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Die Erfindung betrifft ein Feuerrost entsprechend den Merkmalen des ersten Patentanspruches und eine Brenneinheit mit einem entsprechenden Feuerrost gemäß Patentanspruch 5. Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo Feuerroste eingesetzt werden, vorzugsweise in Müllverbrennungsanlagen.
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Für Rostfeuerungen in Müllverbrennungsanlagen werden entweder Schubroste oder Walzenroste eingesetzt, welche im Folgenden unter dem Begriff Feuerroste zusammengefasst werden. Die an sich bekannten Feuerroste weisen einen Rahmen und mehrere Torsionswellen auf, wobei die Torsionswellen im Falle von Walzenrosten die Rostwalzen darstellen, während die Torsionswellen im Falle von Schubrosten ausgebildet sind, Roststäbe des Schubrosts anzutreiben, so dass durch eine Verdrehung der Torsionswellen ein Brenngut transportiert und/oder geschürt werden kann. Die Abmaße und Anzahl der Torsionswellen und der Feuerroste insgesamt richten sich nach der Dimensionierung und der gewünschten Verbrennungsleistung der Müllverbrennungsanlage.
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Die Torsionswellen der Feuerroste sind üblicherweise voneinander beabstandet, so dass primäre Verbrennungsluft (Primärluft) durch einen inneren Bereich des Rahmens hindurch in das auf dem Feuerrost aufliegende brennende Müllbett (Brennbett) geführt werden kann. Einige oder sämtliche Torsionswellen sind beweglich bzw. verdrehbar angeordnet, so dass das brennende Müllbett langsam über das Feuerrost transportiert wird, während die Verbrennung kontinuierlich fortschreitet.
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Um eine Bewegung bzw. Verdrehung der Torsionswellen zu ermöglichen, können verschiedene Antriebsmechanismen vorgesehen sein. Die Rostwalzen eines Walzenrosts verfügen beispielsweise über eigene Drehantriebe, während die Torsionswellen eines Schubrosts beispielsweise über Hydraulikzylinder als Antrieb verfügen, um die Transportgeschwindigkeit des Müllbetts jeweils optimal an die lokal unterschiedlichen Verbrennungsbedingungen anpassen zu können. Diese und weitere Antriebsmechanismen werden im Folgenden zusammen mit weiteren mechanischen Komponenten, die für eine Übertragung der Antriebsbewegung auf die Torsionswellen sorgen, z.B. Hebel, Lager, etc., unter dem Begriff Rostmechanik zusammengefasst.
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Auch der einem Feuerrost vorgelagerte Zuteiler einer Müllverbrennungsanlage, der über Schieber dafür sorgt, dass der bereitgestellte Müll auf das Feuerrost gelangt, verfügt üblicherweise zum Bewegen des Schiebers über Antriebsmechanismen, insbesondere Hydraulikzylinder. Diese Antriebsmechanismen zusammen mit weiteren mechanischen Komponenten, die für eine Übertragung der Antriebsbewegung auf die Schieber sorgen, z.B. Hebel, Lager, etc., sind im Folgenden unter dem Begriff Zuteilermechanik zusammengefasst.
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Aufgrund der in Müllverbrennungsanlagen auftretenden hohen Temperaturen, sind sowohl die Rostmechanik als auch die Zuteilermechanik sehr hohen thermischen Belastung ausgesetzt und somit verschleiß- und fehleranfällig. Hierdurch reduziert sich die Standzeit der Rost- bzw. Zuteilermechanik. Diese Verschleiß- und Fehleranfälligkeit sowohl der Rostmechanik als auch der Zuteilermechanik hat einen erhöhten Wartungsaufwand zur Folge, was wiederum unerwünschte Stillstandzeiten der gesamten Müllverbrennungsanlage nach sich zieht.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die erforderlichen Stillstandzeiten einer Müllverbrennungsanlage aufgrund von Wartung der Rostmechanik und/oder der Zuteilermechanik weiter zu minimieren sowie auch eine Stabilität zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Feuerrost gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie einer Brenneinheit mit einem entsprechenden Feuerrost gemäß Anspruch 7 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht einen Feuerrost für eine Müllverbrennungsanlage vor, welcher einen Rahmen mit Seitenwänden und verdrehbar am Rahmen angeordnete Torsionswellen aufweist, die einen inneren Bereich des Rahmens zumindest bereichsweise überdecken, wobei die Torsionswellen mit einer Rostmechanik wirkverbunden sind, welche dazu eingerichtet ist, die Torsionswellen zu verdrehen, wobei die Rostmechanik an zumindest einer der Seitenwände des Rahmens und dabei zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, in einem äußeren Bereich, außerhalb des inneren Bereiches des Rahmens angeordnet ist, wobei mindestens eine der Seitenwände des Rahmens doppelwandig ausgebildet ist, so dass sich in der mindestens einen Seitenwand ein Innenraum ausbildet, und der Rahmen Eintritts-Öffnungen und Austritts-Öffnungen in der mindestens einen doppelwandigen Seitenwand aufweist, insbesondere an den Stirnseiten, so dass ein Luftstrom durch den jeweiligen Innenraum in der mindestens einen doppelwandigen Seitenwand strömen kann.
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Der Rahmen, üblicherweise bestehend aus vier Seitenwänden, bildet dabei die äußere Begrenzung des Feuerrosts, wobei zwei der Seitenwände im Wesentlichen senkrecht zu den Torsionswellen verlaufen und die anderen beiden Seitenwände im Wesentlichen parallel zu den Torsionswellen verlaufen. Durch den inneren Bereich des Rahmens, der durch die Seitenwände begrenzt ist, wird üblicherweise Primärluft aus einer Unterwindkammer geleitet, wobei dieser innere Bereich dann aufgrund des Verbrennungsprozesses sehr hohen Temperaturen ausgesetzt ist, während in dem davon abweichenden äußeren Bereich des Rahmens normalerweise geringere Temperaturen vorherrschen.
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Die o.g. Torsionswellen bilden beispielsweise im Falle von Walzenrosten die Rostwalzen, während die Torsionswellen im Falle von Schubrosten ausgebildet sind, Roststäbe des Schubrosts anzutreiben, so dass durch eine Verdrehung der Torsionswellen ein Brenngut transportiert und/oder geschürt werden kann. Die Torsionswellen sind also bewegliche Teile am jeweiligen Feuerrost, die sich im Betrieb der Müllverbrennungsanlage üblicherweise benachbart zu den hohen Verbrennungstemperaturen befinden. Die Torsionswellen sind durch die Rostmechanik bewegbar, wobei durch eine Bewegung der Torsionswellen das Brenngut bzw. Brennbett, welches sich auf den Torsionswellen (bei einem Walzenrost) oder auf den mit den Torsionswellen verbundenen Roststäben (bei einem Schubrost) befindet, transportiert und/oder geschürt wird, so dass die Transportgeschwindigkeit des Brennguts optimal an die lokal unterschiedlichen Verbrennungsbedingungen anpassbar ist. Die Rostmechanik kann beispielsweise durch einen oder mehrere elektrische und/oder hydraulische Drehantriebe, Hydraulikzylinder oder sonstige Aktuatoren gebildet werden, die mit entsprechenden mechanischen Übertragungskomponenten, die die Drehbewegung auf die Torsionswellen übertragen, in Wirkverbindung stehen. Diese Rostmechanik wird also ebenfalls durch bewegliche Teile am jeweiligen Feuerrost gebildet, die sich im Betrieb der Müllverbrennungsanlage üblicherweise im Bereich geringerer Temperaturen befinden, wobei ein Temperaturübertrag vom inneren Bereich zum äußeren Bereich über den Rahmen erfolgen kann. Vorteilhafterweise kann dieser Temperaturübertrag durch den ausgebildeten Luftstrom optimiert werden.
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Der Luftstrom, welcher durch die Öffnungen und den mindestens einen Innenraum des doppelwandigen Rahmens strömt, kann durch einen Kamineffekt erzeugt werden, oder mindestens einer der Einlass- oder Auslass-Öffnungen kann mit einem Anschluss zum Anschließen eines Gebläses strömungsverbunden werden, wobei das Gebläse den Luftstrom im jeweiligen Innenraum durch Ansaugen von Luft oder durch Ausblasen von Luft erzeugt. Die Einlass- und Auslass-Öffnungen können dabei an verschiedenen Stellen des Rahmens vorgesehen sein, vorteilhafterweise jedoch jeweils an den Stirnseiten, wobei eine Einlass-Öffnung an einer der Stirnseiten dem Eintreten der Luft dient, während eine Auslass-Öffnung an der jeweils anderen Stirnseite zum Austreten der Luft dient, so dass sich im kompletten Innenraum der jeweiligen doppelwandigen Seitenwand der Luftstrom ausbilden kann.
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Durch den Luftstrom im jeweiligen Innenraum des doppelwandigen Rahmens wird der Rahmen zumindest bereichsweise konvektiv gekühlt, so dass der innere Bereich des Rahmens, der durch die vier Seitenwände begrenzt wird, vom äußeren Bereich des Rahmens zumindest bereichsweise thermisch entkoppelt ist. Hierbei können einzelne, beispielsweise nur die senkrecht zu den Torsionswellen verlaufenden Seitenwände, an denen herkömmlicherweise die Rostmechanik angeordnet ist, oder aber sämtliche Seitenwände des Rahmens doppelwandig ausgeführt sein, um eine derartige konvektive Kühlung zu erreichen. Die Innenräume aller oder einiger Seitenwände können dabei vorzugsweise auch miteinander verbunden sein, um vorteilhafterweise einen kombinierten Luftstrom zu erzeugen.
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Durch diese zusätzliche thermische Entkopplung kann die im äußeren Bereich befindliche Rostmechanik noch kühler gehalten werden und dadurch die thermische Beanspruchung auf die temperaturempfindliche Rostmechanik minimiert werden. Hierdurch wird die Standzeit der Komponenten der Rostmechanik verlängert. Zudem kann der Luftstrom im Innenraum als Sperrluft oder Spülluft dienen, um brennbare Gase, die sonst über die Lager der Torsionswellen vom inneren Bereich durch den Rahmen in den äußeren Bereich gelangen können, mit dem Luftstrom abzuleiten. Für diese beschriebenen Funktionen sind keine zusätzlichen Kanäle an dem Rahmen anzubringen, da der Rahmen selbst diese Kanäle mit ausbildet. Dies hat ergänzend den Vorteil, dass der Rahmen steifer wird, so dass auch eine Stabilität des Feuerrostes verbessert wird.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht weiter eine Brenneinheit mit einem oben beschriebenen Feuerrost, einem Gebläse und einer Brennkammer vor, wobei durch das Gebläse ein Luststrom erzeugbar ist, welcher durch den jeweiligen Innenraum in der mindestens einen doppelwandigen Seitenwand strömen kann, wobei der Luftstrom aus kalter Kesselhausluft besteht und diese vorzugsweise nach dem Durchströmen des doppelwandigen Rahmens in die Brennkammer geleitet werden kann, vorzugsweise als Sekundärluft.
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Gemäß einer Ausführungsform der Brenneinheit ist weiter ein Zuteiler zum Beschicken des Feuerrostes mit Brenngut vorgesehen, wobei der Zuteiler ein Gehäuse und in dem Gehäuse angeordnete Schieber, die über eine Zuteilermechanik bewegbar sind, aufweist, wobei zugeführtes Brenngut über die Schieber auf das Feuerrost geschoben werden kann, wobei im Gehäuse ferner mindestens eine Eintritts-Öffnung und eine Austritts-Öffnung angeordnet sind, wobei die Eintritts-Öffnungen im Gehäuse mit den Austritts-Öffnungen im Rahmen der Feuerroste strömungsverbunden sind, beispielsweise über doppelwandige Luftführungsstreben oder andere gleichwirkende Strömungsverbindungen, so dass der durch das Gebläse erzeugbare Luststrom aus kalter Kesselhausluft aus dem jeweiligen Innenraum in der mindestens einen doppelwandigen Seitenwand des Rahmens in das Gehäuse des Zuteilers einleitbar ist, und vorzugsweise anschließend als Sekundärluft und/oder Primärluft weiter in die Brennkammer.
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Innerhalb des Gehäuses des Zuteilers ist üblicherweise die Zuteilermechanik untergebracht, so dass diese zusätzlich gekühlt wird. Hierdurch können die temperaturempfindlichen Bestandteile der Zuteilermechanik besser vor den heißen Temperaturen des Brennguts geschützt werden, was die Standzeit der Komponenten der Zuteilermechanik verlängert. Die Zuteilermechanik kann beispielsweise aus Antriebsmechanismen sowie weiteren mechanischen Komponenten, die für eine Übertragung der Antriebsbewegung auf die Schieber sorgen kann, z.B. Hebel, Lager, etc., bestehen, welche zum Bewegen der Schieber erforderlich sind.
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Durch die Verwendung kalter Kesselhausluft, auch für die Kühlung der Feuerroste, wird die Kühlwirkung des Luftstroms insgesamt verbessert und der Luftstrom ist am Zuteiler noch kalt genug, um dort für eine Kühlung zu sorgen. Durch das Durchleiten der kalten Kesselhausluft durch den Innenraum des doppelwandigen Rahmens und in das Gehäuse des Zuteilers erwärmt sich diese aber gleichzeitig, so dass hinter dem Zuteiler ein vorgewärmter Luftstrom als Sekundärluft in die Brennkammer geleitet wird, was die Effizienz des Brennvorgangs erhöht.
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Vorteilhafterweise ist das Gebläse derart angeordnet, dass die kalte Kesselhausluft durch den Innenraum des doppelwandigen Rahmens gesaugt und in die Brennkammer gedrückt wird. Bei den Ausführungsformen mit Zuteiler ist das Gebläse vorteilhafterweise derart angeordnet, dass die kalte Kesselhausluft durch den Innenraum des doppelwandigen Rahmens und den Innenraum des Gehäuses des Zuteilers gesaugt und anschließend als Sekundärluft oder Primärluft in die Brennkammer gedrückt wird. Durch die Nutzung eines Gebläses, welches Bestandteil eines bereits vorhandenen Luftsystems der Müllverbrennungsanlage ist, das beispielsweise Kesselhausluft ansaugt und als Sekundärluft oder Primärluft in die Brennkammer drückt, können Synergieeffekte erzeugt werden, da kein zusätzliches Gebläse erforderlich ist.
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Im Folgenden soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und zwei Figuren näher erläutert werden.
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Die Figuren zeigen:
- 1 Eine Brenneinheit einer Müllverbrennungsanlage mit Feuerrosten, insbesondere Schubrosten;
- 2 ein Feuerrost mit Rostmechanik der Brenneinheit aus 1 in einer Detailansicht.
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Die 1 zeigt eine Brenneinheit 1 einer Müllverbrennungsanlage mit drei parallel verlaufenden Feuerrosten 2a, 2b, 2c, denen jeweils ein Zuteilerabschnitt 14a, 14b, 14c eines Zuteilers 14 vorgelagert ist, sowie einem Gebläse 22. Die Feuerroste 2a, 2b, 2c und der Zuteiler 14 sind auf einem gemeinsamen Gerüst 30 befestigt. Oberhalb der Feuerroste 2a, 2b, 2c ist eine Brennkammer 3 (Feuerraum) angeordnet, in der ein durch die Zuteilerabschnitte 14a, 14b, 14c zugeteiltes und von den Feuerrosten 2a, 2b, 2c transportiertes Brenngut (nicht dargestellt), insbesondere Müll, verbrannt wird, wobei dem Brenngut bzw. dem Brennbett dazu von unten durch das jeweilige Feuerrost 2a, 2b, 2c hindurch Primärluft aus Unterwindkammern 9 zugeführt wird.
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Die einzelnen Feuerroste 2a, 2b, 2c sowie die einzelnen Zuteilerabschnitte 14a, 14b, 14c sind jeweils baugleich ausgebildet, so dass die folgenden Ausführungen für sämtliche Feuerroste 2a, 2b, 2c und Zuteilerabschnitte 14a, 14b, 14c gleichermaßen gelten. Grundsätzlich können dabei auch eine andere Anzahl an Feuerrosten 2a, 2b, 2c, die gemeinsam dem Transport des Brenngutes bzw. des Brennbettes durch die Brennkammer 3 dienen, und Zuteilerabschnitten 14a, 14b, 14c im Zuteiler 14, die gemeinsam dem Zuteilen des Brenngutes bzw. dem Beschicken der Feuerroste 2a, 2b, 2c mit dem Brenngut dienen, vorgesehen sein.
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Das in 2 detailliert dargestellte Feuerrost 2a weist einen Rahmen 5, bestehend aus vier Seitenwänden 4a, 4b, 4c, 4d und drehbar daran gelagerten Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d auf, wobei die dargestellten Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d lediglich eine Auswahl repräsentieren. Die Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d dienen dazu, Roststäbe (nicht dargestellt), die jeweils mit einem der Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d über einen Hebel (nicht dargestellt) verbunden sind und die in herkömmlicher Weise in mehreren Roststabreihen parallel zueinander angeordnet sind, derartig in Bewegung zu versetzen, dass das auf den Roststäben aufliegende Brenngut bzw. Brennbett transportiert und/oder geschürt wird.
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Wie in 2 im Detail dargestellt, sind die Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d dazu mit einer Rostmechanik 8 wirkverbunden, um die jeweiligen Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d verdrehen zu können.
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Die Rostmechanik 8 wird vorliegend durch einen Hydraulikzylinder 8b, erste und zweite Verbindungselemente 8a, 8c, beispielsweise Hebel, und Lager 8d gebildet, wobei zwei Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d, insbesondere jede zweite Torsionswelle 6a, 6c; 6b, 6d über die zweiten Verbindungselemente 8c miteinander gekoppelt sind. Jede der Torsionswellen 6a, 6b, 6c, 6d ist dabei beidseitig über die Lager 8d verdrehbar mit dem Rahmen 5 verbunden.
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Ein Teil der Rostmechanik 8 des Feuerrosts 2a, der für die Verdrehung der beiden miteinander gekoppelten Torsionswellen 6b, 6d sorgt, ist dabei an einem der Seitenwände 4b des Rahmens 5 angeordnet, während ein anderer Teil der Rostmechanik 8, der für die Verdrehung von zwei anderen miteinander gekoppelten Torsionswellen 6a, 6c desselben Feuerrosts 2a sorgt, an der gegenüberliegenden Seitenwand 4d des Rahmens 5 desselben Feuerrosts 2a angebracht ist. Auf diese Weise können die Rostmechaniken 8, die unterschiedlichen gekoppelten Torsionswellen 6a, 6c; 6b, 6d zugeordnet sind, auf unterschiedliche Seiten des Feuerrostes 2a aufgeteilt werden, um den konstruktiven Aufwand und Platz zum Antreiben der Roststäbe zu optimieren.
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Der Rahmen 5 des Feuerrosts 2a ist insbesondere an den Seitenwänden 4b, 4d, an denen sich die Rostmechanik 8 befindet, doppelwandig ausgebildet, wobei die Rostmechanik 8 außerhalb des doppelwandigen Rahmens 5 in einem äußeren Bereich 5b, d.h. außerhalb eines inneren Bereiches 5a des Rahmens 5, der insbesondere durch die doppelwandigen Seitenwände 4b, 4d des Rahmes 5 begrenzt ist, angeordnet ist, so dass die Rostmechanik 8 nicht direkt von der Primärluft aus den Unterwindkammern 9 umströmt wird. Darüber hinaus weisen die doppelwandigen Seitenwände 4b, 4d an einer Stirnseite 11a, 11b jeweils eine Eintritts-Öffnung 10a, 10b auf, so dass Luft L aus einer Umgebung U, insbesondere kalte Luft L aus dem Kesselhaus, in dem sich die Brenneinheit 1 befindet, in einen Innenraum 13b, 13d der jeweiligen doppelwandigen Seitenwand 4b, 4d des Rahmens 5 strömen kann.
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Auf den den Stirnseiten 11 a, 11b mit den Eintritts-Öffnungen 10a, 10b gegenüberliegenden Stirnseiten 10c, 10d der jeweiligen Seitenwand 4b, 4d sind ferner Austritts-Öffnungen 10c, 10d angeordnet, so dass die in die Eintritts-Öffnungen 10a, 10b eintretende vorzugsweise kalte Luft L aus der Umgebung U durch diese Austritts-Öffnungen 10c, 10d auch wieder aus dem Innenraum 13b, 13d der doppelwandigen Seitenwände 4b, 4d entweichen kann, so dass sich ein kalter Luftstrom 12 ausbildet, der den jeweiligen Innenraum 13b, 13d durchströmt. Auch die weiteren Seitenwände 4a, 4c des Rahmens 5 können doppelwandig und mit Eintritts-/Austritts-Öffnungen 10a, 10b, 10c, 10d ausgebildet sein, wobei der Innenraum 13a, 13c in diesen Seitenwänden 4a, 4c auch mit dem Innenraum 13b, 13d in den anderen Seitenwänden 4b, 4d strömungsverbunden sein kann, so dass sich ein kombinierter Luftstrom 12 durch alle Innenräume 13a, 13b, 13c, 13d ausbreiten kann.
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Hierdurch ist die im äußeren Bereich 5b angeordnete Rostmechanik 8, d.h. der jeweilige Hydraulikzylinder 8b, die jeweiligen ersten und zweiten Verbindungselemente 8a, 8c und die jeweiligen Lager 8d, thermisch vom inneren Bereich 5a des Rahmens 5, durch den die Primärluft aus den Unterwindkammern 9 strömt, zusätzlich entkoppelt, so dass diese Rostmechanik 8 nicht durch die heißen Temperaturen des Brennguts bzw. des Verbrennungsvorganges beeinträchtigt wird. Wenn kalte Luft L aus dem Kesselhaus angesaugt wird, kann ferner eine konvektive Kühlung der Rostmechanik 8 erfolgen. Durch die doppelwandigen Seitenwände 4a, 4b, 4c, 4d wird zudem die Stabilität des Rahmens 5 erhöht.
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Ferner ist um den Zuteiler 14 ein Gehäuse 17 angeordnet, welches mehrere Gehäuseseiten 16a, 16b, 16c aufweist, die einen Innenraum 21 begrenzen, in dem sich die Zuteilerabschnitte 14a, 14b, 14c befinden. Diese Gehäuseseiten 16a, 16b, 16c können ebenfalls doppelwandig ausgeführt sein. Jeder Zuteilerabschnitt 14a, 14b, 14c weist eine Zuteilermechanik 18, beispielsweise in Form eines Hydraulikkolbens und entsprechenden mechanischen Übertragungselementen, insbesondere auch Lagern, auf. Die Zuteilermechanik 18 sorgt dafür, dass bewegliche Schieber 19a, 19b, 19c im jeweiligen Zuteilerabschnitt 14a, 14b, 14c verschoben werden und zugeführter Müll, der noch nicht verbrannt oder teilverbrannt ist, in Richtung der oben beschriebenen Feuerroste 2a, 2b, 2c geschoben wird, wo dieser verbrannt wird.
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Der Luftstrom 12 wird von den Austritts-Öffnungen 10c, 10d der Seitenwände 4b, 4d des Rahmens 5 über doppelwandige Luftführungsstreben 23 zu Eintritts-Öffnungen 20a, 20b des Gehäuses 17 geleitet. Durch diese Eintritts-Öffnungen 20a, 20b wird der Luftstrom 12 insbesondere in den Innenraum 21 des Gehäuses 17 geleitet. Die im Innenraum 21 des Gehäuses 17 angeordnete Zuteilermechanik 18 sowie auch die beweglichen Schieber 19a, 19b, 19c werden durch diesen Luftstrom 12 gekühlt. Anschließend tritt der Luftstrom 12 durch eine Austritts-Öffnung 20c im Gehäuse 17 aus dem Innenraum 21 aus.
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Der Luftstrom 12 durch den Rahmen 5 bzw. die doppelwandigen Seitenwände 4a, 4b, 4c, 4d und/oder durch das Gehäuse 17 wird vorzugsweise durch das Gebläse 22 erzeugt, welches mit der Austritts-Öffnung 20c des Gehäuses 17 beispielsweise über Schlauchverbindungen 25 verbunden ist. Das Gebläse 22 saugt kalte Kesselhausluft als Luftstrom 12 durch das Innere des doppelwandigen Rahmens 5, insbesondere die doppelwandigen Seitenwände 4b, 4d und ggf. auch 4a, 4c, und das Innere des Gehäuses 17 und drückt diese beispielsweise anschließend auch in die Brennkammer 3, beispielsweise als Sekundärluft oder Primärluft. Demnach wird durch das Gebläse 22 oberhalb des Zuteilers 14 bzw. der Zuteilerabschnitte 14a, 14b, 14c ein Unterdruck erzeugt, um die im Kesselhaus weiter unten befindliche kalte Luft L durch die Eintritts-Öffnungen 10a, 10b in den Seitenwänden 4b, 4d (und ggf. auch 4a, 4c) anzusaugen und als konvektiv kühlenden Luftstrom 12 durch den doppelwandigen Rahmen 5 und anschließend in den Innenraum 21 des Gehäuses 17 zu leiten.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Gebläse 22 auch vor den Eintritts-Öffnungen 10a, 10b des Rahmens 5 angeordnet sein, so dass der gesamte Luftstrom 12 nach oben gedrückt wird, statt diesen von oben anzusaugen.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht zum einen im thermischen Entkoppeln bzw. bzw. konvektiven Kühlen der Rostmechanik 8 bzw. der Zuteilermechanik 18, was die Standzeit der Rostmechanik 8 und der Zuteilermechanik 18 verlängert und daher die Stillstandzeiten der gesamten Müllverbrennungsanlage verringert, zum anderen im Vorwärmen und Einleiten des Luftstroms 12 als Sekundärluft in die Brennkammer 3, was die Effizienz des Brennvorgangs erhöht. Weiterhin wird durch die doppelwandige Ausführung die Steifigkeit bzw. die Stabilität der Brenneinheit 1 erhöht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brenneinheit
- 2a, 2b, 2c
- Feuerrost
- 3
- Brennkammer
- 4a, 4b, 4c, 4d
- Seitenwände des Rahmens 5
- 5
- Rahmen
- 5a
- innerer Bereich des Rahmens 5
- 5b
- äußerer Bereich des Rahmens 5
- 6a, 6b, 6c, 6d
- Torsionswelle
- 8
- Rostmechanik
- 8a
- erstes Verbindungselement
- 8b
- Hydraulikzylinder
- 8c
- zweites Verbindungselement
- 8d
- Lager
- 9
- Unterwindkammer
- 10a, 10b
- Eintritts-Öffnung in den Seitenwänden 4b, 4d
- 10c, 10d
- Austritts-Öffnung in den Seitenwänden 4b, 4d
- 11a, 11b, 11c, 11d
- Stirnseiten der Seitenwände 4b, 4d
- 12
- Luftstrom
- 13a, 13b, 13c, 13d
- Innenraum in den Seitenwänden 4a, 4b, 4c, 4d
- 14
- Zuteiler
- 14a, 14b, 14c
- Zuteilerabschnitt
- 16a, 16b, 16c
- Gehäuseseiten des Gehäuses 17
- 17
- Gehäuse
- 18
- Zuteilermechanik
- 19a, 19b, 19c
- Schieber
- 20a, 20b
- Eintritts-Öffnung im Gehäuse 17
- 20c
- Austritts-Öffnung im Gehäuse 17
- 21
- Innenraum
- 22
- Gebläse
- 23
- Luftführungsstreben
- 25
- Schlauchverbindungen
- 30
- Gerüst
- L
- Luft
- U
- Umgebung