DE102022115655A1 - Flurförderzeug mit Hubhöhenermittlungssystem - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug (1) mit einem Hubgerüst (2), welches mindestens einen Hauptmast (4) und mindestens einen, am Hauptmast (4) höhenbeweglich angeordneten, Ausfahrmast (5) aufweist, wobei durch Ausfahren des Ausfahrmastes (5) ein, ein Lastmoment (ML) aufweisendes, Lastaufnahmemittel (8) auf eine gewünschte Hubhöhe gehoben werden kann, sowie mit einem Hubhöhenermittlungssystem (3) zur Messung der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels. Es wird vorgeschlagen, dass das Hubhöhenermittlungssystem (3) eine Sensorik (9) aufweist, die dazu ausgebildet ist, das Lastmoment (ML) zu erfassen und in einer Höhe des Hauptmastes (4) ein Biegemoment (M1) des Hauptmastes (4) zu erfassen, wobei die Sensorik (9) mit einer Datenverarbeitungseinrichtung (13) zur Auswertung der Sensorsignale der Sensorik (9) in Wirkverbindung steht, die dazu eingerichtet ist, aus dem erfassten Lastmoment (ML) und dem erfassten Biegemoment (M1), insbesondere aus der Differenz des erfassten Lastmoments (ML) und des erfassten Biegemoments (M1), die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels zu berechnen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Hubgerüst, welches mindestens einen Hauptmast und mindestens einen, am Hauptmast höhenbeweglich angeordneten, Ausfahrmast aufweist, wobei durch Ausfahren des Ausfahrmastes ein, ein Lastmoment aufweisendes, Lastaufnahmemittel auf eine gewünschte Hubhöhe gehoben werden kann, sowie mit einem Hubhöhenermittlungssystem zur Messung der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels
  • Bei Flurförderzeugen mit einem zum Beispiel als Hubmast ausgebildeten Hubgerüst, an dem ein Lastaufnahmemittel, in der Regel eine Lastgabel, zum Transport der Last höhenbeweglich geführt ist, sind als Hubhöhenmesssysteme ausgebildete Hubhöhenermittlungssysteme bekannt. Dabei wird das Anheben des Lastaufnahmemittels erfasst. So werden zum Beispiel Seilzugsensoren verwendet, mit denen die durch Anheben des Lastaufnahmemittels von einer Seilrolle abgerollte Länge eines Seiles gemessen werden kann. Andere Systeme nutzen ein Seil, das senkrecht gespannt und um eine Messrolle geschlungen ist, so dass bei einem Anheben des Lastaufnahmemittels diese Messrolle nach oben bewegt sowie durch die Seilumschlingung in Drehung versetzt wird. Durch Aufnehmen der Drehbewegung lässt sich auf die Höhe des Lastaufnahmemittels schließen.
  • Problematisch an diesen Lösungen ist, dass die verwendeten Seile oft reißen, da sie mechanischem Verschleiß und einer Materialermüdung durch Wechselbeanspruchungen unterliegen. Außerdem können die Seile an Gegenständen, zum Beispiel Regalen oder Lasten, hängen bleiben. Auch kann es zu Fehlfunktionen kommen, wenn diese Systeme im Freien eingesetzt werden und es bei tiefen Temperaturen zu Eisbildung kommt.
  • Bekannt ist nach dem Stand der Technik die Verwendung optischer HubhöhenSensoren in Form von Laserdistanzsensoren, die eine absolute Hubhöhenmessung durchführen und sich durch geringe Baugröße gut in den Bereich eines Hubgerüstes integrieren lassen. Bei der Verwendung eines Laserdistanzsensors kann es jedoch durch Verschmutzungen der Optik des Lasers bzw. eines Empfangssensors oder einer reflektierenden Zielmarke zu einem Ausfall der Hubhöhenmessung kommen. Vor allem bei einem Einsatz des Flurförderzeugs unter freiem Himmel kommt es zu einer verstärkten Verschmutzung. Auch bei tiefen Temperaturen (zum Beispiel im Winter oder bei einem Einsatz in Kühlhäusern) kann es zu einer Eisbildung kommen. Wenn sich über der Optik Eis bildet, kann dies zu ungewollten Streueffekten und bei entsprechender Eisstärke auch zu einer Unterbrechung des Lichtstrahls führen.
  • Ganz allgemein werden bisher zwei unterschiedliche Methoden zur Hubhöhenmessung eingesetzt. Eine Methode besteht darin, die Hubhöhe nur binär über einen Hubhöhenschalter zu erfassen. Diese Lösung ist zwar kostengünstig, erfüllt aber meist nicht die geforderte Aufgabe hinsichtlich einer kontinuierlichen Erfassung der Hubhöhe. Die andere Methode besteht darin, die Hubhöhe mittels eines speziellen Hubhöhensensors zu erfassen. Häufig werden hierfür optische Sensoren verwendet, die tendenziell teuer sind und nicht unter allen Betriebsbedingungen eine ausreichend hohe Zuverlässigkeit bieten.
  • Bei der Hubhöhenmessung spielt die funktionale Sicherheit eine wichtige Rolle. Dabei geht es im Wesentlichen um die Erkennung eines Ausfalls der Sensorik. Die Lösung einer redundanten Hubhöhenmessung durch den Einsatz von zwei Sensoren kommt in der Regel aus Kostengründen nicht in Frage. Um den erforderlichen Diagnose-Deckungsgrad zu erreichen, versucht man über andere Wege, Unstimmigkeiten der Hubhöhen-Informationen mit anderen Messgrößen aufzuspüren. Solche Ansätze sind aber schwer abzustimmen, bis die so genannte „false positive Rate“ ein akzeptables niedriges Niveau erreicht.
  • Für manche Fahrzeug-Funktionen, wie zum Beispiel die Funktion der MastSchwingungsdämpfung, welche Messdaten zur Hubhöhe des Lastaufnahmemittels benötigen, ist die Hubhöhen-Information mit einem teuren Hubhöhensensor übermäßig genau. Eine gröbere, dafür zuverlässigere und kostengünstigere Hubhöhen-Erfassung wäre von Vorteil.
  • Andere Funktionen, wie zum Beispiel die Beachtung von Maschinen-Richtlinien bezüglich statischer Standsicherheit und somit der Stabilität (Kippstabiltität) des Flurförderzeugs, könnten wiederum stark von einer kostengünstigen und robusten Hubhöhen-Erfassung profitieren. Die binäre Hubhöhen-Information, die diese Funktionen aus dem in der Regel hierfür eingesetzten Hubhöhenschalter bekommen, ermöglicht einen nur sehr lückenhaften Schutz.
  • Die bisherigen technischen Realisierungen zur Hubhöhenmessung sind mit erheblichen Nachteilen verbunden. Hubhöhensensoren sind in der Regel aufwändig, teuer und weisen prinzipielle Schwachstellen bezüglich Robustheit und Zuverlässigkeit auf. Ein Seilzug-Hubhöhensensor ist sehr teuer und ist in der Regel nur bis zu einer Hubhöhe von 7 Meter verfügbar, so dass er zum Beispiel für Schubmaststapler ungeeignet ist. Außerdem bleibt die Gefahr eines Seilbruchs eine große Schwachstelle. Optische Hubhöhensensoren, insbesondere LED-Sensoren, sind zwar kostengünstiger, aber funktional problematisch. Beispielsweise kann es zu Signal-Verlusten bei Mastschwingungen bzw. einfachen Mastdurchbiegungen unter Last oder zu falschen Signalen bei Lichtstrahl-Unterbrechungen durch externe Gegenstände kommen. Wie bei allen optischen Sensoren ist auch die Schmutzempfindlichkeit ein Problem.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der genannten Art so auszugestalten, dass die Hubhöhe mit ausreichender Genauigkeit zuverlässig und kostengünstig erfasst werden kann.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Hubhöhenermittlungssystem eine Sensorik aufweist, die dazu ausgebildet ist, das Lastmoment zu erfassen und in einer Höhe des Hauptmastes, insbesondere in einem oberen Bereich des Hauptmastes, ein Biegemoment des Hauptmastes zu erfassen, wobei die Sensorik mit einer Datenverarbeitungseinrichtung zur Auswertung der Sensorsignale der Sensorik in Wirkverbindung steht, die dazu eingerichtet ist, aus dem erfassten Lastmoment und dem erfassten Biegemoment, insbesondere aus der Differenz des erfassten Lastmoments und des erfassten Biegemoments, die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels zu berechnen.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Hubhöhenermittlungssystem, das über die Erfassung des Lastmoments und eines Biegemoments des Hauptmastes, insbesondere eines Biegemoments des Hauptmastes in dessen oberen Bereich, funktioniert, wird eine einfache, kostengünstige und robuste Möglichkeit zur Hubhöhenmessung geschaffen.
  • Dabei eignet sich diese Lösung insbesondere für Fahrzeug-Funktionen ohne großen Messgenauigkeitsanspruch, beispielsweise einer Hubgerüst-Schwingungsdämpfung und/oder eines Stabilitäts-Assistenzsystems des Flurförderzeugs, und als Referenz zur Plausibilisierung einkanaliger Hubhöhensensoren. Eine prinzipielle Voraussetzung hierbei ist, dass eine Mindestlast auf dem Lastaufnahmemittel vorhanden ist.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Sensorik mindestens einen Sensor, der dazu ausgebildet ist, das Biegemoment in einem oberen Bereich des Hauptmastes zu messen. Dabei stützt sich die Erfindung auf die Tatsache, dass das Biegemoment im oberen Bereich des Hauptmastes bei gegebenem Lastmoment sehr stark davon abhängig ist, wie weit der Ausfahrmast nach oben ausgefahren ist. Aus dem erfassten Lastmoment und dem im oberen Bereich des Hauptmastes erfassten Biegemoment kann somit in einfacher Weise die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermittelt werden.
  • Dabei kann das Lastmoment auf unterschiedliche Weise erfasst werden. Das Lastmoment kann direkt gemessen werden oder indirekt über eine Messung von Signalen, aus denen das Lastmoment ermittelt werden kann, erfasst werden.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das Lastmoment indirekt durch Messung des Biegemoments des Hauptmastes erfasst wird. Hierzu kann zusätzlich zur genannten Erfassung des Biegemoments in der einen Höhe des Hauptmastes, insbesondere im oberen Bereich des Hauptmastes, das Lastmoment durch eine Messung des Biegemoments in einer anderen Höhe des Hauptmastes erfasst werden. Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass die Sensorik mindestens einen weiteren Sensor zur Lastmomentbestimmung umfasst, der dazu ausgebildet ist, durch Messung des Biegemoments in einem unteren Bereich des Hauptmastes das Lastmoment zu erfassen. Die Erfindung nutzt hierbei die Erkenntnis, dass sobald der Ausfahrmast höher angehoben ist als die Messstelle, an welcher am Hauptmast ein Biegemoment gemessen wird, das gemessene Biegemoment in einem proportionalen Zusammenhang zum Lastmoment mit konstantem Proportionalitätsfaktor ist. Befindet sich diese Messstelle oberhalb eines oberen Mastanbindungspunktes des Hauptmastes am Flurförderzeug, ist das an dieser Messstelle gemessene Biegemoment gleich dem Lastmoment, wenn der Ausfahrmast höher als die Messstelle angehoben ist. Befindet sich der Ausfahrmast noch unterhalb der Messstelle, stellt das gemessene Biegemoment einen konstanten Anteil des Lastmoments dar.
  • Häufig ist das Hubgerüst mit einer Neigeeinrichtung zur Neigung des Hubgerüstes ausgestattet. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn die Sensorik eine Neige-Sensorik umfasst, die dazu ausgebildet ist, durch Messung einer Neigekraft der Neigeeinrichtung das Lastmoment zu erfassen.
  • Um eine besonders hohe Messgenauigkeit zu erhalten, umfasst die Neige-Sensorik vorzugsweise einen Kraftmessbolzen.
  • In einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist die Neigeeinrichtung einen hydraulischen Neigezylinder auf. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn die Neige-Sensorik einen Hydraulikdrucksensor zur Messung eines Hydraulikdrucks im Neigezylinder umfasst, um das Lastmoment zu erfassen.
  • Eine andere Möglichkeit zur Bestimmung des Lastmoments besteht darin, dass die Sensorik eine Hinterachslast-Sensorik umfasst, die dazu ausgebildet ist, durch Messung einer Hinterachslast des Flurförderzeugs das Lastmoment indirekt zu erfassen.
  • Das Lastmoment lässt sich auch direkt aus einem gemessenen Lastgewicht bestimmen. Hierzu ist vorgesehen, dass die Sensorik eine Lastgewicht-Sensorik umfasst, die dazu ausgebildet ist, durch Messung des Lastgewichts bei vorgegebenem Lastschwerpunkt der Last das Lastmoment zu erfassen. Beispielsweise kann die Lastgewicht-Sensorik bei einem hydraulisch betätigten Hubgerüst einen Lastdrucksensor umfassen, der in einen Hydraulikkreislauf des Hubgerüstes eingebaut ist.
  • In einer weiteren vorteilhaften Variante zur Bestimmung des Lastmoments ist vorgesehen, dass die Sensorik eine Dehnungsmess-Sensorik am Lastaufnahmemittel, insbesondere an einer Gabelzinke und/oder an einem Gabelträger, umfasst, die dazu ausgebildet ist, das Lastmoment zu messen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Hauptmast an einem unteren Mastanbindungspunkt am Flurförderzeug abgestützt ist, insbesondere in vertikaler Richtung, und an einem oberen Mastanbindungspunkt am Flurförderzeug abgestützt ist, insbesondere in horizontaler Richtung, und der Ausfahrmast mittels eines, im unteren Bereich des Ausfahrmastes angeordneten, Ausfahrmast-Abstützungselementes sowie mittels eines, im oberen Bereich des Hauptmastes angeordneten, Hauptmast-Abstützungselementes höhenbeweglich gelagert und in horizontaler Richtung am Hauptmast abgestützt ist, wobei die Sensorik mindestens einen Sensor umfasst, der dazu ausgebildet ist, das Biegemoment in Höhe eines oberen Mastanschlagspunktes zu messen, an dem das Ausfahrmast-Abstützungselement im vollständig ausgefahrenen Zustand des Ausfahrmastes positioniert ist. Der Hauptmast kann an dem unteren Mastanbindungspunkt und an dem oberen Mastanbindungspunt direkt an dem Flurförderzeug abgestützt sein, beispielsweise bei einem als Gegengewichtsgabelstapler ausgebildeten Flurförderzeugs, oder an einer Komponente des Flurförderzeugs, beispielsweise einem Schubschlitten eines als Schubmaststapler ausgebildeten Flurförderzeugs.
  • Zur Bestimmung des Lastmoments ist es bei dieser Ausführungsform von besonderem Vorteil, wenn auch die Erfassung des Lastmoments über eine Messung des Biegemoments erfolgt. Hierzu ist vorgesehen, dass die Sensorik mindestens einen Sensor umfasst, der dazu ausgebildet ist, durch Messung des Biegemoments in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes das Lastmoment zu erfassen.
  • Dabei stützt sich die Erfindung auf die Tatsache, dass das Biegemoment im oberen Teil des Hauptmastes bei gegebenem Lastmoment sehr stark davon abhängig ist, wie weit der Ausfahrmast ausgefahren ist. Das Biegemoment im unteren Bereich des Hauptmastes, aber noch oberhalb des oberen Mastanbindungspunktes des Hauptmastes zum Fahrzeug, bleibt jedoch konstant, sobald das im unteren Bereich des Ausfahrmastes angeordnete Ausfahrmast-Abstützungselement oberhalb des oberen Mastanbindungspunktes des Hauptmastes positioniert ist. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass das konstante Biegemoment im unteren Bereich des Hauptmastes dem Lastmoment entspricht, sobald das im unteren Bereich des Ausfahrmastes angeordnete Ausfahrmast-Abstützungselement oberhalb des oberen Mastanbindungspunktes des Hauptmastes positioniert ist. Durch Messung des Biegemoments des Hauptmastes in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes kann somit in einfacher Weise das Lastmoment erfasst werden.
  • Beim Ausfahrmast kann es sich zum Beispiel im Falle eines Standard-Hubgerüstes um einen Innenmast oder im Falle eines Duplex- oder Triplex-Hubgerüstes um einen Mittenmast handeln.
  • Der beschriebene Zusammenhang ergibt sich daraus, dass das Biegemoment an einer gegebenen Stelle des Hauptmastes dann dem Lastmoment gleich ist, wenn das im unteren Bereich des Ausfahrmastes angeordnete Ausfahrmast-Abstützungselement höher positioniert ist als diese Stelle des Hauptmastes. ist dieses Ausfahrmast-Abstützungselement niedriger positioniert als diese Stelle des Hauptmastes, dann ist das Biegemoment an dieser Stelle niedriger als das Lastmoment, und je größer der Abstand zwischen dem tiefer gelegten Ausfahrmast-Abstützungselement und der gegebenen Stelle nach unten ist, umso niedriger ist das Biegemoment an dieser Stelle.
  • Betrachtet man das Biegemoment auf der Höhe des Hauptmastes, auf welcher sich das Ausfahrmast-Abstützungselement am oberen Mastanschlagspunkt befindet, also zum Beispiel einige Dezimeter unterhalb des oberen Endes des Hauptmastes, und das Biegemoment auf der Höhe des oberen Mastanbindungspunktes des Hauptmastes zum Flurförderzeugs, also zum Beispiel einige Dezimeter oberhalb des unteren Endes des Hauptmastes, dann kann man aus den beiden Biegemomenten, beispielsweise aus dem Verhältnis dieser beiden Biegemomente, und durch eine einfache Rechnung die Höhe des Ausfahrmast-Abstützungselementes ermitteln und daraus die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ableiten.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Datenverarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, aus dem Verhältnis des gemessenen Biegemoments und des gemessenen Lastmoments, insbesondere aus dem Verhältnis der gemessenen Biegemomente, die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels zu berechnen.
  • Mit besonderem Vorteil ist die Datenverarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels aus einer Differenz zwischen dem gemessenen Biegemoment und dem Lastmoment, insbesondere aus dem Gradienten der gemessenen Biegemomente, zu bestimmen. Der Gradient ergibt sich insbesondere aus dem Biegemoment in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes und dem Biegemoment in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes. Diese mastbiegungsbasierte Hubhöhenermittlung funktioniert insbesondere dann zuverlässig, wenn das Hubgerüst eine Mindest-Belastung aufweist. Diese Einschränkung ist dennoch für viele Funktionen akzeptabel, weil sie nur mit Last relevant sind. Zu diesen Funktionen gehören zum Beispiel Mastschwingungs-Dämpfungs-Funktionen und Standsicherheits-Assistenz-Funktionen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist in der Datenverarbeitungseinrichtung ein Berechnungsprogramm hinterlegt, das zunächst die Höhe des Ausfahrmast-Abstützungselementes nach folgender Formel x R 0 = x R 1 x R 1 x S 1 M 1 / M L
    Figure DE102022115655A1_0001
    berechnet, wobei folgendes gilt:
  • XR0
    Höhe des Ausfahrmast-Abstützungselementes,
    XR1
    Höhe des Hauptmast-Abstützungselementes,
    XS1
    Messpunkt der Sensorik in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes,
    M1
    Biegemoment am Messpunkt XS1,
    ML
    Lastmoment.
  • Daraus ermittelt dann das Berechnungsprogramm unter Einberechnung einer in der Datenverarbeitungseinrichtung hinterlegten Korrelation zwischen der Höhe des Ausfahrmast-Abstützungselementes und der Höhe des Lastaufnahmemittels die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels.
  • Im Ruhezustand des Hubgerüstes kann aus den mit den beiden Sensoren gemessenen Biegemoment und Lastmoment, beispielsweise aus dem Verhältnis zwischen Biegemoment und Lastmoment, auf die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels geschlossen werden. Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Berechnungsprogramm einen Algorithmus umfasst, der dynamische Veränderungen der Biegemomente erfasst und Mastschwingungen erkennt. Der Algorithmus lässt somit dynamische hubhöhenabhängige Effekte bei der Hubhöhenermittlung miteinfließen. Dabei kann die Hubhöhen-Information das Ergebnis eines umfangreicheren Identifikations-Algorithmus sein, bei welchem man weitere mechanische Aspekte mitberücksichtigt, wie zum Beispiel den Einfluss der horizontalen Trägheitskräfte beim Beschleunigen, die hubhöhenabhängige Biegemomente erzeugen können. Der Identifikations-Algorithmus kann hierbei so ausgelegt werden, dass Mess-Störungen und die Auswirkungen parasitäre Effekte so gut wie möglich unterdrückt werden. Da solche dynamischen Effekte, wie der Einfluss der Trägheitskräfte, sehr stark von der Hubhöhe abhängig sind, begünstigt die Mitberücksichtigung dieser Effekte im Algorithmus die Identifikation der Hubhöhe.
  • Zweckmäßigerweise sind das Hauptmast-Abstützungselement als Hauptmast-Mastrolle und das Ausfahrmast-Abstützungselement als Ausfahrmast-Mastrolle ausgebildet. Auf diese Weise wird eine reibungsarme Ausfahrbewegung des Ausfahrmastes entlang des Hauptmastes ermöglicht.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Sensorik mindestens einen Dehnungs-Mess-Sensor, wobei mindestens ein Dehnungs-Mess-Sensor in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes am Hauptmast und/oder mindestens ein Dehnungs-Mess-Sensor in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes am Hauptmast angeordnet sind. Dabei kann der Dehnungs-Mess-Sensor zum Beispiel als Dehnungs-Mess-Streifen ausgebildet sein, mit dem ein Biegemoment des Hauptmastes auf technisch einfache Weise gemessen werden kann.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Hauptmast am oberen Mastanbindungspunkt mittels einer Neigeeinrichtung in einer vertikalen Ebene neigbar am Flurförderzeug abgestützt ist. Dabei kann die Neigeeinrichtung beispielsweise hydraulische Neigezylinder umfassen, über die der Hauptmast an das Flurförderzeug angebunden ist, so dass die Neigung des Hauptmastes bedarfsgerecht eingestellt werden kann.
  • Die Erfindung betrifft mit besonderem Vorteil Flurförderzeuge, bei welchen der untere und der obere Mastanbindungspunkt zum Flurförderzeug niedrig sind, wie zum Beispiel Schubmaststapler und Gegengewichtsstapler mit niedrig bzw. tief gelagerten Neigezylindern, bei denen der obere Mastanbindungspunkt am Hubgerüst im unteren Bereich des Hauptmastes angeordnet ist. Bei derartigen Flurförderzeugen ist insbesondere die Variante der Erfindung mit der Lastmoment-Erfassung über eine Messung des Biegemoments im unteren Bereich des Hauptmastes vorteilhaft.
  • Eine Variante der Erfindung betrifft Flurförderzeuge mit hochgelagerten, sogenannten oben liegenden, Neigezylindern, bei denen der obere Mastanbindungspunkt am Hubgerüst im oberen Bereich des Hauptmastes angeordnet ist. Auch bei derartigen Flurförderzeugen besteht ein Zusammenhang zwischen den an unterschiedlichen Höhenpositionen des Hubgerüstes gemessenen Biegemomenten und der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels, der eine Ermittlung der Hubhöhe ermöglicht. Bei derartigen Flurförderzeugen ist es jedoch vorteilhaft, das Lastmoment mittels Messung der Neigekraft des Neigeantriebs oder des Hydraulikdrucks der Neigezylinder oder mittels der Hinterachslast-Sensorik oder mittels der Lastgewichts-Sensorik zu bestimmen.
  • Die Erfindung bietet eine Reihe von Vorteilen:
    • Mit der Erfindung wird es ermöglicht, die Hubhöhe oberhalb des Freihubs eines Hubgerüstes robust und kostengünstig zu erfassen. Dabei liegt der Kostenvorteil in den in Frage kommenden Anwendungen, beispielsweise einer Hubgerüst-Schwingungsdämpfung und/oder eines Stabilitäts-Assistenzsystems eines Flurförderzeugs, nicht allein im niedrigen Preis der Dehnungs-Mess-Sensoren, sondern vor allem im synergetischen Nutzen der Messung des Biegemoments am oberen Mastanbindungspunkt für einen komplementären Zweck. Für eine Kippstabilität-Assistenz-Funktion kann man zum Beispiel den Konstant-Anteil dieses Mess-Signals benutzen, während man für eine Mastschwingungs-Dämpfungsfunktion den Schwingungs-Anteil dieses Mess-Signals, also das Mess-Signal nach Abzug des Konstant-Anteils, benutzen kann. Somit kann die Messung des Biegemoments am oberen Mastanbindungspunkt die erforderlichen Messgrößen für eine Kippstabilitäts-Assistenzfunktion, für eine Mastschwingungs-Dämpfungs-Assistenzfunktion und für die Hubhöheninformation (in Kombination mit der Messung des Biegemoments am oberen Mastanschlagspunkt), die beide genannten Assistenzfunktionen brauchen, gleichzeitig liefern.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen
    • 1 ein Hubgerüst eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs mit Hubhöhenermittlungssystem,
    • 2a, 2b Prinzipskizzen zur Veranschaulichung der Biegemomente des Hauptmastes des Hubgerüstes des Flurförderzeugs,
    • 3a, 3b Prinzipskizzen zur Veranschaulichung der Abhängigkeit der Biegemomente des Hauptmastes von der Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes,
    • 4a bis 4d Prinzipskizzen zur Veranschaulichung der Veränderung des Gradienten der Biegemomente des Hauptmastes in Abhängigkeit von der Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes,
    • 5 eine grafische Darstellung der gemessenen Biegemomente und
    • 6 eine grafische Darstellung der Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes als Funktion des Verhältnisses der gemessenen Biegemomente.
  • In allen Figuren sind dieselben Merkmale mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
  • Die 1 zeigt ein nicht näher dargestelltes erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1, das beispielsweise als Schubmaststapler ausgebildet ist. In der 1 ist als Bestandteil des Flurförderzeugs 1 ein Schubschlitten 1a dargestellt, an dem ein Hubgerüst 2 befestigt ist. Der Schubschlitten 1a kann relativ zu einem Fahrzeugchassis des Flurförderzeugs 1 in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne und hinten verschoben werden.
  • Das Flurförderzeug 1 weist ein Hubhöhenermittlungssystem 3 auf. Das Hubgerüst 2 umfasst einen, als Standmast, insbesondere als äußeren Standmast, ausgebildeten, Hauptmast 4 und einen, als Innenmast oder Mittelmast ausgebildeten, Ausfahrmast 5. In dem Ausfahrmast 5 ist ein nicht näher dargestellter Hubschlitten, beispielsweise ein Gabelträger, mit einem Lastaufnahmemittel, beispielsweise Gabelzinken, anhebbar und absenkbar angeordnet, das durch Ausfahren des Ausfahrmastes 5 relativ zum Hauptmast 4 auf eine gewünschte Hubhöhe angehoben wird.
  • Der als Standmast ausgebildete Hauptmast 4 ist an einem unteren Mastanbindungspunkt C0 am Flurförderzeug 1, im dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Schubschlitten 1a des Flurförderzeugs 1, abgestützt, insbesondere in vertikaler Richtung abgestützt. Der als Standmast ausgebildete Hauptmast 4 ist weiterhin an einem oberen Mastanbindungspunkt C1 am Flurförderzeug 1, im dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Schubschlitten 1a des Flurförderzeugs 1, abgestützt, insbesondere in horizontaler Richtung abgestützt. An dem oberen Mastanbindungspunkt C1 können beispielsweise Neigezylinder einer Neigeeinrichtung an dem Hauptmast 4 angreifen, mit denen das Hubgerüst 2 nach vorne und hinten geneigt werden kann.
  • Der Ausfahrmast 5 ist mittels eines, im unteren Bereich des Ausfahrmastes 5 angeordneten, Ausfahrmast-Abstützungselementes R0, das in der 1 nicht näher dargestellt ist, sowie mittels eines, im oberen Bereich des Hauptmastes 4 angeordneten, Hauptmast-Abstützungselementes R1, das in der 1 nicht näher dargestellt ist, im Hauptmast 4 höhenbeweglich gelagert und in horizontaler Richtung am Hauptmast 4 abgestützt. In der 1 ist ein oberer Mastanschlagspunkt 10 am Hauptmast 4 eingezeichnet, an dem das im unteren Bereich des Ausfahrmastes 5 angeordnete Ausfahrmast-Abstützungselement R0 im vollständig ausgefahrenen Zustand des Ausfahrmastes 5, d.h. bei vollständig angehobenem Ausfahrmast 5, positioniert ist.
  • Zur Ermittlung der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ist das Hubhöhenermittlungssystem 3 mit einer Sensorik 9 vorgesehen. Die Sensorik 9 umfasst einen, in Höhe, d.h. im Höhenbereich, des oberen Mastanschlagspunktes 10 am Hauptmast 4 angeordneten, Sensor S1 sowie im Ausführungsbeispiel der 1 bis 5 einen oder zwei, in Höhe, d.h. im Höhenbereich, des unteren Mastanbindungspunktes C1 am Hauptmast 4 angeordneten Sensor S0. Die Sensoren S1 und/oder S0 sind beispielsweise als Dehnungs-Mess-Sensoren 11 und 12 ausgebildet, die am Hauptmast 4 befestigt sind und die jeweiligen Biegemomente des Hauptmastes 4 an den entsprechenden Stellen messen. Die Sensoren S0, S1 sind somit in Höhe des Mastanbindungspunktes C1 und des Mastanschlagspunktes 10 am Hauptmast 4 angeordnet, wobei der Begriff „in Höhe“ auch einen Höhenbereich oberhalb und unterhalb der entsprechenden Positionen C1, 10 umfasst. Im Idealfall sind die beiden Sensoren S0, S1 exakt an den genannten Positionen C1 und 10 am Hauptmast 4 angebracht sind. Sofern es nicht möglich ist, die Sensoren S0, S1 genau an diesen Positionen C1, 10 des Hauptmastes 4 anzubringen, weil beispielsweise ein Querträger des Hubgerüstes 2 an diesen Positionen C1, 10 vorgesehen ist, können die Sensoren S0, S1 etwas oberhalb oder unterhalb der idealen Positionen C1, 10 am Hauptmast 4 angebracht werden.
  • Der in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes C1 am Hauptmast 4 angeordnete Sensor S0 ist dazu ausgebildet, zur Erfassung des Lastmoments ML einer mit dem Lastaufnahmemittel aufgenommenen Last ein Biegemoment M0 des Hauptmastes 4 in Höhe, d.h. im Höhenbereich, des oberen Mastanbindungspunktes C1 zu messen.
  • Der in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes 10 am Hauptmast 4 angeordnete Sensor S1 ist dazu ausgebildet ist, das Biegemoment M1 des Hauptmastes 4 in Höhe, d.h. im Höhenbereich, des oberen Mastanschlagspunktes 10 zu messen.
  • Die Sensordaten der Sensoren S1 und S0 werden in einer Datenverarbeitungseinrichtung 13 des Flurförderzeugs 1 ausgewertet. Hierzu ist in der Datenverarbeitungseinrichtung 13 ein Berechnungsprogramm hinterlegt, das aus dem gemessenen Biegemoment M1 und dem Lastmoment ML, insbesondere aus den beiden gemessenen Biegemomente M1 und M0, beispielsweise aus dem Verhältnis M1/ML des gemessenen Biegemomente M1 und des Lastmoment ML bzw. aus dem Verhältnis M1/M0 der gemessenen Biegemomente M1 und M0, die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels berechnet. Das Berechnungsprogramm kann weiterhin einen Algorithmus umfassen, der außerdem dynamische Veränderungen der Biegemomente erfasst und Mastschwingungen des Hauptmastes 4 erkennt. Somit liefern die Sensoren S1 und S0 gleichzeitig die erforderlichen Messgrößen für eine Kippstabilitäts-Assistenz-Funktion, für eine Mastschwingungs-Dämpfungs-Assistenz-Funktion und für die Hubhöheninformation, die beide Assistenzfunktionen brauchen.
  • In den 2a, 2b sind Prinzipskizzen zur Veranschaulichung der Biegemomente M0, M1 des Hauptmastes 4 des Hubgerüstes 2 des Flurförderzeugs 1 aus der 1 dargestellt.
  • Dargestellt ist in den 2a, 2b jeweils der als Standmast ausgebildete Hauptmast 4, der mit dem unteren Mastanbindungspunkt C0 und mit dem oberen Mastanbindungspunkt C1 am Flurförderzeug 1, beispielsweise dem Schubschlitten eines Schubmaststaplers, abgestützt ist. Dargestellt ist weiterhin der in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes C1 am Hauptmast 4 angeordnete Sensor S0, der zur Erfassung des Lastmoments ML das Biegemoment M0 des Hauptmastes 4 in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes C1 erfasst, und der in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes 10 am Hauptmast 4 angeordnete Sensor S1, der das Biegemomente M1 des Hauptmastes 4 in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes 10 erfasst. Dargestellt sind weiterhin das im unteren Bereich des Ausfahrmastes 5 angeordnete Ausfahrmast-Abstützungselement R0 sowie das im oberen Bereich des Hauptmastes 4, bevorzugt am oberen Ende des Hauptmastes 4, angeordnete Hauptmast-Abstützungselement R1, mit denen der Ausfahrmast 5 im Hauptmast 4 höhenbeweglich gelagert und in horizontaler Richtung am Hauptmast 4 abgestützt ist. Das Ausfahrmast-Abstützungselement R0 ist beispielsweise als Ausfahrmast-Mastrolle ausgebildet. Entsprechend ist das Hauptmast-Abstützungselementes R1 beispielsweise als Hauptmast-Mastrolle ausgebildet.
  • Die 2a zeigt den Hauptmast 4 bei leicht hoch gefahrenem und somit geringfügig angehobenem Ausfahrmast 5. Das Ausfahrmast-Abstützungselement R0 befindet sich auf der Höhe des oberen Mastanbindungspunkts C1 und des unteren Sensors S0. in der in der 2a dargestellten Situation ist das Biegemoment M0 am oberen Mastanbindungspunkt C1, an dem der Sensor S0 angeordnet ist, bereits maximal und gleicht dem Lastmoment ML um den Mastfuß, während das Biegemoment M1 am oberen Mastanschlagspunkt 10, an dem der Sensor S1 angeordnet ist, noch sehr schwach ist. Das Verhältnis M1/ML bzw. M1/M0 der beiden mit den Sensoren S1 und S0 gemessenen Biegemomente M1 und M0 ist hier sehr klein und liegt etwa bei 0,1.
  • Die 2b zeigt den Hauptmast 4 bei maximal hoch gefahrenem Ausfahrmast 5. Das Ausfahrmast-Abstützungselement R0 befindet sich auf der Höhe des oberen Mastanschlagspunktes 10 und somit auf der Höhe des oberen Sensors S1. in der in der 2b dargestellten Situation sind die Biegemomente M0 und M1 an beiden Messstellen C1 und 10, an denen die Sensoren S0 und S1 angeordnet sind, maximal und dem Lastmoment ML gleich. Das Verhältnis M1/ML bzw. M1/M0 der beiden mit den Sensoren S1 und S0 gemessenen Biegemomente M1 und M0 ist hier gleich 1.
  • Aus den 2a, 2b ist ersichtlich, dass das Biegemoment M0 am oberen Mastanbindungspunkt C1 bereits ab einer geringfügigen Hubhöhe des Ausfahrmastes 5 konstant auf dem Maximalwert ist und gleich dem Lastmoment ML ist, während das Biegemoment M1 am oberen Mastanschlagspunkt 10 stark von der Hubhöhe des Ausfahrmastes 5 abhängt.
  • Das Biegemoment entlang des Hauptmastes 4 hängt somit von der Position des Ausfahrmast-Abstützungselements R0 ab, das am unteren Bereich des Ausfahrmastes 5 angeordnet ist. Im unteren Bereich des Hauptmastes 4 ist das Biegemoment des Hauptmastes 4 bereits ab einer geringfügigen Hubhöhe des Ausfahrmastes 5 konstant und gleich dem Lastmoment ML, während das Biegemoment des Hauptmastes 4 im oberen Bereich stark von der Hubhöhe des Ausfahrmastes 5 abhängig ist. Im oberen Bereich variiert das Biegemoment des Hauptmastes 4 vom Wert 0 bei eingefahrenem Ausfahrmast 5 bis zum Lastmoment ML bei vollständig angehobenem Ausfahrmast 5.
  • Zwischen diesen beiden - in den 2a, 2b dargestellten - Grenzsituationen variiert das Verhältnis M1/ML bzw. M1/M0 der beiden mit den Sensoren S1 und S0 gemessenen Biegemomente M1 und M0 in kontinuierlicher Abhängigkeit von der Höhe des Ausfahrmastes 5 von einem kleinen Wert (etwa 0,1) bis 1. Dieses Verhältnis M1/ML bzw. M1/M0 der beiden mit den Sensoren S1 und S0 gemessenen Biegemomente M1 und M0 ist das grundlegende Maß, aus welchem gemäß der Erfindung die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermittelt wird.
  • Über die Messung der Biegemoment M0 und M1 im unteren und oberen Bereich des Hauptmastes 4 und somit über die Messung des relevanten Mastbiegungsgradienten wird somit erfindungsgemäß die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermittelt.
  • Die 3 a, 3b zeigen Prinzipskizzen zur Veranschaulichung der Abhängigkeit der Biegemomente M1 und M0 am Hauptmast 4 von der Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5.
  • Die 3a zeigt den Ausfahrmast 5 in einer Position, in der der Ausfahrmast 5 etwa bis zur Hälfte der maximalen Ausfahrhöhe ausgefahren ist. Das, als Ausfahrmast-Mastrolle ausgebildete, Ausfahrmast-Abstützungselement R0 ist etwa in der Mitte zwischen dem oberen Mastanbindungspunkt C1 mit dem unteren Sensor S0 und dem, am oberen Ende des Hauptmastes 4 angebrachten, Hauptmast-Abstützungselement R1 positioniert.
  • In der 3b sind die in dieser Ausfahrstellung des Ausfahrmast 5 auf den Hauptmast 4 wirkenden Kräfte Fco am unteren Mastanbindungspunkt C0, FC1 am oberen Mastanbindungspunkt C1, FR0 am Ausfahrmast-Abstützungselement R0 sowie FR1 am Hauptmast-Abstützungselement R1 dargestellt.
  • In der 3b zeigt weiterhin den Verlauf des sich in dieser Ausfahrstellung des Ausfahrmast 5 ergebenden Biegemoments entlang des Hauptmastes 4.
  • Im Bereich I nimmt das Biegemoment M zwischen der Höhe des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 und der Höhe des Hauptmast-Abstützungselementes R1 linear vom maximalen Lastmoment ML bis auf Null ab.
  • Im Bereich II ist das Biegemoment M zwischen dem oberen Mastanbindungspunkt C1 und dem Ausfahrmast-Abstützungselement R0 konstant und entspricht dem Lastmoment ML.
  • Im Bereich III nimmt das Biegemoment M zwischen den beiden Mastanbindungspunkten C0 und C1 linear von Null bis auf das maximale Lastmoment ML zu.
  • Bei der in der 3a bzw. 3b dargestellten Hubhöhe des Ausfahrmastes 5 ist das mit dem Sensor S0 am oberen Mastanbindungspunkt C1 erfasste Biegemoment M0 des Hauptmastes 4 maximal und entspricht dem Lastmoment ML. Das mit dem Sensor S1 am oberen Mastanschlagspunkt 10 erfasste Biegemoment M1 des Hauptmastes 4 ist kleiner als das Lastmoment ML und nimmt einen Zwischenwert zwischen 0 und ML ein.
  • In den 4a bis 4d sind Prinzipskizzen zur Veranschaulichung der Veränderung des Gradienten der Biegemomente M1, M0 in Abhängigkeit von der Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5 gezeigt. Dabei sind in den 4a bis 4d jeweils nebeneinander die verschiedenen Positionen des Ausfahrmastes 5 und die entsprechenden Verläufe des Biegemoments M am Hauptmast 4 dargestellt.
  • Es ist zu erkennen, dass das Biegemoment M0, das mit dem am oberen Mastanbindungspunkt C1 angeordneten Sensor S0 gemessen wird, konstant ist und dem Lastmoment ML entspricht, sobald das untere Ausfahrmast-Abstützungselement R0 auf Höhe des oberen Mastanbindungspunkt C1 und darüber angeordnet ist. Weiterhin ist zu erkennen, dass das Biegemoment M1, das mit dem am oberen Mastanschlagspunkt 10 angeordneten Sensor S1 gemessen wird, von einem niedrigen Wert zum Lastmoment ML variiert und dem Lastmoment ML erst dann entspricht, wenn das untere Ausfahrmast-Abstützungselement R0 auf Höhe des oberen Mastanschlagspunkt 10 angeordnet ist.
  • Die 5 zeigt an einem Anwendungsbeispiel das Verhältnis M1/ML und M0/ML der gemessenen Biegemomente M1 und M0 zum Lastmoment ML um den Mastfuß in Abhängigkeit von der Höhe xR0 des unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0. in der 5 ist hierbei auf der waagerechte Achse die Höhe xR0 des unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 und auf der vertikalen Achse das Verhältnis M1/ML und das Verhältnis M0/ML der gemessenen Biegemomente M1 und M0 zum Lastmoment ML dargestellt.
  • In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Annahmen getroffen:
    • • Höhe des oberen Hauptmast-Abstützungselementes R1: XR1 = 5,6 m
    • • Höhe des unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0: xR0= 0,00 m, 0,01 m ... 5,0 m (Hubhöhen-abhängig)
    • • Höhe des oberen Sensors S1: xS1 = 5,0 m
    • • Höhe des unteren Sensors S0: xS0 = 0,6 m
  • Schon bei kleiner Höhe (Wert XS0) von R0 erreicht das mit dem unteren Sensor S0 gemessene Biegemoment M0 das maximale Lastmoment ML und das Verhältnis M0/ML (obere Kurve in der 5) wird zu dem Wert 1, während das mit dem oberen Sensor S1 gemessene Biegemoment M1 erst am oberen Mastanschlagspunkt 10 (Wert XS1) das maximale Lastmoment ML erreicht und das Verhältnis M1/ML (untere Kurve in der 5) zu dem Wert 1 wird.
  • Das mit dem oberen Sensor S1 gemessene Biegemoment M1 des oberen Sensors S1 weist einen hyperbolischen Verlauf mit einem leichten Anstieg in der unteren Hälfte des Höhen-Variationsbereichs des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 und mit einem steileren Anstieg in der oberen Hälfte des Höhen-Variationsbereichs des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 auf. Der hyperbolische Verlauf des Biegemoments M1 des oberen Sensors S1 mit dem leichten Anstieg in der unteren Hälfte des Höhen-Variationsbereichs des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 und mit dem steileren Anstieg in der oberen Hälfte des Höhen-Variationsbereichs des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 ist nicht unbedingt nachteilig, sondern im Gegenteil. Für die anvisierten Funktionen Mastschwingungsdämpfung und Kippstabilitäts-Kontrolle hat die obere Hälfte eine größere Relevanz. Es kann von Vorteil sein, wenn das Messsignal des Sensors S1 in diesem Bereich besser aufgelöst ist.
  • Die 6 zeigt eine grafische Darstellung der Höhe xR0 des unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 und somit die Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5 als Funktion des Verhältnisses M1/M0 der mit den Sensoren S1 und S0 gemessenen Biegemomente M1 und M0 des Hauptmastes 4 bzw. als Funktion des Verhältnisses M1/ML des mit den Sensor S1 gemessenen Biegemoments M1 des Hauptmastes 4 und des mit einem entsprechenden Sensor erfassten Lastmoments ML. Dabei werden dieselben Annahmen getroffen wie in 5.
  • In der 6 ist hierbei auf der waagerechte Achse das Verhältnis M1/M0 der gemessenen Biegemomente M1 und M0 bzw. das Verhältnis M1/ML des gemessenen Biegemoments M1 und des Lastmoments ML und auf der vertikalen Achse die Höhe xR0 des unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 dargestellt.
  • In der 6 ist die sich nach der Formel x R 0 = x R 1 x R 1 x S 1 M 1 / M L
    Figure DE102022115655A1_0002
    berechnete Höhe xR0 des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 dargestellt, wobei
  • xR0
    die Höhe des unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0,
    XR1
    die Höhe des oberen Hauptmast-Abstützungselementes R1,
    XS1
    der Messpunkt des Sensor S1 in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes 10,
    M1
    das mit dem Sensor S1 gemessene Biegemoment am Messpunkt xS1,
    ML
    das Lastmoment ist.
  • Das Lastmoment ML wird im dargestellten Ausführungsbeispiel anhand des Biegemoments M0 ermittelt, das mit dem Sensor S0 am Messpunkt xS0 in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes C1 gemessen wird.
  • Für die Parameter XR1 und XS1 gelten die bereits zur 5 genannten Werte.
  • Die Datenverarbeitungseinrichtung 13 erhält hierbei die mit den Sensoren S1 und S0 gemessenen Biegemomente M1 und M0 bzw. das mit dem Sensor S1 gemessene Biegemoment M1 und das mit einem geeigneten Sensor erfasste Lastmoment ML und berechnet anhand der oben genannten Formel, die in der Datenverarbeitungseinrichtung 13 abgespeichert ist, wobei die Parameter XR1 und XS1 konstruktionsbedingt bekannt und somit Konstanten sind, die Höhe xR0 der unteren Ausfahrmast-Abstützungselementes R0. Unter weiterer Einberechnung einer in der Datenverarbeitungseinrichtung 13 hinterlegten Korrelation zwischen der Höhe xR0 des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 und der Höhe des Lastaufnahmemittels kann von der Datenverarbeitungseinrichtung 13 aus der Höhe xR0 des Ausfahrmast-Abstützungselementes R0 die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermittelt werden.
  • Erfindungsgemäß wird somit die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels aus dem Verhältnis zwischen dem Biegemoment M1 im oberen Hauptmast-Bereich und dem Lastmoment ML ermittelt. Die Quintessenz der erfindungsgemäßen Ermittlung der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels liegt primär in der Benutzung der Abhängigkeit des Biegemoments M1 im oberen Teil des Hauptmastes 4 von des Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5, um die Hubhöhe zu ermitteln.
  • In dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 5 wird das Lastmoment ML mittels des in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes C1 am Hauptmast 4 angeordnete Sensors S0 ermittelt, der das Biegemoment M0 erfasst. Die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels wird hierbei aus den gemessenen Biegemomenten M0 und M1 im unteren und im oberen Bereich des Hauptmastes 4 ermittelt.
  • Die Erfindung stützt sich auf die Tatsache, dass das Biegemoment an einem beliebigen Punkt des Hauptmastes 4 bei gegebenem Lastmoment ML progressiv steigt in Abhängigkeit von der Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5, aber nur solange, bis die Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5 die Höhe des berücksichtigen Punkts erreicht oder überschreitet. Ab dieser Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5 erreicht das Biegemoment des Hauptmastes 4 an dem berücksichtigten Punkt sein Maximum, das dem Lastmoment ML gleich ist. Dementsprechend wird aus dem Anstiegsversatz der an zwei höhenversetzten Punkten im Hauptmast 4 gemessenen Biegemomente M0, M1 die Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 4 abgeleitet und somit auch die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermittelt.
  • Während das am unteren Punkt des Hauptmastes 4 gemessene Biegemoment M0 sein Maximum schon erreicht hat und dem Lastmoment ML gleich ist, hat das am oberen Punkt des Hauptmastes 4 gemessene Biegemoment M1 nur ein Teil des Lastmoments ML erreicht, und in Abhängigkeit von diesem Verhältnis wird die Ausfahrhöhe des Ausfahrmastes 5 abgeleitet.
  • Die Erfindung ist jedoch nicht auf das in den 1 bis 5 dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
  • Anstelle der Erfassung des Biegemoments M0 mittels des Sensors S0 am unteren Bereich des Hauptmastes 4 zur Ermittlung des Lastmoments ML kann ein beliebiges anderes Signal verwendet werden, das über einen anderen Weg die erforderliche Information über das Lastmoment ML zur Verfügung stellt, um in Verbindung mit der Erfassung des Biegemoments M1 am oberen Bereich des Hauptmastes 4 mittels des Sensors S1 die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermitteln zu können.
  • Das Lastmoment ML kann alternativ zu den 1 bis 5 durch Messung der Neigekraft einer Neigeeinrichtung des Hubgerüstes 2, beispielsweise mittels Kraftmessbolzen oder durch Messung des Hydraulikdrucks in hydraulischen Neigezylindern, ermittelt werden.
  • Das Lastmoment ML kann alternativ zu den 1 bis 5 über die Hinterachslast des Flurförderzeugs 1 ermittelt werden.
  • Das Lastmoment ML kann alternativ zu den 1 bis 5 durch eine Dehnungsmess-Sensorik an den Gabelzinken oder am Gabelträger ermittelt werden.
  • Das Lastmoment ML kann alternativ zu den 1 bis 5 aus dem gemessenen Lastgewicht, beispielweise über den Lastdruck eines hydraulischen Hubantriebs, ermittelt werden, wobei der Lastschwerpunktposition der Last als bekannt angenommen wird.
  • Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, bei dem der Hauptmast 4 am Schubschlitten 1a eines als Schubmaststaplers ausgebildeten Flurförderzeugs 1 angeordnet ist. Das Flurförderzeug kann alternativ von einem Gegengewichtsgabelstapler oder einem Lagertechnikstapler gebildet sein, bei dem das Hubgerüst 4 an dem unteren Mastanbindungspunkt C0 und an dem oberen Mastanbindungspunkt C1 direkt am Flurförderzeug 1 abgestützt ist.

Claims (18)

  1. Flurförderzeug (1) mit einem Hubgerüst (2), welches mindestens einen Hauptmast (4) und mindestens einen, am Hauptmast (4) höhenbeweglich angeordneten, Ausfahrmast (5) aufweist, wobei durch Ausfahren des Ausfahrmastes (5) ein, ein Lastmoment (ML) aufweisendes, Lastaufnahmemittel auf eine gewünschte Hubhöhe gehoben werden kann, sowie mit einem Hubhöhenermittlungssystem (3) zur Messung der Hubhöhe des Lastaufnahmemittels, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubhöhenermittlungssystem (3) eine Sensorik (9) aufweist, die dazu ausgebildet ist, das Lastmoment (ML) zu erfassen und in einer Höhe des Hauptmastes (4) ein Biegemoment (M1) des Hauptmastes (4) zu erfassen, wobei die Sensorik (9) mit einer Datenverarbeitungseinrichtung (13) zur Auswertung der Sensorsignale der Sensorik (9) in Wirkverbindung steht, die dazu eingerichtet ist, aus dem erfassten Lastmoment (ML) und dem erfassten Biegemoment (M1), insbesondere aus der Differenz des erfassten Lastmoments (ML) und des erfassten Biegemoments (M1), die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels zu berechnen.
  2. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) mindestens einen Sensor (S1) umfasst, der dazu ausgebildet ist, das Biegemoment (M1) in einem oberen Bereich des Hauptmastes (4) zu messen.
  3. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubgerüst (2) mit einer Neigeeinrichtung zur Neigung des Hubgerüstes (2) ausgestattet ist und die Sensorik (9) eine Neige-Sensorik umfasst, die dazu ausgebildet ist, durch Messung einer Neigekraft der Neigeeinrichtung das Lastmoment (ML) zu erfassen.
  4. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Neige-Sensorik einen Kraftmessbolzen umfasst.
  5. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigeeinrichtung einen hydraulischen Neigezylinder aufweist und die Neige-Sensorik einen Hydraulikdrucksensor zur Messung eines Hydraulikdrucks im Neigezylinder umfasst.
  6. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) eine Hinterachslast-Sensorik umfasst, die dazu ausgebildet ist, durch Messung einer Hinterachslast des Flurförderzeugs das Lastmoment (ML) zu erfassen.
  7. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) eine Lastgewicht-Sensorik umfasst, die dazu ausgebildet ist, durch Messung des Lastgewichts bei vorgegebenem Lastschwerpunkt das Lastmoment (ML) zu erfassen.
  8. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) eine Dehnungsmess-Sensorik am Lastaufnahmemittel, insbesondere an einer Gabelzinke und/oder an einem Gabelträger, umfasst, die dazu ausgebildet ist, das Lastmoment (ML) zu messen.
  9. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) mindestens einen Sensor (S0) umfasst, der dazu ausgebildet ist, durch Messung des Biegemoments (M0) in einem unteren Bereich des Hauptmastes (4) das Lastmoment (ML) zu erfassen.
  10. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptmast (4) an einem unteren Mastanbindungspunkt (C0) am Flurförderzeug (1) abgestützt ist, insbesondere in vertikaler Richtung, und an einem oberen Mastanbindungspunkt (C1) am Flurförderzeug (1) abgestützt ist, insbesondere in horizontaler Richtung, und der Ausfahrmast (5) mittels eines, im unteren Bereich des Ausfahrmastes (5) angeordneten, Ausfahrmast-Abstützungselementes (R0) sowie mittels eines, im oberen Bereich des Hauptmastes (4) angeordneten, Hauptmast-Abstützungselementes (R1) höhenbeweglich gelagert und in horizontaler Richtung am Hauptmast (4) abgestützt ist, wobei die Sensorik (9) mindestens einen Sensor (S1) umfasst, der dazu ausgebildet ist, das Biegemoment (M1) in Höhe eines oberen Mastanschlagspunktes (10) zu messen, an dem das Ausfahrmast-Abstützungselement (R0) im vollständig ausgefahrenen Zustand des Ausfahrmastes (5) positioniert ist.
  11. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) mindestens einen Sensor (S0) umfasst, der dazu ausgebildet ist, durch Messung des Biegemoments (M0) in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes (C1) das Lastmoment (ML) zu erfassen.
  12. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, aus dem Verhältnis des gemessenen Biegemoments (M1) und des Lastmoments (ML), insbesondere aus dem Verhältnis der gemessenen Biegemomente (M0, M1), die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels zu berechnen.
  13. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels aus einer Differenz des gemessenen Biegemoments (M1) und des Lastmoments (ML), insbesondere aus dem Gradienten der gemessenen Biegemomente (M0, M1), zu bestimmen.
  14. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der Datenverarbeitungseinrichtung (13) ein Berechnungsprogramm hinterlegt ist, das die Höhe (xRO) des Ausfahrmast-Abstützungselementes (R0) nach folgender Formel x R 0 = x R 1 x R 1 x S 1 M 1 / M L
    Figure DE102022115655A1_0003
    berechnet, wobei xR0 Höhe des Ausfahrmast-Abstützungselementes, xR1 Höhe des Hauptmast-Abstützungselementes, xS1 Messpunkt der Sensorik in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes, M1 Biegemoment am Messpunkt xS1, ML Lastmoment, und daraus unter Einberechnung einer in der Datenverarbeitungseinrichtung (13) hinterlegten Korrelation zwischen der Höhe (xR0) des Ausfahrmast-Abstützungselementes (R0) und der Höhe des Lastaufnahmemittels die Hubhöhe des Lastaufnahmemittels ermittelt.
  15. Flurförderzeug (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Berechnungsprogramm einen Algorithmus umfasst, der dynamische Veränderungen der Biegemomente (M0, M1) erfasst und Mastschwingungen erkennt.
  16. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptmast-Abstützungselement (R1) als Hauptmast-Mastrolle und das Ausfahrmast-Abstützungselement (R0) als Ausfahrmast-Mastrolle ausgebildet sind.
  17. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (9) mindestens Dehnungs-Mess-Sensor (11, 12) umfasst, wobei mindestens ein Dehnungs-Mess-Sensor (12) in Höhe des oberen Mastanbindungspunktes (C1) am Hauptmast (4) und/oder mindestens ein Dehnungs-Mess-Sensor (11) in Höhe des oberen Mastanschlagspunktes (10) am Hauptmast (4) angeordnet sind.
  18. Flurförderzeug (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptmast (4) am oberen Mastanbindungspunkt (C1) mittels einer Neigeeinrichtung in einer vertikalen Ebene neigbar am Flurförderzeug (1) abgestützt ist.
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