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Die Erfindung betrifft ein System zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung sowie eine Sende- und/oder Empfangsvorrichtung zur Verwendung in einem solchen System. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Koppeln zum Koppeln der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit der zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung.
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Zur Kopplung von Vorrichtungen und Geräten zur Übertragung von Daten wird in vielen Fällen ein initialer Kopplungsvorgang zwischen den Geräten durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Datenaustausch exklusiv zwischen diesen Geräten stattfindet. Dieser Vorgang ist auch als sogenanntes „Pairing“ bekannt. Im Stand der Technik sind hierfür unterschiedliche Verfahren bekannt, beispielsweise das Pairen über eine Bluetooth-Verbindung zwischen den Geräten oder über Codes, insbesondere eines QR-Codes, welcher auf einem der Geräte angebracht ist und durch das weitere Gerät gescannt wird.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik zur Erfassung von Verbrauchswerten, beispielsweise Strom-, Gas- oder Wasserverbrauch, unterschiedlicher Verbraucher in einem Gebäude, sogenannte „moderne Messeinrichtung“ (mME) bekannt.
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Die moderne Messeinrichtung kann im Vergleich zu mechanischen Zählern historische tages-, wochen-, monats- und jahresbezogene Verbrauchswerte speichern und jeweils für die letzten 24 Monate anzeigen. Darüber hinaus kann die moderne Messeinrichtung in Falle eines Stromzählers beispielsweise auch die momentane Wirkleistung in Watt - also den aktuellen Stromverbrauch aller Geräte in einem Gebäude am Zähler - in Echtzeit anzeigen.
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Solche modernen Messeinrichtungen weisen zur Übertragung von Daten aus der Messeinrichtung eine Datenschnittstelle, beispielsweise eine normierte, sogenannte „INFO-Datenschnittstelle“ (INFO-DSS), auf. Zum Abrufen bzw. Übertragen von Daten aus der Messeinrichtung sind ferner verschiedene Vorrichtungen und Systeme bekannt, die das Abrufen von Daten eines Verbrauchszählers über diese Datenschnittstelle erleichtern, indem eine Auslesevorrichtung auf die Datenschnittstelle aufgesetzt wird und die Verbrauchsdaten über die Auslesevorrichtung im Wesentlichen automatisiert abgerufen und dann übertragbar sind, beispielsweise an ein Endgerät eines Nutzers. Das Übertragen der Daten des Verbrauchszählers kann beispielsweise drahtlos über eine Sendeeinrichtung der Auslesevorrichtung erfolgen.
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Zusätzlich zu Auslesevorrichtungen, welche direkt auf den Verbrauchszähler aufgesetzt werden, sind ferner Datenweiterleitungsvorrichtungen bekannt, mittels welchen das von einer Auslesevorrichtung insbesondere drahtlos ausgesandte Datensignal, welches unter anderem die Daten des Verbrauchszählers umfasst, weiterleitet, um so die Reichweite der Auslesevorrichtung zu erhöhen, wenn diese beispielsweise in einem Kellerraum angeordnet ist.
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Bei der drahtlosen Übertragung von Daten eines Verbrauchszählers ist es von besonderer Bedeutung, dass diese nicht von unbefugten Dritten abgefangen werden können. Dazu werden bisher Sicherheitsmerkmale verwendet, beispielsweise PINs oder ähnliches, welche einem Nutzer und einem Verbrauchszähler zugeordnet sind und welche mittels der Auslesevorrichtung in den Verbrauchszähler eingegeben werden. Das Sicherheitsmerkmal kann von einer externen Einrichtung, beispielsweise von einem Smartphone, der Auslesevorrichtung und der Datenweiterleitungsvorrichtung bereitgestellt werden. Nachteilig ist dabei allerdings, dass solche externen Stellen anfällig für Angriffe von außen sind, sodass die Gefahr besteht, dass das Sicherheitsmerkmal bei der Übertragung an die Auslesevorrichtung und die Datenweiterleitungsvorrichtung abgefangen wird.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein System zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung bereitzustellen, welches ein abhörsicheres Übertragen von Daten ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch ein System zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung, aufweisend die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung, wobei die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine erste Kopplungsschnittstelle aufweist und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine zweite Kopplungsschnittstelle aufweist und wobei die erste Kopplungsschnittstelle und die zweite Kopplungsschnittstelle zu einer direkten Interaktion miteinander zur Durchführung einer Kopplung unter Austausch wenigstens eines Sicherheitsmerkmals zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung ausgebildet sind, wobei das wenigstens eine Sicherheitsmerkmal derart zwischen der ersten Kopplungsschnittstelle und der zweiten Kopplungsschnittstelle austauschbar ist, dass das Sicherheitsmerkmal ausschließlich von der ersten Kopplungsschnittstelle und der zweiten Kopplungsschnittstelle empfangbar ist.
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Unter einer direkten Interaktion ist dabei insbesondere eine Interaktion ohne eine zwischengeschaltete Instanz zu verstehen. Die Interaktion findet direkt zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung statt, insbesondere ist kein sogenannter „man in the middle“ vorhanden, beispielsweise ein Smartphone oder eine weitere Vorrichtung, die eine Kopplung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung herstellt, beispielsweise, indem eine solche Vorrichtung ein Sicherheitsmerkmal zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung vermittelt.
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Insbesondere befinden sich die die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung während der direkten Interaktion in direkter räumlicher Nähe zueinander, bevorzugt befinden sich die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung in direktem Kontakt miteinander.
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Unter einer Kopplung ist insbesondere das, insbesondere erstmalige, Herstellen einer Verbindung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung zu verstehen, insbesondere derart, dass nach der Kopplung ein Austausch von Daten der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung möglich ist. Dieser Vorgang ist auch als „Pairing“ bekannt. Der Datenaustausch erfolgt bevorzugt drahtlos. Bevorzugt besteht die Datenverbindung exklusiv zwischen der erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung..
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Die ausschließliche Empfangbarkeit des wenigstens einen Sicherheitsmerkmals durch die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bedeutet insbesondere, dass das Sicherheitsmerkmal nicht von einer weiteren Instanz oder Vorrichtung empfangbar sind. Dies kann insbesondere gewährleistet werden durch eine entsprechende Anordnung der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung zueinander, sodass die erste und die zweite Kopplungsschnittstelle eine abgeschirmte Verbindung miteinander herstellen. Beispielsweise können die erste und die zweite Schnittstelle jeweils in einem Gehäuse angeordnet sein, wobei die beiden Gehäuse der beiden Schnittstellen derart miteinander koppelbar sind, dass die beiden Gehäuse einen, insbesondere optisch, abgeschlossenen Raum bilden, in dem das Sicherheitsmerkmal austauschbar ist. Zusätzlich oder alternativ kann bevorzugt ein Übertragungsweg für das wenigstens eine Sicherheitsmerkmal gewählt werden, welches mit dem bloßen Auge von außen nicht erkennbar ist. Ferner kann zusätzlich oder alternativ bevorzugt eine mechanische Kopplung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung zur Übertragung des wenigstens einen Sicherheitsmerkmals vorgesehen sein, welche ausschließlich eine Kopplung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung erlaubt.
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Im Allgemeinen kann es sich bei der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und/oder der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bevorzugt um jegliche Vorrichtungen handeln, mit denen ein Kopplungs- bzw. Pairing-Vorgang ermöglicht werden kann oder soll.
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Bei der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und/oder der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung kann es sich bevorzugt um eine Vorrichtung umfassend eine Datenverarbeitungseinrichtung, eine Steuereinrichtung, einen Aktuator und/oder einen Sensor handeln. Insbesondere handelt es sich um eine Vorrichtung aus der Haustechnik, insbesondere ein Smarthome-Sensor, eine Smarthone-Steuerung und/oder einen Smarthome-Aktuator. Beispielsweise kann das Gerät eine Rolladensteuerungsvorrichtung, ein Regen-, Temperatur- und/oder Feuchtigkeitssensor und/oder ein Thermostat sein.
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Bevorzugt ist die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine an einem Verbrauchszähler anordbare Auslesevorrichtung zum Auslesen von Daten des Verbrauchszählers.
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Bevorzugt ist die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine Datenweiterleitu ngsvorrichtu ng.
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Bevorzugt ist die Datenweiterleitungsvorrichtung zum Empfang der Daten der Auslesevorrichtung ausgebildet.
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Bevorzugt kann es sich bei dem Verbrauchszähler um einen Stromzähler, Gaszähler, Wasserzähler oder einen Wärmezähler handeln.
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Bevorzugt erfolgt die Kopplung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mittels OOB (Out Of Band)-Kommunikation. Dabei wird zum Datenaustausch im Zuge der Kopplung ein anderer Kommunikationskanal, insbesondere mit einer anderen Übertragungsfrequenz oder einer anderen Übertragungstechnologie, verwendet als für die Übertragung der sonstigen Daten, welche zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung austauchbar sind und nicht den Kopplungsvorgang betreffen. Im Falle des Verbrauchszählers sind dies insbesondere von dem Verbrauchzähler bereitgestellte Daten, insbesondere die Verbrauchsdaten sowie sonstige zum Auslesen des Verbrauchszählers benötigte Daten, welche nicht für den Kopplungsvorgang verwendet werden.
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Bevorzugt sind die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung zum Austausch wenigstens eines Sicherheitsmerkmals, insbesondere wenigstens einer Identifikationsnummer, während der Kopplung ausgebildet. Bei dem Sicherheitsmerkmal handelt es sich insbesondere um ein Merkmal, welches ausschließlich der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bekannt ist.
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Bevorzugt sind die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung zum Austausch wenigstens eines ersten Sicherheitsmerkmals, insbesondere wenigstens einer ersten Identifikationsnummer, und zum Austausch wenigstens eines zweiten Sicherheitsmerkmals, insbesondere wenigstens einer zweiten Identifikationsnummer, während der Kopplung ausgebildet. Bevorzugt werden das erste und das zweite Sicherheitsmerkmal von der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung an die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung übertragen. Bevorzugt werden das erste und das zweite Sicherheitsmerkmal von der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung generiert. Insbesondere umfasst die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung einen Zufallsgenerator zur Erzeugung zufälliger Sicherheitsmerkmale.
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Bevorzugt ist das erste Sicherheitsmerkmal eine, insbesondere mittels des Zufallsgenerators der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung ermittelte, PAN-ID (Personal Area Network Identifier), insbesondere bevorzugt eine 32-Bit PAN-ID, und/oder bevorzugt ist das zweite Sicherheitsmerkmal ein AES-Key (Advanced Encryption Standard Key), insbesondere bevorzugt ein 128- oder 256- Bit AES Key.
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Die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung empfängt bevorzugt das erste und das zweite Sicherheitsmerkmal und bestätigt den Empfang der Sicherheitsmerkmale mit einem Bestätigungssignal an die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung. Anschließend bauen die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bevorzugt eine, insbesondere drahtlose, Datenverbindung auf zum Übertragen der Daten auf, insbesondere der Daten des Verbrauchszählers.
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Bevorzugt umfasst die erste Kopplungsschnittstelle der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine erste Sendeeinheit, insbesondere eine erste LED, und eine erste Empfangseinheit, insbesondere einen ersten Phototransistor, zum Senden und Empfangen von optischen Signalen und die zweite Kopplungseinrichtung eine zweite Sendeeinheit, insbesondere eine zweite LED, und eine zweite Empfangseinheit, insbesondere einen zweiten Phototransistor, zum Senden und Empfangen von optischen Signalen.
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Über die jeweiligen Sende- und Empfangseinheiten der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung können diese bevorzugt zur Durchführung des Kopplungsvorgangs miteinander direkt interagieren. Dazu werden die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bevorzugt derart zueinander angeordnet, dass die erste und die zweite Kopplungsschnittstelle miteinander in Sichtkontakt für die optischen Signale stehen. Insbesondere werden die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung sich an ihren Kopplungsstellen miteinander berührend angeordnet. Dadurch wird vorteilhaft die Sicherheit erhöht, da das System auf diese Weise effektiv vor einem unbefugten Abgreifen der Daten geschützt ist aufgrund der direkten und unmittelbaren Interaktion der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung miteinander.
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Bevorzugt ist die erste Kopplungseinrichtung der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung für den Fall, dass es sich hierbei um eine Auslesevorrichtung zum Auslesen und Übertragen von Daten eines Verbrauchszählers handelt,, insbesondere die erste Sendeeinheit, ferner zur Eingabe einer optischen Pulsfolge in eine Zählerdatenschnittstelle des Verbrauchszählers ausgebildet. Dies reduziert vorteilhaft die Herstellungskosten, da eine Komponente für mehrere Funktionen verwendet werden kann.
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Bevorzugt umfassen die optischen Signale jene Informationen oder Daten, welche zur Durchführung des Kopplungsvorgangs zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung ausgetauscht werden müssen.
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Bevorzugt umfassen die optischen Signale das wenigstens eine Sicherheitsmerkmal, insbesondere das erste und das zweite Sicherheitsmerkmal. Ferner umfassen die optischen Signale bevorzugt das Bestätigungssignal.
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Durch das zuvor beschriebene Kopplungsverfahren kann vorteilhaft eine abhörsichere Verbindung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung hergestellt werden.
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Bevorzugt umfassen die optischen Signale Strahlung im nicht-sichtbaren Wellenlängenbereich, insbesondere Strahlung mit einer Wellenlänge größer als 780 nm.
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Bevorzugt umfassen die optischen Signale Infrarot-Strahlung.
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Bevorzugt sind die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung im gekoppelten Zustand zum, insbesondere drahtlosen, Austausch von Daten, insbesondere von Daten des Verbrauchszählers, ausgebildet mit einer Frequenz von weniger als 1 GHz, bevorzugt zwischen 400 MHz und 900 MHz, besonders bevorzugt zwischen 700 MHz bis 900 MHz, ganz besonders bevorzugt 868 MHz.
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Vorteilhaft erfolgt die Übertragung der Daten, welche nicht im Zuge der Kopplung ausgetauscht werden, insbesondere die Daten des Verbrauchszählers, über einen anderen Weg als die Übertragung der Daten bzw. Signale zur Kopplung zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtu ng.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Sende- und/oder Empfangsvorrichtung ausgebildet zur Verwendung in einem System mit den zuvor genannten Merkmalen. Insbesondere ist die Sende- und/oder Empfangsvorrichtung die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung oder die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung des zuvor beschriebenen Systems und weist bevorzugt entsprechend die Merkmale der zuvor beschriebenen ersten bzw. zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung auf.
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Bevorzugt ist die Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine an einem Verbrauchszähler anordbare Auslesevorrichtung zum Auslesen von Daten des Verbrauchszählers.
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Alternativ ist die Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bevorzugt eine Datenweiterleitungsvorrichtung, insbesondere zum Empfang der Daten einer Auslesevorrichtung. Weiterhin wird die erfindungsgemäße Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und einer zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eines Systems mit den zuvor genannten Merkmalen, umfassend die folgenden Schritte:
- - Zusammenführen der ersten Kopplungsschnittstelle der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Kopplungsschnittstelle der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung,
- - Durchführen des Kopplungsvorgangs zwischen der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung, wobei die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung über die erste Kopplungsschnittstelle und die zweite Kopplungsschnittstelle unter Austausch wenigstens eines Sicherheitsmerkmals direkt miteinander interagieren, wobei das wenigstens eine Sicherheitsmerkmal derart zwischen der ersten Kopplungsschnittstelle und der zweiten Kopplungsschnittstelle ausgetauscht wird, dass das Sicherheitsmerkmal ausschließlich von der ersten Kopplungsschnittstelle und der zweiten Kopplungsschnittstelle empfangen wird.
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Bevorzugt wird das Sicherheitsmerkmal, insbesondere ausschließlich, in der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und in der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung gespeichert. Dies erhöht die Sicherheit, da das Sicherheitsmerkmal, welches zum Abrufen der Daten, insbesondere der Daten des Verbrauchszählers, benötigt wird, nur lokal in den beiden Komponenten gespeichert ist und zu keinem Zeitpunkt in einer weiteren Instanz gespeichert werden muss.
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Bevorzugt werden die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung voneinander entkoppelt, wobei das wenigstens eine Sicherheitsmerkmal in der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung und in der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung gelöscht werden.
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Bevorzugt empfängt die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung, insbesondere drahtlos, Daten von der zweiten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer Frequenz von weniger als 1 GHz, bevorzugt zwischen 400 MHz und 900 MHz, besonders bevorzugt zwischen 700 MHz bis 900 MHz, ganz besonders bevorzugt 868 MHz.
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Bevorzugt sendet die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung an die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung, insbesondere drahtlos, mit einer Frequenz von weniger als 1 GHz, bevorzugt zwischen 400 MHz und 900 MHz, besonders bevorzugt zwischen 700 MHz bis 900 MHz, ganz besonders bevorzugt 868 MHz.
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Bevorzugt ist die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine an einem Verbrauchszähler anordbare Auslesevorrichtung zum Auslesen von Daten des Verbrauchszählers.
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Bevorzugt wird die Auslesevorrichtung nach dem Kopplungsvorgang auf eine Datenschnittstelle des Verbrauchszählers aufgesetzt.
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Bevorzugt ist die zweite Sende- und Empfangsvorrichtung eine Datenweiterleitungsvorrichtung.
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Bevorzugt ist die Datenweiterleitungsvorrichtung zum Empfang der Daten der Auslesevorrichtung ausgebildet.
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Bevorzugt sind die Daten Daten eines Verbrauchszählers.
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Für den Fall, dass es sich bei der ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung um die Auslesevorrichtung handelt, wird die Auslesevorrichtung bevorzugt nach dem Kopplungsvorgang auf eine Datenschnittstelle des Verbrauchszählers aufgesetzt. Anschließend erfolgt bevorzugt das Freischalten der Datenübertragung von dem Verbrauchszähler an die Auslesevorrichtung durch Eingabe einer optischen Pulsfolge, die einer PIN entspricht, in die Datenschnittstelle des Verbrauchszählers. Dazu wird bevorzugt die erste Kopplungseinrichtung der Auslesevorrichtung verwendet.
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Bevorzugt empfängt die Auslesevorrichtung nach dem Aufsetzen auf die Datenschnittstelle Daten, insbesondere Verbrauchsdaten, von dem Verbrauchszähler, insbesondere drahtlos mit einer Frequenz von weniger als 1 GHz, bevorzugt zwischen 400 MHz und 900 MHz, besonders bevorzugt zwischen 700 MHz bis 900 MHz, ganz besonders bevorzugt 868 MHz.
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Bevorzugt sendet die Auslesevorrichtung die Daten des Verbrauchszählers an die Datenweiterleitungsvorrichtung, insbesondere drahtlos. Von der Datenweiterleitungsvorrichtung werden die Daten bevorzugt an eine externe Stelle, insbesondere ein mobiles Endgerät eines Nutzers oder an einen Versorger, insbesondere einen Stromversorger, gesendet.
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Zum Durchführen des Kopplungsvorgangs weisen sowohl die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung als auch die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung bevorzugt jeweils eine Steuereinheit auf.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines Systems zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung,
- 2 das System zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung während des Kopplungsvorgangs, und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtu ng..
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1 zeigt ein System 100 Koppeln einer ersten Sende- und/oder Empfangsvorrichtung mit einer zweiten Sende- und/oder Empfangseinrichtung. In dem in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiel ist die erste Sende- und/oder Empfangsvorrichtung eine Auslesevorrichtung 20, welche an dem Verbrauchszähler zum Empfangen der Daten des Verbrauchszähler angeordnet werden kann. Die Auslesevorrichtung 20 umfasst eine Auslesekomponente 20a und eine Antennenkomponente 20b, welche miteinander verbindbar sind mittels einer ersten Anschlusseinrichtung 23 der Auslesekomponente 20a und einer zweiten Anschlusseinrichtung 24 der Antennenkomponente 20b. Die erste Anschlusseinrichtung 23 und die zweite Anschlusseinrichtung 24 sind zur Herstellung einer Daten- und/oder Stromverbindung miteinander verbindbar. Ferner sind die erste Anschlusseinrichtung 23 und die zweite Anschlusseinrichtung 24 mittels einer Steckverbindung mechanisch, insbesondere starr, miteinander verbindbar.
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Ferner weist die Auslesevorrichtung 20 eine Antenne 21 auf zur Übertragung von Daten des Verbrauchszählers an eine externe Einrichtung, beispielsweise ein mobiles Endgerät des Benutzers, oder an eine Datenweiterleitungsvorrichtung 10, welche in diesem Ausführungsbeispiel die zweite Sende- und/oder Empfangsvorrichtung des Systems (100) darstellt.
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Die Auslesevorrichtung 20 weist darüber hinaus eine erste Kopplungsschnittstelle 22 auf, welche ausgebildet ist zur direkten Interaktion mit der Datenweiterleitungsvorrichtung 10. Dazu weist die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 eine entsprechend passend ausgebildete zweite Kopplungsschnittstelle 12 auf. Die erste Kopplungsschnittstelle 22 und die zweite Kopplungsschnittstelle 12 weisen jeweils eine Sendeeinheit und eine Empfangseinheit auf. Eine erste Sendeeinheit der ersten Kopplungsschnittstelle 22 ist dabei zum Senden von Signalen an eine zweite Empfangseinheit der zweiten Kopplungsschnittstelle 12 ausgebildet. Umgekehrt weist die zweite Kopplungsschnittstelle 12 eine zweite Sendeeinheit auf, welche zum Senden von Signalen an eine erste Empfangseinheit der ersten Kopplungsschnittstelle 12 ausgebildet ist.
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2 zeigt das System 100 im Zustand während der Kopplung von der Auslesevorrichtung 20 mit der Datenweiterleitungsvorrichtung 10. Dabei sind die Auslesevorrichtung 20 und die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 mittels der ersten Kopplungsschnittstelle 22 und der zweiten Kopplungsschnittstelle 12 miteinander verbunden. Dabei berühren sich die Auslesevorrichtung 20 und die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 direkt bzw. die Auslesevorrichtung 20 ist auf die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 aufgelegt. Dabei liegen sich die Sendeeinheit der Auslesevorrichtung 20 und die Empfangseinheit der Datenweiterleitungsvorrichtung 10 derart gegenüber, dass optische Signale von der Auslesevorrichtung 20 zur Datenweiterleitungsvorrichtung 10 werden können. Andersherum liegen sich die Empfangseinheit der Auslesevorrichtung 20 und die Sendeeinheit der Datenweiterleitungsvorrichtung 10 derart gegenüber, dass optische Signale in die andere Richtung von der Datenweiterleitungsvorrichtung 20 an die Auslesevorrichtung 10 übertragen werden können.
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Insbesondere sind die beiden Kopplungsschnittstellen 12, 22 derart miteinander koppelbar, dass die optischen Signale nur von den jeweiligen Sendeeinheiten empfangbar sind und insbesondere nicht von außen abgreifbar sind.
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Die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 weist ebenfalls eine Antenne 11 zur Weiterleitung von von der Auslesevorrichtung 20 erhaltenen Daten an eine externe Stelle, beispielweise ein mobiles Endgerät eines Nutzers oder einen Versorger, auf.
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In 3 ist der Ablauf eines Verfahrens zum Koppeln der Auslesevorrichtung 20 und der Datenweiterleitungsvorrichtung 20 des Systems 100 gezeigt.
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In einem ersten Verfahrensschritt erfolgt das Zusammenführen (A) der ersten Kopplungsschnittstelle 21 der Auslesevorrichtung 20 und der zweiten Kopplungsschnittstelle 12 der Datenweiterleitungsvorrichtung 10. Anschließend erfolgt die Durchführung des Kopplungsvorgangs (B) zwischen der Auslesevorrichtung 20 und der Datenweiterleitungsvorrichtung 10, wobei die Auslesevorrichtung 20 und die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 über die erste Kopplungsschnittstelle 21 und die zweite Kopplungsschnittstelle 12 direkt miteinander interagieren.
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Dabei tauschen die Auslesevorrichtung 20 und die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 Sicherheitsmerkmale miteinander aus (C). Insbesondere sind diese Sicherheitsmerkmale eine, insbesondere mittels eines Zufallsgenerators der Datenweiterleitungsvorrichtung 20 ermittelte, PAN-ID (Personal Area Network Identifier) ist und/oder ein AES-Key (Advanced Encryption Standard Key).
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Diese Sicherheitsmerkmale werden anschließend in der Auslesevorrichtung 20 und der Datenweiterleitungsvorrichtung 10 gespeichert (D). Nach Abschluss des Kopplungsverfahrens wird die Auslesevorrichtung auf eine Datenschnittstelle des Verbrauchszählers aufgesetzt (E). Danach erfolgt der Empfang von Daten des Verbrauchszählers durch die Auslesevorrichtung 20 (F), gegebenenfalls mit vom vorgeschalteten Schritt der Eingabe einer optischen Pulsfolge in die Datenschnittstelle durch die Auslesevorrichtung 20 zur Freigabe der Datenausgabe, und das Senden dieser Daten an die Datenweiterleitungsvorrichtung 10 (G).
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 10
- Datenweiterleitungsvorrichtung
- 11
- Antenne der Datenweiterleitungsvorrichtung
- 12
- zweite Kopplungsschnittstelle
- 20
- Auslesevorrichtung
- 20a
- Auslesekomponente
- 20b
- Antennenkomponente
- 21
- Antenne der Auslesevorrichtung
- 22
- erste Kopplungsschnittstelle
- 23
- erste Anschlusseinrichtung
- 24
- zweite Anschlusseinrichtung
- A
- Zusammenführen von Auslesevorrichtung und Datenweiterleitungsvorrichtung
- B
- Kopplungsvorgang
- C
- Austausch von Sicherheitsmerkmalen
- D
- Speichern der Sicherheitsmerkmale
- E
- Aufsetzen der Auslesevorrichtung auf den Verbrauchszähler
- F
- Empfang von Daten des Verbrauchszählers
- G
- Senden der Daten an die Datenweiterleitungsvorrichtung