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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Überwachungssystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben des Überwachungssystems, ein Computerprogramm und ein Speichermedium.
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Videokameras werden zur Überwachung von größeren Bereichen, wie zum Beispiel Bahnhöfen oder öffentlichen Plätzen eingesetzt. Oftmals können diese Videokameras ihren Beobachtungsbereich verändern, diese beispielsweise geschwenkt werden. Durch das Schwenken der Videokameras wird zwar ein neuer, in diesem Moment interessierender Bereich in die Überwachung aufgenommen, jedoch zugleich ein anderer Bereich verlassen. Dieser Wechsel von Überwachungsbereichen kann somit zum Verlust von einer zwingend notwendigen Überwachung des ersten Bereichs führen. Somit ist die Möglichkeit für eine Überwachungskamera, sich frei einstellen zu können, meist durch feste Regeln beschränkt.
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Die Druckschrift
US 2018/0376074 A1 , die den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart ein System mit zwei Kameras, wobei die Kameras in Abhängigkeit von aktuellen, bewegten Objekten eingestellt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Überwachungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9, ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 10 sowie ein Speichermedium mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Im Rahmen der Erfindung wird ein Überwachungssystem vorgeschlagen, welches zur Überwachung von einem Systemüberwachungsbereich geeignet und/oder ausgebildet ist. Insbesondere kann das Überwachungssystem zur Detektion und/oder Verfolgung von mindestens einem bewegten Überwachungsobjekt in dem Systemüberwachungsbereich geeignet und/oder ausgebildet ist. Das bewegte Überwachungsobjekt ist bevorzugt als Person ausgebildet, bei abgewandelten Ausführungsformen kann das bewegte Überwachungsobjekt auch als ein Fahrzeug, ein sich aus eigener Kraft bewegendes Objekt und/oder als ein durch Fremdkraft bewegtes Objekt ausgebildet sein. Es ist auch möglich, dass das Überwachungssystem zeitgleich mehr als ein Überwachungsobjekt detektiert bzw. verfolgt.
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Der Systemüberwachungsbereich kann Einzelbereiche unter freiem Himmel und/oder Bereiche in, auf und/oder unter einem Bauwerk, insbesondere Gebäude, umfassen. In einem Gebäude ist es beispielsweise möglich, mehrere Stockwerke des Gebäudes als Systemüberwachungsbereich zu überwachen.
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Das Überwachungssystem weist mindestens eine erste und eine zweite Überwachungskamera auf, welche in dem Systemüberwachungsbereich räumlich verteilt und/oder verteilbar sind. Das Überwachungssystem kann auch mehr als zwei Überwachungskameras, insbesondere mehr 10 und im Speziellen mehr als 20 Überwachungskameras umfassen. Insbesondere kann das Überwachungssystem n weitere Überwachungskameras aufweisen.
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Insbesondere sind die Überwachungskameras oder zumindest ein Teil der Überwachungskameras ausgebildet, ihren Überwachungsbereich im Betrieb zu ändern. Beispielsweise können die Überwachungskameras als PTZ-Kameras (pan-tilt-zoom) ausgebildet sein. Alternativ hierzu können die Überwachungskameras auch weniger Freiheitsgrade, wie zum Beispiel nur Schwenken, nur Neigen und/oder nur Zoomen oder eine Kombination davon aufweisen.
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Die erste Überwachungskamera kann einen ersten Gesamtüberwachungsbereich durch Änderung des Sichtfelds der ersten Überwachungskamera überwachen. In einem aktuellen Zustand erfasst die erste Überwachungskamera als Sichtfeld nur einen ersten Teilüberwachungsbereich in dem ersten Gesamtüberwachungsbereich. Insbesondere bildet der erste Teilüberwachungsbereich einen kleineren Bereich als der erste Gesamtüberwachungsbereich.
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Die zweite Überwachungskamera kann einen zweiten Gesamtüberwachungsbereich durch Änderung des Sichtfelds der zweiten Überwachungskamera überwachen. In einem aktuellen Zustand erfasst die zweite Überwachungskamera als Sichtfeld nur einen zweiten Teilüberwachungsbereich in dem zweiten Gesamtüberwachungsbereich. Insbesondere bildet der zweite Teilüberwachungsbereich einen kleineren Bereich als der zweite Gesamtüberwachungsbereich.
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Eine n-te Überwachungskamera kann einen n-ten Gesamtüberwachungsbereich durch Änderung des Sichtfelds der n-ten Überwachungskamera überwachen. In einem aktuellen Zustand erfasst die n-te Überwachungskamera als Sichtfeld nur einen n-ten Teilüberwachungsbereich in dem n-ten Gesamtüberwachungsbereich. Insbesondere bildet der n-te Teilüberwachungsbereich einen kleineren Bereich als der n-te Gesamtüberwachungsbereich.
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Der erste und der zweite Gesamtüberwachungsbereich und ggf. der n-te Gesamtüberwachungsbereich weisen einen Überlappungsüberwachungsbereich auf. Somit kann das jeweilige Sichtfeld der ersten und der zweiten und ggf. n-ten Überwachungskamera den Überlappungsüberwachungsbereich zwecks Überwachung überwachen.
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Das Überwachungssystem weist eine Managementanordnung auf, wobei die Managementanordnung ausgehend von einem unüberwachten Zustand des Überlappungsüberwachungsbereichs, wobei der erste Teilüberwachungsbereich und der zweite Teilüberwachungsbereich und gegebenenfalls der oder jeder n-te Teilüberwachungsbereich nicht-überlappend zu dem Überlappungsüberwachungsbereich angeordnet ist, funktional wie folgt ausgebildet ist:
- Zu einem beliebigen Zeitpunkt wird der ersten Überwachungskamera eine erste Widerstandskenngröße zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs zugeordnet. Der zweiten Überwachungskamera wird eine zweite Widerstandskenngröße zur Überwachung des Überlappungsbereichs zugeordnet. Insbesondere wird der n-ten oder jeder n-ten Überwachungskamera eine n-te Widerstandskenngröße zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs zugeordnet. Die Widerstandskenngröße kann als ein einfacher Zahlenwert ausgebildet sein, alternativ hierzu kann die Widerstandskenngröße auch mehrere Parameter umfassen.
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Die Managementanordnung ist programmtechnisch und/oder schaltungstechnisch ausgebildet, eine Zuordnung der ersten oder der zweiten und gegebenenfalls der n-ten Überwachungskamera zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs in Abhängigkeit der Widerstandskenngrößen durchzuführen. Somit entscheidet die Managementanordnung in Abhängigkeit der Widerstandskenngrößen der für die Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs verfügbaren Überwachungskameras, welche der Überwachungskameras ihren aktuellen Teilüberwachungsbereich gegebenenfalls verlassen oder zumindest verändern muss, um den nicht-überwachten Überlappungsüberwachungsbereich zu überwachen.
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Die Widerstandskenngröße ist dabei eine Größe, die die Nachteile, aber optional auch die Vorteile, der jeweiligen Überwachungskamera bewertet, den nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich zu verlassen und/oder zu verändern, um den Überlappungsüberwachungsbereich zu überwachen. Mit der Systematik wird somit quantifiziert, welche Überwachungskamera den geringsten Verlust und damit Widerstand zur Erfassung des Überlappungsüberwachungsbereichs aufwenden muss.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Managementanordnung ausgebildet ist, die jeweilige Widerstandskenngröße auf Basis von Überwachungsereignissen in der Vergangenheit der Überwachungskamera in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich zu bestimmen. In Kenntnis der Überwachungsergebnisse in der Vergangenheit der Überwachungskamera in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich kann auf eine Art Erfolgsbilanz dieser Überwachungskamera in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich zurückgegriffen werden. Für den Fall, dass keine relevanten Überwachungsereignisse erfasst wurden, ist die Widerstandskenngröße entsprechend klein zu bemessen. Für den Fall, dass diese Überwachungskamera in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich eine Vielzahl von Überwachungsereignissen registriert hat, ist die Erfolgsbilanz hoch und die Widerstandskenngröße sollte entsprechend ebenfalls hoch bemessen werden. Die Überwachungsergebnisse können zum Beispiel als eine Detektion von bewegten Objekten, als eine Verletzung von Nicht-Zutrittsbereichen, als ein Überschreiten von virtuellen Stolperdrähten (virtual tripwires) etc. ausgebildet sein.
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Der Vorteil der Erfindung ist somit, dass auf Basis von Erfahrungswerten die Relevanz der Überwachung von bestimmten Teilüberwachungsbereichen mit der jeweiligen Überwachungskamera als eine Entscheidungsgrundlage herangezogen werden kann, welche Überwachungskamera dem unüberwachten Überlappungsüberwachungsbereich zugeordnet werden soll. Mit dieser Systematik kann dem nicht-überwachten Überlappungsüberwachungsbereich die Überwachungskamera zugeordnet werden, deren Erfolgsbilanz am schlechtesten ausgefallen ist.
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Es ist zu unterstreichen, dass diese Systematik auf eine beliebige Anzahl von Überwachungskameras umgesetzt werden kann, welche den jeweiligen Überlappungsüberwachungsbereich beobachten können, da auch von einer Mehrzahl von Überwachungskameras in einfacher Weise die Widerstandskenngrößen verglichen werden kann.
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Insbesondere entspricht der nicht-überlappende Teilüberwachungsbereich einem aktuellen Sichtfeld der jeweiligen Überwachungskamera.
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Es ist prinzipiell möglich, die Widerstandskenngröße ausschließlich auf Basis von Überwachungsergebnissen aus der Vergangenheit zu bestimmen. Optional ergänzend ist es möglich, die Widerstandskenngröße der Überwachungskamera auf Basis einer vorgebbaren Relevanz des nicht überlappenden Teilüberwachungsbereichs zu bestimmen und/oder mitzubestimmen. Auf diese Weise wird erreicht, dass zwar möglicherweise die Videokamera in dem beschriebenen Teilüberwachungsbereich wenige Überwachungsereignisse in der Vergangenheit aufweist, jedoch ist vielleicht aus Gründen, welche unabhängig von der Anzahl der Überwachungsereignisse ist, die Relevanz des nicht überlappenden Teilüberwachungsbereichs hoch einzuschätzen, wobei durch die vorgebbare Relevanz dieser Faktor ebenfalls berücksichtigt werden kann.
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Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass die Managementanordnung ausgebildet ist, die Widerstandskenngröße der Überwachungskamera auf Basis von aktuell überwachten Objekten und/oder aktuellen Überwachungsaufgaben in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich der Überwachungskamera zu bestimmen. Anders ausgedrückt wird berücksichtigen, ob die Überwachungskamera gerade eine aktive Überwachungsaufgabe durchführt, indem aktuell überwachte, insbesondere bewegte Objekte, detektiert/oder verfolgt werden. Soweit die Überwachungskamera mit einer anderen Überwachungsaufgabe beschäftigt ist, kann der Widerstandskenngröße heraufgesetzt werden, so dass diese nur in Ausnahmefällen für den nicht überwachten Überlappungsüberwachungsbereich verwendet wird.
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Ein weiterer Faktor bei der Bemessung oder Zuordnung der Widerstandskenngröße der Überwachungskamera kann sein, dass die jeweilige Überwachungskamera eine gemeinsame Überwachung von dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich und den Überlappungsüberwachungsbereich umsetzen kann. Dies kann beispielsweise durch ein optisches Verkleinern („Herauszoomen“) des Überwachungsbereichs erfolgen. In dieser Ausgestaltung wird zwar möglicherweise die Auflösung der Überwachungskamera in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich aufgrund des Herauszoomens verschlechtert, jedoch können beide Überwachungsaufgaben mit der Überwachungskamera umgesetzt werden, so dass die Widerstandskenngröße entsprechend verringert werden kann.
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Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung weist die Managementanordnung eine zentrale Kontrollanordnung auf, wobei die Zuordnung der Überwachungskamera zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs in der zentralen Kontrollanordnung erfolgt. Beispielsweise kann die zentrale Kontrollanordnung als Server realisiert sein oder in einer Cloud angeordnet sein.
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Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung können die Videokameras Komponenten der Managementanordnung bilden, insbesondere dezentrale Komponenten, wobei die Videokameras ausgebildet sind, die jeweilige Widerstandskenngröße lokal zu bestimmen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Bewertung, welche zumindest auf den Überwachungsereignissen in der Vergangenheit beruht, lokal umgesetzt werden können und nur das Ergebnis in Form der Widerstandskenngröße der zentralen Kontrollanordnung zur Verfügung gestellt werden muss. Auf diese Weise können auch komplexere Berechnungen durchgeführt werden, ohne ein verbindendes Netzwerk zu belasten.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Managementanordnung durch die Videokameras gebildet, wobei die Videokameras die Managementanordnung in einer dezentralen Netzwerkarchitektur umsetzen. Insbesondere ist die Netzwerkarchitektur als eine Peer-to-Peer-Architektur ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung bestimmen die Videokameras nicht nur die Widerstandskenngröße lokal, sondern tauschen sich untereinander aus, welche der Überwachungskameras den Überlappungsüberwachungsbereich beobachten soll.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuordnen einer Überwachungskamera zu einem Überlappungsüberwachungsbereich in einem Gerätesystem wie dies zuvor beschrieben wurde. Das Verfahren umfasst die Schritte, dass der Überwachungskamera jeweils eine Widerstandskenngröße zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs zugeordnet wird, dass die Widerstandskenngröße auf Basis von Überwachungsereignissen in der Vergangenheit der Überwachungskamera in dem nicht-überlappenden Teilüberwachungsbereich bestimmt wird und dass die Zuordnung der Überwachungskamera zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs in Abhängigkeit der Widerstandskenngrößen durchgeführt wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Computerprogramm, welches ausgebildet ist, das zuvor beschriebene Verfahren durchzuführen, wenn dieses auf einem Computer, einem Gerät, in der Cloud und/oder auf dem Speichersystem wie dies zuvor beschrieben wurde abläuft. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Speichermedium mit dem Computerprogramm.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Überwachungssystems als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Überwachungssystems als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Überwachungssystems als ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Überwachungssystem 1 zur Überwachung von einem Systemüberwachungsbereich 2. Der Systemüberwachungsbereich 2 kann in einem öffentlichen, offenen Bereich, wie zum Beispiel einem Platz, einem öffentlichen, geschlossenen Bereich, wie zum Beispiel einem Bahnhof, oder auch innerhalb von einem Gebäude, wie zum Beispiel einem Amt oder dergleichen angeordnet sein. Das Überwachungssystem 1 hat die Funktion, eine Videoüberwachung in dem Systemüberwachungsbereich 2 durchzuführen.
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Das Überwachungssystem 1 umfasst eine erste Überwachungskamera 3, eine zweite Überwachungskamera 4 und eine n-te Überwachungskamera 5. Die n-te Überwachungskamera 5 steht für einige beliebige Anzahl von weiteren Überwachungskameras.
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Die erste Überwachungskamera 3 hat einen ersten, möglichen Gesamtüberwachungsbereich 6, die zweite Überwachungskamera 4 hat einen zweiten, möglichen Gesamtüberwachungsbereich 7 und die n-te Überwachungskamera 5 hat einen n-ten möglichen Gesamtüberwachungsbereich 8. Zur Vereinfachung der Darstellung sind die Gesamtüberwachungsbereiche 6, 7, 8 gleich dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Gesamtüberwachungsbereiche 6, 7, 8 auseinanderfallen. Die möglichen Gesamtüberwachungsbereiche 6, 7, 8 bezeichnen die Überwachungsbereiche, welche von der jeweiligen Überwachungskamera 3, 4, 5 prinzipiell überwacht werden können.
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Die Überwachungskameras 3, 4, 5 weisen jeweils einen einstellbaren Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 auf. Der Teilüberwachungsbereiche 9, 10, 11 bezeichnen jeweils einen Teilbereich des zugeordneten Gesamtüberwachungsbereichs 6, 7, 8 und ist insbesondere jeweils kleiner ausgebildet. Insbesondere bilden die Teilüberwachungsbereiche 9, 10, 11 jeweils nur einen (echten) Teilbereich der jeweiligen Gesamtüberwachungsbereiche 6, 7, 8. Beispielsweise sind die Überwachungskameras 3, 4, 5 als PTZ-Kameras ausgebildet, so dass diese jeweils den Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 innerhalb des zugeordneten Gesamtüberwachungsbereichs 6, 7, 8 einstellen können.
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Während in der 1 die Teilüberwachungsbereiche 9, 10, 11 überlappend dargestellt sind, ist es auch möglich, dass diese diskret zueinander und/oder voneinander getrennt und/oder nicht-überlappend angeordnet sind.
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In der 1 ist ein Überlappungsüberwachungsbereich 12 dargestellt, wobei der Überlappungsüberwachungsbereich 12 einen Teilbereich von jedem der Gesamtüberwachungsbereiche 6, 7, 8 bildet, jedoch außerhalb von den Teilüberwachungsbereichen 9, 10, 11 angeordnet ist. Somit ist der Überlappungsüberwachungsbereich 12 in dem gezeigten Zustand als unüberwachter Teilbereich ausgebildet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel können alle drei Überwachungskameras 3, 4, 5 den Überlappungsüberwachungsbereich 12 abdecken. Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass nur eine Teilmenge der Videokameras 3, 4, 5 diesen Bereich abdecken kann, wobei die Teilmenge jedoch eine Mächtigkeit größer gleich zwei aufweist. Somit können mindestens zwei der Überwachungskameras 3, 4, 5 den Überlappungsüberwachungsbereich 12 beobachten und/oder überwachen.
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In der 1 ist eine Situation gezeigt, in der ein bewegtes Objekt 13 einen Teilbereich verlässt, welcher von mindestens einer der Überwachungskameras 3, 4, 5 abgedeckt ist und in den nicht-überwachten Überlappungsüberwachungsbereich 12 wechselt. Somit stellt sich die Aufgabe, mindestens eine der Überwachungskameras 3, 4, 5 derart nachzuführen, dass deren Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 den Überlappungsüberwachungsbereich 12 abdeckt.
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Jeder der Videokameras 3, 4, 5 ist ein Datensatz 14, 15, 16 zugeordnet, wobei in dem jeweiligen Datensatz 14, 15, 16 mindestens eine Liste von Überwachungsereignissen 17, 18, 19 vorhanden ist, welche die jeweilige Überwachungskamera 3, 4, 5 in dem jeweiligen Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 erfasst hat. Bei den Überwachungsereignissen kann es sich beispielsweise um die Detektion eines bewegten Objekts 13, wie zum Beispiel eine Person handeln. Es können jedoch auch andere Überwachungsereignissen, wie die Verletzung von einer gesperrten Fläche oder das Auftreten von objektspezifischen Ereignissen, wie zum Beispiel ein Hinfallen von einer Person, ein Wegrennen von einer Person etc. aufgelistet sein.
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Ferner umfassen die Datensätze 14, 15, 16 Metadaten zu der jeweiligen Überwachungskamera 3, 4, 5, eine Definition der Gesamtüberwachungsbereiche 6, 7, 8 und/oder eine Definition der aktuellen Teilüberwachungsbereiche 9, 10, 11. Ferner kann der Datensatz 17, 18, 19 eine Aufstellung von aktuellen Überwachungsaufgaben, wie zum Beispiel einer aktuellen Objektverfolgung umfassen.
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Das Überwachungssystem 1 weist eine Managementanordnung 21 mit einer zentralen Kontrolleinrichtung 20 auf, welche beispielsweise als ein Server oder als ein Dienst in der Cloud ausgebildet ist. Die Managementanordnung 21, insbesondere die Kontrollanordnung 20 weist ein Bewertungsmodul 22 zur Bewertung der Datensätze 14, 15, 16 auf. Auf Basis der Bewertung bildet das Bewertungsmodul 22 eine Widerstandskenngröße für jede der Überwachungskameras 3, 4, 5.
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Das Bewertungsmodul 22 bewertet insbesondere die Liste der Überwachungsereignisse 17, 18, 19 in dem aktuellen Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11. Die Widerstandskenngröße wird größer gewählt, wenn mehr Überwachungsereignissen in der Vergangenheit und/oder Überwachungsereignisse mit einer höheren Relevanz in der Vergangenheit durch die jeweilige Überwachungskamera 3, 4, 5 in dem jeweiligen Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 erfasst wurden. Beispielsweise und in einem sehr einfachen Ausführungsbeispiel können die Überwachungsereignisse gezählt werden, wobei die Widerstandskenngröße größer gewählt wird, wenn die Anzahl der Überwachungsereignisse größer ist und kleiner gewählt wird, wenn die Anzahl der Überwachungsereignisse kleiner ist.
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Optional ergänzend kann vorgesehen sein, dass in der Managementanordnung 21 eine manuell vorgegebene Relevanz für den jeweiligen Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 in Bezug auf die zugeordnete Überwachungskamera 3, 4, 5 eingestellt ist. Beispielsweise kann über die vorgegebene Relevanz kontrolliert werden, dass die Widerstandskenngröße hoch ist, wenn manuell vorgegeben wurde, dass die Überwachungskameras 3, 4, 5 den zugeordneten Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 nicht verlassen soll.
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Ferner kann das Bewertungsmodul 22 und/oder die Managementanordnung 21 bei der Bestimmung der Widerstandskenngröße berücksichtigen, ob eine aktive Überwachungsaufgabe, wie z.B. eine Objektverfolgung des bewegten Objekts 13, in dem jeweiligen Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 von der zugeordneten Überwachungskamera 3, 4, 5 durchgeführt wird. Für den Fall, dass aktuell eine Überwachungsaufgabe durchgeführt wird, kann die Widerstandskenngröße erhöht werden.
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Nach der Bestimmung der Widerstandskenngröße erfolgt die Zuordnung mindestens einer der Überwachungskameras 3, 4, 5 zur Überwachung des bislang nicht überwachten Überlappungsüberwachungsbereichs 12 in Abhängigkeit des Vergleichs der Widerstandskenngrößen der Überwachungskameras 3, 4, 5, wobei die Überwachungskamera 3, 4, 5 zugeordnet wird, die die kleinste Widerstandskenngröße aufweist.
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Mit anderen Worten wird bei der Zuordnung des Überlappungsüberwachungsbereichs 12 die Überwachungskamera 3, 4, 5 ausgewählt, deren Verlassen des aktuellen Teilüberwachungsbereichs 9, 10 ,11 mit den geringsten Nachteilen oder Aufwand verbunden ist.
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Nach der Zuordnung der Überwachungskamera 3, 4, 5 zu den Überlappungsüberwachungsbereich 12 wird die durch die Zuordnung ausgewählte Überwachungskamera 3, 4 oder 5 instruiert, den Überlappungsüberwachungsbereich 12 zu überwachen.
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Während in der 1 die Überwachungskameras 3, 4, 5 als PTZ-Kameras ausgebildet sind und somit den Teilüberwachungsbereich 9, 10, 11 in dem jeweiligen Gesamtüberwachungsbereich 6, 7, 8 frei einstellen können, ist in der 2 ergänzend eine weitere Überwachungskamera 23 dargestellt, wobei die weitere Überwachungskamera 23 als eine Dome-Kamera oder 360°-Kamera ausgebildet ist. Die weitere Überwachungskamera 23 weist einen Gesamtüberwachungsbereich 24 auf, den sie in der Gesamtheit erfassen kann. Ferner weist die weitere Überwachungskamera 23 einen Teilüberwachungsbereich 25 auf, den sie aktuell beispielsweise mit einer höheren Auflösung überwacht. Die weitere Überwachungskamera 23 kann den Überlappungsüberwachungsbereich 12 gemeinsam mit dem aktuellen Teilüberwachungsbereich 25 erfassen, jedoch mit einer geringeren Auflösung, so dass auch die Auflösung in dem Teilüberwachungsbereich 25 reduziert ist. Bei der weiteren Überwachungskamera 23 kann bei der Widerstandskenngröße berücksichtigt werden, dass die Auflösung in dem Teilüberwachungsbereich 25 reduziert und dadurch die Überwachungsqualität verringert ist. Die weitere Überwachungskamera 23 kann auch statt der ersten und/oder der zweiten Überwachungskamera und/oder n-ten Überwachungskamera 3, 4, 5 eingesetzt werden.
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Während in den 1 und 2 das Bewertungsmodul 22 zentral in der Managementanordnung 21 angeordnet ist, ist in der 3 eine alternative Architektur gezeigt, wobei die Überwachungskameras 3, 4, 5 die Managementanordnung 21 bilden. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist jede der Überwachungskameras 3, 4, 5 ein entsprechendes, lokales Bewertungsmodul 22 zur Bestimmung einer eigenen Widerstandskenngröße 26, 27, 28 auf. Die Überwachungskameras 3, 4, 5 sind über ein Netzwerk 29 verbunden, welches jedoch für die Zuordnung der Überwachungskameras 3, 4, 5 zu dem Überlappungsüberwachungsbereich 12 keine zentrale Kontrollanordnung 20 aufweist. Stattdessen erfolgt die Zuordnung und die Auswahl der Überwachungskamera 3, 4, 5 zur Überwachung des Überlappungsüberwachungsbereichs 12 durch eine gleichberechtigte Absprache der Videokameras 3, 4, 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2018/0376074 A1 [0003]