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Die Erfindung betrifft ein Fluidsystem zum Betreiben eines Dampfbügeleisens, ein Verfahren zum Entkalken einer Verdampfeinrichtung eines Fluidsystems und ein Dampfbügelsystem.
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Bei Dampfbügelsystemen kann Wasser mithilfe eines Heizers verdampft und der Dampf an das Bügeleisen weitergeleitet werden. Beim Verdampfen von Wasser kann sehr viel Kalk ausfallen, sodass der Heizer stark verkalken kann. Um eine durch den Kalk verursachte verlängerte Aufheizdauer oder einen Totalausfall des Geräts zu vermeiden, können die Kalkablagerungen beispielsweise von Hand entfernt werden oder in den Wassertank kann ein Filter zum Enthärten des Wassers eingesetzt werden oder alternativ dazu kann destilliertes Wasser verwendet werden.
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Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Fluidsystem zum Betreiben eines Dampfbügeleisens, ein verbessertes Verfahren zum Entkalken einer Verdampfeinrichtung eines Fluidsystems und ein verbessertes Dampfbügelsystem zu schaffen. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Fluidsystem zum Betreiben eines Dampfbügeleisens, ein Verfahren zum Entkalken einer Verdampfeinrichtung eines Fluidsystems und ein Dampfbügelsystem mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer kontinuierlichen Pflege des Dampferzeugungssystems und dadurch eine bessere Performance desselben in einer Reduzierung von Abfall.
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Es wird ein Fluidsystem zum Betreiben eines Dampfbügeleisens vorgestellt, wobei das Fluidsystem einen Fluidanschluss zum Einleiten eines Fluids in das Fluidsystem aufweist sowie eine mit dem Fluidanschluss verbundene Verdampfeinrichtung zum Erhitzen des Fluids. Dabei ist die Verdampfeinrichtung mit einer Ablasseinrichtung zum Ablassen des Fluids und mit einem Bügelanschluss zum Anschließen eines Dampfbügeleisens verbunden oder verbindbar. Das Fluidsystem umfasst weiterhin eine mit dem Fluidanschluss verbundene Entkalkungseinrichtung zum Entkalken der Verdampfeinrichtung, wobei die Entkalkungseinrichtung ausgebildet ist, um das von dem Fluidanschluss eingeleitete Fluid mit einer Lösungssubstanz zum Lösen von Kalk zu versetzen, und eine Umlenkeinrichtung, die ausgebildet ist, um in einem Entkalkungszustand einen Fluidfluss des Fluids von dem Fluidanschluss über die Entkalkungseinrichtung zu der Verdampfeinrichtung zu lenken oder in einem Bügelzustand den Fluidfluss von dem Fluidanschluss direkt zu der Verdampfeinrichtung zu lenken.
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Beispielsweise kann das Fluidsystem in einem Dampfbügelsystem integriert oder integrierbar sein, um ein Bügeleisen zu betreiben, dass ausgebildet ist, um Kleidungsstücke unter Verwendung von Dampf, wie zum Beispiel Wasserdampf, zu bügeln. Mittels der Verdampfeinrichtung kann das in das Fluidsystem eingeleitete Fluid, bei dem es sich zum Beispiel um Wasser handeln kann, erhitzt werden. Hierfür kann die Verdampfeinrichtung zum Beispiel ein Verdampfergefäß mit einer Heizplatte umfassen. Das eingeleitete Wasser kann dadurch erhitzt werden bis es verdampft und in einem Bügelzustand des Fluidsystems über den Bügelanschluss weiter zum Bügeleisen geleitet werden. Dabei kann es insbesondere bei der Verwendung von Wasser zu Kalkablagerungen im Dampferzeuger kommen. Wenn sich dieser Kalk ansammelt, dann kann zum Beispiel der Heizer verkalken, wodurch sich das Aufheizen verzögern kann. Außerdem können Ablagerungen im Dampferzeuger zur Verfärbung des Wassers führen, die bei der Verdampfung mitgerissen werden können. Dadurch kann es aus dem Bügeleisen spucken und saubere Wäsche kann verschmutzt werden. Um diese und ähnliche Folgen durch Kalkablagerungen zu verhindern, weist das hier vorgestellte Fluidsystem vorteilhafterweise die Entkalkung Einrichtung auf, die zwischen dem Fluidanschluss, der zum Beispiel mit einem Frischwassertank verbunden sein kann, und der Verdampfeinrichtung zwischengeschaltet werden kann. Mittels der Umlenkeinrichtung kann hierfür beispielsweise in regelmäßigen Intervallen ein Entkalkungszeit durchgeführt werden, bei dem Wasser statt direkt in die Verdampfeinrichtung geleitet zu werden zuvor durch die Entkalkung Einrichtung gepumpt werden kann. Die Entkalkung Einrichtung kann zum Beispiel eine Kartusche aufweisen, in der eine Lösungssubstanz zum Lösen von Kalk vorgelagert sein kann, bei der sich zum Beispiel um ein Säurekonzentrat handeln kann. Die Lösungssubstanz kann zum Beispiel über ein Venturi-System aus der Kartusche mit dem Frischwasser vermischt werden und so in jedem Prozess eine gleiche Säurekonzentration erzeugen. Anschließend kann eine solche Entkalkungslösung weiter in die Verdampfeinrichtung geleitet werden und dort zum Beispiel erhitzt werden, um das Lösen von Kalk in der sauren Lösung zu beschleunigen. Beispielsweise kann das Wasser auf circa 60 °C erhitzt werden und dann zum Beispiel für eine vorbestimmte Wartezeit von zum Beispiel 10 bis 20 Minuten in der Verdampfeinrichtung belassen werden, bis sich der hier angesammelte Kalk zumindest annähernd vollständig gelöst hat. Anschließend kann das sowohl säure- als auch fluidhaltige Wasser über den Ablassanschluss aus der Verdampfeinrichtung abgelassen werden. Vorteilhafterweise können durch einen solchen Entkalkungsvorgang alle an das Fluidsystem angeschlossenen Komponenten kontinuierlich und bei minimalem Zeitaufwand gepflegt werden, ohne dabei Abfall, wie zum Beispiel bei einem Einsatz eines Wasserfilters, zu erzeugen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Umlenkeinrichtung mindestens ein Ventil zum Umlenken des Fluidstroms aufweisen. Beispielsweise kann ein Ventil zwischen dem Fluidanschluss und der Entkalkungseinrichtung beziehungsweise der Verdampfeinrichtung zwischengeschaltet sein, wobei durch ein Umschalten des Ventils der Fluidfluss zum Beispiel entweder in die Entkalkungseinrichtung oder in die Verdampfeinrichtung gelenkt werden kann. Vorteilhafterweise kann durch den Einsatz eines Ventils ein Umschalten zwischen dem Entkalkungszustand und dem Bügelzustand schnell und kostengünstig umgesetzt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Fluidsystem eine Pumpeinheit zum Erzeugen des Fluidflusses umfassen. Die Pumpeinheit kann zum Beispiel zwischen dem Fluidanschluss und der Verdampfeinrichtung angeordnet sein und ausgebildet sein, um das eingeleitete Fluid, zum Beispiel Wasser, durch das Fluidsystem zu pumpen und dadurch den Fluidfluss zu erzeugen. Das hat den Vorteil, dass ein gleichmäßiger Fluidfluss mit einer kostengünstigen Komponente erzeugt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Umlenkeinrichtung ein erstes Ventil aufweisen, das ausgebildet sein kann, um den Fluidanschluss schaltbar mit der Pumpeinheit oder der Entkalkungseinrichtung zu verbinden. Zudem kann die Umlenkeinrichtung ein zweites Ventil aufweisen, das ausgebildet sein kann, um die Pumpeinheit oder die Entkalkungseinrichtung schaltbar mit der Verdampfeinrichtung zu verbinden. Beispielsweise kann das erste Ventil an einer Kreuzung zwischen dem Fluidanschluss, der Pumpeinheit und der Entkalkungseinrichtung angeordnet sein, um das Fluid entweder direkt in die Entkalkungseinrichtung oder weiter zur Pumpe zu leiten. Das zweite Ventil kann zum Beispiel an einer Kreuzung zwischen der Pumpeinheit, der Entkalkungseinrichtung und der Verdampfeinrichtung angeordnet sein, um auch hier den Fluidfluss in eine entsprechende Richtung zu steuern. Vorteilhafterweise kann die Umlenkeinrichtung dadurch zuverlässig und kostengünstig ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Verdampfeinrichtung über einen Ablassanschluss mit der Ablasseinrichtung verbunden sein. Dabei kann die Umlenkeinrichtung ausgebildet sein, um den Fluidfluss von der Verdampfeinrichtung in dem Bügelzustand durch den Bügelanschluss oder in dem Entkalkungszustand durch den Ablassanschluss zu lenken. Beispielsweise kann der Ablassanschluss eine direkte Verbindung zwischen der Verdampfeinrichtung und der Ablasseinrichtung bilden. Das hat den Vorteil, dass beispielsweise nach einem Entkalkungsvorgang in der Verdampfeinrichtung das mit Kalk und der Lösungssubstanz angereicherte Fluid schnell und unkompliziert abgelassen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Umlenkeinrichtung ein drittes Ventil aufweisen, das ausgebildet sein kann, um die Verdampfeinrichtung schaltbar mit der Ablasseinrichtung zu verbinden. Zusätzlich oder alternativ kann die Umlenkeinrichtung ein viertes Ventil aufweisen, das ausgebildet sein kann, um die Verdampfeinrichtung schaltbar mit dem Dampfbügeleisen zu verbinden. Dabei kann beispielsweise in einem Entkalkung Zustand des Fluidsystems das vierte Ventil geschlossen werden, um vorteilhafterweise einen Fluidfluss von der Verdampfeinrichtung zu dem Bügeleisen zu verhindern. Gleichermaßen kann während eines Bügelzustands des Fluidsystems das dritte Ventil geschlossen werden, um vorteilhafterweise einen Fluidfluss von der Verdampfeinrichtung zu der Ablasseinrichtung zu verhindern.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Ablasseinrichtung als Auffangbehälter zum Auffangen des Fluids ausgebildet sein. Das hat den Vorteil, dass nach einem Entkalkungsvorgang das mit Kalk und der Lösungssubstanz angereicherte Fluid im auffangen Behälter gesammelt werden kann, um es später zu entsorgen. Alternativ kann das den Ablassanschluss auch direkt mit einem Abwasseranschluss verbunden sein, um das Fluid über diesen direkt zu entsorgen.
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Zudem wird ein Verfahren zum Entkalken einer Verdampfeinrichtung eines Fluidsystems vorgestellt, wobei das Verfahren einen Schritt des Einleitens eines Fluids durch einen Fluidanschluss in das Fluidsystem und einen Schritt des Lenkens eines Fluidflusses des Fluids von dem Fluidanschluss zu einer Entkalkungseinrichtung aufweist. Zudem umfasst das Verfahren einen Schritt des Versetzens des Fluids mit einer Lösungssubstanz, um ein Lösungsfluid zu erhalten, einen Schritt des weiteren Lenkens eines Fluidflusses des Lösungsfluids von der Entkalkungseinrichtung zu der Verdampfeinrichtung, einen Schritt des Erhitzens des Lösungsfluids in der Verdampfeinrichtung und einen Schritt des Ablassens des Lösungsfluids über einen Ablassanschluss.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Nachspülens der Verdampfeinrichtung umfassen, wobei das Fluid von dem Fluidanschluss über die Verdampfeinrichtung zu der Ablasseinrichtung gelenkt werden kann.
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Zudem wird ein Dampfbügelsystem vorgestellt mit einem Dampfbügeleisen und einer Variante des zuvor vorgestellten Fluidsystems vorgestellt. Diese Kombination bietet den Vorteil, dass alle zuvor genannten Vorteile optimal umgesetzt werden können.
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Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann der hier beschriebe Ansatz entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen oder professionellen Gerät eingesetzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine schematische Darstellung eines Dampfbügelsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine schematische Darstellung eines Dampfbügelsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Entkalken einer Verdampfeinrichtung eines Fluidsystems.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Dampfbügelsystems 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Dampfbügelsystem 100 umfasst ein Dampfbügeleisen 105 zum Dampfbügeln von Textilien und ein mit dem Dampfbügeleisen 105 verbindbares Fluidsystem 110. Das Fluidsystem 110 ist ausgebildet, um das Dampfbügeleisen 105 zu betreiben und umfasst hierfür einen Fluidanschluss 115 zum Einleiten eines Fluids in das Fluidsystem 110. In einem Ausführungsbeispiel ist das Fluidsystem 110 über den Fluidanschluss 115 mit einem Festwasseranschluss 120 verbunden, durch den Frischwasser in das Fluidsystem 110 einleitbar ist.
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Das Wasser ist innerhalb des Fluidsystems 110 mittels einer Verdampfeinrichtung 125 verdampfbar. Die Verdampfeinrichtung 125 ist hierfür mit dem Fluidanschluss 120 verbunden und ausgebildet, um das Fluid, bei dem es sich lediglich beispielhaft um Wasser handelt, zu erhitzen. Dabei ist die Verdampfeinrichtung 125 mit einer Ablasseinrichtung 130 zum Ablassen des Fluids und mit einem Bügelanschluss 135 zum Anschließen des Dampfbügeleisens 105 verbunden.
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Das Fluidsystem 110 umfasst weiterhin eine mit dem Fluidanschluss 115 verbundene Entkalkungseinrichtung 140 zum Entkalken der Verdampfeinrichtung 125, wobei die Entkalkungseinrichtung 140 ausgebildet ist, um das von dem Fluidanschluss 115 eingeleitete Fluid mit einer Lösungssubstanz zum Lösen von Kalk zu versetzen.
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Mittels einer Umlenkeinrichtung 145 ist dabei ein Fluidfluss des Fluids innerhalb des Fluidsystems 110 lenkbar. Die Umlenkeinrichtung 145 ist hierfür ausgebildet, um in einem Entkalkungszustand einen Fluidfluss des Fluids von dem Fluidanschluss 115 über die Entkalkungseinrichtung 140 zu der Verdampfeinrichtung 125 zu lenken. Lediglich beispielhaft ist der Fluidfluss während des Entkalkungszustands anschließend von der Verdampfeinrichtung 125 aus zu der Ablasseinrichtung 130 lenkbar, um das nun mit der Lösungssubstanz sowie gelöstem Kalk versetzte Fluid aus dem Fluidsystem abzulassen. Zudem ist die Umlenkeinrichtung 145 ausgebildet, um in einem Bügelzustand den Fluidfluss von dem Fluidanschluss 115 direkt zu der Verdampfeinrichtung 125 zu lenken. Hier ist das Wasser erhitzbar, um Wasserdampf für einen Bügelvorgang mit dem Dampfbügeleisen 105 zu erzeugen. Entsprechend ist der Fluidfluss während des Bügelzustands von der Verdampfeinrichtung 125 aus zu dem Bügelanschluss 135 lenkbar.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Umlenkeinrichtung 145 ein oder mehrere schaltbare Ventile auf, um das Fluid von dem Fluidanschluss 115 in dem Bügelzustand direkt zu der Verdampfeinrichtung 125 und in dem Entkalkungszustand über die Entkalkungseinrichtung 140 zu der Verdampfeinrichtung 125 zu lenken. Optional ist eine Pumpeinheit zum Pumpen des Fluids von dem Fluidanschluss 115 in Richtung der der Verdampfeinrichtung 125 vorgesehen.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Dampfbügelsystems 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das hier dargestellte Dampfbügelsystem 100 entspricht oder ähnelt dem in der vorangegangenen Figur beschriebenen Dampfbügelsystem und umfasst ein Fluidsystem 110 sowie ein über den Bügelanschluss 135 mit dem Fluidsystem 110 verbundenen Dampfbügeleisen 105.
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Das Fluidsystem 110 ist in diesem Ausführungsbeispiel über den Fluidanschluss 115 lediglich beispielhaft mit einem Frischwassertank 200 zum Zuführen von Frischwasser verbunden. In ähnlicher Weise ist lediglich beispielhaft die Ablasseinrichtung 130 als Auffangbehälter zum Auffangen des Wassers ausgebildet.
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In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Fluidsystem 110 zudem eine Pumpeinheit 205 zum Erzeugen des Fluidflusses. Die Pumpeinheit 205 ist lediglich beispielhaft zwischen einem ersten Ventil 210 und einem zweiten Ventil 212 der Umlenkeinrichtung 145 angeordnet. Dabei ist das erste Ventil 210 in diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um den Fluidanschluss 115 schaltbar mit der Pumpeinheit 205 oder der Entkalkungseinrichtung 140 zu verbinden. Das zweite Ventil 212 ist in diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um die Pumpeinheit 205 oder die Entkalkungseinrichtung 140 schaltbar mit der Verdampfeinrichtung 125 zu verbinden. Durch ein entsprechendes Schalten des ersten Ventils 210 und des zweiten Ventils 212 ist also lediglich beispielhaft der von der Pumpeinheit 205 erzeugte Fluidfluss von dem Fluidanschluss 115 durch das erste Ventil 210 zu der Pumpeinheit 205 und durch das zweite Ventil 212 zu der Entkalkungseinrichtung 140 umlenkbar. In der Entkalkungseinrichtung 140 ist das Wasser mit einer Lösungssubstanz zum Lösen von Kalk versetzbar, bei der sich in einem Ausführungsbeispiel um ein in einer Kartusche 215 vorgelagertes Säurekonzentrat handelt. Dabei ist in einem Ausführungsbeispiel über ein Venturi-System das Säurekonzentrat aus der Kartusche 215 mit dem Frischwasser vermischbar, wodurch in jedem Prozess eine gleiche Säurekonzentration erzeugbar ist.
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In einem Ausführungsbeispiel sind daraufhin die Ventile 210, 212 so schaltbar, dass die saure Lösung in den Dampferzeuger beziehungsweise die Verdampfeinrichtung 125 geschickt wird. Die Verdampfeinrichtung 125 ist in einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um die Entkalkung Lösung mittels einer Heizplatte 215 auf eine beispielhafte Temperatur von circa 60 °C zu erhitzen. In einer folgenden Wartezeit von circa 10 bis 20 Minuten löst sich der Kalk.
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Die Verdampfeinrichtung 125 ist in einem Ausführungsbeispiel über einen Ablassanschluss 220 mit der Ablasseinrichtung 130 verbunden. Die Umlenkeinrichtung 145 ist ausgebildet, um den Fluidfluss von der Verdampfeinrichtung 125 in dem Entkalkungszustand durch den Ablassanschluss 220 zu lenken. Hierfür umfasst die Umlenkeinrichtung 145 in einem Ausführungsbeispiel ein drittes Ventil 223, das ausgebildet ist, um die Verdampfeinrichtung 125 schaltbar mit der Ablasseinrichtung 130 zu verbinden.
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Das Fluidsystem 110 ist zudem ausgebildet, um in dem Bügelzustand durch ein entsprechendes Schalten des ersten Ventils 210 und des zweiten Ventils 212 den Fluidfluss von dem Fluidanschluss 115 durch das erste Ventil 210 zu der Pumpeinheit 205 und durch das zweite Ventil 212 direkt zu der Verdampfeinrichtung 125 umzulenken. Die Verdampfeinrichtung 125 ist in einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das Wasser mittels der Heizplatte 215 auf eine beispielhafte Temperatur von circa 100 °C zu erhitzen, um es in Wasserdampf umzuwandeln. Durch ein Schließen des dritten Ventils 223 und ein Öffnen eines vierten Ventils 224, das lediglich beispielhaft ausgebildet ist, um die Verdampfeinrichtung 125 schaltbar mit dem Dampfbügeleisen 105 zu verbinden, ist die Umlenkeinrichtung 145 ausgebildet, um den Fluidfluss des Wasserdampfes in dem Bügelzustand von der Verdampfeinrichtung 125 durch den Bügelanschluss 135 zu dem Dampfbügeleisen 105 zu lenken.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Umlenkeinrichtung 145 zudem ausgebildet, um in einem Spülzustand nach einem Entkalkungsvorgang und vor einem Bügelzustand einen Spülprozess der Verdampfeinrichtung 125 mit Frischwasser zu ermöglichen. Hierfür sind das erste Ventil 210 und das zweite Ventil 212 in Richtung der Entkalkungseinrichtung 140 geschlossen, das dritte Ventil 223 ist geöffnet und das vierte Ventil 224 ist geschlossen. Mittels der Pumpe ist dadurch frisches Wasser durch den Dampferzeuger in den Auffangbehälter förderbar, um die Verdampfeinrichtung 125 auszuspülen.
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Alternativ ist die Pumpeinheit 205 beispielsweise zwischen dem Fluidanschluss 115 und dem ersten Ventil 210 oder zwischen dem zweiten Ventil 212 und der Verdampfeinrichtung 125 angeordnet. Wenn das Fluid an dem Fluidanschluss 115 bereits mit ausreichend Druck bereitgestellt wird, kann auf eine Pumpeinheit 205 verzichtet werden. Alternativ zu den Ventilen 210, 212 kann eine andere Ventilanordnung gewählt werden, um des Fluid von dem Fluidanschluss 115 schaltbar entweder über die Entkalkungseinrichtung 140 oder direkt zu der Verdampfeinrichtung 125 zu leiten.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Entkalken einer Verdampfeinrichtung eines Fluidsystems. Das hier dargestellte Verfahren 300 ist in einem Fluidsystem, wie es in den vorangegangenen Figuren dargestellt wurde, durchführbar.
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Das Verfahren 300 umfasst einen Schritt 305 des Einleitens eines Fluids durch einen Fluidanschluss in das Fluidsystem und einen Schritt 310 des Lenkens eines Fluidflusses des Fluids von dem Fluidanschluss zu einer Entkalkungseinrichtung. Anschließend folgen ein Schritt 315 des Versetzens des Fluids mit einer Lösungssubstanz, um ein Lösungsfluid zu erhalten, sowie ein Schritt 320 des weiteren Lenkens eines Fluidflusses des Lösungsfluids von der Entkalkungseinrichtung zu der Verdampfeinrichtung. In einem Schritt 325 des Erhitzens wird das Lösungsfluid in der Verdampfeinrichtung erhitzt und in einem darauffolgenden Schritt 330 des Ablassens wird das Lösungsfluid über einen Ablassanschluss abgelassen.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren zudem einen Schritt 335 des Nachspülens der Verdampfeinrichtung, wobei das Fluid von dem Fluidanschluss über die Verdampfeinrichtung zu der Ablasseinrichtung gelenkt wird.
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Mit anderen Worten werden in dem hier dargestellten Verfahren 300 die Ventile der Umlenkeinrichtung geschaltet, so dass das Wasser aus dem Wassertank über die Entkalkungskartusche geleitet wird.
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Über ein Venturi-System wird eine Säurekonzentrat aus der Kartusche mit dem Frischwasser vermischt und erzeugt in jedem Prozess eine gleiche Säurekonzentration. Alternativ zur Kartusche mit Venturi-System kann auch ein Sprühsystem verwendet werden.
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Daraufhin werden die Ventile so geschaltet, dass die saure Lösung in den Dampferzeuger geschickt wird. Der Dampferzeuger erhitzt die Entkalkungslösung auf beispielhaft ca. 60 °C. In einer folgenden Wartezeit von ca. 10 bis 20 Minuten löst sich der Kalk.
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Danach schalten die Ventile um, sodass die Entkalkungslösung abgelassen werden kann.
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Es folgt ein Spülprozess mit Frischwasser: Die Ventile werden in Richtung Kartusche geschlossen und die Pumpe fördert frisches Wasser durch den Dampferzeuger in den Auffangbehälter.