-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regelverfahren zur Regelung eines Kraftfahrzeugs durch wenigstens drei Logikeinheiten eines Regelsystems. Ferner betrifft die Erfindung ein Regelsystem, aufweisend eine Erfassungseinheit und wenigstens drei Logikeinheiten. Auch betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem Regelsystem, ein Computerprogrammprodukt zur Regelung eines Kraftfahrzeugs durch wenigstens drei Logikeinheiten eines Regelsystems sowie ein computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogrammprodukt gespeichert ist.
-
Die derzeitig öffentlich bekannten Regelverfahren und Regelsysteme verwenden zumeist Logikeinheiten, beispielsweise in Form von KI-Algorithmen zur Regelung eines Kraftfahrzeugs. Die Logikeinheiten sind dabei zumeist einzelnen Aufgaben und/oder Verfahrensschritten fest zugeordnet. Nachteilig ist den bekannten Regelverfahren und Regelsystemen gemein, dass diese somit jeweils nur einzelne Verfahrensschritte ausführen, nur einen Teilbereich der Aufgaben erfüllen und/oder bei der beispielhaften Ausgestaltung als KI-Algorithmen folglich eingeschränkte Datengrundlagen und geringere Lernfortschritte ermöglichen.
-
Die Druckschrift
DE 10 2020 213 857 A1 offenbart ein Verfahren zur Durchführung von Regelvorgängen in einem Fahrzeug. Dabei wird aus verschiedenen Stabilitätsindikatoren ein Kritikalitätsindikator berechnet, der mindestens zwei verschiedenen Reglern oder mindestens zwei verschiedenen Teilreglern eines Reglers des Fahrzeugs zur Festlegung von Reglerparametern zugeführt wird.
-
Die Druckschrift
DE 10 2020 102 996 A1 offenbart eine Echtzeit-Architektur für eine Fahrassistenzfunktion eines Fahrzeugs, bei der die Reihenfolge der Abarbeitung von Funktionsblöcken möglichst effizient festgelegt wird.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile im Stand der Technik zu beheben oder zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Regelverfahren bereitzustellen, mit dem eine Regelung eines Kraftfahrzeugs durch wenigstens drei Logikeinheiten eines Regelsystems besonders einfach ermöglicht wird.
-
Insbesondere ist es ferner die Aufgabe der Erfindung ein Regelsystem, ein Kraftfahrzeug, ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Medium bereitzustellen.
-
Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch ein Regelverfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Regelsystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 9, durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 10, durch ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 11 und durch ein computerlesbares Medium mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 12. Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Regelverfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Regelsystem, dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug, dem erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukt, dem erfindungsgemäßen computerlesbaren Medium und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Regelverfahren zur Regelung eines Kraftfahrzeugs durch wenigstens drei Logikeinheiten eines Regelsystems. Das Regelverfahren weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- - Erfassen von wenigstens einem Parameter durch wenigstens eine Erfassungseinheit des Regelsystems,
- - Auswerten des erfassten wenigstens einen Parameters durch eine der wenigstens drei Logikeinheiten, wobei die auswertende Logikeinheit wenigstens eine Regelanweisung für eine Regelung des Kraftfahrzeugs erzeugt,
- - Filtern der wenigstens einen erzeugten Regelanweisung durch eine andere der wenigstens drei Logikeinheiten,
- - Regeln des Kraftfahrzeugs durch eine andere der wenigstens drei Logikeinheiten auf Grundlage der wenigstens einen gefilterten Regelanweisung.
-
Das erfindungsgemäße Regelverfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns rotierend jeweils von einer der wenigstens drei Logikeinheiten ausgeführt werden.
-
Die zuvor und die im Nachfolgenden beschrieben Verfahrensschritte können, wenn nicht explizit anderweitig angegeben, einzeln, zusammen, einfach, mehrfach, zeitlich parallel und/oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden. Eine Benennung als beispielsweise „erster Verfahrensschritt“ und „zweiter Verfahrensschritt“ bedingt keine zeitliche Reihenfolge und/oder Priorisierung. Eine bevorzugte Reihenfolge der Verfahrensschritte sieht vor, dass die Verfahrensschritte in der aufgeführten Reihenfolge ausgeführt werden.
-
Ein Parameter ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt als ein Umgebungsparameter und/oder ein Insassenparameter und/oder Anwenderparameter zu verstehen. Die erfindungsgemäße Erfassungseinheit ist bevorzugt innerhalb oder außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnet und zur Erfassung von dem wenigstens einen Parameter ausgestaltet.
-
Der Kern der Erfindung ist somit, dass die wenigstens drei Logikeinheiten eben nicht dauerhaft einem der Verfahrensschritte zugeordnet sind, sondern dass die wenigstens drei Logikeinheiten durch die Verfahrensschritte rotieren. Jeder Verfahrensschritt wird folglich bevorzugt durch wenigstens eine Logikvorrichtung ausgeführt. Ferner wird jeder der Verfahrensschritte bevorzugt durch eine andere der wenigstens drei Verfahrensschritte durchgeführt. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorgesehen, dass die wenigstens drei Logikeinheiten derart ausgestaltet sind, dass sie jeden der Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns ausführen können. Somit wird vorteilhaft ermöglicht, dass jede der Logikeinheiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns ausführt. Jede Logikeinheit führt zu einem beispielhaften Zeitpunkt nur einen Verfahrensschritt aus. Die Logikeinheiten rotieren beispielsweise über die Zeit durch die Verfahrensschritte.
-
Anschaulich beschrieben nehmen die Logikvorrichtungen in dem erfindungsgemäßen Verfahren unterschiedliche Rollen ein. Zu einem beispielhaften Zeitpunkt nimmt eine erste Logikvorrichtung die Rolle des Entwicklers ein, der den erfassten wenigstens einen Parameter auswertet und Regelanweisungen für eine Regelung des Kraftfahrzeugs erzeugt und/oder entwickelt. Die Regelanweisungen sind als Vorschläge für die Regelung des Kraftfahrzeugs zu verstehen. Eine zweite der wenigstens drei Logikvorrichtungen nimmt zu dem besagten Zeitpunkt beispielhaft die Rolle des Schiedsrichters ein, wobei die erzeugten Regelanweisungen durch die Schiedsrichter-Logikvorrichtung gefiltert werden. Ein Filtern ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt als ein Vergleichen der Regelanweisung mit vorherigen Regelanweisungen und/oder mit Erfahrungswerten zu verstehen. Das Filtern ermöglicht bevorzugt eine Bewertung der vorgeschlagenen Regelanweisungen durch die filternde Logikvorrichtung und ferner bevorzugt somit die Auswahl einer optimalen Lösung aus den vorgeschlagenen, erzeugten Regelanweisungen. Eine dritte Logikvorrichtung der wenigstens drei Logikvorrichtungen nimmt die Rolle des Ausführers ein und regelt das Kraftfahrzeug auf Grundlage der gefilterten Regelanweisungen. Ein Regeln des Kraftfahrzeugs ist bevorzugt als ein Regeln wenigstens einer Vorrichtung des Kraftfahrzeugs zu verstehen. Nach beispielsweise einer bestimmten Zeit oder ausgelöst durch ein Signal und/oder Event rotieren die wenigstens drei Logikvorrichtungen durch die Verfahrensschritte und jeder Verfahrensschritt des Auswertens, Filterns und Regelns wird durch wenigstens eine andere Logikvorrichtung als zuvor ausgeführt. Anschaulich beschrieben haben die wenigstens drei Logikvorrichtungen eine andere der zuvor beschriebenen Rollen eingenommen.
-
Eine Logikvorrichtung ist bevorzugt als eine Rechnereinheit und/oder als ein Algorithmus zu verstehen.
-
Bevorzugt werden die Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns rotierend jeweils von genau einer der wenigstens drei Logikeinheiten ausgeführt. Im Rahmen der Erfindung ist die Formulierung „eine andere der wenigstens drei Logikeinheiten“ bevorzugt derart zu verstehen, dass keine der wenigstens drei Logikeinheiten zeitlich parallel bzw. gleichzeitig mehr als einen der Verfahrensschritte des Regelverfahrens ausführt.
-
Somit wird vorteilhaft ermöglicht, dass die wenigsten drei Logikvorrichtungen zumindest zeitweise jeden der Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns ausführen und somit jeweils mit unterschiedlichen technischen Aufgabenstellungen konfrontiert werden. Bevorzugt sind die Logikeinheiten lernfähig ausgestaltet, sodass sich aus der Durchführung von den unterschiedlichen Verfahrensschritten unterschiedliche Lernaspekte für die wenigsten drei Logikeinheiten ergeben. Somit ermöglicht ein erfindungsgemäßes Verfahren vorteilhaft die Regelung eines Kraftfahrzeugs durch wenigstens drei Logikeinheiten eines Regelsystems, wobei die Logikeinheiten durch die Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns rotieren.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass das Rotieren der Ausführung der Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns durch die wenigstens drei Logikeinheiten in definierten Intervallen erfolgt.
-
Wie voranstehend beschrieben ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens drei Logikeinheiten, insbesondere jede der wenigstens drei Logikeinheiten, zu unterschiedlichen Zeitpunkten die unterschiedlichen Verfahrensschritte ausführen. Vorteilhaft wechseln die Logikeinheiten in definierten Intervallen ihre Rollen, um zu besseren Ergebnissen zu gelangen. Gemäß dem voranstehenden Beispiel für eine bessere Verständlichkeit des Gegenstands der Anmeldung soll so der Ausführer auch mal Entwickler sein und der Schiedsrichter auch mal Ausführer. Die definierten Intervalle sind bevorzugt regelmäßig, gleichmäßig oder variierende Abstände zwischen dem Wechsel der wenigstens drei Logeinheiten zwischen den verschiedenen Verfahrensschritten.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass das Filtern eine Bewertung der erzeugten Regelanweisungen umfasst, wobei die erzeugten Regelanweisungen durch die filternde Logikeinheit zum Regeln des Kraftfahrzeugs freigegeben oder abgelehnt werden. Es ist vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Filtern ein Freigeben und/oder Ablehnen der vorgeschlagenen Regelanweisungen durch das Auswerten umfasst. So ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise eine Beurteilung und/oder ein Vergleichen der Regelanweisungen in Form von Lösungsvorschlägen, insbesondere mit bisherigen Regelanweisungen oder Erfahrungswerten. Das Filtern dient somit vorteilhaft zur Findung der optimalen Lösung für die Regelung des Kraftfahrzeugs mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die auswertende Logikvorrichtung kann bevorzugt aus dem Freigeben und/oder Ablehnen der vorgeschlagenen Regelanweisungen lernen und zukünftige Regelanweisungen an das bisherige Freigeben und/oder Ablehnen der vorgeschlagenen Regelanweisungen anpassen. Somit werden die Logikeinheiten des Regelsystems und damit das Regelverfahren stetig durch die Praxis verbessert.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass die Verfahrensschritte des Erfassens, Auswertens, Filterns und Regelns in Iterationszyklen ausgeführt werden, insbesondere wobei das Filtern höchstens eine Regelanweisung pro definierter Anzahl an Iterationszyklen zum Regeln des Kraftfahrzeugs freigibt. Es ist für die Ausführung des erfindungsgemäßen Regelverfahrens vorteilhaft, wenn die Verfahrensschritte zumindest abschnittsweise iterativ ausgeführt werden. Insbesondere mit lernfähigen Logikeinheiten wird somit ein iterativer Lernprozess der Logikeinheiten ermöglicht. Vorteilhaft wird dabei nicht an mehreren symbolischen Stellschrauben gleichzeitig gedreht, sondern bestimmte Faktoren konstant gehalten. So ist es vorteilhaft wenn das Filtern höchstens eine Regelanweisung pro definierter Anzahl an Iterationszyklen zum Regeln des Kraftfahrzeugs freigibt. Somit ist zunächst die Auswirkung der freigegebenen Regelanweisung erfassbar und auswertbar, bevor weitere Regelanweisungen ebenfalls einen Einfluss auf die Regelung des Kraftfahrzeugs haben. Ein derart ausgestaltetes Regelverfahren ist besonders vorteilhaft, da die Auswirkungen der Regelanweisungen vorteilhaft analysierbar sind und/oder das iterative Ausführen der Verfahrensschritte eine vorteilhafte Regelung des Kraftfahrzeugs ermöglicht. Insbesondere werden neue Regelanweisungen von dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst auf bekannten Strecken angewendet. Dafür berücksichtigt das Regelsystem bevorzugt Positionsdaten einer Positionseinheit des Regelsystems und/oder des Kraftfahrzeugs.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass das Regelverfahren ferner umfasst:
- - Überwachen von wenigstens einem Kraftfahrzeug-Parameter durch wenigstens eine Überwachungseinheit des Regelsystems, insbesondere wobei der wenigstens eine Kraftfahrzeug-Parameter bei den Verfahrensschritten des Auswertens, Filterns und/oder Regelns berücksichtigt wird.
-
Ein Überwachen von wenigstens einem Kraftfahrzeug-Parameter durch wenigstens eine Überwachungseinheit des Regelsystems stellt eine vorteilhafte Weiterentwicklung des Regelverfahrens dar, da somit eine Berücksichtigung von wenigstens einem Kraftfahrzeug-Parameter für die Regelung des Kraftfahrzeugs ermöglicht wird. Bevorzugt wird der wenigstens eine Kraftfahrzeug-Parameter mit einer höheren Frequenz überwacht als der wenigstens eine Parameter erfasst wird. Das Überwachen von wenigstens einem Kraftfahrzeug-Parameter ermöglicht eine erhöhte Sicherheit des Regelverfahrens und des Kraftfahrzeugs, da mögliche Auswirkungen von dem Regelverfahren auf das Kraftfahrzeug überwacht werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass das Regelsystem mehr als drei Logikeinheiten umfasst, wobei das Auswerten durch wenigstens zwei der mehr als drei Logikeinheiten ausgeführt wird. Es ist vorteilhaft, wenn der Verfahrensschritt des Auswertens von mehr als einer Logikeinheit ausgeführt wird, um beispielsweise einen Rechenaufwand auf die mehreren Logikeinheiten zu verteilen. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist stets wenigstens eine Logikeinheit für die Verfahrensschritte des Filterns und des Regelns reserviert. Bevorzugt stehen somit n-2 Logikeinheiten für den Verfahrensschritt des Auswertens zur Verfügung, wobei n die Gesamtanzahl der Logikvorrichtungen des Regelsystems darstellt.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass die wenigstens drei Logikeinheiten jeweils einen KI-Algorithmus zur Ausführung der Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns umfassen. Die wenigstens drei Logikeinheiten sind bevorzugt als KI-Algorithmus, insbesondere auf und/oder von wenigstens einer Rechnereinheit des Regelsystems, zu verstehen. Die wenigstens drei Logikeinheiten können auf und/oder von einer gemeinsamen Rechnereinheit oder auf separaten Rechnereinheiten des Regelsystems ausgeführt werden. Die wenigstens drei Logikeinheiten sind bevorzugt zu einem Lernprozess ausgestaltet und/oder umfassen zu einem Startpunkt des Lernprozesses einen gleichen, insbesondere identischen Satz an Daten und/oder Anweisungen. Der Lernprozess der wenigstens drei Logikeinheiten kann zwischen den wenigstens drei Logikeinheiten durch das Regelsystem synchronisierbar sein oder separat ausgestaltet sein. Beispielhaft können in dem erfindungsgemäßen Verfahren und in Kombination mit selbstlernenden Logikeinheiten auf neue Algorithmen oder bessere Versionen bestehender Algorithmen verzugslos umgeschaltet werden, sobald diese bereitstehen.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Regelverfahren vorgesehen sein, dass das Regeln des Kraftfahrzeugs nur im Stillstand des Kraftfahrzeugs erfolgt. Es ist bevorzugt, dass das Regelverfahren sicherstellt, dass Regelanweisungen beispielsweise nur abends und/oder im Stillstand des Kraftfahrzeugs freigibt und die Regelung des Kraftfahrzeugs daraufhin angepasst wird. Die besagte Freigabe erfolgt durch die zuvor beschriebene filternde Logikeinheit bzw. die Logikeinheit in der Schiedsrichter-Rolle. Ein derart ausgestaltetes Regelverfahren ist besonders vorteilhaft, da eine Veränderung der Regelung durch Regelanweisungen nur im Stillstand des Kraftfahrzeugs erfolgt und somit während der Fahrt keine für den Anwender des Kraftfahrzeugs unerwartete Regelung des Kraftfahrzeugs erfolgt.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Regelsystem, aufweisend eine Erfassungseinheit und wenigstens drei Logikeinheiten gelöst. Das Regelsystem ist zur Ausführung des Regelverfahrens gemäß dem ersten Aspekt ausgestaltet. Bei dem beschriebenen Regelsystem ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu dem Regelverfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind.
-
Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit einem Regelsystem gelöst. Das Regelsystem ist gemäß dem zweiten Aspekt ausgestaltet. Bei dem beschriebenen Kraftfahrzeug ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu dem Regelsystem gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind.
-
Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Computerprogrammprodukt zur Regelung eines Kraftfahrzeugs durch wenigstens drei Logikeinheiten eines Regelsystems gelöst. Das Computerprogrammprodukt umfasst Befehle, die bewirken, dass das Regelsystems gemäß dem zweiten Aspekt die Verfahrensschritte gemäß dem ersten Aspekt ausführt. Bei dem beschriebenen Computerprogrammprodukt ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu dem Regelverfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und dem Regelsystem gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind. Das Computerprogrammprodukt kann sowohl mittels eines Computerprogramms, d.h. einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektronischer Schaltungen, insbesondere in Hardware, oder in beliebig hybrider Form, insbesondere mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden bzw. sein.
-
Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein computerlesbares Medium gelöst. Das computerlesbare Medium ist bevorzugt nichtflüchtig ausgestaltet. Auf dem computerlesbaren Medium ist das Computerprogrammprodukt gemäß dem vierten Aspekt gespeichert. Bei dem beschriebenen computerlesbaren Medium ergeben sich sämtliche Vorteile, die bereits zu dem Computerprogrammprodukt gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind.
-
Ein erfindungsgemäßes Regelverfahren, ein Regelsystem, ein Kraftfahrzeug, ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Medium werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch:
- 1 in einer Draufsicht ein Regelsystem mit drei Logikeinheiten, einer Erfassungseinheit und einer Überwachungseinheit,
- 2 in einer Seitenansicht eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs,
- 3 in einer Draufsicht ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Medium, und
- 4 in einem Flussdiagramm ein erfindungsgemäßes Regelverfahren.
-
Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 4 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
In 1 ist schematisch in einer Draufsicht ein Regelsystem 40 mit drei Logikeinheiten 50, 60, 70, einer Erfassungseinheit 10 und einer Überwachungseinheit 12 gezeigt. Das Regelsystem 40 ist zur Regelung eines Kraftfahrzeug 100 durch die drei Logikeinheiten 50, 60, 70 ausgestaltet. Für die Regelung wird ein Parameter P durch die Erfassungseinheit 10 des Regelsystems 40 erfasst. Ferner wird der erfasste Parameter P durch eine der drei Logikeinheiten, hier die Logikeinheit 70, ausgewertet, wobei die auswertende Logikeinheit 70 eine Regelanweisung RA für eine Regelung des Kraftfahrzeugs 100 erzeugt. Ferner wird die erzeugte Regelanweisungen RA durch eine andere der drei Logikeinheiten, hier die Logikeinheit 60, gefiltert. Abschließend wird das Kraftfahrzeug 100 (nicht gezeigt) durch eine andere der drei Logikeinheiten, hier die Logikeinheit 50, auf Grundlage der gefilterten Regelanweisungen RA geregelt. Das erfindungsgemäße Regelsystem 40 ist besonders vorteilhaft da das Auswerten, Filtern und Regeln rotierend jeweils von einer der wenigstens drei Logikeinheiten 50, 60, 70 ausgeführt werden. Das Rotieren der Ausführung der Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns durch die drei Logikeinheiten 50, 60, 70 erfolgt in definierten Intervallen. Das Filtern umfasst eine Bewertung der erzeugten Regelanweisungen RA, wobei die erzeugten Regelanweisungen RA durch die filternde Logikeinheit 60 zum Regeln des Kraftfahrzeugs 100 (nicht gezeigt) freigegeben oder abgelehnt werden. Die Verfahrensschritte des Erfassens, Auswertens, Filterns und Regelns werden in Iterationszyklen ausgeführt, wobei das Filtern höchstens eine Regelanweisung RA pro Iterationszyklus zum Regeln des Kraftfahrzeugs 100 (nicht gezeigt) freigibt. Die drei Logikeinheiten 50, 60, 70 umfassen jeweils einen KI-Algorithmus zur Ausführung der Verfahrensschritte des Auswertens, Filterns und Regelns.
-
In 2 ist schematisch in einer Seitenansicht eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 100 gezeigt. Das Kraftfahrzeug 100 weist ein Regelsystem 40 auf.
-
In 3 ist schematisch in einer Draufsicht ein Computerprogrammprodukt 300 sowie ein computerlesbares Medium 400 gezeigt. Das Computerprogrammprodukt 300 ist zur Regelung eines Kraftfahrzeugs 100 (nicht gezeigt) durch ein Regelsystem 40 (nicht gezeigt) ausgestaltet. Das Computerprogrammprodukt 300 umfasst Befehle, die bewirken, dass das Regelsystem 40 (nicht gezeigt) die Verfahrensschritte des Regelverfahrens 200 (nicht gezeigt) ausführt. Das Computerprogrammprodukt 300 ist auf dem computerlesbaren Medium 400 gespeichert.
-
In 4 ist schematisch in einem Flussdiagramm ein erfindungsgemäßes Regelverfahren 200 gezeigt. Für eine verbesserte Übersichtlichkeit sind in 4 nur die Bezugszeichen der Verfahrensschritte angegeben. Das Regelverfahren 200 umfasst in einem ersten Verfahrensschritt das Erfassen 202 von wenigstens einem Parameter P durch wenigstens eine Erfassungseinheit 10 des Regelsystems 40. Das Regelverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt das Auswerten 204 des erfassten wenigstens einen Parameters P durch eine der wenigstens drei Logikeinheiten 50, 60, 70, wobei die auswertende Logikeinheit 50, 60, 70 wenigstens eine Regelanweisung RA für eine Regelung des Kraftfahrzeugs 100 erzeugt. Das Regelverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt das Filtern 206 der wenigstens einen erzeugten Regelanweisung RA durch eine andere der wenigstens drei Logikeinheiten 50, 60, 70. Das Regelverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt das Regeln 208 des Kraftfahrzeugs 100 durch eine andere der wenigstens drei Logikeinheiten 50, 60, 70 auf Grundlage der wenigstens einen gefilterten Regelanweisung RA. Das Regelverfahren 200 umfasst in einem weiteren Verfahrensschritt das Überwachen 210 von wenigstens einem Kraftfahrzeug-Parameter KP durch wenigstens eine Überwachungseinheit 12 des Regelsystems 40, wobei der wenigstens eine Kraftfahrzeug-Parameter KP bei den Verfahrensschritten des Auswertens 204, Filterns 206 und/oder Regelns 208 berücksichtigt wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Erfassungseinheit
- 12
- Überwachungseinheit
- 40
- Regelsystem
- 50
- Logikeinheit
- 60
- Logikeinheit
- 70
- Logikeinheit
- 100
- Kraftfahrzeug
- 200
- Regelverfahren
- 202
- Erfassen
- 204
- Auswerten
- 206
- Filtern
- 208
- Regeln
- 210
- Überwachen
- 300
- Computerprogrammprodukt
- 400
- Computerlesbares Medium
- KP
- Kraftfahrzeugparameter
- P
- Parameter
- RA
- Regelanweisung