DE102022129373A1 - Radialkolbenverdichter - Google Patents

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Sebastian Krause
Daniel Pittner
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Thyssenkrupp Dynamic Components GmbH
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Radialkolbenverdichter, umfassend eine oder mehrere Kolben-Arbeitsraum-Kombinationen (13 - 13e), wobei die Kolben-Arbeitsraum-Kombination (13 - 13e) je einen Arbeitsraum (131) mit einem Ventildeckel (15) und einen in dem Arbeitsraum (131) verschiebbar aufgenommenen Kolben (132) umfasst, wobei eine Dichtungsanordnung (16) zwischen dem Ventildeckel (15) und dem Arbeitsraum (131) angeordnet ist, wobei die Dichtungsanordnung (16) eine Mikroverkapselung (161) umfasst, ein Verfahren zur Montage eines Ventildeckels in einem erfindungsgemäßen Radialkolbenverdichter, gekennzeichnet durch nachfolgende Verfahrensschritte:- Auftragen einer Mikroverkapselung (161) auf den Aufnahmebereich (162) des Ventildeckels (15) oder Arbeitsraumes (131);- Einsetzen des Ventildeckels (15) in den Arbeitsraum (131), wobei die Mikroverkapselung (161) zerstört wird und die in der Mikroverkapselung (161) vorhandene dichtende Substanz ihre Dichtwirkung entfaltet, sowieDie Verwendung einer Mikroverkapselung (161) für Dichtungsanordnungen (16) von Verdichtern, insbesondere als Gehäusedichtung von Schraubenverdichtern und/oder als Abdichtung innenliegender Bauteile zwischen Niederdruck- und Hochdruck-Bereich.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Radialkolbenverdichter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Montage eines Ventildeckels in einem Radialkolbenverdichter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6, sowie die Verwendung einer Mikroverkapselung gemäß Anspruch 7.
  • Ein Radialkolbenverdichter ist ein Element der Fluidtechnik. Bei diesem Radialkolbenverdichter ist mindestens eine Kolben-Arbeitsraum-Kombination im Gegensatz zu einem Axialkolbenverdichter radial und senkrecht zur Antriebswelle angeordnet. Ein Radialkolbenverdichter kann auch als Verdichter nach dem Radialkolbenprinzip angesprochen werden.
  • Die Förder- bzw. Hubbewegung des Kolbens wird zumeist durch einen Exzenter hervorgerufen. Insofern kann die Antriebswelle auch als Exzenterwelle angesprochen werden. In der Regel umfasst der Radialkolbenverdichter mehrere Kolben-Arbeitsraum-Kombinationen, die sich sternförmig und radial von der Antriebswelle bzw. Exzenterwelle, erstrecken.
  • Eine Kolben-Arbeitsraum-Kombination umfasst im Wesentlichen einen Arbeitsraum, auch Zylinder genannt, und einen Kolben, der in dem Arbeitsraum auf und ab bewegt wird. Der Kolben weist eine mittige geometrische Kolbenachse auf, die mit der Verschieberichtung des Kolbens übereinstimmt. Bei einem Radialkolbenverdichter mit einer Exzenterwelle umfasst der Kolben auf seiner der Exzenterwelle zugewandten Seite eine Kontaktfläche, auf welche die Exzenterscheibe während der Drehung der Exzenterwelle auftrifft bzw. anliegt. Die Exzenterwelle weist eine Drehachse auf, um welche die Exzenterwelle gedreht wird. Mit dem Auftreffen des Exzenters auf die Kontaktfläche kommt es zu einer Kolbenaufwärtsbewegung und zur Verdichtung eines in dem Arbeitsraum befindlichen Mediums.
  • Radialkolbenverdichter finden beispielsweise zur Verdichtung von Kühlmittel in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen, insbesondere auch in elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen, Verwendung. Als zu verdichtendes Medium kommt beispielsweise ein Kühlmittel wie CO2 in Frage. Aber auch andere Medien bzw. Kühlmittel sind denkbar.
  • Bei Kolbenverdichtern mit bauartbedingter Trennfuge im Bereich der Ventile werden Dichtungen verbaut. Diese Dichtungen sind entweder eher flächig (z.B. Metallsickendichtung) oder annähernd als Linienkontakt (z.B. als Dichtring) ausgeführt. Beide Dichtungsformen erfordern eine gesonderte Bearbeitung. Für Dichtringe sind dies meist Nuten oder andere Geometrieelemente welche den Einbauraum definieren. Bei Flächendichtungen wird i.d.R. eine genaue Bearbeitung der Dichtfläche benötigt (Rauheiten/Ebenheiten).
  • Durch die Form des Dichtringes und der umschließenden Bauteile ergeben sich innerhalb des Bauraums ungefüllte Bereiche. Diese Bereiche bilden einen Teil des Totraumvolumens, beispielsweise auch Totraum, Totvolumen oder Schadvolumen genannt, innerhalb der Verdichtereinheit ab. Da Totvolumen für die Effizienz der Kompression innerhalb eines Verdichters zumeist nachteilig wirkt, besteht ein großes Interesse, dieses Volumen gering zu halten. Ein Lösungsansatz dabei ist es den Füllgrad der Bauräume möglichst groß zu halten, hier gibt es jedoch funktionale Grenzen. (Variation der Einbaumaße, Form des Dichtringes, Fertigungsverfahren und daraus resultierende Toleranzen).
  • Ein Weiterer Ansatz besteht darin diese Totvolumina durch weglassen der Dichtung gänzlich zu eliminieren. Der wesentliche Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass die Schnittstelle der Komponenten nochmals deutlich höhere Anforderungen an die Beschaffenheit im Hinblick auf Rauheiten, Form und maßliche Gestalt haben. Dabei kann eine vollständige Gas-Dichtheit nicht sicher gewährleistet werden.
  • Besonders bei der Entwicklung von langsam laufenden Verdichtern ist die innere Leckage, also fehlende Gasdichtigkeit zwischen Hochdruck- und Niederdruckbereich, ein größeres Hindernis hinsichtlich der Effizienz des Verdichtungsvorganges.
  • Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe einen verbesserten Radialkolbenverdichter vorzuschlagen, insbesondere einen Radialkolbenverdichter vorzuschlagen, der tendenziell weniger Totvolumen aufweist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Radialkolbenverdichter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass die Dichtungsanordnung eine Mikroverkapselung umfasst, kann die oben skizzierte Aufgabe gelöst werden, zumindest kann der Entstehung von Toträumen entgegengewirkt werden.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Gegenstände bzw. Merkmale der verschiedenen Ansprüche können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Dichtungsanordnung einen Aufnahmebereich für die Mikroverkapselung umfasst. Der Aufnahmebereich bietet eine geeignete Verbindungsstelle, um einerseits die Mikroverkapselung aufzunehmen und andererseits, nach Zerstörung der Mikroverkapselung, eine geeignete Fläche für die Dichtmasse bereitzustellen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Aufnahmebereich um den Rand des Ventildeckels und/oder dass der Aufnahmebereich in dem Arbeitsraum umläuft. Vorzugsweise geht es hier darum, wo die Mikroverkapselung vor der Montage angeordnet ist. Nach Zerstörung durch die Montage kann die sich in der Mikroverkapselung befindliche Dichtmasse sowohl an den Aufnahmebereich des Ventildeckels und den Aufnahmebereich des Arbeitsraums anlegen.
  • Es kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Aufnahmebereich als Fläche ausgestaltet ist. Ein planer Aufnahmebereich trägt weiter dazu bei, dass Toträume vermieden werden können.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, die Mikroverkapselung eine zerstörbare Hülle und einen in der Hülle eingeschlossenen Dichtstoff umfasst.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein vorteilhaftes Verfahren zur Montage eines Ventildeckels in einem Radialkolbenverdichter, insbesondere der Abdichtung eines Ventildeckels gegenüber einem Arbeitsraum eines Radialkolbenverdichters, vorzuschlagen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
  • Es wird zunächst eine Mikroverkapselung auf den Ventildeckel, insbesondere den Aufnahmebereich des Ventildeckels, aufgebracht.
  • Anschließend wird der Ventildeckel in den Arbeitsraum eingesetzt, wobei die Mikroverkapselung zerstört wird und die in der Mikroverkapselung vorhandene dichtende Substanz ihre Dichtwirkung entfaltet. Insbesondere hierdurch ist der Ventildeckel vor und während Montage einfach zu handhaben, ohne separat die Dichtung handhaben zu müssen. Auch ergibt sich eine gewisse zeitliche Unabhängigkeit bei dem vorgelagerten Aufbringen des in Mikroverkapselung aufgenommenen Dichtmittels.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, vorteilhafte Verwendungsmöglichkeiten für Mikroverkapselungen vorzuschlagen.
  • Vorteilhaft denkbar ist die Verwendung einer Mikroverkapselung für Dichtungsanordnungen von Verdichtern, insbesondere als Gehäusedichtung von Radialkolbenverdichtern, Schraubenverdichtern und/oder als Abdichtung innenliegender Bauteile zwischen Niederdruck- und Hochdruck-Bereich.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
    • 1 ein Radialkolbenverdichter in einer seitlichen geschnittenen Ansicht;
    • 1a ein Radialkolbenverdichter in einer geschnittenen Ansicht von Vorne;
    • 2 ein Ventildeckel für einen Radialkolbenverdichter gemäß dem Stand der Technik in einer geschnittenen Ansicht;
    • 3a/b eine Dichtung in einem Ventildeckel für einen Radialkolbenverdichter gemäß dem Stand der Technik;
    • 4 ein Detail eines erfindungsgemäßen Radialkolbenverdichters;
    • 5 ein Ventildeckel für einen erfindungsgemäßen Radialkolbenverdichter in einer perspektivischen Ansicht;
    • 6 ein Ventildeckel für einen erfindungsgemäßen Radialkolbenverdichter in einer geschnittenen Ansicht;
    • 7 ein Ventildeckel für einen erfindungsgemäßen Radialkolbenverdichter in einer geschnittenen Ansicht in einem Vormontagszustand ohne Mikroverkapselung;
    • 8a-c ein Ventildeckel für einen erfindungsgemäßen Radialkolbenverdichter in einer detaillierten und geschnittenen Ansicht.
  • Folgende Bezugszeichen werden in den Abbildungen verwendet:
  • D
    Drehachse der Antriebswelle
    K
    Kolbenachse
    OR
    O-Ring
    TR
    Totraum
    ZG
    Zylindergehäuse
    1
    Verdichtereinheit
    2
    Antriebseinrichtung
    11
    Antriebswelle
    12
    Exzenterscheibe
    13(a-b)
    Kolben-Arbeitsraum-Kombination
    14
    Übertragungselement
    15
    Ventildeckel
    16
    Dichtungsanordnung
    121
    Exzenterlager
    131
    Arbeitsraum
    132
    Kolben
    161
    Mikroverkapselung
    162
    Aufnahmebereich
  • Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben sind selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann. Außerdem kann ein ggf. beschriebenes erfindungsgemäßes Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden.
  • Die hierin verwendete Terminologie dient nur zum Zweck des Beschreibens bestimmter Ausführungsformen und soll die Offenbarung nicht beschränken. Wie hierin verwendet, sollen die Singularformen „ein/eine“ und „der/die/das“ auch die Pluralformen enthalten, sofern der Kontext dies nicht anderweitig klar erkennen lässt. Es wird zudem klar sein, dass die Ausdrücke „weist auf“ und/oder „aufweisend“, wenn in dieser Beschreibung verwendet, das Vorhandensein der genannten Merkmale, ganzen Zahlen, Schritte, Operationen, Elemente und/oder Bauteile spezifizieren, aber nicht das Vorhandensein oder den Zusatz von einem/einer oder mehreren anderen Merkmalen, ganzen Zahlen, Schritten, Operationen, Elementen, Bauteilen und/oder Gruppen derselben ausschließen. Wie hierin verwendet, enthält der Ausdruck „und/oder“ jedes beliebige und alle Kombinationen von einem oder mehreren der assoziierten, aufgelisteten Elemente.
  • Zunächst wird auf 1 Bezug genommen.
  • Ein Radialkolbenverdichter umfasst im Wesentlichen einer Verdichtereinheit 1 und eine Antriebseinrichtung 2.
  • Die Verdichtereinheit 1 umfasst eine Antriebswelle 11 mit einer Exzenterscheibe 12. Die Kombination aus Antriebswelle 11 und Exzenterscheibe 12 kann auch als Exzenterwelle angesprochen werden. Die Antriebswelle 11 weist eine Drehachse D auf. Die Verdichtereinheit 1 umfasst mindestens eine Kolben-Arbeitsraum-Kombination 13, vorzugsweise mehrere Kolben-Arbeitsraum-Kombinationen 13, hier gezeigt beispielsweise 13 - 13b, die radial um die Antriebswelle 11 angeordnet sind. Die Kolben-Arbeitsraum-Kombination 13 umfasst einen in einem Zylindergehäuse ZG ausgebildeten Arbeitsraum 131 mit einem verschiebbar darin angeordneten Kolben 132. Der Kolben 132 weist eine Kolbenachse K auf. In den 1 und 1a ist lediglich ein Teilschnitt des Radialkolbenverdichters gezeigt.
  • Die Antriebswelle 11 wiederum kann durch die Antriebseinrichtung 2, die beispielsweise als elektrische Maschine ausgestaltet sein kann, in Drehung versetzt werden. Durch die Drehung der Antriebswelle 11 trifft die Exzenterscheibe 12 auf den jeweiligen Kolben 132 auf und verschiebt diesen in dem Arbeitsraum 131, wodurch das in dem Arbeitsraum befindliche Medium, beispielsweise ein Kältemittel, verdichtet werden kann. Die Rückholbewegung des Kolbens kann beispielsweise durch einen Führungsring (nicht dargestellt), der mit dem Kolben in Kontakt steht, vollzogen werden. Auf diese Weise kann der Kolben wieder in einen UT (unteren Tiefpunkt) verschoben werden, bis die Exzenterscheibe 12 wieder auf den jeweiligen Kolben 132 bzw. Kolbenboden trifft. Der Kolben 132, insbesondere der Kolbenboden, kann auch mit einem Übertragungselement 14 ausgestattet sein bzw. zwischen der Exzenterscheibe und dem Kolben kann ein Übertragungselement 14 angeordnet sein. Mit dem Übertragungselement 14 wird der Hub der Exzenterscheibe 12 auf den Kolben 132 übertragen, damit dieser die Verdichtungsbewegung in Richtung eines oberen Totpunkts OT ausführen kann. Das Übertragungselement 14 kann beispielsweise aus einem anderen Material als Kolben 132 und Exzenterscheibe 12 ausgestaltet sein, insbesondere aus Kunststoff. So können beispielsweise Verschleiß reduziert oder eine gewisse Dämpfung beim Auftreffen der Exzenterscheibe 12 erreicht werden.
  • Die Exzenterscheibe 12 kann auch mit einem Exzenterlager 121, insbesondere einem Nadellager, ausgestattet sein. Die weiteren Details und Funktionsweise eines Radialkolbenverdichters sind dem Fachmann hinreichend bekannt. Für weitere Details kann beispielsweise auf die DE 10 2020 211 680 A1 verwiesen werden.
  • Es ist vorgesehen, dass der Arbeitsraum 131 kopfseitig, d.h. auf dem der Antriebswelle 11 abgewandten Bereich des Arbeitsraumes 131, mit einem Ventildeckel 15 ausgestattet ist. Der Ventildeckel 15 umfasst in der Regel ein oder mehrere Ventile, die den Medienaustausch in dem Arbeitsraum 131 steuern.
  • Zwischen dem Arbeitsraum 131, insbesondere einem Abschnitt der Wandung des Zylindergehäuses ZG und damit des Arbeitsraumes 131, und dem Ventildeckel 15, insbesondere dem Rand des Ventildeckels 15, ist eine Dichtungsanordnung 16 angeordnet. Gemäß dem Stand der Technik umfasst die Dichtungsanordnung 16 beispielsweise eine umlaufende Nut in dem Ventildeckel 15 und eine in der Nut eingelegte O-Ring-Dichtung OR. Die Dichtung liegt in einem eingebauten Zustand des Ventildeckels 15 entsprechend an der dem Zylindergehäuse ZG an und dichtet den Arbeitsraum 131 gegenüber dem Ventildeckel 15 ab.
  • In der 2 ist ein Ventildeckel 15 mit Nut und einem in die Nut eingelegtem O-Ring OR in einer geschnittenen Ansicht dargestellt.
  • In den 3a, 3b ist jeweils eine weiter vergrößerte Ansicht auf die Nut und den eingelegten O-Ring OR dargestellt. Die 3 dient im Wesentlichen zur Verdeutlichung des sich aus der Dichtungsanordnung gemäß dem Stand der Technik ergebenden Totraum TR, wobei 3a einen O-Ring OR in einer Nut des Ventildeckels 15 und 3b einen O-Ring OR auf einer Fläche bzw. einem Absatz des Ventildeckels 15 zeigt Die sich hieraus ergebenden Nachteile im Zusammenhang mit der Effizienz eines Radialkolbenverdichters wurden oben hinlänglich erläutert.
  • Nachfolgend wird insbesondere auf die 4 bis 6 eingegangen.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Dichtungsanordnung 16 eine Mikroverkapselung 161 umfasst.
  • Mikroverkapselung ist eine Technik, mit der feste, flüssige oder gasförmige Stoffe in kleinsten Portionen mit einer Hülle umgeben werden und so immobilisiert werden. Die Mikroverkapselung ist somit eine Form der Einschlussimmobilisierung. Grundsätzlich versteht man also unter Mikroverkapselung das Einbetten mindestens einer Substanz (Wirkstoff) mit Hilfe mindestens einer zweiten (Hüllmaterial). Erstere kann oft aus verschiedenen Gründen (Löslichkeit, Reaktivität, Stabilität etc.) nicht direkt eingesetzt werden, oder es sollen bestimmte Wirkungen durch die Mikroverkapselung erzielt werden (z. B. Freisetzungskurven für Controlled Release, Alleinstellungsmerkmale etc.). Für den vorliegenden Fall ist die Mikroverkapselung mit einem Dichtstoff ausgestattet.
  • In der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Dichtungsanordnung 16 ferner vorzugsweise einen Aufnahmebereich 162 für die Mikroverkapselung 161.
  • Es kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Aufnahmebereich 162 um den Rand des Ventildeckels 15 und/oder dass der Aufnahmebereich 162 in dem Arbeitsraum 131 bzw. dem Zylindergehäuse ZG umläuft. Letztendlich geht es hier darum, wo die Mikroverkapselung 161 vor der Montage angeordnet ist. Nach Zerstörung durch die Montage kann die sich in der Mikroverkapselung 161 befindliche Dichtmasse sowohl an den Aufnahmebereich 162 des Ventildeckels 15 und den Aufnahmebereich 162 des Arbeitsraums 131 oder des Zylindergehäuses ZG anlegen.
  • Es kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Aufnahmebereich 162 als Fläche ausgestaltet ist. Ein planer Aufnahmebereich 162 trägt weiter dazu bei, dass Toträume vermieden werden können.
  • Mit anderen Worten, zielt die Erfindung darauf ab das oben skizzierte Problem dadurch zu lösen, dass an dem Ventildeckel 15 oder dem Arbeitsraum 131 vor der Montage ein Dichtmittel (Mikroverkapselung) an der Verbindungsstelle aufgetragen wird. Bei der Montage wird die Mikroverkapselung 161 zerstört und das dort enthaltende Medium wirkt fortan als Dichtung zwischen den beiden Komponenten. Auf diese Weise können die Komponenten zueinander gasdicht verschlossen werden. Ein Zusätzlicher Bauraum für Dichtungen wird nicht mehr benötigt, daher entsteht an dieser Stelle wesentlich weniger Totvolumen. Durch diese Maßnahme wird somit die Effizienz der Verdichtung generell gesteigert (Eliminierung des Totvolumens) als auch der Betrieb als langsam laufender Verdichter (Dichtheit gegen innere Leckage) verbessert. Ferner wird die Montage des Ventildeckels 15 verbessert, da zusätzlich zum Ventildeckel 15 keine Dichtung zu montieren oder handhaben ist.
  • Die sich hieraus insbesondere ergebenden Vorteile lassen sich wie folgt skizzieren.
  • Das Aufbringen der Mikroverkapselung 161 kann zeitlich unabhängig vom Verbau der Komponenten erfolgen (bis zu mehreren Jahren). Dies Ermöglicht eine industrielle Montage der Komponenten ohne zusätzliche Stationen für den Auftrag von beispielsweise Flächendichtmitteln.
  • Da die Mirkoverkapselung 161 vorzugsweise erst bei der Montage aktiviert wird (mechanische Zerstörung der Mikrokapseln setzt Dicht-/Klebemittel frei - auch mehrkomponentig möglich), besteht vorher keine Gefahr des Aushärtens der Dichtung/Verklebung. Es wird nur so viel Dichtungsmaterial verwendet, wie für die Aufgabe benötigt wird, sodass überquellen des Dichtstoffes nicht oder nur in sehr geringem Maße auftritt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend anhand der 6 und 7, sowie 4 näher erläutert werden. Es versteht sich, dass hier nur einige ausgewählte Verfahrensschritte dargestellt sind, wie sie für das Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens hilfreich sind. Das Verfahren kann weitere, dem Fachmann bekannte, Schritte bzw. Zwischenschritte umfassen.
  • Der Ventildeckel 15 liegt zunächst ohne die Mikroverkapselung 161 vor. Es ist lediglich der Aufnahmebereich 162 für die Mikroverkapselung vorgesehen, wie beispielsweise in der 7 dargestellt um den Rand des Ventildeckels 15.
  • In einem ersten Montageschnitt wird die Mikroverkapselung 161 auf den Aufnahmebereich 162 des Ventildeckels 15 oder Arbeitsraumes 131 aufgetragen. Im Ergebnis ergibt sich ein Ventildeckel 15, wie beispielhaft in den 5 und 6 dargestellt.
  • In einem nächsten Montageschritt wird der Ventildeckel 15 in den Arbeitsraum 131 eingesetzt. Beim Einsetzen wird die Mikroverkapselung 161 zerstört und die in der Mikroverkapselung 161 vorhandene dichtende Substanz kann ihre Dichtwirkung entfalten. Es ist ersichtlich, dass hierbei wenig bis gar keine Toträume entstehen, da sich die dichtende Substanz individuell an die vorhandene Kontur anlegen kann (vgl. insbesondere 4).
  • In den 8a-c sind bevorzugte Ausgestaltungen des Ventildeckels 15 in einem Ausschnitt gezeigt. So zeigt 8a eine Ausgestaltung des Ventildeckels 15, wobei eine umlaufende zurückgesetzte Stufe den Aufnahmebereich 162 ausbildet. Die Mikroverkapselung 161 ist vorzugsweise in dem Aufnahmebereich 162 aufgebracht.
  • In 8b ist beispielhaft gezeigt, dass der Aufnahmebereich 162 in Form einer Nut ausgebildet ist. Die Nut umläuft den Ventildeckel 15 und nimmt die Mikroverkapselung 161 auf.
  • Die 8c zeigt eine weitere Ausgestaltung des Ventildeckels 15, bei welcher der Aufnahmebereich 162 umlaufend an einer Stirnseite des Ventildeckels 15 ausgebildet ist. Am Zylindergehäuse ZG ist hier beispielsweise ein Vorsprung ausgebildet, an dem der Ventildeckel 15 mit dem Aufnahmebereich 162 bzw. mit der Mikroverkapselung 161 angeordnet ist. Die Dichtungsanordnung umfasst hier beispielsweise eine größere Fläche.
  • Wenngleich hier lediglich die Verwendung einer Mikroverkapselung 161 für den Bereich Ventildeckel 15/Arbeitsraum 131 / Zylindergehäuse ZG beschrieben ist, so ist die grundsätzliche erfinderische Idee auch auf andere Bereiche, insbesondere eines Radialkolbenverdichters, übertragbar. So können beispielsweise folgend, nicht abschließende, Variationen vorgesehen sein.
  • Es kann eine Flächendichtung mittels Mikroverkapselung vorgesehen sein. Es kann eine Anwendung zum Abdichten von anderen Verdichterbauarten oder Bauteilen, insbesondere Gehäusedichtung von Schraubenverdichtern, Abdichtung innenliegender Bauteile zwischen Niederdruck- und Hochdruck-Bereich, etc. vorgesehen sein. Es kann ein Auftragen von anderen dichtend wirksamen Stoffen, insbesondere Klebstoffe, Kunststoffe, Metalle, etc. bzw. Gemische davon vorgesehen sein.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102020211680 A1 [0031]

Claims (7)

  1. Radialkolbenverdichter, umfassend eine oder mehrere Kolben-Arbeitsraum-Kombinationen (13 - 13b), wobei die Kolben-Arbeitsraum-Kombination (13 - 13b) je einen Arbeitsraum (131) mit einem Ventildeckel (15) und einen in dem Arbeitsraum (131) verschiebbar aufgenommenen Kolben (132) umfasst, wobei eine Dichtungsanordnung (16) zwischen dem Ventildeckel (15) und dem Arbeitsraum (131) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsanordnung (16) eine Mikroverkapselung (161) umfasst.
  2. Radialkolbenverdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsanordnung (16) einen Aufnahmebereich (162) für die Mikroverkapselung (161) umfasst.
  3. Radialkolbenverdichter nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (162) um den Rand des Ventildeckels (15) und/oder dass der Aufnahmebereich (162) in dem Arbeitsraum (131) umläuft.
  4. Radialkolbenverdichter nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (162) als Fläche ausgestaltet ist.
  5. Radialkolbenverdichter nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroverkapselung (161) eine zerstörbare Hülle und einen in der Hülle eingeschlossenen Dichtstoff umfasst.
  6. Verfahren zur Montage eines Ventildeckels in einem Radialkolbenverdichter gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch nachfolgende Verfahrensschritte: - Auftragen einer Mikroverkapselung (161) auf den Aufnahmebereich (162) des Ventildeckels (15) oder Arbeitsraumes (131); - Einsetzen des Ventildeckels (15) in den Arbeitsraum (131), wobei die Mikroverkapselung (161) zerstört wird und die in der Mikroverkapselung (161) vorhandene dichtende Substanz ihre Dichtwirkung entfaltet.
  7. Verwendung einer Mikroverkapselung (161) für Dichtungsanordnungen (16) von Verdichtern, insbesondere als Gehäusedichtung von Schraubenverdichtern und/oder als Abdichtung innenliegender Bauteile zwischen Niederdruck- und Hochdruck-Bereich.
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