenlamellen eines Lamellenpaketes eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes, die jeweils in der vorstehend näher beschriebenen Art und Weise ausgeführt sind, jeweils abwechselnd gewellt und getellert ausgebildet sind. Dann liegt zwischen den Lamellen bei geöffnetem reibschlüssigen Lamellenschaltelement jeweils nur noch eine Punktberührung vor, womit ein Aufschwimmen deutlich erschwert wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des unabhängigen Anspruches oder der hiervon abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen oder unmittelbar aus der Zeichnung hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
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Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 eine dreidimensionale Einzelansicht einer ersten Ausführungsform einer Reibbelag-Lamelle; und
- 2 eine 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Reibbelag-Lamelle.
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1 zeigt eine Reibbelag-Lamelle 1 eines reibschlüssigen Lamellenschaltelementes, vorzugsweise eines Lamellenschaltelementes eines Getriebes, das als eine Innenlamelle ausgeführt ist. Die Reibbelag-Lamelle 1 ist im Bereich einer Innenverzahnung 2 drehfest mit einem sogenannten und in der Zeichnung nicht näher dargestellten Innenlamellenträger in Wirkverbindung bringbar, auf dem die Reibbelag-Lamelle 1 innerhalb eines vordefinierten Stellweges in axialer Richtung X verstellbar ausgeführt ist, um mit Außenlamellen eines Lamellenpaketes des reibschlüssigen Lamellenschaltelementes in Eingriff gebracht zu werden.
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Die Reibbelag-Lamelle 1 umfasst einen Lamellengrundkörper 3, der mit der Innenverzahnung 2 ausgeführt, im Wesentlichen ringscheibenartig ausgebildet und vorzugsweise aus Stahl hergestellt ist. Auf axialen Stirnseiten 5, 6 des Lamellengrundkörpers 3 sind jeweils Reibbeläge 7, 8 aufgeklebt. Der Lamellengrundkörper 3 weist in Umfangsrichtung U einen wellenförmigen Verlauf auf, der alternierend aufeinander folgende Erhebungen 9, 10 und Absenkungen 11, 12 umfasst. Dabei sind jeweils Erhebungen 9 im Bereich der Stirnseite 5 mit Absenkungen 12 der weiteren axialen Stirnseite 6 und jeweils Erhebungen 10 im Bereich der weiteren Stirnseite 6 mit Absenkungen 11 der axialen Stirnseite 5 in Deckung.
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Im Bereich der Erhebungen 9 der axialen Stirnseite 5 bzw. im Bereich einer Reibfläche 13, die eine axiale Stirnseite des Reibbelages 7 ist, ist jeweils in den Maxima der Erhebungen 9 eine Nut 14 vorgesehen. Des Weiteren sind auch im Bereich einer weiteren Reibfläche 15, die eine axiale Stirnseite des Reibbelages 8 ist, in den Maxima der Erhebungen 10 Nuten 16 angeordnet. Die Nuten 14 und 16 verlaufen jeweils in radialer Richtung R der Reibbelag-Lamelle 1 von einem Reibflächen-Innendurchmesser Di der Reibflächen 13, 15 in Richtung eines Reibflächen-Außendurchmessers Da der Reibflächen 13, 15 und sind endseitig offen ausgeführt. Damit ist durch die Nuten 14 und 16 jeweils Kühlmittel ausgehend vom Reibflächen-Innendurchmesser Di in Richtung des Reibflächen-Außendurchmessers Da führbar, um die Reibbelag-Lamelle 1 in gewünschtem Umfang kühlen zu können.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Reibbelag-Lamelle 20, die sich von der in 1 dargestellten Reibbelag-Lamelle 1 lediglich darin unterscheidet, dass im Bereich der Maxima der Erhebungen 9 und 10 der Reibfläche 13 und der weiteren Reibfläche 15 jeweils Bohrungen 17, 18 vorgesehen sind, die in die Nuten 14, 16 münden und den Lamellengrundkörper 3 in axialer Richtung X der Reibbelag-Lamelle 20 durchdringen. Zusätzlich münden die Bohrungen 17, 18 jeweils auf der gegenüberliegenden Seite der Reibfläche 13 oder der weiteren Reibfläche 15 und damit in Bereichen der weiteren Reibfläche 15 bzw. in Bereichen der Reibfläche 13, in den jeweils ein Maximum einer Absenkung 11 bzw. 12 vorliegt.
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Damit ist Kühlmittel jeweils aus den Nuten 14 und 16 und durch die Bohrungen 17, 18 in axialer Richtung X durch die Reibbelag-Lamelle 20 hindurch von den Maxima der Erhebungen 9, 10 in Richtung der Maxima der Absenkungen 11, 12 führbar. Von dort ist das Kühlmittel jeweils in radialer Richtung R nach innen und nach außen ableitbar, ohne ein Aufschwimmen zwischen der Reibbelag-Lamelle 20 und einer weiteren damit in Reibeingriff stehenden Reibbelag-Lamelle zu bewirken.
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Die Reibbeläge 7 und 8 können in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles aus papierhaltigen Faserwerkstoffen, Kohlefaserwerkstoffen, Karbon oder Keramikwerkstoffen hergestellt sein.
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Bezugszeichen
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- 1
- Reibbelag-Lamelle
- 2
- Innenverzahnung
- 3
- Lamellengrundkörper
- 5
- axiale Stirnseite des Lamellengrundkörpers
- 6
- weitere axiale Stirnseite des Lamellengrundkörpers
- 7
- Reibbelag der axialen Stirnseite 5
- 8
- Reibbelag der axialen Stirnseite 6
- 9
- Erhebung der Reibfläche 13
- 10
- Erhebung der weiteren Reibfläche 15
- 11
- Absenkung der Reibfläche 13
- 12
- Absenkung der weiteren Reibfläche 15
- 13
- Reibfläche des Reibbelages 7
- 14
- Nut der Reibfläche 13
- 15
- Reibfläche des Reibbelages 8
- 16
- Nut der weiteren Reibfläche 15
- 17, 18
- Bohrung
- 20
- Reibbelag-Lamelle
- Da
- Reibflächen-Außendurchmesser
- Di
- Reibflächen-Innendurchmesser
- R
- radiale Richtung
- U
- Umfangsrichtung
- X
- axiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019217105 A1 [0002]
- WO 2005/028907 A1 [0006]