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Die Erfindung betrifft ein Häckselwerk einer landwirtschaftlichen Erntemaschine und eine landwirtschaftliche Erntemaschine.
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Ein Häckselwerk einer landwirtschaftlichen Erntemaschine, nämlich eines Feldhäckslers, verfügt über eine Häckseltrommel, die mehrere Häckselmesser trägt. In Transportrichtung des Ernteguts gesehen ist vor der Häckseltrommel ein erstes Walzenpaar des Häckselwerks, bestehend aus einer Presswalze und einer sogenannten Glattwalze, angeordnet. In Transportrichtung des Ernteguts gesehen vor dem ersten Walzenpaar ist mindestens ein zweites Walzenpaar, bestehend aus einer Vorpresswalze und einer Transportwalze, angeordnet. Es ist bekannt, dass mit dem Häckselmesser eine Gegenschneideneinrichtung und mit der Glattwalze des in Transportrichtung vor der Häckseltrommel positionierten ersten Walzenpaars eine Abstreifeinrichtung zusammenwirkt. Gegenschneideneinrichtung und Abstreifeinrichtung sind zwischen der Glattwalze und der Häckseltrommel angeordnet, nämlich die Abstreifeinrichtung gegenüberliegend zur Glattwalze und die Gegenschneideneinrichtung gegenüberliegend zur Häckseltrommel.
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DE 20 2016 105 163 U1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Häckselwerk eines Feldhäckslers. Hier ist offenbart, dass zwischen der Glattwalze und der Häckseltrommel eine Gegenschneideneinrichtung und eine Abstreifeinrichtung angeordnet ist. Die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung sind als separate Baugruppen ausgebildet.
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DE 196 52 656 A1 offenbart ein Häckselwerk mit einer Häckseltrommel sowie dem in Transportrichtung des Ernteguts gesehen vor der Häckseltrommel positionierten ersten Walzenpaar. Ferner ist eine Gegenschneideneinrichtung gezeigt, die mit der Häckseltrommel zusammenwirkt. Die Gegenschneideneinrichtung ist um ein Gelenk relativ zur Häckseltrommel schwenkbar.
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DE 39 19 055 A1 offenbart ein weiteres Häckselwerk einer landwirtschaftlichen Erntemaschine mit einer Häckseltrommel und einer mit der Häckseltrommel zusammenwirkenden Gegenschneideneinrichtung. Die Gegenschneideneinrichtung ist mit einem Sattel fest verbunden, wobei der Sattel um eine Achse derart verstellbar ist, dass der Sattel samt der Gegenschneideneinrichtung mit veränderlichem Abstand an die Mantelfläche der Häckseltrommel angestellt werden kann.
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Es besteht Bedarf an einem Häckselwerk mit einem einfacheren Aufbau.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Häckselwerk zu schaffen.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Häckselwerk nach Patentanspruch 1 gelöst. Hiernach sind die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung zu einer Baugruppe, vorzugsweise zu einer monolithischen Baugruppe, zusammengefasst. Bedingt dadurch, dass die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung zu einer Baugruppe zusammengefasst sind, kann der Aufbau eines Häckselwerks vereinfacht werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Abstreifeinrichtung und die Gegenschneideneinrichtung in Transportrichtung des Ernteguts gesehen, wenn dieselben zu einer Baugruppe zusammengefasst sind, eine relativ geringe Erstreckung aufweisen und so eine Kontaktfläche des Ernteguts mit der Abstreifeinrichtung sowie Gegenschneideneinrichtung verringert ist, sodass das Erntegut über die Abstreifeinrichtung und die Gegenschneideneinrichtung nur relativ wenig abgebremst und damit verzögert wird.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Häckselwerk nach Patentanspruch 3 gelöst. Hiernach sind die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung zusammen mit der sogenannten Glattwalze an einer gemeinsamen Trageinheit gelagert. Dann, wenn die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung zusammen mit der Glattwalze an einer gemeinsamen Tageinheit gelagert sind, kann der Aufbau des Häckselwerks ebenfalls vereinfacht werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Glattwalze, die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung einfach zusammen relativ zum Häckselwerk verlagerbar sind. Die als Glattwalze bezeichnete Walze ist unabhängig von ihrer Oberflächenbeschaffenheit die untere Walze, die am nächsten zur Häckseltrommel angeordnet ist. Nachfolgend wird diese als untere Presswalze bezeichnet.
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Vorzugsweise kommen beide obigen Aspekte in Kombination miteinander an einem Häckselwerk zum Einsatz.
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Vorzugsweise sind die Gegenschneideneinrichtung und die Abstreifeinrichtung zusammen mit der unteren Presswalze über die gemeinsame Trageinheit zur Häckseltrommel linear oder rotatorisch bzw. schwenkbar verstellbar. Sowohl die lineare als auch die rotatorische Verlagerbarkeit der Trageinheit zur Häckseltrommel erlaubt einen einfachen Aufbau des Häckselwerks sowie eine vorteilhafte Verstellung von Gegenschneideneinrichtung, Abstreifeinrichtung und unteren Presswalze zur Häckseltrommel.
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Vorzugsweise ist die untere Presswalze an einer gemeinsamen Trageinheit derart verschieblich gelagert, dass ein Abstand der unteren Presswalze relativ zur Abstreifeinrichtung einstellbar ist. Hierdurch kann der Abstand der unteren Presswalze zur Kante der Abstreifeinrichtung eingestellt werden, um zum Beispiel einen Verschleiß der Abstreifkante zu kompensieren, und zwar bei einfachem Aufbau des Häckselwerks.
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Vorzugsweise ist die jeweilige Transportwalze kinematisch an die gemeinsame Trageinheit gekoppelt, derart, dass die jeweilige Transportwalze zusammen mit der unteren Presswalze sowie der Gegenschneideneinrichtung und der Abstreifeinrichtung zur Häckseltrommel verstellbar ist. Durch die kinematische Kopplung der Trageinheit mit einer in Transportrichtung gesehen vor der unteren Presswalze angeordneten Transportwalze kann bei einfachem Aufbau des Häckselwerks eine Abmessung und damit ein Spalt zwischen der unteren Presswalze und der in Transportrichtung des Ernteguts vor der unteren Presswalze positionierten Transportwalze unverändert gehalten werden. Durch die kinematische Kopplung ist eine gleichzeitige Verstellung der unteren Presswalze sowie der mindestens einen vor der unteren Presswalze positionierten Transportwalze möglich, und zwar bei einfachem Aufbau des Häckselwerks.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine landwirtschaftliche Erntemaschine mit einem Häckselwerk;
- 2 eine schematische Darstellung eines ersten erfindungsgemäßen Häckselwerks;
- 3 eine schematische Darstellung eines zweiten erfindungsgemäßen Häckselwerks.
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Die 1 zeigt eine als selbstfahrenden Feldhäcksler ausgebildete landwirtschaftliche Erntemaschine 1, die ein Arbeitsaggregat 2 umfasst. Das Arbeitsaggregat 2 verfügt über ein als Maisgebiss ausgebildetes Vorsatzgerät 3, ein Einspeisewerk 4 sowie ein Häckselwerk 5.
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Zu erntendes Erntegut wird mithilfe von Mäh- und Förderorganen 6 des Maisgebisses 3 von einem zu bearbeitenden Untergrund abgetrennt und über Einspeisetrommeln 7 des Einspeisewerks 4 dem Häckselwerk 5 zugeführt.
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Im Bereich des Häckselwerks 5 wird das Erntegut zerkleinert und über eine dem Häckselwerk 5 nachgeordnete Fördereinrichtung 8 in Richtung auf einen Auswurfkrümmer 9 gefördert. Über den Auswurfkrümmer 9 kann das gehäckselte Erntegut in Richtung auf einen Transportwagen ausgeworfen werden.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft das Häckselwerk 5 der landwirtschaftlichen Erntemaschine.
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Das Häckselwerk 5 verfügt über eine Häckseltrommel 10, die im Detail nicht gezeigte Häckselmesser trägt. In Transportrichtung des Ernteguts gesehen ist vor der Häckseltrommel 10 ein erstes Walzenpaar 11 und vor dem ersten Walzenpaar 11 mindestens ein zweites Walzenpaar 12 angeordnet. Das erste Walzenpaar 11 verfügt über eine obere Presswalze 15 sowie über eine untere Presswalze 16, wobei die obere Presswalze 15 oberhalb der unteren Presswalze 16 angeordnet ist. Das jeweilige in Transportrichtung des Ernteguts gesehen vor dem ersten Walzenpaar 11 angeordnete zweite Walzenpaar 12 verfügt über eine Vorpresswalze 13 sowie über eine Transportwalze 14, wobei die Vorpresswalze 13 oberhalb der Transportwalze 14 angeordnet ist.
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Zwischen den Walzen 13, 14 und 15, 16 der Walzenpaare 11, 12 wird das Erntegut hindurchgefördert, und zwar in Richtung auf die Häckseltrommel 10.
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Mit der Häckseltrommel 10 wirkt eine Gegenschneideneinrichtung 17 zusammen. Mit der unteren Presswalze 16 wirkt eine Abstreifeinrichtung 18 zusammen. Gegenschneideneinrichtung 17 und Abstreifeinrichtung 18 sind nach einem ersten Aspekt der Erfindung zu einer Baugruppe zusammengefasst und zwischen der unteren Presswalze 16 und der Häckseltrommel 10 angeordnet.
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Vorzugsweise bilden die Gegenschneideneinrichtung 17 und die Abstreifeinrichtung 18 eine monolithische Baugruppe, d.h. die Gegenschneideneinrichtung 17 und die Abstreifeinrichtung 18 bestehen vorzugsweise aus einem Bauteil. Dies ist besonders bevorzugt, um einen einfachen Aufbau des Häckselwerks 10 zu gewährleisten.
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Durch die monolithische Bauweise werden die Widerstandsmomente beider Bauteile vorteilhaft miteinander verbunden, wodurch die Festigkeit der Baugruppe erheblich gesteigert wird.
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Ein weiterer Vorteil des ersten Aspekts der Erfindung besteht darin, dass die Gesamtabmessung der zu einer Baugruppe zusammengefassten Gegenschneideneinrichtung 17 sowie Abstreifeinrichtung 18 in Transportrichtung des Ernteguts gesehen relativ kurz ist, sodass das Erntegut im Bereich der Gegenschneideneinrichtung 17 sowie der Abstreifeinrichtung 18 nur relativ geringfügig abgebremst wird.
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Die Gegenschneideneinrichtung 17 sowie die Abstreifeinrichtung 18 sind nach einem zweiten Aspekt der Erfindung zusammen mit der unteren Presswalze 16 an einer gemeinsamen Trageinheit 19 gelagert.
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Vorzugswiese kommen der erste Aspekt der Erfindung und der zweite Aspekt der Erfindung in Kombination miteinander zum Einsatz, wie dies in 2 und 3 der Fall ist.
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Über die gemeinsame Trageinheit 19 sind die Gegenschneideneinrichtung 17, die Abstreifeinrichtung 18 sowie die untere Presswalze 16 gemeinsam relativ zur Häckseltrommel 10 verstellbar, wobei im Ausführungsbeispiel der 2 die gemeinsame Trageinheit 19 um ein Gelenk 20 schwenkbar und damit rotatorisch zur Häckseltrommel 10 verstellbar ist, wohingegen im Ausführungsbeispiel der 3 die gemeinsame Trageinheit 19 translatorisch zur Häckseltrommel 10 verstellbar ist.
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Mit beiden Ausführungsvarianten kann die Gesamteinheit aus Gegenschneideneinrichtung 17, Abstreifeinrichtung 18 und unterer Presswalze 16 relativ zur Häckseltrommel 10 verstellt werden, um zum Beispiel einen Verschleiß der Häckselmesser sowie der Gegenschneideneinrichtung 17 auszugleichen.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann in den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 vorgesehen sein, dass die untere Presswalze 16 an der gemeinsamen Trageinheit 19 derart verschieblich gelagert ist, dass ein Abstand der unteren Presswalze 16 zur Abstreifeinrichtung 19 einstellbar ist. Hiermit kann ein Verschleiß der Abstreifeinrichtung 19 kompensiert werden. Die verschiebliche Lagerung der unteren Presswalze 16 relativ zur Abstreifeinrichtung 18 kann zum Beispiel dadurch bewerkstelligt werden, dass Lagerböcke der unteren Presswalze 16 in Langlöchern verschieblich befestigt sind.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann in den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 vorgesehen sein, dass die jeweilige Transportwalze 14 des jeweiligen zweiten Walzenpaars 12, die in Transportrichtung des Ernteguts gesehen vor der unteren Presswalze 16 angeordnet ist, kinematisch an die gemeinsame Trageinheit 19 gekoppelt ist, sodass die jeweilige Transportwalze 14 zusammen mit der unteren Presswalze 16 sowie der Gegenschneideneinrichtung 17 und der Abstreifeinrichtung 18 zur Häckseltrommel 10 verstellbar ist. Hierdurch kann dann gewährleistet werden, dass ein Abstand zwischen der unteren Presswalze 16 und der unmittelbar vor der unteren Presswalze 16 angeordneten Transportwalze 14 unveränderlich bleibt, also auch bei einer Verstellung der unteren Presswalze 16 zusammen mit der Gegenschneideneinrichtung 17 und der Abstreifeinrichtung 18 relativ zur Häckseltrommel 10.
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Wie oben bereits ausgeführt, sind nach einem ersten Aspekt der Erfindung die Gegenschneideneinrichtung 17 und die Abstreifeinrichtung 18 zu einer vorzugsweise monolithischen Baugruppe zusammengefasst. Hierdurch kann bei einfachem Aufbau ein Abbremsen des Ernteguts im Bereich der Gegenschneideneinrichtung 17 sowie Abstreifeinrichtung 18 verringert werden. Hierdurch ist es möglich, bei einfachem Aufbau den Durchsatz durch das Häckselwerk 5 zu steigern.
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Aufgrund des geringeren Bauraumbedarfs von Gegenschneideneinrichtung 17 und Abstreifeinrichtung 18 in Transportrichtung des Ernteguts gesehen ist es möglich, die untere Presswalze 16 näher an der Häckseltrommel 10 zu positionieren, wodurch dieselbe vorteilhafter zur oberen Presswalze 15 positioniert ist, wodurch ebenfalls der Durchsatz durch das Häckselwerk 5 gesteigert werden kann, und zwar bei einfachem Aufbau des Häckselwerks 5.
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Vorzugsweise kommt der erste Aspekt der Erfindung in Kombination mit einem zweiten Aspekt der Erfindung zum Einsatz, nach welchem die Gegenschneideneinrichtung 17, die Abstreifeinrichtung 18 zusammen mit der unteren Presswalze 16 an einer gemeinsamen Trageinheit 19 gelagert sind, um diese Baugruppen gemeinsam relativ zur Häckseltrommel 10 zu verstellen. Auch dies dient der Vereinfachung des Aufbaus des Häckselwerks 5.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- landwirtschaftliche Erntemaschine
- 2
- Arbeitsaggregat
- 3
- Maisgebiss
- 4
- Einspeisewerk
- 5
- Häckselwerk
- 6
- Mäh- und Förderorgan
- 7
- Einspeisetrommel
- 8
- Fördereinrichtung
- 9
- Auswurfkrümmer
- 10
- Häckseltrommel
- 11
- Walzenpaar
- 12
- Walzenpaar
- 13
- Vorpresswalze
- 14
- Transportwalze
- 15
- obere Presswalze
- 16
- untere Presswalze
- 17
- Gegenschneideneinrichtung
- 18
- Abstreifeinrichtung
- 19
- Trageinheit
- 20
- Gelenk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016105163 U1 [0003]
- DE 19652656 A1 [0004]
- DE 3919055 A1 [0005]