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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abgassystem einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Kraftfahrzeuge mit einer Brennkraftmaschine benötigen zur Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasemissionsgrenzwerte eine Abgasnachbehandlungseinrichtung, die Teil eines Abgassystems der Brennkraftmaschine ist. Die für die Abgasnachbehandlung vorgesehenen Abgasnachbehandlungskomponenten der Abgasnachbehandlungseinrichtung, wie zum Beispiel ein oder mehrere Katalysatoren und Partikelfilter, sollten hierbei möglichst direkt nach dem Kaltstart der Brennkraftmaschine ihre so genannte „Light-Off“-Temperatur (= „Anspring“-Temperatur) erreichen, damit die Nachbehandlung der emissionsbehafteten Abgase möglichst schnell beginnen kann.
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Für eine schnelle Aufheizung der Abgasnachbehandlungskomponenten der Abgasnachbehandlungseinrichtung kann zumindest ein elektrisches Heizelement verwendet werden, das in Strömungsrichtung der Abgase vor den zu beheizenden Abgasnachbehandlungskomponenten angeordnet ist. Dieses Heizelement überträgt nach der Aktivierung die aus der elektrischen Energie gewandelte Wärmeenergie auf den Abgasmassenstrom, der wiederum die nachfolgenden Abgasnachbehandlungskomponenten aufheizt. Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass das zumindest eine Heizelement selbst mit einer katalytischen Beschichtung versehen ist, welche das elektrische Heizelement zu einer sich selbst aufheizenden Abgasnachbehandlungskomponente, wie zum Beispiel einem Heizkatalysator, macht.
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Damit die Abgasnachbehandlungskomponenten zum Zeitpunkt des Starts der Brennkraftmaschine bereits aktiv sind und die Abgase den entsprechenden Abgasnachbehandlungsprozessen unterzogen werden können, muss das elektrische Heizelement bereits kurz vor dem Start der Brennkraftmaschine aktiviert werden. Hierbei kann das Problem auftreten, dass sich das elektrische Heizelement zu stark aufheizt und unter Umständen irreparabel beschädigt wird.
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Die
DE 102 60 778 A1 offenbart einen Abgasturbolader mit einem Turbinengehäuse und einem Abgas-Bypass. Das Turbinengehäuse weist einen Lufteinlasskanal zum Einleiten von Luft in den Abgasstrang auf, wodurch die Katalysatorfunktion eines Katalysators verbessert werden kann. Eine elektrische Heizvorrichtung zur Unterstützung des Aufheizprozesses des Abgaskatalysators ist nicht vorgesehen.
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Ein weiteres Abgassystem einer Brennkraftmaschine ist aus der
EP 1 876 335 A1 bekannt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Abgassystem einer Brennkraftmaschine derart weiterzubilden, dass Beschädigungen des elektrischen Heizelements aufgrund zu hoher Temperaturen wirksam verhindert werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Abgassystem einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein Abgassystem einer Brennkraftmaschine umfasst einen Abgasturbolader mit einem Turbinengehäuse und einer Abgasturbine, die in dem Turbinengehäuse untergebracht ist, eine Abgasnachbehandlungseinrichtung, die stromabwärts hinter dem Abgasturbolader angeordnet ist, sowie ein elektrisches Heizelement, das zwischen einem Abgasaustrittsbereich des Turbinengehäuses und der Abgasnachbehandlungseinrichtung angeordnet ist, wobei das Abgassystem ein ringförmiges Fluidverteilungsmittel, das innerhalb des Abgasaustrittsbereichs des Turbinengehäuses angeordnet ist, sowie eine Fluidzufuhrleitung, die in einer Wand des Turbinengehäuses ausgebildet ist und in das Fluidverteilungsmittel mündet, umfasst, wobei das Fluidverteilungsmittel zumindest eine Fluidaustrittsöffnung aufweist und dazu ausgebildet ist, ein durch die Fluidzufuhrleitung zugeführtes Fluid mittels der zumindest einen Fluidaustrittsöffnung derart zu verteilen, dass das stromabwärts hinter dem Fluidverteilungsmittel angeordnete elektrische Heizelement homogen mit dem Fluid beaufschlagbar ist. Um nach der Aktivierung des elektrischen Heizelements eine zu hohe Temperatur, welche das elektrische Heizelement und/oder dessen katalytische Beschichtung unter Umständen zerstören könnte, auf einfache Weise zu vermeiden, wird somit ein Fluidmassenstrom, insbesondere ein Luftmassenstrom, mithilfe des Fluidverteilungsmittels in Strömungsrichtung der Abgase vor dem elektrischen Heizelement in das Abgassystem eingeleitet. Dieser Fluidmassenstrom verhindert einerseits die thermische Überhitzung des aktivierten elektrischen Heizelements und - sofern vorhanden - dessen katalytischer Beschichtung und transportiert andererseits die von dem elektrischen Heizelement zur Verfügung gestellte Wärmeenergie auf die im Abgassystem stromabwärts befindlichen Abgasnachbehandlungskomponenten. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, dass die gesamte von den Abgasen der Brennkraftmaschine anströmbare Querschnittsfläche des elektrischen Heizelements möglichst homogen mit dem Fluidmassenstrom angeströmt und beaufschlagt wird, da auf dem elektrischen Heizelement ansonsten lokale Überhitzungen (so genannte „Hotspots“) entstehen könnten, welche zu lokalen und zumeist irreparablen Schäden des elektrischen Heizelements und - sofern vorhanden - dessen Beschichtung führen können. Das Fluidverteilungsmittel weist zumindest einen Ringkanal auf, der sich in Umfangsrichtung des Fluidverteilungsmittels erstreckt, wobei die Fluidzufuhrleitung so angeordnet ist, dass sie in den Ringkanal mündet. Durch diese Maßnahme wird eine homogene innere Durchströmung des Fluidverteilungsmittels mit dem Fluid erreicht. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Ringkanal als Ringnut ausgebildet ist. Eine derartige Ringnut lässt sich fertigungstechnisch sehr einfach erzeugen.
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In einer Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Fluidaustrittsöffnung in radialer Richtung außen auf einer dem elektrischen Heizelement zugewandten Fluidaustrittsseite des Fluidverteilungsmittels ausgebildet ist.
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In einer alternativen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, dass die zumindest eine Fluidaustrittsöffnung in radialer Richtung innen auf einer dem elektrischen Heizelement zugewandten Fluidaustrittsseite des Fluidverteilungsmittels ausgebildet ist.
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In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Fluidverteilungsmittel eine Mehrzahl von Fluidausströmlöchern und/oder Fluidausströmschlitzen aufweist, welche die Fluidaustrittsöffnungen bilden, und dass zwischen jedem der Fluidausströmlöcher und/oder der Fluidausströmschlitze und dem Ringkanal jeweils ein Verbindungskanal ausgebildet ist. Durch eine entsprechende Formgestaltung jedes der Verbindungskanäle ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Ausströmungsrichtung des Fluids aus dem Fluidverteilungsmittel lokal in definierter Weise einzustellen, um dadurch eine möglichst homogene Anströmung des elektrischen Heizelements zu erreichen.
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Vorzugsweise können die Fluidausströmlöcher und/oder die Fluidausströmschlitze in Umfangsrichtung des Fluidverteilungsmittels gleichmäßig verteilt angeordnet sein. Dieses wirkt sich ebenfalls positiv auf die homogene Anströmung des elektrischen Heizelements mit dem Fluid aus.
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In einer alternativen Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass das Fluidverteilungsmittel einen Fluidaustrittsspalt aufweist, der die Fluidaustrittsöffnung und mehrere Verbindungsabschnitte, die sich zwischen der Fluidaustrittsöffnung und dem Ringkanal erstrecken, umfasst. Durch eine entsprechende Gestaltung der Profilformen der Verbindungsabschnitte können die Ausströmwinkel des Fluids gezielt und in definierter Weise angepasst werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass sich der Fluidaustrittsspalt zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, in Umfangsrichtung des Fluidverteilungsmittels erstreckt.
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Um insbesondere das Problem thermisch induzierter mechanischer Spannungen zu vermeiden, wird in einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass das Turbinengehäuse und das Fluidverteilungsmittel aus demselben Werkstoff hergestellt sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei zeigen:
- 1 einen Schnitt durch einen Teil eines Abgassystems einer Brennkraftmaschine gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine Draufsicht auf eine Fluidaustrittsseite eines Fluidverteilungsmittels, das gemäß einer ersten Ausführungsvariante ausgeführt ist,
- 3 einen Schnitt durch das Fluidverteilungsmittel gemäß A-A in 2,
- 4a bis 4c Einzelheiten möglicher Profilvarianten des Fluidverteilungsmittels gemäß 2 und 3,
- 5 eine Draufsicht auf eine Fluidaustrittsseite eines Fluidverteilungsmittels, das gemäß einer zweiten Ausführungsvariante ausgeführt ist,
- 6 einen Schnitt durch das Fluidverteilungsmittel gemäß A-A in 5,
- 7a bis 7c Einzelheiten möglicher Profilvarianten des Fluidverteilungsmittels gemäß 5 und 6,
- 8 eine Draufsicht auf eine Fluidaustrittsseite eines Fluidverteilungsmittels, das gemäß einer dritten Ausführungsvariante ausgeführt ist,
- 9 einen Schnitt durch das Fluidverteilungsmittel gemäß B-B in 8,
- 10a bis 10c Einzelheiten möglicher Profilvarianten des Fluidverteilungsmittels gemäß 8 und 9,
- 11 eine Draufsicht auf eine Fluidaustrittsseite eines Fluidverteilungsmittels, das gemäß einer dritten Ausführungsvariante ausgeführt ist,
- 12 einen Schnitt durch das Fluidverteilungsmittel gemäß B-B in 11,
- 13a bis 13c Einzelheiten möglicher Profilvarianten des Fluidverteilungsmittels gemäß 11 und 12.
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Unter Bezugnahme auf 1 umfasst ein Abgassystem 1 einer Brennkraftmaschine einen Abgasturbolader 2 sowie eine Abgasnachbehandlungseinrichtung 3, die stromabwärts des Abgasturboladers 2 angeordnet ist. Der Abgasturbolader 2 umfasst ein Turbinengehäuse 20, innerhalb dessen in an sich bekannter Weise eine Abgasturbine 21 untergebracht ist. Die Abgasturbine 21 ist mittels einer Welle 22 drehfest mit einem hier nicht explizit dargestellten Verdichter des Abgasturboladers 2 verbunden. Die Abgasturbine 21 befindet sich somit in einem Abgasstrang der Brennkraftmaschine, wohingegen der Verdichter in einem Luftansaugtrakt der Brennkraftmaschine angeordnet ist.
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Während des Betriebs des Abgasturboladers 2 wird die Abgasturbine 21 von den unter Druck stehenden Abgasen der Brennkraftmaschine beaufschlagt und dadurch in Rotation versetzt. Die Abgase werden in radialer Richtung auf die Abgasturbine 21 geführt und treten anschließend über einen Abgasaustrittsbereich 23 des Turbinengehäuses 20 aus dem Abgasturbolader 2 aus. Über die Welle 22 wird der Verdichter angetrieben und in Rotation versetzt, so dass er Umgebungsluft ansaugen und auf einen erhöhten Ladedruck verdichten kann. Die auf diese Weise verdichtete Umgebungsluft wird für den Verbrennungsprozess eines Kraftstoff-Luft-Gemischs innerhalb der Brennkraftmaschine verwendet.
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Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 3, die stromabwärts hinter dem Abgasaustrittsbereich 23 des Turbinengehäuses 20 des Abgasturboladers 2 angeordnet ist, umfasst zumindest eine Abgasnachbehandlungskomponente 4. Bei dieser Abgasnachbehandlungskomponente 4 kann es sich insbesondere um einen Abgaskatalysator handeln, der zur katalytischen Nachbehandlung der Abgase eingerichtet ist. Typischerweise umfasst die Abgasnachbehandlungseinrichtung 3 mehr als eine Abgasnachbehandlungskomponente 4. Beispielsweise können weitere Abgaskatalysatoren und/oder ein oder mehrere Partikelfilter zur Abgasnachbehandlung vorgesehen sein. Die zumindest eine, für die Abgasnachbehandlung vorgesehene Abgasnachbehandlungskomponente 4 sollte möglichst direkt nach dem Kaltstart der Brennkraftmaschine ihre so genannte „Light-Off“-Temperatur (= „Anspring“-Temperatur) erreichen, damit die Nachbehandlung der emissionsbehafteten Abgase möglichst schnell beginnen kann.
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Um das Aufheizen der zumindest einen Abgasnachbehandlungskomponente 4 zu beschleunigen, weist die Abgasnachbehandlungseinrichtung 3 ein elektrisches Heizelement 5 auf, das zwischen dem Abgasturbolader 2 und der zumindest einen Abgasnachbehandlungskomponente 4 angeordnet ist. Die Abgasnachbehandlungskomponente 4 sowie das elektrische Heizelement 5 sind in einem Gehäuse 7 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 3 untergebracht.
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Nach der Aktivierung wandelt das elektrische Heizelement 5 elektrische Energie in Wärmeenergie und überträgt diese Wärmeenergie auf den Abgasmassenstrom, der wiederum die zumindest eine, stromabwärts angeordnete Abgasnachbehandlungskomponente 4 aufheizt. Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass das zumindest eine elektrische Heizelement 5 selbst mit einer katalytischen Beschichtung versehen ist, so dass das elektrische Heizelement 5 eine sich selbst aufheizende Abgasnachbehandlungskomponente, wie zum Beispiel einen Heizkatalysator, bildet.
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Damit die zumindest eine Abgasnachbehandlungskomponente 4 zum Zeitpunkt des Starts der Brennkraftmaschine bereits aktiv ist und die bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemischs entstehenden Abgase nachbehandeln kann, ist es zweckmäßig, das elektrische Heizelement 5 bereits kurz vor dem Start der Brennkraftmaschine zu aktivieren. Um eine zu hohe Temperatur zu vermeiden, welche das elektrische Heizelement 5 und/oder dessen katalytische Beschichtung zerstören könnte, wird vorgeschlagen, dass ein Fluidmassenstrom, insbesondere ein Luftmassenstrom, in der nachfolgend beschriebenen Weise stromaufwärts vor dem elektrischen Heizelement 5 in das Abgassystem 1 eingeleitet wird. Dieser Fluidmassenstrom verhindert einerseits die thermische Überhitzung des elektrischen Heizelements 5 und - sofern vorhanden - dessen katalytischer Beschichtung und transportiert andererseits die mittels des elektrischen Heizelements 5 zur Verfügung gestellte Wärmeenergie auf die zumindest eine, im Abgassystem 1 stromabwärts angeordnete Abgasnachbehandlungskomponente 4.
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In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, dass die gesamte von den Abgasen der Brennkraftmaschine anströmbare Querschnittsfläche des elektrischen Heizelements 5 möglichst homogen mit dem Fluidmassenstrom angeströmt wird, da auf dem Heizelement 5 ansonsten lokale Überhitzungen (so genannte „Hotspots“) entstehen können, welche zu lokalen und zumeist irreparablen Beschädigungen des elektrischen Heizelements 5 und dessen Beschichtung führen können.
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Um eine Überhitzung des elektrischen Heizelements 5 wirksam zu verhindern, weist das Abgassystem 1 ein Fluidverteilungsmittel 6 auf, das ringförmig ausgebildet ist und innerhalb des Abgasaustrittsbereichs 23 des Turbinengehäuses 2 angeordnet ist. Um thermisch induzierte mechanische Spannungen zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn das Fluidverteilungsmittel 6 und das Turbinengehäuse 20 aus demselben Werkstoff hergestellt sind. In einer Wand 25 des Turbinengehäuses 2 ist eine Fluidzufuhrleitung 24 ausgebildet, die der Einleitung eines Fluids, insbesondere der Einleitung von Luft, in das Fluidverteilungsmittel 6 dient.
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Wie in 2 bis 13c zu erkennen, kann das Fluidverteilungsmittel 6 in unterschiedlichen konstruktiven Varianten ausgeführt sein. Bevor weiter unten die konstruktiven Unterschiede der einzelnen Ausführungsvarianten erläutert werden, soll nachfolgend zunächst auf die wesentlichen Gemeinsamkeiten eingegangen werden.
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In allen Ausführungsvarianten strömt das Fluid durch die in die Wand 25 des Turbinengehäuses 20 eingebrachte Fluidzufuhrleitung 24 zum Fluidverteilungsmittel 6. Um das Fluid innerhalb des Fluidverteilungsmittels 6 möglichst gleichmäßig zu verteilen, ist ein Ringkanal 60 vorgesehen, der sich in Umfangsrichtung des Fluidverteilungsmittels 6 erstreckt. Die Fluidzufuhrleitung 24 mündet in den in das Fluidverteilungsmittel 6 eingelassenen Ringkanal 60, welcher eine vollständige innere Umströmung des Fluidverteilungsmittels 6 mit dem Fluid ermöglicht. Um die Herstellung des Fluidverteilungsmittels 6 zu vereinfachen, ist der Ringkanal 60 als Ringnut ausgebildet.
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Ferner weist das Fluidverteilungsmittel 6 mehrere Verbindungskanäle 61 a, 61b, 61c beziehungsweise Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c auf, die mit dem Ringkanal 60 in Fluidverbindung stehen und jeweils in eine Fluidaustrittsöffnung 62, 62a, 62b, 62c münden. Vom Ringkanal 60 aus kann das Fluid somit durch die geometrisch definiert gestalteten Verbindungskanäle 61 a, 61b, 61 c beziehungsweise Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c in Richtung der Fluidaustrittsöffnungen 62, 62a, 62b, 62c strömen. Von dort aus erfolgt die Ausströmung des Fluids in das Gehäuse 7 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 3.
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Die Verbindungskanäle 61a, 61b, 61c beziehungsweise die Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c sowie die Fluidaustrittsöffnungen 62, 62a, 62b, 62c können geometrisch in ganz unterschiedlicher Weise ausgebildet sein, um eine möglichst homogene Fluidausströmung aus dem Fluidverteilungsmittel 6 zu ermöglichen. Je nach geometrischer Ausgestaltung der Verbindungskanäle 61a, 61b, 61c beziehungsweise der Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c kann das Fluid das Fluidverteilungsmittel 6 durch die Fluidaustrittsöffnungen 62, 62a, 62b, 62c in definierten, auch unterschiedlichen Ausströmwinkeln verlassen. Ein konstruktives Ziel aller Ausführungsvarianten des Fluidverteilungsmittels 6 besteht darin, die Ausströmung des Fluids aus dem Fluidverteilungsmittel 6 derart zu gestalten, dass in einem definierten Abstand stromabwärts des Fluidverteilungsmittels 6 die gesamte durchströmbare Querschnittsfläche des Abgassystems 1 möglichst homogen von dem Fluid durchströmt wird. Dort befindet sich das elektrische Heizelement 5, dessen beheizte Querschnittsfläche möglichst homogen mit dem Fluid beaufschlagt werden soll, um eine zu starke Aufheizung zu verhindern.
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In einer ersten Ausführungsvariante, die in 2 bis 4c dargestellt ist, erfolgt die Ausströmung des Fluids aus dem Fluidverteilungsmittel 6 über mehrere Fluidaustrittsöffnungen 62a, 62b, 62c, die entlang des Umfangs des Fluidverteilungsmittels 6 angeordnet sind. Diese Fluidaustrittsöffnungen 62a, 62b, 62c können zum Beispiel als Fluidaustrittsschlitze oder auch als Fluidaustrittslöcher ausgebildet sein. Die Fluidaustrittsöffnungen 62a, 62b, 62c befinden sich in dieser Ausführungsvariante in radialer Richtung außen auf einer dem elektrischen Heizelement 5 zugewandten Fluidaustrittsseite und sind vorzugsweise in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet. Die Querschnittsprofile der Verbindungskanäle 61a, 61b, 61c sind vorzugsweise so ausgeführt, dass zum Beispiel wechselweise ein Fluidstrahl in Richtung einer Strömungsmittelachse weist - also nach innen gerichtet ist, wie der Verbindungskanal 61a in der Profilvariante gemäß 4a - und der benachbarte Fluidstrahl in Richtung der Rohrwand weist und somit nach außen gerichtet ist, wie der Verbindungskanal 61c in der Profilvariante gemäß 4c. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass eine nicht gegenüber der Strömungsmittelachse abgewinkelte, sondern parallel zu dieser gerichtete („gerade“) Ausströmung des Fluids erfolgen soll. Dieses kann mit einem Querschnittsprofil des Verbindungskanals 61b erreicht werden, wie er in 4b dargestellt ist. Die unterschiedlich geformten Querschnittsprofile der Verbindungkanäle 61a, 61b, 61c können durch unterschiedliche Schlitzungswinkel beziehungsweise unterschiedliche Positionen der Lochmittelachsen erhalten werden.
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5 bis 7c zeigen eine alternative Ausführungsvariante, bei der sich die Fluidaustrittsöffnungen 62a, 62b, 62c in radialer Richtung innen auf der dem elektrischen Heizelement 5 zugewandten Fluidaustrittsseite befinden. Die Fluidaustrittsöffnungen 62a, 62b, 62c sind vorzugsweise wiederum in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet. Die Querschnittsprofile der Verbindungskanäle 61a, 61b, 61c, die in 7a bis 7c dargestellt sind, ermöglichen wiederum unterschiedliche Ausströmungsrichtungen des Fluids, die durch entsprechende Pfeile symbolisiert wurden.
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In einer weiteren Ausführungsvariante, die in 8 bis 10c dargestellt ist, erfolgt die Ausströmung aus dem Fluidverteilungsmittel 6 aus einem in Umfangsrichtung zumindest teilweise oder - wie vorliegend - vollständig umlaufenden Fluidaustrittsspalt, der eine Fluidaustrittsöffnung 62 und mehrere, unterschiedlich ausgebildete Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c, die sich zwischen der Fluidaustrittsöffnung 62 und dem Ringkanal 60 erstrecken, umfasst. Der Fluidaustrittsspalt ist in radialer Richtung außen auf der dem elektrischen Heizelement 5 zugewandten Fluidaustrittsseite vorgesehen. Der Fluidaustrittsspalt kann hierbei über den Umfang auch unterschiedlich breit (konzentrisch) ausgeführt sein. Dadurch kann der unterschiedliche Strömungsdruckverlust zwischen der Fluideinleitung aus der Fluidzufuhrleitung 24 in den Ringkanal 60 und der jeweiligen lokalen Position der Fluidaustrittsöffnung 62 am Fluidverteilungsmittel 6 kompensiert werden. Wie in 10a bis 10c zu erkennen, kann die Ausströmrichtung des Fluids insbesondere durch unterschiedliche Ausgestaltungen der Wandkonturen der Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c, die sich zwischen dem Ringkanal 60 und dem umlaufenden Fluidaustrittsspalt erstrecken, beeinflusst werden.
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11 bis 13c zeigen eine alternative Ausführungsvariante, bei der der Fluidaustrittsspalt, welcher entlang des Umfangs des Fluidverteilungsmittels 6 angeordnet ist und die Fluidaustrittsöffnung 62 bildet, in radialer Richtung innen auf der dem elektrischen Heizelement 5 zugewandten Fluidaustrittsseite ausgebildet ist. Wie in 13a bis 13c zu erkennen, kann die Ausströmrichtung des Fluids insbesondere durch unterschiedliche Ausgestaltungen der Wandkonturen der Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c, die sich zwischen dem Ringkanal 60 und dem umlaufenden Fluidaustrittsspalt erstrecken, beeinflusst werden.
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Es soll an dieser Stelle angemerkt werden, dass die in den Figuren dargestellten geometrischen Formgestaltungen der Verbindungskanäle 61a, 61b, 61c und der Verbindungsabschnitte 63a, 63b, 63c lediglich beispielhaft sind, so dass auch andere Formgestaltungen grundsätzlich möglich sind.
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Allgemein kann in allen Ausführungsvarianten des Fluidverteilungsmittels 6 an Positionen mit einem hohen Druckverlust die Querschnittsfläche zumindest einer Fluidaustrittsöffnung 62, 62a, 62b, 62c definiert vergrößert werden und an Positionen mit einem geringen Druckverlust (zum Beispiel in nächster Nähe zur Fluidzufuhrleitung 24) die Querschnittsfläche zumindest einer Fluidaustrittsöffnung 62, 62a, 62b, 62c definiert verkleinert werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Menge des ausströmenden Fluids für jede einzelne Position der Fluidaustrittsöffnung 62, 62a, 62b, 62c definiert werden kann.
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Soll bei laufender Brennkraftmaschine das Fluid in das Abgassystem 1 eindosiert werden, kann abhängig von der Position der Fluidaustrittsöffnung 62 beziehungsweise der Fluidaustrittsöffnungen 62a, 62b, 62c relativ zur Abgasströmung eine Art Venturi-Effekt erzeugt werden (zum Beispiel durch die an der Innenseite des Fluidverteilungsmittels 6 vorgesehenen Fluidaustrittsöffnungen 62, 62a, 62b, 62c), der zu einer Entlastung einer Fluid-Förderpumpe, mittels derer das Fluid in allen Ausführungsformen in das Fluidverteilungsmittel 6 gefördert wird, führt.