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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gurtsystem zum Rückhalten eines Fahrzeuginsassen.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Pyrotechnische Gurtstraffer sind bekannt. Beispielsweise zeigt die
DE 10 2010 051 419 A1 einen pyrotechnischen Gurtstraffer. Die pyrotechnische Aktivierung birgt einige Risiken, z.B. die fehlende Möglichkeit der reversiblen Aktivierung, hohe Arbeitstemperaturen in den Mikrogasgeneratoren und die damit einhergehende Gefahr der Entflammung im Fahrzeuginnenraum, Gefahren in der Handhabung der Pyrotechnik, Gefahren des Reaktionsprodukts der Treibmittelreaktion und die ungeregelte Energieentfaltung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen pyrotechnikfreien Gurtstraffer anzugeben.
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Demgemäß ist vorgesehen:
- - ein Gurtsystem zum Rückhalten eines Fahrzeuginsassen mit einem Sicherheitsgurt und mit einem Gurtstraffer, wobei der Gurtstraffer einen Fluidspeicher, einen Auslösemechanismus, ein Gurteinzugsmittel sowie einen Antrieb für das Gurteinzugsmittel aufweist, wobei Fluid aus dem Fluidspeicher den Antrieb für das Gurteinzugsmittel treibt, um den Sicherheitsgurt eines Fahrzeuginsassen zu straffen, wenn der Gurtstraffer von dem Auslösemechanismus ausgelöst wurde.
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Ein Sensor, auch als Detektor, (Messgrößen- oder Mess-)Aufnehmer oder (Mess-)Fühler bezeichnet, ist ein technisches Bauteil, das bestimmte physikalische, chemische Eigenschaften oder Zustände, z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Geschwindigkeit, Helligkeit, Beschleunigung, pH-Wert, Ionenstärke, elektrochemisches Potential und/oder die stoffliche Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgröße quantitativ erfassen kann. Diese Größen werden mittels physikalischer oder chemischer Effekte erfasst und als Sensordaten in ein weiterverarbeitbares elektrisches Signal umgeformt. Fahrzeugsensoren umfassen optische Sensoren, beispielsweise Kamera, Lidar, Radar, TOF und weitere Sensortechnologien, beispielsweise Akustiksensoren.
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Eine Unfallsensorik detektiert einen Aufprall, einen zu erwartenden Aufprall eines Objektes auf ein Fahrzeug oder andere unkontrollierte Bewegungen eines Fahrzeugs, wie z.B. Schleudern, Überschlagen und dergleichen.
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Ein Sicherheitsgurt ist ein Rückhaltesystem in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und anderen Verkehrsmitteln. Die Fahrzeuginsassen werden dabei im Falle von durch Unfallsituationen hervorgerufenen Fahrzeugverzögerungen von stabilen, mit der Karosserie verbundenen Gurten gehalten und können somit nicht durch das Fahrzeug oder gar aus diesem hinausgeschleudert werden. Der Sicherheitsbonus der Knautschzone kommt so auch den Insassen zugute. Zudem dehnen sich die Gurte bei einem Aufprall, um die Verzögerungskräfte zu begrenzen.
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Ein Gurtstraffer hat die Aufgabe, die Sicherheitsgurte zu straffen, damit ein Fahrzeuginsasse früher an einer Gesamtverzögerung des Fahrzeuges teilnimmt. Dazu wird der Gurt innerhalb von einer bestimmten Zeitspanne um einen Verstellweg angezogen. Sinnvoll ist dies insbesondere dann, wenn dicke Kleidung ein straffes Anliegen des Gurtes am Körper verhindert.
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Mit Gurtlose bezeichnet man den losen oder nichtanliegenden Teil des Sicherheitsgurts von Kraftfahrzeugen am Körper. Die Gurtlose entsteht beim Dreipunkt-Automatikgurt systembedingt durch die Gurtdehnung, den Filmspuleneffekt des Aufrollmechanismus sowie durch weite Kleidung.
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Ein Gurtsystem dient der Insassenfixierung und umfasst einen Sicherheitsgurt, einen Gurtstraffer, einen Antrieb zum Aufrollen bzw. Straffen des Sicherheitsgurts sowie gegebenenfalls weitere Bauelemente.
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Die grundlegende Idee der Erfindung ist es, in einem Gurtstraffer einen hydraulischen oder pneumatischen Impulsspeicher anstelle eines konventionellen pyrotechnischen Mikrogasgenerators zu verwenden. Kernidee des Impulsspeichers ist es, den Fluiddruck in einem Fluidspeicher bei einer Auslösung freizusetzen, wodurch Fluid einen Antrieb, der mit einem Gurteinzugsmittel gekoppelt ist, antreibt. Aufgrund dessen wird Gurtband eingezogen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Antrieb für das Gurteinzugsmittel eine Turbine auf. Demnach ist vorgesehen, dass das Fluid aus dem Fluidspeicher die Turbine direkt antreibt. Somit sind wenige Komponenten für ein Gurtsystem erforderlich.
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Alternativ ist es auch denkbar, dass der Antrieb für das Gurteinzugsmittel ein Zahnrad und eine in das Zahnrad eingreifende Zahnstange aufweist. Demnach ist vorgesehen, dass das Fluid aus dem Fluidspeicher (indirekt) die Zahnstange verschiebt, wodurch das Zahnrad in Drehung versetzt wird.
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Dabei ist es auch zweckmäßig, wenn das Zahnrad und die Zahnstange von dem Fluidspeicher mittels einer beweglichen Dichtung abgedichtet sind. Demnach verschiebt das Fluid die Dichtung und die Dichtung verschiebt die Zahnstange. Mit anderen Worten verschiebt das Fluid die Zahnstange indirekt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Auslösemechanismus eine Feder auf und die Feder entspannt bei Auslösung. Somit ist ein verifizierbarer und reversibler Mechanismus geschaffen.
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Dabei ist es auch zweckmäßig, wenn Fluid des Fluidspeichers aufgrund der Federentspannung bewegt wird, derart dass das Fluid den Antrieb treibt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Gurteinzugsmittel als gurtaufrollende Gurtrolle ausgebildet.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1 eine Prinzipskizze einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine Prinzipskizze einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnungen sind gleiche, funktionsgleiche und gleichwirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nicht anders ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine Prinzipskizze eines Gurtstraffers eines Gurtsystems 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In 1 ist der Auslösemechanismus als Feder 2 ausgebildet, die sich bei Auslösung entspannt. Dabei wird die Feder 2 vor ihrer Auslösung von einem Bolzen (nicht dargestellt) komprimiert, der mittels des Auslösemechanismus gelöst wird, woraufhin sich die Feder 2 entspannt. Aufgrund der sich entspannenden Feder 2 wird ein Fluidraum 1 des Gurtsystems 10 verringert, sodass Fluid bewegt wird.
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In 1 ist der Antrieb für das Gurteinzugsmittel (nicht dargestellt) als Turbine 3 ausgebildet, die von bewegtem Fluid angetrieben wird. Die Turbine 3 ist fest mit einem Gurteinzugsmittel, welches als sicherheitsgurtaufrollende Gurtrolle ausgebildet ist, verbunden.
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Somit ist gewährleistet, dass sich das Gurteinzugsmittel dreht, um Gurt aufzurollen, sobald das von der Feder 2 verdrängte Fluid die Turbine 3 antreibt.
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2 zeigt eine schematische Prinzipskizze einer alternativen Ausführungsform eines Gurtstraffers eines Gurtsystems 11. Der Gurtstraffer des Gurtsystems 11 weist einen Auslösemechanismus mit einer Feder 2 gemäß 1 auf, der einen Fluidraum 1 verringert, sobald sich die Feder 2 des Auslösemechanismus entspannt.
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Das verdrängte Fluid schiebt eine bewegliche Dichtung 6 an, die wiederum eine Zahnstange 5, die in ein Zahnrad 4 eingreift, verschiebt. Aufgrund der Verschiebung der Zahnstange dreht sich das Zahnrad 4, welches fest mit einem Gurteinzugsmittel, welches als Gurtrolle ausgebildet ist, verbunden ist.
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Somit ist gewährleistet, dass sich die Gurtrolle des Gurteinzugsmittels dreht, sobald Fluid von der sich entspannenden Feder 2 verdrängt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fluidspeicher
- 2
- Feder
- 3
- Turbine
- 4
- Zahnrad
- 5
- Zahnstange
- 6
- Dichtung
- 10
- Gurtsystem
- 11
- Gurtsystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010051419 A1 [0002]