DE102022114874A1

DE102022114874A1 - Befestigungssystem zum Befestigen eines Gehäuses an einer Wandung

Info

Publication number: DE102022114874A1
Application number: DE102022114874.2A
Authority: DE
Inventors: Michael DIETERICH; Stefan Robl
Original assignee: Endress and Hauser Conducta GmbH and Co KG
Current assignee: Endress and Hauser Conducta GmbH and Co KG
Priority date: 2022-06-13
Filing date: 2022-06-13
Publication date: 2023-12-14

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem (1) zum Befestigen eines Gehäuses (10) an einer Wandung (101) eines Schaltschranks, umfassend:
- ein Gehäuse (10), welches sich entlang einer ersten Achse (X) erstreckt und einen Vorsprung aufweist, welcher sich quer zur ersten Achse (X) erstreckt, derart, dass eine Anschlagsfläche für eine erste Seite einer Wandung (101) gebildet wird,
wobei das Gehäuse (10) eine erste Lagerkomponente (13) und eine erste Arretierkomponente (14) umfasst,
- ein Halteelement (20) mit einer zweiten Lagerkomponente, einer zweiten Arretierkomponente und einer Kontaktfläche zum Kontaktieren einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Wandung (101),
wobei die Kontaktfläche einen ersten Kontaktpunkt mit einem ersten Abstand zur zweiten Lagerkomponente und einen zweiten Kontaktpunkt mit einem zweiten Abstand zur zweiten Lagerkomponente aufweist, wobei der zweite Abstand größer als der erste Abstand ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zum Befestigen eines Gehäuses an einer Wandung sowie einen Schaltschrank mit dem Befestigungssystem.
In der Analysemesstechnik, insbesondere im Bereich der Wasserwirtschaft, der Umweltanalytik, im industriellen Bereich, z.B. in der Lebensmitteltechnik, der Biotechnologie und der Pharmazie, sowie für verschiedenste Laboranwendungen sind Messgrößen wie der pH-Wert, die Leitfähigkeit, oder auch die Konzentration von Analyten, wie beispielsweise Ionen oder gelösten Gasen in einem gasförmigen oder flüssigen Messmedium von großer Bedeutung. Diese Messgrößen können beispielsweise mittels elektrochemischer Sensoren erfasst und/oder überwacht werden, wie zum Beispiel optische, potentiometrische, amperometrische, voltammetrische oder coulometrische Sensoren, oder auch Leitfähigkeitssensoren.
Diese Sensoren sind in der Regel von der zum Sensor entsprechenden Messwertanzeige getrennt. Die Messwertanzeige erfolgt zum Beispiel an einem Transmitter, welcher den Sensorrohmesswert (z.B. in mV) in einen Parametermesswert (z.B. in pH) umrechnet und zum Beispiel an einem Display anzeigt.
Das Gehäuse des Transmitters ist beispielsweise in einem Schaltschrank untergebracht. Im Zuge einer Wartung oder Erstinstallation des Transmitters muss ein Benutzer das Gehäuse aus dem Schaltschrank ausbauen bzw. einbauen. Es besteht der Wunsch, den Arbeitsaufwand für derartige Wartungsarbeiten so gering wie nur möglich zu halten, sowie gleichzeitig eine optimale Befestigung des Transmittergehäuses im Schaltschrank zu garantieren.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Befestigungssystem bereitzustellen, welches einen Arbeitsaufwand für Wartungsarbeiten minimiert, sowie eine zuverlässige und sichere Halterung eines Gehäuses ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Befestigungssystem gemäß Anspruch 1.
Das erfindungsgemäße Befestigungssystem zum Befestigen eines Gehäuses an einer Wandung eines Schaltschranks, umfasst:

- ein Gehäuse, welches sich entlang einer ersten Achse erstreckt und einen Vorsprung aufweist, welcher sich quer zur ersten Achse erstreckt, derart, dass eine Anschlagsfläche für eine erste Seite einer Wandung gebildet wird,

- ein Halteelement mit einer zweiten Lagerkomponente, einer zweiten Arretierkomponente und einer Kontaktfläche zum Kontaktieren einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Wandung,

Anhand des erfindungsgemäßen Befestigungssystem wird ermöglicht, dass auf Werkzeug beim Ein- und Ausbauen des Gehäuses in eine Wandung von z.B. eines Schaltschrankes verzichtet werden kann. Somit wird die Sicherheit bei Wartungsarbeiten erhöht. Es kann somit kein Werkzeug in den Schaltschrank fallen, was zu Beschädigungen elektronischer Bauteile führen könnte. Durch das Befestigungssystem wird ermöglicht, die Arbeitszeit und somit den Arbeitsaufwand für Wartungsarbeiten zu minimieren. Zudem wird der Komfort für den Benutzer maximiert, da mit wenig Kraftaufwand ein sattes Anpressen des Gehäuses an die Wandung möglich ist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Vorsprung eine Dichtung auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Kontaktfläche die Krümmung einer Kreisevolvente auf.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die erste Lagerkomponente eine Öffnung auf und die zweite Lagerkomponente weist einen zur Öffnung komplementären Flügel auf, wobei der Flügel dazu geeignet ist, in die Öffnung eingesetzt zu werden, wenn die das Halteelement relativ zum Gehäuse in einer vorbestimmten Winkelposition angeordnet ist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Gehäuse eine Benutzerschnittstelle auf, welche derart am Gehäuse angeordnet ist, dass der Vorsprung die Benutzerschnittstelle von der ersten Seite der Wandung trennt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die erste Arretierkomponente radial zur ersten Lagerkomponente angeordnete Aussparungen auf, und die zweite Arretierkomponente weist einen zu den Aussparungen komplementären Anker auf.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Aussparungen zur ersten Achse in einem Winkel zwischen -45° und 45° angeordnet.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die vorbestimmte Winkelposition derart gewählt, dass diese außerhalb einem Winkelbereich zwischen -45° und 45° zur ersten Achse liegt.
Die oben genannte Aufgabe wird ebenso gelöst durch einen Schaltschrank gemäß Anspruch 9.
Der erfindungsgemäße Schaltschrank umfasst:

- ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem,
- eine Wandung mit einer Aussparung,

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Dichtung zwischen dem Vorsprung des Gehäuses und der ersten Seite der Wandung angeordnet.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Es zeigen:

- 1: eine schematische Darstellung eines Schaltschrankausschnitts mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem,
- 2: eine schematische Seitenansicht des Gehäuses des Befestigungssystems aus 1,
- 3: eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform des Halteelements des Befestigungssystems,
- 4: eine Draufsicht auf das Halteelement aus 3,
- 5: eine schematische Seitenansicht des in 1 gezeigten Schaltschrankausschnitts,
- 6: eine schematische Seitenansicht eines Schaltschrankausschnitts mit einer Ausführungsform des Schaltschranks mit einer dicken Wandung.

1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schaltschrank 100 mit einer Wandung 101 und einem Befestigungssystem 1. Das Befestigungssystem 1 umfasst ein Gehäuse 10 und ein Halteelement 20 und eignet sich zum Befestigen des Gehäuses 10 an der Wandung 101 des Schaltschranks 100.
Vorzugsweise umfasst das Befestigungssystem 1 zwei Halteelemente 20, welche auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 10 angeordnet sind. Die zwei Halteelemente 20 sind vorzugsweise identisch.
Die Wandung 101 weist eine Aussparung 102 auf, um das Gehäuse 10 zu empfangen. Die Wandung 101 weist außerdem eine erste Seite 103 und eine der ersten Seite 103 gegenüberliegende zweite Seite 104 auf. Die Aussparung 102 ist derart dimensioniert, dass das Gehäuse 10 des Befestigungselements 1 teilweise durch die Aussparung 102 durchführbar ist. Das Gehäuse 10 weist einen Vorsprung 11 auf, welcher dazu geeignet ist, auf der ersten Seite 103 der Wandung 101 aufzuliegen. Dies ermöglicht, dass das Gehäuse 10 teilweise aus dem Schaltschrank 100 heraussteht. Das Halteelement 20 des Befestigungselements 1 ist dazu geeignet, die zweite Seite 104 der Wandung 101 zu kontaktieren, wenn das Halteelement 20 mit dem Gehäuse 10 verbunden ist, so dass das Gehäuse 10 sicher an der Wandung 101 des Schaltschranks 100 befestigt ist.
Vorzugsweise ist eine Dichtung 30 zwischen dem Vorsprung 11 des Gehäuses 10 und der ersten Seite 103 der Wandung 101 angeordnet. Die Dichtung 30 ist derart ausgestaltet, dass keine Flüssigkeit von der ersten Seite 103 auf die zweite Seite 104 des Schaltschranks 100 durch die Aussparung 102 gelangt, wenn das Gehäuse 10 die Dichtung 30 an die Wandung 101 drückt. Die Dichtung 30 umläuft die Aussparung 102. Die Dichtung 30 ist zum Beispiel als O-Ring ausgestaltet.
Die Wandung 101 weist beispielsweise eine Wandstärke zwischen 1 mm und 10 mm auf. Selbstverständlich können auch andere Wandstärken verwendet werden, vorausgesetzt, das Halteelement 20 ermöglicht ein Befestigen des Gehäuses 10 an der Wandung 101. Welche Bedingungen für eine derartige Befestigung notwendig sind, wird unten ausgeführt.
2 zeigt das Gehäuse 10 des Befestigungssystem 1 im Detail. Das Gehäuse 10 erstreckt sich entlang einer ersten Achse X und weist den Vorsprung 11 auf. Der Vorsprung 11 erstreckt sich quer zur ersten Achse X, so, dass eine Anschlagsfläche 12 für die erste Seite 103 der Wandung 101 gebildet wird. Gemäß einer Ausführungsform weist der Vorsprung 11 die Dichtung 30 auf.
Das Gehäuse 10 umfasst des Weiteren eine erste Lagerkomponente 13 und eine erste Arretierkomponente 14. Die erste Lagerkomponente 13 ist zum Beispiel eine Öffnung 15, zum drehbaren Befestigen des Halteelements 20. Die erste Arretierkomponente 14 umfasst zum Beispiel Aussparungen, welche radial zur ersten Lagerkomponente 13 angeordnet sind. Die Aussparungen sind zur ersten Achse X vorzugsweise zwischen einer ersten Winkelposition W1 und einer von der ersten Winkelposition W1 verschiedenen zweiten Winkelposition W2 angeordnet. Die erste Winkelposition W1 beträgt zum Beispiel relativ zur ersten Achse X einen Winkel von -45°. Die zweite Winkelposition W2 beträgt zum Beispiel relativ zur ersten Achse X einen Winkel von 45°. Die erste Arretierkomponente 14 weist somit mindestens zwei Aussparungen an verschiedenen Winkelpositionen auf. Vorzugsweise weist die erste Arretierkomponente 14 eine Vielzahl an Aussparungen auf. Die verschiedenen Aussparungen ermöglichen, dass das Halteelement 20 in verschiedenen Winkelpositionen relativ zur ersten Achse X befestigt werden kann. Somit wird ermöglicht, das Gehäuse 10 an Wandungen 101 mit verschieden dicken Wandstärken zu befestigen.
Das Gehäuse 10 weist eine Benutzerschnittstelle 16 auf, welche derart am Gehäuse 10 angeordnet ist, dass der Vorsprung 11 die Benutzerschnittstelle 16 von der ersten Seite 103 der Wandung 101 trennt. Die Benutzerschnittstelle 16 umfasst zum Beispiel ein Display und/oder Auswahlknöpfe.
Gemäß einer Ausführungsform weist das Gehäuse 10 einen Deckel auf, welcher mit einem Gehäusekörper befestigt ist, wobei der Deckel größer als der Gehäusekörper ist, so dass der Vorsprung 11 durch den Deckel ausgebildet wird.
3 und 4 zeigen eine Ausführungsform eines Halteelements 20 mit einer zweiten Lagerkomponente 21, einer zweiten Arretierkomponente 22 und einer Kontaktfläche 23 zum Kontaktieren der zweiten Seite 104 der Wandung 101. Das Halteelement 20 ist zum Beispiel ein Spritzgussteil. Das Halteelement 20 erstreckt sich entlang einer zweiten Achse X` und weist ein erstes Ende und ein zweites Ende auf. Die zweite Lagerkomponente 21 ist in der Nähe des ersten Endes angeordnet und die zweite Arretierkomponente 22 ist in der Nähe des zweiten Endes angeordnet. Je weiter das Halteelement 20 gegen den Uhrzeigersinn um die erste Lagerkomponente 13 gedreht wird, desto größer wird die Kraft, mit welcher das Gehäuse 10 an die Wandung 101 angepresst wird.
Die zweite Lagerkomponente 21 ist dazu geeignet, mit der ersten Lagerkomponente 13 des Gehäuses 10 so befestigt zu werden, dass das Halteelement 20 um eine dritte Achse Z drehbar ist (siehe 2-6).
Die zweite Lagerkomponente 21 weist vorzugsweise einen zur Öffnung 15 der ersten Lagerkomponente 13 komplementären Flügel 24 auf. Der Flügel 24 erstreckt sich vorzugsweise entlang der zweiten Achse X`. auf. Der Flügel 24 ist dazu geeignet, in die Öffnung 15 eingesetzt zu werden, wenn die das Halteelement 20 relativ zum Gehäuse 10 in einer vorbestimmten Winkelposition angeordnet ist. Die vorbestimmte Winkelposition ist derart gewählt, dass diese außerhalb einem Winkelbereich zwischen -45° und 45° zur ersten Achse X des Gehäuses 10 liegt. Somit wird erreicht, dass beim Wählen der optimalen Winkelposition des Halteelements 20, das Halteelement 20 sich nicht von dem Gehäuse 10 löst. Die vorbestimmte Winkelposition zum Einsetzen des Halteelement 20 in das Gehäuse 10 ist vorzugsweise so gewählt, dass die erste Achse X des Gehäuses 10 mit der zweiten Achse X` des Halteelements 20 orthogonal zueinander stehen.
Wie in 5 und 6 zu sehen, hängt die zu wählende Winkelposition bei der Befestigung des Halteelements 20, bzw. der zweiten Arretierkomponente 22 mit der ersten Arretierkomponente 14 von der Wandstärke der Wandung 101 ab, um ein Anpressen des Gehäuses 10 and der Wandung 101 zu erreichen. Wenn eine Dichtung 30 verwendet wird, so wird die Dichtung 30 durch das Gehäuse 10 und das Halteelement 20 fest an die erste Seite 103 der Wandung 101 angedrückt, wenn das Halteelement 20 am Gehäuse 10 in einer bestimmten Winkelposition befestigt ist. Die Winkelposition zum Befestigen des Gehäuses 10 ist eine Winkelposition zwischen, bzw. einschließlich, der ersten Winkelposition W1 und der zweiten Winkelposition W2.
Die zweite Arretierkomponente 22 ist dazu geeignet, mit der ersten Arretierkomponente 14 des Gehäuses 10 derart befestigt zu werden, dass das Halteelement 20 relativ zum Gehäuse 10 in verschiedenen Winkelpositionen W1, W2 um die dritte Achse Z arretierbar ist.
Die zweite Arretierkomponente 22 weist zum Beispiel einen zu den Aussparungen komplementären Anker auf. Der Anker ist dazu geeignet, in eine der Aussparungen zu greifen, um das Halteelement 20 am Gehäuse 10 in einer Rotation um die erste Lagerkomponente 13 zu blockieren. Der Anker erstreckt sich beispielsweise radial zur zweiten Lagerkomponente 21. Der Anker sowie die zweite Lagerkomponente 21 liegen also in diesem Fall auf einer Achse, zum Beispiel der ersten Achse X.
Die Kontaktfläche 23 weist einen ersten Kontaktpunkt P1 mit einem ersten Abstand A1 zur zweiten Lagerkomponente 21 und einen zweiten Kontaktpunkt P2 mit einem zweiten Abstand A2 zur zweiten Lagerkomponente 21 auf. Der zweite Abstand A2 ist größer als der erste Abstand A1. Somit wird erreicht, dass bei einer Drehung entgegen des Uhrzeigersinns des Halteelements 20 um die Lagerkomponente 13, 21, das Gehäuse 10 an die Wandung 101 angedrückt wird.
Die Kontaktfläche 23 weist zum Beispiel eine Krümmung auf, welche einem Kreis entspricht (siehe 3). In diesem Fall ist die erste Lagerkomponente 13 exzentrisch zum durch die Kontaktfläche 23 angedeuteten Kreis angeordnet. Vorzugsweise weist die Kontaktfläche 23 eine Krümmung auf, welche der Krümmung einer Kreisevolvente identisch ist (nicht dargestellt). Dies hat den Vorteil, dass die durch das Halteelement 20 erzeugte Anpresskraft optimal auf die Wandung 101 ausgeübt wird. Insbesondere wird hierdurch erreicht, dass die Richtung der Anpresskraft des Halteelements 20 orthogonal zur Fläche, welche von der zweiten Seite 104 der Wandung 101 aufgespannt wird, ist.
Es ergibt sich von selbst, das alternativ zu den in den 3 bis 6 dargestellten Formen des Halteelements 20 auch weitere geometrische Formen möglich sind, um ein einfaches Befestigen des Gehäuses 10 an einer Wandung 101 zu erreichen. Beispielsweise ist es möglich, das Halteelement rautenförmig auszugestalten, so dass eine lineare Kontaktfläche gebildet wird.
5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Wandung 101, welche eine geringe Wandstärke aufweist. In diesem Fall wird das Halteelement 20 so weit um die erste Lagerkomponente 13, also um die dritte Achse Z, gedreht, dass die zweite Arretierkomponente 22 mit der ersten Arretierkomponente 14 bei der zweiten Winkelposition W2 miteinander befestigt werden, um das Gehäuse 10 mittels der Kontaktfläche 23 an die Wandung 101 anzudrücken.
6 zeigt eine alternative Ausführungsform der Wandung 101, in welcher die Wandung 101 eine große Wandstärke aufweist. In diesem Fall wird das Halteelement 20 nur so weit um die erste Lagerkomponente 13 gedreht, dass die zweite Arretierkomponente 22 mit der ersten Arretierkomponente 14 schon bei der ersten Winkelposition W1 miteinander befestigt werden, um das Gehäuse 10 mittels der Kontaktfläche 23 an die Wandung 101 anzudrücken. Wird das Haltelement 20 weiter in Richtung der zweiten Winkelposition W2 gedreht, so wird die Anpresskraft des Halteelements 20 auf die Wandung 101, bzw. des Gehäuses 10 auf die Wandung 101 erhöht.
Wenn das Befestigungssystem 1 zwei identische Halteelemente 20, 20' aufweist, auf zwei Seiten des Gehäuses 10, verhält sich das Andrücken des Gehäuses 10 durch das zweite Halteelement 20' an die Wandung 101 durch Drehen des zweiten Halteelements 20' spiegelverkehrt zum ersten Halteelement 20. Es wird also das zweite Halteelement 20' selbstverständlich in die erste Winkelposition W1 bewegt, um das Gehäuse 10 an einer Wandung 101 mit einer dünnen Wandstärke zu befestigen (siehe 5).
Selbstredend ist es möglich, je nach Wandstärke der Wandung 101 auch Winkelpositionen zwischen der ersten Winkelposition W1 und der zweiten Winkelposition W2 zu wählen, wenn die erste Arretierkomponente 14 eine Vielzahl an Aussparungen aufweist.
Das Befestigungssystem 1 hat den Vorteil, dass ein Gehäuse 10 unabhängig von der Wandstärke der Wandung 101 mit dem gleichen Halteelement 20 und ohne separates Werkzeug montierbar ist.
Wenn nun das Befestigungssystem 1 an der Wandung 101 z. B. eines Schaltschranks 100 befestigt werden soll, so wird als erstes das Gehäuse 10 ohne die Halteelemente 20 in die Aussparung 102 der Wandung 101 eingeführt, bis das Gehäuse 10 mit dem Vorsprung 11 an der ersten Seite 103 der Wandung 101 anliegt. Vorzugsweise ist eine Dichtung 30 zwischen dem Vorsprung 11 und der ersten Seite 103 angeordnet.
Anschließend werden die Halteelemente 20 am Gehäuse 10 befestigt. Wie in 2 zu sehen, weist das Gehäuse 10 eine Öffnung 15 auf, um den Flügel 24 des Halteelements 20 zu empfangen (siehe 3 und 4). Die Öffnung 15 ist z.B. orthogonal zur ersten Achse X ausgerichtet und die Flügel 24 sind jeweils parallel zur zweiten Achse X` ausgerichtet. Wenn also die Flügel 24 des Halteelements 20 in die Öffnung 15 eingesetzt wird, so wird der jeweilige Flügel 24 mit der jeweiligen Öffnung 15 komplementär zueinander angeordnet. Dies bedeutet hier, dass das Halteelement 20 mit der zweiten Achse X' orthogonal zur ersten Achse X des Gehäuses 10 angeordnet werden. In anderen Worten ist das Halteelement 20 in einer Winkelposition von 90° zur ersten Achse X angeordnet. In dieser Anordnung ist der Abstand zwischen der Kontaktfläche 23 und der zweiten Lagerkomponente 21 am geringsten. Das Halteelement 20 ist selbstverständlich so dimensioniert, dass das Einsetzten des Halteelements 20 in das Gehäuse 10 auch bei dicken Wandungen 101 (siehe 6) möglich ist.
Anschließend wird das Halteelement 20, wie oben beschrieben, gegen den Uhrzeigersinn gedreht, um die Kontaktfläche 23 mit der Wandung 101 in Berührung zu bringen.
Bezugszeichenliste

1: Befestigungssystem
10: Gehäuse
11: Vorsprung
12: Anschlagsfläche
13: erste Lagerkomponente
14: erste Arretierkomponente
15: Öffnung
16: Benutzerschnittstelle
20: erstes Halteelement
20': zweites Halteelement
21: zweite Lagerkomponente
22: zweite Arretierkomponente
23: Kontaktfläche
24: Flügel
30: Dichtung
100: Schaltschrank
101: Wandung
102: Aussparung
103: erste Seite
104: zweite Seite
A1: erste Abstand
A2: zweite Abstand
P1: erste Kontaktpunkt
P2: zweite Kontaktpunkt
W1: erste Winkelposition
W2: zweite Winkelposition
X: erste Achse
X': zweite Achse
Y: zweite Achse
Z: dritte Achse

Claims

Befestigungssystem (1) zum Befestigen eines Gehäuses (10) an einer Wandung (101) eines Schaltschranks (100), umfassend: - ein Gehäuse (10), welches sich entlang einer ersten Achse (X) erstreckt und einen Vorsprung (11) aufweist, welcher sich quer zur ersten Achse (X) erstreckt, derart, dass eine Anschlagsfläche (12) für eine erste Seite (103) einer Wandung (101) gebildet wird, wobei das Gehäuse (10) eine erste Lagerkomponente (13) und eine erste Arretierkomponente (14) umfasst, - ein Halteelement (20) mit einer zweiten Lagerkomponente (21), einer zweiten Arretierkomponente (22) und einer Kontaktfläche (23) zum Kontaktieren einer der ersten Seite (103) gegenüberliegenden zweiten Seite (104) der Wandung (101), wobei die Kontaktfläche (23) einen ersten Kontaktpunkt (P1) mit einem ersten Abstand (A1) zur zweiten Lagerkomponente (21) und einen zweiten Kontaktpunkt (P2) mit einem zweiten Abstand (A2) zur zweiten Lagerkomponente (21) aufweist, wobei der zweite Abstand (A2) größer als der erste Abstand (A1) ist, wobei die zweite Lagerkomponente (21) dazu geeignet ist, mit der ersten Lagerkomponente (13) des Gehäuses (10) so befestigt zu werden, dass das Halteelement (20) um eine dritte Achse (Z) drehbar ist, und die zweite Arretierkomponente (22) dazu geeignet ist, mit der ersten Arretierkomponente (14) des Gehäuses (10) derart befestigt zu werden, dass das Halteelement (20) relativ zum Gehäuse (10) in verschiedenen Winkelpositionen (W1, W2) um die dritte Achse (Z) arretierbar ist.
Befestigungssystem (1) gemäß Anspruch 1, wobei der Vorsprung (11) eine Dichtung (30) aufweist.
Befestigungssystem (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Kontaktfläche (23) die Krümmung einer Kreisevolvente aufweist.
Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Lagerkomponente (13) eine Öffnung (15) aufweist und die zweite Lagerkomponente (21) einen zur Öffnung (15) komplementären Flügel (24) aufweist, wobei der Flügel (24) dazu geeignet ist, in die Öffnung (15) eingesetzt zu werden, wenn die das Halteelement (20) relativ zum Gehäuse (10) in einer vorbestimmten Winkelposition angeordnet ist.
Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (10) eine Benutzerschnittstelle (16) aufweist, welche derart am Gehäuse (10) angeordnet ist, dass der Vorsprung (11) die Benutzerschnittstelle (16) von der ersten Seite (103) der Wandung (101) trennt.
Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Arretierkomponente (14) radial zur ersten Lagerkomponente (13) angeordnete Aussparungen aufweist, und die zweite Arretierkomponente (22) einen zu den Aussparungen komplementären Anker aufweist.
Befestigungssystem (1) gemäß Anspruch 6, wobei die Aussparungen zur ersten Achse (X) in einem Winkel zwischen -45° und 45° angeordnet sind.
Befestigungssystem (1) gemäß Anspruch 4, wobei die vorbestimmte Winkelposition derart gewählt ist, dass diese außerhalb einem Winkelbereich zwischen -45° und 45° zur ersten Achse (X) liegt.
Schaltschrank (100), umfassend: - ein Befestigungssystem (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, - eine Wandung (101) mit einer Aussparung (102), wobei die Aussparung (102) derart dimensioniert ist, dass das Gehäuse (10) des Befestigungselements (1) teilweise durch die Aussparung (102) durchführbar ist und der Vorsprung (11) des Gehäuses (10) dazu geeignet ist, auf einer ersten Seite (103) der Wandung (101) aufzuliegen, wobei das Halteelement (20) des Befestigungselements (1) dazu geeignet ist, eine der ersten Seite (103) gegenüberliegende zweite Seite (104) der Wandung (101) mit der Kontaktfläche (23) zu kontaktieren, wenn das Halteelement (20) mit dem Gehäuse (10) verbunden ist.
Schaltschrank (100) gemäß dem Anspruch 9, wobei eine Dichtung (30) zwischen dem Vorsprung (11) des Gehäuses (10) und der ersten Seite (103) der Wandung (101) angeordnet ist.