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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Sounds eines Fahrzeugs, ein Fahrzeug mit einer Soundvorrichtung, eine Sound-Gruppe mit einem solchen Fahrzeug aus einer Mehrzahl von Fahrzeugen, sowie ein Verfahren zum Erkennen eines Sounds mit einer Medienwiedergabeeinheit.
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Mit der Elektromobilität entsteht aufgrund der geringen intrinsischen Geräuschemissionen des Antriebs von Kraftfahrzeugen das Bedürfnis für die Sicherheit von vulnerablen Verkehrsteilnehmern, wie beispielsweise Fußgängern, künstlich Geräusche zu erzeugen. Auch im Umfeld von Fahrzeugrennen, wie beispielsweise der Fomula E oder Mission R, sind Antriebsgeräusche für die emotionale Bindung des Publikums erwünscht. Dies eröffnet ein neues Feld von Sound-Anwendungen.
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Weiterhin ist es bekannt, dass beispielsweise ein digitaler adaptiver Sound abhängig von einer Umgebung erzeugt wird, wie beispielsweise unter dem Titel „Soundtrack My Life“ bekannt ist. Beispielsweise wartet ein Fahrzeug an einer Ampel in Los Angeles, die Walt Disney Concert Hall liegt in Sichtweite. Die Ampel schaltet auf Grün, und die sphärischen Klänge, die eben noch im Fahrzeug zu hören waren, werden ersetzt durch Geräusche, als wären die kaiserlichen Truppen in einem Science-Fiction-Film auf dem Vormarsch, bis das Fahrzeug an der nächsten Ampel abbremst und auch die Musik mit einem finalen Trommelschlag in einen weichen Klangteppich zurückfällt. Dies geschieht ohne Zutun des Fahrers oder eines anderen Insassen. Bei „Soundtrack My Life“ geht es darum, aus einem Baukasten mit verschiedenen Klängen und musikalischen Strukturen während einer Fahrt ein individuelles Klangerlebnis zu schaffen. Dieses wird durch den Fahrer und seine Fahrt in Echtzeit erzeugt.
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In diesem allgemeinen Zusammenhang wurde überraschend festgestellt, wie sehr sich Kunden und Publikum von Sound emotional mitreißen lassen.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Die erfindungsgemäßen Merkmale ergeben sich aus den unabhängigen Ansprüchen, zu denen vorteilhafte Ausgestaltungen in den abhängigen Ansprüchen aufgezeigt werden. Die Merkmale der Ansprüche können in jeglicher technisch sinnvollen Art und Weise kombiniert werden, wobei hierzu auch die Erläuterungen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie Merkmale aus den Figuren hinzugezogen werden können, welche ergänzende Ausgestaltungen der Erfindung umfassen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Sounds eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug eine Soundvorrichtung mit zumindest den folgenden Komponenten umfasst:
- - eine Sound-Wiedergabevorrichtung;
- - einen Prozessor zum Steuern von einem mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung abzugebenden Sound;
- - einen Datenspeicher zum Vorhalten von Sounds und/oder Steuerbefehlen zum Erzeugen von Sounds; und
- - eine Sensorvorrichtung zum Erfassen von beweglichen Objekten, wobei die Sensorvorrichtung mit dem Prozessor kommunizierend verbunden ist,
wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte in der genannten Reihenfolge umfasst: - a. mittels der Sensorvorrichtung, Erfassen eines vorbestimmten Objekts und Abgeben eines zugehörigen Objektsignals;
- b. mittels des Prozessors auf Basis des Objektsignals, Auswählen eines Sounds und/oder Steuerbefehls aus dem Datenspeicher und, auf Basis des ausgewählten Sounds und/oder Steuerbefehls, Steuern der Sound-Wiedergabevorrichtung; und
- c. mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung, Wiedergeben des ausgewählten beziehungsweise dem Steuerbefehl zugehörigen Sounds,
wobei das erfasste Objekt beweglich ist und sich außerhalb des Fahrzeugs befindet.
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Es wird im Folgenden auf die genannte Rotationsachse Bezug genommen, wenn ohne explizit anderen Hinweis die axiale Richtung, radiale Richtung oder die Umlaufrichtung und entsprechende Begriffe verwendet werden. In der vorhergehenden und nachfolgenden Beschreibung verwendete Ordinalzahlen dienen, sofern nicht explizit auf das Gegenteilige hingewiesen wird, lediglich der eindeutigen Unterscheidbarkeit und geben keine Reihenfolge oder Rangfolge der bezeichneten Komponenten wieder. Eine Ordinalzahl größer eins bedingt nicht, dass zwangsläufig eine weitere derartige Komponente vorhanden sein muss.
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Hier ist ein Verfahren beschrieben, bei welchem das Fahrzeug mit einer Sound-Reaktion auf andere bewegliche Objekte außerhalb des Fahrzeugs reagiert und damit Emotionen beim Menschen auslöst. Es sei darauf hingewiesen, dass mit Sound in einer Ausführungsform auch oder ausschließlich Sprache, also eine für Menschen verständliche Informationsausgabe, umfasst ist. In einer anderen Ausführungsform ist der Sound ausschließlich ein Geräusch, welches beispielsweise als Fahrzeuggeräusch interpretierbar ist, und/oder ein Klang beziehungsweise Musik.
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Die Soundvorrichtung ist beispielsweise ähnlich einer solchen, wie sie zum Schutz von Fußgängern in einigen Ländern bereits für E-Fahrzeuge im Straßenverkehr verpflichtend sind. Beispielsweise ist seine solche Soundvorrichtung für Sounds von der Lautstärke bis hin zu einer Warnhupe eines Straßenfahrzeugs eingerichtet, jedoch bevorzugt diversifizierter als eine vorbekannte Hup-Vorrichtung. Alternativ oder zusätzlich ist die Soundvorrichtung zum Erzeugen von Sound im Inneren des Fahrzeugs eingerichtet, beispielsweise funktional eingekoppelt in ein Klangsystem für die Wiedergabe von Medieninhalten wie Musik und/oder Ton von einem Film. Es sei darauf hingewiesen, dass die Soundvorrichtung separat von einer vorbekannten Hup-Vorrichtung und/oder von einem vorbekannten Klangsystem, dafür ersetzend oder zusätzlich in einem Fahrzeug vorgesehen ist.
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Die umfasste Sound-Wiedergabevorrichtung ist beispielsweise eine Musikbox beziehungsweise Lautsprecher und/oder zumindest eine Antriebskomponente . Beispielsweise sind mit einem geeigneten Steuerbefehl charakteristische Sounds mittels eines Getriebes und/oder mittels einer elektrischen Antriebsmaschine erzeugbar. Der Steuerbefehl wird dann beispielsweise überlagernd oder ersetzend für eine leistungsbezogene Ansteuerung ausgegeben.
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Der Prozessor ist zum Steuern von einem mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung abzugebenden Sounds eingerichtet, umfassend ein oder mehrere Prozessoreinheiten. Eine solche Prozessoreinheit ist beispielsweise ein Allzweck-Prozessor (CPU) oder Mikroprozessor, RISC-Prozessor, GPU und/oder DSP. In einer Ausführungsform ist der Prozessor ausschließlich für die hier genannte Aufgabe eingerichtet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Prozessor für eine Vielzahl von Aufgaben eingerichtet, welche von dem Prozessor in Echtzeit und/oder quasi-parallel abarbeitbar sind.
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Der Datenspeicher ist zum Vorhalten von Sounds und/oder (beispielsweise bei einer Sounderzeugung mittels zumindest einer Antriebskomponente) Steuerbefehlen zum Erzeugen von Sounds eingerichtet. Ein solcher Datenspeicher ist beispielsweise eine Festplatte (HDD, SSD, HHD) oder ein (nichtflüchtiger) Festkörperspeicher, beispielsweise ein ROM-Speicher oder Flash-Speicher (Flash-EEPROM). Der Speicher umfasst oftmals eine Mehrzahl einzelner physischer Speichereinheiten oder ist auf eine Vielzahl von separaten Geräten verteilt, sodass ein Zugriff darauf über Datenkommunikation, beispielsweise Package-Data-Service, stattfindet. Letzteres ist eine dezentrale Lösung, wobei Datenspeicher und Prozessor (-einheiten) einer Vielzahl separater Recheneinheiten anstelle eines (einzigen baueinheitlichen) zentralen Computers oder ergänzend zu einem zentralen Computer genutzt werden. Der Datenspeicher ist in einer vorteilhaften Ausführungsform mobil, also im Fahrzeug, mitgeführt. In einer anderen Ausführungsform ist der Datenspeicher durch eine externe Speichereinheit ersetzt oder ergänzt. In einer Ausführungsform ist der Datenspeicher ausschließlich für die hier genannte Aufgabe eingerichtet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Datenspeicher für eine Vielzahl von Speicheraufgaben eingerichtet, wobei beispielsweise ein Teil des physisch einstückigen und/oder baueinheitlichen Datenspeichers als virtuelle Partition ausschließlich zuständig ist und/oder einzig Software-seitig die Daten zusammenhängend registriert sind, aber physisch mehr oder weniger zufällig verteilt abgespeichert sind.
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Die Sensorvorrichtung ist zum Erfassen von beweglichen Objekten eingerichtet. Beispielsweise umfasst die Sensorvorrichtung zumindest eine Kamera und gegebenenfalls eine eigene Einheit zur graphischen Verarbeitung und Erkennung und/oder zum Taggen von Objekten. Eine solche Kamera ist beispielsweise für Fahrerassistenzsysteme und/oder autonomes Fahren eingerichtet. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird zudem die Software-Architektur und/oder die physische Datenübermittlung einer beziehungsweise einer Mehrzahl von dafür vorgesehenen Kamera(s) mitgenutzt. Alternativ oder zusätzlich ist die Sensorvorrichtung ein separates System. In einer Ausführungsform umfasst die Sensorvorrichtung ausschließlich oder ergänzend zu einer Kamera zumindest einen der folgenden Sensortypen, und zwar in jeweils einfach oder mehrere: ein Mikrofon, einen Abstandssensor für ein Kollisionswarnsystem, Funkpeilung, unmittelbare Kommunikation oder anderes.
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Die Sensorvorrichtung ist zum Übermitteln von aufbereiteten und/oder Rohdaten mit dem Prozessor kommunizierend verbunden. Alternativ oder zusätzlich ist ein weiterer Prozessor vorgesehen, welcher die Sensordaten aufbereitet und/oder interpretiert und den Prozessor der Soundvorrichtung mit den Ergebnissen der Interpretation versorgt.
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Im Schritt a. wird, soweit vorhanden, mittels der Sensorvorrichtung ein vorbestimmtes bewegliches Objekt erfasst und daraufhin ein zugehöriges Objektsignal abgegeben. Beispielsweise wird ein anderes Fahrzeug erkannt und daraufhin dem Prozessor der Soundvorrichtung dies mitgeteilt. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird bereits eine inhaltliche Information zu dem erkannten Objekt übermittelt, beispielsweise der automatisch (beispielsweise mithilfe einer künstlichen Intelligenz) erkannte Fahrzeugtyp. Das Objekt beziehungsweise dessen Existenz wird einzig dann (in Verwendung für das hier vorgeschlagene Verfahren) an den Prozessor der Soundvorrichtung kommuniziert, wenn es bewegt ist. Ein stehendes, beispielsweise parkendes, Fahrzeug wird beispielsweise zwar erkannt, aber nicht an den Prozessor mitgeteilt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird aber nicht automatisch jedes stehende Objekt ignoriert. Beispielsweise wird in einer Ausführungsform erkannt, dass das Objekt zwar gerade steht, aber grundsätzlich beweglich ist, beispielsweise ein stehendes Fahrzeug an einer Ampel. Dies wird dann aus dem Kontext heraus als bewegliches Objekt erkannt und an den Prozessor eben ein zugehöriges Objektsignal abgegeben. Es sei darauf hingewiesen, dass das erfasste bewegliche Objekt sich außerhalb des Fahrzeugs befindet, also nicht der Fahrer oder ein anderer Insasse ist. Es handelt sich hierbei auch nicht um eine Art Gestensteuerung. Im Gegenteil sind ausschließlich Umgebungsobjekte erkennbar beziehungsweise in diesem Verfahren als Input genutzt. Allerdings muss dies auch nicht der einzige Input sein, sondern kann ergänzt oder überlagert mit einem anderen Verfahren genutzt werden, beispielsweise zusammen mit einer Gestensteuerung oder einem individuellen internen Soundauswahlsystem, beispielsweise dass eine Musikausgabe im Inneren des Fahrzeugs (also in der Fahrzeugkabine) mit einem (künstlichen) Motorgeräusch gemischt oder sogar davon überlagert wird.
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Im Schritt b. wird mittels des Prozessors auf Basis des Objektsignals, ein Sound und/oder ein Steuerbefehl aus dem Datenspeicher ausgewählt. Ein Sound wird unmittelbar an die Sound-Wiedergabevorrichtung weitergegeben und dort hörbar ausgegeben. Ein Steuerbefehl wird gegebenenfalls an eine weitere Einheit übergeben und daraufhin ein Sound ausgewählt (aus dem oben beschriebenen Datenspeicher oder einem anderen Datenspeicher) oder generiert, beispielsweise wie oben beschrieben mittels zumindest einer Komponente des Antriebs des Fahrzeugs. Die Auswahl geschieht nach einem festgelegten Algorithmus oder dynamisch mittels einer künstlichen Intelligenz. Die hinterlegten Sounds beziehungsweise Steuerbefehle sind fest oder umfassen eine Gruppe von mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung auszugebenden Sounds, beispielsweise einen Pool, aus welchem zufällig ausgewählt wird, oder Soundbestandteile, welche adhoc passend oder zufällig gemischt werden.
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Im Schritt c. wird dann mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung der ausgewählte beziehungsweise dem Steuerbefehl zugehörige Sound ausgegeben. Es sei darauf hingewiesen, dass im Fokus eine Sound-Ausgabe nach außen steht, beispielsweise zur Wahrnehmung durch ein Publikum (bei einem Rennen) oder andere Verkehrsteilnehmer (im Straßenverkehr). Allerdings wird alternativ oder zusätzlich ein solcher Sound in der Fahrzeugkabine ausgegeben. Dabei ist nicht zwingend, aber bevorzugt, der Sound außerhalb des Fahrzeugs als auch in der Fahrzeugkabine identisch.
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Es sei darauf hingewiesen, dass der Datenspeicher nicht zwangsläufig alle erzeugbaren Sounds oder alle Steuerbefehle für eine begrenzte Anzahl von Sounds umfassen muss. Alternativ oder zusätzlich ist in einer Ausführungsform ein Zugriff auf einen externen Speicher, beispielsweise eine Cloud mittels einer OTA [engl.: Over-The-Air] Kommunikationsverbindung, gegeben. Dann ist der Steuerbefehl beispielsweise, dass ein Sound oder ein weiterer Steuerbefehl (für beispielsweise Sounderzeugung mittels des Antriebs) aus dem externen Speicher bezogen werden soll.
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Es ist bevorzugt zudem nicht oder nicht ausschließlich ein Sound als solcher und/oder ein entsprechend beschränkter Steuerbefehl in dem Datenspeicher abgelegt, sondern beispielsweise mithilfe eines Algorithmus, bevorzugt einer künstlichen Intelligenz, wird ein Sound an die vorliegende Situation angepasst. Bevorzugt wird für einen rechenintensiven Algorithmus, beispielsweise ein neuronales Netzwerk, ein externer Speicher und/oder ein Hochleistungsrechner [engl. HPC: High Performance Computing], bevorzugt mittels OTA Kommunikation genutzt.
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Es wird weiterhin in einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgeschlagen, dass das bewegliche Objekt ein anderes Fahrzeug ist, wobei in Schritt a. zugleich mittels des Prozessors in Verbindung mit der Sensorvorrichtung zumindest eines der folgenden Ereignisse erkannt und mittels des Prozessors ein zu dem erkannten Ereignis korrespondierendes Ereignissignal abgegeben wird:
- - ein Überholmanöver;
- - ein Antreffen eines gleichen oder ähnlichen Fahrzeugs;
- - ein Antreffen eines Freunds;
- - ein Antreffen eines Fahrzeugs der gleichen Kategorie eines anderen Herstellers.
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Bei dieser Ausführungsform ist nicht allein die Anwesenheit eines anderen beweglichen Objekts ausschlaggebend, sondern eine zusätzliche Bedingung ist, dass eines der genannten Ereignisse auftritt. Es sei darauf hingewiesen, dass in einer Ausführungsform das Nicht-Vorliegen eines solchen oder anderen Ereignisses bedingt, dass trotz Vorliegen eines Objektsignals kein von dem jeweiligen Objekt ausgelöster Sound ausgegeben wird. Vielmehr wird ein Sound ausschließlich dann ausgegeben, wenn zusätzlich ein solches Ereignissignal vorliegt.. Es sind jedoch auch andere Ereignisse denkbar, die zu einem Abgeben des Ereignissignals führen, beispielsweise eine Verfolgungsfahrt (beispielsweise ein Überholmanöver andeutend), ein Annähern oder Entfernen in Bezug auf das Objekt. Auch nicht an andere bewegliche Objekte geknüpfte Ereignisse können einen Sound auslösen, beispielsweise das Befahren einer Rennstrecke, ein Boxenstopp oder ein Beschleunigungsmanöver oder Abbremsmanöver, ein dem Fahrer zugeordneter Sound oder Ähnliches. In einer anderen Ausführungsform ist der Sound im Vergleich zu allein dem Objekt beziehungsweise bei Vorliegen allein eines Objektsignals ohne ein (solches) Ereignis (-signal) verändert. Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass auch mehrere Ereignisse gleichzeitig oder zeitlich überlappend stattfinden können. In einer bevorzugten Ausführungsform wird dann der Sound ebenfalls verändert, beispielsweise mittels einer reinen Überlagerung oder mit einem gänzlich verschiedenen oder sogar neuen Sound.
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Ein Objektsignal und ein Ereignissignal sind Daten, welche von einem Prozessor und/oder einem Datenspeicher unmittelbar oder weiteraufbereitet verarbeitbar sind, also eine Aktion und/oder Entscheidung auslösen. Bevorzugt sind diese digital und arm an Daten und somit schnell und sicher übertragbar, beispielsweise als sogenannter (elektronischer) Beacon (ergänzt mit beispielsweise einer Headerinformation) in einer kabelgebundenen und/oder kabellosen Datenüberm ittlungsstruktur.
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Ein Überholmanöver ist beispielsweise mithilfe eines Fahrerassistenzsystems erkennbar, sodass bei einer solchen Ausführungsform keine zusätzliche Vorrichtung und/oder Software zum Erkennen dieses Ereignisses notwendig ist. Die hier vorgeschlagene klangliche Rückkopplung zu einem Überholmanöver ist in einem Rennen beispielsweise mit einer positiven Emotion des überholenden Fahrzeugs verbunden. Im Straßenverkehr hingegen beispielsweise mit einer negativen Emotion. In einer Ausführungsform ist zudem unterstützt, wenn das wiedergebende Fahrzeug ein besonders sauberes (beispielsweise gefährdungsfreies) Überholmanöver ausführt, während ein potenziell gefährdendes Manöver ein Sound als eine klangliche Rückkopplung an den Fahrer des wiedergebenden Fahrzeugs und/oder an das weitere (zu überholende) Fahrzeug ausgegeben wird, welche als Warnung wahrgenommen wird.
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Die ein Antreffen beinhaltenden Ereignisse sind beispielsweise mittels unmittelbarer oder mittelbarer Lokalisierung und/oder Kommunikation der Fahrzeuge (beispielsweise über Mobilfunk und/oder eine Cloud) erfassbar. Die betreffenden Fahrzeuge weisen bevorzugt auf Software-Ebene eine Signatur auf, welche die Identifikation und/oder die Kategorisierung ermöglicht. Alternativ oder zusätzlich ist eine Bilderkennung eingesetzt, welche (bevorzugt mithilfe einer künstlichen Intelligenz) das andere Objekt, beispielsweise den Fahrzeugtyp, erkennt.
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Bei Antreffen eines Freunds wird in einer Ausführungsform einzig das betreffende Fahrzeug eindeutig erkannt, beispielsweise mittels des Nummernschilds oder einer anderen eindeutigen Identifikationseigenschaft. Alternativ oder zusätzlich wird zudem der Fahrer oder ein anderer Insasse erkannt. Dazu wird eine Bilderkennung oder ein persönliches Endgerät, beispielsweise ein Smartphone, genutzt.
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Ein Fahrzeug der gleichen Kategorie ist beispielsweise im Straßenverkehr oder bei einem Amateurrennen beziehungsweise Amateurtraining auf einer Rennstrecke ebenfalls ein Sportwagen oder ebenfalls ein SUV [engl.: Sports Utility Vehicle]. Ein gleiches oder ähnliches Fahrzeug ist beispielsweise vom gleichen Hersteller oder genauer einer gemeinsamen Serienreihe, beispielsweise auch ein 911 er Porsche oder auch ein Macan. Alternativ oder zusätzlich ist ein Zusatzpaket berücksichtigt, beispielsweise ein spezifisches Tuning eines Drittanbieters oder eine GT-Reihe.
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Bei einem Ereignis ergibt sich bevorzugt ein individueller Sound, sodass beispielsweise ein Porsche, welcher einen Mercedes überholt, einen ganz anderen Sound erzeugt als ein Porsche, welcher einen Ferrari überholt. Aber auch wenn verschiedene Rennteams, Marken oder Fahrer in einem solchen Ereignis miteinander in Kontakt kommen, klingt in einer Ausführungsform eine solche Interaktion einzigartig.
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Es wird weiterhin in einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgeschlagen, dass bei einem Ereignis von dem Prozessor ein Steuerbefehl an ein anderes Fahrzeug zum Wiedergeben eines in Schritt b. ausgewählten beziehungsweise dem Steuerbefehl zugehörigen Sounds mittels einer Sound-Wiedergabevorrichtung des anderen Fahrzeugs ausgegeben wird.
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Hierbei greift das Fahrzeug mit der Soundvorrichtung auf ein weiteres Fahrzeug mit ebenfalls einer Sound-Wiedergabevorrichtung zu und löst dort eine Wiedergabe von einem Sound aus. Dies ist beispielsweise bei der oben genannten Warnung vorteilhaft. Aber auch bei Antreffen eines Freunds oder bei einem Überholvorgang eines gleichwertigen Konkurrenten auf einer Rennstrecke als Motivation und/oder Hinweis auf ein bestimmtes Fahrzeug. Der Sound wird bevorzugt in der Fahrerkabine, besonders bevorzugt zudem außerhalb, des weiteren Fahrzeugs wiedergegeben. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der Sound für das weitere Fahrzeug derart gewählt, dass sich in der Mischung mit dem Sound des wiedergebenden Fahrzeugs ein Wohlklang und/oder eine Zusatzinformation ergibt.
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Es wird weiterhin in einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgeschlagen, dass die Sensorvorrichtung dazu eingerichtet ist, in Schritt a. einen Steuerbefehl von einem anderen Fahrzeug zu empfangen, woraufhin in Schritt c. die Sound-Wiedergabevorrichtung des wiedergebenden Fahrzeugseinen diesem externen Steuerbefehl zugehörigen Sound wiedergibt.
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Bei dieser Ausführungsform wird der Sound des wiedergebenden Fahrzeugs ebenfalls von einem weiteren Fahrzeug, welches ein Objekt ist, wobei bevorzugt weiterhin ein Ereignis vorliegt, beeinflusst. Diese Information, beispielsweise ein externer Steuerbefehl, ist dann ein weiterer Parameter für das Auswählen des Sounds in Schritt b..
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Es wird weiterhin in einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgeschlagen, dass der Prozessor mittels einer Kommunikationsschnittstelle zum Kommunizieren mit einem anderen Fahrzeug eingerichtet ist und ein Sound in Schritt b. von dem Prozessor nach gemeinsamer Abstimmung mit dem anderen Fahrzeug ausgewählt wird.
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Hier wird (mehr oder weniger) kooperativ von den beteiligten Fahrzeugen ein Sound ausgewählt. Es sei darauf hingewiesen, dass der Sound nicht zwangsläufig identisch ist. Bevorzugt ist der jeweilige Sound lediglich zum Erzeugen eines Wohlklangs und/oder einer Zusatzinformation (beispielsweise ein bestimmtes Ereignis betreffend) ausgewählt.
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In einer Ausführungsform findet ein kleiner Schlagabtausch zwischen den Prozessoren der beteiligten Fahrzeuge statt, wobei ein externer Steuerbefehl abwehrbar ist und/oder eine Abwehr des jeweils anderen Prozessors überwindbar ist, beispielsweise mithilfe eines Software-basierten Zusatzpakets des Herstellers und/oder aus dem Internet.
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Es wird weiterhin in einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgeschlagen, dass von der Sound-Wiedergabevorrichtung der Sound in Schritt c. zum Wahrnehmen innerhalb und/oder außerhalb des wiedergebenden Fahrzeugs ausgegeben wird.
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Wie oben bereits beschrieben, ist es vorteilhaft, einen Sound ausschließlich innerhalb des Fahrzeugs oder ausschließlich außerhalb des Fahrzeugs wiederzugeben, beziehungsweise jeweils einen anderen Sound in der Fahrerkabine und hin zu der Umgebung auszugeben. Es sei darauf hingewiesen, dass die physikalische Quelle der Abgabe des Sounds für das entsprechend verortete (innere beziehungsweise äußere) menschliche Wahrnehmen nicht zwangsläufig ebenfalls (gleich) innerhalb beziehungsweise außerhalb des Fahrzeugs beziehungsweise der Fahrerkabine angeordnet ist. Bevorzugt ist aber für eine Wiedergabe von dem Sound in der Fahrerkabine eine Sound-Wiedergabevorrichtung in der Fahrerkabine angeordnet, beispielsweise mittels eines integrierten Soundsystems. Ebenfalls bevorzugt ist für eine Wiedergabe von dem Sound hin zur Umgebung eine Sound-Wiedergabevorrichtung außerhalb der Fahrerkabine angeordnet, beispielsweise mittels einer Hup-Vorrichtung.
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Es wird weiterhin in einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens vorgeschlagen, dass von der Sensorvorrichtung der Sound aufgenommen und von dem aufgenommenen Sound ein NFT erstellt wird, wobei bevorzugt zudem ein Umgebungssound aufgenommen wird.
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Es ist zunehmend der Wunsch, einzigartige Ereignisse festzuhalten, wobei auch die Einzigartigkeit mit einem hohen Grad an Sicherheit eingehalten werden soll. Für Bilder ist dies weitgehend bekannt. Es ist aber auch für Sounds allein oder in Verbindung mit einem Bild beziehungsweise Video möglich und wünschenswert. Ein NFT [engl.: Non-Fungible Token] als ein kryptografisch eindeutiges, unteilbares, unersetzbares und überprüfbares Token, welches einen bestimmten Gegenstand, sei er digital oder physisch, in einer Blockchain repräsentiert, ist dafür besonders geeignet.
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In einer Ausführungsform wird der Sound unmittelbar auf Software-Ebene abgegriffen. In einer Ausführungsform wird der tatsächlich ausgegebene Sound aufgenommen, mit herausgefiltertem Umgebungssound oder (bevorzugt) inklusive des individuell vorliegenden (und damit weiter individualisierenden) Umgebungssounds, beispielsweise mittels eines oder einer Mehrzahl von Mikrofonen. Ein Umgebungssound ist beispielsweise das verkürzt als Grundrauschen bezeichenbare Geräusch bei einem Rennen oder im Straßenverkehr. Auch sind dies beispielsweise Naturgeräusche, wie von einem Wasserfall oder Vogelgezwitscher, oder der Klang eines Konzerts.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug mit einer Soundvorrichtung vorgeschlagen, wobei die Soundvorrichtung folgende Komponenten umfasst:
- - eine Sound-Wiedergabevorrichtung;
- - einen Prozessor zum Steuern von einem mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung abzugebenden Sound;
- - einen Datenspeicher zum Vorhalten von Sounds und/oder Steuerbefehlen zum Erzeugen von Sounds; und
- - eine Sensorvorrichtung zum Erfassen von Ereignissen, wobei die Sensorvorrichtung mit dem Prozessor kommunizierend verbunden ist,
wobei die Soundvorrichtung zum Ausführen eines Verfahrens nach einer Ausführungsform gemäß der obigen Beschreibung eingerichtet ist.
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Das Fahrzeug ist für das zuvor beschriebene Verfahren eingerichtet und entsprechend ausgerüstet. Es wird auf die zuvor beschriebenen Merkmale Bezug genommen, soweit sich aus dem beschriebenen Verfahren körperliche Merkmale und Eigenschaften ergeben. Das Fahrzeug ist ein wiedergabefähiges Fahrzeug ist aber sowohl für eine passive Rolle als weiteres (beispielsweise überholtes oder als Freund erkanntes) Fahrzeug als auch für eine aktive Rolle als wiedergebendes (beispielsweise entsprechend als überholendes und/oder als befreundetes) Fahrzeug eingerichtet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin eine Kommunikationsschnittstelle vorgesehen, mittels welcher die jeweiligen (ersten) Prozessoren der Soundvorrichtungen zweier Fahrzeuge unmittelbar, beispielsweise mithilfe eines Kommunikationsstandards wie PAN [engl.: Personal Area Network], WLAN [engl.: Wireless Local Area Network] oder 5G [engl.: Fifth-Generation], oder mittelbar, beispielsweise mithilfe eines Kommunikationsstandards wie Mobilfunk oder Satellitenkommunikation und mittels eines Mobilfunk-Dienstes und/oder mittels eines Cloud-Dienstes.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Sound-Gruppe aus einer Mehrzahl von Fahrzeugen vorgeschlagen, wobei eine Mehrzahl von Fahrzeugen gemäß der obigen Beschreibung mit einer Kommunikationsschnittstelle, von welchen zumindest eines zum Ausführen eines Verfahrens gemäß der obigen Beschreibung mit einer Übermittlung von zumindest einem Steuerbefehl an das jeweils andere Fahrzeug eingerichtet ist.
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Bevorzugt sind sämtliche Fahrzeuge der Sound-Gruppe zum Durchführen des Verfahrens gemäß der vorstehenden Beschreibung eingerichtet und zumindest innerhalb einer bestimmten Entfernung voneinander kommunizierend miteinander verbindbar. Besonders bevorzugt sind eines, mehrere oder alle der Fahrzeuge der Sound-Gruppe Fahrzeuge gemäß der vorstehenden Beschreibung.
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Die Fahrzeuge beziehungsweise deren Soundvorrichtungen sind zum Kommunizieren mit einem anderen Fahrzeug eingerichtet und bilden so eine Sound-Gruppe. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist damit ein Wohlklang und/oder eine Zusatzinformation für die Fahrer und/oder für ein Publikum ausgegeben. In einer Ausführungsform ist eine Sound-Gruppe von einem Renn-Team gebildet. In einer Ausführungsform ist eine Sound-Gruppe von Fahrzeugen oder Fahrzeugtypen eines gemeinsamen Herstellers gebildet. In einer Ausführungsform ist eine Sound-Gruppe von Fahrzeugen oder Fahrern eines gemeinsamen Vereins oder ähnlichen Gruppe gebildet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Erkennen eines Sounds mit einer Medienwiedergabeeinheit vorgeschlagen, wobei die Medienwiedergabeeinheit zumindest die folgenden Komponenten umfasst:
- - einen Soundeingang zum Erfassen von Umgebungssound;
- - einen Prozessor zum Verarbeiten von mittels des Soundeingangs erfasstem Umgebungssound;
- - eine Mensch-Maschine-Schnittstelle zum Kommunizieren mit einem Nutzer; und
- - eine Datenschnittstelle zum Kommunizieren mit einer externen Speichervorrichtung, wobei in der externen Speichervorrichtung eine Mehrzahl von Analysemodellen hinterlegt sind, welche jeweils einem Fahrzeug zugeordnet sind, wobei zu den Fahrzeugen jeweils Informationen hinterlegt sind,
wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte in der genannten Reihenfolge umfasst: - i. mittels des Soundeingangs, Erfassen eines Umgebungssounds;
- ii. mittels des Prozessors, Analysieren des erfassten Umgebungssounds und Erstellen eines Analysemodells;
- iii. mittels des Prozessors mithilfe der Datenschnittstelle, Abfragen eines ähnlichen Analysemodells von der externen Speichervorrichtung;
- iv. mittels des Prozessors mithilfe der Datenschnittstelle, bei Auffinden eines ähnlichen Analysemodells Erhalten einer Information über das diesem Analysemodell zugeordnete Fahrzeug von der externen Speichervorrichtung; und
- v. mittels der Mensch-Maschine-Schnittstelle, für einen Nutzer Ausgeben der erhaltenen Information zu dem zugeordneten Fahrzeug,
wobei bevorzugt die Medienwiedergabeeinheit ein Smartphone ist.
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Bei diesem Verfahren ist ein Erkennen eines Sounds in Verbindung mit einem Fahrzeug, einer Sound-Gruppe und/oder eines Ereignisses, wie es oben beschrieben, ermöglicht. Weiterhin ist auch ein Fahrzeug mit anderer individueller, beispielsweise konventioneller Soundabgabe damit erkennbar.
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Die Medienwiedergabeeinheit ist beispielsweise ein Radio, ein Smartphone, ein Tablet oder ein Fernseher. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle umfasst einen Lautsprecher und/oder einen Bildschirm, wobei der Bildschirm bevorzugt touchsensitiv für eine Gestensteuerung ist. Der Soundeingang ist in einer Ausführungsform ein Mikrofon oder (beispielsweise bei extern aufgenommenen Inhalten) ein entsprechender Eingang beziehungsweise Anschluss für das Empfangen von Sounddaten, beispielsweise als Bestandteil einer Mediendatei (beispielsweise MPEG [engl.: Moving Picture Expert Group]). Der (zweite) Prozessor der Medienwiedergabeeinheit ist für die Verarbeitung und damit zum Ausführen der Rechenoperationen eingerichtet. Dieser ist seiner Art nach beispielsweise wie der oben beschriebene (erste) Prozessor der Soundvorrichtung eingerichtet. Die Datenschnittstelle ist beispielsweise eine Antenne oder ein Kabelanschluss zum Kommunizieren (beziehungsweise zum Übertragen und Empfangen von Daten). Die Medienwiedergabeeinheit ist mittels der Datenschnittstelle in der Lage, mit einer externen Speichervorrichtung zu kommunizieren, beispielsweise einer Cloud.
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Mittels dieses Verfahrens werden nun in Schritt i. die Umgebungssounds erfasst und in Schritt ii. analysiert, wobei ein Analysemodell erzeugt wird. Auf Basis des erzeugten Analysemodells ist nach dem Abfragen in Schritt iii. in Schritt iv. in den meisten Fällen mithilfe eines Algorithmus (bevorzugt einer künstlichen Intelligenz) ein ähnliches Analysemodell auffindbar und damit die in der externen Speichervorrichtung hinterlegten Informationen abrufbar. Die Informationen betreffen beispielsweise den Fahrzeugtyp, die Fahrzeuggeschwindigkeit, das konkrete Ereignis. Diese Informationen werden dann in Schritt v. dem Nutzer ausgegeben und damit das Erlebnis verbessert.
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In einer Ausführungsform nimmt ein Nutzer (beispielsweise als Teil eines Publikums) gerade ein Video mit seinem Smartphone (Medienwiedergabeeinheit) auf. Mittels des Verfahrens wird der Sound erkannt und auf dem Bildschirm (beispielsweise als Text am Bildschirmrand) und/oder über eine Sprachausgabe (beispielsweise als automatisierte Ansage) kommentiert und/oder der erkannte Sound mittels digitaler Filterung für die menschliche Wahrnehmung verstärkt.
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In einer Ausführungsform erhält ein Nutzer (beispielsweise ein Amateur oder professioneller Videobearbeiter) ein live übertragenes oder aufgezeichnetes Video, in welchem diese Sounds separat (mittels eines digital eingespeisten Signals beziehungsweise Tonspur) oder mit einer Aufnahme der Umgebungssounds mitgeliefert sind. Das Verfahren erkennt den Sound und bietet einen Kommentar, bevorzugt in Echtzeit, an oder fügt diesen automatisch hinzu. Damit wird das Video für eine live Übertragung oder eine Videoaufzeichnung (bevorzugt steuerbar, also optional) mit Kommentaren beziehungsweise Verstärkung aufgewertet.
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Die oben beschriebene Erfindung wird nachfolgend vor dem betreffenden technischen Hintergrund unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, welche bevorzugte Ausgestaltungen zeigen, detailliert erläutert. Die Erfindung wird durch die rein schematischen Zeichnungen in keiner Weise beschränkt, wobei anzumerken ist, dass die Zeichnungen nicht maßhaltig sind und zur Definition von Größenverhältnissen nicht geeignet sind. Es wird dargestellt in
- 1: ein Verfahren zum Erzeugen eines Sounds eines Fahrzeugs in einem Flussdiagramm;
- 2: eine Mehrzahl von beweglichen Objekten bei einem Überholmanöver;
- 3: ein Verfahren zum Erkennen eines Sounds mit einer Medienwiedergabeeinheit; und
- 4: eine Medienwiedergabeeinheit in einer schematischen Explosionsdarstellung.
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In 1 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Erzeugen eines Sounds eines Fahrzeugs 1 mittels einer Soundvorrichtung 2 dargestellt. Es wird mit den hierin nummerierten Merkmalen rein beispielhaft Bezug auf die nachfolgenden Figuren genommen.
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In dem Verfahren wird in einem Schritt a. ein vorbestimmtes Objekt 7,8,9 mittels einer Sensorvorrichtung 6 des Fahrzeugs 1 beziehungsweise der Soundvorrichtung 2 erfasst. Das vorbestimmte Objekt 7,8,9 ist bevorzugt ein anderes Fahrzeug 11 oder ein anderer Verkehrsteilnehmer (beispielsweise ein Fahrrad oder ein Fußgänger) und bewegt sich oder ist zumindest in seinem temporären Zustand zur Bewegung bereit. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Objekt 7,8,9 an einem Haltesignal steht oder ein Anfahren aus einer Parksituation signalisiert (beispielsweise mittels gesetztem Blinker).
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Die Sensorvorrichtung 6 gibt ein zugehöriges Objektsignal 10 verarbeitet oder unverarbeitet aus, sodass der Prozessor 4 der Soundvorrichtung 2 die Informationen des Objektsignals unmittelbar oder mittelbar erhält und auf dessen Basis in einem Schritt b. einen Sound und/oder einen Steuerbefehl auswählt. Auf Basis des ausgewählten Sounds und/oder Steuerbefehls steuert der Prozessor 4 (weiterhin in Schritt b.) eine Sound-Wiedergabevorrichtung 3. Eine solche Sound-Wiedergabevorrichtung 3 umfasst beispielsweise eine Musikbox, ein oder mehrere Lautsprecher und/oder eine Komponente des Fahrzeugs, insbesondere des Antriebs.
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Entsprechend der Steuerung mittels des Prozessors 4 gibt die Sound-Wiedergabevorrichtung 3 den Sound beziehungsweise eine auf dem Soundbefehl beruhenden Sound in einem Schritt c. wieder. Die Wiedergabe erfolgt so, dass der Sound im Fahrzeuginnenraum oder im Fahrzeugumfeld wahrnehmbar ist. Bevorzugt wird ein Sound, welcher dazu ausgelegt ist, im Fahrzeuginnenraum wahrgenommen zu werden, von einer Sound-Wiedergabevorrichtung 3 wiedergegeben. Die Sound-Wiedergabevorrichtung 3 ist in Richtung der Fahrerkabine ausgerichtet oder in der Fahrerkabine angeordnet. Bevorzugt wird ein Sound, welcher dazu ausgelegt ist, im Fahrzeugumfeld (Umgebung, beispielsweise von einem anderen Verkehrsteilnehmer oder einem Publikum) wahrgenommen zu werden, von einer Sound-Wiedergabevorrichtung 3 wiedergegeben. In einer Ausführungsform ist eine von mehreren Sound-Wiedergabevorrichtungen 3 für eine gerichtete Wiedergabe ausgewählt.
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In 2 ist eine Darstellung eines Fahrzeugs 1 mit einer Soundvorrichtung 2 zum Ausführen eines Verfahrens gemäß 1 und dreier beweglicher Objekte 7,8,9. Dabei ist das (wiedergebende) Fahrzeug 1 beispielhaft in einem Überholmanöver dargestellt. Zwei der ebenfalls lediglich beispielhaft dargestellten beweglichen Objekte 7,9 sind weitere Fahrzeuge 11. Ferner ist ein Fahrradfahrer als weiteres bewegliches Objekt 8 dargestellt.
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Wie beschrieben nimmt das wiedergebende Fahrzeug 1 die beweglichen Objekte 7,8,9, also hier die anderen Verkehrsteilnehmer, mittels einer Sensorvorrichtung 6 wahr. Die Sensorvorrichtung 6 ist beispielsweise eine Kamera, ein LiDAR-System und/oder ein anderer Sensor zum Wahrnehmen der Umgebung. Alternativ oder zusätzlich weist beispielsweise eines der Objekte 7 und das wiedergebende Fahrzeug 1 beispielsweise komplementäre Kommunikationsschnittstellen 12,13 auf, mittels welcher das Fahrzeug 1 über die Anwesenheit des ersten Objektes 7 und/oder weiterer Objekte 8,9 informierbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel bilden das wiedergebende Fahrzeug 1 und das erste bewegliche Objekt 7 (darstellungsgemäß unteres beziehungsweise hinteres weiteres Fahrzeug 11) eine Sound-Gruppe 14. Dabei nimmt das beispielsweise eine weitere Fahrzeug 11 der Sound-Gruppe 14 das wiedergebende Fahrzeug 1 in gleicherweise als ein weiteres bewegliches Objekt wahr. Das weitere Fahrzeug 11 ist dann gegebenenfalls auch ein wiedergebendes Fahrzeug.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Überholmanöver im öffentlichen Straßenverkehr. In einem solchen Fall ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn die Sound-Wiedergabevorrichtung 3 einen nach außen gerichteten Sound wiedergibt, welcher die anderen Verkehrsteilnehmer, also die Objekte 7,8,9 darüber informiert, dass das wiedergebende Fahrzeug 1 diese überholt. Alternativ oder zusätzlich gibt auch eines der beweglichen Objekte 7, beispielsweise eines der beiden weiteren Fahrzeuge 11 einen Sound wieder. Beispielweise gibt zumindest eines der weiteren Fahrzeuge 11 den Sound mittels einer Sound-Wiedergabevorrichtung in den Innenraum des Fahrzeugs 11 wieder, sodass es für dessen Fahrer unabhängig von Umgebungslärm und/oder effizienter Schallisolierung des weiteren Fahrzeugs 11 gut wahrnehmbar ist. Alternativ oder zusätzlich gibt dieses weitere Fahrzeug 11 den Sound mittels einer Sound-Wiedergabevorrichtung nach außen wieder. Dies bietet beispielsweise den Vorteil, dass sich das weitere Fahrzeug 11 näher an dem Radfahrer (bewegliches Objekt 8) befindet und der Sound für diesen so besser wahrnehmbar ist beziehungsweise der Radfahrer (zweites Objekt 8) vor der potenziell gefährlichen Situation in seinem Rücken gewarnt ist.
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Befindet sich das Fahrzeug 1 beispielsweise auf einer Fahrspur, die für die Fahrrichtung ausgelegt ist, ist der ausgegebene Sound beispielsweise zurückhaltend, da keine besondere Gefahrenlage besteht. Findet das Überholmanöver jedoch auf der Gegenspur in der angedeuteten Kurve statt, ist über den ausgegebenen Sound bevorzugt, beispielsweise durch einen aggressiveren Klang, eine Gefahr signalisierbar.
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In einem weiteren Aspekt ist die Emotion der Fahrer angesprochen, bevorzugt in einem Rennen, wobei eben ein Sound von dem wiedergebenden Fahrzeug 1 mit dem Sound eines weiteren Fahrzeugs 11 (beispielsweise einer Sound-Gruppe 14) gemischt einen neuen Sound ergeben. In einem anderen Aspekt wird das weitere Fahrzeug 11 von dem wiedergebenden Fahrzeug 1 mit einem spezifischen Sound gegrüßt, weil es sich um ein ähnliches, gleiches oder befreundetes Fahrzeug 11 handelt.
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In 3 ist ein Verfahren zum Erkennen eines Sounds mit einer Medienwiedergabeeinheit 15 dargestellt. Das Verfahren wird beispielsweise dazu genutzt, einen mittels eines Verfahren gemäß 1 von einer Soundvorrichtung 2 und/oder einem Fahrzeug 1 beziehungsweise einer Sound-Gruppe 14 gemäß 2 erzeugten Sound zu erkennen.
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Dabei wird in Schritt i. ein Umgebungssound mittels eines Soundeingangs 16 erfasst. Dazu wird beispielsweise ein nach außen gerichtetes Mikrofon an einem Fahrzeug oder ein Mikrofon eines Smartphones verwendet. Der erfasste Umgebungssound wird anschließend in Schritt ii. von einem Prozessor 17, beispielsweise einem Prozessor eines Smartphones, einem Prozessor eines Bordcomputers eines Fahrzeugs oder einem externen Prozessor, analysiert. Auf diese Weise erstellt der Prozessor 17 ein Analysemodell.
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In Schritt iii. wird mittels des Prozessors 17 mithilfe einer Datenschnittstelle 20 ein ähnliches Analysemodell von der externen Speichervorrichtung 21 abgerufen. Dabei kommuniziert der Prozessor 17 über die Datenschnittstelle 20 mit einer externen Speichervorrichtung 21, auf welcher eine Mehrzahl von Analysemodellen hinterlegt sind. Dabei ist jedes Analysemodell einem Fahrzeug 1,11 zugeordnet. Bevorzugt ist die externe Speichervorrichtung 21 eine Cloud, es sind jedoch auch andere externe Speichervorrichtungen 21 verwendbar, beispielsweise ein proprietärer Server.
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Wenn der Prozessor 17 mittels der Kommunikation mit der Speichervorrichtung 21 (über die Datenschnittstelle 20) ein ähnliches Analysemodell gefunden hat, erhält der Prozessor 17 von der externen Speichervorrichtung 21 in Schritt iv. eine Information über das diesem Analysemodell zugeordnete Fahrzeug 1,11.
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In Schritt v. wird die so erhaltene Information zu dem zugeordneten Fahrzeug 1,11 für einen Nutzer 19 auf einer Mensch-Maschine-Schnittstelle 18 beziehungsweise für eine weitere Information oder virtuellen Änderung einer Darstellung ausgegeben. Dabei ist bevorzugt die Medienwiedergabeeinheit 15 ein Smartphone oder ein Infotainment-System in einem Fahrzeug.
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In 4 ist eine Medienwiedergabeeinheit 15 zum Erkennen eines Sounds gemäß dem in 3 dargestellten Verfahren dargestellt. Darstellungsgemäß ist die Medienwiedergabeeinheit 15 ein Smartphone (in einer Explosionsdarstellung). Die Medienwiedergabeeinheit 15 umfasst einen Soundeingang 16 zum Erfassen von Umgebungssounds, beispielsweise ein Mikrofon oder eine Steckkontakt (beispielsweise USB [engl.: Universal Serial Bus]). Die mittels des Soundeingangs 16 erfassten Umgebungssounds sind beispielsweise der charakteristische Sound eines oder mehrerer Fahrzeuge 1,11, Rennteams, Fahrer oder Ereignisse, beispielsweise ein Fahrmanöver (beispielsweise Beschleunigen, Bremsen, Überholmanöver, Boxenstopp). Der Prozessor 17 des Smartphones verarbeitet den mittels des Soundeingangs 16 erfassten Umgebungssound. Ferner umfasst die Medienwiedergabeeinheit 15 eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 18 zum Kommunizieren mit einem Nutzer 19, bevorzugt (wie dargestellt) einen Touchscreen oder sonstiger Bildschirm. Ferner umfasst die Medienwiedergabeeinheit 15 eine Datenschnittstelle 20 zum Kommunizieren mit einer externen Speichervorrichtung 21, beispielsweise eine WLAN-Schnittstelle und/oder eine Mobilfunkschnittstelle, mittels der von der Medienwiedergabeeinheit 15 beispielsweise auf eine Cloud oder andere externe Speichervorrichtungen 21 zugreifbar ist. In der externen Speichervorrichtung 21 sind eine Mehrzahl von Analysemodellen hinterlegt, wie zu 3 erläutert.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Sounds eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug eine Soundvorrichtung umfasst und wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte in der genannten Reihenfolge umfasst:
- a. mittels der Sensorvorrichtung, Erfassen eines vorbestimmten Objekts und Abgeben eines zugehörigen Objektsignals;
- b. mittels des Prozessors auf Basis des Objektsignals, Auswählen eines Sounds und/oder Steuerbefehls aus dem Datenspeicher und, auf Basis des ausgewählten Sounds und/oder Steuerbefehls, Steuern der Sound-Wiedergabevorrichtung; und
- c. mittels der Sound-Wiedergabevorrichtung, Wiedergeben des ausgewählten beziehungsweise dem Steuerbefehl zugehörigen Sounds, wobei das erfasste Objekt beweglich ist und sich außerhalb des Fahrzeugs befindet.
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Mit den hier vorgeschlagenen Verfahren sind Emotionen und Informationen über individuelle Sounderlebnisse bei einer Fahrt mit einem Fahrzeug erlebbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- wiedergebendes Fahrzeug
- 2
- Soundvorrichtung
- 3
- Sound-Wiedergabevorrichtung
- 4
- erster Prozessor der Soundvorrichtung
- 5
- Datenspeicher
- 6
- Sensorvorrichtung
- 7
- erstes Objekt
- 8
- zweites Objekt
- 9
- drittes Objekt
- 10
- Objektsignal
- 11
- weiteres Fahrzeug
- 12
- erste Kommunikationsschnittstelle
- 13
- zweite Kommunikationsschnittstelle
- 14
- Sound-Gruppe
- 15
- Medienwiedergabeeinheit
- 16
- Soundeingang
- 17
- zweiter Prozessor der Medienwiedergabeeinheit
- 18
- Mensch-Maschine-Schnittstelle
- 19
- Nutzer
- 20
- Datenschnittstelle
- 21
- Speichervorrichtung