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Gebiet
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Die Erfindung betrifft den Betrieb und insbesondere das Abstellen von Kleinfahrzeugen.
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Hintergrund
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Kraftfahrzeuge für die individuelle Mobilität werden in vielen Fällen im öffentlichen Raum abgestellt. Dazu sind häufig gekennzeichnete Flächen vorgesehen, deren Ort und Verfügbarkeit zum Teil auch durch Hinweisschilder und Parkleitsysteme bekannt gemacht wird. Zudem bieten viele Fahrzeugnavigationssysteme und auch Applikationen für mobile Kommunikationsgeräte eine Routenführung zu Parkplätzen an, zum Teil sogar mit Informationen über die Verfügbarkeit freier Parkplätze. Bei der Navigation zu den Parkplätzen nutzen bestimmte Fahrzeugnavigationssysteme, aber auch einige Applikationen für mobile Kommunikationsgeräte eine erweiterte Realitätsabbildung (Augmented Reality, AR) für die Überlagerung von Fahrzeugrouten, Fahrthinweisen und dergleichen auf Kamerabildern der Umgebung.
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Für kleine oder leichte Fahrzeuge, im Kontext dieser Benutzereschreibung auch als Kleinfahrzeuge bezeichnet, wie bspw. Fahrräder, elektrisch angetriebene Tretroller, sog. E-Scooter, und dergleichen sind häufig keine speziellen Parkflächen im öffentlichen Raum vorgesehen oder werden wegen zu großer Entfernung vom eigentlichen Ziel des Benutzers nicht genutzt. Daher werden solche Kleinfahrzeuge in der Regel nach freier Entscheidung des Benutzers an beliebigen Stellen im öffentlichen Raum abgestellt. Dies ist insbesondere bei nur für kurze Zeit und einzelne Strecken gemieteten Kleinfahrzeugen eher der Regelfall, bei denen die Fahrzeuge nicht notwendigerweise von demselben Benutzer wieder genutzt werden. Solcherart abgestellte Kleinfahrzeuge stellen häufig ein erhebliches Hindernis für andere Verkehrsteilnehmer dar, bspw. wenn das Abstellen auf engen Gehwegen erfolgt. Anbieter von Kleinfahrzeugen zur Kurzzeitmiete müssen diese dann orten und entfernen, um sie an einem Ort abzustellen, an dem sie keine Behinderung darstellen, um Konflikte mit der Öffentlichkeit und Ordnungsbehörden zu vermeiden.
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Bestimmte Flächen innerhalb eines Stadtgebietes sind von einigen Anbietern von mietbaren Kleinfahrzeugen für die Benutzung oder das Abstellen gesperrt. Hierzu wird in der Regel in einer für die Benutzung erforderliche, auf einem mobilen Kommunikationsgerät des Benutzers auszuführenden Applikation eine Karte der jeweiligen Umgebung des Benutzers dargestellt, in welcher Sperrzonen hervorgehoben sind. Einige Anbieter verhindern außerdem das Beenden einer Fahrt und die Rückgabe des Kleinfahrzeugs in den Fahrzeugpool des Anbieters, wenn versucht wird, das Kleinfahrzeug in einer Sperrzone abzustellen und die Miete zu beenden. Da in diesem Fall die Miete weiterläuft wird darauf gesetzt, dass die weiterlaufenden Kosten den Benutzer dazu bringen, das Kleinfahrzeug an einem geeigneten Ort abzustellen. Zudem verlangen einzelne Anbieter mittlerweile das Senden eines Fotos des abgestellten Kleinfahrzeugs. Allerdings dienen diese Maßnahmen in erster Linie dem Anbieter zur späteren Beweisführung und stellen für den Benutzer keine echte Unterstützung bei dem ordnungsgemäßen Abstellen des Kleinfahrzeugs dar. Der E-Scooter-Betreiber Lime hat in einigen Städten Parklätze ausgewiesen, welche mittels sog. „Parkpins“ in der Kartendarstellung der auf dem mobilen Kommunikationsgerät auszuführenden Applikation gekennzeichnet sind (https://help.li.me/hc/de/articles/1 15004745967-Wiebeende-ich-meine-Fahrt- ). Die Darstellung von Parkplätzen in der Karte bedeutet jedoch nicht, dass auch ein freier Abstellplatz verfügbar ist. Da die Abstellflächen in der Regel nicht erkennbar gekennzeichnet sind, ist zudem auch bei einem freien Abstellplatz nicht sichergestellt, dass das Kleinfahrzeug ordnungsgemäß abgestellt wird, u.a. wegen der vergleichsweise geringen Genauigkeit satellitengestützter Navigation, die insbesondere in Städten oft nur bis auf 5 m oder 10 m genaue Angaben liefert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Hiervon ausgehend hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine virtuelle Parkinfrastruktur für Kleinfahrzeuge, Komponenten eines benutzerfreundlichen Systems zu dessen korrekter Nutzung sowie ein zur Nutzung des Systems eingerichtetes Kleinfahrzeug vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 bzw. 6 vorgeschlagenen Verfahren, die in den Ansprüchen 5 bzw. 12 vorgeschlagenen Vorrichtungen zur Ausführung der Verfahren und das in Anspruch 13 angegebene Kleinfahrzeug gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die virtuelle Parkinfrastruktur kann einen oder mehrere miteinander vernetzte Computer umfassen, die eine Verwaltungseinheit bilden und dazu eingerichtet sind, ein erfindungsgemäßes Verfahren für die Verwaltung und Bereitstellung von Parkflächen sowie deren Zuordnung zu Kleinfahrzeugen auszuführen. Der oder die Computer, die auch in einer Cloud virtualisiert sein können, sind von den Parkflächen und den Kleinfahrzeugen entfernt angeordnet und über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle mit Kleinfahrzeugen und/oder mobilen Kommunikationsgeräten von Benutzern verbunden. Zumindest wenn ein Benutzer eine Parkfläche zum Abstellen des von ihm genutzten Kleinfahrzeugs auffinden und nutzen will kann er mittels seines mobilen Kommunikationsgeräts bzw. einer darauf ausgeführten Anwendung eine Verbindung zu der Verwaltungseinheit herstellen. Das Kleinfahrzeug und/oder der Benutzer bzw. dessen mobiles Kommunikationsgerät identifizieren sich gegenüber der Verwaltungseinheit. Um die Bereitstellung einer Parkfläche für das Kleinfahrzeug an einem gewünschten Ort zu ermöglichen, wird außerdem eine Ortsangabe, bspw. Koordinaten eines Geolokationssystems wie etwa GPS, GLONASS, Baidu oder dergleichen, an die Verwaltungseinheit übermittelt. Die Angabe des gewünschten Orts kann auch durch Übertragung eines Ziels eines Navigationssystems erfolgen, auf welchem eine entsprechende Zielführung aktiv ist. Die Verwaltungseinheit greift auf eine Datenbank zu, in welcher Daten zu Parkflächen, bspw. deren Koordinaten, Größe etc. und deren gegenwärtige Verfügbarkeit gespeichert sind. Mindestens eine geeignete Parkfläche wird dem Benutzer vorgeschlagen. Eignung kann hierbei eine für das jeweilige Kleinfahrzeug geeignete Größe und eine räumliche Nähe zu einem von dem Benutzer gewünschten oder angegebenen Ort umfassen. Wenn ein Benutzer den Vorschlag akzeptiert, wird die Parkfläche für den Benutzer reserviert, so dass er solange nicht anderen Benutzern vorgeschlagen wird, wie die Reservierung besteht. Um das ordnungsgemäße Abstellen den Kleinfahrzeug auf der Parkfläche zu vereinfachen sendet die Verwaltungseinheit spezifische Informationen zu der reservierten Parkfläche und/oder eine Anleitung zum korrekten Abstellen des Kleinfahrzeugs auf der reservierten Parkfläche an das mobile Kommunikationsgerät des Benutzers.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein in einer Verwaltungseinheit ausgeführtes Verfahren zur Verwaltung und Bereitstellung von Parkflächen einer virtuellen Parkinfrastruktur für Kleinfahrzeuge das Empfangen einer Anfrage von einem mobilen Kommunikationsgerät eines Benutzers, eine verfügbare Parkfläche an oder in der Nähe eines in der Anfrage spezifizierten Ortes vorzuschlagen. Anschließend sucht die Verwaltungseinheit in einer Datenbank nach dem in der Anfrage spezifizierten Ort nächstgelegenen und verfügbaren Parkflächen, und überträgt mindestens einen Vorschlag einer Parkfläche an das mobile Kommunikationsgerät des Benutzers. Anschließend empfängt die Verwaltungseinheit eine Benutzereingabe, welche ein Akzeptieren oder Ablehnen der Parkfläche repräsentiert. Wenn die empfangene Benutzereingabe ein Akzeptieren repräsentiert, reserviert die Verwaltungseinheit die Parkfläche für den Benutzer, und trägt die Reservierung in die Datenbank ein. Außerdem überträgt die Verwaltungseinheit spezifische Informationen zu der reservierten Parkfläche und/oder eine Anleitung zum korrekten Abstellen des Kleinfahrzeugs auf der reservierten Parkfläche an das mobile Kommunikationsgerät des Benutzers. Das Übertragen der spezifischen Informationen und/oder der Anleitung kann unmittelbar nach der Reservierung, auf eine Benutzeranfrage hin oder bei einer Annäherung des Kleinfahrzeugs an die Parkfläche erfolgen. In letzterem Fall kann der Standort des Benutzers kontinuierlich oder zyklisch empfangen werden. Die spezifischen Informationen können unter anderem Informationen zum Auffinden und Identifizieren einer für das menschliche Auge nicht sichtbar markierten Parkfläche umfassen.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens ist ein Suchradius für die Suche nach in der Nähe eines in der Anfrage spezifizierten Ortes gelegenen, verfügbaren Parkflächen in einem Benutzerprofil einstellbar oder wird in der Anfrage übertragen. Das Benutzerprofil kann dabei für bestimmte, von dem Benutzer häufiger aufgesuchte Orte individuelle Suchradien enthalten.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das Verfahren außerdem das eindeutige Identifizieren des Benutzers, dessen mobilen Kommunikationsgeräts und/oder des von dem Benutzer genutzten Kleinfahrzeugs gegenüber einer Verwaltungseinheit vor bzw. während der Nutzung der virtuellen Parkinfrastruktur.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das Verfahren außerdem das Empfangen eines oder mehrerer Fotos des auf der Parkfläche abgestellten Kleinfahrzeugs. Das oder die Fotos werden hinsichtlich der räumlichen Orientierung des Kleinfahrzeugs in Bezug auf die Parkfläche überprüft, und ein das Ergebnis der Prüfung repräsentierendes Signal wird an das mobile Kommunikationsgerät des Benutzers und/oder das Kleinfahrzeug gesendet.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das Verfahren außerdem das Übertragen von Hinweisen zur Positionierung einer für das Aufnehmen eines Abstellfotos verwendeten Kamera, bspw. wenn die Prüfung der räumlichen Orientierung des Kleinfahrzeugs in einem empfangenen Foto nicht möglich ist. Alternativ oder zusätzlich können Hinweise zu Einstellungen der Kamera übertragen werden, bspw. zur Aktivierung eines Blitzlichts bei nicht ausreichender Helligkeit, einer Zoomeinstellung der Kamera oder vergleichbarer Kameraparameter, um eine für eine Prüfung geeignete Bildqualität zu erzielen. Dabei kann, sofern ein Zugriff auf Bedienfunktionen der Kamera des mobilen Kommunikationsgeräts durch den Benutzer zugelassen wurde, auch eine Ferneinstellung der Kameraparameter durch die Verwaltungseinheit erfolgen. Auch das Aufnehmen des Fotos kann automatisch erfolgen, entweder bei einer entsprechenden Analyse im mobilen Kommunikationsgerät oder wenn das Live-Sucherbild an die Verwaltungseinheit gesendet und dort in Echtzeit ausgewertet wird, wobei bei geeignetem Bildinhalt im Live-Sucherbild die Aufnahme des Fotos ausgelöst wird.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das Verfahren außerdem eine automatische Aufhebung der Reservierung einer Parkfläche. Die Aufhebung kann bspw. durch die Inbetriebnahme eines Kleinfahrzeugs durch einen Benutzer erfolgen, welche von einem Mietsystem für Kleinfahrzeuge durch die Anmietung des Kleinfahrzeugs an die Verwaltungseinheit signalisiert werden kann. Fall ein Benutzer ein eigenes Kleinfahrzeug nutzt, kann die Reservierung bspw. bei Überschreiten einer vorbestimmten Mindestentfernung des Kleinfahrzeugs des Benutzers von einer zuvor genutzten Parkfläche automatisch aufgehoben werden. Die Aufhebung der Reservierung führt dazu, dass die Parkfläche in der Datenbank wieder als verfügbar gekennzeichnet wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst eine Verwaltungseinheit einer virtuellen Parkinfrastruktur mindestens einen Mikroprozessor, diesem zugeordneten flüchtigen und nichtflüchtigen Speicher, sowie mindestens eine Kommunikationsschnittstelle, welche über eine oder mehrere Datenleitungen oder -busse kommunikativ miteinander verbunden sind. In dem nichtflüchtigen Speicher sind Computerprogramminstruktionen gespeichert welche, wenn sie von dem Mikroprozessor ausgeführt werden, die Verwaltungseinheit zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Verwaltung und Bereitstellung von Parkflächen einer virtuellen Parkinfrastruktur für Kleinfahrzeuge einrichten. Die mindestens eine Kommunikationsschnittstelle kann zur Kommunikation mit einer oder mehreren der mobilen Vorrichtungen genutzt werden, wobei diese Kommunikation über weitere Komponenten eines Netzwerks geführt werden kann. Die mindestens eine Kommunikationsschnittstelle kann außerdem zur Kommunikation zur Kommunikation mit einer Datenbank genutzt werden. Auch diese Kommunikation kann über weitere Komponenten eines Netzwerks geführt werden, wobei zumindest teilweise andere Netzwerke als für die Kommunikation mit den mobilen Kommunikationsgeräten genutzt werden können, die nach unterschiedlichen Standards oder Protokollen arbeiten. Es ist auch denkbar, die Kommunikation mit der Datenbank über eine dedizierte Schnittstelle zu führen.
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In der Datenbank sind Daten zu zulässigen Abstellflächen für Kleinfahrzeuge sowie optional Daten zu Kleinfahrzeugen gespeichert. Diese Daten können Geometrien, Koordinaten, Abbildungen, Benutzereschreibungen und/oder Modelle umfassen, welche Abstellflächen bzw. Kleinfahrzeuge beschreiben.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst ein in einem mobilen Kommunikationsgerät eines Benutzers ausgeführtes Verfahren zur Nutzung einer virtuellen Parkinfrastruktur für Kleinfahrzeuge das Senden einer Anfrage an eine Verwaltungseinheit, eine verfügbare Parkfläche an oder in der Nähe eines in der Anfrage spezifizierten Ortes vorzuschlagen. Der Ort kann dabei der aktuelle Standort des mobilen Kommunikationsgeräts sein, bspw. von einer Navigationsfunktion des mobilen Kommunikationsgeräts bereitgestellt, oder ein Zielort der Navigationsfunktion. Auch eine manuelle Spezifizierung des Ortes ist denkbar. In Antwort auf die Anfrage wird mindestens ein Vorschlag einer Parkfläche von der Verwaltungseinheit empfangen und dem Benutzer angezeigt oder anders zur Kenntnis gebracht. Außerdem wird eine Benutzereingabe empfangen, welche ein Akzeptieren oder Ablehnen der Parkfläche repräsentiert, und die an die Verwaltungseinheit gesendet wird. Wenn die empfangene und gesendete Benutzereingabe ein Akzeptieren des Vorschlags einer Parkfläche repräsentiert, empfängt das mobile Kommunikationsgerät spezifische Informationen zu und/oder eine Anleitung zum korrekten Abstellen des Kleinfahrzeugs auf der reservierten Parkfläche und zeigt diese an oder gibt diese aus.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das in dem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführte Verfahren außerdem das Empfangen mindestens eines weiteren Vorschlags einer Parkfläche von der Verwaltungseinheit, wenn die empfangene Benutzereingabe ein Ablehnen repräsentiert.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des in dem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführten Verfahrens erfolgt das Anzeigen bzw. Ausgeben der spezifischen Informationen zu und/oder der Anleitung zum korrekten Abstellen des Kleinfahrzeugs auf der reservierten Parkfläche in Antwort auf eine entsprechende Benutzereingabe oder automatisch bei Annäherung an die Parkfläche.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das in dem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführte Verfahren außerdem das Aufnehmen und Senden eines Fotos des abgestellten Kleinfahrzeugs und dessen Umgebung an die Verwaltungseinheit. Das Foto wird in der Verwaltungseinheit auf das korrekte Abstellen des Kleinfahrzeugs auf der reservierten Parkfläche hin analysiert. Das mobile Kommunikationsgerät empfängt dann ein das Ergebnis einer Prüfung des korrekten Abstellens des Kleinfahrzeugs repräsentierendes Signal und gibt es an den Benutzer aus.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des in dem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführten Verfahrens umfasst das Ergebnis der Prüfung repräsentierende Signal ein Bild, auf dem eine Soll-Position, ggf. mit Toleranzgrenzen, und eine Ist-Position des Kleinfahrzeugs überlagert angezeigt sind und/oder eine Ist-Position des Kleinfahrzeugs mit Angaben, in welche Richtung das Kleinfahrzeug auf der Parkfläche zu bewegen ist, um eine Soll-Position einzunehmen.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des in dem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführten Verfahrens werden zur Unterstützung beim Aufnehmen des Fotos Hinweise zur Positionierung einer zur Aufnahme des Fotos genutzten Kamera angezeigt oder ausgegeben, um in dem Foto das auf der Parkfläche abgestellte Kleinfahrzeug so zu erfassen, dass eine Überprüfung auf korrektes Abstellen des Kleinfahrzeugs erfolgen kann.
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Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung umfasst ein mobiles Kommunikationsgerät für die Nutzung einer virtuellen Parkinfrastruktur mindestens einen Mikroprozessor, diesem zugeordneten flüchtigen und nichtflüchtigen Speicher, sowie mindestens eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einer Verwaltungseinheit gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Die Elemente des mobilen Kommunikationsgeräts sind über eine oder mehrere Datenleitungen oder - busse kommunikativ miteinander verbunden. In dem nichtflüchtigen Speicher sind Computerprogramminstruktionen gespeichert welche, wenn sie von dem Mikroprozessor ausgeführt werden, das mobile Kommunikationsgerät zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Nutzung von Parkflächen einer virtuellen Parkinfrastruktur für Kleinfahrzeuge einrichten.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das mobile Kommunikationsgerät eine Ortungseinheit mittels derer die Position des mobilen Kommunikationsgeräts im Straßenraum ermittelt werden kann.
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Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung weist ein für die Nutzung der virtuellen Parkinfrastruktur eingerichtetes Kleinfahrzeug mit einem mobilen Kommunikationsgerät eines Benutzers auslesbare Identifikationsmittel sowie eine oder mehrere mit dem Kleinfahrzeug fest verbundene Markierungen auf, welche eine einfache Erkennung der räumlichen Orientierung der des Kleinfahrzeugs in einem mittels einer Kamera aufgenommenen Bild des Kleinfahrzeugs und dessen Umgebung ermöglichen. Die Markierungen können bei dem ordnungsgemäßen Abstellen des Kleinfahrzeugs oder zur Überprüfung des ordnungsgemäßen Abstellens durch die Verwaltungseinheit genutzt werden.
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Eine von dem Identifikationsmittel bereitgestellte eindeutige Identifikation des Kleinfahrzeugs kann bspw. mittels einer Kamera oder mittels Empfangs mit der Identifikation modulierter elektromagnetischer Strahlung von einem mobilen Kommunikationsgerät eines Benutzers ausgelesen werden. Die Markierungen sind bspw. als im Nahfeld empfangbare Funkwellensender oder als optisch erkennbare Muster ausgeführt, welche sich vorzugsweise von der Farbe der Stelle der Oberfläche des Kleinfahrzeugs gut abheben, an der sie angebracht sind. Es ist auch möglich, Leuchtmittel als Markierungen einzusetzen. Diese können während des Abstellens dauerhaft oder intermittierend betrieben werden. Bei Verwendung von Leuchtmitteln oder Funkwellensendern als Markierungen kann von den Markierungen ein veränderbarer Code ausgesendet werden. So kann bspw. nach jeder Benutzung ein neuer Code ausgesendet werden, der von der Verwaltungseinheit jeweils an das Kleinfahrzeug gesendet wird. Bei einer optischen Markierung kann ein Blinkmuster ausgesendet werden, welches in einer Videoaufnahme oder dem Live-Sucherbild ausgewertet werden kann. Damit kann ein einfaches Kopieren der Markierung und das Anbringen an einem dem Kleinfahrzeug ähnlichen Gegenstand mit geringem Wert verhindert werden, welches in einer automatischen Fotoanalyse als Kleinfahrzeug erkannt werden könnte.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen ist zumindest eine der Markierungen außerdem zur Identifikation des erfindungsgemäßen Kleinfahrzeugs eingerichtet. Hierzu die mindestens eine Markierung als Strichcode oder QR-Code ausgeführt sein.
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Das Kleinfahrzeug kann außerdem eine Ortungseinheit aufweisen, mittels derer die Position des Kleinfahrzeugs im Straßenraum ermittelt werden kann. Eine von der Ortungseinheit ermittelte Position kann mit in dem Kleinfahrzeug gespeicherten Kartendaten abgeglichen werden und zumindest das Beenden der Miete innerhalb einer Sperrzone verhindern. Wenn das Kleinfahrzeug eine Schnittstelle zur Kommunikation mit der Verwaltungseinheit gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst, kann der Abgleich auch in dieser erfolgen, und zumindest das Beenden der Miete innerhalb einer Sperrzone verhindert werden.
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Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst das Kleinfahrzeug eine drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle zur Kommunikation mit einem mobilen Kommunikationsgerät eines Benutzers. Über die drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle des Kleinfahrzeugs kann ein die Position des Kleinfahrzeugs repräsentierendes Signal an ein mobiles Kommunikationsgerät gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung übertragen werden, welches diese an eine von den mobilen Vorrichtungen entfernt angeordnete Vorrichtung gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung weiterleitet. Über die drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle des Kleinfahrzeugs können alternativ oder zusätzlich als Leuchtmittel ausgeführte Markierungen angesteuert werden, um durch kontinuierlichen oder intermittierenden Betrieb eine korrekte räumliche Orientierung des Kleinfahrzeugs an der Abstellposition anzuzeigen.
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Ein Computerprogrammprodukt gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält Befehle, die bei der Ausführung durch einen Prozessor oder Computer diesen dazu veranlassen, eine oder mehrere Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen des vorstehend beschriebenen Verfahrens ausführen.
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Das Computerprogrammprodukt kann auf einem computerlesbaren Medium bzw. Datenträger gespeichert sein. Das Medium bzw. der Datenträger kann physisch verkörpert sein, bspw. als Festplatte, CD, DVD, Flash-Speicher oder dergleichen, das Medium bzw. der Datenträger kann aber auch ein moduliertes elektrisches, elektromagnetisches oder optisches Signal umfassen, das von einem Computer mittels eines entsprechenden Empfängers empfangen und in dem Speicher des Computers gespeichert werden kann.
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Die erfindungsgemäße virtuelle Parkinfrastruktur ermöglicht es, Parkflächen für Kleinfahrzeuge bereitzustellen, ohne dass diese explizit im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden müssen. Zwar ist bei Ausgestaltungen durchaus denkbar, unauffällige optische Markierungen vorzusehen, auf welche in den spezifischen Informationen hingewiesen werden kann, und an welchen der Benutzer sich orientieren kann, bzw. die von dem mobilen Kommunikationsgerät oder der Verwaltungseinheit ausgewertet werden können, dennoch kann eine unsichtbare „virtuelle“ Markierung u.U. einfacher bereitgestellt werden. Eine solche unsichtbare „virtuelle“ Markierung kann bspw. durch sog. Beacons bereitgestellt werden, welche in der Umgebung der Parkfläche angebracht sind, und die ein Radiosignal ausstrahlen. U.a. können die Feldstärke, Senderichtung und ggf. eindeutige Identifikation mindestens eines Beacons, für eine möglichst akkurate Radiotriangulation von Grenzen einer Parkfläche vorzugsweise mindestens dreier Beacons, können dabei in den spezifischen Informationen zu der Parkfläche übermittelt werden. Anstelle von dedizierten Beacons können auch Signale von Funksendern in der Umgebung der Parkfläche genutzt werden, deren Signale das mobile Kommunikationsgerät empfangen kann, bspw. 5G Sender oder dergleichen. Das Prinzip der Radiotriangulation bleibt dabei gleich oder zumindest ähnlich. Das mobile Kommunikationsgerät gibt dann bspw. optische oder akustische Signale aus, wenn es sich innerhalb der Parkfläche befindet. Dadurch entfällt eine die Ästhetik des öffentlichen Raums störende Kennzeichnung oder Markierung der Parkflächen, und zudem können Parkflächen flexibel und kostengünstig hinzugefügt, entfernt oder geändert werden. In jedem Fall kann ein auf Basis der Markierung ermitteltes, eine Abgrenzung der Parkfläche repräsentierendes Signal ausgegeben werden, welches dem Benutzer hilft, das Kleinfahrzeug korrekt abzustellen. Das einfach zu nutzende System erhöht die Akzeptanz eines regulierten Abstellens von Kleinfahrzeugen bei Benutzern, so dass die Wahrscheinlichkeit für ungeordnetes, möglicherweise andere Verkehrsteilnehmer behinderndes Abstellen von Kleinfahrzeugen reduziert wird. Die in das Verfahren zur Bereitstellung der virtuelle Parkinfrastruktur integrierte Hilfe für ordnungsgemäßes Abstellen von Kleinfahrzeugen kann Sanktionen von Benutzern für nicht korrekt abgestellte Kleinfahrzeuge verhindern und erlaubt zudem einen Nachweis für korrekt abgestellte Kleinfahrzeuge. Die Nutzung von durch eine Verwaltungseinheit verwalteten Parkflächen erleichtert Betreibern von Kleinfahrzeug-Mietsystemen das Auffinden von Kleinfahrzeugen für Wartungs- und andere Zwecke.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren exemplarisch näher erläutert. Alle Figuren sind rein schematisch und nicht maßstäblich. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung von Elementen der virtuellen Parkinfrastruktur,
- 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kleinfahrzeugs mit Markierungen zur Positionierung und Überprüfung des ordnungsgemäßen Abstellens,
- 3 ein exemplarisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des auf einer Verwaltungseinheit ausgeführten Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 4 ein exemplarisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des auf einem mobilen Kommunikationsgerät ausgeführten Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 5 ein exemplarisches Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Verwaltungseinheit, und
- 6 ein exemplarisches Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsgeräts.
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Gleiche oder ähnliche Elemente sind in den Figuren mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen.
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Detaillierte Benutzereschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt eine schematische Darstellung von Elementen der erfindungsgemäßen virtuellen Parkinfrastruktur. Eine Verwaltungseinheit 300, hier als in einer Cloud-Infrastruktur realisiert dargestellt, ist mit einer Datenbank 314 kommunikativ verbunden. Die Verwaltungseinheit 300 ist außerdem mit einer drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 316 verbunden, bspw. mit einem Mobilfunknetz. Ein mobiles Kommunikationsgerät 400 eines Benutzers ist mit der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 316 über eine erste Kommunikationsverbindung 320 und mit einem Kleinfahrzeug 500 über eine zweite Kommunikationsverbindung 330 verbunden. Die zweite Kommunikationsverbindung 330 kann drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein, bspw. drahtlos über eine WiFi- oder eine Bluetooth-Verbindung oder drahtgebunden über eine USB-Verbindung. Das Kleinfahrzeug 500 kann über eine separate drahtlose dritte Kommunikationsverbindung 340 ebenfalls mit der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle 316 und so mit der Verwaltungseinheit 300 verbunden sein, wobei die Verbindung zwischen Kleinfahrzeug 500 und der Verwaltungseinheit 300 auch über die erste und die zweite Kommunikationsverbindung 320, 330 hergestellt werden kann. Ein GPS-Satellit 600 repräsentiert beispielhaft eine Möglichkeit der Bestimmung des Ortes bzw. von Ortskoordinaten. Geeignete Empfänger können im mobiles Kommunikationsgerät 400 und/oder im Kleinfahrzeug 500 vorgesehen sein.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kleinfahrzeug 500 mit Markierungen 502 zur Positionierung und Überprüfung des ordnungsgemäßen Abstellens auf einer Parkfläche. In dem Beispiel sind optische Markierungen - hier dargestellt durch das Schachbrettmuster - an beiden Enden des Lenkers sowie in der Nähe des Hinterrades des Kleinfahrzeugs fest angebracht. Die Markierungen sind aus einer Vielzahl unterschiedlicher Betrachtungswinkel erkennbar, so dass die Orientierung des Kleinfahrzeugs 500 in Bezug auf eine Parkfläche, auf der das Kleinfahrzeug 500 abgestellt ist, in einem Foto leicht überprüft werden kann.
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3 zeigt ein exemplarisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des auf einer Verwaltungseinheit 300 ausgeführten Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Kleinfahrzeug 500 bzw. einem damit vorübergehend verbundenen mobilen Kommunikationsgerät 400 und der Verwaltungseinheit 300 besteht, über welche der gegenwärtige Ort sowie die Anfrage an die Verwaltungseinheit 300 und die angefragte Information an das Kleinfahrzeug 500 oder das mobile Kommunikationsgerät 400 übertragen werden kann. Der gegenwärtige Ort kann dabei während der Benutzung wahlweise zyklisch oder kontinuierlich an die Verwaltungseinheit 300 übertragen werden, oder nur im Zusammenhang mit einer Anfrage. In Schritt 101 identifiziert sich ein Benutzer, dessen mobiles Kommunikationsgerät 400 und/oder das von dem Benutzer genutzte Kleinfahrzeug 500 gegenüber der Verwaltungseinheit 300. In Schritt 102 empfängt die Verwaltungseinheit 300 entweder von dem mobilen Kommunikationsgerät 400 des Benutzers von einer von dem Benutzer für eine gegenwärtige Routenführung genutzten Navigationsvorrichtung des mobilen Kommunikationsgeräts 400 eine Anforderung, eine verfügbare Parkfläche für ein von dem Benutzer genutztes Kleinfahrzeug 500 in der Nähe eines in der Anfrage spezifizierten Ortes anzugeben, d.h. in der Nähe des gegenwärtigen Ortes bzw. in der Nähe des Ziels der Routenführung. Wenn eine gegenwärtige Routenführung über eine Navigationsvorrichtung ausgeführt wird, kann das Ziel der Routenführung auch zu Beginn oder zu irgendeinem anderen Zeitpunkt während der Routenführung an die Verwaltungseinheit 300 gesendet werden, bspw. bei Annäherung an das Ziel. In Schritt 104 sucht die Verwaltungseinheit 300 in einer Datenbank 314, in welcher geeignete Parkflächen sowie deren aktuelle Verfügbarkeit gespeichert sind, nach dem in der Anfrage spezifizierten Ort nächstgelegenen und für das Kleinfahrzeug 500 verfügbaren Parkflächen. Dabei wird zunächst davon ausgegangen, dass die Parkflächen ausschließlich von autorisierten Nutzern der erfindungsgemäßen virtuellen Parkinfrastruktur genutzt werden. In Schritt 106 überträgt die Verwaltungseinheit 300 mindestens einen Vorschlag einer Parkfläche an das mobile Kommunikationsgerät 400 des Benutzers. Dabei kann eine Entfernung zu dem Ziel der Routenführung oder zu dem GWO angegeben werden, die ggf. zu Fuß zurückzulegen ist. In Schritt 108 empfängt die Verwaltungseinheit 300 eine Benutzereingabe, welche ein Akzeptieren oder Ablehnen der Parkfläche repräsentiert. Wenn die empfangene Benutzereingabe ein Akzeptieren repräsentiert, „j“-Zweig von Prüfschritt 109, reserviert die Verwaltungseinheit 300 in Schritt 110 die Parkfläche für den Benutzer in der Datenbank 314, so dass sie anderen Nutzern nicht mehr vorgeschlagen wird, bis die Reservierung wieder aufgehoben wird, und überträgt in Schritt 112 spezifische Informationen zu der reservierten Parkfläche und/oder eine Anleitung zum korrekten Abstellen des Kleinfahrzeugs 500 auf der reservierten Parkfläche an das mobile Kommunikationsgerät des Benutzers. Die spezifischen Informationen können auch Koordinaten der Parkfläche umfassen, welche an die auf dem mobilen Kommunikationsgerät des Benutzers ausgeführte Applikation gesendet, wo sie wahlweise für eine geführte Navigation oder eine Anzeige der Parkfläche in einer Kartendarstellung zur Verfügung stehen. Spätestens wenn das Kleinfahrzeug sich dem durch die Koordinaten spezifizierten Ort der Parkfläche nähert können weitere Daten wie bspw. eine Beschreibung der Umgebung, eine Beschreibung der Geometrie der Parkfläche, eine Beschreibung zu der Parkfläche benachbarter Objekte und ggf. deren jeweilige Geometrie, und/oder ein oder mehrere Bilder der Parkfläche an das mobile Kommunikationsgerät 400 des Benutzers gesendet werden. Die Annäherung des Kleinfahrzeugs an die Parkfläche kann über die bekannten Orte oder Positionen der Parkfläche und des Kleinfahrzeugs bestimmt werden. In den Bildern können virtuelle Begrenzungen angezeigt sein, d.h., Begrenzungen, die in der Realität nicht sichtbar sind, oder ein ordnungsgemäß abgestelltes Kleinfahrzeug dargestellt sein. Wenn der Typ des gegenwärtig abzustellenden Kleinfahrzeugs bekannt ist, kann das Bild ein typgleiches Kleinfahrzeug zeigen. Dies kann dazu dienen, den zur Verfügung stehenden Platz der Parkfläche optimal zu nutzen, bspw. wenn mehrere Kleinfahrzeuge eines ersten Typs auf einer Parkfläche abgestellt werden können, während der zur Verfügung stehende Platz nur für ein Kleinfahrzeug eines zweiten Typs ausreicht. Die Bilder können außerdem Positionsangaben für an dem Kleinfahrzeug angebrachte Markierungen zeigen. Die Markierungen des abgestellten Kleinfahrzeugs müssen dann in einem „Abstellfoto“ des Benutzers innerhalb gewisser Toleranzen, die u.a. durch eine abweichende Aufnahmeperspektive bedingt sind, mit den in dem Foto gezeigten Markierungen übereinstimmen. Optional kann eine Route zwischen der Parkfläche und dem Ziel der Routenführung an das mobile Kommunikationsgerät übermittelt werden, welche den ggf. zu Fuß zurückzulegenden Weg zeigt.
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Wenn die empfangene Benutzereingabe ein Ablehnen repräsentiert, „n“-Zweig von Prüfschritt 109, wiederholt die Verwaltungseinheit 300 die Schritte 104 ff., d.h. sie sucht einen weiteren Vorschlag einer Parkfläche und überträgt diesen an das mobile Kommunikationsgerät 400 des Benutzers. Dabei kann eine Benutzerkonfiguration berücksichtigt werden welche angibt, ob während der aktuellen Benutzung zuvor abgelehnte Parkflächen erneut vorgeschlagen werden sollen oder nicht. Optional kann ein Grund für eine Ablehnung empfangen werden, bspw. eine zu große Entfernung zu dem Ziel einer Routenführung oder eine von einem Gegenstand blockierte Parkfläche.
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Nachdem der Benutzer das Kleinfahrzeug 500 auf der Parkfläche abgestellt hat, können ein oder mehrere Fotos des abgestellten Kleinfahrzeugs 500 angefordert und/oder empfangen werden, welches bzw. welche von der Verwaltungseinheit 300 dazu genutzt werden kann, das ordnungsgemäße Abstellen des Kleinfahrzeug zu prüfen bzw. zu dokumentieren. Zusätzlich können Koordinaten des Kleinfahrzeugs 500 angefordert und/oder empfangen werden, bspw. basierend auf Daten eines in dem Kleinfahrzeug 500 oder dem mobilen Kommunikationsgerät 400 vorhandenen Ortungssystems, und mit den bekannten Koordinaten der Parkfläche verglichen werden. Der Abgleich des oder der Fotos mit einem in der Datenbank 314 hinterlegten Umgebungsmodell der Parkfläche kann unter Nutzung von an dem Kleinfahrzeug 500 fest angebrachter Markierungen 502 erfolgen. Das Umgebungsmodell kann im einfachsten Fall Fotos der Parkfläche aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen, ggf. mit einem darauf korrekt abgestellten Kleinfahrzeug 500. Die Markierungen 502 des Kleinfahrzeugs 500 können bspw. dazu genutzt werden, die Aufnahmeperspektive des oder der Fotos zu bestimmen und die Orientierung des Kleinfahrzeugs 500 zu der Parkfläche zu ermitteln. Dies kann einen Mustervergleich mit einem oder mehreren der Fotos des Umgebungsmodells umfassen, oder eine Auswertung mit Methoden der künstlichen Intelligenz zur Objekterkennung in Fotos.
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Ist das Kleinfahrzeug 500 ordnungsgemäß abgestellt und stimmen die Koordinaten ausreichend überein, kann eine entsprechende Nachricht an das mobile Kommunikationsgerät 400 des Benutzers gesendet werden, und der Abstellvorgang ist erfolgreich abgeschlossen. Ist das Kleinfahrzeug 500 nicht ordnungsgemäß abgestellt oder liegen die Koordinaten zu weit auseinander, kann ein entsprechender Hinweis an das mobile Kommunikationsgerät 400 des Benutzers gesendet werden, dass das Abstellen nicht richtig oder nicht auf der richtigen Parkfläche erfolgte. Ggf. können zusätzlich Hinweise für das richtige Abstellen an das mobile Kommunikationsgerät 400 des Benutzers gesendet werden. Anschließend können die zur Überprüfung nötigen Schritte erneut ausgeführt werden.
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4 zeigt ein exemplarisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des auf einem mobilen Kommunikationsgerät 400 ausgeführten Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens 200. In Schritt 201 identifiziert sich das mobile Kommunikationsgerät 400 gegenüber der Verwaltungseinheit 300. In Schritt 202 sendet das mobile Kommunikationsgerät 400 eine Anfrage an die Verwaltungseinheit 300, eine verfügbare Parkfläche an oder in der Nähe eines in der Anfrage spezifizierten Ortes vorzuschlagen. In Schritt 204 empfängt das mobile Kommunikationsgerät 400 mindestens einen Vorschlag einer Parkfläche von der Verwaltungseinheit 300. In Schritt 206 empfängt das mobile Kommunikationsgerät 400 eine Benutzereingabe, welche ein Akzeptieren oder Ablehnen der Parkfläche repräsentiert, und sendet diese in Schritt 208 an die Verwaltungseinheit 300. Wenn die empfangene Benutzereingabe ein Akzeptieren repräsentiert, „j“-Zweig von Prüfschritt 209, empfängt das mobile Kommunikationsgerät 400 in Schritt 210 spezifische Informationen zu der reservierten Parkfläche und/oder eine Anleitung zum korrekten Abstellen des Kleinfahrzeugs 500 auf der reservierten Parkfläche, und zeigt sie in Schritt 212 an bzw. gibt sie aus.
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5 zeigt ein exemplarisches Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Verwaltungseinheit 300. Verwaltungseinheit 300 umfasst neben einem Mikroprozessor 302 flüchtigen und nichtflüchtigen Speicher 302 bzw. 304 sowie eine Kommunikationsschnittstelle 308. Die Elemente der Verwaltungseinheit 300 sind über eine oder mehrere Datenverbindungen oder -busse 310 kommunikativ miteinander verbunden. Der nichtflüchtige Speicher 306 enthält Computerprogramminstruktionen die, wenn sie von dem Mikroprozessor 302 ausgeführt werden, die Verwaltungseinheit 300 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 einrichten.
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6 zeigt ein exemplarisches Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsgeräts 400. Das mobile Kommunikationsgerät 400 umfasst neben einem Mikroprozessor 402 flüchtigen und nichtflüchtigen Speicher 402 bzw. 404, eine drahtlose Schnittstelle 408, eine Ausgabeeinheit 410 sowie eine Kamera 412. Die Elemente des mobilen Kommunikationsgeräts 400 sind über eine oder mehrere Datenverbindungen oder -busse 414 kommunikativ miteinander verbunden. Der nichtflüchtige Speicher 406 enthält Computerprogramminstruktionen die, wenn sie von dem Mikroprozessor 402 ausgeführt werden, das mobile Kommunikationsgerät 400 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens 200 einrichten.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verfahren (Verwaltungseinheit)
- 101
- Identifizieren
- 102
- Anfrage empfangen
- 104
- verfügbare PF suchen
- 106
- Vorschlag übertragen
- 108
- Benutzereingabe empfangen
- 110
- PF reservieren
- 112
- spezifische Informationen übertragen
- 200
- Verfahren (mobiles Kommunikationsgerät)
- 202
- Anfrage senden
- 204
- Vorschlag von der Verwaltungseinheit empfangen
- 206
- Benutzereingabe empfangen
- 208
- Benutzereingabe an die Verwaltungseinheit senden
- 210
- spezifische Informationen von der Verwaltungseinheit empfangen
- 212
- spezifische Informationen ausgeben/anzeigen
- 214
- Foto aufnehmen
- 216
- Foto an die Verwaltungseinheit senden
- 218
- Ergebnissignal empfangen
- 300
- Verwaltungseinheit
- 302
- Mikroprozessor
- 304
- flüchtiger Speicher
- 306
- nichtflüchtiger Speicher
- 308
- Kommunikationsschnittstelle
- 310
- Datenleitung/-bus
- 314
- Datenbank
- 316
- drahtlose Kommunikationsschnittstelle
- 320
- erste Kommunikationsverbindung
- 330
- zweite Kommunikationsverbindung
- 340
- dritte Kommunikationsverbindung
- 400
- mobiles Kommunikationsgerät
- 402
- Mikroprozessor
- 404
- flüchtiger Speicher
- 406
- nichtflüchtiger Speicher
- 408
- drahtlose Schnittstelle
- 410
- Ausgabeeinheit
- 412
- Kamera
- 414
- Datenleitung/-bus
- 500
- Kleinfahrzeug
- 502
- Markierung
- 600
- GPS-Satellit