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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung von digitalen Filteranweisungen zur Filterung von Mediendaten gemäß den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges Verfahren ist aus der
DE 10 2017 111 828 A1 bekannt geworden. Konkret wird in diesem Dokument ein Verfahren zum Anpassen von Equalizer-Einstellungen eines Empfängers in einem Fahrzeug offenbart. Das Verfahren umfasst dabei ein regelmäßiges Empfangen von Medienidentifizierungsinformationen von dem Fahrzeug. Die Menge und Art der Medienidentifizierungsinformationen hängen von der Art der Quellen ab, in denen ein Medium wiedergegeben wird (z.B. Funkradio, Satellitenradio, Streaming über das Internet, CD-Player, etc.) und kann beispielsweise Musiktitel, Dauer des Mediums, Sender- und Frequenzinformationen umfassen. In Antwort auf das Empfangen derartiger Medienidentifizierungsinformationen erfolgt eine Anfrage von einem oder mehreren Servern zum Bestimmen einer Identität einer Medienpräsentation, die den Medienidentifizierungsinformationen zugeordnet ist. Danach erfolgt ein Identifizieren eines Basisklangprofils, das der Identität der Medienpräsentation zugeordnet ist. Auf Grundlage von Benutzereinstellungen wird das Basisklangprofil modifiziert, um ein Empfängerklangprofil zu erzeugen, wobei das Empfängerklangprofil die Equalizer-Einstellungen des Empfängers auf Grundlage der Identität der Medienpräsentation festlegt. Schließlich wird das Empfängerklangprofil an das Fahrzeug gesendet, um Equalizer-Einstellungen des Empfängers anzupassen. Der Empfänger im Fahrzeug ist kommunizierend an eine mobile Vorrichtung (beispielsweise Smartphone) gekoppelt, wobei die mobile Vorrichtung auf Grundlage der Medienidentifizierungsinformationen das Klangprofil erzeugt, welches wiederum die Equalizer-Einstellungen für den Empfänger festlegt.
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Aus der
US 2007/0182525 A1 ist eine Vorrichtung zur Anpassung eines Fahrzeug-Klangprofils bekannt. Die Vorrichtung weist eine Steuereinheit, eine Abgasanlage und eine Ansauganlage auf. Dabei sind die Ansaug- und die Abgasanlage so hergerichtet, dass sie eine Vielzahl von Klängen erzeugen können. Die besagte Steuereinheit ist mit der besagten Ansaug- und Abgasanlage derart verbunden, dass die Steuereinheit sowohl den Klang der Ansaug- als auch den Klang der Abgasanlage verändern kann, um dadurch ein Gesamt-Klangbild des Kraftfahrzeugs zu erzeugen.
Darüber hinaus ist es heutzutage möglich und üblich, dass ein Kunde beim Kauf eines Kraftfahrzeugs eines bestimmten Herstellers die Möglichkeit hat, zumindest zwischen einer Standard-Audioeinrichtung (-Audioanlage) des Fahrzeugherstellers und einer Premium-Audioanlage des Fahrzeugherstellers auszuwählen. Die Premium-Audioanlage des Fahrzeugherstellers ist in der Regel mit einer bestimmten Marke eines Premium-Audioherstellers versehen (z. B. auf Lautsprechern und dergleichen). Hierzu führt der Fahrzeughersteller zusammen mit dem Premium-Audiohersteller bei der Entwicklung seines Fahrzeugs ein gemeinsames Fahrzeug-Soundtuning durch. Das heißt, die Audio-Hardware des Fahrzeugherstellers wird in enger Abstimmung mit dem Premium-Audiohersteller derart optimiert, dass eine Klangcharakteristik im Fahrzeug entsteht, die in den später produzierten Serienfahrzeugen die Marke des Premium-Audioherstellers repräsentieren soll.
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Allerdings muss sich ein Kunde beim Kauf eines bestimmten Kraftfahrzeugs jeweils für eine bestimmte Audioanlage mit einer bestimmten Klangcharakteristik entscheiden. Ein Wechsel zu einer Audioanlage mit einer anderen Klangcharakteristik ist danach nicht mehr oder nur mit unzumutbar hohem Aufwand möglich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung von digitalen Filteranweisungen zur Filterung von Mediendaten bereitzustellen, welches die Voraussetzungen dafür bietet, dass den Kunden hinsichtlich der Auswahl einer Klangcharakteristik ihrer Audioeinrichtung im Kraftfahrzeug noch mehr Flexibilität geboten werden kann.
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Die vorliegende Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung von digitalen Filteranweisungen zur Filterung von Mediendaten mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung geht dabei von einem Verfahren zur Erzeugung und Bereitstellung von digitalen Filteranweisungen zur Filterung von Mediendaten aus, die in einem Kraftfahrzeug eines bestimmten Herstellers durch eine bestimmte, herstellerseitige Audioeinrichtung abrufbar sind oder abgerufen werden.
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Unter digitalen Filteranweisungen sind insbesondere solche programmtechnischen Anweisungen zu verstehen, mit denen ein Frequenzgang von Mediendaten verändert, moduliert und/oder in bestimmter Weise eingestellt werden kann, so dass eine bestimmte Klangcharakteristik erzielt wird.
Mediendaten im Sinne der vorliegenden Erfindung sind derartige Daten, die auf einer Audioeinrichtung (Audioanlage) hörbaren Klang ggf. verbunden mit sichtbaren Signalen (z.B. Videos, Bilder) erzeugen können. Beispielhaft sind Musiktitel, Videoclips oder auch Musikalben zu nennen, die beispielsweise über das Internet gestreamt oder auch durch digitale Träger (z. B. CDs, USB-Sticks) im Kraftfahrzeug abrufbar sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren schlägt nun vor, dass zunächst in einem Entwicklungsfahrzeug des Herstellers mit einer bestimmten, herstellerseitigen Audioeinrichtung Mediendaten abgerufen werden. Die Mediendaten können beispielsweise ein bestimmter Musiktitel, ein bestimmtes Musikstück oder auch ein bestimmtes Musikalbum sein. Dabei wird durch den Abruf derartiger Mediendaten im Entwicklungsfahrzeug ein bestimmtes Klangbild erzeugt. Das erzeugte Klangbild wird gemessen. Dies kann vorzugsweise durch entsprechende Messeinrichtungen, wie Messmikrofone oder dergleichen geschehen. Die abgerufenen Mediendateien werden dann so lange durch eine Klangfilterung (Equalizing) in ihrem Frequenzgang verändert, bis ein bestimmtes (gewünschtes) Klangbild erzeugt wird oder vorliegt.
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Aus (vorzugsweise zuvor abgespeicherten) Daten der dazu verwendeten Klangfilterung werden anschließend digitale Filteranweisungen erzeugt. Die erzeugten, digitalen Filteranweisungen werden vorzugsweise in Form eines Computerprogrammproduktes (z.B. in Form einer sogenannten App) abgespeichert und in einem Server als Download für Kraftfahrzeuge des bestimmten Herstellers bereitgestellt.
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Durch derartige Verfahrensmerkmale wird die Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass den Kunden hinsichtlich der Auswahl einer Klangcharakteristik ihrer Audioeinrichtung im Kraftfahrzeug noch mehr Flexibilität geboten werden kann.
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Gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, bei einem weiteren Abruf oder bei mehreren, weiteren Abrufen von Mediendaten im Kraftfahrzeug des Herstellers durch Klangfilterung ein weiteres (gewünschtes) Klangbild oder mehrere weitere (gewünschte) Klangbilder erzeugt werden. Dabei unterscheiden sich alle erzeugten Klangbilder im Frequenzgang voneinander. Aus den Daten der dazu jeweils verwendeten Klangfilterung werden wiederum jeweils digitale Filteranweisungen erzeugt und in einem Server als Download für Kraftfahrzeuge des bestimmten Herstellers bereitgestellt.
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Durch eine derartige Weiterbildung wird für einen Nutzer eines Kraftfahrzeugs des bestimmten Herstellers eine noch größere Flexibilität hinsichtlich der Anpassung des Klangbildes in seinem Kraftfahrzeug geschaffen.
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So ist beispielsweise denkbar, dass der Fahrzeughersteller mit mehreren Premium-Audioherstellern und/oder mit mehreren Künstlern kooperiert und jeweils ein Soundtuning in der beschriebenen Weise durchführt. Somit können mehrere unterschiedliche, digitale und als App herunterladbare Filteranweisungen zur Filterung von Mediendaten in Kraftfahrzeugen des Herstellers zur Verfügung gestellt werden. Jede App ermöglicht auf diese Weise die Herstellung eines bestimmten Marken-Sounds („Branded Sound“) eines bestimmten Premium-Audioherstellers oder die Herstellung eines bestimmten Künstler-Sounds im einem Kraftfahrzeug des Herstellers.
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In einer weiteren, sehr vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass die Mediendaten ein bestimmtes Musikalbum sind. Das Musikalbum kann beispielsweise ein Musikalbum eines bestimmten Künstlers oder einer bestimmten Gruppe von Künstlern sein.
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Der Abruf dieser Mediendaten erfolgt nun in einem Entwicklungsfahrzeug eines bestimmten Fahrzeugmodells des bestimmten Herstellers. Ein dabei im Entwicklungsfahrzeug erzeugtes Klangbild wird wiederum gemessen, wobei die abgerufenen Mediendaten so lange durch eine Klangfilterung in ihrem Frequenzgang verändert werden, bis ein bestimmtes (gewünschtes) Klangbild des Musikalbums erzeugt wird. Aus den Daten der dazu verwendeten Klangfilterung werden wiederum digitale Filteranweisungen erzeugt und in einem Server als Download (herunterladbare App) für Kraftfahrzeuge des bestimmten Fahrzeugmodells des Herstellers bereitgestellt.
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Diese Verfahrensausgestaltung bietet den Vorteil, dass der Klang eines bestimmten Musikalbums auf ein ganz bestimmtes Fahrzeugmodell des Herstellers optimiert werden kann. Konkret ist eine solche Vorgehensweise denkbar, bei der die Abstimmung des Klangbildes beim Abspielen des Musikalbums zusammen mit dem oder den Künstlern des Musikalbums beziehungsweise deren Toningenieuren erfolgt.
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Die dann als Download zur Verfügung gestellten Filteranweisungen stellen Filteranweisungen dar, die somit optimal darauf abgestimmt sind, wie nach den Vorstellungen des Künstlers oder der Künstler das betreffende Musikalbum im jeweiligen Fahrzeugmodell des Herstellers erklingen sollte.
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Bei der Bereitstellung eines derartigen „Album-Sounds“ für ein bestimmtes Fahrzeugmodell eines Herstellers ist es dann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung denkbar, dass bei einem gewünschten Download der digitalen Filteranweisungen von dem den Download anfordernden Kraftfahrzeug zumindest eine fahrzeugspezifische Kennung des Kraftfahrzeugs an einen den Download freigebenden Server übertragen wird. Ein Download wird dann nur in dem Fall freigegeben, wenn die fahrzeugspezifische Kennung dem bestimmten Fahrzeugtyp des jeweiligen Fahrzeugmodell des bestimmten Herstellers entspricht, welches auch als Grundlage zur Herstellung der digitalen Filteranweisungen diente. War also das Entwicklungsfahrzeug das Modell XY des Herstellers, so können die so erzeugten, digitalen Filteranweisungen für einen „Album-Sound“ nur von einem Fahrzeugmodell XY des Herstellers heruntergeladen werden.
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Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass nach einem Download derartiger Filteranweisungen die Klangeinstellungen (Equalizer-Einstellungen) für das Musikalbum (zumindest in den Vorstellungen der Künstler) auch wirklich für das jeweilige Fahrzeugmodell des Herstellers optimiert sind.
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Es ist denkbar, dass vom Hersteller in analoger Weise eine Vielzahl von Computerprogrammprodukten 6 erzeugt werden, die jeweils einen „Album-Sound“ für ein bestimmtes Musikalbum darstellen.
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Um einem Fahrzeugnutzer eine Rückkopplung über die von ihm gewählten Filteranweisungen während des Abrufens von Mediendaten zu ermöglichen, wird in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, dass nach einem erfolgreichen Download von digitalen Filteranweisungen und bei einem Abrufen von Mediendaten durch ein Kraftfahrzeug des Herstellers die digitalen Filteranweisungen an einen digitalen Signalprozessor einer Soundanlage oder eines Verstärkers der Audioeinrichtung übertragen werden und durch den digitalen Signalprozessor eine entsprechende Filterung der abgerufenen Mediendaten erfolgt. Zusätzlich zu den Filteranweisungen wird wenigstens ein Daten- und/oder Steuersignal an wenigstens eine Anzeigeeinrichtung übermittelt, auf Grund dessen die Anzeigeeinrichtung zur Anzeige eines alphanumerischen Textes und/oder zur Anzeige eines Symbols veranlasst wird.
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Es ist also hier vorstellbar, dass während des Abrufs der Mediendaten ein optischer Hinweis auf der Anzeigeeinrichtung erfolgt, der beispielsweise etwa folgendermaßen aussehen kann:
- • „klangoptimiert von A“ (wobei A der Name und/oder das Markenemblem eines bestimmten Premium-Audioherstellers sein kann), oder
- • „klangoptimiert durch B“ (wobei B der Name eines Künstlers oder einer Gruppe von Künstlern sein kann), oder
- • „Albumedition für C“ (wobei C der Name eines bestimmten Fahrzeugmodells des Herstellers sein kann, für das ein bestimmtes Musikalbum klanglich durch den Künstler abgestimmt wurde).
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird anhand der Figuren in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dadurch werden auch noch weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung deutlich. Gleiche Bezugszeichen, auch in unterschiedlichen Figuren, beziehen sich auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile. Dabei werden entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht, auch wenn eine wiederholte Beschreibung oder Bezugnahme darauf nicht erfolgt. Die Figuren sind nicht oder zumindest nicht immer maßstabsgetreu. In manchen Figuren können Proportionen oder Abstände übertrieben dargestellt sein, um Merkmale eines Ausführungsbeispiels deutlicher hervorheben zu können. Wird der Begriff „und/oder“ in einer Aufzählung aus zwei oder mehr Begriffen bzw. Gegenständen verwendet, so kann dies bedeuten, dass ein beliebiger der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände allein verwendet werden kann. Es kann auch bedeuten, dass eine beliebige Kombination aus zwei oder mehr der aufgezählten Begriffe bzw. Gegenstände verwendet werden kann.
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Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 ein herstellerseitiges Entwicklungsfahrzeug zur Erläuterung von wesentlichen Verfahrensschritten,
- 2 ein kundenseitiges Kraftfahrzeug des Herstellers zur Erläuterung weiterer Aspekte der Erfindung,
- 3 die Darstellung eines blockierten Downloads von digitalen Filteranweisungen und
- 4 die Darstellung eines Signalflussplans zur Erläuterung der Wirkungsweise nach einem Download einer App mit digitalen Filteranweisungen.
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Es wird zunächst auf die 1 Bezug genommen. In dieser Figur ist ein herstellerseitiges Entwicklungsfahrzeug 1 eines bestimmten Herstellers dargestellt. Vom Entwicklungsfahrzeug 1 sind nur die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen, wesentlichen Komponenten dargestellt. So weist das Entwicklungsfahrzeug 1 eine Audioeinrichtung 2 auf. Die Audioeinrichtung 2 umfasst eine Soundanlage 20, an die mehrere Lautsprecher 21 angeschlossen sind.
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Des Weiteren ist eine messtechnische Einrichtung 3 vorhanden, welche wenigstens ein Messmikrofon 30, vorzugsweise mehrere Messmikrofone 30 aufweist.
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Der durch die Messmikrofone 30 aufgenommene Schall wird in Messsignale umgewandelt, welche wiederum durch eine Auswerte- und Speichereinheit 31 ausgewertet und abgespeichert werden.
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Bei dem Verfahren werden der Soundanlage 20 Mediendaten M zugeführt. Die Zuführung der Mediendaten M kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise können die Mediendaten M, welche beispielsweise als digitale Musik- oder Musikvideodateien vorliegen, der Soundanlage 20 über eine Speichereinrichtung (z. B. USB-Stick) zugeführt werden. Es ist auch die Zuführung der Mediendaten M über WLAN, über das Internet oder eine Nahfunkverbindung (z.B. Bluetooth ®) denkbar.
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Des Weiteren ist wenigstens eine Prüfperson P im Entwicklungsfahrzeug 1 anwesend, welche einen Klang, der beim Abspielen der Mediendaten M durch die Audioeinrichtung 2 erzeugt wird, beurteilt.
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Durch die Prüfperson P werden die Einstellungen der Soundanlage 20 über geeignete Bedienelemente (nicht dargestellt) so lange verändert, bis ein Klangbild 4 erzeugt wird, welches den Klangvorstellungen der Prüfperson P entspricht, also von dieser gewünscht ist.
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Aus dem dann vorliegenden Klangbild 4 werden durch die Messmikrofone 30 entsprechende Messsignale erzeugt, in der Auswerte- und Speichereinheit 31 ausgewertet und als Datei 5 abgespeichert. Konkret umfasst die Datei 5 also abgespeicherte Filterdaten und/oder Frequenzdaten, die das gemessene (gewünschte) Klangbild 4 abbilden.
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Aus der Datei 5 mit den gespeicherten Filterdaten/Frequenzdaten wird anschließend über eine nicht dargestellte Verarbeitungseinrichtung ein Computerprogrammprodukt 6, bspw. in Form einer sogenannten App erzeugt.
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Das Computerprogrammprodukt 6 wird zu einem Server 7 im Internet hochgeladen, der vorzugsweise herstellerseitig vorgehalten wird.
Das Computerprogrammprodukt 6 enthält im Wesentlichen digitale Filteranweisungen 6a, deren Funktion nun anhand von 2 erläutert werden soll. In dieser Figur ist ein kundenseitiges Kraftfahrzeug K ersichtlich, von dem auch nur die für das Verständnis der Erfindung wichtigsten Komponenten dargestellt sind. Das Kraftfahrzeug K stammt vom gleichen Hersteller, wie das Entwicklungsfahrzeug 1 (vgl. 1).
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So weist das Kraftfahrzeug K eine Audioeinrichtung 10 auf, welche mit der Audioeinrichtung 2 des Entwicklungsfahrzeugs 1 gleich oder zumindest vergleichbar ist. Die Audioeinrichtung 10 weist eine Soundanlage 100 mit einem digitalen Signalprozessor 101 (DSP) und mehrere Lautsprecher 102 auf. Der Einfachheit halber ist nur ein Lautsprecher 102 angedeutet.
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Des Weiteren besitzt das Kraftfahrzeug K eine Kommunikationseinrichtung 9. Die Kommunikationseinrichtung 9 dient dem Kraftfahrzeug K zumindest zur Kommunikation mit dem Internet. So kann ein Nutzer des Kraftfahrzeugs K zum einen über eine Mediendatenbank 8 beliebige, digitale Mediendaten M (z. B. Audiodateien, Videodateien) in das Kraftfahrzeug K herunterladen beziehungsweise dort abrufen.
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Der Nutzer des Kraftfahrzeugs K hat nun ferner die Möglichkeit, von dem bereits erwähnten Server 7 nach einer entsprechenden Anforderung das dort abgelegte
Computerprogrammprodukt 6, also die zuvor erzeugte App mit den digitalen Filteranweisungen 6a herunterzuladen.
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Es ist dargestellt, dass sich das heruntergeladene Computerprogrammprodukt 6 in einem nicht näher bezifferten Speicher der Soundanlage 100 befindet.
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Wie bereits erwähnt, weist das Computerprogrammprodukt 6 digitale Filteranweisungen 6a auf, die den digitalen Signalprozessor 101 dazu veranlassen, den Frequenzgang der heruntergeladenen, digitalen Mediendaten M mittels der Lautsprecher 102 in einem solchen Klangbild 4 erklingen zu lassen, welches auch dem durch die Prüfperson P im Entwicklungsfahrzeug 1 eingestellten Klangbild 4 (vergleiche 1) entspricht.
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Durch die zuvor beschriebene Verfahrensweise ist eine Vielzahl von Vorteilen für einen Nutzer des Kraftfahrzeugs K denkbar:
- Als Prüfperson P (vgl. 1) kann beispielsweise ein Toningenieur eines Premium-Audioherstellers fungiert haben, wobei der Hersteller des Kraftfahrzeugs K mit dem Premium-Audiohersteller kooperiert. Somit kann durch die Vorgehensweise ein Computerprogrammprodukt 6 erzeugt werden, welches im Kraftfahrzeug K auf der Audioeinrichtung 10 beim Abspielen von Mediendaten M ein solches Klangbild 4 erzeugt, wie es von dem Premium-Audiohersteller gewünscht und von dem Kunden K nach Herunterladen des Computerprogrammproduktes 6 auch erwartet wird.
- Es ist darauf hinzuweisen, dass das Computerprogrammprodukt 6 eine gewünschte Klangfilterung beliebiger Mediendaten M ermöglicht, die im Durchschnitt der vom Premium-Audiohersteller gewünschten Klangcharakteristik entspricht oder weitestgehend nahekommt.
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Ferner ist vorstellbar, dass die Prüfperson P ein bestimmter Künstler war, welcher im Entwicklungsfahrzeug 1 Mediendaten M abrief bzw. abspielte, wiederum ein gewünschtes Klangbild 4 einstellte und in der messtechnischen Einrichtung 3 abspeicherte. In einem solchen Fall ermöglicht der Download des Computerprogrammproduktes 6 die Erzeugung eines Klangbildes 4 im Kraftfahrzeug K, welches den Vorstellungen des Künstlers entspricht oder weitestgehend nahekommt. Beim Abspielen von beliebigen Mediendaten M unter Einwirkung der digitalen Filteranweisungen 6a entsteht somit ein Klangbild 4 mit einer musikalischen „Signatur“ des entsprechenden Künstlers. Das Computerprogrammprodukt 6 ermöglicht somit eine Art „Signatur-Sound“, bei dem beliebige Mediendaten M in etwa mit einem solchen Klangbild 4 im Kraftfahrzeug K erklingen, wie es auch vom Künstler gewünscht oder akzeptiert würde.
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Schließlich ist es auch denkbar, dass es sich bei den im Entwicklungsfahrzeug 1 wiedergegebenen Mediendaten M um ein bestimmtes Musikalbum eines bestimmten Künstlers handelt, welcher dann wiederum die Prüfperson P darstellt.
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Ein dann analog erstelltes Computerprogrammprodukt 6 enthält vorzugsweise zum einen die Musikdateien des bestimmten Musikalbums, zum anderen aber auch die digitalen Filteranweisungen 6a. Diese führen dazu, dass für das Musikalbum im Kraftfahrzeug K ein Klangbild 4 erzeugt wird, welches den Vorstellungen des Künstlers genau entspricht.
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Insoweit stellt ein derartiges Computerprogrammprodukt 6 ein herunterladbares Musikalbum dar, welches nach Auffassung des Künstlers klanglich für das Kraftfahrzeug K optimiert ist. Mit anderen Worten bietet das Computerprogrammprodukt 6 für den Kunden einen bestimmten „Album-Sound“.
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In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass dies auch erfordert, dass das Entwicklungsfahrzeug 1 und das vom Nutzer später benutzte Kraftfahrzeug K dem gleichen Fahrzeugmodell des bestimmten Herstellers entsprechen. Zum anderen sollten vorzugsweise auch die verwendeten Audioeinrichtungen 2 beziehungsweise 10 baugleich oder zumindest in ihrer Signalverarbeitung weitestgehend vergleichbar miteinander sein.
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Anhand der 3 wird nun erläutert, wie in einem solchen Fall verfahren werden kann. So wird über die Kommunikationseinrichtung 9 des Kraftfahrzeugs K eine Downloadanforderung 9a an den Server 7 gesendet. Die Downloadanforderung 9a fordert also den Download des Computerprogrammproduktes 6 an, wobei das Computerprogrammprodukt 6 in diesem Fall ein speziell für das Kraftfahrzeug K, also für ein bestimmtes Fahrzeugmodell des bestimmten Herstellers klanglich durch den Künstler abgestimmtes Musikalbum ist.
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Zeitgleich mit der Downloadanforderung 9a wird durch die Kommunikationseinrichtung 9 eine fahrzeugspezifische Kennung 9b mitgesendet. Die fahrzeugspezifische Kennung 9b kann beispielsweise die Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs K sein. Auf Seiten des Servers 7 wird nun anhand der übermittelten, fahrzeugspezifischen Kennung 9b geprüft, ob das anfordernde Kraftfahrzeug K auch demjenigen Fahrzeugmodell des Herstellers entspricht, für den das Computerprogrammprodukt 6 erstellt wurde.
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Trifft dies nicht zu, so wird vom Server 7 an die Kommunikationseinrichtung 9 eine Fehlermeldung 7a übermittelt und der Download verweigert.
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In 4 ist nun dargestellt, was nach dem Download des Computerprogrammproduktes 6 durch das Kraftfahrzeug K denkbar ist. So ist möglich, dass ein Nutzer des Kraftfahrzeugs K bei Bedienung der Soundanlage 100, in der das Computerprogrammprodukt 6 mittels einer nicht näher dargestellten Speichereinrichtung abgespeichert ist, das Computerprogrammprodukt 6 aktiviert. Die Aktivierung kann beispielsweise mittels einer Anzeigeeinrichtung 11 erfolgen, welche signal- und steuerungstechnisch mit der Soundanlage 100 verbunden ist und zudem vorzugsweise als berührungsempfindliche Eingabe- und Ausgabeeinrichtung (Touchscreen) ausgebildet ist.
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Beim Abspielen von Mediendaten M werden durch das aktivierte Computerprogrammprodukt 6 zum einen digitale Filteranweisungen 6a an den digitalen Signalprozessor 101 der Soundanlage 100 übertragen. Dies führt dazu, dass von den Lautsprechern 102 ein bestimmtes, von einer Prüfperson P gewünschtes Klangbild 4 erzeugt wird (wie zuvor beschrieben).
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Gleichzeitig wird durch das Computerprogrammprodukt 6 jedoch auch ein bestimmtes Daten- und/oder Steuersignal 6b übertragen. Dies führt dazu, dass auf der Anzeigeeinrichtung 11, zusätzlich zur Anzeige beispielsweise eines bestimmten Musikalbums 11a und eines daraus abgespielten Musiktitels 11b, eine Kennung 11c des Computerprogrammproduktes 6 angezeigt wird.
Die Kennung 11c zeigt einem Nutzer des Kraftfahrzeugs K an, auf Basis der Klangvorstellungen welcher Prüfperson P (vergleiche 1) das Computerprogrammprodukt 6 erstellt wurde.
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Beispielsweise wird dem Nutzer des Kraftfahrzeugs K durch die Anzeige der Kennung 11c angezeigt, ob das Computerprogrammprodukt 6 zur Erzeugung eines Klangbildes 4 nach den Klangvorstellungen eines bestimmten Premium-Audioherstellers oder zur Erzeugung eines Klangbildes 4 nach den Klangvorstellungen eines bestimmten Künstlers erzeugt wurde. Des Weiteren ist auch denkbar, dass die Anzeige der Kennung 11c dem Nutzer des Kraftfahrzeugs K anzeigt, dass das Computerprogrammprodukt 6 einem bestimmten Musikalbum entspricht, welches in den Augen eines bestimmten Künstlers klanglich für das Kraftfahrzeug K optimiert wurde.
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Mit Hilfe der dargestellten Verfahrensweise ist also eine sehr flexible Erzeugung von unterschiedlichen Klangbildern 4 im Kraftfahrzeug K möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entwicklungsfahrzeug eines Fahrzeugherstellers
- 2
- Audioeinrichtung
- 3
- Messtechnische Einrichtung
- 4
- Klangbild
- 5
- Datei mit den gespeicherten Filterdaten
- 6
- Computerprogrammprodukt, App
- 6a
- digitale Filteranweisungen
- 6b
- Daten- und/oder Steuersignal
- 7
- Server
- 7a
- Fehlermeldung
- 8
- Mediendatenbank
- 9
- Kommunikationseinrichtung
- 9a
- Downloadanforderung
- 9b
- fahrzeugspezifische Kennung
- 10
- Audioeinrichtung
- 11
- Anzeigeeinrichtung
- 11a
- Musikalbum
- 11b
- Musiktitel
- 11c
- Kennung des Computerprogrammproduktes
- 20
- Soundanlage
- 21
- Lautsprecher
- 100
- Soundanlage
- 101
- digitaler Signalprozessor (DSP)
- 102
- Lautsprecher
- 30
- Messmikrofone
- 31
- Auswerte- und Speichereinheit
- K
- kundenseitiges Kraftfahrzeug
- M
- Mediendaten
- P
- Prüfperson
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017111828 A1 [0002]
- US 2007/0182525 A1 [0003]