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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum thermischen Isolieren einer Batterie eines Fahrzeuges.
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Vorrichtungen zur Beeinflussung der Temperatur von Batterien von Fahrzeugen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie dienen dazu, der grundsätzlichen Problematik entgegenzuwirken, dass sich von einem optimalen Temperaturbereich der Batterie abweichende Temperaturen negativ auf diese auswirken. So zeigen bspw. die
FR 2 999 812 A3 , die
US 2005/0095473 A1 und die
US 2020/0343610 Vorrichtungen nach dem Stand der Technik, bei denen einer Auskühlung einer Batterie bei moderat niedrigen Temperaturen allerdings nicht durch eine Isolation dieser entgegengewirkt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum thermischen Isolieren einer Batterie eines Fahrzeuges bereitzustellen, nach denen auch bei moderat niedrigen Temperaturen einem unerwünschten Auskühlen der Batterie entgegengewirkt wird.
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Gelöst wird die vorgenannte Aufgabe durch eine Vorrichtung zum thermischen Isolieren einer Batterie eines Fahrzeuges, die eine an der Batterie angeordnete Kühlplatte und einen primären Kühlkreislauf zum Leiten von Kühlmittel durch mindestens eine Kühlleitung in der Kühlplatte umfasst. Bei dem Kühlmittel handelt es sich nicht um Luft. Bei der mindestens einen Kühlleitung handelt es sich insbesondere um ein mäanderförmiges Kanalsystem, das in der Kühlplatte ausgebildet ist. Bei der Batterie kann es sich insbesondere um eine Lithium-Ionen-Batterie handeln, während es sich bei dem Fahrzeug um ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug handeln kann.
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Die Vorrichtung umfasst ferner einen sekundären Kühlkreislauf zum Leiten von Luft durch die mindestens eine Kühlleitung in der Kühlplatte. Die Kühlplatte ist thermisch an die Batterie angebunden. Sie erstreckt sich vorzugsweise über deren gesamte Grundfläche und dient dazu, einen guten Wärmeübergang zwischen dem Kühlmittel und der Batterie zu realisieren. Dabei ist das Kühlmittel vorzugsweise temperiert. Insbesondere kann das Kühlmittel beim Laden der Batterie gekühlt werden. Ferner kann das Kühlmittel bei tiefen Temperaturen erwärmt werden.
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Während der Einsatz von temperiertem Kühlmittel den Vorteil eines guten Wärmeübertrages zur Batterie hat, ist bei moderat niedrigen Umgebungstemperaturen genau diese thermische Anbindung der Kühlplatte an die Batterie auf der einen und zur Umgebung (beispielsweise zur Karosserie des Fahrzeuges) auf der anderen Seite ungünstig. Bei moderat niedrigen Temperaturen kann im Stand der Technik Wärme aus der Eigenerwärmung der Batterie unerwünscht an die Umgebung und das in der Kühlplatte befindliche Kühlmittel abgeführt werden, sodass es zu einem unerwünschten Auskühlen der Batterie kommt. Dies wiederum führt zu einer Abweichung von einem optimalen Temperaturbereich der Batterie, was in einem Performanceverlust resultiert. Der optimale Temperaturbereich der Batterie liegt vorzugsweise zwischen 10°C und 35°C.
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Diesem unerwünschten Wärmeabfluss aus der Batterie kann durch den sekundären Kühlkreislauf entgegengewirkt werden. Durch die Vorsehung eines sekundären Kühlkreislaufes kann Luft durch die mindestens eine Kühlleitung geführt werden. In anderen Worten kann das Kühlmittel durch Luft ersetzt werden, und zwar zumindest temporär. Luft hat gegenüber Kühlmittel einen vorzugsweise um den Faktor 10 geringeren Wärmeleitwert, sodass bedingt durch die Luft in der mindestens einen Kühlleitung ein geringerer Wärmeabfluss aus der Batterie resultiert. Dadurch kann die Batterie beispielsweise bei fallenden Temperaturen länger in ihrem optimalen Arbeitsbereich bleiben.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine Schalteinheit zum Umschalten zwischen den Kühlkreisläufen, sodass entweder Kühlmittel durch die mindestens eine Kühlleitung fließt oder sich Luft in dieser befindet. Insbesondere ist die Schalteinheit dazu ausgebildet, temperaturabhängig zwischen den Kühlkreisläufen umzuschalten. Dabei ist die Schaltung vorzugsweise abhängig von der Außentemperatur des Fahrzeuges und/oder der Temperatur der Batterie. Ferner kann die Schaltung davon abhängig sein, ob die Batterie geladen wird. Die Schalteinheit kann vor allem mindestens ein Ventil umfassen.
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Durch den sekundären Kreislauf kann das in der Kühlleitung befindliche Kühlmittel somit bedarfsgerecht und temporär in ein Reservoir abgelassen und durch thermisch besser isolierende Luft ausgetauscht werden. Dieser Vorgang ist im Sinne einer aktiven Temperierung der Batterie umkehrbar und wiederholbar. Es kann somit die Batterie bedarfsgerecht thermisch isoliert werden. Unter dem Begriff „Temperieren“ ist vor allem eine Beeinflussung der Temperatur der Batterie zu verstehen.
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Die mindestens eine Kühlleitung in der Kühlplatte weist vorzugsweise Verbindungen mit dem primären Kühlkreislauf und dem sekundären Kühlkreislauf auf. Sie kann somit abhängig von der Schalteinheit in jeden der beiden Kühlkreislaufe eingebunden werden. Es wird somit ein Abtrennen der Kühlleitung oder in anderen Worten der Kühlplatte vom primären Kühlkreislauf und ein temporärer Austausch des Kühlmittels durch wärmeisolierende Luft ermöglicht.
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Der sekundäre Kreislauf kann eine Pumpe und ein Reservoir umfassen, wobei der sekundäre Kreislauf mit dem primären Kreislauf derart verbunden ist, dass das Reservoir zum Aufnehmen von in der mindestens einen Kühlleitung befindlichem Kühlmittel ausgebildet ist. Nach einem Umschalten auf den sekundären Kühlkreislauf kann somit das zuvor in der mindestens einen Kühlleitung befindliche Kühlmittel in das Reservoir geleitet werden, sodass dann Luft in der mindestens einen Kühlleitung sein kann.
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Vor allem ist das Reservoir, bis auf Öffnungen für den Austausch von Kühlmittel oder Luft, geschlossen ausgebildet, sodass bei Aufnahme des Kühlmittels in das Reservoir Luft aus dem sekundären Kreislauf in die mindestens eine Kühlleitung gedrängt wird. Der Austausch zwischen dem Kühlmittel und der Luft findet somit automatisch statt. Das Ersetzen von Kühlmittel durch Luft wird in Folgenden auch als „Belüften“ der Kühlleitung bezeichnet, während ein erneuter Austausch von Luft durch Kühlmittel als „Fluten“ bezeichnet wird.
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Das Reservoir ist vorteilhafterweise aus Kunststoff ausgebildet. Das Reservoir kann dazu ausgebildet sein, mindestens das Kühlmittel aufzunehmen, das sich in der mindestens einen Kühlleitung befindet, oder das gesamte Kühlmittel aus dem primären Kühlkreislauf aufzunehmen. Am meisten bevorzugt ist das Reservoir nur dazu ausgebildet, das Kühlmittel aufzunehmen, das sich in der mindestens einen Kühlleitung befindet, und ist nicht dazu ausgebildet, das gesamte Kühlmittel aus dem primären Kühlkreislauf aufzunehmen .
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Durch die vorliegende Erfindung kann sichergestellt werden, dass nicht nur bei Temperaturen, die deutlich um den optimalen Temperaturbereich der Batterie abweichen, die Temperatur der Batterie positiv beeinflusst wird, sondern dass auch bei moderat niedrigen Temperaturen, die insbesondere bei fallenden Temperaturen durchlaufen werden, die Temperatur der Batterie optimal beeinflusst wird. Unter moderat niedrigen Temperaturen werden vorzugsweise Temperaturen zwischen 5°C und 15°C verstanden.
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Dadurch, dass einem Wärmeabfluss bei moderat niedrigen Temperaturen entgegengewirkt wird, kommt es im Vergleich zum Stand der Technik zu einer weniger starken Reduzierung der Leistung und Energiedichte, die sich negativ auf die Fahrdynamik und die Reichweite des Fahrzeuges auswirken. Während im Stand der Technik einer Wärmeabgabe der Batterie beispielsweise durch ein Zuheizen mittels eines elektrischen Heizers, beispielsweise eines PTC-Heizelementes, entgegengewirkt wird, ist dies bei der vorliegenden Erfindung weniger oft notwendig. Im Detail wird ein Zuheizen erst bei niedrigeren Temperaturen notwendig als im Stand der Technik. Die Verwendung eines elektrischen Heizers führt zu einem schlechteren Wirkungsgrad im Sinne einer größeren Wärmeabgabe. Auch wird zusätzlich elektrische Energie verbraucht. Der angestrebte Reichweitenerhalt, der durch die Erwärmung der Batterie angestrebt wird, geht somit durch den Einsatz des elektrischen Heizers teilweise wieder verloren. Vorzugsweise wird somit bei moderat niedrigen Temperaturen keine externe Wärmequelle, wie beispielsweise ein elektrischer Heizer, eingesetzt, sondern das Kühlmittel durch Luft ausgetauscht und auf diese Weise die Wärmeabgabe reduziert.
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Bei der Pumpe im sekundären Kühlkreislauf handelt es sich vor allem um eine Kühlmittelpumpe, vor allem eine Umwälzpumpe. Ferner kann es sich bei der Pumpe um eine Luftpumpe handeln, sodass im sekundären Kühlkreislauf befindliche Luft gepumpt und in Folge Kühlmittel verdrängt wird.
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Die Pumpe im sekundären Kühlkreislauf kann vorzugsweise als Flügelradpumpe ausgebildet sein. Vorzugsweise liegt die Pumpe im sekundären Kühlkreislauf geodätisch tiefer als ein Mindestpegel an Kühlmittel im Reservoir. In anderen Worten verbleibt vorzugsweise stets ein Mindestpegel an Kühlmittel im Reservoir, um sicherzustellen, dass die zum Fördern des Kühlmittels verwendete Pumpe geflutet ist und ihre Pumpfunktion ermöglicht ist. Alternativ kann eine selbstansaugende Pumpe verwendet werden, sodass die Position frei gewählt werden kann.
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Vorzugsweise werden für beide Förderrichtungen, das heißt für das Belüften und das Fluten der Kühlleitung in der Kühlplatte, nur eine Pumpe, und zwar die im sekundären Kühlkreislauf befindliche Pumpe, verwendet. Unterschiedliche Förderrichtungen können insbesondere durch entsprechende Verbindungen und die Schalteinheit realisiert werden. So kann die Schalteinheit dazu ausgebildet sein, die Fließrichtung des Kühlmittels beziehungsweise der Luft zu ändern. Ferner kann die Pumpe als Peristaltikpumpe ausgebildet sein und für beide Pumprichtungen eingesetzt werden.
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Vorzugsweise ist nur ein Ventil der Schalteinheit vorgesehen, das sowohl ein Belüften und ein Fluten der mindestens einen Kühlleitung bewirkt. Alternativ können zwei Ventile verwendet werden, die elektronisch miteinander gekoppelt sind. Beispielsweise kann ein Ventil dazu dienen, zwischen dem primären Kühlkreislauf und dem sekundären Kühlkreislauf zu schalten, während ein weiteres Ventil dazu dient, zwischen einem Belüften und einem Fluten zu schalten.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum thermischen Isolieren, vor allem bedarfsgerechten thermischen Isolieren, einer Batterie, wobei das Verfahren ein Umschalten zwischen einem primären Kühlkreislauf und einem sekundären Kühlkreislauf umfasst. Eine an der Batterie angeordnete Kühlplatte umfasst mindestens eine Kühlleitung, wobei der primäre Kühlkreislauf zum Leiten von Kühlmittel durch die mindestens eine Kühlleitung ausgebildet ist, und wobei es sich bei dem Kühlmittel nicht um Luft handelt. Der sekundäre Kühlkreislauf ist zum Leiten von Luft durch die mindestens eine Kühlleitung ausgebildet. Vor allem verwendet das Verfahren eine oben beschriebene Vorrichtung.
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Durch das Umschalten wird bewirkt, dass entweder Kühlmittel oder Luft durch die mindestens eine Kühlleitung fließt, wobei die Umschaltung insbesondere temperaturabhängig durchgeführt wird. Dabei ist die Umschaltung ferner davon abhängig, ob die Batterie geladen wird.
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Insbesondere wird bei einer Temperatur oberhalb einer ersten Temperaturschwelle das Kühlmittel des primären Kühlkreislaufes zum Kühlen der Batterie durch die mindestens eine Kühlleitung geführt. Dabei kann das Kühlmittel mittels eines Chillers gekühlt werden und ist somit temperiert, um die Batterie zu kühlen. Der Chiller kann mit einer Klimaanlage des Fahrzeuges verknüpft sein. Die erste Temperaturschwelle liegt vorzugsweise bei 30°C, ferner bevorzugt bei 25°C.
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Bei einer Temperatur unterhalb einer zweiten Temperaturschwelle wird das Kühlmittel des primären Kühlkreislaufs zum Wärmen der Batterie durch die mindestens eine Kühlleitung geführt. Dabei kann das Kühlmittel mittels eines elektrischen Heizers erwärmt werden und ist somit temperiert, um die Batterie zu wärmen. Die zweite Temperaturschwelle liegt vorzugsweise bei 5°C, ferner bevorzugt bei 0°C.
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Ferner kann bei einer Temperatur zwischen der ersten und der zweiten Temperaturschwelle Kühlmittel aus der mindestens einen Kühlleitung in das Reservoir des sekundären Kühlkreislaufes geleitet werden, wobei Luft aus dem sekundären Kühlkreislauf in die mindestens eine Kühlleitung gedrängt wird. In anderen Worten wird, sobald die Temperatur zwischen der ersten und der zweiten Temperaturschwelle liegt, das Kühlmittel, das sich in der mindestens einen Kühlleitung befindet, durch Luft ausgetauscht und somit die Kühlleitung belüftet. Insbesondere wird die Kühlleitung belüftet, sobald die Temperatur unter die erste Temperaturschwelle fällt oder über die zweite Temperaturschwelle steigt.
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Zum Austausch des Kühlmittels wird das Kühlmittel aus der Kühlplatte in das Reservoir des sekundären Kühlkreislaufes gepumpt, wobei die aus dem Reservoir verdrängte Luft vorzugsweise in die mindestens eine Kühlleitung geleitet wird. Im Detail werden Verbindungen der mindestens einen Kühlleitung in der Kühlplatte zum primären Kühlkreislauf getrennt und zeitgleich die Kühlleitung zum sekundären Kühlkreislauf geöffnet. Dies kann durch Ventile erfolgen. Mittels der Pumpe des sekundären Kühlkreislaufs wird das bis zu diesem Zeitpunkt in der mindestens einen Kühlleitung befindliche Kühlmittel in das Reservoir gepumpt und zeitgleich die mindestens eine Kühlleitung mit Luft aus dem Reservoir gefüllt. Insbesondere kann ein Belüften der Kühlleitung dann beendet werden, wenn sich eine Luftsäule vom Reservoir über die mindestens eine Kühlleitung bis zur Pumpe erstreckt. Dabei kann das Vorhandensein von Luft im Rahmen der Trockenlauferkennung von der Pumpe erkannt werden und an die Schalteinheit gemeldet werden, die die Belüftung beenden kann. Das Ende der Belüftung wird somit erkannt, wenn Luft die Pumpe erreicht hat. Vorzugsweise wird nur die Kühlleitung belüftet, nicht der gesamte primäre Kühlkreislauf. In anderen Worten wird nicht das gesamte Kühlmittel des primären Kühlkreislaufes in das Reservoir aufgenommen, sondern nur das Kühlmittel, das sich in der der Kühlleitung befindet. Dies dient insbesondere dazu, das Belüften bzw. Fluten möglichst schnell durchzuführen, damit möglichst wenig Wärme an die Umgebung oder an den primären Kühlkreislauf abgegeben wird.
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Im belüfteten Zustand der Kühlleitung wird das Kühlmittel nicht temperiert. Es findet somit kein Zuheizen mittels des elektrischen Heizers statt. Ferner wird vorzugsweise während der Belüftung der Kühlleitung und im belüfteten Zustand der Kühlleitung der primäre Kühlkreislauf nicht zur Temperierung der Batterie verwendet.
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Der sekundäre Kühlkreislauf mit dem Reservoir und der Pumpe stellt einen separaten Kühlkreislauf neben dem primären Kühlkreislauf dar. Während der primäre Kühlkreislauf als eigentlicher Batteriekühlkreislauf verstanden werden kann, kann der sekundäre Kühlkreislauf auch als Batterie-Isolationskreislauf bezeichnet werden, da er dazu dient, die Batterie thermisch zu isolieren. Das Leiten des Kühlmittels aus der mindestens einen Kühlleitung in das Reservoir des sekundären Kühlkreislaufes und somit auch das Drängen von Luft in die Kühlleitung (in anderen Worten das Belüften) und/oder das Zurückleiten von Kühlmittel aus dem Reservoir in die mindestens eine Kühlleitung (in anderen Worten das Fluten) erfolgt vorteilhafterweise mittels der Pumpe des sekundären Kühlkreislaufes.
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Steigen die Temperaturen über die erste Temperaturschwelle oder fallen sie unter die zweite Temperaturschwelle, wird vorzugsweise die Luft wieder durch das Kühlmittel ausgetauscht, in anderen Worten wird die Kühlleitung geflutet. Im Detail wird Kühlmittel aus dem Reservoir zurück in die mindestens eine Kühlleitung gepumpt, wobei gleichzeitig die bis zu diesem Zeitpunkt in der mindestens einen Kühlleitung befindliche Luft in das Reservoir verdrängt wird. Dies geschieht durch Betätigen der Pumpe, bis die Kühlleitung wieder mit Kühlmittel gefüllt ist.
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Das Fluten der mindestens einen Kühlleitung kann vorzugsweise nach einer vorgewählten Zeitdauer beendet werden. Ferner kann das Fluten beendet werden, wenn ein Füllstand im Reservoir über eine bestimmte Zeitdauer konstant bleibt. Dies kann beispielsweise über einen Füllstandsensor im Reservoir erkannt werden und an die Schalteinheit gemeldet werden. Es können dabei verschiedene Bezugsfüllstände und Schwankungen, beispielsweise in Folge der Fahrzeugbewegung, berücksichtigt werden.
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Nach der Zeitdauer und/oder dem vollständigen Fluten, d.h. dem Füllen der mindestens einen Kühlleitung mit Kühlmittel, werden die Verbindungen der mindestens einen Kühlleitung mit dem sekundären Kühlkreislauf geschlossen und die Verbindungen mit dem primären Kühlkreislauf geöffnet.
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Im gefluteten Zustand der Kühlleitung findet vorzugsweise eine Temperierung des Kühlmittels über den primären Kühlkreislauf statt.
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Das Reservoir dient dem insbesondere alternierenden Aufnehmen beziehungsweise Abgeben von Kühlmittel oder Luft aus der Kühlleitung der Kühlplatte heraus beziehungsweise in diese hinein. Insbesondere erfolgt der Austausch von Kühlmittel und Luft in der mindestens einen Kühlleitung ausschließlich durch das Pumpen des Kühlmittels in das Reservoir hinein beziehungsweise aus dem Reservoir heraus. Die zeitgleiche Bewegung der Luft wird dabei ausschließlich durch die mit dem Kühlmittelstand korrelierende Volumenänderung in dem Reservoir ausgelöst.
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Es zeigen rein schematisch
- 1 bis 3: eine erfindungsgemäße Vorrichtung; und
- 4: ein Verfahrensschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 gezeigt, wobei im oberen Bereich ein primärer Kühlkreislauf 13 für eine in 1 nicht dargestellte Batterie gezeigt ist. In den primären Kühlkreislauf 13 kann ein Chiller 21 sowie eine elektrische Heizeinheit 22 eingebunden sein. Ferner kann in den primären Kühlkreislauf eine Pumpe 15, nämlich eine Kühlmittelpumpe, eingebunden sein, um Kühlmittel 19 in dem primären Kühlkreislauf 13 zu bewegen. In allen Figuren zeigt die Stellung der vertikalen Balken an, welche Leitungen verschlossen bzw. offen sind.
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An der nicht dargestellte Batterie ist eine Kühlplatte 11 angeordnet, die in 1 gestrichelt dargestellt ist, in der sich mindestens eine Kühlleitung 12 erstreckt. Mittels des primären Kühlkreislaufs 13 kann die Batterie durch temperiertes Kühlmittel 19 gekühlt oder geheizt werden.
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Ferner umfasst die Vorrichtung 10 eine Schalteinheit 18, die dazu ausgebildet ist, zwischen dem primären Kühlkreislauf 13 und einem sekundären Kühlkreislauf 14 zu schalten. Der sekundäre Kühlkreislauf 14 umfasst eine Pumpe 15, und zwar eine Kühlmittelpumpe, und ein Reservoir 16 sowie entsprechende Zuleitungen 17. Das Reservoir umfasst Kühlmittel 19 und Luft 20. Im Detail kann die Kühlleitung 12 in den sekundären Kühlkreislauf 14 eingebunden werden. In dem in 1 dargestellten Betriebszustand ist die Kühlleitung 12 mit Kühlmittel 19 befüllt und der sekundäre Kühlkreislauf 14 wird nicht verwendet.
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In 2 ist die Vorrichtung 10 der 1 dargestellt, wobei nun mittels der Schalteinheit 18 zum sekundären Kühlkreislauf 14 umgeschaltet wurde. Kühlmittel 19 aus der Kühlleitung 12 wird in den sekundären Kühlkreislauf 14 gepumpt und gelangt in das Reservoir 16. Die in dem Reservoir 16 bis zu diesem Zeitpunkt vorhandene Luft 20 wird in die Kühlleitung 12 gedrängt, sodass sich in dem in 2 dargestellten Betriebszustand, in dem die Belüftung der Kühlleitung 12 noch nicht abgeschlossen ist, in etwa zur Hälfte Kühlmittel 19 und zur Hälfte Luft 20 in der Kühlleitung 12 befindet. Während der Belüftungen und auch nach Abschluss dieser wird der primäre Kühlkreislauf nicht zur Temperierung der Batterie verwendet.
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In 3 ist die Vorrichtung 10 der 1 und 2 dargestellt, und zwar in dem Zustand, in dem die Kühlleitung 12 geflutet wird. In anderen Worten wird die bis dahin befindliche Luft 20 in der Kühlleitung 12 durch Kühlmittel 19 ausgetauscht. Dies geschieht durch ein Umschalten der Schalteinheit 18, ein Zurückführen des Kühlmittels 19 in die Kühlleitung 12 und ein Verdrängen der Luft 20 aus der Kühlleitung 12 in das Reservoir 16. Die Bewegung des Kühlmittels 19 und der Luft 20 wird lediglich durch die Pumpe 15 im sekundären Kühlkreislauf 14 erreicht. In 3 ist das Fluten der Kühlleitung 12 noch nicht abgeschlossen, sodass sich in etwa zur Hälfte Kühlmittel 19 und zur Hälfte Luft 20 in der Kühlleitung 12 befindet.
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4 beschreibt ein erfindungsgemäßes Verfahren 100, nach dem ein Umschalten 101 zwischen einem primären Kühlkreislauf und einem sekundären Kühlkreislauf erfolgt. Der primäre Kühlkreislauf ist zum Leiten von Kühlmittel durch mindestens eine Kühlleitung einer Kühlplatte ausgebildet, wobei der sekundäre Kühlkreislauf zum Leiten von Luft durch die mindestens eine Kühlleitung ausgebildet ist. Insbesondere erfolgt ein Umschalten 101 durch Öffnen beziehungsweise Schließen von Ventilen, sodass die mindestens eine Kühlleitung entweder in den primären Kühlkreislauf oder in den sekundären Kühlkreislauf eingebunden wird. Es wird Kühlmittel in der Kühlleitung durch Luft oder Luft in der Kühlleitung durch Kühlmittel ausgetauscht 102 und auf diese Weise die Kühlleitung in der Kühlplatte belüftet 103 oder geflutet 104. Unter Belüften ist zu verstehen, dass das bis zu diesem Zeitpunkt vorhandene Kühlmittel in der Kühlleitung durch Luft ausgetauscht wird, und unter Fluten ist zu verstehen, dass zu diesem Zeitpunkt vorhandene Luft durch Kühlmittel ersetzt wird. Somit ist es möglich, auch bei moderat niedrigen Temperaturen einer Auskühlung der Batterie durch Wärmeabgabe an den primären Kühlkreislauf oder an die Umgebung entgegenzuwirken, und es ist kein elektrisches Zuheizen über den elektrischen Heizer des primären Kühlkreislaufes notwendig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 11
- Kühlplatte
- 12
- Kühlleitung
- 13
- primärer Kühlkreislauf
- 14
- sekundärer Kühlkreislauf
- 15
- Pumpe
- 16
- Reservoir
- 17
- Zuleitung
- 18
- Schalteinheit
- 19
- Kühlmittel
- 20
- Luft
- 21
- Chiller
- 22
- elektrische Heizeinheit
- 100
- Verfahren
- 101
- Umschaltung zwischen Kühlkreisläufen
- 102
- Austauschen von Kühlmittel und Luft
- 103
- Belüften der Kühlleitung
- 104
- Fluten der Kühlleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2999812 A3 [0002]
- US 2005/0095473 A1 [0002]
- US 2020/0343610 [0002]