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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsfilter zur lösbaren Anordnung an einem Flüssigkeitskreislauf. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung mit einem an einem Flüssigkeitskreislauf angeordneten Flüssigkeitsfilter. Bei der Flüssigkeit handelt es sich beispielsweise um Motorenöl für Verbrennungsmotoren, oder eine Flüssigkeit für elektroantriebe, beispielsweise Kühlflüssigkeit, insbesondere Kühlöl, Getriebeöl oder Hydrauliköl handelt.
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Derartige Flüssigkeitsfilter werden zur Filtration der im Flüssigkeitskreislauf geführten Flüssigkeit verwendet. Das Filterelement des Flüssigkeitsfilters unterteilt den Flüssigkeitsfilter dabei in eine dem Filterelement in Strömungsrichtung vorgeschaltete Rohseite, die ungefilterte Flüssigkeit aufweist und eine dem Filterelement in Strömungsrichtung nachgeschaltete Reinseite, die gefilterte Flüssigkeit aufweist. Das Filterelement wird während des Betriebs durch die aus der Flüssigkeit herausgefilterten Fremdkörper mit der Zeit zugesetzt, weshalb die Filterelemente nach gegebener Zeit ausgetauscht werden müssen, um die Funktion des Flüssigkeitsfilters wiederherzustellen.
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Beim Austauschen des Filterelements bzw. des Flüssigkeitsfilters muss dieser vom Flüssigkeitskreislauf demontiert werden, wobei eine erhebliche Menge Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsfilter austreten kann.
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Herkömmliche Flüssigkeitsfilter weisen oftmals eine rohseitige Rücklaufsperre auf, die ein Austreten von Flüssigkeit - entgegen der im Betrieb vorgesehen Strömungsrichtung - verhindert. Die Rücklaufsperre kann jedoch ein Austreten von Flüssigkeit auf der Reinseite des Flüssigkeitsfilters nicht verhindern.
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Um ein Austreten von Flüssigkeit über die Reinseite des Flüssigkeitsfilters zu verhindern, weisen Flüssigkeitsfilter oftmals ein reinseitiges fluidmechanisches Rückschlagventil auf. Das Rückschlagventil wird während des im Betrieb befindlichen Flüssigkeitsfilters durch den Flüssigkeitsdruck im Inneren des Flüssigkeitsfilters in Strömungsrichtung geöffnet, so dass ein Durchströmen des Flüssigkeitsfilters möglich ist. Ist der Flüssigkeitsfilter außer Betrieb, beispielsweise während beim Wechseln des Flüssigkeitsfilters, ist das Rückschlagventil aufgrund des niedrigen Innendrucks des Flüssigkeitsfilters geschlossen. Hierdurch kann beim Demontieren des Flüssigkeitsfilters ein Austreten von Flüssigkeit über die Reinseite verhindert werden.
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Das fluidmechanische Rückschlagventil sorgt dabei jedoch im Betrieb des Flüssigkeitsfilters für einen erheblichen Druckverlust des Flüssigkeitsfilters, wodurch ein höherer Versorgungsdruck im Flüssigkeitskreislauf nötig wird.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung einen Flüssigkeitsfilter vorzuschlagen, der das Austreten von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsfilter bei der Demontage des Flüssigkeitsfilters verhindert und zudem einen geringen Druckverlust im Betrieb verursacht.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Flüssigkeitsfilter gemäß Anspruch 1 sowie eine Anordnung gemäß Anspruch 11.
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Mit anderen Worten wird die Aufgabe gelöst durch einen Flüssigkeitsfilter zur lösbaren Anordnung an einem Flüssigkeitskreislauf aufweisend ein einem Filterbalg nachgeordnetes Sperrventil, wobei das Sperrventil in einem unmontierten Zustand des Flüssigkeitsfilters eine reinseitige Austrittsöffnung des Flüssigkeitsfilters verschließt, und wobei das Sperrventil im montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters mechanisch durch einen Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufes öffenbar ist. Das Sperrventil weist mithin eine Öffnungsrichtung auf, die einer Durchströmungsrichtung des Flüssigkeitsfilters entgegengerichtet ist.
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Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsfilter ist insbesondere für Flüssigkeiten wie Kraftstoffe, insbesondere Benzin oder Diesel, und/oder Öle, insbesondere Motoröle, vorgesehen. Die Verwendung von derlei Flüssigkeiten erfordert im Wartungsfall besondere Sorgfalt, um einer Umweltbelastung entgegenzutreten. Ferner weisen besagte Flüssigkeiten, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, mitunter hohe Viskositäten auf, wodurch die eingangs beschriebenen Druckverluste am Flüssigkeitsfilter besonders hoch sein können.
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Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsfilter kann an einem Flüssigkeitskreislauf, wie beispielsweise einem Kraftstoff- und/oder Motorölkreislauf eines Verbrennungsmotors angeordnet werden.
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Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsfilter weist ein Sperrventil auf, dass im demontierten Zustand geschlossen ist und im montierten Zustand dauerhaft geöffnet ist. Mit anderen Worten ist das Öffnen und Schließen des Sperrventils unabhängig von dem Druck der Flüssigkeit im Inneren des Flüssigkeitsfilters.
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Das Sperrventil ist mechanisch durch den Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufs betätigbar, d.h. öffenbar und schließbar. Der Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufes betätigt bei der Montage des Flüssigkeitsfilters das Sperrventil, so dass dieses durch den Ablaufstutzen in einer geöffneten Stellung gehalten wird. Wird der Flüssigkeitsfilter demontiert, wird die Betätigung des Sperrventils aufgehoben, so dass dieses in eine geschlossene Stellung wechselt. Hieraus ergeben sich mehrere Vorzüge. Mit anderen Worten weist das Sperrventil einen geometrischen Überschneidungsbereich mit dem Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufs auf. Wird der Flüssigkeitsfilter an dem Flüssigkeitskreislauf montiert, verdrängt der Ablaufstutzen das Sperrventil, wobei sich der Ablaufstutzen im ständigen Kontakt mit dem Sperrventil befindet.
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Bei der Demontage des Flüssigkeitsfilters, beispielsweise im Wartungsfall, ist das Sperrventil geschlossen, so dass über die Reinseite des Flüssigkeitsfilters keine Flüssigkeit austreten kann. Hierdurch kann die Demontage bzw. der Wechsel des Flüssigkeitsfilters besonders sauber erfolgen. Insbesondere in Zusammenhang mit einer rohseitigen Rücklaufsperre kann ein Austreten von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsfilter besonders zuverlässig verhindert werden. Dies wirkt sich schonend auf die Umwelt aus.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsfilters besteht darin, dass das Sperrventil beim Montieren, bspw. beim Anschrauben, durch den Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufes dauerhaft geöffnet ist. Hierdurch kann der bei herkömmlichen Filtern durch das Öffnen des Rückschlagventils entstehende Druckverlust vermieden und der absolute Druckverlust über den Flüssigkeitsfilter verringert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters weist das Sperrventil ein Sperrelement zum Verschließen der Austrittsöffnung auf. Das Sperrelement kann beispielsweise als eine Kugel, eine Platte oder als ein Kolben ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist das Sperrelement im Wesentlichen als Kolben, insbesondere als Hohlprofil, ausgebildet und weist einen Hohlprofilabschnitt auf. Weiter vorzugsweise weist das Sperrelement zumindest eine in der Wandung des Hohlprofilabschnitts ausgebildete Ausnehmung auf, die in einem montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters eine reinölseitige Durchtrittsöffnung in den Flüssigkeitskreislauf ausbildet. Mit anderen Worten ist die zumindest eine Ausnehmung in einem geöffneten Zustand des Sperrventils als Durchtrittsöffnung für die gefilterte Flüssigkeit von dem Flüssigkeitsfilter in den Flüssigkeitskreislauf ausgebildet. Besonders bevorzugt weist der Hohlprofilabschnitt eine Vielzahl von Ausnehmungen auf, die in einem montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters reinseitige Durchtrittsöffnungen ausbilden. Hierdurch kann der Druckverlust des Flüssigkeitsfilters weiter verringert werden.
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Das Sperrelement ist vorzugsweise derart an dem Sperrventil angeordnet, dass sich die Wandung des Hohlprofilabschnitts in der Öffnungs- bzw. Schließrichtung des Sperrventils erstreckt. Mit anderen Worten weist die zumindest eine Ausnehmung eine Öffnungsachse auf, die schräg, insbesondere rechtwinklig, zu der Öffnungs- bzw. Schließrichtung des Sperrventils ausgebildet ist.
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In besonderer Ausführungsform ist das Sperrelement als Zylinder ausgebildet und weist zumindest einen Hohlzylinderabschnitt auf, wobei die zumindest eine Ausnehmung in der Wandung des zumindest einen Hohlzylinderabschnitts ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist eine Weiterbildung des Flüssigkeitsfilters, bei dem ein Strömungsquerschnitt des Sperrelements, insbesondere des Hohlprofilabschnitts, einem Strömungsquerschnitt von dem Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufs entspricht. Vorzugsweise gleicht ein Innendurchmesser des Hohlzylinderabschnitts einem Innendurchmesser des Ablaufstutzens. Im montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters kann das Sperrelement, insbesondere der Hohlzylinderabschnitt, mit dem Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufes einen reinseitigen Strömungskanal ausbilden. Hierdurch kann eine besonders dichte Kopplung mit dem Flüssigkeitskreislauf erfolgen.
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Weiter bevorzugt ist eine Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters, bei der das Sperrelement in einem unmontierten Zustand des Flüssigkeitsfilters mittels eines Spannelements gegen einen Ventilsitz des Sperrventils gedrückt wird. Vorzugsweise ist das Spannelement als Feder, insbesondere als Spiralfeder, ausgebildet.
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In einer bevorzugten Weiterbildung des Flüssigkeitsfilters kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement einen über den Ventilsitz hervorstehenden Überstand aufweist. Der Überstand kann entgegen einer Öffnungsrichtung des Sperrventils, insbesondere sich axial erstreckend, ausgebildet sein. Hierdurch kann ein besonders sicherer Sitz des Sperrelements an dem Ventilsitz erfolgen.
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Vorzugsweise liegt der Überstand dichtend an einem Radialdichtungsring an, der in einem montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters die Reinseite von der Rohseite trennt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass ungefilterter Flüssigkeit von der Rohseite auf die Reinseite gelangt. Vorzugsweise verdrängt der Ablaufstutzen das Sperrelement bei der Montage des Flüssigkeitsfilters in der Art, dass der Ablaufstutzen anschließend dichtend an dem Radialdichtungsring anliegt. Hierdurch kann auf den Einsatz eines weiteren Dichtungselements verzichtet werden.
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Alternativ ist denkbar, dass im Bereich des Ventilsitzes eine Formdichtung angeordnet ist, an welcher das Sperrelement radial und/oder axial dichtend anliegt.
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Weiter bevorzugt ist eine Ausführungsform von dem Flüssigkeitsfilter, bei der der Flüssigkeitsfilter axialsymmetrisch ausgebildet ist, und wobei das Sperrventil koaxial zu einer Mittenachse des Flüssigkeitsfilters angeordnet ist. Mit anderen Worten kann das Sperrventil mittig an dem Flüssigkeitsfilter angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Weiterbildung des Flüssigkeitsfilters ist vorgesehen, dass das Sperrventil zusätzlich ein Stützelement und ein Federelement aufweist, wobei sich das Federelement einenends an dem Stützelement und anderenends an dem Sperrelement abstützt, und wobei das Sperrelement verliersicher mit dem Stützelement verrastet ist. Mit anderen Worten bilden das Sperrelement, das Stützelement sowie das Federelement eine bauliche Einheit. Hierdurch kann der Fügeprozess des Flüssigkeitsfilters vereinfacht werden. Zudem kann das Sperrventil auf besonders einfache Weise nachgerüstet werden.
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Das Sperrventil kann lösbar an dem Flüssigkeitsfilter angeordnet sein. Hierdurch können bestehende Flüssigkeitsfilter besonders leicht nachgerüstet werden. Weiter vorteilhaft kann das Sperrventil nach Tauschen des Filterbalgs wieder in den erneuerten Flüssigkeitsfilter eingesetzt, bzw. wiederverwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters weist der Flüssigkeitsfilter einen Bajonettverschluss oder einen Gewindeverschluss zur Montage an dem Flüssigkeitskreislauf auf. Hierdurch kann der Flüssigkeitsfilter besonders schnell und einfach an dem Flüssigkeitskreislauf angeordnet werden.
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Weiter bevorzugt ist eine Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters, bei der das Sperrventil innerhalb des Flüssigkeitsfilters zwischen einer den Filterbalg fassenden Endscheibe des Flüssigkeitsfilters und dem Filterbalg des Flüssigkeitsfilters angeordnet ist. Mit anderen Worten kann das Sperrventil zwischen der Endscheibe und dem Filterbalg geklemmt in dem Flüssigkeitsfilter angeordnet sein. Hierdurch kann das Sperrventil besonders einfach ohne zusätzliche Befestigungsmittel innerhalb des Flüssigkeitsfilters angeordnet werden.
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Bevorzugt ist eine Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters, bei der das Stützelement zumindest teilweise eine den Filterbalg fassende Endscheibe ausbildet. Hierdurch kann die Fertigung des Flüssigkeitsfilters durch eine geringere Anzahl an Einzelkomponenten vereinfacht werden.
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Die zugrundeliegende Aufgabe wird zudem gelöst durch eine Anordnung aufweisend einen Flüssigkeitskreislauf und einen an dem Flüssigkeitskreislauf angeordneten und vorhergehend beschriebenen Flüssigkeitsfilter, wobei der Flüssigkeitskreislauf den Ablaufstutzen zur reinseitigen Anbindung des Flüssigkeitsfilters aufweist, und wobei das Sperrventil des Flüssigkeitsfilters durch den Ablaufstutzen mechanisch betätigt ist.
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Mit anderen Worten ist der Flüssigkeitsfilter an dem Flüssigkeitskreislauf angeordnet, wobei das Sperrventil durch den Ablaufstutzen verdrängt ist und von diesem in einer geöffneten Stellung gehalten ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Anordnung in Verbindung mit dem vorhergehend beschriebenen Radialdichtungsring kann vorgesehen sein, dass der Ablaufstutzen an dem Radialdichtungsring dichtend anliegt. Hierdurch ergibt sich ein weiterer vorteilhafter Effekt. Der Radialdichtungsring dichtet in einem unmontierten Zustand des Flüssigkeitsfilters die Rohseite zur Reinseite des Flüssigkeitsfilters ab und stellt darüber hinaus sicher, dass keine Flüssigkeit in die Umgebung austreten kann. Wird der Flüssigkeitsfilter an dem Flüssigkeitskreislauf montiert, verdrängt der Ablaufstutzen das Sperrventil und nimmt die Position des Sperrventils an dem Radialdichtungsring ein. Mit anderen Worten kann der Radialdichtungsring gemäß dieser Ausführungsform sowohl die Dichtung im unmontierten Zustand wie auch im montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters sicherstellen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen zweckmäßigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
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- 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Flüssigkeitsfilters mit einem Sperrventil im unmontierten Zustand in einer geschnittenen Seitenansicht.
- 2 zeigt eine erste Anordnung mit der ersten Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters aus 1 in einem montierten Zustand an einem Flüssigkeitskreislauf in einer geschnittenen Seitenansicht.
- 3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Flüssigkeitsfilters mit einem Sperrventil im unmontierten Zustand in einer geschnittenen Seitenansicht.
- 4 zeigt eine zweite Anordnung mit der zweiten Ausführungsform des Flüssigkeitsfilters aus 3 in einem montierten Zustand an dem Flüssigkeitskreislauf in einer geschnittenen Seitenansicht.
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1 zeigt einen Flüssigkeitsfilter 10 mit einem Gehäuse 12 und einem Filterbalg 14. Der Flüssigkeitsfilter 10 weist eine Mittenachse 16 auf. Der Flüssigkeitsfilter 10 kann axialsymmetrisch zu der Mittenachse 16 sein.
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Der Filterbalg 14 ist gemäß der gezeigten Ausführungsform hohlzylindrisch ausgebildet und zwischen zwei Endscheiben 18 in dem Flüssigkeitsfilter 10 gefasst angeordnet. Im Betrieb des Flüssigkeitsfilters 10 ist vorgesehen, dass der Filterbalg 14 im Wesentlichen in einer radial innwärts gerichteten Filtrierrichtung 20 durchströmt wird. Mit anderen Worten wird der Filterbalg 14 durch die zu filternde Flüssigkeit (nicht gezeigt) von außen nach innen durchströmt, wobei der Filterbalg 14 typenabhängig lokale Abweichungen von der Filtrierrichtung 20 aufweisen kann. Der Flüssigkeitsfilter 10 weist eine Rohseite 22 mit ungefilterter Flüssigkeit und eine Reinseite 24 mit gefilterter Flüssigkeit auf.
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Gemäß der gezeigten Ausführungsform weist der Flüssigkeitsfilter 10 eine druckgesteuerte Rücklaufsperre 26 auf. Die Rücklaufsperre 26 öffnet, falls der Differenzdruck zwischen dem Druck vor der Rücklaufsperre 26 und dem Druck hinter der Rücklaufsperre 26 einen vorbestimmten Wert erreicht. Ist der Flüssigkeitsfilter 10 nicht in Betrieb, ist die Rücklaufsperre 26 geschlossen und das Austreten von Flüssigkeit über die Rücklaufsperre 26 wird verhindert.
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Der Flüssigkeitsfilter 10 weist ein Sperrventil 28 auf, das auf der Reinseite 24 des Flüssigkeitsfilters 10 angeordnet ist. Das Sperrventil 28 ist gemäß der gezeigten Ausführungsform vollständig von dem Filterbalg 14 umgeben. Mit anderen Worten ist das Sperrventil 28 vollständig innerhalb des Filterbalgs 14 angeordnet. Hierdurch kann der Flüssigkeitsfilter 10 besonders kompakt ausgebildet werden.
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Das Sperrventil 28 weist ein Stützelement 30, ein Sperrelement 32 sowie ein Federelement 34 auf. Das Sperrventil 28 verschließt - wie gezeigt - eine Austrittsöffnung 36 des Flüssigkeitsfilters 10.
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Das Federelement 34 ist zwischen dem Stützelement 30 und dem Sperrelement 32 angeordnet und bewirkt, dass das Sperrelement 32 gegen einen Ventilsitz 38 des Flüssigkeitsfilters 10 gedrückt wird. Das Sperrventil 28 bzw. das Sperrelement 32 kann aus einem dichtenden Material hergestellt sein oder im Kontaktbereich mit dem Ventilsitz 38 ein dichtendes Material aufweisen.
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Das Sperrelement 32 ist ausführungsgemäß als Zylinder ausgebildet und weist einen ersten Hohlzylinderabschnitt 40 und einen zweiten Hohlzylinderabschnitt 42 auf. Der erste Hohlzylinderabschnitt 40 weist mehrere Ausnehmungen 44 auf, die in der Wandung des ersten Hohlzylinderabschnitts 40 ausgebildet sind (Aus Übersichtlichkeitsgründen ist lediglich eine Ausnehmung 44 mit einem Bezugszeichen versehen). Der erste Hohlzylinderabschnitt 40 ragt entlang der Mittenachse 16 über den Ventilsitz 38 hervor.
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Gemäß der gezeigten Ausführungsform weist der Flüssigkeitsfilter 10 einen Radialdichtungsring 46 auf, der das Sperrelement 32 - hier den ersten Hohlzylinderabschnitt 40 - gegenüber der Austrittsöffnung 36 fluiddicht abdichtet.
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Das Sperrelement 32 ist gleitend an dem Stützelement 30 angeordnet. Mit anderen Worten führt das Stützelement 30 das Sperrelement 32 in einer Öffnungs- bzw. Schließrichtung des Sperrventils 28 entlang der Mittenachse 26.
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Das Sperrelement 32 weist an dem unteren Ende des zweiten Hohlzylinderabschnitts 42 Federclips 48 auf, die in einem zusammengebauten Zustand des Sperrventils 28 das Stützelement 30 hintergreifen. Hierdurch kann das Sperrelement 32 unverlierbar, jedoch beweglich und lösbar, an dem Stützelement 30 befestigt werden.
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Gemäß der gezeigten Ausführungsform umgibt das Stützelement 30 das Federelement 34 und das Sperrelement 32. Mit anderen Worten sind das Federelement 34 und das Sperrelement 32 im Inneren des Stützelements 30 angeordnet. Hierdurch kann eine kompakte bauliche Einheit bereitgestellt werden.
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Das Stützelement 30 ist überwiegend zylindrisch ausgebildet und weist Ausnehmungen 50 auf, die ohne größeren Druckverlust durch die gefilterte Flüssigkeit durchströmt werden können. Das Stützelement 30 weist einen Befestigungsflansch 52 auf, der sich senkrecht zur Mittenachse 26 erstreckt. Der Befestigungsflansch 52 ist zwischen dem Filterbalg 14 und der Endscheibe 18 angeordnet. Der Befestigungsflansch 52 kann beispielsweise geklebt oder geschweißt sein. In der gezeigten Ausführungsform ist der Befestigungsflansch 52 geklemmt angeordnet, so dass das Sperrventil 28 besonders einfach angeordnet und/oder entfernt werden kann.
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Der Flüssigkeitsfilter 10 weist einen Bajonettverschluss 54 auf, der das besonders einfache und schnelle Befestigen des Flüssigkeitsfilters 10 ermöglicht.
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2 zeigt eine Anordnung 56 mit dem Flüssigkeitsfilter 10 aus 1 und einem Flüssigkeitskreislauf 58. Der Flüssigkeitsfilter 10 ist mittels des Bajonettverschlusses 54 lösbar an dem Flüssigkeitskreislauf 58 befestigt.
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Ein Ablaufstutzen 60 des Flüssigkeitskreislaufs 58 ist in mechanischem Kontakt mit dem Sperrelement 32 des Sperrventils 28, so dass dieses entgegen der Federkraft des Federelements 34 in einer geöffneten Stellung verharrt. Mit anderen Worten verdrängt der Ablaufstutzen 60 das Sperrelement 32 im montierten Zustand des Flüssigkeitsfilters 10 an dem Flüssigkeitskreislauf 58. Wird der Flüssigkeitsfilter 10 von dem Flüssigkeitskreislauf 58 demontiert, wird das Sperrelement 32 mittels der Federkraft des Federelements 34 an den Ventilsitz 38 gedrückt und verschließt den Flüssigkeitsfilter 10 auf der Reinseite 24.
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In 2 liegt der Radialdichtungsring 46 an dem Ablaufstutzen 60 an und dichtet die Reinseite 24 gegenüber der Rohseite 22 ab. Hierdurch kann effektiv verhindert werden, dass ungefilterte Flüssigkeit von der Rohseite 22 auf die Reinseite 24 gelangen kann. Wird der Flüssigkeitsfilter 10 demontiert, kommt das Sperrelement 32 an dem Radialdichtungsring 46 dichtend zum Anliegen.
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Im Betrieb des Flüssigkeitsfilters 10 strömt Flüssigkeit entlang eines beispielhaften Strömungspfades 62 über die druckgeöffnete Rücklaufsperre 26 von der Rohseite 22 über den Filterbalg 14 auf die Reinseite 24 des Flüssigkeitsfilters 10. Mit anderen Worten wird die in den Flüssigkeitsfilter 10 einströmende Flüssigkeit mit dem Filterbalg 14 gefiltert. Anschließend strömt die gefilterte Flüssigkeit durch die Ausnehmungen 50 des Stützelements 30 sowie durch die Ausnehmungen 44 des Sperrelements 32.
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Die Ausnehmungen 44 des Sperrelements 32 sind während des montierten Zustands dauerhaft geöffnet und als Durchtrittsöffnungen des Flüssigkeitsfilters 10 zum Flüssigkeitskreislauf 58 ausgebildet. Ein Öffnen der Ausnehmungen 44 durch die Flüssigkeit ist nicht erforderlich.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Flüssigkeitsfilters 10. Der in 3 gezeigte Flüssigkeitsfilter 10 unterscheidet sich von dem in 1 und 2 gezeigten Flüssigkeitsfilter 10 im Wesentlichen darin, dass das Sperrventil 28 entlang der Mittenachse 16 über den Filterbalg 14 hervorsteht. Mit anderen Worten ist das Sperrventil 28 nicht vollständig innerhalb des Filterbalgs 14 angeordnet. Dies ermöglicht die Anpassung des Flüssigkeitsfilters 10 an einen Ablaufstutzen 60 (siehe 2) mit geringerer Länge. Somit ist der Flüssigkeitsfilter 10 auf besonders einfache Weise an unterschiedliche Flüssigkeitskreisläufe 58 anpassbar.
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4 zeigt den Flüssigkeitsfilter 10 aus 3 in einer zweiten Anordnung 56 mit einem Flüssigkeitskreislauf 58. Der Flüssigkeitskreislauf 58 weist einen verkürzten Ablaufstutzen 60 auf.
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Gemäß Darstellung befindet sich der Flüssigkeitsfilter 10 in einem montierten Zustand an dem Flüssigkeitskreislauf 58. Der Ablaufstutzen 60 ist im mechanischen Kontakt mit dem Sperrelement 32 des Sperrventils 28 und hält dieses in einem geöffneten Zustand.
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Der Ablaufstutzen 60 liegt dichtend an dem Ventilsitz 38 an. Der Ventilsitz 38 kann hierzu ein dichtendes Material aufweisen oder daraus bestehen. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Ablaufstutzen 60 selbst ein dichtendes Material aufweist oder daraus besteht. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Ablaufstutzen 60 und der Ventilsitz 38 eine fluiddichte Presspassung ausbilden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Flüssigkeitsfilter
- 12
- Gehäuse des Flüssigkeitsfilters 10
- 14
- Filterbalg des Flüssigkeitsfilters 10
- 16
- Mittenachse
- 18
- Endscheibe
- 20
- Filtrierrichtung
- 22
- Rohseite
- 24
- Reinseite
- 26
- Rücklaufsperre
- 28
- Sperrventil
- 30
- Stützelement des Sperrventils 28
- 32
- Sperrelement des Sperrventils 28
- 34
- Federelement des Sperrventils 28
- 36
- Austrittsöffnung des Flüssigkeitsfilters 10
- 38
- Ventilsitz des Flüssigkeitsfilters 10
- 40
- erster Hohlzylinderabschnitt
- 42
- zweiter Hohlzylinderabschnitt
- 44
- Ausnehmungen in dem ersten Hohlzylinderabschnitt 40
- 46
- Radialdichtungsring
- 48
- Federclip
- 50
- Ausnehmung in dem Stützelement 30
- 52
- Befestigungsflansch von dem Stützelement 30
- 54
- Bajonettverschluss
- 56
- Anordnung
- 58
- Flüssigkeitskreislauf
- 60
- Ablaufstutzen des Flüssigkeitskreislaufs 58